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Die Website über Roger Trash auf einem Laptop

„Leute, heute brauche ich die ganzen 30 Prozent!“

Roger Trash, der Rock’n’Roller und Wortschöpfer aus Münster, ist vor zehn Jahren gestorben. Warum sollten wir uns an den Lokalmusiker erinnern, den MTV und Viva konsequent ignoriert haben? Der Versuch einer Erklärung in zwölf Stimmen.

von Brigitte Wenger • Redaktion: Constanze Busch • Titelfoto: Nikolaus Urban

Lass sie alle machen / lass sie alle tun / ich will nur noch schlafen / die Seele nur ruhn Jede Feier hat einen Abend / und jeder Scheiß geht auch mal vorbei Es ist Feierabend in der Liegedisco / endlich Feierabend in der Liegedisco

Aus: „Liegedisco“, Roger Trash, 2010

„Rogers letzter Song wird eine launige Disco-Nummer.“

Heiko Werning, Münsterscher Reptilienforscher und Autor, im Nachruf „Bis dahin, Komplize“, 19. September 2011, taz blogs

„Ich habe im Studio alles vorbereitet, damit er die Songs sofort aufnehmen konnte, wenn er aus dem Krankenhaus kam. Er war geschwächt, mit den Kräften schnell am Ende, seine Stimme war von den vielen Therapien schon angeschlagen.“

Stefan Schulze, Gitarrist und Produzent, 2021

Liegedisco. So nannte Roger Trash das Krankenhaus, in dem er wegen seiner Leukämie lag. Akute myeloische Leukämie AML, sein Todesurteil. Die Diagnose erhielt er im Sommer 2009. Es folgten Chemotherapie und zwei Knochenmarktransplantationen.

Liegedisco. So nannte Roger Trash auch einen der letzten Songs, die er in der Therapie schrieb und zwischen den Rezidiven, den Rückfällen, produzierte. Eine schmissige Nummer, die seiner Lust am Leben entsprang. Vielleicht wollte er aber auch nur nicht zeigen, wie schlecht es ihm ging.

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