Auf Klassenfahrt im Wald

Kochen auf dem Feu­er, Klet­tern im Wald, Schla­fen im Zelt. Das Pau­li­num schickt sei­ne ach­ten Klas­sen für vier Tage ins Wald­camp. Dabei ler­nen sie viel über Natur und Gemein­schaft – vor allem aber über sich selbst.

FOTOS: YANNIC WERREMEIER
LEKTORAT: EVA STREHLKE

Zwi­schen Bäu­men auf einer Hügel­kup­pe im Teu­to­bur­ger Wald ste­hen die Zel­te des Wald­camps. Es besteht aus vier wei­ßen Schlaf­zel­ten, einer schwar­zen Jur­te als Wohn­zim­mer mit Tep­pi­chen und Schwe­den­stüh­len, einem wei­ßen Tipi als Mate­ri­al­la­ger und einer mit einem Son­nen­se­gel über­dach­ten Feu­er­stel­le. Sie ist das Herz des Camps.
Die Klas­sen rei­sen mit einem Lini­en­bus an. Dann geht es von der Bus­hal­te­stel­le am Wan­der­park­platz in einer drei­stün­di­gen Wan­de­rung vor­bei an den Dör­en­ther Klip­pen zum Camp. Die Schlaf­sä­cke, Luft­ma­trat­zen und das übri­ge Gepäck bringt ein Bul­li ins Camp.
Camp­lei­tung Astrid Pli­eth zeigt die Wald­toi­let­te. Die funk­tio­niert nicht mit Was­ser, son­dern mit Säge­spä­nen. Sie besteht wie alle wei­te­ren Camp-Bestand­tei­le aus Holz aus dem hie­si­gen Waldstück.
Strom? Gas? Fehl­an­zei­ge. Statt­des­sen braucht das Camp eine gan­ze Men­ge Feu­er­holz. Genau wie die Koch­uten­si­li­en wird das in Rega­len gela­gert. Eine Grup­pe ist dafür ver­ant­wort­lich, dass immer ein Blech­ei­mer mit Was­ser auf dem offe­nen Feu­er steht. Das brau­chen die Jugend­li­chen schließ­lich fürs Kochen, Duschen und Spülen.
Eini­ge Jugend­li­che sägen das Holz fürs Lager­feu­er, das sie rund­her­um gesam­melt haben. Ande­re erle­di­gen wei­te­re Auf­ga­ben, die täg­lich anfallen.
Zum Bei­spiel im Holz­work­shop: Die Schüler:innen bau­en hier gera­de eine Bank. Anlei­tung und Hil­fe bekom­men sie von Camp­lei­tung Phil Pearce.
Leh­rer Chris­ti­an Blaue stellt mit Schüler:innen Löf­fel, Becher und Scha­len aus Holz her. Bevor ein Teil in Form geschnitzt und gefeilt wird, bren­nen die Handwerker:innen noch mit einem Koh­le­stück eine Mul­de hin­ein. So dau­ert es eini­ge Stun­den, bis ein Stück fer­tig ist.
Mit­tags gibt’s Nudel­pfan­ne und Kar­tof­feln mit Quark. Das Essen hat ein Teil der Schüler:innen vor­be­rei­tet. Sie über­neh­men nach dem Essen auch das Spü­len und Abtrocknen.
Am Nach­mit­tag wird’s noch aben­teu­er­li­cher: Die Schüler:innen sei­len sich von einer Fels­wand ab. Leh­rer Sven Priebs erklärt, wie das geht und wel­che Aus­rüs­tung die Jugend­li­chen dabei nut­zen. Auf dem Foto hält er eine Ach­ter­si­che­rung in der Hand.
Man­che sto­ßen sich mit den Füßen von der Fels­wand ab und flie­gen dann ein klei­nes Stück am Seil durch die Luft – ande­re freu­en sich, nach zwölf Metern Abstieg wie­der fes­ten Boden unter den Füßen zu haben. Klassenkamerad:innen sichern die, die klettern.
Haben Sie schon mal Marsh­mal­lows über einem Lager­feu­er gegrillt? Das ist gar nicht so ein­fach, auch den Schüler:innen fal­len die ers­ten auf den Boden oder ver­bren­nen im Feu­er. Schnell haben sie aber den Dreh raus und been­den ihren Tag mit einem war­men und süßen Snack.
Neben Marsh­mal­lows gibt es bei der abend­li­chen Run­de am Lager­feu­er auch Stock­brot, gegrill­te Bana­nen – und Musik. Denn eini­ge Schüler:innen und Lehr­kräf­te haben ihre Instru­men­te eingepackt.