Die Glasfaser-Odyssee. Leichte Entspannung? | Mehr Messergewalt in Münster. Warum? | Unbezahlte Werbung: Eggerts Scheune

Müns­ter, 20. Juni 2023

Guten Tag,

mit dem Glas­fa­ser­aus­bau in Müns­ter ist das so eine Sache. Wir hat­ten zuletzt im Febru­ar dar­über geschrie­ben. Das Ver­spre­chen lau­tet: Geschwin­dig­keit. Auf dem Weg dort­hin geht es aber sehr lang­sam vor­an. Zuletzt lag das unter ande­rem dar­an, dass die Stadt auf Mate­ri­al­be­stel­lun­gen teil­wei­se 20 Mona­te lang war­te­te und kaum Leu­te fand, die Lei­tun­gen ver­le­gen können. 

Das ändert sich lang­sam. Tief­bau­fir­men haben plötz­lich wie­der Kapa­zi­tä­ten. „Wir ver­mu­ten, dass das auch damit zu tun hat, dass die Zin­sen stark gestie­gen sind und Inves­to­ren sich zurück­ge­zo­gen haben“, sagt Chris­ti­an Tebel, der Giga­bit-Koor­di­na­tor der Stadt Müns­ter. Die Prei­se befän­den sich immer noch auf einem recht hohen Niveau. Aber man spü­re, dass die Situa­ti­on sich entspanne.

In Grem­men­dorf-Ost hat der Glas­fa­ser-Aus­bau Anfang des Monats begon­nen, das mel­de­ten die Stadt­wer­ke ges­tern. In den kom­men­den zwölf Mona­ten wol­len sie zusam­men mit der Tele­kom unge­fähr 1.600 Gebäu­de ans schnel­le Netz bringen.

In Kin­der­haus, Mau­ritz-West, am Neu­tor und im Geist­vier­tel lau­fen die Arbei­ten. Das waren die ers­ten vier Vier­tel oder Stadt­tei­le, in denen sie zusam­men­ge­ar­bei­tet haben. Die Arbeits­tei­lung sieht so aus: Die Stadt­wer­ke bau­en die Lei­tun­gen, die Tele­kom stellt die Ver­bin­dung zum Inter­net her. 

Um eine Vor­stel­lung davon zu geben, was das bedeu­tet, wenn ein Vier­tel ans schnel­le Inter­net ange­schlos­sen wird: In Grem­men­dorf-Ost müs­sen nun 23 Kilo­me­ter Glas­fa­ser­ka­bel in den Boden. 

In wel­chem Vier­tel es danach wei­ter­geht, ver­ra­ten die Anbie­ter erst kurz vor dem Aus­bau. Bekannt ist, dass Stadt­wer­ke und Tele­kom bis 2030 fer­tig sein möch­ten. Bis dahin wol­len sie in Müns­ter 160.000 von knapp 173.000 Haus­hal­te ans Glas­fa­ser­netz brin­gen. Hin­zu kom­men Adres­sen, die über staat­li­che För­der­pro­gram­me ange­schlos­sen werden. 

Ein Pro­blem beim pri­vat­wirt­schaft­li­chen Aus­bau ist: Es muss sich auch loh­nen. Vie­le Anbie­ter set­zen vor­aus, dass min­des­tens 40 Pro­zent der Men­schen in einem Aus­bau­ge­biet auch Inter­es­se an einem Anschluss haben. Stadt­wer­ke und Tele­kom set­zen die­se Bedin­gung nicht. 

In Müns­ters Gewer­be­ge­bie­ten war das zu gerin­ge Inter­es­se aller­dings einer der Grün­de dafür, dass der Anbie­te NDIX den Aus­bau wie­der abge­sagt hat. Die Bau­kos­ten sei­en stark gestie­gen, die Nach­fra­ge zu gering und die För­der­pro­gram­me zu kom­pli­ziert, schrieb die Stadt im Febru­ar in einem Zwi­schen­be­richt.

Mit den För­der­pro­gram­men will der Staat errei­chen, dass die Fir­men das Netz auch dort aus­bau­en, wo es sich für sie sonst nicht loh­nen wür­de. Zunächst ging es dabei um wei­ße Fle­cken – Gebie­te mit sehr lang­sa­men Inter­net­ver­bin­dun­gen (weni­ger als 30 Mega­bit pro Sekun­de). Im nächs­ten Schritt wird es um graue Fle­cken gehen (weni­ger als 200 Megabit). 

Der Bund hat ein neu­es För­der­pro­gramm gestar­tet. Seit April kön­nen Kom­mu­nen sich bewer­ben. Müns­ter hat im April ange­fan­gen, in Erfah­rung zu brin­gen, wel­che Gebie­te in Fra­ge kom­men. Am 10. Juli endet das soge­nann­te Markt­er­kun­dungs­ver­fah­ren. Laut Chris­ti­an Tebel geht es um 3.000 bis 5.000 Adres­sen – und um die Gewer­be­ge­bie­te, für die man noch kei­ne ande­re Lösung gefun­den hat. Der Voll­stän­dig­keit hal­ber: Über das Wei­ße-Fle­cken-Pro­gramm sind in Müns­ter 2.000 Adres­sen ange­schlos­sen wor­den. Ein För­der­pro­gramm, hell­graue Fle­cken mit einer Durch­satz­ra­te von bis zu 100 Mega­bit pro Sekun­de, hat die Stadt Müns­ter ausgelassen.

Vor drei Mona­ten sah der Zeit­plan vor: In Hil­trup, Amels­bü­ren, Han­dorf, Coer­de und Wol­beck sol­len die Arbei­ten in die­sem Jahr fer­tig wer­den – in Roxel, Kin­der­haus, Zen­trum Nord, Nien­ber­ge, Albach­ten, Spra­kel und Gim­b­te im nächs­ten Jahr. Das sei auch wei­ter­hin das Ziel, sagt Chris­ti­an Tebel.

Doch auch dann wird lan­ge nicht alles fer­tig sein. Die Stadt zeigt in einer Über­sicht, was noch alles zu tun ist. Ein paar grü­ne Stel­len sind schon da, dort ist das Netz aus­ge­baut, aber fast der kom­plet­te Süden ist über­zo­gen mit gel­ben Kleck­sen. Dort läuft der Aus­bau. Der Nor­den ist rot gespren­kelt. In die­sen Gebie­ten ste­hen die Arbei­ten noch bevor. Auch im Ver­gleich mit den angren­zen­den Krei­sen steht Müns­ter noch eher am Anfang. 

Laut dem Giga­bit-Atlas des NRW-Wirt­schafts­mi­nis­te­ri­ums sind im Kreis Coes­feld über 76 Pro­zent der Haus­hal­te mit dem Glas­fa­ser­netz ver­bun­den. Im Kreis Stein­furt sind es knapp 48, im Kreis Bor­ken etwa 53 und im Kreis Waren­dorf knapp 35 Pro­zent. In Müns­ter haben laut der Über­sicht knapp 17 Pro­zent der Haus­hal­te einen Glasfaseranschluss. 

Damit liegt Müns­ter auch lan­des­weit unter dem Durch­schnitt (24 Pro­zent). Bun­des­weit sind knapp über 12 Mil­lio­nen Haus­hal­te am Glas­fa­ser­netz, das ist ein knap­pes Drit­tel aller Haus­hal­te. Bis Mit­te Okto­ber hat Müns­ter jetzt noch Zeit für den För­der­an­trag. Wie es mit den grau­en Fle­cken wei­ter­geht, dürf­te dann Ende des Jah­res fest­ste­hen. Bis dahin geht es für vie­le wei­ter wie gehabt: mit lang­sam wach­sen­den Down­load-Bal­ken und War­ten. (rhe)

Kor­rek­tur­hin­weis:

- In einer frü­he­ren Ver­si­on schrie­ben wir, der Aus­bau in den Vier­teln Kin­der­haus, Mau­ritz-West, Neu­tor und Geist­vier­tel sei abge­schlos­sen. Das war lei­der ein Miss­ver­ständ­nis, die Arbei­ten lau­fen par­al­lel weiter.

- Die städ­ti­sche Gesell­schaft Citeq schreibt auf ihrer Web­site „Markt­er­kun­dungs­ver­fah­ren vom 17.04.2023 bis zum 19.06.2023“ (Stand 22. Juni 2023). Das hat­ten wir geschrie­ben. Das Markt­er­kun­dungs­ver­fah­ren läuft aller­dings noch bis zum 10. Juli 2023. Es ist kurz­fris­tig ver­län­gert worden.

- Und wir hat­ten geschrie­ben, es wer­de erst nach dem Aus­bau eines Gebiets ent­schie­den, wel­ches als Nächs­tes ans Netz ange­schlos­sen wird. Rich­tig ist: Es wird schon vor­her ent­schie­den, aber die Stadt­wer­ke ver­öf­fent­li­chen das erst kurz vor dem Ausbau. 

- In einer frü­he­ren Ver­si­on wur­de nicht deut­lich: Die Quo­te von 40 Pro­zent der Men­schen in einem Aus­bau­ge­biet, die Inter­es­se an einem Glas­fa­ser­an­schluss haben müs­sen, bevor Anbie­ter das Netz aus­bau­en, gibt es nur beim soge­nann­ten eigen­wirt­schaft­li­chen Aus­bau, den der Staat nicht för­dert. Das ist der Bereich, in dem Stadt­wer­ke und Tele­kom zusam­men­ar­bei­ten. Sie set­zen die­se Quo­te aller­dings nicht vor­aus. Das steht nun im Text. 

- Zur Kon­kre­ti­sie­rung: Stadt­wer­ke und Tele­kom wol­len bis 2030 etwa 160.000 Haus­hal­te ans Glas­fa­ser­netz anschlie­ßen. Der geför­der­te Aus­bau läuft sepa­rat. Über das Graue-Fle­cken-Pro­gramm wer­den, wie geschrie­ben, 3.000 bis 5.000 Adres­sen (nicht Haus­hal­te) einen Glas­fa­ser­an­schluss bekom­men. Über das Wei­ße-Fle­cken-Pro­gramm zusätz­lich 2.000 Adres­sen. Das haben wir ergänzt. 

- Bei den soge­nann­ten grau­en Fle­cken unter­schei­det man zwi­schen hell­grau­en Fle­cken (bis zu 100 Mega­bit pro Sekun­de) und, dar­um geht es beim neu­en För­der­pro­gramm, um graue Fle­cken (bis zu 200 Mega­bit). Auch die­se Unter­schei­dung haben wir ergänzt. 

Kurz und Klein

+++ Sport I: Im Wett­be­werb um den DFB-Pokal spielt Preu­ßen Müns­ter gegen Bay­ern Mün­chen. 2014 tra­fen Preu­ßen und Bay­ern Mün­chen schon ein­mal auf­einan­der, damals gewan­nen die Bay­ern mit 4:1 gegen Preu­ßen. Die­ses Déjà-vu und die gerin­gen Chan­cen auf einen Sieg sind aber nicht die ein­zi­gen Grün­de, war­um sich die Preu­ßen-Fans nicht unbe­dingt über die Begeg­nung freu­en: Das letz­te Spiel lös­te bei Preu­ßen vor knapp zehn Jah­ren eine Finanz­kri­se aus, außer­dem hät­ten die Preu­ßen „kei­ner­lei geo­gra­fi­sche, emo­tio­na­le oder sport­li­che Bezie­hung zum Rekord­meis­ter“, wes­halb sich wahr­schein­lich auch nur „ober­fläch­lich inter­es­sier­te Sport­fans im Müns­ter“ für das Match begeis­tern dürf­ten. Das schreibt zumin­dest Cars­ten Schul­te in einem säu­er­li­chen Kom­men­tar für das Online­ma­ga­zin „100 Pro­zent Mein SCP“, des­sen Über­schrift „Schon wie­der Bay­ern Mün­chen“ lau­tet, aber gemes­sen an dem generv­ten Tenor des Tex­tes wohl eher „Och nöö, bit­te nicht schon wie­der Bay­ern Mün­chen“ hei­ßen soll­te. Ob das Duell Preu­ßen-Bay­ern wirk­lich ein Flop wird, wer­den wir sehen. Wann das sein wird, steht noch nicht fest. Ver­mut­lich Ende Sep­tem­ber, denn am eigent­li­chen Spiel­ter­min am 12. August ist Bay­ern Mün­chen mit dem Super­cup zugan­ge. Eines zeigt sich aber jetzt schon: Die Fans legen mehr Begeis­te­rung für das Spiel gegen Bay­ern Mün­chen an den Tag als Kom­men­ta­tor Schul­te. Es ist ein regel­rech­ter Run auf Dau­er­kar­ten aus­ge­bro­chen, und wie Preu­ßen heu­te mit­ge­teilt hat, woll­ten in den ver­gan­ge­nen Stun­den rund 500 Men­schen in den Ver­ein ein­tre­ten, denn Preu­ßen-Mit­glie­der haben ein Vor­ver­kaufs­recht. Das sind so vie­le Neu­an­trä­ge, dass Preu­ßen jetzt erst­mal einen Auf­nah­me­stopp ver­hän­gen muss­te, um alles in Ruhe abzu­ar­bei­ten. (sfo)

+++ Sport II: Nach­dem sich die Uni Müns­ter ent­schie­den hat, sich offi­zi­ell von WWU in Uni Müns­ter umzu­be­nen­nen, zie­hen jetzt auch die WWU Bas­kets nach. Wie der Ver­ein ges­tern bekannt gab, heißt er ab Juli „Uni Bas­kets Müns­ter“. Die Umbe­nen­nung sei laut Pres­se­mel­dung eine „in meh­rer­lei Hin­sicht logi­sche Kon­se­quenz“ und der neue Name habe sich auch bei den Uni-Ange­hö­ri­gen schon lan­ge eta­bliert. (sfo)

+++ Ges­tern Nach­mit­tag hat sich eine Rad­fah­re­rin an der Molt­ke­stra­ße schwer ver­letzt, weil ein Mann die Bei­fah­rer­tür sei­nes Autos geöff­net hat, ohne dabei auf den Fahr­rad­ver­kehr zu ach­ten. Die geöff­ne­te Auto­tür habe die kom­plet­te Brei­te des Fahr­rad­strei­fens ein­ge­nom­men, schreibt die Poli­zei in einer Pres­se­mit­tei­lung. Und laut Poli­zei­mel­dung kom­me es immer wie­der zu sol­chen Unfäl­len in Müns­ter, mit teils schwer­wie­gen­den Fol­gen. Aus die­sem Grund rät die Poli­zei, Auto­tü­ren immer mit der wei­ter­ent­fern­ten Hand zu öff­nen, weil sich dann der Ober­kör­per auto­ma­tisch mit­dreht und dadurch der Fuß- und Rad­ver­kehr ins Sicht­feld rückt. Die Metho­de nennt sich „hol­län­di­scher Griff“ und wird in die­sem Video erklärt. (sfo)

+++ Ges­tern sind zwei Män­ner aus der JVA Müns­ter frei­ge­kauft wor­den, die ohne gül­ti­gen Fahr­schein in den öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln erwischt wur­den. Wer Beför­de­rungs­leis­tun­gen erschleicht, begeht seit 1935 eine Straf­tat in Deutsch­land. Die Initia­ti­ve Frei­heits­fonds fin­det das unfair. Der Fonds will die Abschaf­fung die­ses Straf­pa­ra­gra­fen errei­chen und kauft immer wie­der Gefan­ge­ne aus Haft­an­stal­ten frei. Dies­mal waren es zusam­men mit den bei­den Män­nern aus Müns­ter bun­des­weit ins­ge­samt 55 Men­schen. Wie uns der Grün­der des Frei­heits­fonds, Arne Sems­rott, mit­teilt, hät­ten die bei­den Gefan­ge­nen noch lan­ge in der JVA Müns­ter blei­ben müs­sen. Der eine war seit dem 31. Mai in Haft und hät­te noch 48 Tage vor sich gehabt, der ande­re war erst am Mitt­woch in die JVA gekom­men und hät­te noch 65 Tage absit­zen müs­sen. Im Dezem­ber hat­ten wir berich­tet, dass die JVA direkt nach der Inhaf­tie­rung Anmel­de­for­mu­la­re für den Frei­heits­fonds an die Gefan­ge­nen über­gibt, weil das Frei­kau­fen „dem Ziel der Reso­zia­li­sie­rung“ die­ne. Auf Bun­des- und Lan­des­ebe­ne wird außer­dem dis­ku­tiert, den Fah­ren-ohne-Fahr­schein-Para­gra­fen aus dem Straf­ge­setz­buch zu strei­chen. Ges­tern fand gleich­zei­tig mit den Frei­käu­fen eine Anhö­rung im Bun­des­tag zu einem Gesetz­ent­wurf der Links­frak­ti­on statt. Dar­in stehtt, dass Men­schen, die ohne Fahr­schein fah­ren, nicht mehr kri­mi­na­li­siert wer­den sol­len. Die Ampel­ko­ali­ti­on ist eigent­lich auch dafür, aller­dings hat das FDP-geführ­te Bun­des­jus­tiz­mi­nis­te­ri­um noch kein Gesetz auf den Weg gebracht. (sfo)

+++ Ver­mut­lich bis in den August hin­ein wird die Bahn­hofs­mis­si­on sams­tags und sonn­tags geschlos­sen blei­ben, das hat sie auf Insta­gram mit­ge­teilt. Der Grund, den sie anführt: Eini­ge Per­so­nen leg­ten gewalt­vol­les Ver­hal­ten an den Tag, das über ver­ba­le Atta­cken hin­aus­ge­he. Das hät­te sich zuletzt ver­stärkt, sodass ein siche­rer Dienst an den Wochen­en­den kaum noch mög­lich sei. Die Bahn­hofs­mis­si­on hat nun eine Arbeits­grup­pe gegrün­det, um ein neu­es Kon­zept für den Dienst am Wochen­en­de zu erar­bei­ten. (sst)

Mal sehen 

Wo tote Tiere zum Leben erweckt werden

Ami­nul Islams Arbeit ist ein kom­ple­xes Hand­werk. Er muss häu­ten, model­lie­ren und nähen. Islam ist zoo­lo­gi­scher Prä­pa­ra­tor in Müns­ters Natur­kun­de­mu­se­um. Er rich­tet Tie­re so her, dass man sie in Aus­stel­lun­gen zei­gen kann. Unser Foto­graf Mal­te Schütt­ler hat sich ange­se­hen, wie man das macht. Sei­ne Foto­re­por­ta­ge ist Teil eines Koope­ra­ti­ons­pro­jekts von RUMS und der „Müns­ter School of Design“, das unser Foto­re­dak­teur Niko­laus Urban leitet

Zum Bei­trag

Gegen den Landestrend: mehr Messerattacken in Münster 

Im März ist in Müns­ter auf dem Send ein Mann ersto­chen wor­den. Die Sta­tis­tik zeigt: Die Zahl der Mes­ser­an­grif­fe in Müns­ter steigt. Wor­an liegt das? Und was kann man tun? Sebas­ti­an Fob­be hat sich das mal genau­er angesehen. 

„Eine der­ar­ti­ge Explo­si­on an Gewalt­kri­mi­na­li­tät ist mir nicht bekannt. Eine nie dage­we­se­ne, unfass­ba­re und bru­ta­le Blut­spur nach Mes­ser­at­ta­cken zieht sich durch unser Land.“

Na, wer hat’s gesagt? Explo­si­on an Gewalt­kri­mi­na­li­tät. Bru­ta­le Blut­spur. Unser Land. Klingt doch alles sehr nach AfD, mei­nen Sie nicht auch? Tat­säch­lich stammt das Zitat von Andre­as Bia­l­as, dem innen­po­li­ti­schen Spre­cher der SPD-Frak­ti­on im nord­rhein-west­fä­li­schen Landtag.

Anfang Mai dis­ku­tier­te der Land­tag in Düs­sel­dorf über die Mes­ser­an­grif­fe in NRW. Die SPD hat­te eine aktu­el­le Stun­de bean­tragt und gefor­dert, das Tra­gen von Mes­sern in der Öffent­lich­keit zu ver­bie­ten. Anlass für die Debat­te waren Mes­ser­at­ta­cken am lan­gen Mai­wo­chen­en­de, unter ande­rem an der Wind­thorst­stra­ße in Müns­ter.

NRW-Innen­mi­nis­ter Her­bert Reul (CDU) zeig­te in der Debat­te Ver­ständ­nis für die aktu­el­le Stun­de der SPD. Es gebe in Nord­rhein-West­fa­len ein Pro­blem mit Mes­ser­kri­mi­na­li­tät, das sei unstrit­tig. Reul ver­wies aller­dings auf die poli­zei­li­che Kri­mi­nal­sta­tis­tik. Denn die zeigt einen Abwärts­trend an: von mehr als 5.700 regis­trier­ten Mes­ser­an­grif­fen im Jahr 2019 auf weni­ger als 4.000 im ver­gan­ge­nen Jahr. Wie die SPD also auf ihre Inter­pre­ta­ti­on kommt, erklärt sich mit Blick auf die Zah­len nicht.

Mehr als 100 Messerattacken in Münster

Aber wie sieht es in Müns­ter aus? Das hat die Land­tags­frak­ti­on der AfD im April erfragt. Hin­ter­grund der klei­nen Anfra­ge war der töd­li­che Mes­ser­an­griff auf dem Send vor drei Mona­ten (RUMS-Brief). Die Ant­wort der Lan­des­re­gie­rung über­rascht, denn ent­ge­gen dem NRW-Trend nimmt die Zahl der Mes­ser­de­lik­te in der Stadt zu.

Zumin­dest auf dem ers­ten Blick. Die Lan­des­re­gie­rung kann nur Zah­len seit 2019 nen­nen, in den Jah­ren davor gehör­ten Stich­waf­fen noch nicht zum Tat­mit­tel­ka­ta­log der poli­zei­li­chen Kri­mi­nal­sta­tis­tik. 2019 und 2022 ereig­ne­ten sich in Müns­ter jeweils 106 Mes­ser­an­grif­fe. In den Jah­ren dazwi­schen aller­dings nur 89 bezie­hungs­wei­se 42 – ein coro­nabe­ding­ter Knick in der Statistik.

Die Pres­se­stel­le der Poli­zei Müns­ter kann auf Anfra­ge kei­ne genau­en Grün­de dafür nen­nen, war­um Müns­ter bei der Mes­ser­kri­mi­na­li­tät gegen den Strom schwimmt. Die Zah­len beweg­ten sich in einem nied­ri­gen drei­stel­li­gen Bereich und lie­fer­ten kei­ne Anzei­chen für eine mit­tel­fris­ti­ge, begründ­ba­re Ent­wick­lung hin zu mehr Mes­ser­an­grif­fen, schreibt uns ein Polizeisprecher.

Was die gan­ze Sache schwie­rig ein­zu­schät­zen macht: „Ein Mes­ser mit­zu­füh­ren, ist nicht nur sehr ein­fach, son­dern auf den ers­ten Blick für ande­re, auch für Poli­zei­be­am­te[,] nicht zu erken­nen“, schreibt der Poli­zei­spre­cher. Gleich­zei­tig geben Mes­ser dem­je­ni­gen, der sie bei sich hat, „ein Gefühl der Über­le­gen­heit“. Wer ein Mes­ser mit sich füh­re, habe sich auch schon dar­über Gedan­ken gemacht, es im Zwei­fel einzusetzen.

Dazu kommt ein wei­te­res Pro­blem: Fast jedes schar­fe Mes­ser kann ver­let­zen oder töten. Laut Kri­mi­nal­sta­tis­tik der Poli­zei Müns­ter waren nur zwölf Mes­ser, die 2022 bei Angrif­fen gebraucht wur­den, Tat­mit­tel im Sin­ne des Waffengesetzes.

Mehr Kontrollen, wo es das Recht zulässt

Um dem ent­ge­gen­zu­wir­ken, set­ze die Poli­zei Müns­ter laut Spre­cher „auf Prä­ven­ti­on, Auf­klä­rung und auf Kon­trol­len“. So infor­mie­re die Poli­zei bei­spiels­wei­se über die Gefah­ren von Mes­sern (hier zum Bei­spiel). Bei stra­te­gi­schen Fahn­dun­gen wür­den außer­dem Taschen auf Mes­ser durch­sucht. Abseits sol­cher Fahn­dun­gen sei­en Kon­trol­len aber nur bei kon­kre­ten Gefah­ren oder in Ver­dachts­mo­men­ten erlaubt, schreibt der Polizeisprecher.

Zu ver­stärk­ten Kon­trol­len hat auch der Kri­mi­no­lo­ge Klaus Boers von der Uni Müns­ter in einem Inter­view mit den West­fä­li­schen Nach­rich­ten gera­ten. Sei­ner Ansicht nach soll­te die Poli­zei vor allem dort Men­schen kon­trol­lie­ren, wo sich erfah­rungs­ge­mäß ver­mu­te­te Täter­grup­pen aufhielten.

Heißt also, es braucht kein Mes­ser­ver­bot? Der Poli­zei­spre­cher ant­wor­tet uns, ein sol­ches Ver­bot gebe es bereits. Zum Send dür­fe nie­mand Mes­ser mit­brin­gen, das schaf­fe die Grund­la­ge für Kon­trol­len auf dem Kir­mes­ge­län­de. Aller­dings: „Dort, wo gro­ße Men­schen­an­samm­lun­gen statt­fin­den, besteht immer auch die Mög­lich­keit, Kon­trol­len zu umge­hen oder sich den sel­bi­gen zu entziehen.“

Die Poli­zei möch­te des­halb die Mes­ser­kri­mi­na­li­tät in Müns­ter wei­ter im Blick behal­ten. Sie neh­me dabei auch den Haupt­bahn­hof ins Visier, etwa bei einem lan­des­wei­ten Akti­ons­tag in der ver­gan­ge­nen Woche, bei der die Poli­zei bei Per­so­nen­kon­trol­len an der Wind­thorst­stra­ße und am Ber­li­ner Platz Mes­ser gefun­den hat. Sie möch­te außer­dem mit der Stadt und der Bun­des­po­li­zei einen recht­li­chen Rah­men schaf­fen, um am Haupt­bahn­hof stär­ker prä­ven­tiv zu agie­ren. (sfo)

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RUMS-Ferientipps

Ab mor­gen sind Feri­en. Vie­le wer­den dann gleich aus der Stadt ver­schwin­den. Aber was machen die, die in Müns­ter blei­ben wol­len oder müs­sen? Unse­re Prak­ti­kan­tin Luzia Arling­haus hat ein paar Tipps für die nächs­ten Wochen herausgesucht: 

  • Ab dem 25. Juni, Kin­der­thea­ter­rei­he „Roter Hund“: Auf der Wie­se am alten Zoo fin­den drei Thea­ter­stü­cke für Kin­der statt. Jeweils sonn­tags um 11 und um 16 Uhr spie­len unter­schied­li­che Thea­ter­grup­pen aus Deutsch­land für Kin­der ab vier Jah­ren. Am 25. Juni spielt das Thea­ter Töf­te aus Hal­le „Das Ele­fan­ten­kind“. Am 2.Juli ver­an­stal­tet Felix Wohl­fahrt aus Pots­dam eine Fami­li­en­zau­ber­show und am 9. Juli führt das Thea­ter Schrei­ber & Post das Stück „Die Hase und der Igel“ auf.
  • 1. Juli und 5. August, „fiet­sen­bör­se” Fahr­rad­markt: Falls Sie ein gebrauch­tes Rad suchen, der Markt hat von 10 bis 15 Uhr geöff­net. Wenn Sie ein Rad ver­kau­fen möch­ten, kön­nen Sie es ab 8:30 Uhr zur Hafen­stra­ße 62 brin­gen. Dort wer­den die Räder dann auch ver­kauft - zu vor­her fest­ge­leg­ten Preisen.
  • 7. bis 11. Juli, Aus­stel­lungs­schiff MS Wis­sen­schaft: Am 6. Juli legt die MS Wis­sen­schaft am Müns­te­ra­ner Hafen auf Höhe der Kunst­hal­le an. Das Schiff tourt in die­sem Jahr mit einer Aus­stel­lung über das Uni­ver­sum. Jugend­li­che ab zwölf Jah­ren erfah­ren im Schiff, wie Wissenschaftler:innen mit Tele­sko­pen ins All schau­en oder wie Satel­li­ten Ver­än­de­run­gen durch den Kli­ma­wan­del auf der Erde regis­trie­ren. Die Aus­stel­lung täg­lich von 10 bis 19 Uhr geöff­net. Der Ein­tritt ist frei. Füh­run­gen gibt es immer um 11 und 17 Uhr. Das Aus­stel­lungs­schiff steu­ert im Auf­trag des Bun­des-Bil­dungs­mi­nis­te­ri­ums von Ber­lin aus 30 Städ­te an.
  • 8. Juli, Tages­fes­ti­val „LIVE&INFARBE”: Beim Kunst- und Musik­fes­ti­val kann man töp­fern, bati­ken, Schmuck her­stel­len, sieb­dru­cken, malen und wäh­rend­des­sen Live­bands lau­schen. Am Ska­ters Palace spie­len Bands vor allem in den Gen­res Jazz, Soul und Hip­hop. Die Kunst­work­shops begin­nen um 13 Uhr und sind teils kos­ten­pflich­tig. Um 18 Uhr tre­ten zum Bei­spiel Tiger­milch und Mui­to Kabal­la auf. Tickets für das Kon­zert kos­ten 35 Euro. Ab 23 Uhr beginnt eine After­par­ty von Vel­vet Radio.
  • Vom 13. bis 17. Juli, Send: Los geht’s am Don­ners­tag mit einem Fami­li­en­tag von 14 bis 23 Uhr. Das bedeu­tet: 30 Pro­zent Ermä­ßi­gung auf Fahr­ge­schäf­te und 25 Pro­zent in Verkaufsgeschäften.
  • 19. Juli bis 12. August, Som­mer­nachts­ki­no: Auf dem Schloss­platz steht zwei­ein­halb Wochen ein Open-Air-Kino. Es lau­fen Fil­me wie „Im Taxi mit Made­lei­ne“ und „Ein­fach mal was Schö­nes“, aber auch Klas­si­ker und Kin­der­fil­me. Vor fast jedem Film gibt’s Musik, meist aus Müns­ter. Kino­kar­ten gibt es bis zum 30. Juni für 10 Euro, ermä­ßigt für 8,50 Euro und danach für 12 Euro, ermä­ßigt für 9,50 Euro.
  • 18. August bis 20. August, Stadt­fest Müns­ter Mit­ten­drin: Zwei Wochen nach den Feri­en fei­ert Müns­ter Stadt­fest. Für die Kon­zer­te von Adel Tawil oder den Sports­freun­den Stil­ler auf dem Dom­platz braucht man Kar­ten, die um die 20 Euro kos­ten. Ansons­ten ist das Stadt­fest kos­ten­los. An der Domi­ni­ka­ner­kir­che fin­den zum Bei­spiel die „Hot Jazz Club Beats“ statt. Auf der Bun­ten Büh­ne gibt es Indie, Rock, Pop, Hip­hop, Come­dy und Blues. Außer­dem stellt sich die Hand­werks­kam­mer mit ver­schie­de­nen Gewer­ken vor. Besucher:innen kön­nen sich in den Beru­fen Stein­metz- und Stein­bild­hau­er, Bäcker, Gold­schmied, Zahn­tech­ni­ker und Dach­de­cker ausprobieren.
  • 27. August, Wils­berg kell­nert auf den Aasee­ter­ras­sen: Wenn Sie den Schau­spie­ler Leo­nard Lan­sink mal in echt sehen wol­len und sich von ihm bedie­nen las­sen, dann kom­men Sie doch zu den Aasee­ter­ras­sen. Nach den Feri­en kell­nern Musi­ker, Come­di­ans, Sport­ler, Schrift­stel­ler und Künst­ler, um Spen­den für die Krebs­be­ra­tung Müns­ter zu sammeln.

Kor­rek­tur­hin­weis: Wir haben in der ursprüng­li­chen Ver­si­on ein paar Daten durch­ein­an­der­ge­bracht. Hier ste­hen nun die rich­ti­gen Termine.

Anony­mer Briefkasten

Haben Sie eine Infor­ma­ti­on für uns, von der Sie den­ken, sie soll­te öffent­lich wer­den? Und möch­ten Sie, dass sich nicht zurück­ver­fol­gen lässt, woher die Infor­ma­ti­on stammt? Dann nut­zen Sie unse­ren anony­men Brief­kas­ten. Sie kön­nen uns über die­sen Weg auch anonym Fotos oder Doku­men­te schicken.

Klima-Update

+++ Am Sonn­tag hat die Schweiz über das neue Kli­ma­ge­setz abge­stimmt. Knapp 60 Pro­zent der Wahl­be­rech­tig­ten haben sich bei der Volks­ab­stim­mung dafür aus­ge­spro­chen. Die Abstim­mung fand statt, weil die rechts­kon­ser­va­ti­ve Schwei­ze­ri­sche Volks­par­tei nicht zufrie­den ist mit dem Kli­ma- und Inno­va­ti­ons­ge­setz (KIG) vom Sep­tem­ber 2022. Sie hat also das Refe­ren­dum ergrif­fen (im Som­mer 2021 schei­ter­te des­we­gen das CO2-Gesetz). Das KIG ist ein Gegen­vor­schlag zur soge­nann­ten Glet­scher-Initia­ti­ve, die der Ver­ein Kli­ma­schutz Schweiz gestar­tet hat. Das Ziel: Emis­sio­nen auf net­to null sen­ken bis 2050. Die Initia­ti­ve hat­te aller­dings ein Ver­bot (bis auf weni­ge Aus­nah­men) von fos­si­len Brenn­stof­fen ab 2050 gefor­dert, das auf wenig Gegen­lie­be gesto­ßen ist. Nun ist das Ziel, sie so gut es geht zu redu­zie­ren. Wer die Öl- oder Gas­hei­zung los­wer­den möch­te, soll künf­tig finan­zi­el­le Anrei­ze erhal­ten, und Unter­neh­men sol­len dabei unter­stützt wer­den, auf kli­ma­freund­li­che Tech­nik umzu­stei­gen. Eine Ana­ly­se im Online-Maga­zin „Repu­blik“ gibt zu beden­ken: „Damit Kli­ma­po­li­tik in der Schweiz Erfolg haben kann, muss sie daher­kom­men wie ein Schla­ger­song: gefäl­lig und schmerz­frei.“ Der neue Ent­wurf lässt kon­kre­te Maß­nah­men erst ein­mal außen vor. Er ver­schreibt sich einem Ziel, wie genau das aber erreicht wird, muss nun debat­tiert wer­den. (sst)

+++ Bis Sams­tag­nach­mit­tag ver­an­stal­tet die Bewe­gung „Fri­days for Future Müns­ter” ein Kli­ma­camp auf der Wohn­wa­gen­wie­se vor dem Schloss. Was dort statt­fin­det: ver­schie­de­ne Ver­an­stal­tun­gen, dar­un­ter Work­shops und Vor­trä­ge, aber auch Kon­zer­te, Poet­ry Slams und Fami­li­en­an­ge­bo­te. Das Pro­gramm kön­nen Sie auf der Web­site und bei Insta­gram nach­le­sen. (sfo)

+++ Und nun zum Wet­ter: Ab heu­te Abend kann’s ganz schön gewit­tern und stür­men, bis Frei­tag soll­ten sich laut Deut­schem Wet­ter­dienst ins­be­son­de­re Men­schen in der Süd­hälf­te Deutsch­lands auf schwe­re Unwet­ter vor­be­rei­ten. Die wer­den in Zukunft wohl häu­fi­ger auf­tre­ten. Der Atlan­tik ist in die­sem Jahr so warm wie nie zuvor seit Beginn der Auf­zeich­nun­gen. Laut Tages­schau könn­te der Tem­pe­ra­tur­an­stieg von etwa fünf Grad an Frank­reichs Küs­ten für einen hei­ße­ren Som­mer sor­gen. War­me Luft neh­me mehr Was­ser auf, was wie­der­um mehr Stark­re­gen bedeu­ten kann. Ins­ge­samt bedeu­te die Erwär­mung des Oze­ans, dass mehr Ener­gie für Stür­me zur Ver­fü­gung ste­he, die also stär­ker wür­den. (sst)

Ein-Satz-Zentrale

+++ Müns­ter hat eine Abitur­quo­te von 50 Pro­zent, nach Bonn die zweit­höchs­te in Nord­rhein-West­fa­len. (IT.NRW)

+++ Ein 11-jäh­ri­ger Jun­ge ist am Sonn­tag­abend an der Gas­selstie­ge auf sei­nem Tret­rol­ler von einem Auto ange­fah­ren und ver­letzt wor­den. (Poli­zei Müns­ter)

+++ Die Feu­er­wehr muss­te ges­tern Nach­mit­tag gleich sechs Mal raus – und unter ande­rem einen Mann befrei­en, der sich mit einem Sofa im Auf­zug ein­ge­klemmt hat­te. (Anten­ne Müns­ter)

+++ Nach 30 Mona­ten Bau­zeit eröff­net am Frei­tag die Meran­ti-Hal­le im All­wet­ter­zoo. (Pres­se­mit­tei­lung des All­wet­ter­zoos, nicht online)

+++ Der Park an der Cle­mens­kir­che ist wie­der geöff­net und steht jetzt unter Bewa­chung des Ord­nungs­diens­tes, nach­dem er eini­ge Wochen wegen Beschwer­den über Lärm und Pöbe­lei­en geschlos­sen war. (Stadt Müns­ter)

+++ Die Poli­zei sucht Men­schen, die sich am Sonn­tag­mor­gen zwi­schen 2.30 und 4 Uhr am Han­sa­ring her­um­ge­trie­ben und gese­hen haben, wie dort jemand in eine Gast­stät­te (wel­che, steht nicht dabei) ein­ge­bro­chen ist. (Poli­zei Müns­ter)

+++ Die Zahl der Anzei­gen wegen Falsch­par­kens in Müns­ter hat sich zwi­schen 2021 und 2022 auf etwa 6.000 ver­dop­pelt und wird in die­sem Jahr wohl noch wei­ter stei­gen. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Der Ver­ein „100 Pro­zent Mein Ver­ein“ gibt ein Maga­zin über den Auf­stieg in die drit­te Bun­des­li­ga her­aus, das man ab jetzt im Inter­net vor­be­stel­len kann.* (Preu­ßen Müns­ter)

+++ Das Per­so­nal an der Uni­kli­nik hat stan­dar­di­sier­ten Abläu­fen in der Not­auf­nah­me die Namen von Super­hel­den gege­ben, damit es im Not­fall schnel­ler geht. (Uni­kli­nik Müns­ter)

+++ Die Bau­stel­len­um­lei­tung auf der Pro­me­na­de am Lud­ge­rik­rei­sel ist auf unbe­stimm­te Zeit für Radfahrer:innen gesperrt, weil dort am Diens­tag­vor­mit­tag eini­ge von ihnen gestürzt sind. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Die Stadt hat eine Umfra­ge ver­öf­fent­licht, in der Sie ange­ben kön­nen, was Sie sich für den umge­stal­te­ten Bre­mer Platz (RUMS-Brief) wün­schen. (Umfra­ge)

+++ Eine Stu­den­tin der FH Müns­ter hat eine Selbst­hil­fe­grup­pe für Stu­die­ren­de gegrün­det, die einen Eltern­teil ver­lo­ren haben. (FH Müns­ter)

*Kor­rek­tur­hin­weis: In einer frü­he­ren Ver­si­on hat­ten wir geschrie­ben, dass Preu­ßen Müns­ter das Maga­zin her­aus­ge­ge­ben hat.

Unbezahlte Werbung

In der „Klei­nen Aus­zeit“ in Meck­len­beck kön­nen Sie mit Blick ins Grü­ne Kaf­fee und Kuchen in Bio-Qua­li­tät genie­ßen. Das Gar­ten­ca­fé gehört zu einem Bio­la­den mit Voll­sor­ti­ment. Von Gebäck über Geträn­ke, Milch­pro­duk­te und natür­lich Bio­ge­mü­se bie­tet der Laden „Eggerts Scheu­ne“ alles. Nur Fleisch fehlt auf der Lis­te des Sor­ti­ments. Bei gutem Wet­ter hat das Café mon­tags bis frei­tags von 10 bis 17:30 Uhr auf, am Sams­tag von 10 bis 12:30 Uhr. Brot und Bröt­chen für’s Früh­stück lie­fert die Bio­bä­cke­rei Cibaria.

Hier fin­den Sie alle unse­re Emp­feh­lun­gen. Soll­te Ihnen ein Tipp beson­ders gut gefal­len, tei­len Sie ihn ger­ne ein­fach über den Link.

Drinnen und Draußen

Heu­te haben Luzia Arling­haus, Sebas­ti­an Fob­be und Sven­ja Stüh­mei­er für Sie nach Ver­an­stal­tun­gen Aus­schau gehalten:

+++ Mor­gen Abend spielt die Kuschel­rock­band Flo­rist in der Pen­si­on Schmidt. Für den Auf­tritt der New Yorker:innen gibt es noch ein paar Kar­ten. Preis: um die 20 Euro. Der Ein­lass ist um 19:30 Uhr. Hier kön­nen Sie sich vor­ab einen Live­auf­tritt der Band ansehen.

+++ Eine Idee für den Frei­tag­nach­mit­tag: ins Wochen­en­de tan­zen und dabei ein poli­ti­sches State­ment set­zen: Das Kol­lek­tiv „schick.standort“ orga­ni­siert eine Tanz­de­mo für sub­kul­tu­rel­les Leben. Kon­kret hat es auf sei­nem Insta­gram-Kanal zum Bei­spiel den Abriss von Skate­parks, das Bau­vor­ha­ben rund ums Paul-Ger­hard-Haus und Ein­schrän­kun­gen für Kiosks genannt. Los geht es um 15 Uhr am Schloss­platz, die Demo zieht dann an sie­ben Hal­te­punk­ten vor­bei durch die Stadt. Die genaue Demo­rou­te und State­ments von Akteur:innen fin­den Sie hier.

+++ Fahr­rä­der sind tol­le Fort­be­we­gungs­mit­tel – wenn sie denn in Schuss sind. Falls Ihres schon lan­ge mit einem Plat­ten, kaput­tem Licht oder einem geris­se­nen Brems­zug rum­steht, schau­en Sie Sams­tag zwi­schen 12 und 18 Uhr doch mal im Cuba an der Ach­ter­mann­stra­ße 10-12 vor­bei. Dort sind eini­ge Schrauber:innen, die beim Repa­rie­ren hel­fen. Mate­ri­al gibt’s gegen Geld, ansons­ten freu­en sich die Ehren­amt­li­chen über eine Spen­de. Falls Sie jetzt schon wis­sen, dass Sie hin­ge­hen wer­den, kön­nen Sie sich für die Pla­nung unter tatwort@cuba-muenster.de anmelden.

+++ Ist noch ein Weil­chen hin, aber nicht, dass Sie sagen, wir hätten’s Ihnen nicht gesagt: Am 22. Juli ist „Made in Münster”-Festival. Ab 14 Uhr tre­ten am Hawerk­amp acht Nachwuchsmusiker:innen aus Müns­ter auf. Tickets kos­ten zwi­schen 15 und 25 Euro, damit kom­men Sie danach auch noch auf die Par­ty in der Sputnik­hal­le. Der Erlös geht an Sea Eye. Ticket­kauf und wei­te­re Infos gibt’s hier.

Am Frei­tag schreibt Ihnen Sebas­ti­an Fob­be. Ich wün­sche Ihnen eine gute Woche! 

Herz­li­che Grü­ße
Ralf Heimann

Mit­ar­beit: Luzia Arling­haus (lar), Sebas­ti­an Fob­be (sfo), Sven­ja Stüh­mei­er (sst)
Lek­to­rat: Lisa Mensing

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PS

Das Wet­ter ist schön. Kom­men Sie doch heu­te Abend vor­bei, dann ver­brin­gen wir den Abend zusam­men in der Redak­ti­on – und spre­chen mit dem Archi­tek­ten und Stadt­pla­ner Jan Kamp­s­hoff dar­über, wie Men­schen in Zukunft woh­nen wer­den, wel­che Rol­le Ein­fa­mi­li­en­häu­ser dabei spie­len, und wel­che Alter­na­ti­ven es gibt, von denen die Men­schen mög­li­cher­wei­se ein­fach des­halb nicht träu­men, weil sie sie nicht ken­nen. Um 19 Uhr fan­gen wir an, in der RUMS-Redak­ti­on gegen­über vom Thea­ter. Nach der Ver­an­stal­tung trin­ken wir dann vor der Tür noch ein Bier zusam­men. Haben Sie Lust? Wir wür­den uns freu­en. (rhe)