Servatii und Gomorrha | Fotoreportage: Besuch beim Geigenbauer | Das Café Druck 

Müns­ter, 11. Juli 2023

Guten Tag,

in den Som­mer­fe­ri­en haben wir einen klei­nen Ver­kehrs­ver­such gemacht. Wir sind mit dem Auto nach Kroa­ti­en gefah­ren. Aus der Distanz wird der Blick auf die eige­ne Hei­mat ja oft etwas kla­rer. Und so fällt einem schon kurz hin­ter der Gren­ze auf, wie vie­le Frei­hei­ten man hier­zu­lan­de doch hat. Zum Bei­spiel die, ande­re Men­schen mit 260 auf dem Tacho in Lebens­ge­fahr zu brin­gen. In Öster­reich hört das schlag­ar­tig auf mit den Licht­hu­pen-Orgi­en. Man fühlt sich auf der Auto­bahn plötz­lich sicher. Aber gut, ich will mich nicht beschwe­ren. Frei­heit hat eben ihren Preis.

Wenn es nicht gera­de um das Auto geht, ist Deutsch­land nicht ganz so libe­ral. Mit Dro­gen zum Bei­spiel darf man hier nicht mal sich selbst gefähr­den, denn: Wo kämen wir denn da hin? 

Das ist schon eines der stär­ke­ren Argu­men­te in die­ser Debat­te. Mit Ver­nunft hat das alles wenig zu tun. Es geht vor allem um den Wunsch, in den Geset­zen ein Bild von Men­schen und sozia­len Nor­men zu ver­an­kern, das dem des eige­nen Milieus entspricht.

Schnaps bis zum Umfal­len im Schüt­zen­fest­zelt? Aber klar. Ein klei­ner Joint zum Ent­span­nen nach der Arbeit? Wir müs­sen Sie lei­der verhaften. 

Die­se Art von selek­ti­ver Frei­heit kühlt das Gemüt der Men­schen, die eigent­lich über­haupt nicht frei den­ken, son­dern denen es vor allem um die eige­ne Frei­heit geht. Wobei das nur ein Aus­schnitt ist. Von Rosa Luxem­burg wis­sen wir ja: Frei­heit ist vor allem die Frei­heit der Men­schen, die Din­ge anders sehen. 

Das wird in die­sen Tagen in der Debat­te um den Ser­va­tii­platz und den Bre­mer Platz (RUMS-Brief) gleich mehr­fach deut­lich. Die Bou­le­vard­be­richt­erstat­tung in der Lokal­zei­tung ist völ­lig fixiert auf die Sym­pto­me und auf all das, wor­über man sich pri­ma auf­re­gen kann. Es geht um den Wunsch, schnell wie­der Recht, Ord­nung und Sau­ber­keit her­zu­stel­len. Aber um Ursa­chen geht es nicht. 

Die Folge: falsche Anreize

Dabei sind die gar nicht so unwich­tig, wenn es zum Bei­spiel um das Pro­blem mit der Dro­gen­sze­ne geht. Dass sucht­kran­ke Men­schen in dunk­len Ecken bei zwie­lich­ti­gen Gestal­ten zu über­teu­er­ten Prei­sen bis aufs Äußers­te gestreck­tes Pul­ver kau­fen müs­sen, ist näm­lich kein Natur­ge­setz. Es ist schlicht die Fol­ge einer Dro­gen­po­li­tik, die fal­sche Anrei­ze setzt. 

Tho­mas Fischer, frü­her Vor­sit­zen­der Rich­ter am Bun­des­ge­richts­hof und Autor des Stan­dard­kom­men­tars zum deut­schen Straf­recht, müht sich seit Jah­ren dar­an ab, Men­schen davon zu über­zeu­gen. Vor acht Jah­ren schrieb er in einem Kom­men­tar für „Zeit Online”:

„Das Betäu­bungs­mit­tel­straf­recht in Deutsch­land ist ein gro­ßes Elend. Es pro­du­ziert Elend, und trägt es fort und fort. Nichts ist in den letz­ten 40 Jah­ren dadurch bes­ser gewor­den: Weder gibt es weni­ger Süch­ti­ge noch weni­ger Straf­fäl­li­ge noch weni­ger sozia­le Pro­ble­me. Was es gibt, ist aller­dings eine gigan­ti­sche, mil­li­ar­den-ver­schlin­gen­de Pro­hi­bi­ti­ons­in­dus­trie, die die Prei­se hoch, die Qua­li­tät der Dro­gen mise­ra­bel und das Elend der Abhän­gi­gen kon­stant hält. Und eine Poli­zei-Indus­trie, der zur immer­wäh­ren­den ‚Bekämp­fung‘ fast alles erlaubt wird.“

Der Wunsch nach Bekämp­fung, das ist die logi­sche und ideo­lo­gi­sche Fol­ge die­ses auto­ri­tä­ren Ansat­zes, bestimm­te Dro­gen will­kür­lich zu ver­bie­ten, wäh­rend man sich ande­re mit Genuss selbst reinpfeift. 

Aber Gesetz ist Gesetz. Und klar, wenn Men­schen sich nicht an Geset­ze hal­ten, muss man eben här­ter durch­grei­fen. Und wenn auch das nichts bringt, dann eben noch härter. 

Weil auch das im Fal­le von Dro­gen aber am Ende in bestimm­ten Grup­pen ohne Wir­kung bleibt, hat man sich in Müns­ter und vie­len ande­ren Städ­ten irgend­wann für eine Teil­ka­pi­tu­la­ti­on ent­schie­den. Poli­zei und Ord­nungs­kräf­te las­sen die Sze­ne in einem bestimm­ten Gebiet gewäh­ren. So haben sie das Trei­ben wenigs­tens halb­wegs im Blick. Klein­dea­ler haben dort gewis­ser­ma­ßen die Frei­heit, ande­re Men­schen mit schlech­tem Stoff in Lebens­ge­fahr zu brin­gen. So frei ist man in Deutsch­land dann doch. 

Dabei wären ande­re Wege durch­aus mög­lich. Man könn­te den Ver­kauf streng regle­men­tie­ren, wie man es auch mit hoch­pro­zen­ti­gem Alko­hol macht. Man könn­te die­se Dro­gen entkriminalisieren. 

In Por­tu­gal hat man das schon vor 20 Jah­ren getan, und dort hängt nicht das gan­ze Land an der Nadel. Die Erfah­run­gen sind über­wie­gend posi­tiv. Die Zahl der Dro­gen­to­ten ist sogar gesun­ken, denn das gro­ße Übel ist vor allem der schlech­te Stoff. 

In Deutsch­land sieht man das etwas anders. Hier erscheint als das gro­ße Übel vor allem der Gedan­ke, dass Men­schen sich auf ande­re Wei­se berau­schen könn­ten als mit Bier, Wei­zen­korn oder Jäger­meis­ter. Und dar­an hat sich in den ver­gan­ge­nen Jah­ren nicht so viel geän­dert, denn in der Dro­gen­po­li­tik geht es nicht so sehr um Ratio­na­li­tät, Wir­kung und Erfolgs­aus­sich­ten. Es geht eher um Moral­vor­stel­lun­gen und kul­tu­rel­le Präferenzen. 

Tho­mas Fischer hat einen Text für den Spie­gel vor zwei Jah­ren mit einer Fra­ge been­det: „Wie oft läuft ein halb­wegs ver­nünf­ti­ger Mensch mit dem Kopf gegen eine mas­si­ve Wand, bevor er auf­hört zu sagen, es wäre bes­ser, wenn sie nicht da wäre, und man müs­se nur mehr Anlauf nehmen?“ 

Scheuklappen mit Münster-Emblem

Die­sen Gedan­ken soll­te man im Hin­ter­kopf haben, wenn man die Ser­va­tii-und-Gomor­rha-Bericht­erstat­tung ver­folgt. Also: Man könn­te unter Umstän­den schon etwas ändern, wenn man bereit wäre, der Rea­li­tät in die etwas gerö­te­ten Augen zu schauen. 

Der­weil pro­biert man es in Müns­ter wei­ter mit der bewähr­ten Sym­ptom­be­hand­lung. Die Stadt schickt am Ser­va­tii­platz mehr Ord­nungs­kräf­te vor­bei und schraubt die Sitz­bän­ke ab. Viel­leicht wäre eine Idee auch noch, kos­ten­lo­se Scheu­klap­pen mit Müns­ter-Emblem zu ver­tei­len. Dann müss­te man die Leu­te im Vor­bei­ge­hen gar nicht mehr ansehen. 

Eini­ge Men­schen wün­schen sich offen­bar eine noch ein­fa­che­re Lösung. Müns­ters Poli­zei­prä­si­den­tin Alex­an­dra Dorn­dorf sah sich ges­tern dazu ver­an­lasst, in einer Stel­lung­nah­me klar­zu­stel­len, dass das Pro­blem bekannt sei und die Poli­zei schon mache, was mög­lich ist. Heu­te kam dann auch gleich eine Voll­zugs­mel­dung. Aber Dorn­dorf schrieb: „Die Poli­zei kann den Men­schen nicht ver­bie­ten, sich im öffent­li­chen Raum auf­zu­hal­ten.“ Jür­gen Dek­ker, der Lei­ter der Kri­mi­nal­po­li­zei, teil­te mit: „Wir kön­nen nie­man­den gleich fest­neh­men, der ein Gramm Mari­hua­na dabei hat, der in eine Schlä­ge­rei ver­wi­ckelt ist oder der einen ein­fa­chen Dieb­stahl begeht.“

Ach ja, man könn­te so viel machen, wären da bloß nicht die Grund­rech­te. Ver­mut­lich ist es ein biss­chen so, wie auf dem Rück­weg aus dem Urlaub in Öster­reich über die deut­sche Gren­ze zu fah­ren, und dann kommt kurz dar­auf ein schwar­zer Kom­bi mit 220 im Rück­spie­gel ange­flo­gen. Da kann man schon Angst bekom­men, da macht der Stress sich bemerk­bar. Aber man muss die Frei­heit der ande­ren eben aus­hal­ten. (rhe)

Kurz und Klein

+++ Das Schul­mi­nis­te­ri­um Nord­rhein-West­fa­lens hat vor eini­gen Tagen eine ellen­lan­ge Sta­tis­tik zum Schul­we­sen des Lan­des ver­öf­fent­licht. Dar­auf­hin ist eine Infor­ma­ti­on durch die Pres­se gegeis­tert: Etwa drei Vier­tel des Lehr­per­so­nals sind weib­lich, Ten­denz stei­gend. Das deckt sich ziem­lich genau mit dem Leh­rer-Leh­re­rin­nen-Ver­hält­nis in Müns­ter. Von den gut 3.500 Lehr­kräf­ten sind etwa ein Vier­tel männ­lich, teilt ein Spre­cher der Stadt mit. Beson­ders auf­fäl­lig ist das an den Grund­schu­len, neun von zehn Lehrer:innen sind weib­lich, sowohl NRW-weit als auch in Müns­ter. Hier trifft die Zahl übri­gens auch auf ange­hen­de Grundschullehrer:innen zu. Wenn man auf alle Lehr­amts­stu­die­ren­den der Uni Müns­ter schaut, könn­te sich das in den kom­men­den Jah­ren aber etwas ver­än­dern. Ins­ge­samt sind zwei von drei Stu­die­ren­den weib­lich, schreibt ein Spre­cher. War­um das ein The­ma ist? Hier kön­nen Sie zum Bei­spiel nach­le­sen, dass männ­li­che Vor­bil­der (ins­be­son­de­re in Rol­len, die nicht einem männ­li­chen Geschlech­ter­ste­reo­typ ent­spre­chen) für die Ent­wick­lung von Jun­gen wich­tig sind. (sst)*

+++ Ist Ihnen in den letz­ten Tagen schon ein wei­ßes, futu­ris­tisch anmu­ten­des Las­ten­rad auf der Pro­me­na­de ent­ge­gen­ge­kom­men? Dann kann es gut sein, dass es sich um das neue Post­ge­fährt der Stadt Müns­ter han­delt. Seit Ende Juni fah­ren Mit­ar­bei­ten­de bis zu fünf­zehn Post­kis­ten rund um die Innen­stadt. Eben­falls an Bord: eine falt­ba­re Sack­kar­re, mit der die Post im jewei­li­gen Gebäu­de wei­ter­trans­por­tiert wird. Auf den neu für das Las­ten­rad aus­ge­ar­bei­te­ten Tou­ren wer­den die Zie­le ange­steu­ert, die unmit­tel­bar in Pro­me­na­den­nä­he sind. Zum Bei­spiel das Stadt­haus 1, das Thea­ter und die Uni. Die ande­ren vier Tou­ren in die äuße­ren Tei­le der Innen­stadt und die Stadt­tei­le wer­den wei­ter mit Autos ange­fah­ren. (sst)

+++ Falls Sie am Sonn­tag­nach­mit­tag in Müns­ter waren, ist Ihnen wahr­schein­lich auf­ge­fal­len, dass es auf ein­mal ganz schön win­dig und ganz schön nass wur­de. Und: ver­gleichs­wei­se kühl. Auf Twit­ter hat jemand dar­auf­hin einen Screen­shot der Mess­stel­le der AG Kli­ma­to­lo­gie an der Uni ver­öf­fent­licht, der den Tem­pe­ra­tur­ab­fall anschau­lich dar­stellt. Und wenn Sie selbst schnell die Mess­da­ten­sei­te auf­ru­fen, sehen Sie dort noch die sonn­täg­li­chen Aus­schlä­ge in den Gra­fi­ken zum Bei­spiel zur Wind­stär­ke, Luft­feuch­te und Nie­der­schlag. (sst)

*An die­ser Stel­le stand vor­her noch: „Und hier, dass Grundschullehrer:innen weni­ger Geld bekom­men als die an Gym­na­si­en und Frau­en gene­rell weni­ger ver­die­nen als Män­ner.“ Wir hat­ten noch eine ver­al­te­te Quel­le ver­linkt. Rich­tig ist: Der Land­tag hat im Mai 2023 beschlos­sen, dass Lehr­kräf­te der Pri­mar­stu­fe und Sekun­dar­stu­fe I nach A 13 bezahlt wer­den. Die Anpas­sung fin­det in fünf Schrit­ten bis 2026 statt. Damit gehö­ren sie dann der glei­chen Besol­dungs­grup­pe an wie Gymnasiallehrer:innen.

„Grü­ne Inseln für Kin­der­haus“ sucht Verstärkung

Seit zehn Jah­ren pfle­gen wir die Bee­te auf den Kreis­ver­keh­ren in unse­rem Stadt­teil und bekom­men dafür viel Lob und Dank von unse­ren Mit­men­schen. Dabei freu­en wir uns über tat­kräf­ti­ge Mit­ar­beit. Wir tref­fen uns don­ners­tags von 10 bis 11 Uhr zur Arbeit an den Bee­ten und sind an den gel­ben Wes­ten gut zu erkennen.

Inter­es­se? Schrei­ben Sie uns gerne!

Wie es weiterging – mit dem Paul-Gerhardt-Haus

Nach unse­rem Bericht über das Paul Ger­hardt-Haus am Frei­tag sind wir dar­auf hin­ge­wie­sen wor­den, dass die Kir­chen nicht nur die zahl­rei­chen Kir­chen­aus­trit­te in Schwie­rig­kei­ten brin­gen, son­dern dass auch die Ein­nah­men sin­ken, weil die gebur­ten­star­ken Jahr­gän­ge in Ren­te gehen. Das stimmt natür­lich. Daher hier noch ein­mal zum Über­blick: Das Insti­tut der Deut­schen Wirt­schaft hat vor eini­gen Mona­ten berech­net, wie sich die Kir­chen­steu­er­ein­nah­men in den kom­men­den Jah­ren ent­wi­ckeln wer­den. Das Ergeb­nis: Nomi­nal wer­den sie stei­gen, also wird die Sum­me der Ein­nah­men grö­ßer. Aber die rea­len Ein­nah­men wer­den sin­ken, also ihr Wert. (rhe)

Mal sehen 

Die Melodie des Holzes

Wuss­ten Sie, dass auch Gei­gen ins Sola­ri­um gehen? Na ja, zumin­dest so ähn­lich. Damit das Holz sei­ner Gei­gen die dunk­le Far­be annimmt, hängt der Gei­gen­bau­meis­ter Gui­do Sten­gel die selbst­ge­bau­ten Instru­men­te in eine hell erleuch­te­te Nische. Sie fra­gen sich jetzt, wie sowas aus­sieht? Dann schau­en Sie doch in unse­re Foto­re­por­ta­ge. Foto­graf Paul Metz­dorf hat Gui­do Sten­gel in sei­ner Werk­statt in Müns­ter besucht. Und apro­pos Nische: Er ist einer von etwa 350 Geigenbauer:innen in ganz Deutsch­land. Ein Beruf, dem es zudem an Nach­wuchs fehlt.

Zum Bei­trag

Korrekturen

+++ In unse­rem News­let­ter am Frei­tag haben wir geschrie­ben, dass die Stadt­wer­ke momen­tan pla­nen, 2026 vier wei­te­re Wind­rä­der ans Netz anzu­schlie­ßen. Was wir nicht erwähnt haben: Dabei han­delt es sich nur um die Wind­kraft­an­la­gen, die im Kreis Bor­ken geplant sind. Ein Leser hat uns dar­auf auf­merk­sam gemacht. (sst)

+++ Am Frei­tag schrie­ben wir in einer „Kurz und Klein“-Meldung über Inklu­si­on in Müns­ter, dass der LWL fast 1.200 Arbeits­plät­ze in Werk­stät­ten für Men­schen mit Behin­de­rung finan­ziert. Eine Lese­rin hat­te uns dar­auf hin­ge­wie­sen, dass die­se Werk­stät­ten aber alles ande­re als inklu­siv sind. Die Werk­statt­be­schäf­tig­ten blei­ben schließ­lich „unter sich“ und bekom­men dafür einen sen­sa­tio­nel­len Stun­den­lohn von durch­schnitt­lich rund 1,35 Euro. Eine LWL-Spre­che­rin ant­wor­tet uns auf Nach­fra­ge, sie kön­ne die Kri­tik unse­rer Lese­rin ver­ste­hen. Der Land­schafts­ver­band för­de­re aber nicht nur die Werk­statt­ar­beits­plät­ze aus dem Inklu­si­ons­bud­get, son­dern auch Jobs auf dem soge­nann­ten ers­ten Arbeits­markt. Der sei aber lei­der noch nicht so weit, dass alle Men­schen unge­ach­tet ihrer Behin­de­rung zusam­men­ar­bei­ten könn­ten. Wir haben die­se Info in der Mel­dung ergänzt. (sfo)

+++ In unse­rer Kolum­ne am Sonn­tag haben wir dem Sozio­lo­gen Wil­helm Heit­mey­er an einer Stel­le aus Ver­se­hen den Vor­na­men Wer­ner gege­ben. Das haben wir kor­ri­giert. (rhe)

Grüße aus dem Urlaub 

Esther und Mar­kus Ser­ra­no sind vor Müns­ters Hit­ze in die schot­ti­schen High­lands geflo­hen. Sie sen­den Grü­ße und die­ses hüb­sche Foto. Möch­ten Sie uns auch an Ihrem Urlaub teil­ha­ben las­sen? Dann mel­den Sie sich ger­ne mit einem Foto an redaktion@rums.ms!

Übri­gens: Das Rät­sel um mei­nen Urlaubs­ort haben eini­ge von Ihnen gelöst. Er war auf der Insel Krk unterwegs.

Klima-Update

+++ Das mit dem Mie­ter­strom ist ja so eine Sache. Die Idee, den Strom, der auf dem eige­nen Haus­dach pro­du­ziert wird, direkt selbst im Haus zu nut­zen, liegt nahe, auch für Mehr­par­tei­en­häu­ser. Die prak­ti­sche Umset­zung ist dann aber doch nicht so nahe­lie­gend, denn sie ist auf­wen­dig und wirt­schaft­lich sel­ten ren­ta­bel. Das Land NRW macht nun zehn Mil­lio­nen Euro locker, um den Aus­bau von Mie­ter­strom zu för­dern. Hier­bei geht es spe­zi­fisch um Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen auf Gebäu­den mit geför­der­tem Wohn­raum. Pro Woh­nung kön­nen zwi­schen 2.500 und 5.000 Euro bean­tragt wer­den. Bau­mi­nis­te­rin Ina Schar­ren­bach sieht in dem Pro­gramm auch eine Chan­ce, Mieter:innen zu ent­las­ten, da die Strom­kos­ten durch Mie­ter­strom­mo­del­le sin­ken. (sst)

+++ Deutsch­land kann das im Kli­ma­schutz­ge­setz fest­ge­hal­te­ne Ziel, sei­ne Emis­sio­nen bis 2030 um 65 Pro­zent im Ver­gleich zu 1990 zu sen­ken, noch errei­chen. Das sagt das Umwelt­bun­des­amt. Also, theo­re­tisch. Prak­tisch müss­te dafür der Schie­nen­ver­kehr deut­lich aus­ge­baut wer­den. Men­schen müss­ten ver­pflich­tend sich erneu­ern­de Ener­gien und neue Hei­zun­gen nut­zen. Wer Auto fährt, müss­te hin­ge­gen Pri­vi­le­gi­en ver­lie­ren. Gera­de ist Deutsch­land auf dem Weg, die Emis­sio­nen bis 2030 um knapp 50 Pro­zent zu redu­zie­ren. (sst)

Ein-Satz-Zentrale

+++ Am Sonn­tag­nach­mit­tag ist ein 40-Jäh­ri­ger im Dort­mund-Ems-Kanal ertrun­ken und damit der drit­te Bade­to­te inner­halb weni­ger Wochen. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Im ver­gan­ge­nen Jahr hat das Haupt­zoll­amt Müns­ter dem Staat 2,1 Mil­li­ar­den Euro ein­ge­bracht. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Mehr als die Hälf­te der erwach­se­nen Men­schen in Müns­ter ist ver­hei­ra­tet. (Stadt Müns­ter)

+++ Fast die Hälf­te der Pro­fes­su­ren an der Katho ist von Frau­en besetzt, womit die Hoch­schu­le deutsch­land­weit ziem­lich weit vor­ne liegt. (Katho­li­sche Hoch­schu­le NRW)

+++ Die FH Müns­ter hat nun eine Ethik­kom­mis­si­on. (FH Müns­ter)

+++ Müns­ters Bischof Felix Genn ist vom Papst Fran­zis­kus in die Welt­syn­ode beru­fen wor­den. (Bis­tum Müns­ter)

+++ Sie­ben Klimaaktivist:innen haben am spä­ten Frei­tag­nach­mit­tag für zwei Stun­den Sper­rung auf der Stein­fur­ter Stra­ße gesorgt. (Poli­zei Müns­ter)

+++ Die Hand­werks­kam­mer trau­ert um ihren Ehren­prä­si­den­ten Hans Rath. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Nach dem töd­li­chen Mes­ser­an­griff auf dem Send wol­len Poli­zei und Ord­nungs­dienst beim Som­mer­send ab Don­ners­tag mehr Prä­senz zei­gen. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Der sach­sen-anhal­ti­sche Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Sven Rosom­kie­wicz hat einen Shit­s­torm abbe­kom­men, weil er Ruprecht Polenz kri­ti­sier­te und die Grü­nen als „Öko­fa­schis­ten“ bezeich­ne­te. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

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Unbezahlte Werbung

Zumin­dest vor­über­ge­hend öff­net jeden Don­ners­tag von 15 bis 19 Uhr das Café Druck am Gaso­me­ter. Der Jugend­treff für Men­schen zwi­schen 14 und 21 ver­bin­det poli­ti­sche Arbeit mit gemüt­li­chem Chil­len in der Hän­ge­mat­te. Außer­dem wer­den flei­ßig Per­len­arm­bän­der gebas­telt und Eis geges­sen. Die Fal­ken Müns­ter orga­ni­sie­ren das Ange­bot. Ihnen geht es dar­um, den Ort mit Leben zu fül­len und auf­zu­zei­gen, dass Jugend­li­che sozio­kul­tu­rel­le Räu­me brauchen. 

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Drinnen und Draußen

Eli­ja Wink­ler hat heu­te geschaut, was Span­nen­des in Müns­ter geschieht:

+++ Zukunfts­be­geis­ter­te soll­ten sich nicht die Aus­stel­lung „Par­cours“ in der FH Müns­ter ent­ge­hen las­sen. Wer mit den Absolvent:innen ansto­ßen möch­te, kann Frei­tag ab 19:30 Uhr zur Ver­nis­sa­ge kom­men. Dort prä­sen­tie­ren sie ihre Abschluss­ar­bei­ten. Gele­gen­heit für einen Rund­gang gibt es auch am Sams­tag und Sonn­tag, jeweils von 11 bis 18 Uhr. Dabei kön­nen Sie sich mit den Designer:innen aus­tau­schen. Der Ein­tritt ist frei.

+++ Woll­ten Sie nicht auch schon immer mal mit Rock­mu­sik durchs All flie­gen? Bei der „Space Rock Sym­pho­ny“ im Pla­ne­ta­ri­um ist das qua­si mög­lich. Bei der Show bekom­men Sie Hits von Metal­li­ca, den Rol­ling Stones, Guns’n’Roses und ande­ren gro­ßen Bands zu hören. Die Rei­se beginnt am Frei­tag um 19:30 Uhr. Der Ein­tritt kos­tet 14 Euro, ermä­ßigt 8. Tickets gibt es vor Ort oder hier.

+++ Wenn Veranstalter:innen klar­ma­chen wol­len, dass ihre Aus­stel­lung beson­ders pun­kig, schrill und ver­we­gen ist, schrei­ben sie irgend­was mit Sex in den Titel. So auch bei der „Kha­os Fuck­to­ry“. Die Pop-Up-Kunst­aus­stel­lung fin­det in der Tita­nick­hal­le statt und zele­briert das Absur­de und das Cha­os. Mit einem gebüh­ren­den Fina­le: Sie wird bei der Finis­sa­ge abge­ris­sen. Das Kha­os-Kol­lek­tiv eröff­net die Aus­stel­lung am Frei­tag um 18 Uhr. Dann haben Sie eine Woche lang Zeit, sich das Spek­ta­kel anzusehen. 

+++ Falls Sie mal Pau­se von Ihren Kin­dern (oder die eine Pau­se von Ihnen) brau­chen: Das Feri­en­an­ge­bot „Atlan­tis“ öff­net bald sei­ne Tore für alle zwi­schen 6 und 13 Jah­ren. Drei Wochen lang kön­nen sich die Kin­der im Wien­burg­park aus­to­ben, immer mon­tags bis frei­tags von 10 bis 16 Uhr. Los geht es am 17. Juli. Eine Tages­kar­te kos­tet 3 Euro, eine Wochen­kar­te 12. Bis 10:30 Uhr kön­nen Sie ihrem Kind außer­dem ein Mit­tag­essen für 4 Euro bestel­len. Und falls Sie dann tat­säch­lich freie Zeit haben, gehen Sie doch mal am „Schau­fens­ter Stadt­ge­schich­te“ vor­bei. Da kön­nen Sie in Ihren Erin­ne­run­gen an die Rie­sen­boh­ne schwel­gen, die frü­her ein Feri­en­ziel für Kin­der auf der Sen­tru­per Höhe war.

Am Frei­tag schreibt Ihnen Sven­ja Stüh­mei­er. Ich wün­sche Ihnen eine gute Woche. 

Herz­li­che Grü­ße
Ralf Heimann

Mit­ar­beit: Eli­ja Wink­ler (ewi), Sven­ja Stüh­mei­er (sst), Sebas­ti­an Fob­be (sfo), Jan Gro­ße Nobis (jgn)
Lek­to­rat: Anto­nia Strotmann

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PS

Viel­leicht kön­nen wir Ihnen mit die­sem Hin­weis etwas Ärger erspa­ren. Dazu müss­ten Sie aller­dings Ihre Jog­gingstre­cke ändern, falls Sie in Gie­ven­beck jog­gen. Judith Zeus schreibt, sie sei dort von einem Mäu­se­bus­sard ange­grif­fen wor­den. Der Vogel habe sie zwei Mal am Kopf ver­letzt. Das Grün­flä­chen­amt sei infor­miert und wer­de dort Schil­der auf­stel­len. Aber bis dahin: Der Bus­sard lebt in einem klei­nen Wald­stück am Horst­ma­rer Land­weg. Und wenn Sie es noch genau­er wis­sen möch­ten, er lebt hier. (rhe)