Einsamkeit zu Weihnachten | Mehr Impfdosen bis Jahresende | Silvester-Menüs

Porträt von Constanze Busch
Mit Constanze Busch

Münster, 22. Dezember 2020

die britische Ökonomin Noreena Hertz schreibt in ihrem neuen Buch „The Lonely Century“, Fachleute hätten belegt, dass Einsamkeit für Menschen ungefähr so schädlich sei wie 15 Zigaretten am Tag. So steht es auf der aktuellen Titelseite der Unizeitung wissen|leben. In dem Beitrag geht es um neue Ergebnisse der Nako-Gesundheitsstudie (Nationale Kohorte), die sich mit der Frage beschäftigt, wie es den Menschen in Deutschland geht. 18 Studienzentren befragen dazu seit sechs Jahren in regelmäßigen Abständen etwa 205.000 Menschen. Eines der Zentren ist in Münster. Ein wichtiges Ergebnis ist: Depressionen sind weiter verbreitet als vor der Pandemie. Die Zahl der Menschen mit moderaten und schweren Symptomen ist laut der Untersuchung um 5.000 auf etwa 18.000 gestiegen.

Anders, als man vielleicht denken würde, betrifft das aber nicht im Wesentlichen ältere Menschen, die alleine zu Hause sitzen, weil Corona für sie besonders gefährlich ist. Die Symptome kommen vor allem bei Menschen unter 60 Jahren häufiger vor. Und das deckt sich mit den Ergebnissen aus anderen Untersuchungen. Mitja Back, Professor für Persönlichkeitspsychologie an der Uni Münster, sagt in dem Beitrag: Laut psychologisches Studien fühlen sich vor allem junge Menschen einsam. Und was man mit Blick auf die kommenden Tage sagen kann: Zu Weihnachten wird das sicher nicht besser werden.

Was aber kann man tun? Das hängt ab vom Problem. Menschen mit depressiven Symptomen brauchen psychologische Hilfe. Doch die ist schwer zu bekommen, auch in Münster. Psychologische Praxen haben lange Wartelisten. Bis zum Beginn einer Behandlung vergehen oft viele Monate. Außerdem fehlt ein Überblick darüber, an welchen Stellen Angebote fehlen. Die Rathauskoalition aus Grünen, SPD und Volt hat daher vor zwei Wochen angestoßen, die Situation in Münster in einem Bericht zu erfassen.

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