Impfvordrängler | Lockerungen | Café Nachtisch

Müns­ter, 5. März 2021

Guten Tag,

haben Sie in den letz­ten Mona­ten auch eines die­ser Bil­der gese­hen? Ein Poli­ti­ker lässt sich vor lau­fen­der Kame­ra in den Arm piek­sen und gegen Covid-19 imp­fen. Schaut her, tut gar nicht weh. Und ich lebe noch. Mir hat sich das Foto des israe­li­schen Pre­mier­mi­nis­ters Ben­ja­min Netan­ja­hu ein­ge­brannt, der sich mit einem ver­schmitz­ten Lächeln die heil­brin­gen­de Sprit­ze in den blan­ken Ober­arm geben lässt. Netan­ja­hu begrün­de­te die Akti­on damit, dass er Vor­bild sein wol­le für sei­ne Lands­leu­te – und bei den Zah­len aus Isra­el könn­te man, nun ja, mut­ma­ßen, dass es funk­tio­niert hat. 

Cars­ten Watzl, Gene­ral­se­kre­tär der Deut­schen Gesell­schaft für Immu­no­lo­gie, fand kürz­lich, dass die TV-Imp­fung zur Prime­time doch auch eine Idee für Deutsch­land sein könn­te. Um die (unbe­rech­tig­ten) Vor­be­hal­te gegen den Impf­stoff von Astra­Ze­ne­ca abzu­bau­en, sol­le sich die Bun­des­kanz­le­rin öffent­lich­keits­wirk­sam eine Dosis ver­ab­rei­chen las­sen. Die wie­der­um ließ über ihren Regie­rungs­spre­cher Stef­fen Sei­bert aus­rich­ten, dass sie mit ihrer Imp­fung war­ten wer­de, „bis sie an der Rei­he sei“. 

Auch dahin­ter steckt eine Bot­schaft. Wir haben eine Rei­hen­fol­ge fest­ge­legt, eine Ord­nung, und die­ser füge ich mich unge­ach­tet mei­ner Posi­ti­on ein. Eine wohl­tu­en­de Bot­schaft der Phy­si­ke­rin für die Lock­down- und Impf­pan­nen-geplag­te Volksseele. 

Vordrängeln kann eine Straftat sein

Das Gan­ze aber hat einen erns­ten Hin­ter­grund. Es geht nicht dar­um, in nor­ma­len Zei­ten (Sie erin­nern sich?) Wer­bung für eine Teta­nus-Imp­fung zu machen. Es ist nicht genü­gend Impf­stoff für alle da. Die Fra­ge ist: Wer braucht die Imp­fung am drin­gends­ten? Die Stän­di­ge Impf­kom­mis­si­on hat Vor­schlä­ge dazu gemacht, wer zuerst an der Rei­he sein soll. Der Bund und die jewei­li­gen Lan­des­re­gie­run­gen haben die­se Vor­schlä­ge dann in eine Impf­ver­ord­nung gegos­sen. Aus dem Gesund­heits­sys­tem gehö­ren zur Grup­pe mit der höchs­ten Prio­ri­tät: Mit­ar­bei­ten­de in Pfle­ge­hei­men, die Besat­zun­gen von Kran­ken­wa­gen und medi­zi­ni­sches Per­so­nal, das mit Covid-Patient:innen zu tun hat, oder das in beson­ders sen­si­blen Berei­chen wie der Trans­plan­ta­ti­ons­me­di­zin oder der Onko­lo­gie arbei­tet. Inzwi­schen sind die ers­ten Men­schen aus der Kate­go­rie 2 dran, etwa das Per­so­nal von Arzt­pra­xen oder Klinikmitarbeiter:innen mit regel­mä­ßi­gem Patient:innenkontakt. Bis sich auch die Per­so­nen aus der drit­ten Kate­go­rie einen Ter­min geben las­sen dür­fen (zum Bei­spiel die Kanz­le­rin), wer­den vor­aus­sicht­lich noch Mona­te ver­ge­hen. Aber nicht alle wol­len so lan­ge warten. 

Eini­ge pro­mi­nen­te Vor­dräng­ler sind schon erwischt wor­den. Zum Bei­spiel der Ober­bür­ger­meis­ter von Hal­le und der AfD-Frak­ti­ons­chef im Düs­sel­dor­fer Land­tag, der sei­ne Frau und sei­nen Sohn gleich mit­imp­fen ließ. Zuletzt der FDP-Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Ralph Bom­bis, der eben­falls auch noch ande­re Men­schen aus sei­ner Umge­bung an der Schlan­ge vor­bei­schleus­te. Er begrün­de­te dies mit sei­ner Funk­ti­on als Geschäfts­füh­rer drei­er Alten- und Pfle­ge­hei­me. Inzwi­schen ist er von sei­nen Par­tei­äm­tern zurückgetreten.

Vor­drän­geln kann eine Straf­tat sein. Die 25.000 Euro Stra­fe, die Ende Febru­ar noch im Gespräch waren, sind zwar inzwi­schen vom Tisch. Aber wenn der Ver­dacht bestehe, ermitt­le die Staats­an­walt­schaft, sag­te Bär­bel Bas, die stell­ver­tre­ten­de SPD-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de im Bun­des­tag, am Don­ners­tag der Nach­rich­ten­agen­tur epd. In Hal­le hat die Poli­zei des­we­gen Ende Febru­ar die Büro­räu­me des Ober­bür­ger­meis­ters durch­sucht.

Die Führungskräfte waren noch nicht dran

Wie sieht es denn nun in unse­rer Regi­on aus? Die Uni­kli­nik Müns­ter hat gleich den gesam­ten Vor­stand auf die Impf­lis­te gesetzt, wie die West­fä­li­schen Nach­rich­ten schon vor drei Wochen berich­te­ten. Die Begrün­dung hier: „Die Mit­glie­der des Vor­stan­des haben viel­fäl­ti­gen und inten­si­ven Kon­takt in alle Kli­nik­be­rei­che“, schreibt die Pres­se­stel­le. Dazu gehör­ten sowohl Berei­che mit einem hohem Infek­ti­ons­ri­si­ko als auch sol­che mit beson­ders gefähr­de­ten Patient:innen. Ob die Imp­fung auch im Fal­le des kauf­män­ni­schen Geschäfts­füh­rers wirk­lich not­wen­dig war, kön­nen wir nicht beurteilen. 

Das Mathi­as-Spi­tal in Rhei­ne hat eben­falls Füh­rungs­kräf­te und Ver­wal­tungs­mit­glie­der geimpft. Die­se Infor­ma­ti­on ver­öf­fent­lich­te die Kli­nik aller­dings nicht selbst. Ein Recher­che­team von WDR, NDR und Süd­deut­scher Zei­tung brach­te es ans Licht.

Das Hil­tru­per Herz-Jesu-Kran­ken­haus hat schon allen 714 Mit­ar­bei­ten­den eine Sprit­ze ange­bo­ten. Sie gehö­ren ent­we­der der Kate­go­rie 1 oder 2 an. Dass Per­so­nal aus die­sen Kate­go­rien geimpft wur­de, hat­te die Kli­nik schon zum Impf­start am 18. Janu­ar auf der Web­site ver­kün­det. 539 Mit­ar­bei­ten­de haben sogar schon eine zwei­te Dosis bekom­men, teil­te die Ein­rich­tung am 23. Febru­ar auf Nach­fra­ge mit. Offi­zi­ell erlaubt ist es aber erst seit dem 18. Febru­ar, auch Men­schen aus der Kate­go­rie 2 zu impfen. 

Wie erklärt die Kli­nik das? „Damit, dass wir sorg­sam mit der Gewin­nung von Impf­stoff aus den Ampul­len umge­gan­gen sind und somit mehr Impf­stoff gewin­nen konn­ten“, schreibt die Pres­se­stel­le. Laut der Kli­nik war sogar so viel Impf­stoff da, dass Men­schen eine Imp­fung bekom­men haben, die erst in eini­gen Mona­ten an der Rei­he wären. „Die Impf­do­sis muss ver­wen­det und nicht ver­wor­fen wer­den“, heißt es in einer Pres­se­mit­tei­lung, in der Geschäfts­füh­rer Tim Rich­wi­en zitiert wird. Dies habe dazu geführt, „dass bereits eini­ge weni­ge Mit­ar­bei­ter der Kate­go­rie 3 geimpft wer­den konn­ten“. Wie vie­le Per­so­nen das waren, kön­ne man nicht sagen, heißt es. Auf die Fra­ge, wie es zu so gro­ßen Rest­men­gen kam, ant­wor­tet das Kran­ken­haus nicht. 

Eine der Per­so­nen, bei denen alles etwas schnel­ler ging, ist Geschäfts­füh­rer Rich­wi­en selbst. Und das hat offen­bar intern zu eini­gen Ver­stim­mun­gen geführt. Zwei anony­me Quel­len erhe­ben den Vor­wurf, er habe sich vor­ge­drän­gelt. Sie spre­chen von „skan­da­lö­sen Vor­gän­gen (…) bei der Impf­rei­hen­fol­ge” und dass Rich­wi­en sich bereits am 19. Janu­ar „vor vie­len Mitarbeiter/innen (sic!) der Inten­siv­sta­ti­on und der OP-Teams imp­fen las­sen” habe. Wir haben ihn damit kon­fron­tiert, doch er ant­wor­tet nicht. Das Kran­ken­haus schreibt, der Öko­nom sei mit wei­te­ren Mitarbeiter:innen der Kate­go­rie 3 geimpft wor­den, weil er zur Ein­satz­lei­tung der Kli­nik gehö­re. Das klingt plau­si­bel, aber vor­ge­se­hen ist es so eigent­lich nicht.

Das Cle­mens­hos­pi­tal hat eben­falls allen Mitarbeiter:innen der ers­ten bei­den Prio­ri­täts­stu­fen eine Imp­fung ange­bo­ten. Zu den Hin­ter­grün­den und zur Fra­ge, wie in dem eben­falls zu den Ale­xia­nern gehö­ren­den Evan­ge­li­schen Kran­ken­haus und der Rapha­els­kli­nik vor­ge­gan­gen wird, will die Pres­se­stel­le nichts sagen. Gegen­über dem WDR haben die Ale­xia­ner ein­ge­räumt, dass auch Mitarbeiter:innen aus der Ver­wal­tung geimpft wor­den seien. 


Die RUMS-Reportage

Wohn­raum in Müns­ter ist knapp, teu­er und ein Umzug daher oft nicht mög­lich. Das bedeu­tet: Vie­le Men­schen müs­sen sich mit ihrer klei­nen Woh­nung arran­gie­ren – oder Mög­lich­kei­ten fin­den, platz­spa­rend zu bau­en. Johan­ne Burk­hardt hat für RUMS Rebec­ca Kel­ler besucht, die ihren Lebens­stil geän­dert hat, um mit weni­gen Qua­drat­me­tern aus­zu­kom­men. Inzwi­schen ärgert sie sich nicht mehr, dass sie für ihren Besitz zu wenig Platz hat, sie freut sich, dass sie so wenig braucht. Eine Phi­lo­so­phie hat ihr dabei gehol­fen. Hei­ke Bön­ning­hau­sen hat sich für einen ande­ren Weg ent­schie­den. Auch ihr wür­de wenig Platz genü­gen, aber sie wür­de sich ihr klei­nes Haus gern bau­en, am liebs­ten in einer Sied­lung, in der nur klei­ne Häu­ser ste­hen – einer Tiny-House-Sied­lung. Das Pro­blem: In den Bebau­ungs­plä­nen ist so etwas nicht vor­ge­se­hen. Hier fin­den Sie den Bei­trag.

Bei der Recher­che sprach Johan­ne Burk­hardt auch mit Maxi­mi­li­an Astroh. Er ist der Geschäfts­füh­rer der Fir­ma MyBox, die unter ande­rem in Müns­ter Lager­räu­me zur Mie­te anbie­tet. Vie­le Kund:innen des Unter­neh­mens sind Men­schen, die zu Hau­se nicht genug Platz für ihre Sachen haben, aber nicht mini­ma­lis­tisch leben möch­ten. Das Geschäft läuft offen­bar gut: „In Müns­ter wird immer mehr gebaut, jeder Dach­stock wird zu einer Woh­nung aus­ge­baut“, sagt Maxi­mi­li­an Astroh. Gleich­zei­tig sei­en Kel­ler­räu­me rar oder zu feucht, um Din­ge dort abzu­stel­len. „Seit ein paar Jah­ren erle­ben wir einen gro­ßen Zuwachs, gera­de in Bal­lungs­zen­tren.“ Men­schen fin­den oft nicht auf Anhieb eine Woh­nung, die groß genug ist. Die Möbel und der übri­ge Besitz kom­men dann vor­über­ge­hend ins Lager.


In aller Kürze

+++ Ab Mon­tag ist zwar noch nicht alles wie­der nor­mal, aber immer­hin ein paar Din­ge ändern sich. Die Muse­en und der All­wet­ter­zoo zum Bei­spiel öff­nen wie­der. Der Zoo schon am Mon­tag, die Muse­en nach und nach. Das LWL-Muse­um für Kunst und Kul­tur ist ab Mitt­woch wie­der offen, das LWL-Natur­kun­de-Muse­um ab Diens­tag. Ins Picas­so-Muse­um kön­nen Sie ab nächs­ten Sams­tag wie­der. Laut Web­site macht am Mon­tag auch die Stadt­bü­che­rei wie­der auf. Ein­kau­fen im Ein­zel­han­del kön­nen Sie ab Mon­tag eben­falls wie­der, aller­dings brau­chen Sie einen Ter­min. Buch­hand­lun­gen, Gar­ten­märk­te und Blu­men­ge­schäf­te öff­nen eben­falls, dort brau­chen Sie kei­nen Ter­min. Zum Sport im Frei­en dür­fen Sie sich zu fünft tref­fen. Ein­schrän­kung: Die fünf Per­so­nen dür­fen nur aus zwei Haus­hal­ten kom­men. Kin­der bis 14 Jah­ren dür­fen sich in grö­ße­ren Grup­pen tref­fen (bis zu 20), zwei Auf­sichts­per­so­nen dür­fen dabei sein. Wich­tig hier: Maß­geb­lich ist das tat­säch­li­che, nicht das gefühl­te Alter. 

+++ Die Feu­er­wehr lehnt Tem­po 30 auf Geist­stra­ße, Ham­mer Stra­ße, Fried­rich-Ebert-Stra­ße und Gar­ten­stra­ße ab – weil sie dann bei Ein­satz­fahr­ten nicht mehr so schnell durch­kom­men wür­de, berich­ten die West­fä­li­schen Nach­rich­ten. Zum The­ma wur­de das, weil der Lärm­ak­ti­ons­plan der Stadt das Tem­po­li­mit auf die­sen Stra­ßen vor­sieht. Ganz neu ist die Debat­te nicht. Auf der Geist­stra­ße woll­te die Stadt schon vor fünf Jah­ren das Tem­po auf 30 dros­seln, mach­te das aber letzt­lich doch nicht – auch damals schon wegen des Ein­wands der Feu­er­wehr. Ob die Ein­satz­fahr­ten aller­dings wirk­lich län­ger dau­ern, wenn die Geschwin­dig­keit auf 30 beschränkt ist, steht offen­bar nicht fest. Ord­nungs­de­zer­nent Wolf­gang Heu­er sag­te damals, belast­ba­re Erfah­rungs­wer­te gebe es nicht. 


Korrekturen und Ergänzungen

Im RUMS-Brief am Diens­tag haben wir über die Dis­kus­si­on um Ein­fa­mi­li­en­häu­ser berich­tet. Dazu hat­ten wir auch FDP-Frak­ti­ons­chef Jörg Ber­ens befragt, doch er hat­te nicht geant­wor­tet. Am Mitt­woch­mor­gen schrieb er, er habe die E-Mail über­se­hen und reich­te sei­ne Ant­wort nach. Wir hat­ten gefragt, wie er das Pro­blem des Flä­chen­ver­brauchs ein­schätzt und wel­che Lösung er vor­schlägt. Dar­auf ging er in sei­ner Ant­wort zwar nicht ein. Aber er erklär­te, wel­che Pro­blem er sieht. Wir haben den Text nun ergänzt und die Ant­wort von Jörg Ber­ens in einem Nach­trag dokumentiert.

Außer­dem war im letz­ten RUMS-Brief ein Link nicht ganz voll­stän­dig. Er soll­te zu den Doku­men­ten füh­ren, die zur Flug­ha­fen-Stu­die gehö­ren, über die wir am Sonn­tag­abend gespro­chen haben. Daher rei­chen wir das jetzt nach: Die Doku­men­te fin­den Sie hier.


Corona-Update

Die Coro­na-Zah­len in Müns­ter sind immer noch ver­hält­nis­mä­ßig gut, sie sind aber leicht gestie­gen. Die Stadt mel­det 36 Neu­in­fek­tio­nen, die Inzi­denz (Neu­in­fek­tio­nen pro 100.000 Men­schen in einer Woche) liegt bei 34,9. Aber die aktu­el­le Situa­ti­on in Coer­de zeigt, dass sich das auch schnell ändern kann. Die Stadt mel­det dort gleich meh­re­re Coro­na-Aus­brü­che, von ins­ge­samt 32 Fäl­len ist die Rede. Acht Infi­zier­te besu­chen laut Stadt die Papst-Johan­nes-Schu­le in Kin­der­haus oder arbei­ten dort. Das Gesund­heits­amt tele­fo­niert den Kon­takt­per­so­nen momen­tan hin­ter­her. Etwa hun­dert Men­schen sei­en iden­ti­fi­ziert, schreibt die Stadt. Und noch ein Ser­vice-Tipp: Wenn Sie einen Impf­ter­min haben, aber nicht wis­sen, wie Sie zur Hal­le Müns­ter­land kom­men kön­nen: Das Impf­ta­xi (Kos­ten 5 Euro) gibt es schon län­ger, neu ist die Impfrik­scha (Kos­ten 5 Euro). Die Tele­fon­num­mern fin­den Sie hier.


Unbezahlte Werbung

Mögen Sie es gern süß? Dann hät­ten wir viel­leicht etwas für Sie – das Café Nach­tisch an der Kanal­stra­ße, dem Namen nach ein Des­sert­ca­fé. Sie kön­nen sich dort aber auch hin­be­ge­ben, wenn Sie vor­her noch nichts geges­sen haben. Das haben wir für Sie aus­pro­biert. Und was wir auch sagen kön­nen: sehr emp­feh­lens­wer­ter Kuchen, sehr gute Patis­se­rie. Geöff­net hat das Café momen­tan frei­tags, sams­tags und sonn­tags von 12 bis 17 Uhr. Die Kon­di­tio­nen: wie üblich zur­zeit alles zum Mitnehmen.


Drinnen und Draußen

Ein Wochen­en­de ohne Zoos und Muse­en müs­sen wir noch über­brü­cken. Aber das schaf­fen wir. Hier sind ein paar Tipps für die kom­men­den Tage. 

+++ Wenn Sie mit den Kin­dern am Wochen­en­de mal etwas ande­res sehen möch­ten, dann set­zen Sie sich doch mit dem Lap­top in die Küche. Etwas Abwechs­lung ist ja nie schlecht. Dort könn­ten Sie sich am Sonn­tag ab 14 Uhr die Kin­der­buch­le­sung von Joscha Gin­gold anse­hen. Er liest aus den Büchern „Von den Ster­nen am Him­mel zu den Fischen im Meer“ von Kai Cheng Thom und „Fisch­bröt­chen. Aus dem Leben einer Schild­krö­te“ von Fre­d­rik Vah­le. Die Video­kon­fe­renz fin­den Sie hier.

+++ Am Mon­tag ist Welt­frau­en­tag. Dar­auf ein­stim­men kön­nen Sie sich schon am Sonn­tag – zum Bei­spiel ab 17 Uhr mit der Lesung „Les­bisch, Femi­nis­tisch, sicht­bar: Role Models aus dem deutsch­spra­chi­gen Raum“. Die Autorin Susan­ne Kal­ka stellt Bio­gra­fien pro­mi­nen­ter Frau­en vor. Es geht unter ande­rem um die ehe­ma­li­ge Bun­des­um­welt­mi­nis­te­rin Bar­ba­ra Hendricks, die Sprach­wis­sen­schaft­le­rin Lui­se F. Pusch und die Mode­ra­to­rin Anne Will. Die Lesung fin­det via Zoom statt. Den Link fin­den Sie auf die­ser Sei­te.

+++ Am Mon­tag ab 16 Uhr beginnt in der Stu­ben­gas­se eine femi­nis­ti­sche Demo. The­ma: Unge­rech­tig­keit gegen­über Frau­en und quee­ren Menschen. 

+++ Und nach dem Welt­frau­en­tag geht es gleich wei­ter – mit einem „Digi­ta­len Däm­mer­schop­pen“ des Ver­eins Berufs­we­ge Müns­ter zur Fra­ge: Wie kam es zur Grün­dung des Frau­en­fo­rums vor 30 Jah­ren? Und was hat sich seit­dem getan? Den Link zur Video­kon­fe­renz bekom­men Sie, wenn Sie eine E-Mail an die­se Adres­se schicken. 

+++ Dann noch der Hin­weis auf zwei Video­kon­fe­ren­zen: Am Mon­tag ab 19 Uhr dis­ku­tiert die oben erwähn­te Bar­ba­ra Hendricks selbst, und zwar über Kli­ma­schutz, mit Anni­ka Ritt­mann von Fri­days for Future und dem Geträn­ke­händ­ler Hans-Peter Kast­ner, der nur noch Mehr­weg­fla­schen ver­kauft. Anse­hen kön­nen Sie sich das hier. Schon in der ver­gan­ge­nen Woche statt­ge­fun­den hat eine Dis­kus­si­on des Ver­eins Debat­te. The­ma: Poli­zei­ge­walt und Rechts­extre­mis­mus. Den Mit­schnitt fin­den Sie hier.

+++ Und bevor wir es in der nächs­ten Woche ver­ges­sen: Am Diens­tag erklärt Micha­el Kra­mer, Pro­fes­sor am Max-Planck-Insti­tut für Radio­as­tro­no­mie, in einem Vor­trag für das LWL-Natur­kun­de­mu­se­um, wie man ein schwar­zes Loch sehen kann. Auch dafür müs­sen Sie das Sofa nicht ver­las­sen. Los geht’s um 19:30 Uhr bei You­tube.

Am Diens­tag schreibt Ihnen Ralf Heimann, dazwi­schen kommt am Sonn­tag die neue Kolum­ne von Micha­el Jung. Haben Sie ein schö­nes Wochenende.

Herz­li­che Grü­ße
Nils Diet­rich

Mit­ar­beit: Johan­ne Burk­hardt, Ralf Heimann


PS

Wenn Ihnen in den nächs­ten Tagen auf­fällt, dass sich in der Innen­stadt etwas ver­än­dert hat, dann hat das mög­li­cher­wei­se mit den gelo­cker­ten Coro­na-Regeln zu tun. Viel­leicht liegt es aber auch am Kri­sen-Kul­tur­pro­gramm, das heu­te schon begon­nen hat und in der nächs­ten Woche wei­ter­ge­hen wird. In einer leer­ste­hen­den Bäcke­rei an der Salz­stra­ße stellt der Foto­graf Bert­hold Socha groß­for­ma­ti­ge Bil­der aus. Am kom­men­den Mitt­woch visua­li­siert Bri­git­te Bor­chers 15-minü­ti­ge Klang-Per­for­man­ces von Miri­jam Streibl auf Schau­fens­ter­schei­ben. Wie inzwi­schen üblich wird alles auch live über­tra­gen. Anse­hen kön­nen Sie es sich am Mitt­woch, Don­ners­tag und Frei­tag sowie in der Woche drauf an den glei­chen Tagen jeweils ab 20 Uhr, und zwar hier.