Arkaden-Parkhaus gesperrt: Spontaner Verkehrsversuch? | Münster und Enschede: eine späte Freundschaft | Eingedämmte Neubauten: KfW-40-Häuser

Müns­ter, 13. Mai 2022

Guten Tag,

ges­tern Mor­gen, 10.23 Uhr, lan­de­te eine E-Mail von der Stadt im RUMS-Post­fach: Die Tief­ga­ra­ge von den Müns­ter-Arka­den in der Königs­stra­ße ist gesperrt. Die Sze­nen, die sich davor abspie­len, beson­ders am Wochen­en­de, ken­nen Sie bestimmt: Vie­le Men­schen, die mit dem Auto in die Innen­stadt fah­ren und in der Tief­ga­ra­ge par­ken wol­len, blei­ben ein­fach ste­cken. Auf den 450 Metern zwi­schen Lud­ge­rik­rei­sel und Park­haus ste­hen die Autos dann Stoß­stan­ge an Stoß­stan­ge her­um und war­ten ver­mut­lich eine hal­be Ewig­keit dar­auf, dass in der Tief­ga­ra­ge end­lich einer der 250 Stell­plät­ze frei wird.

Falls Sie sams­tags die Innen­stadt cle­ver­er­wei­se mei­den und sich gera­de nicht vor­stel­len kön­nen, wie die Blech­kis­ten die Königs­stra­ße ver­stop­fen, dann las­sen Sie doch ein­fach mal die­se Auf­nah­men auf sich wirken.

Die Tief­ga­ra­ge war jeden­falls gesperrt, aber soll­te damit dann auch der Stau ver­schwin­den? Das ist zumin­dest das Ziel der Rat­haus­ko­ali­ti­on. Sie hat beschlos­sen, dass das Park­haus umge­wid­met wer­den soll, um das Stau­pro­blem in der Königs­stra­ße zu lösen. Wie genau, das weiß sie noch nicht. Aber viel­leicht war ja am Don­ners­tag­mor­gen der Zeit­punkt gekom­men, um das ein­fach mal aus­zu­pro­bie­ren. Soll­te das ein spon­ta­ner fünf­ter Ver­kehrs­ver­such in Müns­ter sein? 

Bevor Sie aber jetzt den RUMS-Brief schlie­ßen und sich auf den Weg zum Park­haus machen, um sich das alles selbst ein­mal anzu­se­hen: Blei­ben Sie ruhig zu Hau­se. Der Ver­kehrs­ver­such ist schon wie­der been­det. Wie sich her­aus­stell­te, war ein­fach nur ein Rohr in der Tief­ga­ra­ge geplatzt. Aber kei­ne Sor­ge, das Was­ser ist auch schon abge­pumpt, es ist nie­mand zu Scha­den gekom­men, und die Tief­ga­ra­ge ist auch schon wie­der offen. Wer sich also mor­gen mit dem Auto auf dem Weg zu den Arka­den macht, kann sich wie gewohnt in die Schlan­ge vorm Park­haus ein­rei­hen. (sfo)

Heute lesen Sie im RUMS-Brief:

  • Arka­den-Park­haus gesperrt: Spon­ta­ner Verkehrsversuch?
  • Land­tags­wahl: Brief­wahl auf dem letz­ten Drücker
  • Uni­kli­ni­kum Müns­ter: Das Per­so­nal streikt weiter
  • Preu­ßen Müns­ter: Wie der Erfolg zurückkam
  • Müns­ter und Ensche­de: eine spä­te Freundschaft
  • Ein­ge­dämm­te Neu­bau­ten: KfW-40-Häuser
  • Coro­na: Unge­naue Inzidenz
  • Keßler’s Land­haus: Ponys und Kuchen
  • Drin­nen und Drau­ßen: Markt­mu­sik an der Überwasserkirche

Kurz und Klein

+++ Am Sonn­tag wird ein neu­er Land­tag in Nord­rhein-West­fa­len gewählt und sehr wahr­schein­lich gehö­ren auch Sie zu den 234.802 Per­so­nen, die in Müns­ter wahl­be­rech­tigt sind. Schon letz­te Woche mel­de­te die Stadt, dass so vie­le Men­schen in Müns­ter Brief­wahl bean­tragt haben wie bei kei­ner ande­ren Land­tags­wahl zuvor. Heu­te früh teil­te uns das Amt für Kom­mu­ni­ka­ti­on auf Anfra­ge mit, dass die Stadt mitt­ler­wei­le über 81.500 Wahl­schein­an­trä­ge bear­bei­tet habe. Fast 69.000 davon kamen auch schon als „rote Wahl­brie­fe” wie­der zurück. Wenn Sie noch auf den letz­ten Drü­cker Brief­wahl bean­tra­gen wol­len: Das geht nur noch heu­te, aber sei­en Sie schnell. Nach 18 Uhr kön­nen die Anträ­ge nicht mehr bear­bei­tet wer­den. Und sor­gen Sie dafür, dass ihr Wahl­schein am Sonn­tag auch vor 18 Uhr wie­der bei der Stadt ankommt. Wenn Sie auf Num­mer sicher gehen wol­len, kön­nen Sie auch beim Haupt­wahl­bü­ro in der Salz­stra­ße vor­bei­schau­en. Dort waren auch schon 18.408 Leu­te vor Ihnen zu Besuch und haben Ihr Kreuz­chen gemacht. (sfo)

+++ Als zwei­te deut­sche Stadt tritt Müns­ter dem Netz­werk Alters­freund­li­cher Städ­te und Gemein­den der Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on (WHO) bei. In dem Netz­werk haben sich welt­weit über ein­tau­send Städ­te zusam­men­ge­schlos­sen, um sich dar­über aus­zu­tau­schen, wie sich Städ­te auf die immer älter wer­den­de Bevöl­ke­rung vor­be­rei­ten kön­nen. Es geht um gemein­schaft­li­che Wohn­for­men, bar­rie­re­freie Woh­nun­gen und dar­um, wie Beein­träch­tig­te und Älte­re mobil blei­ben. In Deutsch­land ist bis­lang nur Rade­vorm­wald Mit­glied. Wel­che Städ­te dem WHO-Netz­werk bereits ange­hö­ren, sehen Sie auf die­ser inter­ak­ti­ven Kar­te. (ast)

+++ Die Stadt Müns­ter muss nicht noch ein­mal dar­über ent­schei­den, wie sie mit den in den Stadt her­um­ste­hen­den E-Scoo­tern umgeht. Das Ver­wal­tungs­ge­richt lehn­te einen Eil­an­trag des Blin­den- und Seh­be­hin­der­ten­ver­eins ab, schreibt das Gericht in einer Pres­se­mit­tei­lung. Der Ver­ein hat­te zum zwei­ten Mal ver­sucht, die Stadt mit einem Eil­an­trag zu einer neu­en Rege­lung zu bewe­gen, zum Bei­spiel einem Ver­bot. Die aktu­el­le ist: Die Fir­men bekom­men gegen Geld eine Son­der­nut­zungs­er­laub­nis. Abschre­ckend wirkt die neue Gebühr offen­bar nicht. Erst vor ein paar Wochen kam mit dem Unter­neh­men „Bird“ noch ein vier­ter Anbie­ter hin­zu. (rhe)

+++ Über vier Brü­cken sollst du nicht gehen: Vier der 21 Holz­brü­cken in Müns­ter haben ihre bes­ten Jah­re hin­ter sich. Sie sind inzwi­schen so morsch, dass die Stadt davor warnt, sie noch zu betre­ten. Was pas­sie­ren kann, wenn man sich nicht dar­an hält, erklärt Lydia Stau­din­ger vom zustän­di­gen Amt: „Es kann uner­war­tet zu einem Abbruch von Tei­len kom­men und zum Absturz füh­ren.“ Also bit­te Vor­sicht. (ast)

+++ Müns­ter hat einen neu­en Schrift­zug aus Blu­men. „Müns­ter für Frie­den“ steht dort, wo man in den ver­gan­ge­nen Jah­ren „Müns­ter bekennt Far­be“ lesen konn­te. Und wenn Sie jeman­dem erklä­ren möch­ten, wo genau die Frie­dens­bot­schaft zu fin­den ist, das ist ganz ein­fach: direkt am Kano­nen­gra­ben. (rhe)

Zahlen, bitte. 

Wäh­rend sich nachts nur knapp 314.000 Men­schen in Müns­ter auf­hal­ten, sind es tags­über gut 374.000. Das liegt natür­lich vor allem an den Pendler:innen, die zum Arbei­ten in die Stadt kom­men. Es fah­ren aber auch fast 45.000 Men­schen aus Müns­ter zur Arbeit in die umlie­gen­den Gemein­den. Quel­le: Stadt Müns­ter

Wie es weiterging

Im RUMS-Brief vom 6. Mai haben wir über den aktu­el­len Stand des Streiks an der Uni­kli­nik berich­tet. Kei­ne der sechs Uni­kli­ni­ken in Nord­rhein-West­fa­len darf selbst ver­han­deln, solan­ge sie dem Arbeit­ge­ber­ver­band des Lan­des NRW ange­hört. Und weil die Tarif­ge­mein­schaft der Län­der am 2. Mai gegen die Auf­nah­me von Ver­hand­lun­gen gestimmt hat, darf auch der Arbeit­ge­ber­ver­band nicht ver­han­deln. Katha­ri­na Wesenick, Lan­des­fach­be­reichs­lei­te­rin bei der Gewerk­schaft Ver­di, berich­te­te uns letz­ten Frei­tag von einem Vor­schlag der Lan­des­re­gie­rung. Die­ser sol­le Ver­hand­lun­gen ermög­li­chen, sei aller­dings auch mit vie­len Bau­stel­len ver­bun­den. Details durf­te sie zu die­sem Zeit­punkt noch nicht nennen. 

Nun gibt es mehr Ein­zel­hei­ten zum Vor­schlag der Lan­des­re­gie­rung: Die Uni­kli­ni­ken soll­ten aus dem Arbeit­ge­ber­ver­band aus­tre­ten, um selbst ver­han­deln zu kön­nen. In der Sit­zung vom 10. Mai habe das Kabi­nett beschlos­sen, die erfor­der­li­chen Schrit­te ein­zu­lei­ten, heißt es in der Pres­se­mit­tei­lung. Gesund­heits­mi­nis­ter Karl-Josef Lau­mann sag­te, der Kabi­netts­be­schluss ebne den Weg für Tarifverhandlungen. 

Aber wenn doch die Wei­chen gestellt sind, war­um sprach Wesenick dann letz­te Woche Frei­tag von „vie­len Bau­stel­len, die mit dem Vor­schlag ein­her­ge­hen”? Wir haben die­se Woche noch ein­mal bei Wesenick nach­ge­fragt: Wel­che Kon­se­quen­zen hät­te ein Aus­tritt? Zunächst wer­fe er vie­le neue Fra­gen auf. Vor allem gefähr­de er aber den Flä­chen­ta­rif­ver­trag, und das habe Ver­di nie gewollt, sagt Wesenick. Ganz im Gegen­teil: Für die Ver­hand­lun­gen sei recht­li­che Sicher­heit in Form einer Tarif­bin­dung für alle sechs Uni­kli­ni­ken nötig. Die Lan­des­re­gie­rung befür­wor­te einen Flä­chen­ta­rif­ver­trag; dies sei laut Wesenick aber nur eine unver­bind­li­che poli­ti­sche Absichtserklärung. 

Inter­es­sant ist außer­dem, wie lan­ge der Aus­tritt dau­ert und was getan wer­den muss. Wesenick sag­te, die Lan­des­re­gie­rung pei­le einen Aus­tritt zum Ende des Jah­res an. Dafür muss das Land zunächst das Hoch­schul­ge­setz ändern, weil die­ses noch eine Mit­glied­schaft der Uni­kli­ni­ken im Arbeit­ge­ber­ver­band vor­schreibt. „Die Geset­zes­än­de­rung soll kurz­fris­tig erar­bei­tet und den Frak­tio­nen (…) zur wei­te­ren Bera­tung zur Ver­fü­gung gestellt wer­den”, heißt es in einer Pres­se­mit­tei­lung der Lan­des­re­gie­rung NRW – eine der ers­ten Auf­ga­ben für die neu­en Lan­des­re­gie­rung nach der Wahl. Das Ergeb­nis die­ser Bera­tun­gen kann aber nie­mand vorhersagen. 

Fest steht: Die Lan­des­re­gie­rung erlaubt schon jetzt die Auf­nah­me der Ver­hand­lun­gen. Aber wer darf mit Ver­di ver­han­deln? Wesenick hofft auf eine Ver­hand­lungs­ge­mein­schaft aller Uni­kli­ni­ken: „Ver­di steht nicht für Ein­zel­ver­hand­lun­gen mit jeder Uni­kli­nik zur Ver­fü­gung”, sag­te sie. Eine Ant­wort gibt es ver­mut­lich noch heu­te: In einem soge­nann­ten „Ver­fah­rens­ge­spräch” klä­ren Ver­di und die Uni­ver­si­täts­kli­ni­ken den wei­te­ren Fahr­plan der Tarif­ver­hand­lun­gen. So lan­ge wer­de auch wei­ter gestreikt, sagt Wesenick. 

Was heißt das für die Patient:innen? Die Uni­kli­nik Müns­ter ant­wor­tet, seit Beginn des Streiks am 2. Mai sei­en 856 Ope­ra­tio­nen durch­ge­führt wor­den - 37 Pro­zent weni­ger als im Vor­jah­res­zeit­raum. Die Uni­kli­nik ver­schie­be täg­lich bis zu 200 ambu­lan­te Behand­lun­gen, was einem Rück­gang von unge­fähr 10 Pro­zent ent­spre­che. (ast)

Preußen Münster: Wie der Erfolg zurückkam

Gemes­sen an der Stim­mung war es für Preu­ßen Müns­ter die bes­te Sai­son seit Jah­ren. Zuletzt stol­per­te der Ver­ein; im vor­letz­ten Spiel gegen Rhe­da-Wie­den­brück gab es ein Unent­schie­den. Am Diens­tag trenn­te der Ver­ein sich von sei­nem Fan­be­auf­trag­ten, weil der sich bei Face­book im Ton ver­grif­fen hat­te. Auf­stei­gen kön­nen die Preu­ßen am Sams­tag nur, wenn sie gewin­nen und den Rück­stand von zwei Toren in der Tor­dif­fe­renz auf­ho­len (hier alle Sze­na­ri­en). Aber auch, wenn das nicht klap­pen soll­te, war es eine erfolg­rei­che Sai­son. Nach dem Abstieg aus der 3. Liga hat der Fuß­ball­au­tor und Preu­ßen-Exper­te Diet­rich Schul­ze-Mar­me­ling für RUMS ana­ly­siert, was im Ver­ein in den ver­gan­ge­nen Jah­ren schief­ge­lau­fen ist. Jetzt haben wir ihn gebe­ten, uns zu erklä­ren, was der Ver­ein nach dem Abstieg rich­tig gemacht hat – was also der Grund für den Erfolg war. Eine wich­ti­ge Vor­aus­set­zung war mög­li­cher­wei­se der Abstieg. Lesen Sie hier Diet­rich Schul­ze-Mar­me­lings Gast­bei­trag.


Münster und Enschede: eine späte Freundschaft

Diens­tag­abend, 19 Uhr, in der klei­nen Biblio­thek im Haus der Nie­der­lan­de. Das Zen­trum für Nie­der­lan­de-Stu­di­en der Uni Müns­ter hat zu einer Podi­ums­dis­kus­si­on über die Städ­te­part­ner­schaft zwi­schen Müns­ter und Ensche­de ein­ge­la­den. Die besteht erst seit dem letz­ten Jahr und ist die jüngs­te Ver­bin­dung, die Müns­ter mit einer ande­ren Stadt ein­ge­gan­gen ist.

Und die­se Bezie­hung wol­le man sich nun etwas genau­er anse­hen, sagt Jac­co Pekel­der, Direk­tor des Zen­trums für Nie­der­lan­de-Stu­di­en. Der Zeit­punkt pas­se sehr gut, schließ­lich ver­an­stal­te die Stadt gera­de ihre Euro­pa­wo­che rund um den Euro­pa­tag am 9. Mai. Ich habe oben „Podi­ums­dis­kus­si­on“ geschrie­ben, so stand es auf dem Fly­er zu der Ver­an­stal­tung. Eine rich­ti­ge Dis­kus­si­on gab es dann aber gar nicht. Alle waren sich einig: Die Städ­te­part­ner­schaft zwi­schen Müns­ter und Ensche­de lau­fe super, denn die Kon­tak­te sei­en sehr eng und die gemein­sa­men Pro­jek­te erfolg­reich. Nur an eini­gen Stel­len sei Luft nach oben.

Ein Bericht von der Ver­an­stal­tung könn­te an die­ser Stel­le enden, alle sind zufrie­den, das ist doch toll. Aber es lohnt sich, die­se Part­ner­schaft ein­mal genau­er anzu­schau­en. Denn es geht dabei nicht nur um einen net­ten Aus­tausch und ein paar Sym­bo­le, son­dern auch um Geld, wirt­schaft­li­che Inter­es­sen, neue Stra­ßen und ande­re Verkehrsverbindungen.

Aber begin­nen wir erst ein­mal mit dem Anfang.

Versöhnung, Verständigung und die Liebe zum Karneval

Die ers­ten Städ­te­part­ner­schaf­ten, wie wir sie heu­te ken­nen, wur­den in Euro­pa nach dem Zwei­ten Welt­krieg geschlos­sen, aber auch schon davor pfleg­ten die Städ­te Bezie­hun­gen ins Aus­land. Das Ziel der neu­en Städ­te­part­ner­schaf­ten war (und ist bis heu­te): Men­schen zusam­men­zu­brin­gen und „die durch zwei Welt­krie­ge in Euro­pa auf­ge­ris­se­nen Wun­den zu hei­len“.

Deutsch­land kon­zen­trier­te sich des­halb erst ein­mal auf die Aus­söh­nung mit Frank­reich und dem Ver­ei­nig­ten König­reich, sag­te Chris­tia­ne Lösel, Lei­te­rin des Büros für Inter­na­tio­na­les der Stadt Müns­ter, am Diens­tag­abend. Mit dem Ende des Kom­mu­nis­mus konn­ten deut­sche Städ­te dann auch Bezie­hun­gen nach Ost­eu­ro­pa auf­bau­en. Müns­ter knüpf­te im Lau­fe der Jah­re Ver­bin­dun­gen mit Orlé­ans, York, Lub­lin und Rjasan.

Spä­ter kamen auch Städ­te außer­halb Euro­pas dazu; ins­ge­samt pflegt Müns­ter Bezie­hun­gen zu vier­zehn Städ­ten auf der gan­zen Welt. Zehn die­ser Ver­bin­dun­gen sind offi­zi­el­le Städ­te­part­ner­schaf­ten, sie sind also mit einer Urkun­de besie­gelt und an bestimm­te Bedin­gun­gen geknüpft, etwa lang­jäh­ri­ge poli­ti­sche und bür­ger­schaft­li­che Kon­tak­te, wirt­schaft­li­che Bezie­hun­gen oder eine gemein­sa­me Geschichte.

Rob Wel­ten, Bür­ger­meis­ter der nie­der­län­di­schen Stadt Haaks­ber­gen und Vor­sit­zen­der des Kom­mu­nal­ver­bands Eure­gio, nann­te am Diens­tag aber auch Städ­te­part­ner­schaf­ten, die aus kurio­sen Grün­den ent­stan­den sind. Köln ist seit 2011 mit Rio de Janei­ro ver­ban­delt, weil bei­de Städ­te Kar­ne­val fei­ern. Und man­che Städ­te unter­zeich­nen Part­ner­schafts­ur­kun­den, weil ihre Namen gleich oder ähn­lich klin­gen, zum Bei­spiel Müns­ter und das tune­si­sche Monastir. 

Warum kam die Partnerschaft mit Enschede so spät?

Ob die Lie­be zum Kar­ne­val oder Zufäl­le bei der Namens­ge­bung für eine enge Städ­te­part­ner­schaft rei­chen? Wel­ten bezwei­felt das.

Im Fal­le von Ensche­de liegt die Sache ganz anders. Zwi­schen der Stadt im Osten der Nie­der­lan­de und Müns­ter gibt es schon seit Jahr­zehn­ten Ver­bin­dun­gen, bis 2021 aber kei­ne offi­zi­el­le Part­ner­schaft. Bei­de Städ­te sind Mit­glied im Ver­band Eure­gio, der seit Ende der 1950er-Jah­re ver­sucht, die deutsch-nie­der­län­di­sche Zusam­men­ar­beit zu stär­ken. Seit 1989 gehö­ren Müns­ter und Ensche­de außer­dem dem grenz­über­schrei­ten­den Städ­te­netz­werk MONT an, zusam­men mit Osna­brück, Alme­lo und Hen­ge­lo. Die Uni Müns­ter und die Uni­ver­si­teit Twen­te in Ensche­de koope­rie­ren seit etwa 25 Jahren.

Offen­sicht­lich lief also vie­le Jah­re lang alles auf eine Städ­te­part­ner­schaft zwi­schen Müns­ter und Ensche­de hin­aus. War­um ist sie dann aber erst so spät, im Sep­tem­ber 2021, zustan­de gekommen?

Nicht nur edle Motive

Für das Pro­jekt Städ­te­part­ner­schaft habe eine Zeit­lang der Motor gefehlt, ant­wor­tet Chris­tia­ne Lösel auf die­se Fra­ge. Den hät­ten vor eini­gen Jah­ren erst Ober­bür­ger­meis­ter Lewe und sein dama­li­ger Amts­kol­le­ge in Ensche­de, Onno van Veld­hui­zen, zum Lau­fen gebracht (dazu gleich mehr). Und eigent­lich woll­te Müns­ter auch gar kei­ne wei­te­ren Städ­te­part­ner­schaf­ten mehr ein­ge­hen. Die Kon­tak­te ins Aus­land sind näm­lich kost­spie­lig. Es braucht dafür Per­so­nal bei der Stadt, das die Ver­bin­dun­gen am Lau­fen hält. Und die­se Res­sour­cen woll­te Müns­ter zunächst in bestehen­de Kon­tak­te investieren.

In Ensche­de sah das anders aus, die Stadt warb jah­re­lang um eine Part­ner­schaft mit Müns­ter. Ensche­des Deutsch­land­ko­or­di­na­tor René Bogaarts erklärt das mit einer soge­nann­ten 360-Grad-Stra­te­gie: Sei­ne Stadt wol­le Ver­bin­dun­gen in alle Rich­tun­gen auf- und aus­bau­en, auch jen­seits der Staats­gren­ze. Für Ensche­de sei in Deutsch­land näm­lich mehr zu holen als bei­spiels­wei­se im Wirt­schafts­zen­trum der Nie­der­lan­de im Wes­ten des Lan­des. Ensche­de hat sich dafür eine Deutsch­land­agen­da gesetzt, die die Koope­ra­ti­on mit Müns­ter ein­schließt. Bis 2027 will Ensche­de bei­spiels­wei­se einen gemein­sa­men Arbeits­markt mit den angren­zen­den Regio­nen in Deutsch­land auf­bau­en. Kin­der und Jugend­li­che spre­chen dann wie selbst­ver­ständ­lich Deutsch und Nie­der­län­disch und der Pen­del­ver­kehr über die Gren­ze fließt rei­bungs­los, so lau­tet die Vision.

Bis Müns­ter auf das Ange­bot aus Ensche­de reagier­te, dau­er­te es aber eine Wei­le. Genau genom­men änder­te sich alles 2016. Damals ent­schie­den die Men­schen im Ver­ei­nig­ten König­reich per Refe­ren­dum, sich aus der Euro­päi­schen Uni­on zu ver­ab­schie­den. Und damit hat­te Müns­ter plötz­lich ein Pro­blem. Die Stadt möch­te näm­lich euro­päi­sche Pro­jek­te vor­an­trei­ben und braucht dafür Geld aus EU-Pro­gram­men. Weil die Part­ner­stadt York aber nicht mehr zur Uni­on gehört, ist „der Zugriff auf eini­ge För­der­töp­fe der EU, die eine Betei­li­gung von min­des­tens drei EU-Städ­ten vor­sieht, (…) nur noch unter erschwer­ten Bedin­gun­gen mög­lich.“ Aus die­sem finan­zi­el­len Inter­es­se macht nie­mand einen Hehl, der zitier­te Satz steht gleich im ers­ten Absatz der Beschluss­vor­la­ge zur Städ­te­part­ner­schaft Münster-Enschede.

Enge Kontakte und gemeinsame Projekte

War Ensche­de also ein­fach ein schnel­ler Ersatz für York? Kann sein, jeden­falls auf dem Papier. Es wäre aber unfair, die Städ­te­part­ner­schaft nur aufs Geld aus Brüs­sel zu redu­zie­ren. Schließ­lich pflegt Müns­ter zu kaum einer ande­ren Stadt im Aus­land so enge Kon­tak­te, was sicher auch dar­an liegt, dass die bei­den Rat­häu­ser nur schlap­pe 67 Kilo­me­ter trennen.

Chris­tia­ne Lösel stell­te mir in einem Tele­fo­nat eini­ge Pro­jek­te vor, die Müns­ter und Ensche­de gemein­sam ver­fol­gen. Das sind zum einen gro­ße, lang­fris­ti­ge Vor­ha­ben wie der Bau der S-Bahn Müns­ter­land, an dem bei­de Städ­te ein Inter­es­se haben. Aber auch im Tages­ge­schäft gebe es vie­le Ver­qui­ckun­gen, sag­te Lösel: gemein­sa­me Rad­tou­ren, ein Sonn­tags­markt in Ensche­de mit Stän­den aus Müns­ter, das Sport­event Twin City Games, die Tol­le Woche in Ensche­de und – sie­he da – von der EU-geför­der­te Projekte.

Bei sol­chen Ver­an­stal­tun­gen sol­len die Men­schen die Kul­tur der Nachbar:innen ken­nen­ler­nen. Platt gesagt: deut­sche Gründ­lich­keit hier, nie­der­län­di­scher Prag­ma­tis­mus dort. Neben sol­chen Pro­jek­ten für Bürger:innen gibt es auch Aus­tausch­pro­gram­me für die Mit­ar­bei­ten­den der Ver­wal­tun­gen. Zum Bei­spiel kom­men Ver­wal­tungs­aus­zu­bil­den­de leich­ter an Prak­ti­ka jen­seits der Gren­ze, auch Feu­er­wehr­leu­te und Fach­kräf­te aus der Was­ser­wirt­schaft stün­den im Aus­tausch, sagt Lösel. Spür­ba­re Ver­än­de­run­gen bräch­te das noch nicht, aber es sei ein Anfang. Auch für Politiker:innen gebe es Aus­tausch­pro­gram­me. Die Reso­nanz sei laut Lösel aber noch aus­bau­fä­hig. Immer­hin: Über einen Bür­ger­meis­ter­tausch 2017 berich­tet sogar die Bild­zei­tung.

Verkehr, Arbeitsmarkt, Sicherheit

Hin­ter sol­chen oft auch klei­nen Pro­jek­ten ste­hen gro­ße Zie­le, die Müns­ter und Ensche­de in der Part­ner­schafts­ur­kun­de und in einer Absichts­er­klä­rung for­mu­liert haben. Auf acht Ebe­nen wol­len die Städ­te kooperieren:

  1. Anbin­dung: Müns­ter und Ensche­de sol­len zu einer Stadt­re­gi­on zusam­men­wach­sen, in der die Lan­des­gren­ze kei­ne Rol­le mehr spielt. Dazu sol­len Rad­we­ge, Stra­ßen, Schie­nen und auch der Luft­ver­kehr aus­ge­baut werden.
  2. Nach­hal­tig­keit: Auch in Sachen Kli­ma­schutz wol­len bei­de Städ­te enger zusam­men­ar­bei­ten, etwa bei der Ener­gie­ver­sor­gung und der Abfall­wirt­schaft. Hier sind aber die Zie­le sehr unter­schied­lich. Laut Deutsch­land­agen­da will Ensche­de 12 Pro­zent der Ener­gie bis 2030 aus sich erneu­ern­den Quel­len bezie­hen. Müns­ter hat sich vor­ge­nom­men, bis dahin kom­plett kli­ma­neu­tral zu werden.
  3. Arbeits­markt: Die Städ­te wol­len die Grenz­re­gi­on zu einem gemein­sa­men Arbeits­markt aus­bau­en, unter ande­rem mit einer grenz­über­schrei­ten­den Arbeits­ver­mitt­lung. Berufs­ab­schlüs­se aus dem Nach­bar­land sol­len leich­ter aner­kannt werden.
  4. Wirt­schaft: Für Unter­neh­men soll es ein­fa­cher wer­den, an grenz­über­schrei­ten­den Aus­schrei­bun­gen teil­zu­neh­men. Dafür sind Pro­jek­te mit der IHK beabsichtigt.
  5. Sicher­heit: Auf dem ehe­ma­li­gen Mili­tär­stütz­punkt des Flug­ha­fens Twen­te soll ein Übungs­ge­län­de mit soge­nann­tem Safe­ty Cam­pus für Sicher­heits­schu­lun­gen entstehen.
  6. Bil­dung: An den Uni­ver­si­tä­ten soll es mehr Stu­di­en­gän­ge geben, die sowohl einen deut­schen als auch nie­der­län­di­schen Abschluss vergeben.
  7. Kul­tur und Sport: Orches­ter und Thea­ter sol­len zusam­men­ar­bei­ten und dabei von den Stadt­mar­ke­tings unter­stützt wer­den. Bei Groß­ver­an­stal­tun­gen und Reit­sport­events wol­len die Städ­te ein­an­der eben­falls unterstützen.
  8. Aus­tausch: Der soll sich nicht auf die Ver­wal­tung und die Poli­tik beschrän­ken, son­dern per­spek­ti­visch allen Bürger:innen zugäng­lich gemacht werden.

Das alles klingt sehr ehr­gei­zig. Und das ist inter­es­sant, weil gleich­zei­tig Städ­te­part­ner­schaf­ten immer häu­fi­ger in Fra­ge gestellt wer­den. Eure­gio-Vor­sit­zen­der Rob Wel­ten berich­te­te am Diens­tag, dass etwa die Stadt Utrecht inzwi­schen alle Part­ner­schafts­ver­trä­ge gekün­digt habe. Sie habe sie als zu teu­er und auch ein wenig alt­mo­disch emp­fun­den: „Die Nie­der­lan­de sind eben eine Handelsnation.“

Dabei zei­ge sich gera­de jetzt, wie wich­tig Städ­te­part­ner­schaf­ten noch immer sei­en, sag­te Chris­tia­ne Lösel. Beson­ders am Bei­spiel der Freund­schaft zwi­schen Müns­ter und dem pol­ni­schen Lub­lin: „Als der Krieg in der Ukrai­ne aus­brach, brauch­ten wir nur weni­ge Anru­fe und schon waren Hilfs­gü­ter aus Müns­ter ins Lub­lins ukrai­ni­scher Part­ner­stadt Lwiw.“ (sfo)

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Eingedämmte Neubauten

Ener­gie­spa­ren ist immer eine gute Idee, und ange­sichts des Krie­ges in der Ukrai­ne ist es jetzt auch noch poli­tisch. Bas­ti­an Brink­mann von der Süd­deut­schen Zei­tung schreibt, man sol­le Putin ein­däm­men, also etwa Häu­ser sanie­ren, ein schö­nes Wortspiel.

Wer in Müns­ter ein ganz neu­es Haus baut, muss es sowie­so gut ein­däm­men: Neue Gebäu­de müs­sen seit Okto­ber den KfW-40-Stan­dard erfül­len, also beson­ders ener­gie­ef­fi­zi­ent sein. Als der Stan­dard ein­ge­führt wur­de, gab es Streit im Rat. Die CDU war dage­gen (die Grün­de hat­ten wir uns hier in einem Fak­ten­check ange­schaut), Grü­ne, SPD und Volt setz­ten den Stan­dard trotz­dem durch.

Bis Janu­ar 2022 wur­den Bau­pro­jek­te mit die­sem Stan­dard finan­zi­ell geför­dert, dann plötz­lich nicht mehr. Der Grund: Der För­der­topf war leer, weil vie­le Men­schen sich noch schnell Geld für ihren Neu­bau nach einem weni­ger effi­zi­en­ten und des­halb aus­lau­fen­den Ener­gie­stan­dard gesi­chert hat­ten. Im April füll­te die Bun­des­re­gie­rung neu­es Geld in den Topf, eine Mil­li­ar­de Euro, aber auch die war nach ein paar Stun­den schon wie­der auf­ge­braucht.

Und jetzt? Robin Kor­te von den Grü­nen in Müns­ter sag­te uns auf Anfra­ge, die Rats­ko­ali­ti­on hal­te an dem KfW-40-Stan­dard für Neu­bau­ten in der Stadt fest. Zum Ende des Jah­res wol­le die Bun­des­re­gie­rung sowie­so ein neu­es För­der­pro­gramm auf den Weg brin­gen, dann wer­de die Poli­tik in Müns­ter reagie­ren. Und jetzt sei erst­mal die Stadt­ver­wal­tung am Zug: Sie müs­se sicher eine neue Modell­rech­nung erstel­len; viel­leicht loh­ne sich der Stan­dard wegen der höhe­ren Ener­gie­prei­se auch ohne Fördermittel.

Nach­fra­ge bei der Stadt­ver­wal­tung: Wird es eine neue Modell­rech­nung geben? Nein, denn auch die wer­de bald wie­der ver­al­tet sein, so schnell, wie die Ener­gie­prei­se gera­de stei­gen. Aber, und das ist die gute Nach­richt in der schlech­ten: Wenn die Ener­gie­prei­se um sechs bis zehn Pro­zent pro Jahr stei­gen, sei ein KfW-40-Haus tat­säch­lich auch ohne För­der­gel­der „auf län­ge­re Sicht sogar deut­lich wirt­schaft­li­cher“. Um die Kli­ma­zie­le zu errei­chen, sei der Stan­dard ohne­hin gebo­ten, und ab 2025 sol­le er laut Koali­ti­ons­ver­trag der Bun­des­re­gie­rung deutsch­land­weit Pflicht wer­den (das stimmt).

Und noch eine gute Nach­richt zum Schluss: Wenn Sie beim Neu­bau noch eine Schip­pe drauf­le­gen und beson­ders hohe öko­lo­gi­sche und sozia­le Stan­dards ein­hal­ten, gibt es immer noch För­der­mit­tel, jeden­falls bis Ende des Jah­res. Wie viel Sie bekom­men kön­nen, steht hier, und was Sie dafür tun müs­sen, hier. (cbu)

Corona-Update

Das Robert-Koch-Insti­tut mel­det heu­te, dass die deutsch­land­wei­te Sie­ben-Tage-Inzi­denz wie­der unter 500 gefal­len ist. Aller­dings bil­den die Wer­te im Moment nicht das tat­säch­li­che Infek­ti­ons­ge­sche­hen ab, unter ande­rem weil vie­le Men­schen nach einem posi­ti­ven Schnell­test kei­nen PCR-Test machen las­sen und damit trotz einer Infek­ti­on nicht in der Sta­tis­tik auftauchen.

Wir mel­den Ihnen hier des­halb zwar die offi­zi­el­len Zah­len aus Müns­ter, aber eben mit dem Hin­weis, dass sie mit gro­ßer Sicher­heit sehr unge­nau sind. Seit ges­tern wur­den 336 Neu­in­fek­tio­nen gemel­det, ins­ge­samt gel­ten heu­te 3.256 Münsteraner:innen als infi­ziert. Die Wochen­in­zi­denz in Müns­ter liegt laut Robert-Koch-Insti­tut bei 474. In den Kran­ken­häu­sern der Stadt wer­den 44 Covid-Patient:innen behan­delt, zwei von ihnen auf der Inten­siv­sta­ti­on, bei­de wer­den beatmet.

Seit Diens­tag wur­den in Müns­ter drei neue Todes­fäl­le im Zusam­men­hang mit Covid-19 gemel­det. Ins­ge­samt sind seit Pan­de­mie­be­ginn 205 Men­schen aus der Stadt gestor­ben, die mit dem Coro­na­vi­rus infi­ziert waren. (cbu)

Ein-Satz-Zentrale

+++ Wenn Bus und Bahn zu spät dran sind, kön­nen Rei­sen­de die Kos­ten­er­stat­tung für ande­re Ver­kehrs­mit­tel jetzt auch digi­tal bean­tra­gen. (Land NRW)

+++ Ab Mon­tag ent­fällt die Mas­ken­pflicht in den Gebäu­den der Stadt. (Stadt Müns­ter)

+++ Die Uni­kli­nik will trans Per­so­nen bei dem Pro­zess ihrer Geschlechts­an­glei­chung unter­stüt­zen und auch danach beglei­ten. (Anten­ne Müns­ter)

+++ Die Bus­hal­te­stel­le „Bus Shel­ter IV“ (heu­te am Aegi­di­i­markt A / LWL-Muse­um), die der US-ame­ri­ka­ni­sche Künst­ler Den­nis Adams für die Skulp­tur Pro­jek­te 1987 instal­liert hat­te, war beschä­digt und ist wie­der repa­riert. (LWL)

+++ Zucht­er­folg im Zoo: Am 6. Mai ist ein Mönchs­gei­er­kü­ken im All­wet­ter­zoo geschlüpft. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Zur Jub­liäums­fei­er, das die Uni-Stif­tung anläss­lich ihres zehn­jäh­ri­gen Bestehens ver­an­stal­tet, kommt „heu­te show“-Frontmann Oli­ver Wel­ke. (Uni Müns­ter)

+++ Im „Maxi-Sand“ auf dem Syn­di­kat­platz kann ab heu­te wie­der gebud­delt wer­den. (Stadt Müns­ter)

+++ Pri­vat­per­so­nen, Unter­neh­men, Ver­ei­ne und ande­re Orga­ni­sa­tio­nen kön­nen sich bis zum 31. August für den Umwelt­preis bewer­ben. (Stadt Müns­ter)

Unbezahlte Werbung

Von Wie­sen umge­ben und an das Natur­schutz­ge­biet Davert gren­zend, liegt im Süden Müns­ters Keßler’s Land­haus, ein uri­ges Anwe­sen mit einem klei­nen Pony­hof. Ein schö­nes Aus­flugs­ziel für Fami­li­en und ein Para­dies für jun­ge Pfer­de­fans, die sich dort für einen Aus­ritt eines der etwa zehn Ponys lei­hen kön­nen. Der Rund­gang führt über Feld­we­ge und durch ein klei­nes Wald­stück und dau­ert etwa eine hal­be Stun­de. Ver­lau­fen kön­nen Sie sich nicht, die Ponys zei­gen Ihnen, wo’s lang­geht. Im Café des Land­hau­ses kön­nen Sie sich nach dem Aus­ritt ein gemüt­li­ches Plätz­chen suchen und einen der her­vor­ra­gen­den selbst­ge­ba­cke­nen Kuchen pro­bie­ren. Unser Favo­rit ist der Sta­chel­beer­ku­chen. Für die Klei­nen gibt es auch Waf­feln und Eis.

Am Wochen­en­de ist der Hof häu­fig gut besucht, brin­gen Sie am bes­ten ein biss­chen Zeit mit.

Anmel­dun­gen sind am Wochen­en­de nicht erfor­der­lich, an ande­ren Tagen rufen Sie am bes­ten vor­her kurz an: 01573 3971678. Aus­rei­ten kön­nen Sie täg­lich ab 14 Uhr.

Hier fin­den Sie alle unse­re Emp­feh­lun­gen. Soll­te Ihnen ein Tipp beson­ders gut gefal­len, tei­len Sie ihn ger­ne ein­fach über den Link.

Drinnen und Draußen

Zum Wochen­en­de kom­men wie­der eini­ge schö­ne Emp­feh­lun­gen von Eva Streh­l­ke, voilà:

+++ Der Ver­ein „Müns­ter nach­hal­tig“ hat Rad­rou­ten ent­wor­fen, auf denen Sie nach­hal­ti­ge Pro­jek­te und Akteur:innen rund um Müns­ter ken­nen­ler­nen. Auf der Home­page fin­den Sie digi­ta­le Kar­ten und die Mög­lich­keit, eine pri­va­te Tour anzufragen.

+++ Wenn Sie das son­ni­ge Wet­ter nut­zen wol­len, um Bal­kon oder Gar­ten bereit für den Som­mer zu machen, soll­ten Sie vor­her viel­leicht noch schnell im Land­wirt­schafts­ver­lag (Hüls­eb­rock­stra­ße 2-8) vor­bei­schau­en. Dort fin­det mor­gen und über­mor­gen ein gro­ßer Lager­ver­kauf des Land­lust Shops statt, sodass Sie sich zu redu­zier­ten Prei­sen mit Gar­ten­ge­rät und Co. aus­stat­ten können. 

+++ Mor­gen Vor­mit­tag um 11 Uhr star­tet in der Über­was­ser­kir­che die neue Kon­zert­rei­he Markt­mu­sik. Jeden zwei­ten Sams­tag kön­nen Sie auf dem Weg zum oder vom Markt ein­fach vor­bei­schau­en. Zum Start der Rei­he singt mor­gen das Ensem­ble 22 der Uni Münster. 

+++ Im Jugend­zen­trum im Paul-Ger­hardt Haus fin­det mor­gen ab 14 Uhr ein Spen­den­floh­markt statt. Wenn Sie selbst etwas ver­kau­fen wol­len, kön­nen Sie heu­te noch einen Stand anmel­den, per Tele­fon unter 0251 54036 oder per Mail. Und sonst kön­nen Sie natür­lich auch ein­fach zum Stö­bern vorbeikommen.

+++ Was ver­birgt sich wohl hin­ter der Job­be­zeich­nung „Con­tent Mode­ra­tor“? Am Mon­tag zeigt der Film­club Müns­ter im Schloß­thea­ter einen Film über die­se Schat­ten­in­dus­trie, in der hun­dert­tau­sen­de Men­schen täg­lich mil­lio­nen­fach uner­wünsch­te Inhal­te aus dem Inter­net ent­fer­nen: The Clea­ners. Kar­ten gibt es hier. Alter­na­tiv kön­nen Sie den Film auch über die Media­thek der Bun­des­zen­tra­le für poli­ti­sche Bil­dung anschau­en.

Am Diens­tag schreibt Ihnen Ralf Heimann. Dann geht es unter ande­rem um die Land­tags­wahl. Und wenn Sie sich noch nicht sicher sind, was Sie am Sonn­tag wäh­len sol­len, viel­leicht hilft der Wahl­kom­pass Ihnen weiter. 

Herz­li­che Grü­ße
Sebas­ti­an Fobbe

Mit­ar­beit: Julia Albers, Con­stan­ze Busch, Jan Gro­ße Nobis, Ralf Heimann, Eva Streh­l­ke, Anto­nia Stromann

Lek­to­rat: Mela­nie Kelter

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PS

Noch in den sech­zi­ger Jah­ren gehör­te „Aus dem Fens­ter gucken” zu den Lieb­lings­be­schäf­ti­gun­gen der Deut­schen. Wenn ich ehr­lich bin, fin­de ich die­ses Hob­by auch heu­te noch super­span­nend. Beson­ders viel Spaß macht es, aus dem Fens­ter zu schau­en, wenn ein Baum oder Busch davor steht, denn dann kann man ganz vie­le Vögel beob­ach­ten. Pro­bie­ren Sie es am Wochen­en­de doch ein­mal aus. Und notie­ren Sie sich unbe­dingt, was Sie sehen. Denn zwi­schen dem 13. und 15. Mai ver­an­stal­tet der Nabu die dies­jäh­ri­ge Stun­de der Gar­ten­vö­gel. Mit die­sem Mit­mach­pro­jekt soll der Vogel­be­stand in Deutsch­land gezählt wer­den, und das ist auch für Müns­ter wich­tig, denn auch hier ver­schwin­den immer mehr Vögel (RUMS-Brief vom 18. Febru­ar 2022). Dem Nabu kön­nen Sie übri­gens ein­fach hel­fen: eine Stun­de aus dem Fens­ter schau­en, Vögel zäh­len, Strich­lis­te füh­ren und die Ergeb­nis­se dem Nabu zusen­den. Falls Sie Lust dar­auf hät­ten, aber eine Amsel von einem Spatz nicht unter­schei­den kön­nen, dann kli­cken Sie sich doch ein­mal hier durch.