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Porträt von Ralf Heimann
Mit Ralf Heimann

Münster, 13. April 2021

die Fieberkurve der Inzidenzwerte, auf die wir jeden Tag schauen, hat am Wochenende einen Sprung gemacht. „Neuer Corona-Hotspot in Münster: 31 Infizierte im Haus der Wohnungslosenhilfe“ meldet die Stadt am Montag. In der Unterkunft an der Bahnhofstraße leben zurzeit bis zu 48 Wohnungslose, 29 haben sich angesteckt. Dazu zwei Menschen, die dort arbeiten. Auch im Bürgerbüro der Bezirksverwaltung Hiltrup hat sich eine Mitarbeiterin infiziert, bei weiteren Mitgliedern des Teams bestehe ein Verdacht, schreibt die Stadt.

In der Statistik zeigt sich das in einem Inzidenzwert, der sich am Montag bedrohlich der kritischen Marke von 100 näherte. Er kletterte auf einen Wert von 90,4, fiel aber am Dienstag wieder auf 81,5. Landesweit hat der Wert die Grenze längst überschritten (aktuell 135,4), in Gelsenkirchen bewegt er sich in ganz anderen Dimensionen (173,7). Die Zahlen wirken bedrohlich. Aber solange der Grenzwert 100 nicht erreicht ist, scheint doch alles nicht ganz so schlimm zu sein. Krisenstabsleiter Wolfgang Heuer sagte heute Morgen bei Antenne Münster über die Aussicht auf Lockerungen: „Wenn wir nicht stabil unter einem Inzidenzwert von 100 liegen, werden die Modellprojekte auch nicht starten.“

Mit dem Wort „stabil“ ist das so allerdings so eine Sache. Wann ist ein Inzidenzwert stabil? Kann er bei 80 stabil sein?

Die Physikerin Viola Priesemann vom Max-Planck-Institut in Göttingen hat zusammen mit ihrem Team berechnet, dass eine Inzidenz von sieben ein stabiler Wert wäre, im Sinne eines stabilen Gleichgewichts, wie der Datenjournalist Christian Endt in einem Beitrag für Zeit Online erklärt. Dort beschreibt er auch, wie es dazu kam, dass wir im vergangenen Jahr einen Wert von 51 für eine dramatische Entwicklung hielten, inzwischen aber auch bei Inzidenzen von 70 oder 80 recht gelassen bleiben, solange die 100 nur nicht erreicht wird.

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