Blick in die Glasfaserkugel | Sind die Mülltonnen zu teuer? | Italien-Urlaub an der Hammer Straße

Porträt von Ralf Heimann
Mit Ralf Heimann

Münster, 10. August 2021

Günther Horstmann hatte sich schon gefreut, aber er hatte sich zu früh gefreut. Auf seinen Glasfaseranschluss, mit dem er im Herbst gerechnet hatte, muss er nun doch noch etwas länger warten. Zwei Jahre länger. Günther Horstmann heißt eigentlich anders. Wir haben seinen Namen geändert, denn es soll hier nicht um den gehen, der sich beschwert hat, sondern um den Breitbandausbau in Münster. Horstmann wohnt in Nienberge, an einem sogenannten weißen Fleck. So nennt man die Orte, an denen die Internetverbindung schlecht ist. Und was schlecht bedeutet, das bewerten die Menschen mit den Anschlüssen nicht nach ihrem Gefühl, sondern darüber entscheidet ein Grenzwert. Wenn an einer Adresse weniger als 30 Megabit pro Sekunde durch die Leitungen gehen, dann gilt das als ein weißer Fleck.

Vor zwei Jahren gab es von diesen Flecken in Münster noch etwas mehr als 2.000. Sie verteilen sich recht gleichmäßig auf die äußeren Stadtteile. Das ist hier auf einer Karte zu sehen. Inzwischen sind einige der Punkte verschwunden, denn die Stadtwerke haben im Mai 2020 angekündigt, sie nach und nach zu beseitigen. Im Herbst haben sie damit begonnen.

Günther Horstmann hatte den Stadtwerken im Dezember eine E-Mail geschrieben, weil er wissen wollte, wann er mit einem Glasfaser-Anschluss rechnen könnte. Die Stadtwerke antworteten am 15. Dezember: „Aktuell planen wir, den Ausbau an Ihrer Adresse (…) im April 2021 zu starten.“ Innerhalb von sechs Monaten sei dann alles fertig. Als Horstmann im Juli noch einmal fragte, weil die Arbeiten immer noch nicht begonnen hatten, sagte man ihm, der Baubeginn sei nun für das Jahr 2023 geplant. Was war passiert?

Eine Mitarbeiterin aus dem Kundenservice versuchte am 16. Juli, Horstmann die Verzögerungen in einer E-Mail zu erklären. Dazu muss man wissen: Die Stadt Münster zahlt die digitale Fleckentfernung nicht alleine. 50 Prozent der Kosten übernimmt der Bund, 40 Prozent das Land. Im Förderprogramm habe es nun eine „grundlegende Änderung“ gegeben, die zu den Verzögerungen beitrage. So stand es in der E-Mail.

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