Von Feldern, Vögeln und Zwickmühlen | Nach Ylenia kommt Zeynep | Frischkönig

Porträt von Johanne Burkhardt
Mit Johanne Burkhardt

Guten Tag,

die Tage werden länger, die Temperaturen milder und die Frühblüher graben sich tapfer durch die Erde. Obwohl es bis zum offiziellen Frühlingsanfang noch gut einen Monat dauert, kommen auch schon die ersten Zugvögel aus dem Süden zurück. Und die, die hier geblieben sind, erwachen aus der Winterpause, Vogelgezwitscher erfüllt die Luft. Wenn jetzt noch das Wetter mitspielen würde, alles recht schön, oder?

Ich möchte Ihnen ungern die Frühlingsgefühle kaputt machen oder das Gesangstalent der Vögel kleinreden, aber vor 25 Jahren hätte es noch viel schöner geklungen. Denn wir befinden uns mitten in einem Vogelsterben von historischem Ausmaß. Eine EU-weite Studie, die Ende 2021 veröffentlicht wurde, setzt eine Zahl darauf: Seit den 1980er-Jahren sind die Vogelbestände in der Europäischen Union um knapp 20 Prozent zurückgegangen. In absoluten Zahlen: Heute sind es rund 600 Millionen Vögel weniger als 1980.

Ein globales Problem, das sich auch in Münster bemerkbar macht. Hier geht es vor allem den Feldvögeln schlecht. Also jenen Vogelarten, die gerne auf weiten, offenen Flächen leben. Zum Beispiel auf Wiesen, Weiden, Heiden oder Mooren. Garten- und Waldvögeln geht es im Vergleich zwar noch recht gut, aber auch ihre Populationen schrumpfen inzwischen.

Manche Arten könnte es in ein paar Jahren überhaupt nicht mehr geben. Dazu gehören auch einstige „Allerweltsvögel“, sagt Aline Förster, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin für den Fachbereich Ornithologie bei der Naturschutzstation Münsterland (einer Einrichtung des Naturschutzbunds Deutschland, kurz NABU) zuständig ist.

Einer dieser Allerweltsvögel war einmal der Kiebitz, den wir uns heute als Fallbeispiel für das Vogelsterben in Münster genauer anschauen wollen.

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