Die erste RUMS-Fotoreportage | Mehr Elektrobusse | Herr Hase

Müns­ter, 12. Juli 2022

Guten Tag,

ich freue mich heu­te ganz beson­ders, Sie hier im Brief zu begrü­ßen. Denn wir haben etwas Neu­es für Sie: unse­re ers­te RUMS-Foto­re­por­ta­ge. Unser Bild­re­dak­teur und Foto­graf Niko­laus Urban war für Sie in der Stadt unter­wegs und hat sei­ten­wei­se Ideen gesammelt.

Die ers­te davon hat er jetzt umge­setzt. Er hat Hen­ry Schirr­meis­ter besucht, der gar nicht weit von der RUMS-Redak­ti­on sei­nen Laden hat. Seit 36 Jah­ren kauft und ver­kauft er am Bült Modell­bah­nen. Man sieht dem Laden sei­ne lan­ge Geschich­te schon von außen etwas an. Innen wacht Hen­ry Schirr­meis­ter über Tau­sen­de Schät­ze, die kom­men und gehen und manch­mal auch etwas län­ger blei­ben, bis jemand her­ein­kommt, der genau danach gesucht hat. Falls Sie sich jetzt fra­gen, wie sich so ein Geschäft mit­ten in Müns­ter hal­ten kann: Dort ist viel Betrieb. So viel, dass unser Foto­graf kaum Gele­gen­heit hat­te, Fra­gen zu stel­len oder mehr als zwei Bil­der am Stück zu machen. Er ist also lan­ge bei Hen­ry Schirr­meis­ter geblie­ben und hat mit ihm in die vie­len Schatz­kis­ten geschaut. Was er dar­in gefun­den hat, kön­nen Sie sich in einem Bei­trag anschau­en, den wir Ihnen wei­ter unten verlinken.

Damit Sie dafür genug Zeit haben, jetzt schnell die Nach­rich­ten. (cbu)

Heute lesen Sie im RUMS-Brief:

  • Brand auf Mal­lor­ca: Gut­ach­ten zum Gutachten
  • Stadt­wer­ke: Neue Elek­tro­bus­se für 17 Mil­lio­nen Euro
  • Nach der Flucht: Neu­es von And­re und Mari­ia Groten
  • Foto­re­por­ta­ge: Zu Besuch bei Hen­ry Schirrmeister
  • Kor­rek­tu­ren: Das Was­ser bleibt warm
  • Coro­na-Update: Jetzt noch unübersichtlicher
  • Ein-Satz-Zen­tra­le: Höhe­re Heiz­kos­ten in Sicht
  • Unbe­zahl­te Wer­bung: Herr Hase
  • Drin­nen und Drau­ßen: Sal­sa, Sport und Sommersend

Kurz und Klein

+++ Wir hat­ten es Ihnen am Frei­tag in unse­rer Ein-Satz-Zen­tra­le ver­linkt: Ein Gut­ach­ten der Poli­zei belas­tet die acht Män­ner aus Albach­ten und Umge­bung, die wegen des Ver­dachts auf Brand­stif­tung noch immer auf Mal­lor­ca in Unter­su­chungs­haft sit­zen. Wie der WDR berich­tet, wol­len die Kegel­grup­pe und ihre Anwäl­tin nun mit einem eige­nen Gut­ach­ten die Unschuld bewei­sen. Das Schrift­stück der Behör­den sei nicht aus­führ­lich genug.
Die Bild schreibt, ein Foto sol­le die Män­ner ent­las­ten. Dar­auf sei ein Mann mit Ziga­ret­te zu sehen, der nicht zu der Grup­pe aus Müns­ter gehört. Und der Direk­tor des Feu­er­wehr­wis­sen­schaft­li­chen Insti­tuts FSI an der Uni Wup­per­tal hält das behörd­li­che Brand­gut­ach­ten und die Ziga­ret­ten-Theo­rie für „gewagt“. (cbu)

+++ 29 Elek­tro­bus­se fah­ren schon durch Müns­ter, bis 2029 sol­len alle 120 Stadt­wer­ke-Bus­se elek­trisch ange­trie­ben wer­den. Für sol­che Vor­ha­ben gibt es För­der­pro­gram­me, gera­de haben die Stadt­wer­ke eine Zusa­ge vom Bun­des­ver­kehrs­mi­nis­te­ri­um über 7,1 Mil­lio­nen Euro bekom­men. Das Geld wol­len sie in 24 elek­tri­sche Gelenk­bus­se ste­cken, die in den Jah­ren 2024 und 2025 gebaut wer­den. Ins­ge­samt kos­ten die­se Bus­se rund 17 Mil­lio­nen Euro, wie die Stadt­wer­ke auf Nach­fra­ge mit­tei­len. Pro Fahr­zeug ste­hen zwi­schen 700.000 und 750.000 Euro auf der Rech­nung, dop­pelt so viel wie für einen Die­sel­bus. Etwa 20 Pro­zent der Mehr­kos­ten spie­len Elek­tro­bus­se durch gerin­ge­re Betriebs­kos­ten im Lau­fe ihrer Betriebs­zeit wie­der ein, schreibt Stadt­wer­ke-Spre­cher Flo­ri­an Adler. Die übri­gen 80 Pro­zent Mehr­kos­ten wer­den über die För­de­rung auf­ge­fan­gen. (cbu)

Nach der Flucht 

Ende März hat­te Johan­ne Burk­hardt für RUMS mit dem Müns­te­ra­ner And­re Gro­ten gespro­chen. Er hat zusam­men mit sei­ner Frau in Kyjiw gelebt und muss­te zu Beginn des Kriegs flüch­ten. Hier erzäh­len wir, wie es für die bei­den nach ihrer Flucht weiterging.

Jemand rief an und sag­te, die Lie­fe­rung wer­de heu­te ankom­men, aber bis­lang ist sie noch nicht da. Kommt sie über­haupt? Das ist die Fra­ge, die And­re und Mari­ia Gro­ten beschäf­tigt. Ihr gesam­tes Hab und Gut befin­det sich in einem Trans­por­ter, irgend­wo zwi­schen Kyjiw und Müns­ter. 600 Euro haben sie für die Lie­fe­rung bezahlt, an Men­schen, die sie nicht ken­nen, einen Ver­trag gibt es nicht. So ist das in Kriegs­zei­ten. Man kann sich nie ganz sicher sein. And­re und Mari­ia freu­en sich auf den Inhalt ihres Klei­der­schranks. Wenn alles da ist, sind sie end­lich voll­stän­dig in Müns­ter ange­kom­men. Und der Krieg? Rückt immer wei­ter in die Fer­ne und bleibt doch ganz nah. And­re schaut täg­lich in die Nach­rich­ten. „Es ist unsäg­lich trau­rig, dass Euro­pa denkt: Es ist güns­ti­ger, die Ukrai­ne nicht zu unter­stüt­zen“, sagt er. Das macht ihn wütend, aber er bleibt prag­ma­tisch. Als Nächs­tes wol­len sie sich ein Auto kau­fen. Ein wei­te­rer Schritt in Rich­tung Nor­ma­li­tät. Aber der Krieg bleibt gegen­wär­tig. Wenn And­re tags­über in Video­kon­fe­ren­zen sitzt, sieht man im Hin­ter­grund eine Ukrai­ne-Flag­ge. (rhe)

Mal sehen 

Zwischen den Zügen

Loks, Wag­gons, Glei­se, Kabel und kis­ten­wei­se Schrau­ben: Hen­ry Schirr­meis­ter hütet in sei­nem Laden am Bült Hun­dert­tau­sen­de Samm­ler­stü­cke und Ersatz­tei­le für Modell­bah­nen. Die Kund:innen kom­men von weit her, um Bas­tel­ma­te­ri­al zu kau­fen oder die eine Lok zu fin­den, nach der sie schon so lan­ge suchen. Ein Besuch in einem Geschäft mit Geschichte.
Zum Bei­trag

Korrekturen

+++ Im RUMS-Brief am Frei­tag schrie­ben wir von den Plä­nen des Immo­bi­li­en­kon­zerns Von­o­via, der zwi­schen 23 und 6 Uhr die Zen­tral­hei­zung dros­seln will. Im Text stand, die Hei­zung und das war­me Was­ser soll­ten tags­über nicht ein­ge­schränkt wer­den. Tat­säch­lich ist das war­me Was­ser aber über­haupt nicht von der Ein­schrän­kung betrof­fen. Wir haben das korrigiert.

+++ Und noch eine Kor­rek­tur zum Frei­tags­brief, dar­in habe ich näm­lich einen neu­en Beruf erfun­den. Ich schrieb im Ener­gie-Update vom Bun­des­netz­be­trei­ber-Chef, aber den gibt es gar nicht. Gemeint war Klaus Mül­ler, der Prä­si­dent der Bun­des­netz­agen­tur. (cbu)

Corona-Update

+++ Die offi­zi­ell gemel­de­ten Infek­ti­ons­zah­len gehen zurück. Aber seit es kei­ne kos­ten­lo­sen Schnell­tests mehr gibt, ist noch unsi­che­rer, ob sie das Infek­ti­ons­ge­sche­hen eini­ger­ma­ßen abbil­den. Des­halb mit aller Vor­sicht: 2.764 Münsteraner:innen gel­ten heu­te als infi­ziert, das Robert-Koch-Insti­tut mel­det für Müns­ter eine Wochen­in­zi­denz von 628.

+++ Auf den Inten­siv­sta­tio­nen in der Stadt wer­den laut Inten­siv­re­gis­ter sechs Covid-Patient:innen behan­delt, drei von ihnen wer­den beatmet.

+++ Wie die WAZ berich­tet, muss jede zwei­te Inten­siv­sta­ti­on in Deutsch­land ihren Betrieb ein­schrän­ken, weil so vie­le Mitarbeiter:innen mit dem Coro­na­vi­rus infi­ziert sind. (cbu)

Ein-Satz-Zentrale

+++ Die Wohn- und Stadt­bau kün­digt ihren Mieter:innen für 2023 höhe­re Heiz­kos­ten an. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Der Par­do-Steg am Aasee ist beschä­digt und wegen Unfall­ge­fahr gesperrt. (Stadt Müns­ter)

+++ Die Müns­ter­lis­te ver­langt, dass Geor­gi­os Tsa­ka­li­dis Geld für den ver­gan­ge­nen Wahl­kampf zahlt. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Im Jahr 2021 hat Müns­ters Jugend­amt 212 Kin­der in Obhut genom­men. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Der LWL hat im Jahr 2021 rund 215 Mil­lio­nen Euro in Müns­ter aus­ge­ge­ben, unter ande­rem für die Betreu­ung behin­der­ter und pfle­ge­be­dürf­ti­ger Men­schen. (LWL)

+++ Das Bis­tum Müns­ter ver­öf­fent­licht ein Buch über die Kriegs­be­geis­te­rung sei­ner Kir­chen­ver­tre­ter wäh­rend des Ers­ten Welt­kriegs, unter ande­rem des dama­li­gen Pfar­rers und spä­te­ren Bischofs Cle­mens August Graf von Galen. (Kir­che + Leben)

+++ Der frü­he­re CDU-Rats­herr Rolf Bran­se ist kurz vor sei­nem 82. Geburts­tag ver­stor­ben. (CDU Müns­ter)

Unbezahlte Werbung

Der Kaf­fee­rös­ter Herr Hase hat längst einen fes­ten Platz in der müns­ter­schen Café-Land­schaft. Seit 2018 bekommt man in der Kaf­fee­bar im Kreuz­vier­tel wirk­lich guten Kaf­fee. Wenn Sie dort vor­bei­ge­hen, kön­nen Sie die Röst­kaf­fee­sor­ten direkt pro­bie­ren oder als Boh­ne für zu Hau­se kau­fen. Oder bei­des, das wäre unse­re Emp­feh­lung. Vor ein paar Tagen hat Herr Hase die zwei­te Kaf­fee­bar eröff­net, an der Ost­mark­stra­ße 15 im Erpho­vier­tel. Sie kön­nen sie kaum ver­feh­len, es ist das Gebäu­de mit der rosa­far­be­nen Alt­bau­fas­sa­de. Das Ambi­en­te im „Hasen­bau“ soll an ein Wie­ner Kaf­fee­haus erin­nern. Da schme­cken der belieb­te New York Cheeseca­ke und Karot­ten­ku­chen gleich dop­pelt­so gut. 

Hier fin­den Sie alle unse­re Emp­feh­lun­gen. Soll­te Ihnen ein Tipp beson­ders gut gefal­len, tei­len Sie ihn ger­ne ein­fach über den Link.

Drinnen und Draußen

Vik­to­ria Pehl­ke hat heu­te wie­der schö­ne Tipps für Sie:

+++ Am Don­ners­tag beginnt auf dem Schloss­platz der Som­mer­send, dann ist Fami­li­en­tag mit ver­schie­de­nen Ver­güns­ti­gun­gen. Am Frei­tag­abend star­tet nach Ein­bruch der Dun­kel­heit das tra­di­tio­nel­le Feuerwerk.

+++ Bei der Akti­on Sport im Park kön­nen Sie noch bis zum 14. August kos­ten­los Sport­ar­ten aus­pro­bie­ren. Mor­gen um 17 Uhr zum Bei­spiel Rug­by, der Kurs fin­det am Mau­ritz-Lin­den­weg 95 statt. Hier fin­den Sie das gesam­te Programm.

+++ Im Hot Jazz Club ist mor­gen ab 21 Uhr Latin & Sal­sa Par­ty. Wer möch­te, kann ab 20 Uhr in der kos­ten­lo­sen Schnup­per­stun­de die Schrit­te ler­nen oder auffrischen.

+++ Die ira­nisch-deut­sche Künst­le­rin Pari­nas Fer­dou­si stellt in der Kul­tur­knei­pe Frau­en­stra­ße 24 ihre Acryl­ma­le­rei aus. Unter dem Titel „Über­all hat der Him­mel die­sel­be Far­be“ zeigt sie in ihrer Kunst ihr Leben und ihr Zuhau­se in zwei Ländern.

+++ Am Frei­tag­abend kön­nen Sie bei der Night of the Arts im LWL-Muse­um für Kunst und Kul­tur die Kunst der Aqua­rell­ma­le­rei ler­nen. Die Anmel­dung läuft über den Ticketshop.

+++ Im Juli sind beson­ders vie­le Fal­ter und Schmet­ter­lin­ge unter­wegs. Wenn Sie die Tie­re ger­ne anschau­en, machen Sie doch bei der Bio­blitz-Akti­on von observation.org mit. Sie müss­ten dazu nur Ihre Beob­ach­tun­gen notie­ren und über die Web­site mel­den. Die Daten wer­den dann für die For­schung und den Natur­schutz genutzt.

Am Frei­tag schreibt Ihnen Sebas­ti­an Fob­be. Ich wün­sche Ihnen eine gute Woche.

Herz­li­che Grü­ße
Con­stan­ze Busch

Mit­ar­beit: Jan Gro­ße Nobis, Ralf Heimann
Lek­to­rat: Anto­nia Strotmann

PS

Er hat 20 Jah­re lang zusam­men mit Chris­ti­ne Wes­ter­mann Mitbewohner:innen für ein frei­es Zim­mer gesucht, er liebt und spielt Jazz, er ist immer her­vor­ra­gend geklei­det und er ist sei­ner Hei­mat­stadt Müns­ter treu. Heu­te wird er 65 Jah­re alt – herz­li­chen Glück­wunsch, Götz Alsmann!