Gazo ist immer noch da, aber zu laut | Wie weit ist Münster mit der Wärmewende? | Ganz schön viele Zimmerpflanzen

Porträt von Constanze Busch
Mit Constanze Busch

Münster, 7. Oktober 2022

letzte Woche haben wir Ihnen im RUMS-Brief über die Zukunft des Gasometers geschrieben, und heute geht es hier mit der Geschichte gleich weiter. Das Kollektiv Gazo des Vereins Sozialpalast hatte das Industriedenkmal bis letzten Freitag gemietet, um es als Kulturort neu zu beleben. Nun ist der Mietvertrag zwar ausgelaufen, aber der Verein ist vorerst noch da und verhandelt über eine Vertragsverlängerung. Das klingt aus Sicht des Kollektivs zwar ganz hoffnungsfroh, doch richtig gut läuft es nicht.

Der Verein hat gestern einen offenen Brief an die beiden Stadtwerke-Geschäftsführer Sebastian Jurczyk und Frank Gäfgen verschickt. Darin schildert er erst einmal recht ausführlich das Projekt und warum er den Gasometer weiterhin dafür brauchen, es weiterzuentwickeln. Das sei auch neben dem laufenden Konzeptvergabeverfahren für das Denkmal möglich, der Verein möchte deshalb seinen Mietvertrag verlängern und sichert „vollständige Kooperationsbereitschaft“ zu.

Ziemlich weit unten steht dann ein Thema, das möglicherweise als Nebensache daherkommen sollte, aber so etwas funktioniert in solchen Auseinandersetzungen meistens nicht. „Wir sind uns darüber bewusst, dass es in Teilen der Nachbarschaft Bedenken aufgrund von Schallemissionen durch unsere Projektarbeit gibt“, schreibt das Kollektiv, was wohl eine hübsche Formulierung dafür ist, dass die Mitglieder im Gasometer mindestens eine zu laute Party gefeiert haben. Im Frühjahr sei das gewesen, aber sie hätten den Fehler erkannt und sich seitdem mehrmals mit der Nachbarschaft über ein gutes Miteinander ausgetauscht.

Die Hoffnung der Gruppe liegt wohl in dem Sprichwort „Ehrlich währt am längsten“. Aber wahrscheinlicher ist: Die Party und die Beschwerden aus der Nachbarschaft bieten sich den Stadtwerken und skeptischen Ratsparteien als Steilvorlage an, um das Projekt zu beenden. (cbu)

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