99 Sozialwohnungen: Stadt verfehlt eigenes Ziel | Die Uni Münster heißt bald Uni Münster | Schutz vor häuslicher Gewalt: Wer hilft den Männern?

Porträt von Sebastian Fobbe
Mit Sebastian Fobbe

Münster, 27. Januar 2023

gestern hat die Stadt Münster eine Pressemitteilung mit dem Titel „Soziale Wohnraumförderung kommt wieder in Schwung“ verschickt. Das lässt hoffen. Wenn man die Pressemeldung aber ganz liest, versteht man erst, was die Überschrift in Wirklichkeit bedeutet. Sie ist ein elegant formuliertes Eingeständnis für: „Im vergangenen Jahr lief’s so richtig schlecht.“

Im Jahr 2014 hat der Rat beschlossen, jedes Jahr den Bau oder die Sanierung von 300 sozial geförderten Wohnungen umzusetzen. Die Stadt selbst baut keine neuen Sozialwohnungen, sie fördert den Bau nur. 2022 hat die Stadt laut Pressemeldung ihr selbstgestecktes Ziel aber eindeutig verfehlt: Im vergangenen Jahr sind 99 Wohnungen und fünf Häuser sozial gefördert worden. Der Großteil davon sind Sanierungen. Nur 47 Wohnungen sind neu gebaut worden.

Das ist weit weniger als die Zahlen an neuen Sozialwohnungen, die uns die Stadt bisher mitgeteilt hat. Bisher war immer die Rede von 200 Sozialwohnungen, die 2022 hätten entstehen sollen. Jetzt schreibt uns das Presseamt, dass so viele Wohnungen nur „in Prüfung“ waren. Den übrigen Teil, der im vergangenen Jahr nicht fertig gebaut wurde, wolle man 2023 anpacken.

In den vergangenen fünf Jahren hat Münster die eigene Quote an neuen Sozialwohnungen immer erfüllt oder übertroffen. Was aber nicht bedeutet, dass sich dadurch jedes Jahr der Bestand an bezahlbarem Wohnraum erhöht hat. Die staatliche Förderung für Sozialwohnungen ist nämlich zeitlich begrenzt; jedes Jahr verlieren einige Wohnungen ihre Sozialbindung. Ein Beispiel: 2020 sind 505 neue Sozialwohnungen in Münster entstanden, trotzdem ist die Zahl der Sozialwohnungen in Münster insgesamt geschrumpft. Wie viele Wohnungen im vergangenen Jahr ihre Sozialbindung verloren haben, steht erst Ende März fest.

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