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Porträt von Ralf Heimann
Mit Ralf Heimann

Guten Tag,

wann immer man Lust hat, schlechte Laune zu bekommen, kann man sich im Internet auf die Suche nach neuen Zahlen zum Mietmarkt machen. Vor ein paar Tagen hat das Portal Immo-Welt eine neue Studie veröffentlicht. In der Überschrift steht: „Kaltmiete frisst bis zu 42 Prozent vom Gehalt.“ Das gilt allerdings nur für München, in Frankfurt oder Berlin geht gerade mal ein Drittel drauf. Und in zwei Jahren werden wir wahrscheinlich sagen: Das ist doch noch voll im Rahmen.

Angenommen, Sie studieren und verdienen 2.400 Euro netto im Monat (ja ja, witzig, ich weiß). Dann können Sie sich zum Beispiel ein 22 Quadratmeter großes Apartment hinter dem Bahnhof (vor dem Bahnhof vermutlich doppelter Preis) im Luxustempel Hansator leisten – nicht für 800 Euro, sondern für sensationelle 799 Euro im Monat.

Weil die Stadt hier so nett war, es beim alten Baurecht zu belassen, musste die Investitionsgesellschaft auch keine lästigen Sozialwohnungen bauen, man kann hier schön die ganze Rendite abschöpfen. Es steht nicht in der Anzeige, aber möglicherweise kann man sich für 499,99 Euro im Monat noch ein Fahrrad dazumieten, natürlich kein E-Bike, das kostet, wahrscheinlich, 699,99 Euro.

Wie viel das Ladenlokal im „Knipperdolling-Haus“ am Prinzipalmarkt 41 kostet, steht nicht in der E-Mail, die heute Morgen bei uns ankam. Vermutlich ebenfalls einen Kleinwagen im Monat, aber hier soll ja auch niemand wohnen. Hier sollen vorübergehend „Ausstellungen, Vorträge, Diskussionsveranstaltungen oder auch Kulturevents stattfinden“. Der neue Mieter kommt nämlich erst im Januar.

Der Eigentümer Tobias Viehoff sagt laut der Mitteilung: „Wir hätten die Fläche in dieser Zeit auch für gutes Geld zwischenvermieten können. Das wäre dann aber wohl Abverkauf mit roten Preisen im Outlet-Stil geworden.“ Diese Art von Geschäften stehe für den Niedergang der Innenstädte. Und das sei ein falsches Signal.

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