G7-Treffen: Was diese Woche passiert | Gasometer: Stadtwerke wollen morgen den Schlüssel | Reportage: Der Send im Energiesparmodus

Müns­ter, 1. Novem­ber 2022

Guten Tag,

mor­gen kom­men die G7-Außen­mi­nis­te­rin­nen und Außen­mi­nis­ter nach Müns­ter; erst mal kom­men zwei: Anna­le­na Baer­bock und ihr ame­ri­ka­ni­scher Kol­le­ge Ant­o­ny Blin­ken. Der Rest tru­delt am Don­ners­tag ein. Und dann geht es los. Aber was eigentlich? 

Na klar, Gesprä­che. Die Agen­tu­ren haben schon am Frei­tag gemel­det: Auf der Tages­ord­nung ste­hen „unter ande­rem der rus­si­sche Krieg sowie die The­men Chi­na, Iran, Zen­tral­asi­en und Afri­ka“. Eine Fra­ge liegt da natür­lich nahe: Was machen sie in der übri­gen Zeit?

Anna­le­na Baer­bock hat das im Inter­view mit den West­fä­li­schen Nach­rich­ten beant­wor­tet: „Ob wir uns dann um den Kamin set­zen oder uns gemein­sam die Stadt anse­hen, wird am Ende vor allem vom Müns­te­ra­ner Novem­ber­wet­ter abhängen.“ 

In dem Gespräch, das eine gan­ze Zei­tungs­sei­te füllt, geht es auch noch um ande­re Fra­gen. Hier ein schnel­ler Über­blick, in Klam­mern die mini­mal gekürz­ten Antworten. 

Was kann das G7-Tref­fen bewir­ken? (man kann deut­lich machen, wo und wofür man steht). Braucht die Mensch­heit einen West­fä­li­schen Frie­den für das 21. Jahr­hun­dert? (nein, es gibt ja Regeln – die müs­sen ein­fach ein­ge­hal­ten wer­den). Neh­men in Müns­ter auch Gäs­te teil? (ja, aus Afri­ka). Scha­den die Sank­tio­nen gegen Russ­land nicht vor allem uns selbst? (nein, sie scha­den Russ­land). Brin­gen nicht vor allem Zwei­er-Gesprä­che etwas? (ja, machen wir ja). War­um der Frie­dens­saal? (wegen der Atmo­sphä­re). Ist über­haupt Zeit, um über etwas ande­res als die Ukrai­ne zu spre­chen? (ja, muss ja). Bremst das nicht die gan­ze Run­de aus, wenn aus neu­en Regie­run­gen stän­dig neue Leu­te dazu­kom­men? (wär natür­lich bes­ser, wenn kei­ne Faschis­ten aus Ita­li­en anrei­sen wür­den, aber das ist halt Demo­kra­tie). Was, wenn die Repu­bli­ka­ner in den USA die Zwi­schen­wah­len gewin­nen? (das wär schon doof, aber da müss­ten wir durch).

Wie das aber immer so ist in der Poli­tik: Wich­tig sind vor allem Ges­ten, Sym­bo­le und Zwi­schen­tö­ne. Unser Kolum­nist Ruprecht Polenz, den wir unter der Woche den West­fä­li­schen Nach­rich­ten gelie­hen haben, schreibt dort, wenn man sich Bil­der von G7-Tref­fen anse­he, fal­le auf, dass die Außen­mi­nis­te­rin­nen und Außen­mi­nis­ter nicht for­mell und dun­kel geklei­det sei­en, son­dern eher leger. Auch das ver­mitt­le eine Bot­schaft: „Wir fas­sen hier kei­ne Beschlüs­se, aber wir tau­schen uns ver­trau­ens­voll über alle wich­ti­gen The­men aus.“ 

Um das Gan­ze etwas ein­zu­ord­nen. Im WN-Inter­view sagt Anna­le­na Baer­bock: „Wäh­rend es frü­her im Jahr meist nur ein oder zwei Tref­fen der Außen­mi­nis­ter gab, wird Müns­ter in die­sem Jahr schon Tref­fen Num­mer zehn sein.“ 

Oder wie Ober­bür­ger­meis­ter und Tief­stap­ler­fah­rer Mar­kus Lewe es in einer Pres­se­mit­tei­lung for­mu­liert, es hand­le sich um eines der „größ­ten diplo­ma­ti­schen Ereig­nis­se in Müns­ter seit 1648, als hier die Frie­dens­ver­trä­ge für den Drei­ßig­jäh­ri­gen Krieg unter­zeich­net wurden“. 

Bleibt die Fra­ge, was die Dele­ga­tio­nen in Müns­ter denn über­haupt erwartet. 

„In der Prin­zi­pal­suite und in den zehn Juni­or­sui­ten des Atlan­tic wer­den die Gäs­te unter ande­rem fri­sche Blu­men vor­fin­den“, hat Hotel­di­rek­tor Sascha von Zabern den West­fä­li­schen Nach­rich­ten ver­ra­ten, aller­dings mit dem Hin­weis, das sei eh Stan­dard. Nicht, dass die Staats­gäs­te am Ende noch den­ken, sie wären etwas Besonderes. 

Wir wer­den das alles ver­fol­gen in die­ser Woche. Am Frei­tag schi­cken wir einen RUMS-Brief, in dem alles steht, was Sie über das Tref­fen wis­sen müssen. 

Und da hät­ten wir eine Bit­te: Schi­cken Sie uns Ihre Ein­drü­cke und Erleb­nis­se vom G7-Tref­fen, gern auch Fotos oder Whats­app-Sprach­nach­rich­ten (0178 35 210 97). Per Mail geht natür­lich auch: redaktion@rums.ms. Unse­ren anony­men Brief­kas­ten für Hin­wei­se rund um das G7-Hotel und die fri­schen Blu­men im Atlan­tic-Hotel fin­den Sie hier.

Kurz und Klein

+++ Die Uni Müns­ter hat beschlos­sen, am 3. und 4. Novem­ber prak­tisch alles dicht zu machen. Eine Lis­te mit allen Stand­or­ten haben die West­fä­li­schen Nach­rich­ten zusam­men­ge­stellt. Das gesam­te Uni-Per­so­nal muss laut einer E-Mail, die RUMS vor­liegt, „ihren Arbeits­platz an bei­den Tagen ins Home­of­fice ver­le­gen“. (sfo)

+++ Was hat sonst noch zu? Auch das Stadt­haus 1 ist am Don­ners­tag und Frei­tag geschlos­sen, wie die Stadt mit­teilt. Wenn Sie Ihre Post frist­ge­recht los­wer­den wol­len, wer­fen Sie Ihre Brie­fe beim Stadt­haus 2 ein. Und auch bei ande­ren Ange­le­gen­hei­ten „wie Aus­weis­ver­län­ge­rung, Ummel­dung, Ein­bür­ge­rung, Ehe- oder Geburts­an­mel­dung“ muss es jetzt schnell gehen. Mor­gen ist die letz­te Chan­ce. Oder Sie war­ten eine Woche. (sfo)

+++ Falls Sie am Don­ners­tag an einer Kund­ge­bung teil­neh­men möch­ten, müs­sen Sie sich entscheiden. 

- Die Kli­ma­de­mo Glo­bal Cli­ma­te Jus­ti­ce – Die­se Welt gehört nicht nur den G7! beginnt um 16 Uhr am Schloss­platz. Zu Gast: Vol­ker Qua­sch­ning, Pro­fes­sor für Rege­ne­ra­ti­ve Ener­gie­sys­te­me und Grün­dungs­mit­glied der „Sci­en­tists for Future“. 

- Die Kund­ge­bung der Initia­ti­ve sozi­al-öko­lo­gi­scher Wan­del an der Stu­ben­gas­se beginnt um 11:55 Uhr. The­ma hier: femi­nis­ti­sche Außenpolitik.

- Die Frie­dens­kund­ge­bung Ver­han­deln statt schie­ßen! Frie­den schlie­ßen! beginnt am Don­ners­tag um 14 Uhr am Prin­zi­pal­markt. Haupt­red­ner: der Theo­lo­ge Eugen Dre­wer­mann und Wil­li van Ooy­en, Spre­cher des Bun­des­aus­schus­ses Frie­dens­rat­schlag aus Frankfurt. 

- Die Demo „Soli­da­ri­tät mit der Frau­en­re­vo­lu­ti­on im Iran“ star­tet um 17:30 Uhr vor dem Asta-Häus­chen am Schlossplatz. 

- An der Nord­west-Ecke des Dom­plat­zes demons­trie­ren die Gesell­schaft für bedroh­te Völ­ker und die Ukrai­ni­sche Gemein­schaft Müns­ter. The­ma: „G7 – Men­schen­rech­te vor Inter­es­sen! Soli­da­ri­tät mit der Ukrai­ne“. Dau­er: drei Stun­den. Los geht es um 15 Uhr. (jgn)

+++ Ab mor­gen Mit­tag um 12 Uhr umfährt man am bes­ten das Atlan­tic-Hotel, wenn man nicht unbe­dingt dort­hin möch­te, weil man zum Bei­spiel am Don­ners­tag und Frei­tag an einer Kon­fe­renz im Frie­dens­saal teil­nimmt. Ab mor­gen um 20 Uhr umfährt man am bes­ten auch den Bahn­hof. Dann ste­hen über­all Git­ter, schreibt die Poli­zei. Drei Tage kann man sich jetzt ein biss­chen füh­len, als wäre man in Ber­lin. Die Fra­ge ist natür­lich: Will man das? (rhe)

+++ Nächs­te Run­de im Tau­zie­hen um den Gaso­me­ter. Mor­gen um 14 Uhr ist Schlüs­sel­über­ga­be. Das haben die Stadt­wer­ke dem Ver­ein Sozi­al­pa­last am Frei­tag in einer E-Mail noch ein­mal mit­ge­teilt. Eigent­lich soll­ten die Stadt­wer­ke Gesprä­che mit dem Ver­ein dar­über füh­ren, ob und unter wel­chen Umstän­den er blei­ben kann. Dar­um hat­te der Rat das Unter­neh­men per Beschluss gebe­ten. Die Stadt­wer­ke wol­len das jetzt beim Über­ga­be­ter­min in einem Abwasch erle­di­gen. Das Ob ste­he ohne­hin nicht zur Fra­ge, sag­te Stadt­wer­ke-Spre­cher Flo­ri­an Adler am Mon­tag. Der Rat habe schließ­lich auch den Auf­trag erteilt, ein Kon­zept­ver­ga­be-Ver­fah­ren zu star­ten, mit des­sen Hil­fe man ein Unter­neh­men fin­den will, das aus dem Gas­spei­cher einen Büro­turm macht. Das gehe aber nicht, wenn ein Bewer­ber einen Vor­teil habe, sagt Adler. Die Stadt­wer­ke kom­men damit zwar dem Wunsch nach, den der Rat for­mu­liert hat­te. Doch eigent­lich weiß man dort schon: Hin­ter dem als Bit­te for­mu­lier­ten Auf­trag steht die Erwar­tung, dass der Ver­ein erst ein­mal blei­ben kann, in wel­cher Form auch immer. Wie geht es jetzt wei­ter? Ent­we­der mit einem Macht­kampf, der für min­des­tens eine Sei­te nicht gut endet. Oder man fin­det doch noch eine Lösung, die für kei­ne Sei­te so rich­tig blöd aus­sieht. Ach ja, genau. Das nennt man einen Kom­pro­miss. (rhe)

+++ Gaso­me­ter, die Zwei­te: Der Ver­ein Sozi­al­pa­last, der ger­ne blei­ben wür­de, hat den Ein­druck, dass es bei dem gan­zen Hin und Her gar nicht mehr um das Gaso­me­ter-Gelän­de geht, son­dern um die Fra­ge, nach wel­chen Vor­stel­lun­gen die Stadt gestal­tet wird. Das stimmt, und die Ant­wort dar­auf lässt sich geben: Nach wel­chen Vor­stel­lun­gen die Stadt gestal­tet wird, ent­schei­det der Rat – es sei denn, er hat Auf­ga­ben dele­giert, zum Bei­spiel an eine Toch­ter­ge­sell­schaft. Dann ent­schei­det die Toch­ter­ge­sell­schaft. Es sei denn, die Poli­tik funkt dazwi­schen, zum Bei­spiel über die Auf­sichts­gre­mi­en. Dann ent­schei­det doch wie­der die Poli­tik. Es kann aller­dings sein, dass im nächs­ten Schritt die Unter­neh­mens­lei­tung ent­schei­det – näm­lich zu gehen. Und irgend­wann ent­schei­den dann die Men­schen in der Stadt, wie sie das alles so fin­den. Das wäre im Jahr 2025 bei der nächs­ten Kom­mu­nal­wahl. (rhe)

+++ Heu­te ist Aller­hei­li­gen, aber was fei­ern wir da eigent­lich? Die Ant­wort lie­fert die Bild­zei­tung: „An Aller­hei­li­gen, am 1. Novem­ber, geden­ken die Katho­li­ken all ihrer Hei­li­gen.“ Hät­ten wir das geklärt. Außer­halb der katho­li­schen Welt fei­ert man stei­gen­de Umsät­ze, zum Bei­spiel in Osna­brück. Das Stadt­mar­ke­ting ver­an­stal­te­te dort heu­te den West­fa­len­tag „zum Shop­pen, Schlem­men und Kul­tur genie­ßen“. Eine klei­ne Kir­mes an der Hal­le Gart­la­ge gab’s auch. Umge­kehrt funk­tio­niert das übri­gens auch: Weil seit 2018 der Refor­ma­ti­ons­tag am 31. Okto­ber gesetz­li­cher Fei­er­tag in Nie­der­sach­sen ist, kamen ges­tern vie­le Men­schen aus dem evan­ge­li­schen Nie­der­sach­sen zum Ein­kau­fen nach Müns­ter. Das hat die Kauf­leu­te laut WDR natür­lich sehr gefreut. Allein schon, weil wegen G7 Frei­tag und Don­ners­tag nicht so viel los sein wird. (sfo)

+++ Wir blei­ben beim The­ma, aber mit einer weni­ger schö­nen Nach­richt aus dem Ein­zel­han­del: Zum zwei­ten Mal muss der Waren­haus­kon­zern Gale­ria Kar­stadt Kauf­hof vors Insol­venz­ge­richt. Um den Kon­zern dau­er­haft zu sanie­ren, wird ein Schutz­schirm­ver­fah­ren ein­ge­lei­tet. Was das bedeu­tet, kün­dig­te Gale­ria-Chef Miguel Mül­len­bach im Inter­view mit der Frank­fur­ter All­ge­mei­nen Zei­tung an: Ein Drit­tel der 131 Filia­len in Deutsch­land sol­len geschlos­sen wer­den. Aus­lö­ser für die Zah­lungs­un­fä­hig­keit sei­en die Infla­ti­on, die gestie­ge­nen Ener­gie­prei­se, die schwin­den­de Kund­schaft in den Innen­städ­ten sowie die mie­se Kon­sum­stim­mung in Deutsch­land. Bei der letz­ten Insol­venz 2020 wur­den bereits 40 Kauf­häu­ser dicht­ge­macht. Damals brach­te die Coro­na­pan­de­mie Gale­ria ins Strau­cheln. Wie sich all das auf den Stand­ort Müns­ter aus­wirkt, ist noch nicht sicher. Nach der ers­ten Plei­te wur­den rund ein­hun­dert Mit­ar­bei­ten­de ent­las­sen, berich­ten die West­fä­li­schen Nach­rich­ten. In den bei­den Waren­häu­sern sind heu­te noch 200 Men­schen beschäf­tigt. Nach der Zusam­men­le­gung von Gale­ria Kauf­hof und Kar­stadt vor drei Jah­ren konn­ten bei­de Stand­or­te in Müns­ter erhal­ten wer­den, die in der City nur weni­ge Schrit­te von­ein­an­der ent­fernt sind. Die Gewerk­schaft Ver­di kün­dig­te an, um jeden Arbeits­platz kämp­fen zu wol­len. (sfo)

Wie es weiterging mit den Geldsorgen in Münster

Rekor­de sind nor­ma­ler­wei­se etwas, wor­über man sich freut. Nicht aber, wenn es um stei­gen­de Prei­se geht: Im Okto­ber 2022 ist im Ver­gleich zum Vor­jah­res­mo­nat alles um 10,4 Pro­zent teu­rer gewor­den. So lau­tet die vor­läu­fi­ge Berech­nung des Sta­tis­ti­schen Bun­des­am­tes. Vor allem Ener­gie (43 Pro­zent) und Lebens­mit­tel (20,3 Pro­zent) schla­gen ordent­lich zu Buche.

Was bedeu­tet das für die Men­schen in Müns­ter? Dazu ein Anruf bei Simo­ne Wein­ke. Mit der Schuld­ner­be­ra­te­rin der Ver­brau­cher­zen­tra­le haben wir im Mai schon ein­mal über die Geld­sor­gen der Men­schen in Müns­ter gespro­chen. Sie sagt, die War­te­zei­ten hät­ten sich seit­dem nicht ver­än­dert. Men­schen, die auf eine Ent­schul­dung ange­wie­sen sind, müss­ten drei bis vier Wochen auf einen Bera­tungs­ter­min war­ten. Das sei nor­mal, aber es habe zeit­wei­se einen Auf­nah­me­stopp für neue Fäl­le gege­ben. „Das kann sich von Woche zu Woche ändern“, sagt Weinke.

Es mel­de­ten sich auch immer mehr Men­schen bei der Ver­brau­cher­zen­tra­le, die kei­ne Schul­den haben, son­dern ein­fach nur Angst vor den Ener­gie­prei­sen. Auf die­se Men­schen will die Ver­brau­cher­zen­tra­le zuge­hen. Gera­de jetzt, wo die ers­ten Ener­gie­fir­men ihre Jah­res­rech­nun­gen mit hohen Nach­zah­lun­gen ver­schickt hät­ten. Von den Stadt­wer­ken habe die Ver­brau­cher­zen­tra­le dazu Daten bekom­men, sagt Wein­ke. Dane­ben spre­che sie mit Sozi­al­hil­fe­trä­gern und fra­ge bei Leu­ten nach, die schon ein­mal in der Schuld­ner­be­ra­tung vor­stel­lig gewor­den sind, ob sie mit den Nach­zah­lun­gen klarkommen. 

Um die Jah­res­rech­nung zu beglei­chen, könn­ten auch Arbeitnehmer:innen, die kei­ne Sozi­al­hil­fe bekom­men, Hil­fe von Sozi­al­amt und Job­cen­ter in Anspruch neh­men. Das sei aber viel zu wenig bekannt, kri­ti­siert Simo­ne Wein­ke. Und das, obwohl in der kom­men­den Zeit mehr Men­schen von sol­chen Hil­fen pro­fi­tie­ren dürf­ten. (sfo)

Der Send im Energiesparmodus

Noch nie waren im Herbst so vie­le Men­schen auf dem Send wie in die­sem Jahr. Gefühlt 300.000 Gäs­te mel­de­ten die West­fä­li­schen Nach­rich­ten am Mon­tag. Und das trotz Infla­ti­on und Ener­gie­kri­se. Aber ist das rich­tig, wenn Men­schen einer­seits mit Win­ter­ja­cken in ihren Büros sit­zen, um Ener­gie zu spa­ren, und sich auf dem Schloss­platz stun­den­lang das Rie­sen­rad dreht? Anna Scheld von der Repor­ta­ge­schu­le Reut­lin­gen hat für uns mit den Men­schen gespro­chen, die auf dem Send ihr Geld ver­die­nen – und mit denen, die es auf dem Send aus­ge­ben. Die Kir­mes­leu­te selbst haben sogar eine Erklä­rung dafür, dass Jahr­märk­te im Prin­zip Ener­gie spa­ren. Aber ist sie über­zeu­gend? Anna Scheld erklärt es. Hier geht es zu ihrem Bei­trag.

Wo der Zoo transparenter sein muss

Im RUMS-Brief vor einer Woche ging es um einen Gas­ta­rif der Stadt­wer­ke Müns­ter, der kli­ma­neu­tra­les Gas ver­spricht. Weil bei dem Ver­bren­nen von Gas immer auch kli­ma­schäd­li­ches CO2 ent­steht, kann das Gas nur kli­ma­neu­tral wer­den, indem man Emis­sio­nen an ande­rer Stel­le ein­spart. Die Stadt­wer­ke arbei­ten dabei mit dem All­wet­ter­zoo zusam­men, der Arten­schutz­pro­jek­te unter­stützt. Aber ist das auch Kli­ma­schutz? Das war die Fra­ge, mit der sich Nils Diet­rich für uns beschäf­tigt hat. Nach­dem der Arti­kel erschie­nen war, mel­de­te sich Phil­ipp Wag­ner bei uns. Der pro­mo­vier­te Bio­lo­ge ist Kura­tor für For­schung und Arten­schutz im All­wet­ter­zoo, und er sagt, er wür­de gern ein paar Punk­te erklären. 

Herr Wagner, die offene Frage war: Macht der Zoo Klimaschutz? Wie ist denn nun die Antwort?

Die Ant­wort ist ein deut­li­ches Ja. 

Wie kommt es denn, dass in den Prospekten nichts davon steht?

Das liegt mög­li­cher­wei­se an mir selbst. Ich schrei­be die­se Tex­te, und mein Anlie­gen ist vor allem der Arten­schutz, denn wie ich auf Ihre Anfra­ge geant­wor­tet habe: Arten­schutz ist Kli­ma­schutz. Dazu gibt es eine Stu­die, die belegt, dass 14 der 21 Arten­schutz­zie­le, die die Ver­ein­ten Natio­nen die­ses Jahr beschlie­ßen wol­len, gleich­zei­tig den Kli­ma­wan­del stark ver­lang­sa­men. Das Pro­blem dabei ist, dass wir immer über Kli­ma­schutz reden, ja sogar Gemäl­de mit Toma­ten­sup­pe über­gie­ßen, um Auf­merk­sam­keit für den Kli­ma­schutz zu bekom­men, der Arten­schutz aber immer noch nur als Nischen­pro­blem zwei­ter Ord­nung ange­se­hen wird.

Können Sie uns den Zusammenhang erklären?

Nur über den Arten­schutz kön­nen wir die Öko­sys­te­me auf­recht­erhal­ten, die wir brau­chen, um wirk­sa­men Kli­ma­schutz zu errei­chen. Der Jour­na­list Dirk Stef­fens hat das in mei­nen Augen her­vor­ra­gend for­mu­liert: „Der Kli­ma­wan­del stellt infra­ge, wie wir leben. Das Arten­ster­ben stellt in Fra­ge, ob wir leben.“ Auch hier­zu gibt es Studien. 

Worum geht es in diesen Studien?

Zum Bei­spiel kön­nen sich Pflan­zen in den Sys­te­men, in denen wir Groß­säu­ger wie den Wisent aus­ge­rot­tet haben, nicht mehr schnell genug aus­brei­ten, um mit dem sich wan­deln­den Kli­ma Schritt zu hal­ten. Daher ist das Arten­ster­ben die gro­ße gesell­schaft­li­che Her­aus­for­de­rung – denn es wird auch durch uns ver­ur­sacht. Wir sind mit­ten im sechs­ten gro­ßen Arten­ster­ben der Erd­ge­schich­te. Schon jetzt sind 60 Pro­zent der Schild­krö­ten bedroht, 40 Pro­zent der Amphi­bi­en und wir haben im gro­ßen Maße Süß­was­ser­sys­te­me über­prägt und damit als Öko­sys­tem verloren. 

Und was macht der Zoo, um das aufzuhalten?

Wir haben zum Bei­spiel unser Arten­schutz­zen­trum in Kam­bo­dscha, das Zen­trum für Natur­schutz und Bio­di­ver­si­tät in der Regi­on Ang­kor, kurz: ACCB. Über 90 Pro­zent der Arten, die wir dort hal­ten und züch­ten, sind bedroht – vie­le von ihnen ste­hen kurz vor der Aus­rot­tung. Allein für drei Schild­krö­ten­ar­ten pla­nen wir Auswilderungen.

Früher stand hinter dem Gas, das die Stadtwerke als klimaneutral verkaufen, aber tatsächlich ein Kompensationsprojekt. 

Genau, das war das Cat-Ba-Pro­jekt in Viet­nam. Da haben wir nach­hal­tig auf­ge­fors­tet, um zu kom­pen­sie­ren. Der All­wet­ter­zoo ist hier immer noch Pro­jekt­part­ner, aber die Trä­ger­schaft hat inzwi­schen der Leip­zi­ger Zoo als ver­trau­ter Part­ner über­nom­men. Bevor das pas­sier­te, haben wir Gesprä­che mit den Stadt­wer­ken geführt, ob und wenn ja, wie wir die För­de­rung wei­ter­hin auf­recht­erhal­ten. Das pas­sier­te dann über unser Arten­schutz­zen­trum, also das ACCB. 

Warum machen Sie dort keinen zertifizierbaren Klimaschutz?

Das hat ver­schie­de­ne Grün­de. Ein ent­schei­den­der ist: Wir dür­fen dort kein Land kau­fen. Damit wür­den wir jede Auf­fors­tung in die Ver­ant­wor­tung eines poli­tisch nicht kal­ku­lier­ba­ren Sys­tems geben. 

Und was sind die anderen Gründe? 

Kom­pen­sa­ti­on ist weder unser Kern­ge­schäft noch unse­re Stär­ke. Es wür­de also für uns einen hohen Auf­wand bedeu­ten, der pri­mär erst ein­mal kein Arten­schutz ist – und der ist ja unse­re eigent­li­che Stär­ke. Daher haben wir uns ent­schie­den, die Kom­pen­sa­ti­on ein­zu­kau­fen. Das bedeu­tet, dass die Stadt­wer­ke bereits zer­ti­fi­zier­tes, also CO2-neu­tra­les Gas bei Part­nern ein­kau­fen. Das ist ja so auch aus­ge­wie­sen. Und damit kann man die Fra­ge, ob es sich um kli­ma­neu­tra­les Gas han­delt, in mei­nen Augen schon mit Ja beant­wor­ten. Dar­über hin­aus unter­stüt­zen uns die Stadt­wer­ke im Arten­schutz, der ja wie aus­ge­führt, auch Kli­ma­schutz ist, nur eben nicht im Rah­men eines Zer­ti­fi­kats sicht­bar gemacht wer­den kann. Dadurch ist zwar unse­re För­de­rung klei­ner gewor­den, aber für den Kun­den sind wir der zusätz­li­che Gewinn.

Wieso haben Sie das in den Antworten auf unsere Fragen nicht einfach erwähnt? 

Die Anfra­ge betraf aus­schließ­lich das ACCB-Pro­jekt. Hät­te ich den Hin­ter­grund gekannt, wäre ich auch auf das Cat-Ba-Pro­jekt ein­ge­gan­gen – und auf das, was dort gemacht wird. 

Jürgen Resch von der Deutschen Umwelthilfe bezweifelt, dass es sich beim ACCB um ein Kompensationsprojekt handelt. 

Damit hat er auch Recht. Das ist es nicht, und das wol­len wir auch nicht sein. Er hat auch damit Recht, dass wir an die­ser Stel­le trans­pa­ren­ter sein müs­sen. Wir müs­sen mehr dar­über reden, wie wich­tig der Arten­schutz ist, gera­de weil er im Rah­men des Kli­ma­schut­zes oft klein gere­det wird. In die­sem Fall hat das für uns auch eigent­lich nur Vorteile. 

Wie meinen Sie das?

Man kom­pen­siert damit ja nicht nur das ver­brauch­te CO2, son­dern man unter­stützt dadurch Arten- und Kli­ma­schutz gleich­zei­tig. Und unterm Strich ist das bes­ser als nur eine kli­ma­neu­tra­le Kom­pen­sa­ti­on, zumal auch Kli­ma­schutz nicht nur auf CO2-Ver­brauch redu­ziert wer­den soll­te. Kli­ma­schutz ist viel, viel mehr, zum Bei­spiel der Schutz alter Wäl­der in Kambodscha. 

Herr Resch und auch die Verbraucherzentrale raten trotzdem von diesem Gas ab. 

Ich möch­te bei­den da deut­lich wider­spre­chen. Ich rate dazu, kli­ma­neu­tra­les Gas zu ver­wen­den und gleich­zei­tig alles zu ver­su­chen, den Ver­brauch zu redu­zie­ren. Wenn man das eine macht, muss man das ande­re nicht sein lassen. 

Sie möchten dieses Thema mit anderen Leser:innen diskutieren oder uns Hinweise geben?

Nut­zen Sie ein­fach unse­re Kom­men­tar­funk­ti­on unter­halb die­ses Textes.
Wenn Sie den Brief gera­de als E-Mail lesen, kli­cken Sie auf den fol­gen­den Link, um den Text auf unse­rer Web­site aufzurufen:

› die­sen Brief kommentieren

Corona-Update

+++ Ist die Coro­na­pan­de­mie vor­bei oder nicht? Glaubt man Tho­mas Mer­tens, dem Prä­si­dent der Stän­di­gen Impf­kom­mis­si­on, ist Sars-CoV-2 mitt­ler­wei­le ein Virus wie jedes ande­re auch. Laut Mer­tens habe Coro­na den Sta­tus einer Ende­mie erreicht: Die Krank­heit tre­te dem­nach kon­stant und dau­er­haft in Deutsch­land auf und gehö­re zu den ganz nor­ma­len Virus­in­fek­tio­nen wie der Grip­pe. Eine Spre­che­rin des Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­te­ri­um ent­geg­ne­te der Tages­schau, dass nur die Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on den ende­mi­schen Sta­tus fest­le­gen kön­ne. Und das habe sie bis­her nicht getan. Mer­tens hält es jeden­falls nicht für sinn­voll, die gesam­te Bevöl­ke­rung per­ma­nent zu imp­fen. In die­sem Win­ter soll­ten sich nur über 60-Jäh­ri­ge und Vor­er­krank­te noch ein­mal gegen Covid-19 imp­fen las­sen. Auch soll­ten die Men­schen wie­der Mas­ken in Innen­räu­men tra­gen, um Infek­tio­nen mit dem Coro­na­vi­rus zu ver­hin­dern. (sfo)

+++ Coro­na im Win­ter, gutes Stich­wort. Wie geht es wei­ter, wenn es wie­der käl­ter wird? Die deut­sche Pres­se­agen­tur hat dazu ein Sze­na­rio ent­wor­fen (hier: Zeit online). Die schlech­te Nach­richt zuerst: Zwar ebbt das Infek­ti­ons­ge­sche­hen gera­de ab, in den kom­men­den Wochen dürf­ten sich aber wie­der mehr Men­schen mit Covid-19 anste­cken. Die Herbst- und Win­ter­wel­len sind also noch nicht gebro­chen. Jetzt die gute Nach­richt: Wir wer­den Hei­lig­abend wie­der mit der Fami­lie und Sil­ves­ter mit Wild­frem­den auf irgend­ei­ner Par­ty fei­ern kön­nen. Denn dank Imp­fung und Infek­ti­on ist die Immu­ni­tät in Deutsch­land rela­tiv hoch. Und die Wahr­schein­lich­keit, dass eine neue gefähr­li­che Vari­an­te auf­taucht, ist zwar da, aber laut Fach­leu­ten nicht sehr groß. Was die kal­te Jah­res­hälf­te in Müns­ter aus­se­hen könn­te, lesen Sie hier. (sfo)

+++ Zum Schluss wie immer der Blick auf die Infek­ti­ons­la­ge: Das Robert-Koch-Insti­tut mel­det heu­te für Müns­ter eine Inzi­denz von 503 posi­ti­ven PCR-Tests in den ver­gan­ge­nen sie­ben Tagen pro 100.000 Einwohner:innen. Neun Infi­zier­te lie­gen auf der Inten­siv­sta­ti­on, zwei von ihnen müs­sen inva­siv beatmet wer­den. Seit Beginn der Pan­de­mie sind 237 Münsteraner:innen im Zusam­men­hang mit Covid-19 gestor­ben. (sfo)

Nach der Flucht

Ende März hat­te Johan­ne Burk­hardt für RUMS mit dem Müns­te­ra­ner And­re Gro­ten gespro­chen. Er hat zusam­men mit sei­ner Frau in Ky­jiw gelebt und muss­te zu Beginn des Kriegs flüch­ten. Hier erzäh­len wir, wie es für die bei­den nach ihrer Flucht weiterging.

Am Mon­tag hat­te Mari­ia Gro­ten Deutsch­un­ter­richt, bei der glei­chen Leh­re­rin, die ihren Mann And­re unter­rich­tet, in Rus­sisch. Die Frau lebt in Odes­sa, der Unter­richt fin­det per Video­kon­fe­renz statt, zwi­schen­durch heu­len die Sire­nen. Das ist fast nor­mal gewor­den, so wie es auf der ande­ren Sei­te, in Müns­ter, nor­mal gewor­den ist, dass Mari­ia zur Fahr­schu­le geht, Fra­gen auf Deutsch beant­wor­tet, einen Ers­te-Hil­fe-Kurs gemacht hat, eben­falls auf Deutsch. Von außen sieht es aus wie ein weit­ge­hend „super­bür­ger­li­ches Leben“, wie And­re sagt. Er und Mari­ia arbei­ten, der neue Job nimmt And­re in Anspruch, er muss sich viel Neu­es aneig­nen. Zwi­schen­durch erholt er sich mit sei­ner Frau, sie pla­nen klei­ne Rei­sen. Kürz­lich woll­ten sie ein Wochen­en­de in Kopen­ha­gen ver­brin­gen. Sie hat­ten schon alles gebucht, aber dann haben sie es abge­sagt. „Es fühl­te sich nicht rich­tig an“, sagt And­re. Den Plan, in die Ukrai­ne zu fah­ren, haben sie wei­ter­hin. Im Febru­ar, wenn Mari­i­as Vater 60 wird. In Kiro­woh­r­ad, wo die Eltern leben, gab es schon Droh­nen­an­grif­fe. In Kyjiw sowie­so. Dort lebt die Schwes­ter. And­re und Mari­ia haben ihr immer wie­der ange­bo­ten, nach Deutsch­land kom­men, aber sie will blei­ben. „Sie sagt: Ich gehe erst, wenn der Krieg vor der Tür steht“, sagt And­re. Er sagt ihr: „Dann kommst du da auch nicht mehr weg.“ (rhe)

Und noch ein Tipp: Das ZDF-Wis­sen­schafts­ma­ga­zin „Ter­ra X“ hat im Okto­ber den sechs­tei­li­gen Pod­cast „Der Riss“ ver­öf­fent­licht. Johan­ne Burk­hardt hat dar­an mitgearbeitet. 

Ein-Satz-Zentrale

+++ Seit Beginn des Ukrai­ne­kriegs gehen mehr Men­schen zu den Tafeln in Nord­rhein-West­fa­len, gleich­zei­tig wer­den weni­ger Geld und Lebens­mit­tel gespen­det. (Evan­ge­li­scher Pres­se­dienst, hier: Kir­che und Leben)

+++ Sechs Kas­ta­ni­en müs­sen am Bre­mer Platz gefällt wer­den, weil sie wegen der extre­men Tro­cken­heit nicht über­le­bens­fä­hig sind. (Stadt Müns­ter)

+++ Der Tarif­ver­trag Ent­las­tung, für den die Beschäf­tig­ten der sechs Uni­kli­ni­ken in Nord­rhein-West­fa­len gestreikt haben, ist so gut wie fer­tig und soll ab 2023 gel­ten. (Stern)

+++ Kei­ne Groß­stadt ist in Nord­rhein-West­fa­len seit 2000 so stark gewach­sen wie Müns­ter. (IT NRW)

+++ Das Thea­ter-Park­haus soll wei­ter­hin erreich­bar blei­ben, wenn die Berg­stra­ße zehn Mona­te gesperrt ist. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Der Esse­ner Haupt­bahn­hof muss­te am Wochen­en­de gesperrt wer­den, weil sich Fuß­ball­fans von Preu­ßen Müns­ter und Rot-Weiß Ahlen dort gekloppt haben. (Bun­des­po­li­zei NRW)

Unbezahlte Werbung

Wer auf dem Wochen­markt in Müns­ter ein­kau­fen geht, muss eine gro­ße Tasche mit­neh­men, um die Ein­käu­fe wie­der mit nach Hau­se zu neh­men. Vie­len ist die­se Schlep­pe­rei zu anstren­gend. Dafür hat sich der Markt­ver­ein eine Lösung über­legt und einen Taschen­wa­gen orga­ni­siert. Eine Zeit lang muss­ten die Marktbesucher:innen dar­auf ver­zich­ten, aber jetzt über­nimmt der Lie­fer­dienst Pakethe­ro die­sen Ser­vice. Im Taschen­wa­gen kön­nen Sie Ihre Ein­käu­fe für eine klei­ne Gebühr in Höhe von 4,99 Euro abge­ben, zwi­schen­la­gern und nach Hau­se schi­cken las­sen. Das ist prak­tisch, wenn man nach dem Wochen­ein­kauf noch durch die Stadt bum­meln oder einen Kaf­fee trin­ken möch­te. Und es macht das Ein­kau­fen mit dem Fahr­rad um eini­ges leich­ter. (vpe)

Kor­rek­tur­hin­weis: Wir hat­ten geschrie­ben, um den Taschen­wa­gen küm­me­re sich jetzt der Lie­fer­dienst „Lesen Heroes“. Das stimm­te nicht. Der Dienst heißt Pakethero.

Hier fin­den Sie alle unse­re Emp­feh­lun­gen. Soll­te Ihnen ein Tipp beson­ders gut gefal­len, tei­len Sie ihn ger­ne ein­fach über den Link.

Drinnen und Draußen

Für die kom­men­den Tage hat Vik­to­ria Pehl­ke wie­der ein­mal ein paar Tipps für Sie herausgesucht: 

+++ Das Que­er­strei­fen-Fes­ti­val will schwu­le, les­bi­sche und que­e­re Geschich­ten auf die Lein­wand brin­gen: Das Cine­ma zeigt von Don­ners­tag bis Sonn­tag acht­zehn Fil­me aus aller Welt. Dar­un­ter die Doku Müns­ter 1972 über die deutschweit ers­te Homo­se­xu­el­len­de­mo und eine Bio­gra­fie über den Schla­ger­sän­ger Rex Gil­do. Der Eröff­nungs­film Into My Name han­delt von vier trans Män­nern aus Ita­li­en und ist Mal­te C. gewid­met, der beim dies­jäh­ri­gen CSD in Müns­ter töd­lich ange­grif­fen wur­de. Bis mor­gen läuft der Vor­ver­kauf.

Kor­rek­tur­hin­weis: Wir hat­ten geschrie­ben, es im Jahr 1972 habe in Müns­ter der ers­te Chris­to­pher-Street-Day statt­ge­fun­den. Rich­tig ist: Es war die bun­des­weit ers­te Homo­se­xu­el­len-Demo: Wir haben das korrigiert. 

+++ Auch das Cen­ter for Lite­ra­tu­re an der Burg Hüls­hoff beschäf­tigt sich im Novem­ber mit quee­ren The­men. Am Sonn­tag geben Drag Queens von House of Blaenk eine Stadt­füh­rung zur quee­ren Geschich­te Müns­ters. Treff­punkt ist um 14 Uhr das Annet­te von Dros­te-Hüls­hoff Denk­mal an der Kreuz­schan­ze. Eine Anmel­dung ist per E-Mail erfor­der­lich.

+++ Die stu­den­ti­sche Initia­ti­ve Tal­king Eco­no­mics Müns­ter orga­ni­siert regel­mä­ßig Ver­an­stal­tun­gen, die sich kri­tisch mit Wirt­schaft aus­ein­an­der­set­zen. Am Don­ners­tag geht es um eine Fra­ge, die gera­de vie­le umtreibt: Wen trifft die Infla­ti­on? Um das zu klä­ren, ist der Volks­wirt Dani­el Stem­pel von der Uni Düs­sel­dorf zu Gast. Die Dis­kus­si­ons­ver­an­stal­tung beginnt um 18:15 Uhr im Hör­saal SCH 110.2 am Insti­tut für Politikwissenschaft.

Am Frei­tag schreibt Ihnen Sebas­ti­an Fob­be. Las­sen Sie sich nicht von den schwar­zen Limou­si­nen ärgern. Und kom­men Sie gut durch die Woche. 

Herz­li­che Grü­ße
Ralf Heimann

Mit­ar­beit: Sebas­ti­an Fob­be (sfo), Jan Gro­ße Nobis (jgn), Vik­to­ria Pehl­ke (vpe)
Lek­to­rat: Anto­nia Strotmann

Diesen Brief teilen und RUMS weiterempfehlen:

PS

Und noch etwas in eige­ner Sache: Am über­nächs­ten Mon­tag, dem 14. Novem­ber, darf ich beim Film­club im Schloß­thea­ter ein klei­nes Plä­doy­er für den süd­ko­rea­ni­schen Film „Bur­ning“ von Lee Chang-dong hal­ten, den ich ganz fan­tas­tisch fin­de. Danach wird der Film gezeigt. Im Anschluss kön­nen Sie mir sagen, was Sie von mei­ner Emp­feh­lung hal­ten. Dann muss ich mich ver­tei­di­gen, bezie­hungs­wei­se den Film. Aber ver­trau­en Sie mir, das wird kein gro­ßes Pro­blem sein. Kar­ten bekom­men Sie hier.