Das schnelle Busnetz, schnell erklärt | RUMS-Reportage: Der Sohn vom Skateboardpapst | Borgo Antico

Müns­ter, 31. Janu­ar 2023

Guten Tag,

Ende Sep­tem­ber 1994, weni­ge Wochen, bevor die SPD-Poli­ti­ke­rin Mari­on Tüns Müns­ters Ober­bür­ger­meis­te­rin wur­de, beant­wor­te­te sie in den West­fä­li­schen Nach­rich­ten Fra­gen zur auto­frei­en Innen­stadt, dem gro­ßen Wahl­kampf-The­ma damals. Tüns sag­te, die kon­kre­ten Alter­na­ti­ven zu einer Innen­stadt mit Autos sei­en „ein deut­lich ver­bes­ser­tes Bus­sys­tem mit kür­ze­ren Takt­zei­ten und für die Zukunft eine Stadt­bahn“. Der öffent­li­che Nah­ver­kehr müs­se sich „an den Bedürf­nis­sen der Benut­zer ori­en­tie­ren“. Er müs­se die Men­schen „mög­lichst nah dort­hin dort­hin brin­gen, wo sie hin­wol­len“. Und tat­säch­lich, das wäre schon toll, wenn der öffent­li­che Nah­ver­kehr dazu in der Lage wäre. 

Ges­tern Nach­mit­tag ver­öf­fent­lich­te die Stadt­ver­wal­tung ein Papier mit dem Titel „Neu­ge­stal­tung des ÖPNV-Ange­bo­tes der Stadt Müns­ter“. Der städ­ti­sche Ver­kehrs­aus­schuss soll am nächs­ten Mitt­woch beschlie­ßen, dass die Stadt­wer­ke ihr Bus­an­ge­bot ver­bes­sern. Man hat­te zwei Work­shops ver­an­stal­tet. Es ging um die Fra­ge, wie das denn gelin­gen kann. Ein zen­tra­les Ergeb­nis aus die­sen Work­shops lautet:

„Der ÖPNV muss attrak­ti­ver und leis­tungs­fä­hi­ger wer­den, um sei­nen Bei­trag zu einem kli­ma­neu­tra­len Ver­kehr leis­ten zu kön­nen. Da ein Stadt­bahn­sys­tem mit­tel­fris­tig weder umsetz­bar noch finan­zier­bar ist, soll der Auf­bau eines Hoch­leis­tungs-Bus­net­zes mit ver­bind­li­chen Qua­li­täts­stan­dards in einem hier­ar­chisch struk­tu­rier­ten ÖPNV-Netz geprüft werden.“

Es gibt jetzt also min­des­tens zwei Mög­lich­kei­ten. Eine ist: In knapp 30 Jah­ren ver­öf­fent­licht die Stadt­ver­wal­tung ein neu­es Papier. Dar­in steht dann: 

„Der ÖPNV muss attrak­ti­ver wer­den. Weil das mit dem Hoch­leis­tungs-Bus­netz nichts gewor­den ist, brau­chen wir jetzt doch so etwas wie eine Stadtbahn.“ 

Oder Müns­ter bekommt tat­säch­lich ein Hoch­leis­tungs­netz. Dann wäre die Fra­ge: Was soll so ein Netz denn eigent­lich leisten?

Die­se Fra­ge beant­wor­tet die Stadt­ver­wal­tung. Das Netz soll die Stadt­tei­le und die Innen­stadt näher zuein­an­der füh­ren. Das bedeu­tet: Der Bus hält nicht erst im Wohn­ge­biet an jeder Müll­ton­ne, im bes­ten Fall fährt er auf gera­der Linie in Rich­tung Zen­trum, auf den soge­nann­ten Haupt­ach­sen. Das ist die ers­te Ebene.

Auf einer zwei­ten gibt es nicht ganz so schnel­le Ergän­zungs­li­ni­en. Sie kur­ven zwi­schen den Haupt­ach­sen hin und her. Auf glei­cher Ebe­ne fährt die Ring­li­nie in einem Ring um die Stadt – oder bes­ser: soll fah­ren, denn im Moment ste­hen die­se Bus­se in der Gara­ge, weil Per­so­nal fehlt. 

Klei­ner Exkurs. Uns hat jemand geschrie­ben, der jeman­den kennt, der von Beruf Bus­fah­rer ist und sich als sol­cher bei den Stadt­wer­ken bewor­ben hat, aber eine Absa­ge bekam. Sind die Per­so­nal­sor­gen also doch gar nicht so groß?

Stadt­wer­ke-Spre­cher Flo­ri­an Adler schreibt, zur­zeit sei­en 20 Stel­len unbe­setzt. Wenn man könn­te, wür­de man sogar noch mehr Men­schen ein­stel­len. War­um es in dem kon­kre­ten Fall nicht geklappt hat, wis­sen wir nicht. Aber viel­leicht lohnt eine zwei­te Bewerbung.

Damit die Bus­li­ni­en sich am Ende auch wirk­lich zu einer Art Spin­nen­netz zusam­men­fü­gen, gibt es auf einer drit­ten Ebe­ne noch wei­te­re Ver­bin­dun­gen. Sie füh­ren von Stadt­teil zu Stadt­teil. Und dort fah­ren auch Loop-Taxis, um die Men­schen auf dem Land zu den Hal­te­stel­len zu bringen. 

Im Zen­trum wür­den mit dem Hoch­leis­tungs­netz eini­ge Lini­en weg­fal­len. Und das könn­te bedeu­ten: Man kommt zwar schnel­ler aus dem Umland ins Zen­trum. Aber es kann sein, dass man dort län­ger lau­fen muss. Das ist schon jetzt ein Problem. 

Um das Hoch­leis­tungs­netz vor­zu­be­rei­ten, wol­len die Stadt­wer­ke die Lini­en 6 und 8 umle­gen. Dann käme man zum Bei­spiel aus Coer­de schnel­ler in die Innen­stadt, aber nicht mehr so leicht zum Bült. Die Lini­en wür­den über die Gar­ten­stra­ße direkt zum Bahn­hof fah­ren. Wer in die Innen­stadt möch­te, müss­te dort aus­stei­gen, etwas spä­ter am Lud­ge­rik­rei­sel, oder vor­her umsteigen. 

Das ist für eini­ge Men­schen ärger­lich – vor allem, wenn sie schlecht zu Fuß sind. Ande­rer­seits wird es kaum mög­lich sein, ein neu­es Netz zu ent­wer­fen, das die Ver­bin­dun­gen zwi­schen allen Punk­ten in Müns­ter ver­bes­sert. Wie die Stadt­wer­ke das Pro­blem mit den Lini­en 6 und 8 lösen, steht noch nicht fest. Zur­zeit wer­te man die Rück­mel­dun­gen aus den Info­ver­an­stal­tun­gen im Dezem­ber aus, schreibt Flo­ri­an Adler. Und wenn das pas­siert sei, wer­de man eine neue Lini­en­füh­rung vorschlagen. 

Irgend­wann wird Müns­ter dann viel­leicht tat­säch­lich ein Hoch­leis­tungs­netz für Bus­se haben. Und das könn­te, so steht es in dem Ver­wal­tungs­pa­pier, „eine Vor­läu­fer­lö­sung für ein per­spek­ti­visch anzu­stre­ben­des Stadt­bahn­sys­tem sein“. Also doch? Na ja, war­ten wir es ab. In jedem Fall wird es noch dau­ern. (rhe)

Kurz und Klein

+++ Eine schlech­te Nach­richt für alle, die in die­sem Moment zum ers­ten Mal lesen, dass heu­te die letz­te Gele­gen­heit ist, die Grund­steu­er­erklä­rung abzu­ge­ben: Nord­rhein-West­fa­len ver­län­gert die Frist nicht, im Gegen­satz zu Bay­ern, wo eben­falls noch sehr vie­le Men­schen eine Erklä­rung schul­dig sind. Zum Schluss viel­leicht doch noch eine gute Nach­richt: Bis Mit­ter­nacht haben Sie noch Zeit. (rhe)

+++ Je wei­ter man sich in Müns­ter vom Stadt­kern ent­fernt, des­to ärmer wird die Bevöl­ke­rung. Das erkennt man mit einem Blick, wenn man sich die­se Kar­te anschaut. Dun­kel­blau steht in der Kar­te für ein hohes Net­to­haus­halts­ein­kom­men, Rot für ein nied­ri­ges. Die Wochen­zei­tung „Die Zeit“ hat zusam­men mit dem Infor­ma­ti­ons­dienst­leis­ter „Infas“ die Ein­kom­mens­da­ten von allen Groß­städ­ten mit mehr als 100.000 Einwohner:innen aus­ge­wer­tet. Das Ergeb­nis: Die öko­no­mi­schen Unter­schie­de ver­tei­len sich in den meis­ten Groß­städ­ten nach kla­ren Mus­tern. Vie­le Ein­kom­mens­gren­zen sind an Flüs­sen, Schie­nen oder Auto­bah­nen abzu­le­sen. Ein Bei­spiel ist Köln: Der rei­che Teil der Stadt lebt am lin­ken Rhein­ufer, der arme Teil am rech­ten. Anders in Müns­ter: Rote Fle­cken erkennt man deut­lich in Berg Fidel, Coer­de, Nien­ber­ge und Müns­ter-Nord. Auch im Süd- und Han­sa­vier­tel domi­nie­ren Rot- und Oran­ge­tö­ne die Kar­te. Dort leben vie­le Stu­die­ren­de und jun­ge Fami­li­en. Im Zen­trum sticht ein­zig das Mar­ti­ni­vier­tel knall­rot her­vor. Beson­ders vie­le rei­che Haus­hal­te befin­den sich unter ande­rem im Kreuz­vier­tel, nörd­lich des Aasees und in Mau­ritz. (sfo)

+++ Der Deut­sche Städ­te­tag zählt die Ther­mo­gra­fie­be­flie­gung in Müns­ter zu den nach­ah­mens­wer­ten Ener­gie­spar­pro­jek­ten in Deutsch­land. Aha. Und was bedeu­tet Ther­mo­gra­fie­be­flie­gung? Grob gesagt, hat die Stadt Müns­ter im Jahr 2021 ein Flug­zeug los­ge­schickt, das Wär­me­bil­der von den Dächern gemacht hat, um zu schau­en, wo über­all Wär­me ver­lo­ren geht. Die Stadt hat jetzt den Abschluss­be­richt des Pro­jekts ver­öf­fent­licht. Die Ergeb­nis­se aus der Vogel­per­spek­ti­ve: Die Wär­me­bil­der wur­den 25.000-mal her­un­ter­ge­la­den. Damit haben sechs von zehn Hausbesitzer:innen in Müns­ter das Ange­bot in Anspruch genom­men. Die Stadt hat außer­dem von Febru­ar bis Dezem­ber 2022 über 2.000 kos­ten­lo­se Ener­gie­be­ra­tun­gen durch­ge­führt. Das sind drei­mal so vie­le Bera­tun­gen wie im Vor­jahr. Das Fern­wär­me­netz ist laut Bericht auch in gutem Zustand, es sind bei der Ther­mo­gra­fie­be­flie­gung nur weni­ge Lecks auf­ge­taucht. (sfo)

Wie es weiterging – am Bremer Platz

Am Frei­tag schrei­ben wir, dass mit dem Beginn des Umbaus am Bre­mer Platz zual­ler­erst die Toi­let­te für die soge­nann­te Sze­ne ver­schwun­den sei. Ein neu­es Klo gibt es bis­lang nicht.

Das hat unschö­ne Neben­wir­kun­gen, wie die West­fä­li­schen Nach­rich­ten berich­ten: Seit die Toi­let­te abge­baut ist, hal­ten sich die meist woh­nungs­lo­sen und sucht­kran­ken Men­schen der Sze­ne jetzt hin­ter dem Park­haus in der Sei­ten­gas­se der Wol­be­cker Stra­ße auf. Eini­ge Betrei­ber der Imbiss­bu­den dort müss­ten die Poli­zei rufen, um sich Zugang zu ihren Loka­len zu ver­schaf­fen. Eine Mit­ar­bei­te­rin des Fri­seur­sa­lons Kopfwerk.me soll im Park­haus bereits ange­grif­fen wor­den sein. Und der Inha­ber des Mcfit-Fit­ness­stu­di­os beklagt, man­che Sze­ne­mit­glie­der wür­den das Trep­pen­haus als Toi­let­te zweckentfremden.

Die Stadt schreibt uns, sie habe das Pro­blem in der „klei­nen“ Bre­mer Stra­ße hin­ter dem Park­haus auf dem Schirm. Sie ste­he dar­über mit der Poli­zei, der Dro­gen­hil­fe Indro, den Anwoh­nen­den und dem Park­haus­be­trei­ber in Kon­takt. Die­ser Arbeits­kreis habe bei­spiels­wei­se ange­regt, dem Ord­nungs­amt und der Poli­zei vor­über­ge­hend das Haus­recht über das Erd­ge­schoss des Park­hau­ses zu ertei­len und der Sze­ne gleich­zei­tig die Mög­lich­keit zurück­zu­ge­ben, den Park am Bre­mer Platz wäh­rend des Umbaus wei­ter zu nut­zen. Denn das Pro­blem ist: Platz­ver­wei­se zeig­ten laut Stadt „nur kurz­fris­ti­ge Effek­te“ und zu vie­le Kon­trol­len führ­ten ein­zig und allein dazu, dass sich die Sze­ne ande­re Orte in den anlie­gen­den Wohn­ge­bie­ten suche.

Am kom­men­den Mon­tag soll der Umbau des Bre­mer Plat­zes begin­nen. Eine Über­gangs­flä­che für die Sze­ne wer­de laut Stadt „zuerst erstellt“. Man wol­le die Leu­te aus der Sze­ne außer­dem gezielt anspre­chen, damit sie die Stra­ße wie­der räu­men. Für die Stadt scheint die Über­gangs­pha­se wohl ein ganz schö­ner Draht­seil­akt zu sein, dabei gäbe es ja eine ein­fa­che Lösung, um die Sze­ne dort zu behal­ten, wo sie sich immer auf­hält: Man könn­te ja eine Toi­let­te am Bre­mer Platz auf­stel­len. (sfo)

Die Reportage 

Der Sohn vom Skateboardpapst

Vor fast 50 Jah­ren mach­te Titus Ditt­mann in Deutsch­land das Skate­board groß. Für sein Unter­neh­men Titus ging es lan­ge berg­auf, dann steil berg­ab, danach wie­der hoch. Es war ein biss­chen wie in einer Half­pipe. Inzwi­schen führt Juli­us Ditt­mann das Geschäft – der Sohn. Maxi­mi­li­an Müns­ter von der Repor­ta­ge­schu­le Reut­lin­gen hat ihn getroffen.

Zum Bei­trag

Corona-Update

+++ Nach einer Infek­ti­on mit dem Coro­na­vi­rus kann es vor­kom­men, dass eini­ge Sym­pto­me wie Erschöp­fung, Kon­zen­tra­ti­ons­pro­ble­me oder Kurz­at­mig­keit nicht ver­schwin­den. Wie vie­le Men­schen davon betrof­fen sind, ist laut Robert-Koch-Insti­tut schwer zu sagen. Genau­so wenig ist über mög­li­che The­ra­pien für das soge­nann­te Long- oder Post-Covid-Syn­drom bekannt. Eine Ant­wort soll jetzt eine Stu­die der Fach­hoch­schu­le Müns­ter fin­den. Die FH unter­sucht, ob Käl­te und Sau­er­stoff gegen die anhal­ten­den Covid-19-Sym­pto­me hel­fen kön­nen. Wie der WDR berich­tet, habe das in der Ver­gan­gen­heit bei eini­gen Betrof­fe­nen schon zu Erfol­gen geführt. (sfo)

+++ Wir haben es am Frei­tag ange­kün­digt: Die Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on WHO ent­schei­det dar­über, ob Covid-19 wei­ter­hin als glo­ba­ler Gesund­heits­not­stand ein­ge­stuft wer­den soll­te. Ges­tern berich­te­te die Tages­schau, dass jetzt ein Ergeb­nis vor­liegt: Die WHO bleibt dabei – Covid-19 ist auch drei Jah­re nach Auf­tau­chen des Sars-Cov-2-Virus immer noch eine gefähr­li­che Infek­ti­ons­krank­heit. Zwar nähe­re sich die Pan­de­mie einem welt­wei­ten Wen­de­punkt, aber Covid-19 belas­te immer noch die Gesund­heits­sys­te­me. Ein Pro­blem dabei sei, dass immer weni­ger Tests durch­ge­führt wür­den, sodass neue Vari­an­ten mög­li­cher­wei­se uner­kannt blie­ben. Auf lan­ge Sicht blie­ben Schutz­maß­nah­men, ins­be­son­de­re das Imp­fen, wich­ti­ge Ele­men­te im Kampf gegen die Pan­de­mie. (sfo)

+++ Obwohl die WHO am glo­ba­len Gesund­heits­not­stand fest­hält, läuft die Coro­naschutz­ver­ord­nung in Nord­rhein-West­fa­len mor­gen aus. Posi­tiv Getes­te­te müs­sen sich ab dann nicht mehr für fünf Tage iso­lie­ren. In Bus und Bahn muss auch nie­mand mehr eine Mas­ke tra­gen. Einen Tag spä­ter läuft auch die Bun­des­ver­ord­nung zum Groß­teil aus. Dann fällt etwa die bun­des­wei­te Mas­ken­pflicht im Fern­ver­kehr. Ab dem 2. Febru­ar gel­ten auch kei­ne Schutz­re­geln mehr am Arbeits­platz. Um vul­nerable Grup­pen wei­ter­hin zu schüt­zen, müs­sen alle, die ein Kran­ken­haus, Pfle­ge­heim oder eine Arzt­pra­xis besu­chen, einen Mund-Nasen-Schutz tra­gen. Wer einen posi­ti­ven Test hat, darf fünf Tage lang kei­ne medi­zi­ni­sche Ein­rich­tung betre­ten. (sfo)

+++ Wie immer der Blick auf die Pan­de­mie­la­ge in Müns­ter: Die Stadt hat von ges­tern auf heu­te 89 Neu­in­fek­tio­nen mit dem Coro­na­vi­rus regis­triert, die mit einem PCR-Test bestä­tigt wor­den sind. 474 Men­schen gel­ten in der Stadt als offi­zi­ell infi­ziert. Die Wochen­in­zi­denz liegt bei 102 bestä­tig­ten Coro­na­fäl­len pro 100.000 Einwohner:innen in den ver­gan­ge­nen sie­ben Tagen. Zwei Covid-19-Erkrank­te wer­den auf der Inten­siv­sta­ti­on behan­delt, davon muss eine Per­son inva­siv beatmet wer­den. Die Stadt hat seit Frei­tag lei­der drei neue Todes­fäl­le im Zusam­men­hang mit Covid-19 gemel­det. Seit Pan­de­mie­be­ginn sind ins­ge­samt 259 Men­schen in Müns­ter an oder mit Coro­na gestor­ben. (sfo)

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Ein-Satz-Zentrale

+++ Ein noto­ri­scher Schul­schwän­zer muss für vier Tage in Arrest, weil er, genau, die Schu­le geschwänzt hat. (Anten­ne Müns­ter)

+++ Mög­li­cher­wei­se wegen der höhe­ren Sen­si­bi­li­tät nach den Miss­brauchs­fäl­len von Lüg­de und Müns­ter hat die Zahl der Mel­dun­gen von Eltern zuge­nom­men, die sich wegen mög­li­cher Über­grif­fe in Kitas an das Jugend­amt gewandt haben. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Die Stadt hat zusam­men mit Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen ein Kon­zept ent­wi­ckelt, um obdach­lo­se Men­schen in Müns­ter bes­ser unter­stüt­zen zu kön­nen. (Stadt Müns­ter)

+++ Der gedruck­te Bus­fahr­plan für das Bus­li­ni­en­netz in Müns­ter ist Geschich­te. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Seit die Stadt die Kanal­pro­me­na­de aus­ge­baut hat, ist die Zahl der Men­schen, die dort mit dem Rad fah­ren, um ein knap­pes Drit­tel gewach­sen. (Stadt Müns­ter)

+++ Der Kater Beppo aus Spra­kel fährt sehr ger­ne mit öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln, lei­der schwarz. (WDR Müns­ter)

+++ Das Thea­ter Müns­ter ist für einen Preis nomi­niert, weil es sich ein­falls­reich dar­um bemüht, ein neu­es Publi­kum zu erschlie­ßen. (Con­cer­ti)

+++ Rain­hild Schä­fers ist die ers­te Uni­ver­si­täts­pro­fes­so­rin in Müns­ter, die Heb­am­men aus­bil­det. (Medi­zi­ni­sche Fakul­tät Müns­ter)

+++ Der kon­ser­va­ti­ve Ring christ­lich-demo­kra­ti­scher Stu­den­ten ist nicht glück­lich mit dem neu­en Namen, den die Uni­ver­si­tät bekom­men soll, und schlägt statt­des­sen vor, sie nach Edith Stein zu benen­nen. (Ring christ­lich-demo­kra­ti­scher Stu­den­ten Müns­ter)

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Klein aber fein ist das Bor­go Anti­co in der Ham­mer Stra­ße 74. Mit nur weni­gen Tischen und einer über­schau­ba­ren Spei­se­kar­te besticht das ita­lie­ni­sche Restau­rant mit sei­ner per­sön­li­chen Atmo­sphä­re. Das Bor­go Anti­co wird von einer sizi­lia­ni­schen Fami­lie geführt, auf der Spei­se­kar­te fin­den Sie also auch Spe­zia­li­tä­ten aus dem Süden Ita­li­ens. Wir kön­nen vor allem die Piz­zen emp­feh­len, von Mar­ghe­ri­ta bis Bian­ca wer­den alle tra­di­tio­nell im Stein­ofen geba­cken. Und zum Nach­tisch: herr­lich cre­mi­ges Tiramisu.

Hier fin­den Sie alle unse­re Emp­feh­lun­gen. Soll­te Ihnen ein Tipp beson­ders gut gefal­len, tei­len Sie ihn ger­ne ein­fach über den Link.

Drinnen und Draußen 

Heu­te hat Vik­to­ria Pehl­ke für Sie in die Ver­an­stal­tungs­ka­len­der geschaut. Das sind ihre Empfehlungen:

+++ Der Künst­ler Mar­tin Koda ist gern mit dem Zei­chen­block unter­wegs. Ein Teil der Wer­ke, die auf sei­nen Rei­sen ent­stan­den sind, ist Kul­tur­bahn­hof Hil­trup zu sehen. Der Ein­tritt zur Aus­stel­lung ist frei.

+++ Wie kamen Kunst­wer­ke im Mit­tel­al­ter nach West­fa­len? Joa­na Olcha­wa, Pro­fes­so­rin für Kunst­ge­schich­te, spricht mor­gen im LWL-Muse­um für Kunst und Kul­tur über den Kul­tur­trans­fer in der Bar­ba­ros­sa­zeit. Die aktu­el­le Aus­stel­lung zu Kai­ser Bar­ba­ros­sa ist übri­gens nur noch bis Sonn­tag zu sehen. Tickets gibt es online und an der Abendkasse.

+++ Im Krea­tiv-Haus zeigt die japa­ni­sche Künst­le­rin Sato­mi Edo 3D-Dru­cken, Col­la­gen und Zeich­nun­gen. Für ihre Aus­stel­lung „Hei­mat-Kar­te“ hat sie sich krea­tiv mit dem The­ma Hei­mat beschäf­tigt. Nach ihrem Ver­ständ­nis muss Hei­mat nichts mit Geo­gra­fie zu tun haben. Die Öff­nungs­zei­ten vom Krea­tiv-Haus fin­den Sie hier.

+++ Die grü­ne NRW-Wirt­schafts­mi­nis­te­rin Mona Neu­baur hält am Don­ners­tag im Franz-Hit­ze-Haus einen Vor­trag über erneu­er­ba­re Ener­gien und Wind­kraft­an­la­gen. Los geht es um 18 Uhr. Infos fin­den Sie hier.

+++ Die Künst­le­rin Sara Vidal Pei­ro fei­ert am Sams­tag in der Buch­hand­lung Schatz­in­sel an der Neu­brü­cken­stra­ße mit einem klei­nen Sekt­emp­fang den Abschluss ihrer Aus­stel­lung „All about Oran­ge“. Wenn Sie Lust haben, schau­en Sie vor­bei. Die Finis­sa­ge beginnt um 11 Uhr und dau­ert unge­fähr eine Stun­de. Anmel­den müs­sen Sie sich nicht. 

Unse­re Prak­ti­kan­tin Lara Gelb­hardt empfiehlt: 

+++ Suchan Kino­shi­ta stellt im West­fä­li­schen Kunst­ver­ein an der Rothen­burg­stra­ße moder­ne mini­ma­lis­ti­sche Kunst aus, die den Raum in ein archi­tek­to­ni­sches Psy­cho­dra­ma ver­wan­delt. Die Aus­stel­lung „Archi­tek­to­ni­sche Psy­cho­dra­men“ ist noch bis zum 12 Febru­ar zu sehen. Tickets kos­ten 4 Euro, mit Ermä­ßi­gung 2 Euro.

+++ Die Band „Dir­ty Sound Magnet“ spielt am 4. Febru­ar im Gitar­ren­la­den „Rare Gui­tar“ am Güter­bahn­hof. Beginn: 19:30 Uhr. Tickets kos­ten 18 Euro.

+++ Im Wien­burg­park beginnt am Sams­tag um 9 Uhr der „Park­run“. Treff­punkt: direkt neben dem Bas­ket­ball­platz. Mit­ma­chen kön­nen Sie kostenlos.

Und hier noch ein Tipp von der Poli­zei (kein Witz): 

+++ Das Wolf­gang-Bor­chert-Thea­ter will dem Enkel­trick den Rest geben, indem es ihn auf die Büh­ne bringt. Die Geschich­te ist schnell erzählt. Wahr­schein­lich ken­nen Sie sie schon. Ein allein­ste­hen­der älte­rer Mann bekommt einen Anruf von einer jun­gen Frau, die sich als sei­ne Enke­lin aus­gibt. Sie setzt den Mann unter Druck, denn sie will, natür­lich, Geld. Aller­dings sie hat nicht mit dem über­ra­schen­den Plot­twist gerech­net, der dann fol­gen wird (wir übri­gens auch nicht): Ein ech­ter Poli­zist kommt auf die Büh­ne und klärt das Publi­kum in einem furio­sen Fina­le auf. Es folgt eine Zuga­be: Die Kri­mi­nal­haupt­kom­mis­sa­rin­nen Alex­an­dra Bruns und Alex­an­dra Kamp­mann beant­wor­ten Fra­gen zu der belieb­ten Masche. Kar­ten gibt es für 500 Euro in der RUMS-Redak­ti­on. Das war ein Scherz. Infos und Tickets bekom­men Sie hier.

Am Frei­tag schreibt Ihnen Sven­ja Stüh­mei­er. Wenn Sie in der Zwi­schen­zeit den Wunsch spü­ren, noch mehr RUMS lesen zu wol­len, hier ein klei­ner Tipp: Das Stra­ßen­ma­ga­zin „drau­ßen“ hat in sei­ner Febru­ar-Aus­ga­be 13 Sei­ten mit RUMS-Repor­ta­gen bedruckt. Falls Sie nicht sicher sind, ob es die rich­ti­ge Aus­ga­be ist, es steht auf dem Titel. Ach ja: Das Maga­zin kos­tet 2,80 Euro, wird aber sehr gern für mehr gekauft. Haben Sie eine gute Woche. 

Herz­li­che Grü­ße
Ralf Heimann

Mit­ar­beit: Maxi­mi­li­an Müns­ter (mmü), Sven­ja Stüh­mei­er (sst), Sebas­ti­an Fob­be (sfo), Jan Gro­ße Nobis (jgn), Vik­to­ria Pehl­ke (vpe), Lara Gelb­hardt (lge)

Lek­to­rat: Anto­nia Strotmann

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PS

Im ver­gan­ge­nen Jahr haben wir den RUMS-Brief ver­än­dert. Wir haben neue Rubri­ken und For­ma­te ein­ge­führt, um Ihnen einen bes­se­ren Über­blick über das geben zu kön­nen, was in Müns­ter pas­siert. Wir wüss­ten ger­ne, wie zufrie­den Sie damit sind. Des­halb wür­den wir uns freu­en, wenn Sie uns eini­ge Fra­gen beant­wor­ten. Davon pro­fi­tie­ren Sie auch selbst, denn wenn wir fest­stel­len, dass vie­len von Ihnen etwas nicht gefällt, ändern wir das natür­lich. Uns inter­es­siert zum Bei­spiel, wel­che The­men Sie sich wün­schen – und was Ihnen in unse­ren Brie­fen fehlt. Außer­dem über­le­gen wir, ein neu­es Abo-Modell ein­zu­füh­ren. Wäre das inter­es­sant für Sie? Was für ein Abo wün­schen Sie sich? Und wenn Sie mögen, erzäh­len Sie uns gern etwas über sich selbst und Ihre RUMS-Geschich­te. Auch das hilft uns, den Brief wei­ter­zu­ent­wi­ckeln. Ihre Ant­wor­ten blei­ben natür­lich anonym. Wir freu­en uns, wenn Sie teil­neh­men. Hier geht’s zu unse­rer Umfra­ge.

PPS

Eine Woche nach der Pro­be­ab­stim­mung geht uns der neue Name „Uni­ver­si­tät Müns­ter“ schon ganz flüs­sig über die Lip­pen. Und zwei Wochen Zeit blei­ben ja noch, bis die Uni ihren Wil­helm dann end­gül­tig vom Pferd holt. Wie es danach mit dem Brief­pa­pier und den Schil­dern wei­ter­ge­hen wird, die mit dem alten Schrift­zug bedruckt sind, hat Rek­tor Johan­nes Wes­sels bereits ver­ra­ten: Soll alles auf­ge­tra­gen wer­den, bis die Uni dann etwas Neu­es kauft. Ganz preu­ßisch eben. Nur was ist mit der Abkür­zung, die ja zum Bei­spiel auch im Namen einer Sport­mann­schaft steht, dem der „WWU Bas­kets“? Das hat neu­lich schon eine Kol­le­gin in einer Pres­se­kon­fe­renz gefragt. Scha­de auch um den Twit­ter-Account @WWU_Muenster, der in Zukunft ent­we­der eine neue Bezeich­nung braucht – oder eine neue Bedeu­tung. Das wäre eben auch eine Mög­lich­keit: eine neue Bedeu­tung für das Akro­nym. Müns­ter braucht ja nicht zwin­gend einen Wil­helm, um so eine Abkür­zung recht­fer­ti­gen zu kön­nen. Dafür hat die Stadt schließ­lich die wahr­lich wider­lichs­ten Unwet­ter (WWU) und die in Müns­ter wohl wich­tigs­te Uni (WWU). (rhe)