Fahndungsfotos. Warum erst jetzt? | Überwachung durch Schulsoftware | Kopfwerk

Müns­ter, 21. März 2023

Guten Tag,

die Poli­zei hat heu­te Nach­mit­tag ein Foto des Man­nes ver­öf­fent­licht, der am Wochen­en­de auf dem Send einen Fami­li­en­va­ter ersto­chen haben soll, wäh­rend die Fami­li­en­mut­ter und das gemein­sa­me Kind zuschau­ten. Eine unglaub­lich grau­sa­me Tat. Man wür­de sagen: Die Poli­zei muss alles machen, um den Täter zu fin­den. Aber die Fahn­dungs­fo­tos sind erst jetzt erschie­nen, fast drei Tage spä­ter. Dafür gibt es mög­li­che Erklä­run­gen, aber es blei­ben auch Fragen. 

Der mut­maß­li­che Täter ist laut Poli­zei 21 Jah­re alt und kasa­chi­scher Staats­bür­ger. Er sei poli­zei­be­kannt, schreibt die Mord­kom­mis­si­on in einer Pres­se­mit­tei­lung. Man hat­te also schon vor­her mit ihm zu tun gehabt. Daher muss die Poli­zei nun nicht die Video­bil­der vom Send ver­öf­fent­li­chen. Sie kann ihre eige­nen Fotos verwenden. 

Bis heu­te Nach­mit­tag konn­te der Mann sich noch frei bewe­gen, ohne befürch­ten zu müs­sen, auch von Men­schen ohne Uni­form erkannt zu wer­den. Viel­leicht hat er den Vor­sprung, den man ihm gege­ben hat, genutzt, um zu ver­schwin­den. Haben Poli­zei und Staats­an­walt­schaft sich zu lan­ge Zeit gelassen? 

Ober­staats­an­walt Mar­tin Bot­zen­hardt sagt, es habe kon­kre­te Ermitt­lungs­an­sät­ze gege­ben. Man habe also Mög­lich­kei­ten gese­hen, den Mann zu iden­ti­fi­zie­ren, ohne Fotos zu ver­öf­fent­li­chen. Und wenn das so ist, müs­sen die Behör­den erst die­se Mög­lich­kei­ten ausschöpfen.

Die Öffent­lich­keits­fahn­dung soll das letz­te Mit­tel sein, denn sie hat erheb­li­che Kon­se­quen­zen. Es kann sein, dass die Poli­zei mit­hil­fe von Fahn­dungs­fo­tos einen Men­schen sucht, bei dem sich spä­ter her­aus­stellt: Er ist unschul­dig. Die Bil­der sind dann in der Welt. Und hän­gen bleibt bei vie­len nur der Gedan­ke: Das war doch die­ser Verbrecher. 

Im aktu­el­len Fall gab die Poli­zei an, ein Video zu haben, das den Mann, sei­nen Beglei­ter und sogar die Tat zeigt. Doch auch das gibt den Behör­den nicht das Recht, alle Regis­ter zu zie­hen. Bis zu einer Ver­ur­tei­lung gilt der Mann als unschuldig. 

Poli­zei und Staats­an­walt­schaft müs­sen vie­les abwä­gen. Nach dem Pro­fil, das die Poli­zei ver­öf­fent­licht hat, wäre es zum Bei­spiel mög­lich gewe­sen, dass es sich bei dem Gesuch­ten um einen 16-Jäh­ri­gen han­delt, einen Min­der­jäh­ri­gen. Wäre das so gewe­sen, wäre der Mann wahr­schein­lich nach dem Jugend­straf­recht ver­ur­teilt wor­den, viel­leicht nur für weni­ge Jah­re. Die Stra­fe hät­te er irgend­wann abge­ses­sen, aber die Bil­der wären immer noch da gewe­sen, gewis­ser­ma­ßen als ver­län­ger­te Strafe.

Viel­leicht den­ken Sie jetzt: Wie bit­te? Da soll einer einen Men­schen umge­bracht haben, und dann geht es jetzt dar­um, ob es für ihn von Nach­teil wäre, wenn in ein paar Jah­ren noch Fotos von ihm im Netz zu fin­den sind? Aber ganz so ist es nicht. Es geht nicht um die wei­ner­li­chen Befind­lich­kei­ten eines mut­maß­li­chen Schwer­ver­bre­chers, son­dern um das Inter­es­se der gan­zen Gesellschaft. 

Der Rechts­staat muss nicht nur das kurz­fris­ti­ge Ziel im Blick haben, den Men­schen zu bestra­fen, son­dern auch das lang­fris­ti­ge, dass eine Stra­fe irgend­wann endet. Für die Gesell­schaft ist es am bes­ten, wenn es dem bestraf­ten Men­schen dann gelingt, sich wie­der so zu inte­grie­ren, dass von ihm kei­ne Gefahr mehr ausgeht. 

Und auch wenn der Gedan­ke nach so einer grau­sa­men Tat Wider­wil­len her­vor­ruft: Man muss die­sem Men­schen eine zwei­te Chan­ce geben, wenn man ver­hin­dern möch­te, dass die Tat der Beginn einer kri­mi­nel­len Kar­rie­re ist. So gese­hen kann es sinn­voll sein, nicht schon weni­ge Stun­den nach einer Tat Fahn­dungs­fo­tos ins Netz zu stellen. 

Im Fal­le des 21-Jäh­ri­gen, den die Poli­zei nun sucht, hat­te die kri­mi­nel­le Kar­rie­re offen­bar schon vor­her begon­nen. Er hat schon eini­ge Chan­cen ver­strei­chen las­sen – nun auch die nächs­te, sich selbst zu stel­len. Und dann muss man wie­der­um sagen: Men­schen müs­sen die Chan­cen, die der Rechts­staat ihnen bie­tet, auch nutzen. 

Die Poli­zei ver­sucht nun, mit­hil­fe der Fotos her­aus­zu­fin­den, wo der 21-jäh­ri­ge Mann sich auf­hält (Hin­wei­se an 0251 27 50). Unter­des­sen haben die Debat­ten begon­nen, die sich zuver­läs­sig an Gewalt­ta­ten anschlie­ßen. Es gibt den Wunsch nach Ver­bo­ten und Kon­trol­len, nach einer schnel­len und ein­fa­chen Lösung. Vor allem soll irgend­was getan werden. 

Und es gibt den Wunsch, end­lich aus­zu­spre­chen, was doch ver­meint­lich alle sehen. Mor­gen fällt das Urteil im Pro­zess um die Gewalt­tat, die im ver­gan­ge­nen Jahr zum Tod von Mal­te C. führ­te. Und Men­schen wer­den ein­wen­den: Der eine Tsche­tsche­ne, jetzt ein Kasa­che. Ist das wirk­lich Zufall?

Ganz sicher ist es in jedem Fall nicht so ein­fach, wie es aus­sieht. Es gibt Milieus, Kul­tur­krei­se und bestimm­te Grup­pen von Men­schen, in denen Gewalt eine grö­ße­re Rol­le spielt, aus unter­schied­li­chen Grün­den. Und es gibt die Ver­wun­de­rung dar­über, dass man das dann nicht ein­fach so ausspricht. 

Ein wesent­li­cher Grund dafür ist, dass die Natio­na­li­tät die pro­ble­ma­ti­sche Grup­pe nur schlecht beschreibt. Das sieht man zum Bei­spiel dar­an, dass weder auf­fäl­lig vie­le Fäl­le bekannt sind, in denen Tsche­tschen­in­nen Gewalt­ta­ten ver­übt haben, noch tre­ten Kasa­chin­nen in der Kri­mi­na­li­täts­sta­tis­tik beson­ders oft in Erscheinung. 

Etwas bes­ser beschreibt man die­se Grup­pe mit dem Wort „Män­ner“. Das Pro­blem hier ist: toxi­sche Männ­lich­keit. Und die beginnt schon da, wo wir Domi­nanz und Aggres­si­on als männ­li­che Eigen­schaf­ten schät­zen. Auch toxi­sche Männ­lich­keit hat kul­tu­rel­le Grün­de. Unter dem Strich kann man aller­dings sagen: Sie ist ein sehr inter­na­tio­na­les Phä­no­men. (rhe)

Raus mit RUMS!

Lau­fen Sie mit uns am 23. April um den All­wet­ter­zoo – und wir schen­ken Ihnen die Start­ge­bühr und ein RUMS-Lauf­­shirt!

Wenn Sie Lust haben, mit dem RUMS-Team in die Lauf­schu­he zu hüp­fen, schrei­ben Sie uns an kontakt@rums.ms und tei­len Sie uns mit, wel­che Distanz (5 km, 10 km, Halb­ma­ra­thon) Sie ger­ne lau­fen möch­ten. Wir haben zehn Plät­ze zu vergeben.

Wir freu­en uns, wenn Sie mitmachen!

Kurz und Klein

+++ Mor­gen kommt der Rat der Stadt zusam­men. Auf der Tages­ord­nung ste­hen unter ande­rem das neue Ent­wick­lungs­kon­zept für die Innen­stadt, das Fach­kräf­te­pro­blem in den Kitas, die Idee, Kita-Eltern die Bei­trä­ge für einen Monat zu erlas­sen, um die Aus­fäl­le zu kom­pen­sie­ren, und das 29-Euro-Bus­ti­cket. Die wich­tigs­ten Ent­schei­dun­gen tra­gen wir am Frei­tag im RUMS-Brief für Sie zusam­men. Wenn Sie die Debat­ten auch ger­ne selbst ver­fol­gen wol­len, kön­nen Sie ab 16:15 Uhr den Live­stream zur Rats­sit­zung ein­schal­ten. Zum Par­la­ments­fern­se­hen der Stadt Müns­ter geht’s ein­mal bit­te hier ent­lang. (sfo)

+++ Im Fall Mal­te C. haben die Staats­an­walt­schaft und die Ver­tei­di­gung heu­te ihre Plä­doy­ers gehal­ten. Wie das Online­por­tal Queer.de berich­tet, geht die Staats­an­walt­schaft davon aus, dass Nura­di A. auch wei­ter­hin Straf­ta­ten bege­hen wer­de. Er hat­te im Som­mer ver­gan­ge­nen Jah­res nach dem Chris­to­pher-Street-Day den trans Mann Mal­te C. ange­grif­fen, der weni­ge Tage nach der Tat im Kran­ken­haus ver­starb (RUMS-Brief). Nun for­dert die Staats­an­walt­schaft eine Jugend­stra­fe von fünf Jah­re Haft für Nura­di A. Er habe gewusst, dass er unter Alko­hol- und Dro­gen­ein­fluss zu Gewalt nei­ge. Aller­dings: Laut Ankla­ge habe Nur­di A. ohne Tötungs­vor­satz gehan­delt und wei­se deut­li­che Ent­wick­lungs­ver­zö­ge­run­gen auf. Zudem habe er sei­ne Tat gestan­den und dabei Reue gezeigt. Die Ver­tei­di­gung sprach sich heu­te für eine „ange­mes­se­ne Jugend­stra­fe“ aus, ohne ein genau­es Straf­maß zu nen­nen. Mor­gen will das Land­ge­richt sein Urteil ver­kün­den. (sfo)

+++ Die Müll­ton­nen blie­ben heu­te voll und die Hal­len­bä­der zu. So kann man den heu­ti­gen Streik­tag in Müns­ter zusam­men­fas­sen. Die Gewerk­schaf­ten des öffent­li­chen Diensts hat­ten für heu­te erneut zu einem Warn­streik auf­ge­ru­fen. Sie wol­len für die Beschäf­tig­ten 10,5 Pro­zent mehr Lohn durch­set­zen. Damit das auch was wird, soll es aber nicht bei dem Müll­ab­fuhr- und Hal­len­bad­streik blei­ben. Wie meh­re­re Medi­en berich­ten, könn­te es am Mon­tag zu einem „Mega-Streik“ inklu­si­ve „Ver­kehrs­kol­laps in NRW“ kom­men (heißt also: Bus­se und Züge fal­len aus). Wenn Sie Ihre Ner­ven scho­nen und Home­of­fice machen kön­nen, blei­ben Sie vor­sichts­hal­ber am bes­ten ein­fach zu Hau­se. (sfo)

Zahlen, bitte. 

Mor­gen ist der Tag des Was­ser. Die Stadt­wer­ke haben des­halb ein­mal aus­ge­rech­net, wie viel Kubik­me­ter Trink­was­ser im Jahr 2021 durch die Was­ser­häh­ne in Müns­ter geflos­sen sind. Es sind 17 Mil­lio­nen – um sich das ein­mal vor­zu­stel­len, was für eine Mas­se das ist: 17 Mil­lio­nen Kubik­me­ter Was­ser pas­sen 240-mal in den Gaso­me­ter am Albers­lo­her Weg.

Überwachung durch Schul-Software?

Wir haben über unse­ren anony­men Brief­kas­ten einen inter­es­san­ten Hin­weis bekom­men. Schüler:innen von Gym­na­si­en in Müns­ter haben uns geschrie­ben, an ihren Schu­len wer­de die Soft­ware Untis ein­ge­setzt, mit der sich unter ande­rem Stun­den-, Raum- und Ver­tre­tungs­plä­ne erstel­len las­sen. Inzwi­schen hät­ten vie­le Schu­len über das Pro­gramm außer­dem digi­ta­le Klas­sen­bü­cher ein­ge­rich­tet, auf die nun auch die Eltern Zugriff erhal­ten soll­ten. Con­stan­ze Busch ist dem Hin­weis nach­ge­gan­gen und hat zu der Soft­ware recherchiert.

Das kri­ti­sie­ren unse­re Hinweisgeber:innen: Auch die Eltern älte­rer Schüler:innen könn­ten damit genau ein­se­hen, wann ihre Kin­der zu spät oder gar nicht zum Unter­richt gekom­men sind, wann Klau­su­ren geschrie­ben wer­den und wel­che Noten ihre Kin­der dafür bekom­men haben. „Für uns Schüler:innen bedeu­tet die­ses neue Modul de fac­to die Mög­lich­keit zur Echt­zeit­über­wa­chung z.B. unse­rer Anwe­sen­heit durch unse­re Eltern“, so steht es in dem Hinweis.

Stimmt das? Wenn ja: Ist das recht­lich in Ord­nung? Und wie sinn­voll wäre eine sol­che Kon­trol­le über­haupt? Con­stan­ze Busch hat ver­sucht, Ant­wor­ten zu finden.

Termine, Noteneinträge, Verspätungen

Theo­re­tisch bie­tet Untis all die Funk­tio­nen, die im Hin­weis geschil­dert wer­den. Eltern kön­nen Zugriff auf das digi­ta­le Klas­sen­buch bekom­men, genau­er gesagt auf die Daten ihres Kin­des. Sie kön­nen also nicht die Fehl­zei­ten oder Bemer­kun­gen zum Ver­hal­ten ande­rer Schüler:innen ein­se­hen – zumin­dest, wenn die Zugriffs­rech­te ver­nünf­tig ein­ge­stellt sind.

Auf der Web­site beschreibt der Soft­ware­her­stel­ler die Mög­lich­kei­ten für Eltern zwar recht knapp und eher zurück­hal­tend; dort ist von Schul­termi­nen, Stun­den­plan und Kom­mu­ni­ka­ti­on mit Lehr­kräf­ten die Rede. Auf den Inter­net­sei­ten ver­schie­de­ner Schu­len (zum Bei­spiel hier) ist außer­dem ein Hand­buch für Eltern zu fin­den. Dar­in steht: „WebUn­tis ist ein elek­tro­ni­sches Klas­sen­buch, das Ihnen die Mög­lich­keit bie­tet, sich online und unab­hän­gig von Ihren Arbeits­zei­ten über die Leis­tun­gen und das Ver­hal­ten des Kin­des in der Schu­le zu infor­mie­ren.“ Eltern könn­ten mit ihrem per­sön­li­chen Pass­wort Ter­mi­ne, Noten­ein­trä­ge und Ver­spä­tun­gen einsehen.

Viele Schulen, viele Regelungen

Die im Hin­weis beschrie­be­ne Kon­trol­le wäre also mög­lich. Aber wel­che Schu­len in Müns­ter nut­zen die Funk­ti­on tat­säch­lich? Eine ein­fa­che Fra­ge, die aller­dings nicht so ein­fach zu beant­wor­ten ist. Die Stadt­ver­wal­tung und die Bezirks­re­gie­rung konn­ten uns nicht wei­ter­hel­fen. Alle Schu­len wür­den selbst ent­schei­den und regeln, wie genau sie Untis ein­set­zen, sagt man uns.

Wir haben also direkt bei Schu­len ange­fragt – weil der Hin­weis von Gymnasiast:innen kam, stell­ver­tre­tend bei den 14 Gym­na­si­en. Eine Ant­wort haben wir nur von fünf der Schu­len bekom­men. Das Imma­nu­el-Kant-Gym­na­si­um bat uns, bei der Bezirks­re­gie­rung nach­zu­fra­gen, die uns aber ja an die Schu­len ver­wie­sen hat­te. Das Annet­te-von-Dros­te-Hüls­hoff-Gym­na­si­um ver­wen­det laut der Ant­wort eine ande­re Soft­ware, mit der die beschrie­be­nen Zugrif­fe weder mög­lich noch vor­ge­se­hen sei­en. Vom Frei­herr-vom-Stein-Gym­na­si­um Müns­ter haben sich gleich zwei Per­so­nen gemel­det. Die eine schreibt, die Soft­ware wer­de noch nicht ver­wen­det. Die ande­re sagt, die Soft­ware sei nicht mehr im Ein­satz. Das ist etwas rät­sel­haft, aber in jedem Fall: zur­zeit kein Untis.

Anony­mer Briefkasten

Haben Sie eine Infor­ma­ti­on für uns, von der Sie den­ken, sie soll­te öffent­lich wer­den? Und möch­ten Sie, dass sich nicht zurück­ver­fol­gen lässt, woher die Infor­ma­ti­on stammt? Dann nut­zen Sie unse­ren anony­men Brief­kas­ten. Sie kön­nen uns über die­sen Weg auch anonym Fotos oder Doku­men­te schicken.

Am Geschwis­ter-Scholl-Gym­na­si­um kön­nen Eltern Haus­auf­ga­ben und Fehl­zei­ten ein­se­hen. Und der Schul­lei­ter des Rats­gym­na­si­ums Hen­drik Sneth­kamp schreibt: „WebUn­tis wird bei uns für die Ein­sicht in den Stun­den­plan und für das digi­ta­le Klas­sen­buch genutzt. Eltern der Ober­stu­fe kön­nen neu­er­dings auch in den aktu­el­len Ver­tre­tungs­plan sowie in die voll­stän­di­ge Fehl­stun­den­über­sicht ihres Kin­des Ein­sicht nehmen.“

So ähn­lich ist es offen­bar auch am Pau­li­num, am Johann-Con­rad-Schlaun- und am Pas­cal-Gym­na­si­um, wie die Stadt­el­tern­schaft freund­li­cher­wei­se durch eine Umfra­ge bei den Eltern­ver­tre­tun­gen für uns in Erfah­rung gebracht hat. Am Schil­ler­gym­na­si­um haben Eltern nur Ein­sicht in den Stun­den- und Ver­tre­tungs­plan, aber nicht in die Fehl­zei­ten. Am Gym­na­si­um St. Mau­ritz wird Untis laut den Eltern für Stun­den­plä­ne und Krank­mel­dun­gen ver­wen­det; auch hier scheint es kei­ne digi­ta­len Klas­sen­buch­ein­trä­ge zu geben. Am Imma­nu­el-Kant-Gym­na­si­um wird Untis genutzt, bis­her aber ohne Zugang für die Eltern.

Volljährige Schüler:innen müssten zustimmen

Was auf­fällt: In den meis­ten Ant­wor­ten wird nicht zwi­schen min­der- und voll­jäh­ri­gen Schüler:innen unter­schie­den. Wir hat­ten die Schu­len danach gefragt, weil die Lan­des­da­ten­schutz­be­auf­trag­te unse­re lai­en­haf­te Ver­mu­tung bestä­tigt hat­te: Die Eltern voll­jäh­ri­ger Schüler:innen dür­fen nur mit deren Ein­ver­ständ­nis Ein­blick in die Daten bekommen.

Bei Min­der­jäh­ri­gen sieht das anders aus, wie der Pres­se­spre­cher der Lan­des­da­ten­schutz­be­auf­trag­ten schreibt: Die Schu­le habe „das Erzie­hungs­recht der Eltern zu ach­ten; Schu­le und Eltern sol­len bei der Ver­wirk­li­chung der Bil­dungs- und Erzie­hungs­zie­le part­ner­schaft­lich zusam­men­wir­ken.“ Wenn die Ver­ant­wort­li­chen in einer Schu­le es für nötig hal­ten, kön­nen sie den Eltern min­der­jäh­ri­ger Kin­der des­halb das digi­ta­le Klas­sen­buch freischalten.

Unse­re Fra­ge, ob auch Eltern voll­jäh­ri­ger Schüler:innen Zugriff auf die Daten haben, hat nur das Geschwis­ter-Scholl-Gym­na­si­um beant­wor­tet. Das sei noch nie The­ma gewe­sen, schreibt uns der IT-Beauf­trag­te. Sie wür­den sich eine auto­ma­ti­sier­te Ein­stel­lung wün­schen, damit bei Voll­jäh­ri­gen der Eltern­zu­griff abge­stellt wird. Eine sol­che Ein­stel­lung hät­ten sie noch nicht gefun­den, es könn­te sie aber „irgend­wo im Pro­gramm“ geben.

Nach­fra­ge bei der Her­stel­ler­fir­ma: Gibt es die­se Funk­ti­on? „Ich den­ke, das ist ein Fea­ture­wunsch, der dem­nächst auch umge­setzt wer­den soll“, ant­wor­tet der Zustän­di­ge für Mar­ke­ting. Er kön­ne da aber ger­ne noch­mal beim Pro­dukt­ma­nage­ment nach­fra­gen. Die Ant­wort auf die­se Nach­fra­ge steht noch aus; wir rei­chen sie nach, falls sie noch kommt.

Als Zwi­schen­er­geb­nis lässt sich schon mal fest­hal­ten: Ganz unpro­ble­ma­tisch ist die Soft­ware nicht, denn zumin­dest in eini­gen Fäl­len kön­nen Eltern offen­bar nach­schau­en, was ihre voll­jäh­ri­gen Kin­der so machen.

Kontrolle oder Unterstützung?

Neben der recht­li­chen Ebe­ne gibt es aber noch eine ande­re Fra­ge: Ist es sinn­voll, wenn Eltern in allen Details Stun­den­plä­ne, Ver­tre­tungs- und Fehl­stun­den nach­schau­en kön­nen? In einer Rück­mel­dung aus den Eltern­ver­tre­tun­gen heißt es, die aktu­el­len Infos zu Ver­tre­tungs- und Frei­stun­den sei­en sehr hilf­reich, vor allem bei Rand­stun­den und für Kin­der, die mit dem Bus fah­ren. Und dass Eltern auch Arbei­ten und Haus­auf­ga­ben in den Blick neh­men kön­nen, sei doch eher eine Unter­stüt­zung für die Schüler:innen als Kontrolle.

Trägt das denn wirk­lich dazu bei, dass Kin­der und Jugend­li­che in der Schu­le erfolg­rei­cher sind? Die bana­le wie unbe­frie­di­gen­de Ant­wort ist hier wohl: Kommt drauf an. Die TU Mün­chen hat vor knapp zwei Jah­ren das Ergeb­nis einer soge­nann­ten For­schungs­syn­the­se ver­öf­fent­licht. Für die­se gro­ße Unter­su­chung hat­te das Team 18 Meta­stu­di­en aus­ge­wer­tet, in denen wie­der­um ins­ge­samt rund 1.700 ein­zel­ne Stu­di­en zusam­men­ge­fasst wurden.

Das Ergeb­nis: Eine rei­ne Kon­trol­le etwa der Haus­auf­ga­ben bringt nicht viel oder kann sogar scha­den, vor allem in der Mit­tel­stu­fe. Hilf­rei­cher sind ein grund­sätz­li­ches Inter­es­se an der Schu­le und an kon­kre­ten Inhal­ten, gute Bedin­gun­gen zum Ler­nen und kla­re Abspra­chen, wann die Haus­auf­ga­ben zu machen sind.

Mar­kus Sawi­cki von der Stadt­el­tern­schaft sagt in einem Tele­fo­nat, er glau­be, dass ohne­hin nur weni­ge Eltern alle Funk­tio­nen des Pro­gramms nut­zen. Sehr hilf­reich sei, dass Eltern ihre Kin­der über das Pro­gramm auch krank­mel­den könn­ten und nicht mehr mor­gens im Sekre­ta­ri­at anru­fen müss­ten. Aller­dings müss­ten sie das Gan­ze zu Hau­se „gut im Griff haben“. Sonst mel­den sich Schüler:innen womög­lich unbe­merkt im Namen der Eltern krank und ver­schaf­fen sich ein paar ent­schul­dig­te Fehl­stun­den. (cbu)

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Klima-Update

+++ Wir haben die 1,5-Grad-Grenze bald erreicht – so lau­tet die Kern­aus­sa­ge des neu­en Berichts, den der Welt­kli­ma­rat ges­tern Vor­mit­tag vor­ge­stellt hat. Bedeu­tet also: Die Erde wird immer hei­ßer, tro­cke­ner und gefähr­li­cher. Um das Schlimms­te noch abzu­wen­den, müss­te die Mensch­heit laut Welt­kli­ma­rat ihren Treib­haus­gas­aus­stoß bis 2030 hal­bie­ren, ab 2050 müss­ten die Emis­sio­nen unterm Strich bei null lie­gen. Viel Zeit bleibt somit nicht, auch Müns­ter müss­te ein paar Zäh­ne zule­gen auf dem Weg zur Kli­ma­neu­tra­li­tät bis 2030. (sfo)

+++ Den Buchen geht es lei­der gar nicht gut. Sie lei­den vor allem unter der Tro­cken­heit der ver­gan­ge­nen Jah­re und ster­ben auf­grund der soge­nann­ten Buchen­kom­plex­krank­heit schnel­ler ab, sagt Urs Frig­ger, Bau­de­zer­nent des Land­schafts­ver­bands West­fa­len-Lip­pe, in einer Pres­se­mit­tei­lung zum heu­ti­gen Tag des Wal­des. Die der­zei­ti­gen Regen­fäl­le könn­ten die Defi­zi­te nicht aus­glei­chen und die Dür­re sei auch für ande­re Bäu­me ein Pro­blem. Nicht aber für die Kie­fer. Die Bestän­de sei­en laut LWL gesund, weil die Kie­fer bes­ser mit Tro­cken­heit klar kommt und auch bis­lang vom Bor­ken­kä­fer ver­schont geblie­ben ist. Um die Gesund­heit der Bäu­me ins­ge­samt zu ver­bes­sern, will der LWL die Bewirt­schaf­tung von Misch­wäl­dern för­dern. (jgn/sfo)

+++ Die gewerk­schafts­na­he Hans-Böck­ler-Stif­tung hat ges­tern eine Stu­die zur Wind­ener­gie in Deutsch­land ver­öf­fent­licht. Das Fazit in weni­gen Stich­wor­ten: Es braucht mehr Flä­chen, schnel­le­re Geneh­mi­gun­gen und bes­se­re Arbeits­be­din­gun­gen, um mehr Per­so­nal zu gewin­nen. Das Müns­ter­land scheint bei den Flä­chen gut auf­ge­stellt zu sein. In ihrem neu­en Regio­nal­plan will die Bezirks­re­gie­rung laut einer Pres­se­mit­tei­lung ab dem nächs­ten Jahr 15.500 Hekt­ar Land für Wind­kraft­an­la­gen aus­wei­sen. Damit wür­den die Krei­se Coes­feld, Bor­ken, Stein­furt und Waren­dorf sowie die Stadt Müns­ter die Vor­ga­be der Lan­des­re­gie­rung von rund zwei Pro­zent Land für Wind­kraft erfül­len. (jgn/sfo)

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Ein-Satz-Zentrale

+++ Ab Frei­tag ist die Telg­ter Stra­ße fast eine Woche gesperrt, damit die neue JVA Lei­tun­gen für Strom, Wär­me, Was­ser und Inter­net bekommt. (Stadt­net­ze Müns­ter)

+++ Die Grü­nen Müns­ter sind zufrie­den mit der Unter­stüt­zung von Land und Bund bei der Unter­brin­gung von Geflüch­te­ten. (Grü­ne Müns­ter)

+++ Klei­ne und mitt­le­re Hand­werks­fir­men, Solo­selbst­stän­di­ge und land­wirt­schaft­li­che Betrie­be kön­nen seit heu­te Unter­stüt­zun­gen beim Lan­des­wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um bean­tra­gen, um die gestie­ge­nen Ener­gie­kos­ten zu stem­men. (Hand­werks­kam­mer Müns­ter)

+++ Das Kul­tur­amt hat 21 Pro­jek­te für Kin­der und Jugend­li­che aus­ge­wählt, die über das För­der­pro­gramm Kul­tur­ruck­sack unter­stützt wer­den. (Stadt Müns­ter)

+++ Die Behin­der­ten­kom­mis­si­on will errei­chen, dass Müns­ter mehr für Men­schen mit Assis­tenz­hun­den tut. (Stadt Müns­ter)

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Das Kopf­werk an der Wol­be­cker Stra­ße 16 ist ein biss­chen urba­ner als die meis­ten ande­ren Fri­seur­sa­lons in Müns­ter. Die Wän­de sind mit Graf­fi­ti geschmückt, die Musik im Hin­ter­grund manch­mal ein biss­chen rocki­ger. Das ist aber nicht das ein­zi­ge, was das Kopf­werk anders macht. Vor eini­ger Zeit hat der Salon ein geschlechts­un­ab­hän­gi­ges Preis­mo­dell ein­ge­führt, denn Stu­di­en zufol­ge bezah­len Frau­en für die glei­che Fri­sur im Schnitt 12,50 Euro mehr als Män­ner. Weil das nicht nur unge­recht, son­dern auch völ­lig unlo­gisch ist, rech­net das Kopf­werk nach Haar­län­ge ab. Ein Kurz­haar­schnitt kos­tet 26 Euro, Erwach­se­ne mit lan­gen Haa­ren zah­len 33 Euro.

Hier fin­den Sie alle unse­re Emp­feh­lun­gen. Soll­te Ihnen ein Tipp beson­ders gut gefal­len, tei­len Sie ihn ger­ne ein­fach über den Link.

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Wie fah­ren Men­schen mit Pfle­ge­be­darf in den Urlaub? Mit dem Ver­ein Urlaub & Pfle­ge und ehren­amt­li­chen Rei­se­be­glei­te­rIn­nen, die hel­fen und pfle­gen! Inter­es­se an die­sem Ehren­amt? Wir bie­ten am 28.03.2023 (10 – 17 Uhr, Müns­ter) einen Schnup­per­kurs an, in dem Sie alles über die Auf­ga­ben als Rei­se­be­glei­te­rIn erfahren. 

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Drinnen und Draußen

Heu­te hat Sebas­ti­an Fob­be für Sie ein paar schö­ne Ver­an­stal­tungs­tipps für die kom­men­den Tage recherchiert:

+++ In die­sem Jahr jährt sich der West­fä­li­sche Frie­den zum 375. Mal. Um die­ses Jubi­lä­um zu fei­ern, hat die Stadt in die­ser Woche einen Ver­an­stal­tungs­ka­len­der ver­öf­fent­licht, unter ande­rem mit poli­ti­schen Dis­kus­sio­nen, Kon­zer­ten und Thea­ter­stü­cken. Die Über­sicht fin­den Sie hier.

+++ Bier und Scho­ko­la­de, das klingt nach einer wil­den Mischung. Die Fin­ne Braue­rei möch­te aber offen­sicht­lich alle vom Gegen­teil über­zeu­gen. Wer sich auf die­ses kuli­na­ri­sche Expe­ri­ment ein­las­sen möch­te, kann am Don­ners­tag am Bier-und-Scho­ko­la­de-Tasting teil­neh­men. Kar­ten gibt’s ab 49 Euro. Los geht’s um 19 Uhr, das Gan­ze dau­ert zwei Stun­den. Es wird reich­lich Was­ser zum Neu­tra­li­sie­ren serviert.

+++ Der Roman „Tris­ke­le“ erzählt die Geschich­te drei­er Schwes­ter, deren Mut­ter sich zu Beginn der Coro­na­pan­de­mie das Leben genom­men hat. Am Frei­tag kommt die Autorin Miku Sophie Küh­mel nach Müns­ter, um dar­aus vor­zu­le­sen. Wo genau, kön­nen wir Ihnen lei­der nicht sagen. Wir wis­sen nur, dass die Lesung in einer WG statt­fin­det. Die Adres­se bekom­men Sie, wenn Sie ein Ticket beim Cen­ter for Lite­ra­tu­re kau­fen. Ein­tritt: 5 Euro. Beginn: 18 Uhr.

+++ Erst im ver­gan­ge­nen Jahr hat das Stadt­mu­se­um den Nach­lass von Tön­ne Vor­mann erhal­ten. Ab Sams­tag kön­nen Sie sich dort sei­ne Zeich­nun­gen und Gra­phi­ken anschau­en. Die Aus­stel­lung mit dem pas­sen­den Namen „Ans Licht geholt“ geht bis Anfang August.

+++ Traut man den Vor­her­sa­gen, soll sich das Wet­ter in den kom­men­den Tagen bes­tens für einen Kino­be­such eig­nen. Falls Sie noch nicht alle Fil­me gese­hen haben, die für den dies­jäh­ri­gen Oscar nomi­niert waren oder eine der begehr­ten Tro­phä­en abge­räumt haben: Ein paar sind noch zu sehen. Das Schloss­thea­ter zeigt die­se Woche „Die Fabel­mans“ und „Im Wes­ten nichts Neu­es“, im Cine­ma lau­fen „Tár“, „Ever­y­thing Ever­y­whe­re All At Once“ und „The Bans­hees of Inis­he­rin“.

+++ Wenn Sie aber lie­ber auf der hei­mi­schen Couch blei­ben wol­len, schau­en Sie mal beim SWR vor­bei. Der Regis­seur Lars Jes­sen hat das Buch „Wir kön­nen auch anders“ von der Trans­for­ma­ti­ons­wis­sen­schaft­le­rin Maja Göpel in eine sechs­tei­li­ge Doku-Serie über­setzt, bei der die Schauspieler:innen Anke Engel­ke und Bjar­ne Mädel Men­schen vor­stel­len, die sich für mehr Kli­ma­schutz engagieren.

Am Frei­tag schreibt Ihnen Sven­ja Stüh­mei­er. Ich wün­sche Ihnen eine schö­ne Woche. 

Herz­li­che Grü­ße
Ralf Heimann

Mit­ar­beit: Sebas­ti­an Fob­be (sfo), Sven­ja Stüh­mei­er (sst), Jan Gro­ße Nobis (jgn)

Lek­to­rat: Mela­nie Kelter

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PS

Sie haben ja wahr­schein­lich schon mit­be­kom­men, dass vie­le Pro­ble­me sich ganz von selbst lösen wer­den, wenn künst­li­che Intel­li­gen­zen sich um alles küm­mern. Zum Bei­spiel der Fach­kräf­te­man­gel. Die Maschi­nen kön­nen kom­bi­nie­ren, klas­si­fi­zie­ren und schrei­ben. Und viel mehr kann ich eigent­lich auch nicht. Die Fra­ge ist im Grun­de nur: Wird es uns gelin­gen, die Maschi­nen für uns arbei­ten zu las­sen? Oder wird es umge­kehrt sein? Wobei mir die­ser Fall unwahr­schein­lich erscheint. Am Ende wür­de die Maschi­nen wahr­schein­lich den­ken: „Es ist zum Ver­zwei­feln. Ich mach es doch lie­ber selbst.” Wenn Men­schen Din­ge machen, pas­sie­ren stän­dig Feh­ler. Maschi­nen mögen das über­haupt nicht. Aber das Herz von Men­schen kann es erwär­men, jeden­falls meins. Letz­te Woche schick­te wie­der mal jemand unbe­ab­sich­tigt mit einer E-Mail auch den vor­an­ge­gan­ge­nen Ver­lauf. Mit­ten im Stress, den man immer so hat, merk­te ich, wie ich vor dem Bild­schirm saß und lächel­te. Heu­te Mor­gen dann schon wie­der. So gegen 11 Uhr lud der Mail­ser­ver eine neue Nach­richt. Sie begann mit: „Sehr geehr­ter Vor­na­me Nach­na­me“. Am Ende hat die Maschi­ne es ver­bockt, aber ohne Men­schen kriegt man so was ein­fach nicht hin. (rhe)