E-Scooter: Déjà-vu nach 200 Jahren | Klimaschutz: Von unten geht’s nicht | Hasenstall am Servatiikirchplatz

Porträt von Ralf Heimann
Mit Ralf Heimann

Guten Tag,

in Paris werden bald keine Leih-E-Scooter mehr fahren, denn 89 Prozent der Menschen haben sich in einer Bürgerbefragung dagegen ausgesprochen. Das schreibt jedenfalls die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ in den ersten Sätzen eines Artikels, um weiter unten zu erklären: Es war doch etwas anders.

Tatsächlich haben 7,5 Prozent der 1,3 Millionen Wahlberechtigten an der Abstimmung teilgenommen, also im Grunde nur ein Bruchteil. Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo von der sozialistischen Partei nannte das Ergebnis einen „Sieg der lokalen Demokratie“. Doch das kann man auch anders sehen, denn fast 93 Prozent der Wahlberechtigten haben ihre Meinung nicht geäußert. Vielleicht war es auch einfach ein Sieg der wütenden Traditionalisten.

Klar, die Roller machen Ärger, denn Menschen haben die natürliche Tendenz, mit geliehenen Dingen anders umzugehen als mit ihrem Eigentum. Sie lassen die Scooter gern genau an der Stelle stehen, wo sie entschieden haben, ihren Weg zu Fuß fortzusetzen, oft ist das mitten auf dem Gehweg. Dass E-Scooter nach zwölf Flaschen Bier keine Alternative zum Taxi sind, spricht sich in den Städten nur langsam herum. Und: Es passieren viele Unfälle, an denen Roller beteiligt sind. Aber gegen Autos ist das seltsamerweise kein Argument. Dabei könnte man es auch so sehen wie der Allgemeine Deutsche Fahrradclub, der sagt: Wenn Autos in den Städten nur 30 fahren dürften, würden auch nicht so viele Unfälle mit E-Scootern passieren.

Hinter der Abneigung gegen die Roller steht noch etwas anderes: Sie fallen schon deshalb unangenehm auf, weil sie im Stadtbild neu sind.

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Wir, die INITIATIVE STARKE INNENSTADT MÜNSTER, sind verantwortliche Partner aus den Bereichen Handel, Gastronomie und Immobilien, um Münster erfolgreich durch die anstehenden innerstädtischen Veränderungsdynamiken zu führen. Ergreifen auch Sie die Initiative und werden Mitglied oder Fördermitglied für eine starke Innenstadt.

 

 

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Die Schriftstellerin Kathrin Passig hat vor einigen Jahren in einer Kolumne in der Frankfurter Rundschau daran erinnert, dass vor 200 Jahren schon mal etwas sehr Ähnliches passiert ist. Nur damals ging es nicht um Scooter, sondern um Fahrräder. Als Karl Freiherr von Drais im Jahr 1817 in Mannheim die erste Fahrt mit seinem hölzernen Laufrad auf einem Gehweg unternommen habe, sei es zu den gleichen Konflikten gekommen wie heute. Es kam etwas Neues, und dann sah es auch noch seltsam aus. Mannheim verbot das Laufrad noch im selben Jahr. Kurz darauf machten das auch London, Mailand und New York.

Erst als das Rad 40 Jahre später mit einem Tretkurbelantrieb zurückkehrte, begann es, sich langsam zu etablieren. Der Anblick brauchte eine Weile, um nicht mehr als schmerzhaft wahrgenommen zu werden. Anfangs verbannte man das Rad allerdings auch zu dieser Zeit noch von den Gehwegen. In Köln sei das Radfahren zwischen 1870 und 1895 in der ganzen Innenstadt verboten gewesen, schreibt Passig. Das änderte sich erst, als man sich an das Fahrrad gewöhnte.

Mit den E-Scootern ist das noch nicht passiert. Unbeliebt sind sie überall, aber Verbote gibt es in Deutschland noch nicht. In Münster hat man anfangs mit einer freiwilligen Selbstverpflichtung versucht, das Problem in den Griff zu bekommen. Das war ungefähr so wirkungsvoll wie fast immer, wenn man versucht, ein Problem mit einer freiwilligen Selbstverpflichtung zu lösen.

Jetzt will man etwas Neues probieren. Gestern hat die Stadt eine Karte mit Parkzonen und Sperrflächen vorgestellt, auf denen die E-Scooter ab Ende April stehen oder eben nicht mehr stehen sollen. Und wenn es auf diese Weise auch nicht gelingen sollte, wieder Ordnung auf die Straßen zu bringen, dann müsste man noch mal nachdenken. Sonst endet es irgendwann so wie mit den Autos im Kreuzviertel, wo das Ordnungsamt kapituliert, weil man sich sagt: Jetzt haben die Leute sich so ein Ding angeschafft. Dann müssen sie es ja auch irgendwo abstellen. (rhe)

Kurz und Klein

+++ ChatGPT ist nicht nur bei uns in der Redaktion seit einigen Monaten Thema. Gestern hat die Vorlesungszeit an der Uni Münster begonnen und im neuen Semester beschäftigt man sich verstärkt mit der Künstlichen Intelligenz. Denn neben dem Arbeitskreis, der sich laut Pressesprecherin mit der Relevanz von ChatGPT für Prüfungen auseinandersetzt, bietet zum Beispiel die Wirtschaftsinformatik ein Seminar dazu an. Zum einen möchte Dozent Tobias Brandt mit Studierenden erarbeiten, wie das Werkzeug eingesetzt werden kann, ohne Qualität und Ethik der Forschung zu gefährden. Auch an der Fachhochschule setzen sich Menschen an mehreren Stellen mit ChatGPT auseinander. So verfolgt man dort laut Sprecherin den Ansatz, Künstliche Intelligenz sinnvoll in Lehre und Prüfungen einzubringen, anstatt sie zu verbieten (das hat jetzt übrigens Italien gemacht). Anfang Juni findet ein „Tag der Lernkultur“ zum Thema statt und das FH-Labor für Künstliche Intelligenz hat Chatbots ebenfalls auf dem Schirm. Ihre Funktionsweise wird außerdem in Kursen behandelt. (sst)

+++ Seit Dezember ist die Fahrradstraße am Bohlweg fertig umgebaut. Was aber nicht bedeutet, dass dort nun heile Mobilitätswende herrscht. Das hat auch die Stadt Münster wahrgenommen, die in den kommenden Wochen noch etwas nachbessern möchte. Autofahrende, die aus der Stadt kommen, werden bald nicht mehr von der Hörsterstraße in den Bohlweg fahren können. Menschen, die mit dem Rad in Richtung Stadt unterwegs sind, können bald durch eine Schleuse fahren. Das soll die Sicherheit an dieser Stelle erhöhen. Und dann ist da noch die Sache mit der Piusallee, wo laut Stadt wenig Autofahrer:innen das Abbiegegebot beachten. Die Stadtverwaltung will das Verhalten „gemeinsam mit der Polizei genau beobachten und – wenn nötig – nachjustieren“. Eine Frag-den-Staat-Anfrage hat ergeben, dass der Bereich bisher nur von der Streife mitkontrolliert wird. Genervte Radfahrer:innen wünschen sich dort mehr Polizeikontrollen oder einfach Autofahrende, die sich an die Beschilderung halten. (sst)

+++ Die Stadt Münster rät von privaten Osterfeuern ab. Aus Rücksicht auf die Luftqualität empfiehlt sie stattdessen, die „größeren, traditionellen Brauchtumsfeuer“ zu besuchen, heißt es in der Pressemitteilung. Gleiches Spiel wie an Silvester also, könnte man meinen. Fast. Beim vergangenen Jahreswechsel veröffentlichte die Stadt noch eine Schritt-für-Schritt-Anleitung: „Mit Überlegung böllern“. Zur Sicherheit liefert die Stadt auch für Brauchtumsfeuer Regeln: Das Osterfeuer sollte zu Bäumen, Häusern und Straßen sollte mindestens dreißig Meter Abstand haben, es sollte kurz vor dem Anzünden gründlich umgeschichtet werden, damit Tiere noch flüchten können, und das Feuer sollte man auf keinen Fall als Müllentsorgung zweckentfremden. Und damit es nicht so stark qualmt, sollte man möglichst trockene Sträucher nutzen. Mein Tipp gegen starken Qualm: nichts anzünden. (ast)

+++ Seit dem 1. April 2023 gilt in Münster ein neuer Mietspiegel. Laut einer Pressemitteilung der Stadt kostet die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter jetzt 9,37 Euro. 2021 lag der Mietspiegel noch bei 8,55 Euro. 2021 und 2022 ist die Miete also jeweils um knapp 5 Prozent gestiegen. Die Stadt erklärt sich den Anstieg der Mieten so: „Die hohe Attraktivität der Stadt Münster wirkt sich weiterhin auf den Immobilienmarkt aus“. Liest sich also fast wie eine Erfolgsstory. Man könnte es aber auch anders sehen: Immer weniger Menschen können sich das Leben in der Stadt leisten. Der Mietspiegel wird alle zwei Jahre an die Marktentwicklung angepasst und alle vier Jahre neu erstellt. Er ergibt sich aus der Basismiete, die vom Alter und der Größe der Wohnung abhängt. Auch die Art, Ausstattung und Lage der Wohnung, eventuelle Modernisierungen und eine verbesserte Energieeffizienz spielen eine Rolle. Weitere Informationen zum Mietspiegel lesen Sie auf der Seite der Stadt und in dieser Broschüre. Auch in anderen Städten steigen die Mietspiegel: in Dortmund um 2,1 Prozent, in Herne um 2,8 Prozent und in München sogar um 21 Prozent. (ast)

+++ Es sind wieder Schulferien, heißt also: Verkehrschaos auf den Schienen, weil irgendeine Strecke für Bauarbeiten gesperrt wird. Diesmal ist die Verbindung Münster-Dortmund bis zum 12. Mai gesperrt. Laut einer Pressemitteilung der Deutschen Bahn sollen Gleise und Wichen auf dem zehn Kilometer langen Stück zwischen Ascheberg und Lünen für 15 Millionen Euro erneuert werden Wegen der Sperrung leitet die Bahn den Fernverkehr zwischen Münster und Dortmund um und lässt den Nahverkehr (RB 50) ausfallen. Reisende können auf Regionalbahnen über Hamm ausweichen. Die Eurobahn lässt als Ersatz Busse fahren, die in Ascheberg, Capelle und Werne halten. (ast)

Klimaschutz geht nicht von unten

Die Wochenzeitung „Die Zeit“ hat vor ein paar Tagen in ihrer Rubrik „Torten der Wahrheit“ eine Grafik veröffentlicht, über der steht: „Für den Klimawandel muss sich in Deutschland dringend etwas ändern.“ Die Tortengrafik besteht aus acht gleich großen Stücken in verschiedenen Farben, deren Bedeutung in einer Legende erklärt ist:

– Ja, aber nicht das.

– oder das

– oder das

– oder das

– oder das

– oder das

– oder das

– oder das

So ist es überall mit der Klimapolitik. Alle sind dafür. Aber wenn es konkret wird, finden sich doch immer wieder Argumente, die gegen den einzelnen Vorschlag sprechen.

Man kennt das aus anderen Zusammenhängen als das „Not in my backyard“-Phänomen. Auf Deutsch heißt das: nicht in meinem Hinterhof, nicht auf die eigenen Kosten. Wenn Menschen mit dem Zug fahren, ist das fürs Klima besser, als wenn sie das Auto nehmen. Aber wenn Menschen mit dem Zug direkt am eigenen Garten vorbeifahren, dann ist das für die Menschen mit dem Garten schlechter, als wenn diese Leute auf dem Albersloher Weg mit laufendem Motor im Stau stehen.

In Gremmendorf erzählen die Plakate einer Bürgerinitiative diese Geschichte. Mindestens ein Teil der Menschen dieser Initiative wird für Klimaschutz sein, vielleicht sogar alle, aber wenn die persönlichen Nachteile zu groß werden, kann man es verstehen, wenn Menschen sagen: “Das dann lieber doch nicht.”

Und so kommt man zu einem zweiten ökonomischen Problem: Wenn Menschen freiwillig auf etwas verzichten, dann machen sie das selten aus Altruismus. Oft verzichten sie, weil sie sich davon für die Zukunft einen Vorteil versprechen. Aber das fällt ihnen schwer. Das nennt sich in der Ökonomie Gegenwartspräferenz. Im Zweifel hätten die Menschen den Vorteil lieber sofort.

Deswegen zwingt der Staat Menschen dazu, fürs Alter vorzusorgen. Dahinter steht die Überzeugung: Ohne Zwang würden viele Menschen ihre Kohle schon vorher verprassen. Dann müsste später der Staat zahlen. Das ginge zu Lasten der Gesellschaft.

Ohne Verzicht und eigenen Beitrag

Klimaschutz ist eine Vorsorge fürs Alter – allerdings eine mit für das Individuum sehr unattraktiven Vertragsbedingungen. Man hat ja noch nicht mal etwas schriftlich. Bei der Rentenversicherung weiß man: Wenn man heute einzahlt, wird man später monatlich Geld bekommen. Und schon das reicht für viele nicht als Anreiz.

Beim Klimaschutz macht es im Grunde keinen Unterschied, ob ein einzelner Mensch klimabewusst lebt oder nicht. Man kann weiterhin zum Einkaufen nach New York fliegen, einen Straßenkreuzer fahren und die Ölheizung täglich auf sieben hochdrehen; trotzdem wird man profitieren, wenn die anderen Menschen sich ordentlich Mühe geben, den Planeten etwas herunterzukühlen. Und das ganz ohne Verzicht und ohne eigenen Beitrag. Das ist in der Ökonomie das Trittbrettfahrerproblem.

Es wird unter Umständen sogar so sein, dass der Eindruck entstehen könnte, man habe das ganze Geld und die ganze Mühe umsonst investiert. Hat es wirklich Fluten und Starkregen verhindert, dass die ganze Stadt sich neue Heizungen gegönnt hat? Wird es wirklich Katastrophen verhindern, dass man über Jahre verzichtet hat? Oder wäre es auch so gut gegangen? Das ist das Präventions-Paradoxon. Und das kennen wir aus der Coronazeit.

Wenn man so will, bedeutet Klimaschutz für den einzelnen Menschen: Ich verzichte heute auf ein Auto, auf Fernreisen, aus Vernunft auf noch mehr Luxus und Lebensqualität. Und als Gegenleistung bekomme ich, dass irgendwelche anderen Menschen in Zukunft möglicherweise nicht ganz so sehr unter Hitze und Naturkatastrophen leiden, falls die anderen Länder ebenfalls in ausreichendem Maße mitmachen, was man heute noch nicht weiß, und falls das, was wir planen, tatsächlich funktioniert.

Wie soll das denn bitteschön gelingen, wenn man nicht mal daran glaubt, dass Menschen freiwillig Geld zurücklegen, um für ihre eigene Zukunft vorzusorgen?

Die Sache mit den Gewerbeflächen

Das alles ist stark vereinfacht, aber so ähnlich sieht die Anreizsituation auch für viele Kommunen aus. In der letzten Ratssitzung ging es um die Frage, ob Münster nicht auch mit dem Umland zusammenarbeiten müsse, wenn es um neue Gewerbeflächen geht. Es kann ja durchaus im Sinne des Klimas sein, wenn eine Firma sich in Greven, Laer oder Horstmar ansiedelt, weil dort eine passende Fläche frei ist und kein Grundstück versiegelt werden muss. Aber es ist nicht im Sinne von Münster, denn die Haupteinnahmequelle von Kommunen ist die Gewerbesteuer.

Jede neu versiegelte Gewerbefläche, auf die ein umsatzstarkes Unternehmen seinen Firmensitz setzen mag, ist einerseits gut für die Stadt, denn so kommt Geld in die Kasse. Gleichzeitig ist es schlecht, Flächen zu versiegeln, denn das führt zu einer ganzen Reihe von Umwelt- und Klimarisiken. Aber das Geld kommt verlässlich und bald, die Risiken sind diffus und unter Umständen erst später zu spüren. Stichwort Gegenwartspräferenz.

Solange die anderen Städte sich Mühe geben, den Flächenverbrauch zu verringern, ist es vielleicht nicht ganz so schlimm, wenn man das Ziel selbst nicht ganz so konsequent verfolgt. Stichwort Trittbrettfahrerproblem.

So konnte es passieren, dass die Bundesregierung schon vor sieben Jahren beschlossen hat, den Flächenverbrauch bis 2030 zu halbieren, es aber weiter nicht absehbar ist, dass das auch nur ansatzweise gelingen könnte.

Es ist ein Anreizproblem. Wenn man möchte, dass sich nichts ändert, dann schiebt man die Verantwortung am besten auf die Ebene ganz unten. Auf die der Kommunen und auf die der Menschen.

Sollen die Menschen doch weniger fliegen, sollen sie doch ihre Autos abschaffen, sollen die Kommunen doch auf Wachstum verzichten.

Diese Anreizprobleme sind in der Klimapolitik ganz besonders verhängnisvoll, denn die Kosten für Einzelne sind enorm hoch, aber Erträge werden die Bemühungen nur dann abwerfen, wenn eine große Mehrheit mitmacht. Aber macht sie das? Man weiß es nicht. Das ist das sogenannte Gefangenendilemma.

Fatale Kombination

Im besten Fall tun alle ihr Möglichstes. Dann ist der Ertrag zwar nicht sicher, aber im Vergleich zu allen anderen Varianten am wahrscheinlichsten. Im schlechtesten Fall bleibt man alleine mit seinen Klimaschutzbemühungen, dem Verzicht, und am Ende bringt es doch gar nichts. Alles hängt davon ab, wie sehr Menschen an die Bemühungen der anderen und an den Erfolg glauben. Wenn dieser Glauben fehlt, sparen sie sich die Mühe lieber ganz.

Das alles ist in der Kombination fatal. Müssen die Menschen auf der Ebene unten das Problem lösen, hängt es von so vielen einzelnen Personen ohne große Anreize ab, dass die Wahrscheinlichkeit eines Scheiterns enorm ist. Und genau das macht sie noch größer.

Um Menschen also dazu zu bringen, sich selbst zu beteiligen, muss zuallererst der Glauben daran entstehen, dass das alles auch irgendwie klappen könnte. Und das bedeutet: Man braucht die richtigen Anreize, realistische Ziele und ehrliche Aussagen darüber, wie das alles zu schaffen ist.

Am wichtigsten sind die Anreize, denn man kann natürlich darauf vertrauen, dass die Menschen schon zur Vernunft kommen und klimabewusst leben. Aber es deutet nicht viel darauf hin, dass das in den gegenwärtigen Anreizstrukturen passieren wird.

Damit die Klimaziele im Verkehrssektor erreicht werden, muss die Zahl der Autos in den Städten massiv sinken. Aber in Münster gelingt es nicht einmal, zu verhindern, dass sie steigt. Den Menschen kann man das nicht übel nehmen. Sie machen nur das, was für sie selbst am sinnvollsten ist.

Klimaschutz darf nicht vom guten Willen abhängen. Die Anreize müssen so ausgestaltet sein, dass es für Menschen, die nicht zwingend ein Auto brauchen, am sinnvollsten ist, keines zu haben. Und hier beginnt dann die Diskussion über den Status Quo.

Die einen sagen: Wir müssen aufhören, die Autos zu subventionieren. Autofahren muss so teuer sein, wie es tatsächlich ist. Und zu den Kosten gehören auch die, die zwar von Autos ausgehen, die aber niemand in Rechnung stellt. In der Ökonomie sind das die sogenannten externen Kosten. Kosten, die Einzelne verursachen, die aber die Allgemeinheit trägt.

Die anderen sagen: Das ist ein Feldzug gegen das Auto. Sie würden nicht unterschreiben, dass man dem Auto die Privilegien nimmt. Sie würden sagen: Man versucht, das Auto zu benachteiligen. Das ist ein Verteilungskampf, der an allen möglichen Fronten geführt wird, wenn es um Klimaschutz geht.

Einen Gang runterschalten, vielleicht sogar zwei

In der Konzeptstudie zum Ziel, Münster bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu machen, steht: „Schaut man auf die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse und Prognosen zum fortschreitenden Klimawandel, wird deutlich, dass die heutige Gesellschaft auf Kosten zukünftiger Generationen lebt.“

Daraus kann man nur einen Schluss ziehen: Die heutige Gesellschaft muss einen Gang zurückschalten, vielleicht sogar zwei.

Im Fazit des Verwaltungspapiers wird das Bild noch etwas deutlicher: Dort ist die Rede von einem „enormen Kraftakt für alle Beteiligten“, wenn man sich dem Ziel Klimaneutralität im Jahr 2030 auch nur nähern wolle. Und dort geht es nicht um etwas höhere Kosten für Parkplätze hier oder da, sondern um „grundlegende gesellschaftliche und politische Systemumbrüche“ in allen Bereichen, und zwar umgehend.

Um bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu werden, müsse die Stadt alles machen, was möglich sei, das Ziel könne nur erreicht werden, wenn wirklich ausnahmslos alles perfekt laufe – im „absoluten Best-Case-Fall“. Und sogar dann könne die Stadt ihr Ziel nicht aus eigener Kraft erreichen, sondern nur mit der Hilfe von Bund und Land. Am Ende steht: „Maßnahmen zur Klimaneutralität dulden keinen Aufschub.“

Unterzeichnet hat das Papier der grüne Stadtrat Matthias Peck. Das war vor knapp zwei Jahren. Der neue Weltklimabericht von vor zwei Wochen hat deutlich gemacht: Wir haben nicht unbedingt Zeit gewonnen.

In den Tagen nach der Veröffentlichung des Berichts verkündete die Koalition in Berlin dann allerdings kein 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen, um im Klimaschutz endlich einen großen Schritt zu machen. Sie verabschiedete sich von den sogenannten Sektorenzielen und weichte die Klimaschutzziele damit sogar etwas auf.

Das bedeutet: Bislang stand im Klimaschutzgesetz sehr genau, in welchem Sektor wie viel CO2 gespart werden muss, zum Beispiel also im Verkehr. Es galt: Werden die Ziele verfehlt, muss der betroffene Sektor nachbessern. Offiziell gibt es die Ziele immer noch. Tatsächlich spielen sie aber keine große Rolle mehr.

Das alles deutet nicht darauf hin, dass man es der Gesellschaft zumuten möchte, einen Gang zurückzuschalten, schon gar nicht auf den Autobahnen.

Das Ziel ist nicht realistisch

Die von der FDP ausgebremste Klimapolitik in Berlin ist auch in Münster ein Problem, denn aus eigener Kraft kann die Stadt nur auf etwa die Hälfte der CO2-Emissionen Einfluss nehmen. Die andere Hälfte ist von der Politik in Düsseldorf und Berlin abhängig.

Oberbürgermeister Markus Lewe hat schon vor knapp zwei Jahren angekündigt, dass Münster mit sechs weiteren Städten an einem Modellversuch teilnehmen will, um in der Innenstadt flächendeckend Tempo 30 einzuführen. Dazu müsste die Bundesregierung die Straßenverkehrsordnung ändern. Aber will der FDP-Verkehrsminister das überhaupt?

Wenn in Berlin nichts passiert, wird die Stadt mit ihren ambitionierten Klimazielen baden gehen. Und sehr wahrscheinlich käme sie auch sonst bis zum Jahr 2030 kaum in die Nähe dieser Ziele.

In Berlins Stadtpolitik ist gerade der Versuch gescheitert, das Ziel Klimaneutralität vom Jahr 2045 auf das Jahr 2030 vorzuziehen. Man hatte zwar eine knappe Mehrheit, aber das Vorhaben scheiterte an der geringen Beteiligung. Einer der Gründe für die vielen Nein-Stimmen war, dass viele Menschen das Ziel für nicht realistisch halten.

Die Konzeptstudie zur Klimaneutralität in Münster geht ebenfalls davon aus. In ihr steht, dass es bis zum Jahr 2037 klappen könnte. Auch das nennt sie noch „ambitioniert“. Aber warum hält man trotzdem an dem unrealistischen Ziel fest?

Zu einem gewissen Teil geht es hier einfach um Imagepflege. Münster soll ganz vorne mitschwimmen. Das stand von Anfang an fest. Wie realistisch das Ziel war, war dabei nicht so wichtig. Die Europäische Union will bis zum Jahr 2050 klimaneutral sein, Deutschland bis zum Jahr 2045, Münster bis 2030. Das war ein Signal. Das jetzt nach hinten zu schieben, wäre in mehrfacher Hinsicht ein anderes Signal. Es würde bedeuten: Wir haben es nicht geschafft. Und es würde bedeuten: Wir haben jetzt doch mehr Zeit.

Beide Signale möchte man nicht senden. So muss die Stadt mit einem anderen Problem umgehen. Weil die Kipp-Punkte beim Klimawandel eine wichtige Rolle spielen, kommt irgendwann der Tag, an dem die Entwicklung unumkehrbar ist – an dem es zu spät sein wird für Korrekturen. So entsteht der falsche Eindruck, dass wir entweder das Ziel erreichen – oder wir uns die Mühe auch sparen können. Das aber ist nicht so.

Matthias Garschagen, Mit-Autor des Weltklimaberichts, hat in der vergangenen Woche gesagt: „Jedes Zehntelgrad Erwärmung macht einen riesigen Unterschied in der Frage, mit welchen Risiken wir es zu tun bekommen.“

Die Debatte um das 29-Euro-Ticket

Daher gilt das, was auch in der Konzeptstudie steht. Sinngemäß: Münster muss all das machen, was möglich ist. Doch damit sind wir wieder bei den Anreizstrukturen, der Gegenwartspräferenz und dem Trittbrettfahrer-Problem.

Um wirklich einen Schritt nach vorne zu kommen, bräuchte es eine Allianz aus allen Parteien, die wie beim Preußen-Stadion oder beim Musik-Campus zusammen etwas Großes beschließt.

Aber noch gibt es nicht mal eine Übereinkunft darüber, wie wichtig Klimaschutz ist, auf wie viel Geld und Komfort wir heute zu verzichten bereit sind, wie viele Gänge wir zurückschalten müssen. So ergibt sich ein Ungleichgewicht aus dem superambitionierten Ziel, im Jahr 2030 klimaneutral zu werden, und den parteipolitischen Streitereien über Einzelmaßnahmen.

Die Debatte über das 29-Euro-Ticket war dafür ein schönes Beispiel. Die Koalition aus Grünen, SPD und Volt hat Geld im Haushalt für das Ticket bereitgestellt. Sie hat einen sogenannten Haushaltsbegleitantrag gestellt. Die Verwaltung habe einen Vorschlag gemacht, den der Oberbürgermeister nach unseren Informationen nicht unterzeichnen wollte. Damit verschwand der Vorschlag wieder in der Schublade. Die Koalition stellte selbst einen Antrag im Rat, um das Ticket doch noch möglich zu machen.

Die Stadtwerke waren nach unseren Informationen mit dem Ticket einverstanden. Der Oberbürgermeister stimmte wie auch die CDU im Rat dagegen. Warum?

Auf Nachfrage schreibt das Kommunikationsamt, Lewe bezweifle, „dass die erheblichen Mittel, die für das 29-Euro-Ticket aufgewendet werden müssen, an dieser Stelle die bestmögliche Wirkung entfalten“. Aus seiner Sicht habe „neben der preislichen Gestaltung auch die Verbesserung der Qualität des öffentlichen Personennahverkehrs oberste Priorität“. Es müsse zum Beispiel das „Angebot ausgebaut und die Pünktlichkeit von Bussen und Bahnen nachhaltig verbessert werden, damit mehr Menschen diese umweltfreundliche Alternative nutzen“. Außerdem sei Lewe der Meinung, das 29-Euro-Ticket sollte nicht als Insel-Lösung für Münster geplant werden.

Auch die Koalition hat hier einen Fehler gemacht. Sie hat in Aussicht gestellt, dass das 29-Euro-Ticket vielleicht nicht nur für Münster gelten könnte, sondern für die ganze Region. Daraus wurde nichts, denn mit den überwiegend schwarzen Landräten hatte man das gar nicht abgesprochen. Denen war das Ticket zum einen zu teuer, wo doch bald auch das 49-Euro-Ticket kommt, für das sie nichts zahlen müssen. Und warum sollten sie einem Projekt des linken Bündnisses zum Erfolg verhelfen, das man in Münster schon vorher als eigenen politischen Erfolg verkauft hatte? Kurzum: Es scheiterte am Kleinklein.

– Ja, aber das nicht.

– Oder das.

– Oder das.

Das Ticket macht den öffentlichen Personennahverkehr in der Stadt etwas günstiger. Aber das Problem wird schon in einem kleinen Detail deutlich. Man kann es nur für ein ganzes Jahr buchen, damit die Stadtwerke finanziell planen können. Es ist alles knapp bemessen. Die Kommunen müssen das wieder selbst lösen, auf unterster Ebene. Wie sollen Städte das schaffen, die nicht so wohlhabend sind wie Münster?

„Hälfte der Deutschen findet Klimaschutz unwichtig“

Wenn Mobilitätswende und Klimaschutz wirklich gelingen sollen, dann gilt auch hier: Die Voraussetzung darf nicht guter Wille sein. Und auch nicht ausreichend Luft im Haushalt. Schon deshalb nicht, weil niemand an das Gelingen glaubt, wenn alle Kommunen separat vor sich hin wurschteln.

Wenn Klimaschutz wichtig sein soll, dann müssen alle Kommunen im gleichen Maße dazu in der Lage sein. Und das bedeutet: Bund und Land müssen die Städte und Gemeinden dazu in die Lage versetzen. Sie müssen ihnen Geld geben.

Vielleicht braucht man dann auch für das Klima ein 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen, und möglicherweise wird das nicht einmal ausreichen.

Um das in Erwägung zu ziehen, braucht es aber erst einmal die geschlossene Überzeugung, dass es nicht anders geht. In der Ampelkoalition scheint es die nicht zu geben. Und einiges deutet darauf hin, dass es sie auch in der Bevölkerung nicht gibt.

Der „Spiegel“ hat in der vergangenen Woche eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey veröffentlicht, deren Ergebnis in der Überschrift des Artikels zusammengefasst ist mit den Worten: „Hälfte der Deutschen findet Klimaschutzpolitik eher unwichtig.“

Und das könnte mit einem Phänomen zu tun haben, das in der Psychologie als „Normalcy Bias“ bekannt ist. Menschen neigen dazu, Bedrohungen und Warnungen herunterzuspielen. Sehr eindrucksvoll zu sehen ist das in diesem Video. Ein Mann warnt in Indonesien Menschen vor einem herannahenden Tsunami, allerdings weitgehend ohne Erfolg. Zum Abschluss aber vielleicht noch etwas Gutes. Man kann etwas gegen diesen Effekt tun. Man kann ihn sich zum Beispiel bewusst machen. (rhe)

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Korrekturen

Am Freitag ist uns unglücklicherweise ein Gag über die Müllabfuhr misslungen, die sich über Ostern verschiebt. Deshalb noch mal zum Mitschreiben: In den Freitagsbezirken werden die Mülltonnen erst am Samstag nach Ostern geleert. Wir waren durcheinandergekommen und hatten einen falschen Termin notiert. Den Fehler haben wir im RUMS-Brief korrigiert. Schauen Sie zur Sicherheit aber am besten noch mal in der Pressemitteilung der Stadt nach, falls Sie sich von den Feiertagsänderungen betroffen fühlen. (sfo)

Sport- und Bildungsverein Move and Meet e. V.

Unsere Angebote orientieren sich an den Bedarfen von Frauen und Mädchen mit Migrations- und Fluchterfahrung. Die Freude an Bewegung, der Kontakt miteinander und das Stärken der physischen und mentalen Gesundheit stehen bei uns im Fokus. Wir engagieren uns für sichere (Sport-)Räume und eine diskriminierungssensible Haltung im Sport.

 

Lernt uns kennen!
Klima-Update

+++ 27.000 Kilogramm – so viel Müll sammelten Freiwillige in der letzten Woche in Münster auf. Laut Pressemitteilung der Stadt nahmen an der Aktion „Sauberes Münster“ der Abfallwirtschaftsbetriebe Münster rund 13.000 Menschen teil. Neben großen Mengen Verpackungsmüll haben sie auch Sofas und Schrankteile in den Wäldern gefunden, sagt Betriebsleiter Patrick Hasenkamp. Das kurioseste Fundstück seien Bahnschwellen in einem Graben gewesen. Mit dieser Aktion wollen die Abfallwirtschaftsbetriebe auf wilden Müll aufmerksam machen. (ast)

+++ Was machen Studierende eigentlich, wenn sie nicht in der Uni sind? Richtig: Überlegen, was im Lehrplan noch fehlt. Die Ortsgruppe von Health for Future hat schon das Wahlfach „Diagnose Klimakrise“ mit auf den Weg gebracht, jetzt können Studierende auch die „Klima-Limette“ als Wahlpflichtveranstaltung wählen. „Limette“ steht für „Lernzentrum für individualisiertes medizinisches Tätigkeitstraining & Entwicklung“, oder konkret: Dort lernen Studierende an Simulationspatient:innen. Und in einem dieser Simulationstrainings geht es jetzt spezifisch um gesundheitliche Folgen der Klimakrise, die für angehende Mediziner:innen eine immer größere Rolle spielen werden. Das wurde jetzt nach einigen Monaten Planungszeit in den Stundenplan integriert. (sst)

Ein-Satz-Zentrale

+++ Ein 23-jähriger Autofahrer hat am Samstagmorgen am Albersloher bei der Flucht vor der Polizei gleich drei Unfälle verursacht, wurde danach geschnappt und in U-Haft gebracht.. (Polizei Münster)

+++ Zu der im August 2022 eingereichten Klage gegen den Hafenmarkt haben Vertreter der Hafenvereine und des Klägers nun eine 119 Seiten lange Begründung nachgeliefert. (Westfälische Nachrichten)

+++ Für den 1. Mai, Christi Himmelfahrt sowie Fronleichnam hat das Ordnungsamt ein Glasverbot an den Aaseeterrassen und rund um die Aaseekugeln verhängt. (Westfälische Nachrichten)

+++ In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wird an der Wolbecker Straße gebaut, um die dort neu verlegte Trinkwasserleitung an das Versorgungsnetz anbinden zu können. (Stadtnetze Münster)

+++ Im März waren 44 Menschen weniger arbeitslos als noch im Vormonat. (Arbeitsagentur Ahlen-Münster)

+++ Nach 16 Jahren Umbau- und Renovierungsarbeiten öffnet das Geomuseum am 10. August wieder seine Pforten.(Uni Münster)

+++ Bischof Felix Genn hat auf Fragen von Betroffenen von sexualisierter Gewalt geantwortet und gesagt, dass sich das Bistum „gerne auch als erste Institution“ einer staatlichen Aufarbeitung stellt. (Kirche und Leben)

+++ Die Trafostation sucht neue Mitbewohner:innen aus dem Kunst- und Kulturbereich. (Alles Münster)

Anonymer Briefkasten

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Am Sonntag kommt wieder der Osterhase. Wenn Sie auf den letzten Drücker noch ein Geschenk brauchen, das Sie dem Nachwuchs ins Osternest legen können, dann schauen Sie einmal im Hasenstall am Servatiikirchplatz 2 vorbei. Seit 2009 verkauft die Grüffelo-Liebhaberin Waltraud Haarlammert in dem liebevoll eingerichteten Buchladen Kinderliteratur und andere schöne Geschenke für die lieben Kleinen. In den Regalen finden Sie Klassiker wie „Die kleine Raupe Nimmersatt“ oder die Geschichten von Astrid Lindgren, aber auch viele tolle moderne Kinderbücher wie der Drache Zogg oder „Die Sache mit den Tigerstreifen“. Die Öffnungszeiten, Kontaktdaten und ein paar Bilder aus dem Hasenstall finden Sie hier.

Hier finden Sie alle unsere Empfehlungen. Sollte Ihnen ein Tipp besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!

In eigener Sache

Wir haben etwas zu feiern!

Infobox-Grafik mit Foto von Gruppe von fünf Menschen, der RUMS-Redaktion hinter ihren Laptops am Tisch

RUMS ist vorletzte Woche 3 Jahre geworden! Wir bedanken uns für die vielen interessanten Gespräche, Begegnungen und Veranstaltungen mit Ihnen und freuen uns auf noch mehr RUMS in den nächsten Jahren. Und so viel sei schon einmal verraten: Im April können Sie sich auf eine spannende RUMS-Geburtstagsveranstaltung freuen – Einladung folgt!

Übrigens: Wir freuen uns natürlich immer, wenn Sie RUMS weiterempfehlen. Jetzt wäre eine gute Gelegenheit dafür, denn zum 3. RUMS-Geburtstag gibt es unser Abo in den ersten 3 Monaten für 3 Euro pro Monat. Unser Angebot ist auf unserer Website www.rums.ms zu finden und endet am 9. Mai 2023. Vielleicht haben Sie ja Lust, anderen davon zu erzählen.

Drinnen und Draußen

Sebastian Fobbe und Svenja Stühmeier haben einige Termine für Sie aufgeschrieben:

+++ Das LWL-Museum möchte Menschen mit psychischen Erkrankungen mehr Teilhabe bieten. Dafür gibt es ab April zwei monatliche Formate: Jeden ersten Mittwoch von 11 bis 13 Uhr können sich Interessierte auf der Plauderbank vor dem Museum zum kreativen Austausch treffen. Und jeden ersten Freitag führt ein:e Mitarbeiter:in bis zu sieben Personen durch den Rundgang „Kunst für die Seele“. Die Gruppe ist bewusst klein und schaut sich nur wenige Gemälde an, damit keine Reizüberflutung stattfindet. Anschließend tauschen sich die Teilnehmenden im Atelier aus. Der Rundgang findet von 16 bis 17:30 Uhr statt, der nächste ist Karfreitag. Die inklusiven Rundgänge kosten nichts. Anmeldungen sind möglich unter 0251 5907201 oder besucherbuero@lwl.org.

+++ Die Magnolie am Domplatz blüht gerade, sehr schön anzusehen. Wenn Sie ein Foto davon machen, können Sie an einem Gewinnspiel des Bistums Münster teilnehmen. Wie Sie mitmachen können, erfahren Sie hier. Wenn Ihr Los gezogen wird, bekommen Sie ein Paket mit Überraschungen vom Bistum.

+++ Karfreitag eröffnen die Radsportfreunde Münster die Saison. Dabei geht es rund 70 Kilometer bis zum Tecklenburger Königssee und zurück. Teilnehmende starten in drei Leistungsgruppen. Wer sichergehen möchte, dass er oder sie einen der 60 Plätze ergattert, kann sich bis Mittwochabend, 18 Uhr, unter rsf@muenster.org anmelden. Kurzentschlossene haben aber auch die Möglichkeit, sich am Freitag ab 9 Uhr an der Westfalen-Tankstelle, Schifffahrter Damm 506, zu registrieren. Um 10 Uhr geht’s von dort aus los. Wer mitfahren möchte, muss einen Helm tragen. Und: Handschuhe nicht vergessen.

+++ Wer Blutkrebs hat, ist oft auf eine Stammzellenspende angewiesen. Und dafür braucht es Spender:innen. Der Münster Business Club organisiert deswegen eine Typisierungsaktion. Die findet am 17. April ab 19 Uhr im Atlantic Hotel statt. Mit einem einfachen Wangenabstrich werden Sie dabei als Spender:in registriert. Gratis dazu gibt es einen Cocktail. Damit der Business Club im Vorfeld die passende Anzahl an Abstrichsets bestellen kann, sollten Sie sich bis zum 10. April anmelden. Und falls Sie keine Zeit haben, können Sie die Registrierung auch selbst vornehmen.

+++ Ihr Hund wollte sicherlich immer mal ins Westfälische Pferdemuseum. Und das darf er auch, zumindest zu bestimmten Zeiten. Freitag ist ab 14 Uhr „Doggy-Day“, Sie können dann die Dauerausstellung und die Sonderausstellung „Wildlife Photographer of the Year“ besuchen. Das kostet 1 Euro pro Hund. Wer ins Museum will, muss außerdem den Eintritt des Allwetterzoos zahlen.

Am Donnerstag schreibt Ihnen Svenja Stühmeier. Haben Sie eine gute Woche.

Herzliche Grüße
Ralf Heimann

Mitarbeit: Sebastian Fobbe (sfo), Jan Große Nobis (jgn), Antonia Strotmann (ast), Svenja Stühmeier (sst)
Lektorat: Antonia Strotmann

PS

Veranstaltungstipps hatten wir ja schon oben. Aber hier hätte ich noch was. Der Film „Manta Manta 2“ ist in Teilen im Münsterland gedreht worden, wie Sie vielleicht gesehen hatten. Wie die Geschichte entstanden ist, hat Til Schweiger im Interview mit dem Kölner Express verraten. Wörtlich sagte er: „Ich habe um 18 Uhr angefangen, das Drehbuch zu schreiben und hatte so einen guten Flow, dass ich bis 4.30 Uhr morgens durchgeschrieben habe.” Danach sei er mit dem Fahrrad zum Flughafen gefahren und nach Mallorca geflogen. Und falls Sie sich fragen: Kann das denn dann wohl was sein?, empfehle ich Ihnen diese 19 Minuten lange Kritik von Wolfgang M. Schmitt. Kleiner Spoiler: Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Film noch lustiger ist. (rhe)

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