Wahlkampf-Scharmützel | Hamm ist Hotspot | Freizeitpark vorm Schloss

Porträt von Ralf Heimann
Mit Ralf Heimann

Münster, 22. September 2020

Guten Tag,

kurz vor der Stichwahl am Sonntag wird der Wahlkampf nun doch noch etwas schmutzig. Die CDU hat am Wochenende in den Westfälischen Nachrichten eine Anzeige geschaltet („Am 27.09. Lewe wählen! Damit Münsters Stadtteile nicht abgehängt werden“). Grünen-Wahlkampf-Manager Dirk Schulte warf dem Oberbürgermeister und CDU-Kandidaten Markus Lewe daraufhin in einem Facebook-Posting vor, er spiele die Innenstadt gegen die Außenbezirke aus, und verglich ihn mit dem amerikanischen Präsidenten („Der Trump von Münster?“). Der habe sein Land gespalten. „Wollen wir das in Münster?“, schrieb Schulte. Dieser Vorwurf ist sogar ein bisschen amüsant, denn Kritiker:innen werfen Lewe auch das Gegenteil vor, nämlich dass er so gut wie jeder Auseinandersetzung aus dem Weg gehe. Dirk Schulte bat für den „Fehltritt“ später um Entschuldigung.

Auf der Facebook-Seite von CDU-Fraktionschef Stefan Weber hatte da schon ein anderes Wahlkampf-Scharmützel begonnen. Weber nannte den 61-jährigen Grünen-Kandidaten Peter Todeskino ebenfalls in einem Posting einen „Mann im siebten Lebensjahrzehnt in der Rolle des ramponierten Berufsjugendlichen“. Und ein Mann im siebten Lebensjahrzehnt, das ist Markus Lewe natürlich nicht. Er ist schließlich sechs Jahre jünger.

Stefan Weber warf dem grünen Kandidaten auch inhaltlich einiges vor, im Wesentlichen schlechte Arbeit in Kiel, wo Peter Todeskino von 2005 bis 2017 Bürgermeister und Stadtbaurat war. Die Grünen haben darauf inzwischen mit einer Pressemitteilung reagiert („haltlose Negativkampagne der CDU“). Sie besteht aus einem Empfehlungsschreiben des Kieler Wohnungsdezernenten Gerwin Stöcken (SPD), mit dem Todeskino in Kiel zusammengearbeitet hat, sowie aus einem Frage-und-Antwort-Teil, der die konkreten Vorwürfe behandelt. Constanze Busch hat für RUMS die wichtigsten Aussagen aus Stefan Webers Posting überprüft. Dazu hat sie die Berichterstattung der Kieler Nachrichten nachvollzogen und mit Menschen telefoniert, die Peter Todeskino aus seiner Zeit in Kiel kennen. Weil es sehr schwer ist, Menschen, die man selbst kaum kennt, auf die Schnelle dazu zu bewegen, offen zu sprechen, haben wir unseren Gesprächspartner:innen zugesichert, sie nicht namentlich zu zitieren.

Direkt weiterlesen – nur 1 Euro für 6 Monate!

Lernen Sie RUMS ein halbes Jahr lang in aller Ruhe kennen. Sie zahlen dafür nur einen Euro!


  • Sie erfahren mit einem RUMS-Abo alles, was in Münster wichtig ist.
  • Sie bekommen 3x pro Woche unseren Newsletter mit Analysen, Kurzmeldungen und mehr.
  • Sie haben vollen Zugriff auf alle Reportagen und Interviews auf unserer Website.
  • Sie können jederzeit kündigen.