Die Geschichte der leeren Stühle | Isolation im Pflegeheim | Großer Kiepenkerl

Müns­ter, 29.04.2020

Guten Tag,

die neu­en Coro­na-Regeln zu Ver­an­stal­tun­gen und Ver­samm­lun­gen sind im Prin­zip ganz ein­fach: Ver­an­stal­tun­gen und Ver­samm­lun­gen sind unter­sagt. So steht es in Para­graph 11 der Coro­na-Schutz­ver­ord­nung. Aber dann kommt noch ein Nach­satz, und da geht es um die Ausnahmen. 

Die­se Aus­nah­men und die Fra­ge, was über­haupt Ver­an­stal­tun­gen und Ver­samm­lun­gen sind, haben in den ver­gan­ge­nen Tagen in Müns­ter für viel Ärger und Ver­wir­rung gesorgt. 

Die Stadt Müns­ter hat­te einer Anti-Atom­kraft-Initia­ti­ve eine Mahn­wa­che ver­bo­ten, weil sie der Mei­nung war, die Ver­an­stal­ter könn­ten nicht kon­trol­lie­ren, wie vie­le Men­schen teil­neh­men wür­den. Außer­dem sei­en sie nicht in der Lage, die Poli­zei- und Ord­nungs­kräf­te vor Infek­tio­nen zu schützen. 

Das Ver­wal­tungs­ge­richt Müns­ter befand: Müs­sen sie auch nicht. Für den Schutz sei die Stadt selbst ver­ant­wort­lich. Und dass schwer zu kon­trol­lie­ren sei, wie vie­le Men­schen kom­men, sei ja eigent­lich bei jeder öffent­li­chen Ver­an­stal­tung der Fall. Das Gericht ver­warf die Ent­schei­dung der Stadt und erlaub­te die Mahn­wa­che.

So etwas kann pas­sie­ren – vor allem, wenn Regeln noch neu sind. In einem ande­ren Fall ist die Erklä­rung nicht ganz so leicht zu fin­den. Und so rich­tig hel­fen mag die Stadt dabei auch nicht. 

Am Frei­tag­mor­gen woll­te Müns­ters Gas­tro­no­mie sich an einer bun­des­wei­ten Akti­on („Lee­re Stüh­le“) betei­li­gen, die in 80 ande­ren deut­schen Städ­ten schließ­lich auch statt­fand. Die Gas­tro­no­men woll­ten lee­re Stüh­le auf den Prin­zi­pal­markt stel­len, um auf ihre Not­la­ge auf­merk­sam zu machen. Doch die Stadt gab ihnen kei­ne Erlaubnis. 

Laut Hen­drik Eggert vom Hotel- und Gast­stät­ten­ver­band wäre es um eine klei­ne Grup­pe gegan­gen, die früh mor­gens mit lee­ren Stüh­len auf dem Prin­zi­pal­markt posiert hät­te, sie­ben Men­schen viel­leicht. Statt­des­sen fan­den die Gas­tro­nom­in­nen und Gas­tro­no­men am Sams­tag­mor­gen in den West­fä­li­schen Nach­rich­ten ein Grup­pen­bild, auf dem 13 Men­schen etwa zur glei­chen Zeit unge­fähr am sel­ben Ort zusam­men­stan­den, immer­hin mit Sicher­heits­ab­stand. Anlass: Zwei Trom­pe­ter der Feu­er­wehr spiel­ten auf einer Dreh­lei­ter ein klei­nes Kon­zert, um Coro­na-Hel­fe­rin­nen und -Hel­fern zu dan­ken. Eben­falls auf dem Bild: Sani­tä­ter, ein Kie­pen­kerl und Ober­bür­ger­meis­ter Mar­kus Lewe, der laut der Stadt aber nichts von dem Ter­min­kon­flikt wusste. 

Die Empö­rung ent­lud sich in den Stun­den dar­auf in Whats­app-Chats, der Face­book-Grup­pe „Müns­ter“ und bei Twit­ter, wo die Poli­zei in einem Tweet schrieb, sie habe bei der gan­zen Sache „kei­ne Kar­ten im Spiel“, was ein Poli­zei­spre­cher spä­ter „eine viel­leicht nicht ganz so glück­li­che For­mu­lie­rung“ nann­te. Die Stadt habe letzt­lich zwar ent­schie­den, aber man habe sich vor­her natür­lich beraten. 

Um das alles abzu­kür­zen: Noch am Sams­tag­nach­mit­tag kün­dig­te Mar­kus Lewe in einer Pres­se­mit­tei­lung für den mor­gi­gen Don­ners­tag einen „Gas­tro-Gip­fel“ an, aller­dings ohne den Vor­fall am Mor­gen zu erwäh­nen.

Auf die Fra­ge, war­um Müns­ter die Stüh­le-Akti­on anders als ande­re Städ­te nicht erlaubt hat­te, ant­wor­tet die Pres­se­stel­le (sinn­ge­mäß): Was ande­re Städ­te machen, kom­men­tie­ren wir nicht. 

War­um die Stadt Müns­ter die Akti­on erlaub­te, ist dabei klar: Sie stuf­te sie als Ver­an­stal­tung ein. Und in die­sem Fall bleibt kein Spiel­raum. Aus­nah­me­re­ge­lun­gens­indnur bei Ver­samm­lun­gen wie Demons­tra­tio­nen oder Kund­ge­bun­gen mög­lich. Und wie uns ein Spre­cher der Stadt Köln sag­te: „Ver­samm­lung meint Men­schen, kei­ne Stühle.“ 

Aber wie­so durf­ten dann in Köln und vie­len ande­ren deut­schen Städ­ten am Frei­tag­mor­gen lee­re Stüh­le auf den Markt­plät­zen ste­hen? Der Köl­ner Spre­cher sagt, es sei kei­ne Ver­samm­lung gewe­sen, son­dern eine zwi­schen Stadt und Poli­zei abge­stimm­te Akti­on, bei der es ledig­lich um das Foto gegan­gen sei. Die gan­ze Kulis­se habe nur für kur­ze Zeit exis­tiert. Das Ord­nungs­amt habe alles kon­trol­liert. Nach etwas über einer Stun­de sei alles vor­bei gewesen. 

Und das klingt ehr­lich gesagt nicht nach einem unkal­ku­lier­ba­ren Risi­ko. Es klingt, als wäre so etwas durch­aus auch in Müns­ter mög­lich gewesen.

Isolation im Pflegeheim

Seit Mit­te März erfah­ren wir viel dar­über, wie Men­schen Dop­pel- und Drei­fach­be­las­tun­gen im Home­of­fice bewäl­ti­gen. Über die Situa­ti­on von Men­schen in Pfle­ge­hei­men dage­gen wis­sen wir so gut wie gar nichts. 

Karin Bal­int hat uns geschrie­ben. Ihre Mut­ter lebt in Müns­ter in einem Heim. Die alte Dame sitzt seit Wochen allein in ihrem klei­nen Zim­mer. Selbst schrei­ben kann sie nicht mehr, aber „mit ihren 97 Jah­ren“ sei sie „noch voll auf ihrer geis­ti­gen Höhe“, sagt Karin Bal­int. Sie wol­le ihrer Mut­ter eine Stim­me geben. Daher hat sie mit ihr gespro­chen und aus ihrer Per­spek­ti­ve auf­ge­schrie­ben, wie ihre Mut­ter die Iso­la­ti­on erlebt. 

Das hier sei­en ihre Worte:

„(…) Zunächst wur­den die Gemein­schafts­ver­an­stal­tun­gen wie wöchent­li­ches Sin­gen, Spie­len und Vor­trä­ge gestri­chen. Die Phy­sio­the­ra­pie konn­te nicht mehr statt­fin­den. Das gemein­schaft­li­che Essen wur­de ersetzt durch Essen auf dem Zim­mer. Die ande­ren Heim­be­woh­ner und ich sit­zen seit vier­ein­halb Wochen auf unse­ren Zim­mern und haben bis auf das Pfle­ge­per­so­nal, das kei­ne Zeit mehr für ein per­sön­li­ches Gespräch fin­det, kei­nen Kon­takt mehr unter­ein­an­der. Das Schlimms­te ist, dass wir nicht nach drau­ßen dür­fen. Unse­re Ange­hö­ri­gen haben Besuchs­ver­bot und dür­fen uns nicht beglei­ten; die Pfle­ge­rin­nen, mit denen ein Spa­zier­gang mög­lich wäre, haben kei­ne Zeit dazu. Ich sit­ze hier und möch­te die Natur genie­ßen, wie alle ande­ren das doch auch dür­fen. Ich habe den Zwei­ten Welt­krieg mit­er­lebt, aber die­se Situa­ti­on hier ist für mich schlim­mer und uner­träg­li­cher. Obwohl wir nicht offi­zi­ell unter Qua­ran­tä­ne ste­hen, wer­den wir seit vier­ein­halb Wochen iso­liert. Geht man so mit Men­schen um, deren Lebens­zeit doch nur noch begrenzt ist? Ich füh­le mich hoff­nungs­los und habe das Gefühl, es nicht mehr zu schaffen.“

Das klingt über­haupt nicht zuver­sicht­lich. Aber mög­li­cher­wei­se fehlt vie­len Men­schen in Pfle­ge­hei­men im Moment genau die­ses Gefühl: die Hoff­nung, dass sich bald alles bes­sert. Die Betrei­be­rin­nen und Betrei­ber pri­va­ter Pfle­ge­hei­me haben vor weni­gen Tagen bereits um Hil­fe gebe­ten. „Die Ein­rich­tun­gen kön­nen die­se Situa­tio­nen nicht allei­ne bewäl­ti­gen“, sag­te Bernd Meu­rer, der Prä­si­dent des Bun­des­ver­bands pri­va­ter Anbie­ter und sozia­ler Diens­te. Man brau­che drin­gend Bera­tung und Unterstützung.

Wel­che pri­va­ten Initia­ti­ven gibt es in Müns­ter, um Men­schen in Pfle­ge­hei­men zu hel­fen? Schrei­ben Sie uns. Wir ver­öf­fent­li­chen hier im Brief eine Übersicht. 

Corona Update

Die Zahl der Coro­na-Pati­en­ten in Müns­ter ist wei­ter­hin gering. Wie die Stadt am Diens­tag­nach­mit­tag mel­de­te (Stand 15 Uhr), gel­ten im Stadt­ge­biet 37 Men­schen als infi­ziert, 577 als wie­der gene­sen, von 13 ist bekannt, dass sie an einer Coro­na-Infek­ti­on gestor­ben sind. Ein Grund zur Ent­war­nung sind die gerin­gen Infek­ti­ons­zah­len nicht. Wie die Tages­schau mel­det, ist die Repro­duk­ti­ons­ra­te nach Anga­ben des Robert-Koch-Insti­tuts (RKI) zwar auf 0,9 gesun­ken. Eine Rate von 1 bedeu­tet: Ein Infi­zier­ter oder eine Infi­zier­te steckt im Schnitt einen wei­te­ren Men­schen an. Laut RKI muss die Infek­ti­ons­ra­te unter die­sen Wert fal­len, um die Epi­de­mie ein­zu­däm­men. In Müns­ters Kran­ken­häu­sern lie­gen zur­zeit 21 Coro­na-Kran­ke, 12 davon auf Inten­siv­sta­tio­nen. Eben­so vie­le müs­sen beatmet wer­den – aus den Zah­len geht es nicht her­vor, aber ver­mut­lich sind es die­sel­ben. 52 Inten­siv­bet­ten in der Stadt sind frei. 

In aller Kürze

+++ In Müns­ters Club­sze­ne hat bis­lang jeder sei­ne eige­nen Cock­tails gemixt. Jetzt führt die Kri­se die Clubs zusam­men. Knapp 20 Läden am Hafen und am Hawerk­amp haben sich zur Inter­es­sen­ge­mein­schaft „Club Komi­tee Müns­ter“ zusam­men­ge­schlos­sen. Ihr Ziel unter ande­rem: Abschaf­fung der Ver­gnü­gungs­steu­er. Dabei geht es im Kern um die Fra­ge: Was ist Kul­tur? Wenn DJs künst­le­risch tätig sind, müss­te der Staat deren Auf­trit­te womög­lich eher för­dern, als sie mit einer Steu­er zu bele­gen. Das unter­mau­ern die Club­be­trei­ber mit dem Ange­bot, sich beim geplan­ten Musik-Cam­pus ein­zu­brin­gen. Eine Idee: „Kon­zer­te mit Top-DJs und Sym­pho­nie-Orches­tern, die die Wer­ke der DJs ver­to­nen (…)“ CDU und FDP wird das freu­en. Sie hät­ten den Musik-Cam­pus gern mög­lichst schon gegen Ende der Woche. Die übri­gen Par­tei­en sind dage­gen. Weil: zu teu­er. Ein wei­te­res Anlie­gen der Club­be­trei­ber: Sie wol­len sie­ben statt 19 Pro­zent Mehr­wert­steu­er, auch auf Geträn­ke – und nicht nur für ein Jahr, son­dern dau­er­haft.

+++ Über 200 Men­schen am Tag haben im März bei der Coro­na-Hot­line der Stadt Müns­ter ange­ru­fen. 6.500 Gesprä­che mel­det die Stadt, im April sei­en es bis­lang 5.400 gewe­sen. Macht zusam­men: 11.900. Das gro­ße The­ma in die­ser Woche: die Mas­ken­pflicht. Sonst gehe es meist um Fra­gen zur eige­nen Gesund­heit und in vie­len Fäl­len um die Sor­ge, sich ange­steckt zu haben. 32 Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter der Stadt­ver­wal­tung sind damit beschäf­tigt, die Anru­fe ent­ge­gen­zu­neh­men. Falls Sie selbst eine Fra­ge haben: Die Hot­line ist wei­ter unter der Num­mer (0251) 492 10 77 zu errei­chen. Sie kön­nen sonst auch eine E-Mail schrei­ben.

+++ Um mit zwei Freun­den unter frei­em Him­mel zu demons­trie­ren, wird man in Nord­rhein-West­fa­len auch in den nächs­ten Wochen wei­ter eine Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung brau­chen. Mit 150 Men­schen drin­nen einen Got­tes­dienst zu fei­ern, ist dage­gen ab dem 1. Mai kein Pro­blem mehr. Dann sind Mes­sen unter Auf­la­gen wie­der mög­lich. Mund- und Nasen­schutz kann man mit­brin­gen, tra­gen muss man ihn nicht, erklärt das Bis­tum Müns­ter in einer Mit­tei­lung. Vor­sich­tig sein soll­te man aller­dings spä­ter beim Her­aus­ge­hen. Wenn man vor der Kir­che zu dritt auf dem Dom­platz erwischt wird, kos­tet das pro Per­son 200 Euro. 

+++ Am Bau­zaun im Süd­park ste­hen zur­zeit tags­über Eltern mit ihren klei­nen Kin­dern wie vor einem Gehe­ge im Zoo – egal, ob die Bag­ger arbei­ten oder nicht. Es ist zur­zeit die wohl größ­te Attrak­ti­on im Süd­vier­tel: Die Tüm­pel und die Speck­brett­plät­ze wer­den saniert. Im August soll das laut der Stadt Müns­ter erle­digt sein. Dann folgt der zwei­te von vier Bau­ab­schnit­ten, die ins­ge­samt vier Jah­re dau­ern wer­den. Wie das Was­ser­be­cken im Som­mer aus­se­hen wird kön­nen Sie sich auf die­sem Bild schon ansehen.

Bringdienst des Tages

🥙 Ein klei­ner Tipp vor­ab: Wenn Sie sich beim Gro­ßen Kie­pen­kerl ein Kun­den­kon­to anle­gen, fül­len Sie am bes­ten alle Fel­der aus, auch das mit der Tele­fon­num­mer. Sonst kommt eine Feh­ler­mel­dung, und Sie müs­sen noch ein­mal von vor­ne anfan­gen. Aber wenn Sie das hin­ter sich haben, kön­nen Sie sich Spar­gel­spe­zia­li­tä­ten, die warm-geräu­cher­te Quell­was­ser-Forel­le oder Omas Königs­ber­ger Klop­se nach Hau­se bestel­len. Für 3,75 Euro gibt’s sogar 50 ml Kie­pen­kerl-Hand­des­in­fek­ti­ons­mit­tel dazu. Das Restau­rant lie­fert täg­lich von 12 bis 20.30 Uhr kos­ten­los ins Stadt­ge­biet (plus fünf Kilo­me­ter). Und falls Sie in der Nähe sind: Mit­tags gibt es ein „Soli-Mit­tag­essen zum Abho­len“ – für 6,95 Euro „zum Nach­bar­schafts­preis“.

Drinnenbleib-Tipps

+++ Wis­sen Sie, was heu­te ist? Welt­tanz­tag. Heu­te ist der Geburts­tag des fran­zö­si­schen Tän­zers und Cho­reo­gra­phen Jean-Jor­ges Nover­re (1727 – 1810), der das moder­ne Bal­lett erfun­den hat. Das hat uns net­ter­wei­se der Ver­ein Tanz­werk Müns­ter ver­ra­ten, der in einer Pres­se­mit­tei­lung dazu auf­ruft, Tanz­vi­de­os ein­zu­sen­den. Stil egal. Pro­fes­sio­na­li­täts­grad wahr­schein­lich auch. Es gehe dar­um, „die Viel­falt des Tan­zes zu zei­gen“. Die Vide­os will der Ver­ein im Netz ver­öf­fent­li­chen. Den Link zu Ihrem Film kön­nen Sie per E-Mail schi­cken. Eine schö­ne Idee. Ob es aller­dings eben­falls eine schö­ne Idee ist, der Akti­on bei mitt­ler­wei­le auch schon 13 Coro­na-Toten in Müns­ter das Mot­to „Tanz­vi­rus Müns­ter 2020 – Wir ste­cken an!“ anzu­hef­ten, ent­schei­den Sie am bes­ten selbst. 

+++ Zu den weni­gen Din­gen, die zur­zeit bei­na­he unein­ge­schränkt mög­lich sind, gehört Fahr­rad­fah­ren. Und wenn Sie vor­ha­ben, die­se Mög­lich­keit in den nächs­ten Wochen mög­lichst unein­ge­schränkt aus­zu­rei­zen, schau­en Sie am bes­ten auf die Web­site des Tou­ris­mus­ver­eins Müns­ter­land. Der Ver­ein hat sei­ne Rad-Pla­nungs­kar­te über­ar­bei­tet. In der Neu­auf­la­ge sind 200 Rou­ten ent­hal­ten – genü­gend, um bis Anfang Novem­ber jeden Tag eine ande­re aus­zu­pro­bie­ren. Aber auch danach gibt es sicher noch wei­te­re Varia­tio­nen. Laut dem Ver­ein sind die Rad­we­ge im Müns­ter­land 4.500 Kilo­me­ter lang. Zum Ver­gleich: Die Stre­cke von Deutsch­land bis zum Nord­pol ist mit knapp 4.300 Kilo­me­tern noch etwas kür­zer. Die Fahr­rad­kar­te kön­nen Sie auf der Sei­te des Ver­eins her­un­ter­la­den oder per Tele­fon bestel­len (0 25 71) 94 93 92. 

+++ Drei kur­ze Vor­trä­ge, jeweils zwölf Minu­ten pro The­ma. Danach hat das Publi­kum zwölf Minu­ten Zeit, selbst Fra­gen zu stel­len. Das ist grob umris­sen die Idee der Vor­trags­rei­he 12.min.me, die nor­ma­ler­wei­se bei der LBS an der Him­mel­reich­al­lee statt­fin­det, aber jetzt, wie eigent­lich alles, im Inter­net – heu­te ab 17 Uhr. Tho­mas Gord­al­la spricht über Refor­men und Wahl­ver­hal­ten, Felix Weger über das Inter­net der Din­ge und Start­ups, Wib­ke Dau­leti­ar über schwie­ri­ge Gesprä­che – und als ob das nicht schon unan­ge­nehm genug wäre, über vir­tu­el­le schwie­ri­ge Gesprä­che. Na, ist das viel­leicht was für Sie? Dann fol­gen Sie bit­te die­sem Link.

+++ Die Knei­pen­quiz­li­ga Müns­ter über­brückt die knei­pen­quiz­lo­se Zeit mit Quiz­aben­den per Video­kon­fe­renz. Das klingt kom­pli­ziert, ist aber ganz leicht. Ein­fach eine E-Mail an Udo Rein­ker schrei­ben. Der ant­wor­tet dann mit einem Zoom-Link, über den man am Don­ners­tag um 20 Uhr in die Quiz­kon­fe­renz gelangt. Die Regeln erklärt die Quiz­li­ga auf ihrer Web­site. Eine Beson­der­heit bei der Online-Vari­an­te: Die Quiz-Teams kor­ri­gie­ren ihre Ant­wor­ten selbst. Dass nicht gegoo­gelt wird, ist Ehren­sa­che. Die drei Euro Teil­nah­me­ge­bühr sind frei­wil­lig. Das Geld geht an die Knei­pen, in denen das Quiz nor­ma­ler­wei­se statt­fin­det. War sonst noch etwas? Ach ja, einer der Ver­an­stal­ter sag­te am Tele­fon, da das Quiz nicht in der Knei­pe statt­fin­de, müs­se man natür­lich selbst dafür sor­gen, dass Bier im Kühl­schrank liegt. Bes­ten Dank. Das ist ein sehr guter Hinweis. 

Für heu­te wäre das alles. Am Frei­tag schreibt Ihnen wie­der Kat­rin Jäger, wie auch die­ses Mal rela­tiv früh mor­gens. Falls Sie sich gefragt haben, war­um der Brief so unre­gel­mä­ßig kommt: Das liegt nicht an unse­rer chao­ti­schen Arbeits­wei­se. Der Grund ist: Wir tes­ten ver­schie­de­ne Erschei­nungs­zei­ten. Schrei­ben Sie uns gern, zu wel­cher Zeit Sie unse­ren Brief am liebs­ten hätten. 

Haben Sie eine schö­ne Woche! 

Herz­li­che Grüße

Ralf Heimann

Mit­ar­beit: Sebas­ti­an Stachorra

PS

Sonn­tag­nach­mit­tag. Der Fahr­rad­weg an der Wer­se, irgend­wo Rich­tung Wol­beck. Eine schwit­zen­de Gestalt joggt vor­bei und ruft von schräg hin­ten: „Hey, Ralf!“ Ein Blick von Rad zurück über die Schul­ter: „Ach Jörn! Hi!“ Eine kur­ze Begeg­nung. Dann um 21.44 Uhr eine E-Mail: „Wir sind uns doch vor­hin ent­ge­gen­ge­kom­men. Mei­ne Haus-und-Hof-Lauf­stre­cke. Habe beim Lau­fen sel­ten so vie­le Insek­ten im Mund gehabt wie heu­te. Anschei­nend kom­men sie zurück. Ab mor­gen lau­fe ich dann bes­ser mal mit Mas­ke.“ Eine ziem­lich gute Idee, denn was man bei allen Zwei­feln über die Wirk­sam­keit von Mas­ken wohl rela­tiv sicher sagen kann: Gegen Insek­ten hel­fen sie in jedem Fall. Falls Sie es noch nicht geschafft haben, sich um eine Mas­ke zu küm­mern, aber in den nächs­ten Tagen mit dem Bus fah­ren, im Super­markt ein­kau­fen oder an der Wer­se ohne Insek­ten im Mund jog­gen möch­ten, schau­en Sie doch ein­mal auf die­se Sei­te. Dort fin­den Sie eine Über­sicht aller städ­ti­schen und kirch­li­chen Sammelstellen.