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Porträt von Ralf Heimann
Mit Ralf Heimann

Münster, 12.05.2020

Guten Tag *|FNAME|* *|LNAME|*,

ieles von dem, was in Coesfeld scheinbar ans Licht gekommen ist, war schon lange bekannt. Im Oktober 2019 meldete das NRW-Gesundheitsministerium von Karl-Josef Laumann (CDU) nach einer Kontrolle von 30 Schlachthöfen in einer Presseerklärung: „Arbeitsschutzkontrollen zeigen gravierende Mängel.“ Das Ministerium verwendete selbst das überdeutliche Wort „Arbeitsausbeutung“, um zu beschreiben, wogegen man nun vorgehen wolle, und schlug als Lösung, nun ja, Beratungsangebote vor. Das nannte Laumann ein „klares Signal“.

Die Liste der festgestellten Mängel klingt wie eine umfassende Aufstellung aller Möglichkeiten – für den Fall, dass man den Arbeitsschutz so effektiv wie möglich umgehen wollte. Die Behörden stellten über 3.000 Arbeitszeitverstöße fest. Beschäftigte arbeiteten teilweise 16 Stunden am Tag. In über 900 Fällen hatten vorgeschriebene Vorsorgeuntersuchungen nicht stattgefunden. Das Ergebnis war – man muss es so sagen – eine Katastrophe.

Probleme gab es vor allem dort, wo Mitarbeiter über Werkverträge beschäftigt waren; das bedeutet, der Vertrag gilt nur für eine vereinbarte Leistung. Lediglich zwei der 30 Schlachthöfe bekamen ein gutes Zeugnis. Beide hatten eine eigene Belegschaft. Man hätte daraus Schlüsse ziehen können. Doch die Verantwortung für die Situation sieht Karl-Josef Laumann, wie er nun im Interview mit dem Deutschlandfunk sagt, vor allem beim Bund („der Deutsche Bundestag war ja immer der Meinung in der Mehrheit, dass solche Werkverträge in Ordnung sind“), bei den Schlachthöfen (Hygienestandards wurden nicht ernst genommen) und bei den Kommunen (Gesundheitsämter müssen Werkswohnungen kontrollieren). Bei sich selbst und seinem Ministerium sieht er keine Versäumnisse.

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