Der mühsame Weg zur Psychotherapie | Streik an der Uniklinik | La tienda

Müns­ter, 9. Novem­ber 2021

Guten Tag,

haben Sie mal kurz­fris­tig einen Ter­min bei Ihrer Haus­ärz­tin oder Ihrem Haus­arzt gebraucht? Oft genügt ein Anruf, und wenn Sie etwas War­te­zeit mit­brin­gen, kom­men Sie noch am sel­ben Tag dran. Bei einer Psy­cho­the­ra­pie ist das nicht ganz so ein­fach. Eine Online-Suche und ein Anruf in der nächst­ge­le­ge­nen Pra­xis rei­chen in den meis­ten Fäl­len nicht aus. Der Weg zu einem The­ra­pie­platz kann sehr müh­sam sein, und für man­che ist er schwie­ri­ger als für ande­re. Dabei haben wir es in Müns­ter rein rech­ne­risch mit einer Über­ver­sor­gung zu tun.

Wie kann das sein? Um das zu ver­ste­hen, schau­en wir uns in die­sem Brief ein­mal das gan­ze Sys­tem an: 14 Fra­gen und Ant­wor­ten zur Psychotherapie.

1. Wie bekomme ich einen Therapieplatz? 

Dafür brau­chen Sie erst­mal Kon­takt­da­ten und die fin­den Sie online, zum Bei­spiel hier und hier. Außer­dem brau­chen Sie Infor­ma­tio­nen dar­über, wie die jewei­li­ge Pra­xis abrech­net, und zu den Spe­zi­al­ge­bie­ten der Therapeut:innen. Han­delt es sich um eine pri­va­te oder eine kas­sen­ärzt­li­che Pra­xis? Wel­che Aus­rich­tung hat der The­ra­peut oder die The­ra­peu­tin? Die ver­füg­ba­ren Plät­ze sind begrenzt, also kon­tak­tie­ren Sie am bes­ten gleich meh­re­re Pra­xen. Beson­ders für Men­schen mit Depres­sio­nen und ande­ren psy­chi­schen Erkran­kun­gen kann das eine Hür­de sein. Meis­tens gibt es kei­ne Sprech­stun­den­hil­fe, man muss aufs Band sprechen.

Und auch danach muss man sich gedul­den. In einem Erst­ge­spräch kann zunächst geklärt wer­den, ob eine psy­cho­the­ra­peu­ti­sche Behand­lung das Rich­ti­ge ist. Ist das der Fall, fol­gen soge­nann­te pro­ba­to­ri­sche Sit­zun­gen. Sie fin­den vor der The­ra­pie statt, aber nicht unbe­dingt in der Pra­xis, in der Sie Ihr Erst­ge­spräch hat­ten. Das liegt dar­an, dass Psychotherapeut:innen Erst­ge­sprä­che auch dann anbie­ten müs­sen, wenn sie gera­de eigent­lich kei­ne Kapa­zi­tä­ten für eine län­ge­re The­ra­pie haben. Unter Umstän­den müs­sen Sie also nach dem Erst­ter­min noch ein­mal auf die Suche gehen.

In den pro­ba­to­ri­schen Sit­zun­gen kön­nen Sie fest­stel­len, ob die Che­mie zwi­schen Ihnen und der The­ra­peu­tin oder dem The­ra­peu­ten stimmt. Dann folgt die Dia­gno­se, und der The­ra­peut oder die The­ra­peu­tin bean­tragt ein bestimm­tes Kon­tin­gent an Sit­zun­gen bei der Krankenkasse. 

Im Durch­schnitt war­ten Patient:innen in Deutsch­land rund 20 Wochen auf einen The­ra­pie­platz. 38 Pro­zent der Men­schen müs­sen sich sogar mehr als ein hal­bes Jahr lang gedul­den. Vie­len ist das zu lang. 30 Pro­zent der Patient:innen mit Angst­stö­rung begin­nen gar kei­ne ambu­lan­te The­ra­pie mehr, wenn sie zwei Mona­te war­ten mussten.

Dabei gibt es die Mög­lich­keit einer Akut­be­hand­lung. Am Tele­fon oder in einem Erst­ge­spräch beur­teilt der The­ra­peut oder die The­ra­peu­tin, wie dring­lich eine The­ra­pie ist, und kann ohne die pro­ba­to­ri­schen Sit­zun­gen mit der The­ra­pie begin­nen. Das soll den Zugang zur Ver­sor­gung ver­ein­fa­chen. Aber einen frei­en Platz garan­tiert auch das nicht.

2. Welche anderen Möglichkeiten gibt es?

Wenn Sie gesetz­lich ver­si­chert sind, kön­nen Sie sich an die Ter­min­ser­vice­stel­le der Kas­sen­ärzt­li­chen Ver­ei­ni­gung wen­den. Sie ver­mit­telt aller­dings zunächst nur Erst­ge­sprä­che. Unter­stüt­zung auf dem Weg zu einem The­ra­pie­platz bie­tet das Psy­cho­the­ra­peu­tIn­nen-Netz­werk Müns­ter und Müns­ter­land. In ihm haben sich mehr als 500 Psychotherapeut:innen zusam­men­ge­schlos­sen. Online oder bei einem Tele­fon­dienst kön­nen Sie dort Ihren Namen und Ihr Anlie­gen angeben.

Die Daten wer­den dann anony­mi­siert und im inter­nen Bereich online gestellt. So kön­nen alle Therapeuti:innen die Ein­trä­ge sehen. Wer einen frei­en Platz hat, kann sich beim Netz­werk mel­den und die Anfra­ge anneh­men. Das klingt viel­ver­spre­chend. Trotz­dem kommt es immer wie­der vor, dass Men­schen kei­nen The­ra­pie­platz bekommen. 

3. Wie hoch ist denn die Nachfrage?

Der Bedarf an The­ra­pie­plät­zen sei höher als das Ange­bot, sagt Sabi­ne Mahl­mann aus dem Vor­stand des Psy­cho­the­ra­peu­tIn­nen-Netz­werks. Durch Coro­na habe sich die Situa­ti­on offen­bar ver­schlim­mert. 2020 sei­en im Ver­gleich zum Vor­jahr fast dop­pelt so vie­le The­ra­pie­platz­an­fra­gen ein­ge­gan­gen. Es sei­en zwar auch mehr Plät­ze ver­mit­telt wor­den, aber die Zahl der Patient:innen, die ohne Platz blie­ben, sei eben­falls stark gestie­gen. Aus einer uns vor­lie­gen­den Prä­sen­ta­ti­on des Netz­werks geht her­vor, dass die Ver­mitt­lungs­quo­te 2019 bei 79 Pro­zent lag, 2020 dann bei 63 Pro­zent und im ers­ten Quar­tal 2021 nur noch bei 35 Prozent.

Im zwei­ten Quar­tal sank die Zahl noch mal um zwei Pro­zent­punk­te. Haben also zwei Drit­tel der Men­schen kei­nen The­ra­pie­platz bekom­men, obwohl sie einen gebraucht hät­ten? Ja und nein. Die­se Anga­be bezieht sich nur auf die ers­te Woche. Wer in die­sem Zeit­raum leer aus­ge­gan­gen ist, kann im nächs­ten Anlauf mehr Glück haben. Man kann sagen: Je län­ger die War­te­zeit, des­to bes­ser die Vermittlungschance.

Im drit­ten Quar­tal stieg die Ver­mitt­lungs­quo­te auf 54 Pro­zent. Hier geht es um die Som­mer­mo­na­te. Die Coro­na-Situa­ti­on hat sich etwas ent­spannt, die Nach­fra­gen an die Pra­xen sind zurück­ge­gan­gen. Viel­leicht konn­ten dadurch vor­über­ge­hend mehr Plät­ze ver­mit­telt wer­den. Dass sich der Bedarf redu­ziert hat, glaubt Mahl­mann nicht. „Psy­chi­sche Belas­tun­gen reagie­ren nicht so schnell wie Infek­ti­ons­zah­len, das dau­ert“, sagt sie. 

4. Wie hat sich Corona auf die Nachfrage ausgewirkt?

Die Deut­sche Psy­cho­the­ra­peu­ten­ver­ei­ni­gung hat bun­des­wei­te Befra­gun­gen durch­ge­führt. Das Ergeb­nis: Sor­gen und psy­cho­so­zia­le Belas­tun­gen haben in hohem Maße zuge­nom­men. 70 Pro­zent der befrag­ten Erwach­se­nen lit­ten unter emo­tio­na­len Belas­tun­gen, wei­te­re Aspek­te waren Zukunfts­un­si­cher­heit, eine Ein­schrän­kung des Hand­lungs­spiel­raums, der Ver­lust sozia­ler Kon­tak­te und beruf­li­che Schwierigkeiten. 

Um den stei­gen­den Anfra­gen Rech­nung zu tra­gen, hat das Psy­cho­the­ra­peu­tIn­nen-Netz­werk im Herbst 2020 sei­nen Tele­fon­dienst aus­ge­wei­tet und die Home­page ver­bes­sert. So konn­ten sie zwar mehr Anfra­gen anneh­men und auch ver­mit­teln. Die Zahl der Therapeut:innen hat sich dadurch aber nicht erhöht. Des­halb gibt es unterm Strich mehr Patient:innen, die nicht ver­mit­telt wer­den konn­ten und immer noch auf einen Platz warten. 

5. Warum werden nicht mehr Plätze geschaffen?

Das ist nicht so ein­fach. Geb­hard Hent­schel, der Vor­sit­zen­de der Deut­schen Psy­cho­the­ra­peu­ten­ver­ei­ni­gung, hat mit mir über die Ver­sor­gungs­si­tua­ti­on in Müns­ter gespro­chen. Auch er bestä­tigt, dass die Nach­fra­ge bun­des­weit gestie­gen ist. Bei Erwach­se­nen um 40 Pro­zent und bei Jugend­li­chen sogar um 60 Pro­zent. Um dem gestie­ge­nen Bedarf gerecht zu wer­den, kön­nen aber nicht ein­fach mehr Pra­xen eröff­net wer­den. Wie vie­le Mediziner:innen und Psychotherapeut:innen aus den Töp­fen der Kran­ken­kas­sen bezahlt wer­den, rich­tet sich nach der Bedarfs­pla­nung. Sie regelt, wie vie­le Pra­xen es gibt und wie sie ver­teilt sind. 

Der Beschluss über die­se Bedarfs­pla­nung fällt in einem Aus­schuss. In die­sem Aus­schuss haben die Kran­ken­kas­sen genau­so vie­le Stim­men wie die Psychotherapeut:innen und Ärzt:innen. Möch­te man mehr Plät­ze schaf­fen, braucht es aber eine Mehr­heit. Letzt­end­lich geht es um die Bereit­schaft, Geld zur Ver­fü­gung zu stel­len. Die Anpas­sung der Bedarfs­pla­nung ist „sper­rig“, so Hent­schel. Sie stammt aus dem Jahr 1998 und wird für die Städ­te nur ange­passt, wenn die Ein­woh­ner­zahl steigt. Schnell zu reagie­ren, zum Bei­spiel auf eine Pan­de­mie, ist damit ausgeschlossen. 

6. Aber wie kann man der Corona-Situation gerecht werden?

Die Kas­sen­ärzt­li­chen Ver­ei­ni­gun­gen kön­nen zum Bei­spiel Psychotherapeut:innen ermäch­ti­gen, für einen begrenz­ten Zeit­raum eine Pra­xis zu eröff­nen. Eine wei­te­re Mög­lich­keit ist die Kos­ten­er­stat­tung: In drin­gen­den Fäl­len kön­nen Patient:innen bei zu hoher War­te­zeit auch eine Pri­vat­pra­xis auf­su­chen. Aller­dings tun sich die Kran­ken­kas­sen schwer, die­se Kos­ten zu über­neh­men. Hent­schel wür­de sich wün­schen, dass die­ses Instru­ment öfter zum Ein­satz kommt. Kann die Behand­lung nicht in zumut­ba­rer Zeit erfol­gen, spricht er von Systemversagen.

7. Wie ist die Versorgung in Münster? 

Zur durch­schnitt­li­chen War­te­zeit in Müns­ter gibt es kei­ne ver­läss­li­chen Zah­len. Das liegt dar­an, dass nicht jede Pra­xis eine War­te­lis­te führt. Ins­ge­samt ist die Ver­sor­gung laut Geb­hard Hent­schel aber gut. Das ist der psy­cho­lo­gi­schen Fakul­tät und den Aus­bil­dungs­in­sti­tu­ten zu ver­dan­ken. Auf 3.171 Ein­woh­ner kommt ein:e Psychotherapeut:in. Laut Bedarfs­pla­nung ent­spricht das einer Ver­sor­gung von über 207 Pro­zent, heißt es aus dem Pres­se­amt der Kas­sen­ärzt­li­chen Ver­ei­ni­gung West­fa­len-Lip­pe. „Eine soge­nann­te Über­ver­sor­gung“, sagt Hent­schel. Zum Ver­gleich: Im Ruhr­ge­biet kommt ein:e Psychotherapeut:in auf 5.207 Einwohner. 

Die Kas­sen­ärzt­li­che Ver­ei­ni­gung und die Kran­ken­kas­sen dul­de­ten die Über­ver­sor­gung, sagt Geb­hard Hent­schel. Das liegt dar­an, dass Müns­ter umlie­gen­de Krei­se mit­ver­sorgt. Sobald eine Pra­xis schließt, könn­te die Kas­sen­ärzt­li­che Ver­ei­ni­gung den Kas­sen­sitz auf­lö­sen und so die Über­ver­sor­gung regu­lie­ren. Doch meis­tens zeigt sich: Die Pra­xis war kom­plett aus­ge­las­tet. Also bleibt der Kas­sen­sitz bestehen und wird wei­ter­ver­kauft.

Auch Hent­schel kann in sei­ner Pra­xis in Müns­ter nicht alle Patient:innen ver­sor­gen, die zu ihm kom­men und eine Behand­lung benötigen. 

8. Wie kann man trotzdem neue Versorgungsmöglichkeiten schaffen?

Es gibt die Mög­lich­keit, einen Kas­sen­sitz zu hal­bie­ren. Zwei Therapeut:innen mit je einem hal­ben Kas­sen­sitz kön­nen ins­ge­samt mehr Patient:innen ver­sor­gen als ein:e Therapeut:in mit einem vol­len Sitz. Die Kas­sen­ärzt­li­che Ver­ei­ni­gung bezahlt pro Woche bis zu 60 Sit­zun­gen. Im Durch­schnitt hält ein:e Therapeut:in aber nur 24 bis 26 Sit­zun­gen pro Woche, weil alle Ter­mi­ne vor- und nach­be­rei­tet wer­den müs­sen. Geb­hard Hent­schel von der Deut­schen Psy­cho­the­ra­peu­ten­ver­ei­ni­gung ver­gleicht das mit Lehrer:innen am Gym­na­si­um, die bei vol­ler Stel­le 26 Schul­stun­den unterrichten. 

Das Mit­tel ist beliebt. Bun­des­weit sind die Hälf­te der Kas­sen­sit­ze hal­biert. Nach und nach wür­den so neue Ver­sor­gungs­mög­lich­kei­ten ent­ste­hen, sagt Hent­schel. Die The­ra­pie­stun­den wer­den übri­gens ein­zeln abge­rech­net. Für die Therapeut:innen ent­steht durch einen hal­ben Kas­sen­sitz also kein Nach­teil, für die Kran­ken­kas­sen fal­len bei zwei hal­ben Sit­zen aber meis­tens höhe­re Kos­ten an als für einen vol­len Sitz.

9. Werden die Richtigen behandelt?

Immer wie­der wer­den auch Vor­wür­fe gegen die Psychotherapeut:innen laut. Die sol­len selbst für die lan­gen War­te­zei­ten ver­ant­wort­lich sein, indem sie die ver­füg­ba­ren Plät­ze den Fal­schen geben. Sie wür­den lie­ber Patient:innen in einer vor­über­ge­hen­den Lebens­kri­se behan­deln als Men­schen mit schwe­ren psy­chi­schen Erkran­kun­gen, so heißt es.

Hent­schel weist die­sen Vor­wurf zurück. Auch er bekommt die anony­mi­sier­ten Kurz­be­schrei­bun­gen der Patient:innen vom Psy­cho­the­ra­peu­tIn­nen Netz­werk. Dabei hand­le es sich um „umfang­rei­che Indi­ka­tio­nen und nicht um leich­te Stö­run­gen“. Das bestä­tigt eine Stu­die der Tech­ni­ker-Kran­ken­kas­se. Den all­ge­mei­nen Anstieg der Nach­fra­ge führt Hent­schel auch dar­auf zurück, dass das Bewusst­sein für psy­chi­sche Erkran­kun­gen zuge­nom­men habe.

Die Deut­sche Psy­cho­the­ra­peu­ten­ver­ei­ni­gung for­dert daher seit Jah­ren eine Reform der Bedarfs­pla­nung. Und vor allem: neue Zulas­sun­gen für Psychotherapeut:innen im Umland grö­ße­rer Städ­te, in länd­li­chen Berei­chen und im Ruhrgebiet.

10. Wer fragt nach den Plätzen? 

Schaut man sich die Prä­sen­ta­ti­on des Psy­cho­the­ra­peu­tIn­nen-Netz­werks ein­mal genau­er an, fällt auf, dass 2021 deut­lich mehr Frau­en (knapp 60 Pro­zent aller Anfra­gen) sich um einen The­ra­pie­platz bemüht haben als Män­ner. War die pan­de­mie­be­ding­te Belas­tung also für Frau­en höher?

Sabi­ne Mahl­mann vom Netz­werk der Psychotherapeut:innen sagt, dass die Dop­pel­be­las­tung von Home­of­fice und Home­schoo­ling durch­aus einen Ein­fluss gehabt haben könn­te. In den Zah­len zeich­ne sich das aber nicht ab. Es sei gene­rell so, dass Frau­en häu­fi­ger einen The­ra­pie­platz anfra­gen. Viel­leicht hat das mit der gesell­schaft­li­chen Akzep­tanz zu tun, mut­maßt Mahl­mann. Män­ner täten sich schwe­rer damit, nach Hil­fe zu fra­gen und Hil­fe anzunehmen. 

Auch der Aspekt des Alters hat etwas mit gesell­schaft­li­cher Akzep­tanz zu tun. Die meis­ten Anfra­gen kom­men von Men­schen im Alter zwi­schen 20 und 35. Der Grund dafür sei auch hier nicht unbe­dingt coro­nabe­dingt, so Mahl­mann. Je jün­ger die Patient:innen sei­en, des­to gerin­ger sei die Hemm­schwel­le. In den letz­ten 20 Jah­ren habe sich die Hal­tung gegen­über einer Psy­cho­the­ra­pie lang­sam geän­dert. Mitt­ler­wei­le sei­en psy­cho­the­ra­peu­ti­sche Behand­lun­gen zwar aner­kann­ter, aber für älte­re Men­schen sei die Hemm­schwel­le immer noch höher.

11. Ist es für gesetzlich versicherte Menschen schwerer, einen Therapieplatz zu finden?

Gesetz­lich Ver­si­cher­te haben eine deut­lich gerin­ge­re Ver­mitt­lungs­quo­te als Pri­vat­ver­si­cher­te. Wäh­rend im ers­ten Quar­tal die­ses Jah­res 69 Pro­zent der gesetz­lich Ver­si­cher­ten kei­nen The­ra­pie­platz bekom­men, sind es bei den Pri­vat­ver­si­cher­ten nur 11 Pro­zent. Das hat wie­der­um mit der Ver­sor­gungs­struk­tur zu tun, sagt Sabi­ne Mahl­mann. Gesetz­lich Ver­si­cher­te kön­nen nur Psychotherapeut:innen auf­su­chen, die einen Kas­sen­sitz haben. Privatpatient:innen kön­nen dage­gen auch in rei­nen Pri­vat­pra­xen behan­delt werden.

Es ist wie auf einem Markt. Wenn die Nach­fra­ge steigt, steigt auch die Zahl der Pri­vat­pra­xen, denn die wer­den nicht von der Kas­sen­ärzt­li­chen Ver­ei­ni­gung regle­men­tiert. Gera­de in Müns­ter ist der Bedarf hoch. Etwa 30 Pro­zent der Einwohner:innen sind hier pri­vat ver­si­chert, sagt Geb­hard Hentschel.

12. Welche Rolle spielen die Psychotherapeut:innen?

Neben den sys­te­misch beding­ten Ursa­chen für die Nicht-Ver­mitt­lung von The­ra­pie­plät­zen könn­te es noch wei­te­re geben. Wolf­gang Hes­sel ist Psy­cho­lo­gi­scher Psy­cho­the­ra­peut mit einem Kas­sen­sitz im Müns­ter­land. Er heißt eigent­lich anders, sei­nen rich­ti­gen Namen möch­te er hier aber lie­ber nicht ver­öf­fent­licht sehen. „Letzt­end­lich suche ich mir als The­ra­peut mei­ne Pati­en­ten selbst aus“, sagt er. „Wir alle sind Kin­der unse­rer Zeit, auch Psy­cho­the­ra­peu­ten haben Vor­lie­ben, inter­na­li­sier­te Vor­ur­tei­le und Rassismen.“ 

Nach einem Anruf von einem Pati­en­ten mit Akzent war Hes­sel skep­tisch. „Er hat­te etwas Kla­gen­des. Ich war mir nicht sicher, ob er die The­ra­pie wirk­lich benö­tigt oder sie nur für die Arbeits­un­fä­hig­keit braucht.“ Letzt­end­lich hat sich Hes­sel sei­ne eige­nen Vor­ur­tei­le vor Augen geführt und dem Pati­en­ten den The­ra­pie­platz gege­ben. Therapeut:innen müs­sen sich gut über­le­gen, wem sie einen Platz geben und wem nicht, sagt er. Einer der wich­tigs­ten Fak­to­ren für die Wirk­sam­keit einer The­ra­pie ist die Che­mie zwi­schen Therapeut:in und Patient:in. Trotz­dem müs­sen alle Patient:innen ver­sorgt werden.

13. Welche Rolle spielen die Patient:innen?

Auch auf Sei­ten der Patient:innen sieht er mög­li­che Ursa­chen. Für Men­schen mit nied­ri­ge­rem Bil­dungs­ni­veau sei der Weg zu einem The­ra­pie­platz ver­mut­lich schwie­ri­ger. Wenn auf einen Anruf in der Pra­xis eine Absa­ge kommt, ist die Hür­de wahr­schein­lich höher, sich mit Nach­druck um einen Platz zu bemü­hen, ver­schie­de­ne Pra­xen anzu­ru­fen, zu recher­chie­ren, sich an die rich­ti­gen Stel­len zu wen­den. Mehr Kas­sen­sit­ze und eine bedarfs­ge­rech­te­re Ver­sor­gung wür­den sich in zwei­fa­cher Hin­sicht posi­tiv auf die­se Pro­ble­ma­tik aus­wir­ken: Patient:innen fän­den leich­ter einen Platz, und Therapeut:innen müss­ten weni­ger auswählen. 

Um struk­tu­rel­len Benach­tei­li­gun­gen vor­zu­beu­gen, könn­te zudem die Pati­en­ten­struk­tur unter­sucht wer­den. Wie ist die Ver­mitt­lungs­quo­te von Men­schen mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund im Ver­gleich zur Gesamt­ver­mitt­lungs­quo­te? Zah­len dazu gibt nicht. Die sozia­len und kul­tu­rel­len Hin­ter­grün­de der Patient:innen wer­den nicht erfasst. Und auch die anony­mi­sier­ten Daten des Psy­cho­the­ra­peu­tIn­nen-Netz­werks geben kei­ne Aus­kunft über Bil­dungs­stand und Migra­ti­ons­hin­ter­grund der Patient:innen.

14. Was tun, um lange Wartezeiten zu vermeiden?

Sabi­ne Mahl­mann rät, den Radi­us um den eige­nen Wohn­ort zu ver­grö­ßern. Das klingt aller­dings nach einer wei­te­ren Hür­de, zumal auch nicht jede:r Patient:in die Mög­lich­keit hat, mit dem Auto oder dem öffent­li­chen Nah­ver­kehr wei­te Stre­cken zurück­zu­le­gen. Die The­ra­pie auf Distanz sei dabei kei­ne Lösung. „Auch wenn die Pan­de­mie gezeigt hat, dass das funk­tio­niert“, so Mahl­mann, „bleibt das Grund­pro­blem bestehen – und das sind die feh­len­den Therapeut:innen.“

In den ver­gan­ge­nen Jah­ren haben sich des­halb immer mehr digi­ta­le Gesund­heits­an­wen­dun­gen eta­bliert. Die Apps kön­nen als Rezept ver­ord­net wer­den, und die Patient:innen erhal­ten dann einen frei­en Zugang. Eine ambu­lan­te The­ra­pie erset­zen sie nicht, aber sie kön­nen dabei hel­fen, War­te­zei­ten zu über­brü­cken. In aku­ten Kri­sen kön­nen sich Münsteraner:innen außer­dem an die Kri­sen­hil­fe Müns­ter wen­den. Bin­nen 24 Stun­den nach dem Anruf kann dort ein per­sön­li­ches Gespräch erfolgen.

Auch die Gesund­heits-Apps sind letzt­lich Instru­men­te, um dem Ver­sor­gungs­not­stand ent­ge­gen­zu­wir­ken. Aus Sicht von Wolf­gang Hes­sel kann das ver­ein­zelt Abhil­fe schaf­fen, löst aber nicht das grund­sätz­li­che Pro­blem: Es gibt zu wenig Therapieplätze.

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Post von Leser:innen

Ange­li­ka van der Kooi und Jörg Floß, die uns letz­te Woche schon zur Kolum­ne von Ruprecht Polenz geschrie­ben hat­ten, haben uns noch einen Leser:innen-Brief zur Ver­kehrs­po­li­tik geschickt. Sie berich­ten, wie sie die Rad­in­fra­struk­tur und die Ver­kehrs­pla­nung in Süd­ti­rol, beson­ders in Bozen, erlebt haben und sich auch für Müns­ter wün­schen. Hier geht es zu ihrem Bei­trag.

In aller Kürze

+++ Wir hat­ten in unse­ren RUMS-Brie­fen schon ein paar­mal fürs Stadt­po­li­tik-Strea­ming gewor­ben. Und wir hat­ten ver­spro­chen, dass wir Ihnen Bescheid sagen, wenn Sie das nächs­te Mal rein­schau­en und die loka­le Demo­kra­tie live mit­ver­fol­gen kön­nen. Mor­gen wäre die nächs­te Mög­lich­keit, der Rat tagt ab 17.30 Uhr. Sie kön­nen über die­sen Link digi­tal zuschau­en und zuhö­ren. Wenn Sie vor Ort dabei sein möch­ten: Die Politiker:innen tref­fen sich in der Hal­le Müns­ter­land, und dort gibt es auch etli­che Plät­ze für Gäs­te. Es gilt die 3G-Regel.

Auf der Tages­ord­nung ste­hen unter ande­rem die neue Zwi­schen­lö­sung für die Mat­hil­de-Anne­ke-Gesamt­schu­le und die Zukunft der Innen­stadt, für die die Stadt­ver­wal­tung neue För­der­mit­tel bean­tra­gen möch­te. Am Frei­tag schrei­ben wir Ihnen, was dabei her­aus­ge­kom­men ist und wel­che The­men die Poli­tik sonst noch beschäf­tigt haben.

Um die kli­ma­neu­tra­le Stadt­ver­wal­tung (RUMS-Brief vom 26. Okto­ber) geht es mor­gen übri­gens doch noch nicht, das The­ma wird näm­lich erst ein­mal in ver­schie­de­nen Fach­aus­schüs­sen dis­ku­tiert. Wir wer­den dann in der nächs­ten oder über­nächs­ten Rats­sit­zung wie­der davon hören.

+++ An der Uni­kli­nik Müns­ter wird mor­gen in eini­gen Berei­chen auf Wochen­end-Modus umge­stellt. Pfle­ge­kräf­te und ande­re Beschäf­tig­te wol­len für höhe­re Gehäl­ter strei­ken, weil die Bun­des­län­der den Gewerk­schaf­ten in den Tarif­ver­hand­lun­gen noch nicht ent­ge­gen­ge­kom­men sind. Heu­te gab es schon Warn­streiks an den Uni­kli­ni­ken in Köln, Düs­sel­dorf und Essen. Die West­fä­li­schen Nach­rich­ten berich­ten, dass sich mor­gen am UKM 200 bis 300 Men­schen an dem Warn­streik betei­li­gen wol­len. Die Kli­nik muss des­halb unter ande­rem eini­ge (nicht aku­te) Ope­ra­tio­nen ver­schie­ben. Eine Not­fall­ver­sor­gung ist aber sichergestellt.

Der Text in den West­fä­li­schen Nach­rich­ten beginnt mit dem Satz: „Trotz stei­gen­der Infek­ti­ons­zah­len in der Coro­na-Pan­de­mie und zum Teil aus­ge­las­te­ter Inten­siv­sta­tio­nen hat die Dienst­leis­tungs­ge­werk­schaft Ver­di zu einem ein­tä­gi­gen Warn­streik an meh­re­ren Uni­ver­si­täts­kli­ni­ken in NRW auf­ge­ru­fen – auch in Müns­ter.“ So kann man das natür­lich for­mu­lie­ren. Man hät­te aber auch schrei­ben kön­nen: „Trotz mas­si­ver Über­las­tung, unter ande­rem durch die Coro­na-Pan­de­mie, wur­den die Arbeits­be­din­gun­gen in der Pfle­ge immer noch nicht ver­bes­sert und die Gehäl­ter nicht erhöht.“

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Corona-Update

Der Auf­wärts­trend bei den Coro­na-Infek­tio­nen hält an. Bun­des­weit wur­de heu­te eine Inzi­denz (Neu­in­fek­tio­nen pro 100.000 Men­schen und Woche) von 213,7 gemel­det, in Müns­ter liegt der Wert bei 97,3. Und auch sonst häu­fen sich Nach­rich­ten, wie wir sie aus dem letz­ten Herbst ken­nen und in die­sem nicht wie­der lesen woll­ten. Die Ber­li­ner Cha­ri­té hat alle plan­ba­ren Ope­ra­tio­nen ver­scho­ben, weil das Per­so­nal auf den Covid-Sta­tio­nen gebraucht wird. Wie­der ein­mal hat ein Nach­bar­land Coro­na-Maß­nah­men wie­der ein­ge­führt, die kurz vor­her auf­ge­ho­ben wor­den waren, in die­sem Fall Däne­mark.

Und bald könn­te in Deutsch­land auch die Minis­ter­prä­si­den­ten­kon­fe­renz ihr Come­back… na ja, sagen wir: haben. Wis­sen Sie noch: Die Regie­rungs­chefin­nen und -chefs der Bun­des­län­der sit­zen bis spät nachts zusam­men, ver­kün­den anschlie­ßend in einer Pres­se­kon­fe­renz neue, ein­heit­li­che Regeln, und am nächs­ten Mor­gen teilt Mar­kus Söder die Son­der­re­geln für Bay­ern mit. Einen Ter­min gibt es noch nicht, aber immer mehr Politiker:innen und ande­re Ver­ant­wort­li­che, die ein sol­ches Tref­fen für nötig halten.

Wäh­rend wir abwar­ten, hier noch die übri­gen Zah­len für Müns­ter: Seit ges­tern wur­den 51 Neu­in­fek­tio­nen gemel­det, ins­ge­samt gel­ten heu­te 533 Münsteraner:innen als infi­ziert. In den Kran­ken­häu­sern wer­den 24 Covid-Patient:innen behan­delt, acht von ihnen auf der Inten­siv­sta­ti­on. Sechs Men­schen wer­den beatmet.

Unbezahlte Werbung

Die ers­ten Geschenk­ideen für Weih­nach­ten haben wir Ihnen letz­te Woche schon emp­foh­len, heu­te kommt der nächs­te Tipp. Im Welt­la­den la tien­da an der Frau­en­stra­ße kön­nen Sie nicht nur fair gehan­del­te Lebens- und Genuss­mit­tel aus aller Welt ein­kau­fen, zum Bei­spiel Kaf­fee, Saft, Gewür­ze, Nüs­se, Chut­neys, Reis und Süßig­kei­ten. Son­dern auch Instru­men­te, hand­ge­mach­tes Geschirr, Kör­be, Tücher und Brief­pa­pier, und jetzt natür­lich auch Schö­nes für die Advents­zeit. Die freund­li­chen ehren­amt­li­chen Mitarbeiter:innen bera­ten Sie zu allen Pro­duk­ten und beant­wor­ten Fra­gen zum fai­ren Han­del, dazu gibt es außer­dem eine klei­ne Leih­bi­blio­thek. La tien­da (was über­setzt übri­gens ein­fach „der Kauf­la­den“ heißt) hat mon­tags bis frei­tags von 10 bis 18 Uhr und sams­tags von 11 bis 15 Uhr geöffnet.

Drinnen und Draußen

+++ Das Cen­ter for Lite­ra­tu­re (CfL) auf der Burg Hüls­hoff ent­wi­ckelt immer wie­der unge­wöhn­li­che (digi­ta­le) Ver­an­stal­tungs­for­ma­te. Und nun eröff­net es auch noch einen neu­en Ort, sozu­sa­gen als drit­tes Haus neben der Burg Hüls­hoff und dem Haus Rüsch­haus: die Digi­ta­le Burg. Sie soll ein Ort für Ver­samm­lun­gen und Ver­an­stal­tun­gen sein, an dem Men­schen zusam­men arbei­ten und nach­den­ken kön­nen. Wie geht das denn? Um die Ant­wort auf die­se Fra­ge zu fin­den, schau­en Sie sich am bes­ten mal das Eröff­nungs­pro­gramm Kompliz*innen an, das am Sonn­tag beginnt. So viel ver­ra­ten wir hier schon: Sie kön­nen digi­tal zuschau­en, als vir­tu­el­ler Ava­tar teil­neh­men und manch­mal auch ganz in echt eine der bei­den alten Bur­gen besu­chen. Auf der Pro­gramm­sei­te fin­den Sie alle Infor­ma­tio­nen zu Anmel­de­vor­aus­set­zun­gen und Hygie­ne­vor­ga­ben für Live-Besuche.

+++ Auch bei unse­rem zwei­ten Ver­an­stal­tungs­tipp haben Sie die Wahl zwi­schen einem ana­lo­gen und einem digi­ta­len Besuch. Am Frei­tag ab 16.15 Uhr beschäf­tigt sich Erzie­hungs­wis­sen­schaft­ler Till Utesch mit der Fra­ge, ob Schüler:innen in der Schu­le Com­pu­ter spie­len soll­ten. Was könn­ten sie dabei ler­nen, und unter wel­chen Vor­aus­set­zun­gen klappt das am bes­ten? Die Ver­an­stal­tung ist Teil des Kin­der-Uni-Pro­gramms, aber sicher nicht nur für Kin­der span­nend. Bis 10 Uhr am Don­ners­tag (11. Novem­ber) kön­nen Sie sich online anmel­den. Am Frei­tag müs­sen Sie einen 3G-Nach­weis mit­brin­gen, Schüler:innen gel­ten als durch ihre Schu­le getes­tet. Die Vor­le­sung fin­det im H1 am Schloss­platz statt. Der Hör­saal hat rund 800 Plät­ze und ist gut belüf­tet. Alter­na­tiv kön­nen Sie den Live­stream ver­fol­gen, auch dafür müs­sen Sie sich anmelden.

Am Frei­tag schreibt Ihnen Ralf Heimann. Ich wün­sche Ihnen eine schö­ne Woche.

Herz­li­che Grüße

Edi­na Hojas

Mit­ar­beit: Con­stan­ze Busch, Eva Strehlke

PS

Wuss­ten Sie, dass im Novem­ber NaNo­Wri­Mo ist? Nein? Ich auch nicht. Hin­ter der Abkür­zung ver­birgt sich der Natio­nal Novel Wri­ting Month. Das ist ein krea­ti­ves Schreib­pro­jekt des Ame­ri­ka­ners Chris Baty. Ziel ist es, in den 30 Tagen des Novem­bers einen Roman zu ver­fas­sen. Klingt recht ambi­tio­niert, und außer­dem hat der Novem­ber ja längst begon­nen? Wenn Sie Ihren inne­ren Schrei­be­hund den­noch immer mal auf­scheu­chen woll­ten, fin­den Sie im Schreib­raum Müns­ter Infor­ma­tio­nen zu aktu­el­len Kursangeboten.