Maskierte Höflichkeit | Gefährliches Zuhause | Morgengymnastik

Müns­ter, 31.03.2020

Guten Tag,

haben Sie heu­te schon Ihr Ver­hal­ten geän­dert? Bestimmt. Im Moment tun wir das ja bei­na­he stünd­lich, nicht wahr? Vor unge­fähr drei Wochen noch – es kommt mir vor wie eine Ewig­keit – haben wir Men­schen, die öffent­lich Mund­schutz tru­gen, als hys­te­risch ver­spot­tet. Jetzt spot­ten wir eher über jene Men­schen, die die Schutz­mas­ke nicht rich­tig tra­gen. So sorg­te Armin Laschet ges­tern bei einem Pres­se­ter­min in Aachen, wo er den Start­schuss der Vir­tu­el­len Kli­nik von NRW medi­en­wirk­sam beglei­te­te, für Lacher im Netz und Häme in der Bericht­erstat­tung. Was hat­te er Schlim­mes getan? Er hat­te sei­ne Nase nicht bedeckt. Es folg­ten Erklär­vi­de­os, wie man es rich­tig macht. Hier ein klei­nes Bei­spiel. Immer­hin wis­sen wir jetzt wie­der, dass auch Poli­ti­ker und Poli­ti­ke­rin­nen Men­schen sind, die sich an die neu­en Zei­ten gewöh­nen müs­sen, wir wis­sen, wie wich­tig die­se Mas­ken sind – und wir wis­sen auch, wie sie zu sit­zen haben.

Seit­dem der Viro­lo­ge Chris­ti­an Dros­ten von der Ber­li­ner Cha­ri­té in sei­nem NDR-Pod­cast erklärt hat, dass auch selbst­ge­bas­tel­te Mas­ken sinn­voll sind („Das kann ein Zel­lu­lo­se-Tuch sein wie bei einer gekauf­ten Mas­ke, oder es kann natür­lich auch ein Schal sein oder irgend­et­was, die­se gro­ßen Tröpf­chen wer­den dann abge­fan­gen. Da lässt sich nichts dran dis­ku­tie­ren.“), und sie als „höf­li­che Ges­te“ gelobt hat, gibt es in die­ser Zeit des War­tens wie­der etwas Sinn­vol­les, das wir tun kön­nen. Und dann riet auch noch der Prä­si­dent der Bun­des­ärz­te­kam­mer, Klaus Rein­hard, dazu, Mas­ken (auch selbst­ge­mach­te) im öffent­li­chen Raum zu tra­gen, um das Risi­ko, ande­re oder sich selbst anzu­ste­cken, zu ver­rin­gern. Sofort schau­ten wir im Kel­ler nach Stoffresten.

Lieber Masken nähen als den roten Faden verlieren

Vie­le Men­schen pro­du­zie­ren jetzt also Mas­ken, statt sie dem Kli­nik-, Alten­heim- oder Pfle­ge­per­so­nal weg­zu­kau­fen und – viel­leicht ist dies sogar der wich­ti­ge­re Grund – nicht vor lau­ter Nichts­tun mür­be zu wer­den. In Deutsch­land rat­tern die Näh­ma­schi­nen – und natür­lich auch hier. Als der Müns­te­ra­ner Rüdi­ger Drei­er auf Twit­ter nach Ehren­amt­li­chen such­te, die für die Ambu­lan­te Pfle­ge der Cari­tas Mund­schutz­mas­ken nähen könn­ten, war er schon 24 Stun­den spä­ter über­wäl­tigt von der Reso­nanz. „Ihr seid der Ham­mer! Wir haben jetzt mehr Men­schen, die uns unter­stüt­zen wol­len, als Material.“

Das Thea­ter Müns­ter will sich mit sei­ner Schnei­de­rei am Mas­ken-Machen betei­li­gen. Auch Mode­schü­le­rin­nen und -schü­ler, Ange­stell­te und Ordens­frau­en taten sich zusam­men und näh­ten für das St.-Franziskus-Hospital inner­halb von nur drei Tagen 1.200 Schutz­mas­ken. Die Mas­ken wer­den von der Kli­nik als Bau­stein im Rah­men der vor­sorg­li­chen Maß­nah­men gese­hen. Die Nähe­rei ist also mehr als blan­ker Aktio­nis­mus. Auch wenn die müns­ter­schen Kli­ni­ken im Moment noch mit den nöti­gen Schutz­ma­te­ria­li­en ver­sorgt sind, ist es natür­lich sinn­voll, außer­halb des Medi­zin­be­reichs auf die Self­ma­de-Alter­na­ti­ve zu setzen.

Auch Pro­mi­nen­te machen inzwi­schen auf Mas­ke. Unter dem Mot­to #Mas­ke­auf prä­sen­tie­ren sich auf einer Akti­ons-Web­site Lena Mey­er-Land­rut, Jan Böh­mer­mann, Joko Win­ter­scheid, Char­lot­te Roche und noch vie­le ande­re mit bun­ten oder selbst­be­mal­ten Mas­ken-Vari­an­ten. Dazu gibt es seriö­se Bas­tel­tipps (man muss nicht zwin­gend nähen kön­nen) und Verhaltensregeln.

Coronazahlen für Münster

Jetzt ver­las­sen wir den Mas­ken­ball und wen­den uns den Coro­na-Zah­len für Müns­ter zu. Begin­nen wir mit etwas Posi­ti­vem, der „sen­sa­tio­nel­len Hilfs­be­reit­schaft der Bevöl­ke­rung”, sagt der Direk­tor der Uni­kli­nik Müns­ter, Hart­mut Schmidt. Er hat­te 100 bis 200 Spen­der erwar­tet, gekom­men sind 2.000 Frei­wil­li­ge. Sie hat­ten sich nach dem UKM-Auf­ruf bei der Kli­nik gemel­det. 1.000 erfüll­ten alle gefor­der­ten Kri­te­ri­en. Sie hat­ten eine Coro­na-Infek­ti­on, sind jetzt coro­na- und seit zehn Tagen sym­ptom­frei. Die aus ihrem Blut iso­lier­ten Abwehr­stof­fe sol­len nun Coro­na-Pati­en­tin­nen und -Pati­en­ten direkt ver­ab­reicht wer­den – im inten­siv­me­di­zi­ni­schen Bereich, aber auch schon, sobald sie Atem­be­schwer­den haben, die so pro­ble­ma­tisch sind, dass die­se sta­tio­när behan­delt wer­den müs­sen. Ein sol­ches Vor­ge­hen sei wis­sen­schaft­lich berech­tigt, auf­grund der Erfah­run­gen bei der Behand­lung frü­he­rer Virus­er­kran­kun­gen, teilt das UKM mit. Das „wert­vol­le” Blut kann bis zu zwei Jah­re lang ein­ge­fro­ren wer­den. So könn­te es auch bei künf­ti­gen Coro­na-Wel­len zum Ein­satz kommen.

Doch es gibt natür­lich auch wei­ter­hin die weni­ger posi­ti­ven Daten und Fak­ten. Die Zahl der gemel­de­ten Coro­na-Fäl­le im Stadt­ge­biet ist auf 487 gestie­gen. In den Kran­ken­häu­sern wer­den 41 Coro­na-Pati­en­tin­nen und -Pati­en­ten behan­delt. Zwölf von ihnen lie­gen auf Inten­siv­sta­tio­nen, sie­ben müs­sen beatmet wer­den. 53 Inten­siv­bet­ten sind noch frei. Die Kapa­zi­tä­ten kön­nen auf mehr als 200 auf­ge­stockt wer­den, davon 170 davon mit Beatmungs­ge­rä­ten. Gemes­sen an den Infek­tio­nen pro 100.000 Ein­woh­ner liegt Müns­ter laut Tages­spie­gel bun­des­weit auf Rang 35. Am Sams­tag war es noch Rang 24 von 401 Städ­ten und Land­krei­sen in Deutschland.

Teurer Spaß, der nicht lustig ist

Bei Kon­trol­len stell­te das Ord­nungs­amt der Stadt am Wochen­en­de 28 Ver­stö­ße gegen das Kon­takt­ver­bot fest, nach dem sich der­zeit nicht mehr als zwei Per­so­nen gemein­sam im öffent­li­chen Raum auf­hal­ten dür­fen. In acht Fäl­len gab es förm­li­che Anzei­gen bezie­hungs­wei­se Buß­gel­der, das nied­rigs­te beträgt übri­gens 200 Euro. Hier noch ein­mal die Argu­men­ta­ti­ons­hil­fe des Lan­des NRW, im Buß­geld­ka­ta­log zusammengefasst.

Die Familie als Bedrohung

Wenn das Leben haupt­säch­lich in den eige­nen vier Wän­den statt­fin­det, kann das für Kin­der oder Frau­en zu einem erns­ten Pro­blem wer­den. Und dabei geht es nicht mehr nur um den viel beschrie­be­nen Lager­kol­ler oder die ner­ven­zer­rei­ben­de Lan­ge­wei­le. Es geht um Gewalt, aus­ge­übt von den eige­nen Fami­li­en­an­ge­hö­ri­gen. Der Wei­ße Ring rech­net „mit dem Schlimms­ten“, 100 Wis­sen­schaft­ler aus ganz Deutsch­land for­dern einen natio­na­len Kri­sen­stab für mehr Kin­der­schutz in der Coro­na-Kri­se. „Für man­che ist das lebens­ge­fähr­lich“. Unser Kol­le­ge Chris­toph Klemp hat für RUMS beim Amt für Kin­der, Jugend­li­che und Fami­li­en in Müns­ter nach­ge­fragt. Dort teilt man die Sor­ge vor einem Anstieg der häus­li­chen Gewalt. Und die trifft größ­ten­teils Frau­en und Kin­der. „Bei gewich­ti­gen Anhalts­punk­ten für eine Kin­des­wohl­ge­fähr­dung fah­ren Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter des Kom­mu­na­len Sozi­al­diens­tes wei­ter­hin in die Fami­li­en“, heißt es bei der Stadt. Eben­so wür­den Kin­der in Fami­li­en regel­mä­ßig besucht, in denen das Kin­des­wohl bereits gefähr­det war. „Besu­che machen wir zum Schutz aller an der fri­schen Luft und nicht zu Hau­se“, sagt Ralf Kai­sen, Chef der Cari­tas-Fami­li­en­hil­fe. „Bei nicht aku­ten Fäl­len blei­ben wir via Smart­phone und Mes­sen­ger in Kon­takt.“ Die Poli­zei sieht in Müns­ter im Moment noch kei­ne Ver­än­de­rung gegen­über dem Vor­jah­res­zeit­raum. Im gan­zen Jahr 2019 gab es in Müns­ter 407 Ein­sät­ze wegen häus­li­cher Gewalt. In ganz Nord­rhein-West­fa­len ver­zeich­ne­te die Poli­zei im März einen Rück­gang der Fäl­le um 30 Pro­zent (Quel­le: dpa). Doch die­ser Nicht­an­stieg der Zah­len ist kein Grund zur Ent­war­nung. Oft wür­den sol­che Fäl­le zunächst als Kör­per­ver­let­zung geführt und erst spä­ter als häus­li­che Gewalt aus­ge­wie­sen. Auch Exper­ten wie Ralf Kai­sen rech­nen damit, dass das Aus­maß der häus­li­chen Gewalt erst nach der Coro­na-Kri­se in den Bera­tungs­stel­len sicht­bar wer­den wird. Wer Hil­fe braucht, kann sich an die Fami­li­en­hil­fe der Cari­tas in Müns­ter unter (0251) 530 09 338 wen­den, an das Hil­fe­te­le­fon „Gewalt gegen Frau­en“ unter 08000 116 016 oder die „Num­mer gegen Kum­mer“ unter 116 111.

Die Relativität der Zeit

Bevor ich es ver­ges­se und zur Erin­ne­rung: Heu­te ist Diens­tag. Ich sage das, weil man in die­ser wabern­den Zeit der Unge­wiss­heit wie ein Schiff­brü­chi­ger auf einer ein­sa­men Insel die Über­sicht über die Woche ver­lie­ren kann. So erging es auch der Jour­na­lis­tin Kers­tin Less­mann aus Mau­ritz, die in Müns­ter stu­diert hat und bei der Müns­ter­schen Zei­tung volon­tier­te. Seit sie­ben Jah­ren lebt sie mit ihrem Mann und vier Kin­dern (zwi­schen drei und zehn Jah­ren alt) in Shang­hai. Sie schrieb uns über ihre ers­ten Qua­ran­tä­ne-Wochen, die sie zunächst in Chi­na, dann in Mau­ritz, dann wie­der in Chi­na erleb­te:Der Tag begann, die drei Jungs bau­ten Lego-Wel­ten, unse­re Toch­ter arbei­te­te ihre Unter­richts­plä­ne ab, Papa steck­te in Tele­fon­kon­fe­ren­zen, wir aßen, buken Kuchen, räum­ten Schub­la­den auf, die Zwil­lin­ge (3) hau­ten sich auch mal die Match­box-Autos auf die Rübe, der Tag ende­te. Der nächs­te begann. War Mitt­woch? Hat­ten die Kin­der heu­te schon mal Zäh­ne geputzt?“ Ihre Rou­ti­ne: „Jeden Mor­gen fiel der ers­te Blick auf die Sta­tis­tik-App: explo­die­ren­de Infek­ti­ons- und Todes­zah­len in Hub­ei, das nah­ge­le­ge­ne Hang­zhou ver­färbt sich rot auf der Corona-Karte.“

Als immer mehr befreun­de­te Müt­ter mit Kin­dern das Land ver­lie­ßen, flog auch sie mit ihren Kin­dern nach Hau­se. Papa blieb. „Schu­le und Kin­der­gar­ten waren inzwi­schen auf unbe­stimm­te Zeit geschlos­sen wor­den, unse­re inter­na­tio­na­len Kran­ken­häu­ser eben­falls. Zwei Grün­de, die uns schwe­ren Her­zens in einen halb­lee­ren Flie­ger stei­gen lie­ßen. Nach Hau­se, ins coro­nafreie Müns­ter, in die nächs­te selbst auf­er­leg­te Qua­ran­tä­ne.“ Doch in Deutsch­land gab es kei­ne Wel­co­me-Par­ty, son­dern Berüh­rungs­ängs­te. „Mit Rück­sicht auf Freun­de, Fami­lie, Nach­barn igel­ten auch wir fünf uns ein in unse­rem Häus­chen in Mau­ritz. Zwei Wochen blieb die Tür zu. Freun­de stell­ten Päck­chen davor, Tup­per­do­sen mit Selbst­ge­mach­tem. Doch: Kein Spiel­platz, kein Wochen­markt, kein Tref­fen mit Groß­el­tern. Statt­des­sen Lego, e-Lear­ning, Sturm­wet­ter – und auch flie­gen­de Match­box-Autos. All­tag in der Iso­la­ti­on, Iso­la­ti­on inzwi­schen All­tag. Was folg­te, waren Tage des Stau­nens: Über die Dyna­mik eines Virus‘ in Zei­ten der Glo­ba­li­sie­rung und die unge­bro­che­ne Dyna­mik in unse­rem Hei­mat­land trotz des Virus‘.“ Vor zwei Wochen flo­gen Kers­tin Less­mann und ihre Kin­der zurück nach Shang­hai. Unter hohen Auf­la­gen: Fie­ber­kon­trol­len und Zwölf-Stun­den-Mas­ken­pflicht im Flie­ger, Befra­gun­gen nach Auf­ent­halts­ort und gesund­heit­li­chem Zustand sowie medi­zi­ni­sche Unter­su­chun­gen am Flug­ha­fen. „Es war ein vier­stün­di­ger Ner­ven­kit­zel, bis wir mit grü­nem Sti­cker im Pass wie­der ins Land durf­ten – unter der Prä­mis­se: 14 Tage hin­ter ver­sie­gel­ter Haus­tür und immer gefasst auf spo­ra­di­schen Kon­troll­be­such einer fie­ber­mes­sen­den Mannschaft.“

In Shang­hai nor­ma­li­sie­re sich so lang­sam das Leben wie­der, schreibt Kers­tin Less­mann. „Noch haben Schu­len und Kin­der­gär­ten geschlos­sen, die neun­te e-Lear­ning-Woche beginnt. Aller­or­ten wird wei­ter­hin Fie­ber gemes­sen, alle Men­schen tra­gen noch Mas­ken.“ Auch jetzt bli­cken sie all­mor­gend­lich auf die Sta­tis­tik: über 10.000 Infi­zier­te in NRW. „Die Angst um unse­re Eltern wächst.“

Und das hier:

+++ Ern­te ret­ten. Seit ges­tern ver­mit­telt die Agen­tur für Arbeit Ahlen-Müns­ter Arbeits­su­chen­de an Land­wir­te, denen die Sai­son­ar­bei­ter wegen des Rei­se­ver­bots feh­len. Die Hot­line-Num­mer lau­tet: (0251) 698 900. Zusam­men­ge­fasst fin­den Sie alle Infor­ma­tio­nen rund um das The­ma Ern­te­hil­fe übri­gens hier. +++

+++ Fak­ten lie­fern. Das Recher­che-Por­tal Cor­rec­tiv hat einen Crowd-News­room zur Coro­na-Kri­se ver­öf­fent­licht. Dar­in möch­ten die Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen wis­sen, wie sich die aktu­el­le Situa­ti­on auf Sie und Ihren Beruf aus­wirkt. Es geht dar­um, zu ver­ste­hen, wo Pro­ble­me auf­tau­chen und was wir als Gesell­schaft dar­aus ler­nen kön­nen. Hier kön­nen Sie sich betei­li­gen. +++

+++ Treue zei­gen. Beim All­wet­ter­zoo geht das Leben für die Tie­re und deren Pfle­ge­rin­nen und Pfle­ger eigent­lich fast sei­nen gewohn­ten Gang. Die Tie­re fres­sen, die Häu­ser müs­sen mit Ener­gie ver­sorgt wer­den – und all das kos­tet. Des­halb kön­nen Zoo-Fans wäh­rend die­ser Coro­na-Durst-Pha­se Treu­e­ti­ckets kau­fen und spä­ter ein­lö­sen. +++

+++ Ent­las­tung geben. Die Spar­kas­se senkt den Dis­po-Zins­satz von 9,5 % auf 4,99 %, die Kir­che weist dar­auf hin, dass Kurz­ar­bei­ter­geld und Ver­dienst­aus­fall­ent­schä­di­gung auto­ma­tisch kir­chen­steu­er­frei sind und die Stadt Müns­ter hat eine Über­sicht zu den aktu­el­len Wirt­schafts­hil­fen zusam­men­ge­stellt. +++

+++ Gaben­zaun bestü­cken. Am Sams­tag hat Ralf Heimann in sei­nem RUMS-Brief vom Gaben­zaun am Han­sa­ring berich­tet und gefragt, ob es noch wei­te­re Frei­luft-Spen­den­an­lauf­stel­len für Obdach­lo­se in Müns­ter gibt. Die gute Nach­richt lau­tet: Ja. Zum Bei­spiel am Bre­mer Platz. Klei­ne Anmer­kung dazu: Im Moment gibt es dort vie­le Klei­dungs­spen­den für Frau­en. Bit­ten den­ken Sie auch an die Män­ner. +++

Bewegende Drinnenbleib-Tipps

My Home ist my Fit­ness­cen­ter. Wir sol­len uns zwar weni­ger von A nach B bewe­gen, aber kör­per­lich aktiv sein sol­len wir ja sogar trotz­dem. Jog­gen und Spa­zier­gän­ge sind des­halb erlaubt, aber auch drin­nen geht so eini­ges. Anten­ne Müns­ter hat ein paar kos­ten­lo­se Online-Ange­bo­te aus Müns­ter gesam­melt, die zum Nach­spor­teln anregen.

Für Eltern oder Groß­el­tern, deren Gym­nas­tik-Kur­se der­zeit aus­fal­len, die aber mit die­sem Inter­netz nichts am Hut haben, gibt es ein Ange­bot, für das man kein Digi­tal Nati­ve sein muss, son­dern nur einen han­dels­üb­li­chen Fern­se­her benö­tigt. Der Baye­ri­sche Rund­funk bie­tet wochen­täg­lich um 7.20 Uhr und 8.30 Uhr TV-Gym­nas­tik an, die manch­mal etwas schräg, aber immer effek­tiv ist. Mal las­sen die 80er-Jah­re im sexy Aero­bic­style grü­ßen, eini­ges ist etwas alt­ba­cken, doch es gibt auch gute Pila­tes-Übun­gen. Der Tipp stammt übri­gens von der 80-jäh­ri­gen Übungs­lei­te­rin und Lese­rin Dag­mar Jäger, die nicht zufäl­lig den­sel­ben Nach­na­men wie ich trägt. Mit­tur­nen kön­nen Alt und Jung, hier die Pro­gramm-Über­sicht.

Lach­mus­kel­trai­ning: Wenn Sie zu den glück­li­chen Men­schen gehö­ren, die The Mar­ve­lous Mrs. Mais­el (Ama­zon Prime) noch nicht gese­hen haben, dann könn­ten Sie sich jetzt auf einen Seri­en­ma­ra­thon freu­en. Die Sto­ry um eine bezau­bern­de Stand-up-Come­di­an Miri­am „Midge“ Mais­el, ist lus­tig, üppigst aus­ge­stat­tet und mit ihrem bun­ten 50er-Jah­re-Set­ting unend­lich weit weg von jed­we­der Coro­na-Depres­si­on. Die drit­te Staf­fel kam vor weni­gen Wochen her­aus.

Haben Sie auch ein paar Ideen für garan­tiert viren­freie Seri­en- und Film­aben­de oder ande­re Akti­vi­tä­ten zuhau­se? Ger­ne her damit!

Ihre Kat­rin Jäger

PS

So, mein ers­ter Brief ist nun geschrie­ben. Da wir uns noch nicht so lan­ge ken­nen, bin ich neu­gie­rig: Stimmt der Ton­fall, bin ich zu per­sön­lich gewor­den, zu sach­lich geblie­ben, vom The­ma abge­kom­men? Sei­en Sie gern kri­tisch. Dass Sie dabei sind, dass Sie uns lesen, uns Ihr Ver­trau­en schen­ken, das hilft uns sehr. Dan­ke für Ihre Unter­stüt­zung. Blei­ben Sie gesund!