Klaus Brinkbäumers Kolumne | Zwei Wahlen, zwei Welten

Porträt von Klaus Brinkbäumer
Mit Klaus Brinkbäumer

6. September 2020

Guten Morgen und guten Tag aus New York,

wichtige Wahlen stehen an, zuerst in Münster und dann hier in den USA. In Münster (wenn ich das aus der Ferne richtig wahrnehme) wird es am 13.9. um Infrastruktur gehen, um Umweltthemen, um schlaue Standortpolitik in diffizilen Zeiten, die wirtschaftlichen und sozialen Folgen von Covid-19 also. Hier, in den Vereinigten Staaten, geht es gleichfalls um die Pandemie und ihre vielen Konsequenzen; hier aber geht es, anders als in Münster, eher noch um Größeres, Abstrakteres, Grundsätzliches: darum, ob das Land mit sich selbst noch kommunizieren, zu Entscheidungen und dann zu Handlungen kommen kann. Ob es sich noch erträgt. Es geht diesmal tatsächlich um die amerikanische Demokratie, die Frage nämlich, ob diese noch legitimiert ist und funktioniert. Um Wahrheit geht es auch – oder um das, was von ihr übrig ist.

Die USA erreichen in diesen Tagen den Zustand permanenter Hyperventilation: Der Ausnahmezustand ist Normalzustand geworden.

Zwei Monate sind es noch bis zur US-Wahl (am 3. November), und die Menschen aus Politik und Medien, mit denen ich in den vergangenen Wochen gesprochen habe, waren sich in einem Punkt einig: „Ich bin erschöpft. So müde. Es ist ja noch lange nicht vorbei, aber ich kann nicht mehr.“ (Dieses wörtliche Zitat stammt von einem CNN-Kollegen, aber so ähnlich reden sie in Washington alle.)

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