Die Kolumne von Michael Jung | 50 Jahre FMO, und nicht alle wollen feiern

Porträt von Michael Jung
Mit Michael Jung

Münster, 5. Juni 2022

nächste Woche gibt es etwas zu feiern. Oder auch nicht. Das prominente Geburtstagskind ist umstritten: der Flughafen Münster/Osnabrück. Für die einen ein unverzichtbarer Beitrag zum Wirtschaftsstandort Münsterland, für die anderen ein klimapolitisches Fossil. Der Geburtstag aber ist eine schöne Gelegenheit, heute einmal vor allem auf die letzten FMO-Jahre zurückzuschauen. Sechs davon, von 2014 bis 2020, war ich im Aufsichtsrat des Flughafens – langweilig war es nie, das kann ich sagen.

Der FMO zeichnet sich schon auf den ersten Blick durch ein besonderes Merkmal aus, nämlich seine günstige Lage. Im schönen Ladbergen, was politisch zu Greven und zum Kreis Steinfurt gehört, fügt er sich anmutig in die münsterländische Parklandschaft ein. Anders als bei anderen Flughäfen stört keine Bahntrasse die Landschaft, so dass ein Umstieg zum Flieger nur übers Auto, oder – wenn die Flugzeit günstig liegt – gelegentlich auch per Bus gelingt.

Ein Symbol der technischen Moderne

Dass das so kam, war nicht immer klar. Vor 50 Jahren war es das Ziel, einen Flughafen für die Region zu errichten – damals ein Symbol der technischen Moderne und der großen weiten Welt. Doch es gab durchaus Standortalternativen, genauer gesagt gab es zwei Kandidaten, einen nördlich und einen südlich gelegenen. Für den südlichen Standort sprach, dass der Flughafen sein Einzugsgebiet in Richtung Ruhrgebiet hätte ausdehnen können, für den nördlichen, dass er genau das nicht tat, also nicht in Konkurrenz zu den Flughäfen weiter südlich in Nordrhein-Westfalen trat. Die Wahl fiel auf die Nordvariante, und so wurde der Flugplatz in Ladbergen zum Flughafen ausgebaut.

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