Marina Weisbands Kolumne | Wie Schule jetzt besser werden kann

Porträt von Marina Weisband
Mit Marina Weisband

Münster, 3. Januar 2021

Liebe Leser:innen,

alles muss man selber machen. Ich erfahre nächsten Mittwoch, ob nächsten Donnerstag die Kita wieder öffnet. Und wenn nicht? Urlaub kann ich nicht nehmen. Dann muss ich eben zwei andere Eltern aus der Gruppe anrufen und fragen: „Hey, wollen wir nicht eine kleine Betreuungsgruppe einrichten?“ Und dann wechseln wir uns mit der Betreuung ab. Wenn der Staat es nicht schafft, Strukturen bereitzustellen, dann müssen wir das eben selbst machen. Ewig funktioniert das aber nicht. Für alle erst recht nicht. Die Krise zeigt sehr deutlich, wie schwer unser Bildungssystem sich damit tut, wenn etwas anders laufen soll. Veränderung muss aber kommen und privat können wir die nicht durchführen. Wandel muss organisiert werden. Und das geht im Moment nicht ohne den Staat. In der Frage der Schulen sehen wir das sehr deutlich. Hier einige Anregungen, wie Schule für Zeiten der Pandemie rüsten könnte – und gleichzeitig eine Grundlage schafft für den notwendigen langfristigen Wandel in der Informationsgesellschaft.

I. Vernetzung

Um all das aufzufangen, was in normalen Zeiten der Präsenzunterricht leistet, reicht es nicht aus, wenn Schulen die Probleme für sich selbst lösen. Wir brauchen eine gute Vernetzung mit allen vorhandenen Ressourcen der Kommunen und Länder. Es gibt schon jetzt einige gute Lösungen. Lehramtsstudierende im Praxissemester könnten zum Beispiel den Auftrag bekommen, Schüler:innen dezentral zu betreuen und beim Lernen zu begleiten. Viele Eltern haben nicht die Möglichkeit, das zu leisten. Aber einige von ihnen können helfen. Auch Jugendzentren können Teil einer Lösung sein. Dort arbeiten Pädagog:innen mit den Fähigkeiten, die wir benötigen. In der Kommune gibt es Räume, wo Jugendliche arbeiten können, die zuhause nicht die Möglichkeiten haben. Nur: Organisieren müssten das die Länder, die Kommunen und die Schulen.

Direkt weiterlesen – nur 1 Euro für 6 Monate!

Lernen Sie RUMS ein halbes Jahr lang in aller Ruhe kennen. Sie zahlen dafür nur einen Euro!


  • Sie erfahren mit einem RUMS-Abo alles, was in Münster wichtig ist.
  • Sie bekommen 3x pro Woche unseren Newsletter mit Analysen, Kurzmeldungen und mehr.
  • Sie haben vollen Zugriff auf alle Reportagen und Interviews auf unserer Website.
  • Sie können jederzeit kündigen.