Warten auf die Schul-iPads | Viel Post zur Sonntagskolumne | Draußen essen und trinken

Müns­ter, 1. Juni 2021

Guten Tag,

eine der häu­figs­ten Flos­keln der Coro­na-Pan­de­mie geht so: Wenigs­tens ist es mit der Digi­ta­li­sie­rung jetzt mal vor­wärts gegan­gen, auch an den Schu­len. Mit Digi­ta­li­sie­rung ist meis­tens die digi­ta­le Aus­stat­tung gemeint. Mög­lichst vie­le Schüler:innen sol­len einen Com­pu­ter oder ein Tablet benut­zen kön­nen. Dass da noch viel Luft nach oben ist, ist nicht nur ein Gefühl, son­dern mit Zah­len beleg­bar. Eine Son­der­aus­wer­tung der Pisa-Stu­die hat zum Bei­spiel erge­ben, dass es in Deutsch­land rech­ne­risch gera­de mal sechs Com­pu­ter pro zehn Schüler:innen gibt. Zum Ver­gleich: Der Durch­schnitt in den 37 OECD-Staa­ten (Orga­ni­sa­ti­on für wirt­schaft­li­che Zusam­men­ar­beit und Ent­wick­lung) liegt bei 8,5 Com­pu­tern pro zehn Schüler:innen. In den USA und Groß­bri­tan­ni­en sind es sogar 15 Gerä­te, dort kann jede:r Schüler:in im Schnitt also mehr als ein Gerät benutzen.

Und von den weni­gen Com­pu­tern, die in deut­schen Schu­len ste­hen, machen die meis­ten tat­säch­lich genau das: Sie ste­hen dort. Nur ein Vier­tel sind mobi­le Gerä­te, mit denen die Kin­der und Jugend­li­chen auch zuhau­se arbei­ten kön­nen. Die Zah­len sind von 2018, aber den gro­ßen Durch­bruch gab es seit­dem nicht.

In Müns­ter soll die­ser Durch­bruch jetzt end­lich kom­men. Die Koali­ti­on aus Grü­nen, SPD und Volt hat­te im Febru­ar im Schul­aus­schuss bean­tragt, dass für die Schüler:innen an den all­ge­mein­bil­den­den Schu­len 11.700 iPads plus Zube­hör ange­schafft wer­den sol­len (die Berufs­kol­legs wur­den in dem Antrag nicht berück­sich­tigt). Im März gab der Rat dafür 6 Mil­lio­nen Euro frei. Laut den Plä­nen des Rats­bünd­nis­ses sol­len alle Schüler:innen ab Klas­se 8 sowie alle Lehrer:innen ein per­sön­lich zuge­ord­ne­tes iPad als Leih­ge­rät bekom­men. Dazu kom­men hal­be Klas­sen­sät­ze für die Stu­fen 1 bis 7, also ein iPad für jede:n zweite:n Schüler:in, die dann nach Bedarf im Unter­richt ver­wen­det und aus­ge­lie­hen wer­den kön­nen. Nach dem Schul­ab­schluss sol­len die Schüler:innen die Gerä­te zurück- und an den nach­rü­cken­den Jahr­gang weitergeben.

Die iPads sind noch nicht einmal auf dem Weg nach Münster

Das Gan­ze ist als Sofort­pro­gramm gedacht. Die Ver­wal­tung soll­te die Gerä­te bestel­len und den Schu­len „schnellst­mög­lich, aber spä­tes­tens bis zum Schul­jah­res­be­ginn“ zur Ver­fü­gung stel­len. Falls Sie kei­ne schul­pflich­ti­gen Kin­der haben: Das neue Schul­jahr beginnt am 18. August. Vom Rats­be­schluss an soll­te die Stadt­ver­wal­tung also fünf Mona­te Zeit haben, 11.700 Gerä­te zu bestel­len und so ein­zu­rich­ten, dass die Schüler:innen damit arbei­ten kön­nen. Wenn Ihnen das sport­lich vor­kommt, set­zen Sie sich jetzt bes­ser mal hin. Denn: Von die­sen 11.700 iPads ist noch kein ein­zi­ges da. Sie sind noch nicht ein­mal auf dem Weg.

Der Grund dafür ist, dass die Stadt die iPads nicht ein­fach bestel­len kann. Sie muss den Auf­trag aus­schrei­ben, Ange­bo­te von ver­schie­de­nen Zulie­fer­un­ter­neh­men sich­ten und mit einem davon einen Ver­trag schlie­ßen. Erst dann kön­nen die Gerä­te über­haupt bestellt wer­den. Das euro­pa­wei­te Aus­schrei­bungs­ver­fah­ren endet vor­aus­sicht­lich die­se Woche, wie uns Micha­el Möh­ring sag­te. Möh­ring arbei­tet beim städ­ti­schen IT-Dienst­leis­ter Citeq und lei­tet das Team Citeq@School, das sich unter ande­rem um Com­pu­ter, Inter­net­an­schlüs­se und Ser­ver an den Schu­len in Müns­ter küm­mert. Erst wenn fest­steht, wel­ches Unter­neh­men die iPads lie­fern wird, kön­nen die IT-Expert:innen einen exak­ten Zeit­plan aufstellen.

Citeq-Team vergrößert, aber immer noch zu klein

Wann alle iPads bei den Schüler:innen ankom­men wer­den, lässt sich also noch nicht genau sagen. Micha­el Möh­ring hat uns aber einen Erfah­rungs­wert genannt, der zumin­dest eine Vor­stel­lung davon ver­mit­telt, wie lan­ge so etwas dau­ern kann. Das Citeq-Team hat vor Kur­zem näm­lich schon 3.000 iPads für Lehrer:innen bestellt. Acht Wochen Lie­fer­zeit waren dafür ein­ge­plant, am Ende waren es elf. In elf Wochen sind die Som­mer­fe­ri­en fast vor­bei, und es geht jetzt ja um deut­lich mehr Gerä­te. Der Plan „spä­tes­tens bis zum Schul­jah­res­be­ginn sol­len alle Gerä­te da sein“ dürf­te also kaum zu hal­ten sein.

Die iPads wer­den übri­gens nicht direkt an die Schu­len gelie­fert, son­dern erst ein­mal an die Citeq. Dort wer­den sie ins haus­ei­ge­ne War­tungs­sys­tem ein­ge­checkt: Die Mitarbeiter:innen müs­sen die Seri­en­num­mern der Tablets ein­tra­gen und jedes iPad kurz ein­schal­ten, dadurch ver­bin­det es sich selbst­stän­dig mit dem Citeq-Sys­tem. Anschlie­ßend gehen die Tablets mit einer Mini­mal­aus­stat­tung an die Schu­len, für mehr ist kei­ne Zeit. Spä­ter kann das Citeq-Team per Fern­war­tung auf die Gerä­te zugrei­fen (aller­dings nicht auf die per­sön­li­chen Inhal­te der Nutzer:innen) und auf Wunsch der Schu­len Apps für den Unter­richt ergän­zen. Die Schüler:innen und Lehr­kräf­te kön­nen dann auch selbst wei­te­re Pro­gram­me für den Unter­richt aus einem inter­nen App-Store herunterladen.

Um mit den vie­len Tau­send Gerä­ten fer­tig­zu­wer­den, wur­de das Team Citeq@School um ins­ge­samt sechs Stel­len auf­ge­stockt, jeweils drei für die Gerä­te der Lehr­kräf­te und die der Schüler:innen. Davon konn­ten aller­dings erst zwei besetzt wer­den, sagt uns Citeq-Lei­ter Ste­fan Schoen­fel­der: Eine neue Fach­kraft ist seit einer Woche dabei, ein zwei­ter Mit­ar­bei­ter kommt im Juli.

Die letzten Schulen werden wohl erst im Herbst beliefert

Mehr Mitarbeiter:innen, die expli­zit für die neu­en iPads zustän­dig sind, gibt es noch nicht. Bis­her hat das Stamm­per­so­nal der Citeq die Ver­tei­lung und Betreu­ung der Gerä­te gestemmt. Micha­el Möh­ring und zwei wei­te­re IT-Fach­kräf­te haben die iPads für die Lehr­kräf­te ein­ge­rich­tet, meist half wochen­wei­se eine vier­te Per­son aus dem Team mit. Die Kolleg:innen wech­sel­ten sich damit ab, damit sie wei­ter­hin auch die übri­gen Auf­ga­ben der Schul-IT erle­di­gen konn­ten – zum Bei­spiel die Betreu­ung bereits vor­han­de­ner Gerä­te und der Schul­ser­ver sowie den Aus­bau des Breitbandnetzwerks.

Wenn die neu­en Schüler:innen-iPads ankom­men, sol­len die bei­den neu­en Mitarbeiter:innen zustän­dig sein, mit Unter­stüt­zung von Micha­el Möh­ring und ein bis zwei wei­te­ren Kolleg:innen. Laut Citeq sol­len die Gerä­te mög­lichst gestaf­felt gelie­fert wer­den, rund 1.600 pro Woche. Sind die Lie­fer­zei­ten jetzt ähn­lich lang wie bei der Bestel­lung der Lehrer:innen-Tablets, könn­ten die ers­ten Schu­len ihre Gerä­te im Juli oder August bekom­men – bezie­hungs­wei­se mög­lichst abho­len, denn auch fürs Aus­lie­fern fehlt der Citeq die Zeit. Die letz­ten Schu­len wären sie­ben Wochen spä­ter dran, also im Sep­tem­ber oder Oktober.

Einige Schulen brauchen die Tablets besonders dringend

Bis dato war die digi­ta­le Aus­stat­tung an den Schu­len sehr ver­schie­den. Auf der einen Sei­te des Spek­trums gibt es Schu­len wie die Mari­en­schu­le oder das Gym­na­si­um Pau­li­num, die schon län­ger eige­ne iPad-Klas­sen auf­ge­baut haben. Oder die Gesamt­schu­le Müns­ter Mit­te, die in den Stu­fen 11, 12 und 13 voll auf ein digi­ta­les Kon­zept mit (bis­her) eltern­fi­nan­zier­ten iPads setzt und in der Kate­go­rie in der Kate­go­rie „Selbst­or­ga­ni­sier­tes Ler­nen ermög­li­chen“ gera­de mit dem Deut­schen Schul­preis aus­ge­zeich­net wur­de. Die­se Schu­len ste­hen jetzt vor einem Pro­blem: Sie brau­chen für die nach­rü­cken­den Jahr­gän­ge neue Gerä­te, die sie eigent­lich selbst gebün­delt im Auf­trag der Schüler:innen bezie­hungs­wei­se ihrer Eltern bestel­len woll­ten. Das haben sie natür­lich gestoppt, nach­dem die städ­ti­schen iPads ange­kün­digt wur­den. Und sind jetzt dar­auf ange­wie­sen, dass die zen­tral beschaff­ten Gerä­te recht­zei­tig ankom­men. Die Gesamt­schu­le etwa hat sich des­halb von der Citeq schrift­lich zusi­chern las­sen, dass die iPads spä­tes­tens zum ers­ten Schul­tag da sind.

Etli­che ande­re Schu­len waren bis­her im digi­ta­len Bereich nicht beson­ders stark auf­ge­stellt, etwa die meis­ten Grund­schu­len und laut Berich­ten von Schüler:innen auch ein­zel­ne Gym­na­si­en. In eini­gen Gesprä­chen haben wir hier den Ein­druck gewon­nen, dass die­se Schu­len mit einer Art nai­vem Opti­mis­mus auf die neu­en Gerä­te war­ten. Für sie ist es nicht so ent­schei­dend, wann genau die­se ankom­men, auch weil es noch kei­ne aus­ge­reif­ten päd­ago­gi­schen Kon­zep­te gibt. Wenn die iPads in die­sen Schu­len ankom­men, wer­den sie also wohl nicht unmit­tel­bar zum Ein­satz kom­men. Vie­le Lehr­kräf­te wer­den sich erst ein­ar­bei­ten müssen.

Mehr iPads, als die Citeq später betreuen kann

Auch für die Citeq enden die Her­aus­for­de­run­gen nicht mit der Aus­lie­fe­rung der Gerä­te. Denn die Mitarbeiter:innen müs­sen die iPads ja lang­fris­tig betreu­en und regel­mä­ßig war­ten. Sie müs­sen Updates instal­lie­ren und hel­fen, wenn Pro­ble­me und Feh­ler auf­tau­chen. Laut Micha­el Möh­ring wer­den gera­de mehr Gerä­te aus­ge­ge­ben, als sein Team spä­ter wirk­lich gut betreu­en kann. Jeden­falls in der jet­zi­gen Beset­zung. Wenn im Herbst alle iPads ange­kom­men und bei der Citeq erfasst sind, wird das Team näm­lich knapp 25.000 Schüler:innen- und Lehrer:innen-iPads betreu­en. Etli­che Tau­send Tablets lie­gen schließ­lich jetzt schon in den Schu­len, zum Bei­spiel 5.300 Schüler:innen-Tablets, die in den letz­ten Mona­ten über den Digi­tal­pakt Schu­le von Bund und Land und das Lan­des­pro­gramm Digi­ta­le Sofort Aus­stat­tung bestellt wur­den. Dazu kom­men iPad-Klas­sen­sät­ze, die vie­le Schu­len schon in den ver­gan­ge­nen Jah­ren ange­schafft hat­ten. Und Tablets, die Eltern gekauft haben und die jetzt auch von der Citeq ver­wal­tet wer­den sol­len, damit alle Schüler:innen die­sel­be Soft­ware nut­zen können.

Ins­ge­samt wer­den es im Herbst knapp zehn­mal so vie­le End­ge­rä­te wie im Sep­tem­ber 2020, wie die­ses Dia­gramm zeigt. Ob das rei­bungs­los klappt, wenn eines Tages auch die vier noch offe­nen Stel­len besetzt sind, konn­te oder woll­te Micha­el Möh­ring selbst noch nicht ein­deu­tig sagen.

Das liegt wohl auch dar­an, dass der IT-Dienst­leis­ter noch gar nicht genau weiß, was da auf ihn zukommt. War­tung und Betreu­ung der Gerä­te sol­len über ein Ticket-Sys­tem und eine eige­ne iPad-Hot­line lau­fen. Wie viel Zeit die Tablets in Anspruch neh­men wer­den, wird sich laut Micha­el Möh­ring erst im lau­fen­den Betrieb zei­gen. Natür­lich habe man sich in ande­ren Städ­ten erkun­digt, aber die Anga­ben sei­en zu unter­schied­lich gewe­sen, um eine ver­läss­li­che Pro­gno­se zu treffen.

In vier bis sechs Jah­ren kommt jeden­falls noch ein­mal rich­tig viel Auf­wand auf das Citeq-Team zu. Dann wer­den die jetzt bestell­ten iPads aus­ge­dient haben und die Stadt muss neue anschaf­fen, sofern die Schüler:innen dann wei­ter­hin mit sol­chen Tablets arbei­ten sol­len. Dafür gibt es aber noch kei­ne Pläne.

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25.000 Geräte online: Hält die Internetverbindung das aus?

Dre­hen wir die Zeit jetzt erst ein­mal nur ein paar Mona­te vor: Es ist Herbst und alle 25.000 Gerä­te sind in den Schu­len. Und jeden Tag gleich­zei­tig online. Reicht die Inter­net­ver­bin­dung dafür über­haupt aus? 

Jein. Müns­ter hat 2016 damit begon­nen, im Rah­men des Breit­band­för­der­pro­gramms die Schu­len ans Glas­fa­ser­netz anzu­schlie­ßen. Mitt­ler­wei­le sind laut Citeq fast alle Schu­len ver­sorgt, nur eini­ge im Außen­be­zirk war­ten noch auf die pas­sen­den Bau­maß­nah­men. Aller­dings wuss­te man 2016 natür­lich noch nicht, dass sich schon fünf Jah­re spä­ter täg­lich bis zu 25.000 Apple-Gerä­te ein­wäh­len wür­den. Die Citeq hat in ihrem Rechen­zen­trum, über das alle Schul­ser­ver lau­fen, des­halb kürz­lich die Band­brei­te von 1 Giga­bit pro Sekun­de schon auf fast 4 Giga­bit pro Sekun­de erhöht. Dafür hat sie neue Rou­ter ange­schafft, die bei Bedarf sogar Über­tra­gungs­ra­ten bis 10 Giga­bit pro Sekun­de ermög­li­chen kön­nen – das wäre dann wohl schon der Bedarf einer gan­zen Kleinstadt.

Auch in den Schu­len wird nach­ge­rüs­tet: Sie bekom­men soge­nann­te Zugangs­punk­te (Access Points), so etwas Ähn­li­ches wie WLAN-Rou­ter, über die sich die Gerä­te wäh­rend des Unter­richts ins Inter­net ein­wäh­len kön­nen. Soll­te die­ses Unter­richts­netz­werk ein­mal über­las­tet sein, will die Citeq laut Möh­ring vor­über­ge­hend das zwei­te Netz­werk aus­schal­ten, das es an den Schu­len gibt. Nor­ma­ler­wei­se kön­nen sich die Schüler:innen und Lehr­kräf­te dar­über mit ihrem pri­va­ten Smart­phone ein­log­gen. Das mag bei den Jugend­li­chen zu Miss­mut füh­ren. Aber eben auch dazu, dass dann rein rech­ne­risch kaum mehr Gerä­te ein­ge­loggt wären als jetzt an Tagen mit vol­lem Präsenzunterricht.

Digitale Ausstattung ist nicht dasselbe wie Digitalisierung

Das Gan­ze ist also allein tech­nisch eine rie­si­ge Her­aus­for­de­rung. Und wenn sie bewäl­tigt ist, ist eben auch nur die Hür­de „digi­ta­le Aus­stat­tung der Schu­len“ genom­men. Für die Lehr­kräf­te geht es dann erst rich­tig los, sie müs­sen die Tablets im Unter­richt sinn­voll ein­set­zen. Es wird gute päd­ago­gi­sche Kon­zep­te und Fort­bil­dun­gen brau­chen, damit die Gerä­te nicht bei man­chen Lehrer:innen in einer Schub­la­de lan­den. Das wäre ja dann doch scha­de um die 6 Mil­lio­nen Euro. Wir blei­ben natür­lich für Sie dran und fra­gen bei­zei­ten nach, was die Schu­len mit den iPads machen und wer für die Kon­zep­te zustän­dig ist.

Diskussion um die Altstadt-Satzung

Müns­ters Grü­ne wider­spre­chen Ruprecht Polenz, der sich in sei­ner aktu­el­len RUMS-Kolum­ne mit der geplan­ten Ände­rung der Alt­stadt-Sat­zung beschäf­tigt. Die Rat­haus-Koali­ti­on aus Grü­nen, SPD und Volt will bis Sep­tem­ber die Alt­stadt-Sat­zung ändern, sodass dann auch in der Alt­stadt Solar­an­la­gen auf Dächern mög­lich sein wer­den. Bis­lang ist das ver­bo­ten. Ruprecht Polenz ver­gleicht den Plan in sei­nem Text mit dem Vor­ha­ben, ein Wind­rad auf den Dom­platz zu stel­len. Die Grü­nen wei­sen das zurück. 

„Alles, was wir wol­len, ist, dass zukünf­tig eine Abwä­gung statt­fin­det“, schrei­ben Ingrid Kre­mer und Robin Kor­te aus der Grü­nen-Frak­ti­on in einer Stel­lung­nah­me. Die bei­den haben den Rats­an­trag, um den es in der Dis­kus­si­on geht, zusam­men ver­fasst. Die Alt­stadt­sat­zung sei bis­lang „vor allem ein Tot­schlag­ar­gu­ment“, schrei­ben Kre­mer und Kor­te. Pau­schal und ohne jede wei­te­re Prü­fung wer­de mit der Sat­zung „jede Pho­to­vol­ta­ik-Zel­le inner­halb der Pro­me­na­de ver­bo­ten“. Die Stadt ver­bie­te zum Bei­spiel einem Hote­lier eine Inves­ti­ti­on in sau­be­ren Son­nen­strom. Und das, obwohl man die Anla­ge von der Stra­ße aus noch nicht ein­mal sehen könne.

An der Kolum­ne von Ruprecht Polenz bemän­geln Kre­mer und Kor­te drei Punkte:

  • Polenz ver­gleicht die geplan­te Ände­rung der Alt­stadt-Sat­zung mit der Umge­stal­tung der Fahr­rad­stra­ßen. An der Hit­torf­stra­ße hat­te es Pro­tes­te gege­ben, weil die Anwoh­ner­schaft nicht in die Pla­nung ein­be­zo­gen wor­den war. Polenz schrieb, die Rat­haus­ko­ali­ti­on aus Grü­nen, SPD und Volt wie­der­ho­le nun die­sen Feh­ler. Kre­mer und Kor­te wider­spre­chen: Die Umge­stal­tung der Hit­torf­stra­ße sei kein Pro­jekt der neu­en Rat­haus­ko­ali­ti­on aus Grü­nen, SPD und Volt. Das Fahr­rad­stra­ßen-Paket habe die alte Rat­haus-Koali­ti­on aus CDU und Grü­nen im Juli 2019 mit Unter­stüt­zung ande­rer Par­tei­en beschlos­sen. Und das stimmt. Wir haben dazu wei­ter unten im Brief eine Kor­rek­tur­mel­dung eingefügt.
  • Außer­dem wei­sen die Grü­nen die Kri­tik von Polenz zurück, „dass der Gestal­tungs­bei­rat in der Alt­stadt nicht betei­ligt wird“. Auch das sei nicht rich­tig. Hier reden die Par­tei und Polenz aller­dings anein­an­der vor­bei. Zur Erklä­rung: Der Gestal­tungs­bei­rat ist ein Gre­mi­um aus unab­hän­gi­gen Fach­leu­ten, das die Stadt bei Bau­pro­jek­ten „an sen­si­blen Stel­len“ bera­ten soll. Polenz kri­ti­siert, dass die Rat­haus-Koali­ti­on den Gestal­tungs­bei­rat nicht zur Ände­rung der Sat­zung selbst anhö­ren wol­le. Die Grü­nen ant­wor­ten: Wir betei­li­gen den Gestal­tungs­bei­rat, indem wir ihn in die Sat­zung schrei­ben, damit er dann spä­ter die Ein­zel­fäl­le beur­teilt. Vor­her war der Rat in der Sat­zung nicht erwähnt, denn es galt die kla­re Regel: kei­ne Solar­an­la­gen in der Alt­stadt. Wir haben Ruprecht Polenz noch ein­mal dazu befragt. Er bleibt dabei: „Eine spä­te­re Betei­li­gung des Gestal­tungs­bei­rats ist kein Ersatz.“ Bei den Grü­nen heißt es, es sei ja nichts beschlos­sen, der Antrag sei gera­de in der Welt und wer­de nun in den Gre­mi­en bera­ten. Der Gestal­tungs­bei­rat kön­ne sich zu dem Vor­ha­ben gern äußern.
  • Schließ­lich kri­ti­sie­ren Kor­te und Kre­mer, dass Polenz schreibt, man sol­le aus­führ­lich dis­ku­tie­ren, bevor man „den Schutz der Alt­stadt-Sat­zung auf­hebt“. Es for­de­re nie­mand, den Schutz der Sat­zung auf­zu­he­ben, heißt es in der Stel­lung­nah­me. Das sei „ein belieb­ter Trick von Popu­lis­ten. Laut­stark gegen irgend­et­was zu pro­tes­tie­ren, was nie­mand gefor­dert hat“. Dazu muss man aller­dings sagen: Ob hier ein Schutz auf­ge­ho­ben wird, wenn etwas unter bestimm­ten Bedin­gun­gen erlaubt wird, was vor­her ver­bo­ten war, das ist vor allem Ansichts­sa­che – und in die­sem Fall eine poli­ti­sche Einschätzung.

Post von Leser:innen

Wir haben zu der Kolum­ne auch Post von eini­gen Leser:innen bekommen. 

Bir­git Wol­ters sieht die Sache etwas anders als Ruprecht Polenz. Sie räumt ein, dass Solar­pa­nee­le auf dem Dach das Stadt­bild nicht schö­ner machen wer­den. Aber sie zieht eine Ana­lo­gie zu den Coro­na-Mas­ken. Die­se, so schreibt sie, „schüt­zen uns vor dem Virus – und sie erin­nern uns gleich­zei­tig dar­an, dass es das Virus noch gibt, las­sen uns nicht fahr­läs­sig wer­den“. Die Solar­an­la­gen erin­ner­ten eben an die Kli­ma­kri­se. Zu ihrem Bei­trag.

Wolf­gang Ritt­mey­er emp­fin­det die Kolum­ne als „rei­ße­risch“. In der Alt­stadt gebe es „reich­lich Flä­chen, die kei­ner beim bes­ten Wil­len his­to­risch nen­nen wür­de“, schreibt er. Den Aegi­di­i­markt, die Uni­ver­si­täts­bi­blio­thek, die Kauf­häu­ser, das Stadt­haus 1. Mit einem Wind­rad auf dem Dom­platz sei das alles nicht zu ver­glei­chen. Zu sei­nem Bei­trag.

Mar­tin Sala­schek fühlt sich von der Kolum­ne dar­an erin­nert, dass Mei­nun­gen und Geschmä­cker unter­schied­lich sind. Für ihn gehö­ren „viel Pho­to­vol­ta­ik und Solar auf den Dächern zu den schöns­ten Din­gen, die Müns­ters Alt­stadt pas­sie­ren kön­nen“. Den Ver­gleich mit den Wind­kraft­an­la­gen mag auch er nicht gel­ten las­sen. Zu sei­nem Bei­trag.

Patrik Wer­ner wun­dert sich, dass Ruprecht Polenz auf die Alt­stadt-Sat­zung ver­weist, die dafür sor­gen soll, dass das his­to­ri­sche Stadt­bild erhal­ten blei­ben soll. Bei ande­ren Bau­pro­jek­ten in der Innen­stadt sei das kein The­ma gewe­sen. „Wo war die Stim­me von Herrn Polenz, als das Bau­pro­jekt Müns­ter-Arka­den dis­ku­tiert und beschlos­sen wur­de?“, fragt er. Zu sei­nem Bei­trag.

Alfred Hupe-Zie­men liest aus dem Brief von Ruprecht Polenz eine Angst her­aus, die er zwar ken­ne (er sei zwei Jah­re älter als Ruprecht Polenz), die er aber für ein schlech­tes Motiv hält, denn „genau die­se Angst hat uns dahin gebracht, wo wir kli­ma­po­li­tisch heu­te ste­hen: mit dem Rücken an die Wand gedrückt, wo kein Zen­ti­me­ter Frei­raum zum War­ten ist“, schreibt er. Zu sei­nem Bei­trag. Und dann haben wir die Zuschrif­ten noch ein­mal Ruprecht Polenz geschickt und ihn gebe­ten, sie kurz zu kom­men­tie­ren. Das fin­den Sie hier.

Korrekturen und Ergänzungen

Zwei Kor­rek­tu­ren zur Kolum­ne von Ruprecht Polenz am Sonn­tag. Im Text stand, Grü­ne, SPD und Volt wie­der­hol­ten nun bei der Alt­stadt-Sat­zung den Feh­ler, den sie im ver­gan­ge­nen Jahr bei den Fahr­rad­stra­ßen gemacht hät­ten. Mit den Anwohner:innen habe man erst gespro­chen, nach­dem es Pro­tes­te gege­ben hat­te. Dass die Gesprä­che mit den Anwohner:innen über die Umge­stal­tung der Hit­torf­stra­ße recht spät statt­fan­den, stimmt. Aber das alles ist vor der Kom­mu­nal­wahl pas­siert, als CDU und Grü­ne im Rat­haus noch die Mehr­heit hat­ten. Sie haben die Umge­stal­tung der Fahr­rad­stra­ßen im Juli 2019 zusam­men mit der Lin­ken sowie Pira­ten, ÖDP und UWG beschlos­sen. Die neue Rats­ko­ali­ti­on hat damit also nur inso­fern etwas zu tun, als dass die Grü­nen betei­ligt sind. Und noch etwas: Es ging bei den Fahr­rad­stra­ßen nicht um eine Umwid­mung, wie es im Text steht, son­dern um die Umge­stal­tung. Eine Fahr­rad­stra­ße war die Hit­torf­stra­ße auch vor­her schon.

In eigener Sache

Wir haben in den ver­gan­ge­nen Wochen etwas fest­ge­stellt, das wir ger­ne auf­neh­men und ver­bes­sern möch­ten. Jeden Sonn­tag erschei­nen unse­re RUMS-Kolum­nen. Das sind Bei­trä­ge, in denen unse­re Kolum­nis­tin­nen und Kolum­nis­ten aus ihrer ganz per­sön­li­chen Per­spek­ti­ve über The­men schrei­ben. Es sind Ana­ly­sen oder Kom­men­ta­re, in denen immer auch Mei­nung steckt. Oft ent­spricht der Inhalt nicht der Mei­nung der Redak­ti­on. Das ist ein Satz, den man oft hört oder unter Kolum­nen und Kom­men­ta­ren liest. Er klingt etwas flos­kel­haft, daher möch­ten wir ihn erklä­ren. Man könn­te schließ­lich fra­gen: War­um ver­öf­fent­licht ihr denn über­haupt sol­che Tex­te, wenn ihr das doch selbst ganz anders seht? Eure Leser:innen ärgern sich manch­mal über die Kolum­nen. Wollt ihr das? 

Nein, wir wol­len natür­lich nicht, dass Sie sich ärgern. Aber wir wol­len etwas errei­chen, das Sie zum Bei­spiel heu­te im RUMS-Brief fin­den. Es ist eine Debat­te ent­stan­den. Dazu sind die Kolum­nen da. Es sind Ana­ly­sen, die natür­lich rich­tig sein soll­ten. Wenn sie Feh­ler ent­hal­ten, kor­ri­gie­ren wir sie. Aber die Kolum­nen dür­fen ruhig ein­sei­tig sein. Manch­mal sind sie eine Ein­la­dung zum Widerspruch. 

Hier unter­schei­den sie sich von den RUMS-Brie­fen der Redak­ti­on. Lei­der nicht so deut­lich, wie wir gedacht hät­ten. Das liegt wahr­schein­lich dar­an, dass die Gren­zen zwi­schen den For­ma­ten nicht ein­deu­tig zu erken­nen sind. Die RUMS-Brie­fe sind schließ­lich auch Bei­trä­ge, in denen wir Sie per­sön­lich anspre­chen. Auch hier fin­den Sie Kom­men­tie­run­gen, glos­sie­ren­de Ele­men­te, manch­mal Humor. Wenn es um The­men wie die Ver­kehrs­wen­de oder den Kli­ma­schutz geht, kön­nen Sie mög­li­cher­wei­se her­aus­le­sen, wo die Autorin oder der Autor poli­tisch steht. Das wol­len wir gar nicht ver­schlei­ern, denn wir alle haben Mei­nun­gen, und wir alle haben Hal­tun­gen. Aber unser Anspruch in den RUMS-Brie­fen ist, die Din­ge so zu erklä­ren, dass man auch die Posi­ti­on der Gegen­sei­te ver­steht – dass man im bes­ten Fall ver­steht, war­um man die Din­ge auch anders sehen kann. Wenn wir die Unter­schie­de nicht ver­ständ­lich machen, kann es leicht zu Miss­ver­ständ­nis­sen kom­men. Das hat­ten wir unter­schätzt. Daher wer­den wir das ab Sonn­tag unter dem Kolum­nen erklä­ren. Wenn Sie Anmer­kun­gen oder Fra­gen dazu haben, schrei­ben Sie uns gern.

In aller Kürze

+++ Ab Don­ners­tag gilt in der Innen­stadt kei­ne Mas­ken­pflicht mehr. Das hat der Coro­na-Kri­sen­stab in der ver­gan­ge­nen Woche beschlos­sen. Aber kei­ne Regel ohne Aus­nah­men: Wenn Sie vor einem Geschäft oder anders­wo in einer War­te­schlan­ge ste­hen, müs­sen Sie die Mas­ke auf­set­zen. Eben­so am Haupt­bahn­hof und an der Bahn­hof­stra­ße, weil dort häu­fig vie­le Men­schen unter­wegs sind. Auch auf dem Wochen­markt gibt es wei­ter­hin eine Maskenpflicht.

+++ Etwa 1.000 Men­schen haben am Sams­tag­abend bei den Aasee-Kugeln gefei­ert, und zwar offen­bar sehr laut. Gegen Mit­ter­nacht haben Poli­zei und Ord­nungs­amt die Par­ty auf­ge­löst. Die Fei­ern­den gin­gen nach Hau­se, haben aber eine Men­ge Müll zurück­ge­las­sen. Auch an ande­ren Orten in der Stadt blie­ben zum Bei­spiel Fla­schen und Ein­weg­grills lie­gen. Ins­ge­samt haben die Abfall­be­trie­be nach dem Wochen­en­de laut WN-Bericht sie­ben Ton­nen Müll ein­ge­sam­melt, dop­pelt so viel wie sonst im sel­ben Zeitraum.

+++ Müns­ter bekommt eine neue Unter­kunft für Gäs­te, mel­den die West­fä­li­schen Nach­rich­ten: Gegen­über der Stadt­bü­che­rei, am Alten Stein­weg 47, soll ein Hos­tel mit 300 Bet­ten gebaut wer­den. Wenn es so läuft, wie das Inves­tor­un­ter­neh­men von Ket­te­ler Immo­bi­li­en es plant, könn­te das Haus 2024 eröff­nen, eben­so wie ein Restau­rant und das Café im Erd­ge­schoss. Ab Anfang 2022 sol­len die bei­den Gebäu­de abge­ris­sen wer­den, die sich jetzt noch am Stand­ort des künf­ti­gen „The Carl“ befin­den. Unter ande­rem wur­den dort lan­ge Zeit Jeans ver­kauft, gut zu erken­nen an der dicken Jeans­ho­se vor der Tür.

+++ Am Frei­tag hat­ten wir im RUMS-Brief über den Coro­na-Aus­bruch in der Jus­tiz­voll­zugs­an­stalt Müns­ter berich­tet. Und wir hat­ten uns gefragt, war­um die JVA erst jetzt ein Kon­zept dafür ent­wi­ckelt, wie die Gefan­ge­nen sicher die Dusch­räu­me benut­zen kön­nen. Die Fra­ge haben wir inzwi­schen der JVA-Pres­se­spre­che­rin Kat­ja Krupa gestellt. Sie erklär­te uns, dass es für die JVA zwar ein all­ge­mei­nes Pan­de­mie- und Hygie­ne­kon­zept gibt. Das umfasst im Wesent­li­chen die Regeln, die auch sonst über­all gel­ten: Infi­zier­te Gefan­ge­ne sol­len ein­zeln unter­ge­bracht wer­den, das Per­so­nal trägt Schutz­klei­dung, Hän­de und Ober­flä­chen sol­len regel­mä­ßig des­in­fi­ziert und Räu­me gelüf­tet wer­den. Also die Din­ge, die man im Vor­feld all­ge­mein fest­le­gen kann. Nun muss­te die JVA aber einen detail­lier­ten Plan erar­bei­ten, wann und wie genau die infi­zier­ten und die nicht-infi­zier­ten Häft­lin­ge die Gemein­schafts­du­schen benut­zen dür­fen. Die 22 infi­zier­ten Gefan­ge­nen und die 49 Häft­lin­ge, die als Kon­takt­per­so­nen in Qua­ran­tä­ne sind, dür­fen nur ein­zeln in die Dusch­räu­me. Die rund 150 übri­gen Gefan­ge­nen wur­den in Grup­pen von fünf Per­so­nen ein­ge­teilt (nor­ma­ler­wei­se sind in den Dusch­räu­men grö­ße­re Grup­pen erlaubt), und zwar mög­lichst mit den­sel­ben Men­schen, mit denen sie jeden Tag ihre freie Zeit im Hof verbringen.

Neben den Häft­lin­gen sind auch zwei Mitarbeiter:innen posi­tiv getes­tet wor­den, 20 wei­te­re sind als Kon­takt­per­so­nen in häus­li­cher Qua­ran­tä­ne. Sie wer­den von den Gesund­heits­äm­tern an ihren Wohn­or­ten betreut. Die 49 Kon­takt­per­so­nen in der JVA wer­den am Frei­tag noch ein­mal getestet.

Von den 22 infi­zier­ten Gefan­ge­nen sei kei­ner schwer erkrankt, sag­te uns Kat­ja Krupa. Eini­ge wür­den vom Anstalts­arzt behan­delt, ins Kran­ken­haus muss­te bis­her aber kei­ner von ihnen.

Corona-Update

Seit ges­tern wur­den in Müns­ter nur zwei neue Coro­na-Fäl­le gemel­det, ins­ge­samt gel­ten heu­te 111 Men­schen in der Stadt als infi­ziert. Das Robert-Koch-Insti­tut hat für Müns­ter heu­te Mor­gen eine Inzi­denz von 17,1 gemeldet.

15 Covid-Patient:innen wer­den im Kran­ken­haus behan­delt, neun von ihnen auf der Inten­siv­sta­ti­on. Acht Men­schen wer­den beatmet.

Unbezahlte Werbung

An der fri­schen Luft und bei Son­nen­schein einen lecke­ren Apé­ri­tif genie­ßen: Mona­te­lang konn­ten wir uns kaum etwas Schö­ne­res vor­stel­len, und jetzt ist es end­lich so weit. Meh­re­re Ange­bo­te gibt es zum Bei­spiel im Umkreis des Schlos­ses. Gleich neben dem Bota­ni­schen Gar­ten fin­den Sie die Tische des „Schloss­gärt­chens“, das täg­lich ab 12 Uhr geöff­net hat. Die Geträn­ke­aus­wahl kön­nen Sie sich hier anschau­en und vor Ort dann auch gleich online bestel­len. Wenn Sie Hun­ger haben, kön­nen Sie vega­ne Köst­lich­kei­ten vom Kra­wum­mel-Food­truck an den Platz bestel­len. Ein paar Schrit­te wei­ter an der Pro­me­na­de (gegen­über dem Stadt­bad Mit­te) gibt es im „Digi­ta­len Bier­gar­ten“ noch mehr Spei­sen­aus­wahl, unter ande­rem Bur­ger von Peter Pane, Piz­za vom Apos­to und Schnit­zel vom Klei­nen Kie­pen­kerl. Bestel­len und bezah­len kön­nen Sie auch hier rein digital.

Drinnen und Draußen

+++ Wenn Sie nach Ihrem kuli­na­ri­schen Aus­flug zum Schloss noch um den Aasee spa­zie­ren, kom­men Sie viel­leicht am Wewerka Pavil­lon vor­bei, einem Frei­luft-Aus­stel­lungs­raum der Kunst­aka­de­mie Müns­ter. Für die aktu­el­le Aus­stel­lung ist er zum Vul­ven­tem­pel gewor­den und prä­sen­tiert Ihnen auf gro­ßen drei­ecki­gen Lein­wän­den ganz unter­schied­li­che Inter­pre­ta­tio­nen des The­mas. Zehn Stu­die­ren­de der Kunst­aka­de­mie zei­gen hier ihre Wer­ke, von abs­trakt bis expres­sio­nis­tisch. Wenn Sie neu­gie­rig gewor­den sind, kön­nen Sie sich auch am Mitt­woch von 18 bis 19:30 Uhr in die öffent­li­che Podi­ums­dis­kus­si­on mit den Künstler:innen auf Zoom einwählen.

+++ Sie wol­len Kunst lie­ber mal hören als sehen? Am Sonn­tag wur­de in der Aus­stel­lungs­hal­le am Hawerk­amp 31 ein Klang­par­cours eröff­net, den Sie noch bis zum 20. Juni besu­chen kön­nen. Der Künst­ler Chris­tof Schlä­ger hat die­sen Par­cours im Rah­men des müns­ter­land­wei­ten Klang­kunst­fes­ti­vals Sound­see­ing gestal­tet. Zu sehen und zu hören gibt es zum Bei­spiel Whu­pi, Schwir­rer und Brau­ser. Wenn Sie vor­her wis­sen möch­ten, was das ist, schau­en Sie hier. Oder Sie las­sen sich über­ra­schen. Der Ein­tritt ist frei, und geöff­net ist die Aus­stel­lung frei­tags von 16 bis 20 Uhr, sams­tags von 15 bis 20 Uhr und sonn­tags von 12 bis 18 Uhr.

+++ Jetzt gibt es noch einen klei­nen Spe­zi­al­tipp für die Kunstlehrer:innen unter Ihnen – pas­send zu unse­rem heu­ti­gen The­ma. Das Picas­so-Muse­um bie­tet digi­ta­le Fort­bil­dun­gen an, für den 11. Juni kön­nen Sie sich zum Bei­spiel noch bis Frei­tag online anmel­den. Auch wenn Sie mit Ihrer Klas­se ger­ne mal wie­der eine Aus­stel­lung besu­chen wür­den, aber wegen der aktu­el­len Situa­ti­on noch nicht dür­fen, bie­tet das Picas­so-Muse­um eine digi­ta­le Lösung an. Wei­te­re Infos dazu fin­den Sie eben­falls hier.

+++ Die Frei­bä­der haben wie­der geöff­net. Ich habe mich vor ein paar Tagen schon bei Regen­wet­ter ins Frei­bad Coburg getraut, noch schö­ner wird es in den kom­men­den Tagen bei Son­nen­schein. Sie kön­nen sich online Tickets reser­vie­ren oder auf Rest­kar­ten vor Ort hof­fen. Ein Test­nach­weis ist nicht erfor­der­lich, solan­ge die Inzi­denz in Müns­ter unter 35 bleibt.

Herz­li­che Grüße

Eva Streh­l­ke

Mit­ar­beit: Con­stan­ze Busch, Ralf Heimann, Paul Oppermann

PS

Ken­nen Sie Lisa Kud­row, Jen­ni­fer Anis­ton, Court­ney Cox, Matt LeBlanc, Matthew Per­ry und David Schwim­mer? Oder hei­ßen die sechs für Sie eher Phoe­be, Rachel, Moni­ca, Joey, Chand­ler und Ross? Zehn Jah­re lang haben Mil­lio­nen Zuschauer:innen den All­tag der Fri­ends mit allen Höhen und Tie­fen mit­er­lebt. Jetzt, 17 Jah­re nach Aus­strah­lung der letz­ten Fol­ge, saßen die sechs Freun­din­nen und Freun­de wie­der zusam­men auf einem Sofa. Ich habe mir die gro­ße „Reuni­on“ letz­tes Wochen­en­de schon ange­schaut (in Deutsch­land geht das lei­der nur mit einem kos­ten­pflich­ti­gen Pro­be­abo von Sky Ticket). Nost­al­gi­sche Gefüh­le kamen nicht nur bei den Stars auf – ich habe danach direkt mit der ers­ten Staf­fel wie­der angefangen.