Neuigkeiten über RUMS | Die erste RUMS-Lesung | Der Mehr-Markt

Müns­ter, 12. August 2022

Guten Tag,

heu­te bekom­men Sie von uns wie­der ein­mal einen etwas ande­ren Brief als sonst. Wir berich­ten in eige­ner Sache über eine Bewe­gung, die RUMS mit­in­iti­iert hat, und ein wei­te­res Pro­jekt für Müns­ter, das wir ins Leben geru­fen haben. 

Als wir RUMS im Jahr 2020 gegrün­det haben, gab es recht weni­ge Lokal­me­di­en, die neben den eta­blier­ten Ver­la­gen jour­na­lis­tisch tätig waren. Das hat sich geän­dert. Mitt­ler­wei­le sind in ganz Deutsch­land Dut­zen­de grö­ße­re und klei­ne­re Pro­jek­te an den Start gegan­gen. Sie haben ganz unter­schied­li­che Zuschnit­te und nut­zen ver­schie­de­ne Kanä­le. Mal bie­ten sie eine Web­site für ihre Inhal­te an, mal ver­schi­cken sie Mails, pro­du­zie­ren Pod­casts oder Vide­os. Sie eint, dass sie eine Alter­na­ti­ve, Ergän­zung oder manch­mal auch expli­zi­te Kon­kur­renz zu den bestehen­den Medi­en – den Tages­zei­tun­gen – sein wol­len. War­um das nötig ist, haben wir hier schon ein­mal beschrie­ben.

Wenn es Sie inter­es­siert, kön­nen Sie ja mal einen Blick auf eini­ge Inter­net­sei­ten wer­fen: zum Bei­spiel bei Vier­Null in Düs­sel­dorf, das nach einem ähn­li­chen Modell wie wir arbei­tet, oder bei kar­la in Kon­stanz, wo die Kolleg:innen im Crowd­fun­ding mehr als 100.000 Euro ein­ge­sam­melt und über 500 Abonnent:innen für das ers­te Jahr gewon­nen haben. Bei­de Pro­jek­te haben wir in der Früh­pha­se bera­ten, und auch sonst sind wir mit vie­len ande­ren neu­en Lokal­me­di­en im Aus­tausch, besu­chen die­sel­ben Tagun­gen und unter­stüt­zen uns gele­gent­lich auch gegen­sei­tig mit Tipps und Infor­ma­tio­nen. Wie wich­tig neue Medi­en sind, hat übri­gens auch die Bun­des­re­gie­rung erkannt. Die Staats­mi­nis­te­rin für Kul­tur und Medi­en, Clau­dia Roth, hat 2,3 Mil­lio­nen Euro aus­ge­schüt­tet, um den Jour­na­lis­mus struk­tu­rell zu stär­ken. Zehn Pro­jek­te wer­den geför­dert, dar­un­ter Medi­en­kom­pe­tenz­trai­ning für Schüler:innen, digi­ta­le Sicher­heit für Journalist:innen, Per­spek­ti­ven für exi­lier­te Journalist:innen und natür­lich Lokaljournalismus. 

Nicht nur schreiben, sondern agieren

Das The­ma Finan­zie­rung beschäf­tigt auch uns, das haben wir schon mehr­fach beschrie­ben. Gleich­zei­tig ist uns auch auf­ge­gan­gen, dass wir nicht nur über Müns­ter schrei­ben, son­dern auch die Mög­lich­keit haben wol­len, neben unse­rer jour­na­lis­ti­schen Funk­ti­on etwas Kon­kre­tes in der Stadt zu tun. Des­we­gen haben wir neben RUMS den gemein­nüt­zi­gen Ver­ein Rund um Müns­ter – Forum für loka­le Öffent­lich­keit gegrün­det, der das bei­des ver­bin­den möch­te: Wir kön­nen auf Stif­tun­gen und Spender:innen zuge­hen, die uns in unse­rer Arbeit unter­stüt­zen wol­len – und wir kön­nen Pro­jek­te star­ten, mit denen wir unse­ren Ver­eins­zweck mit Leben fül­len. Wir wol­len The­men in der Stadt iden­ti­fi­zie­ren, Impul­se set­zen, Gesprä­che, Koope­ra­tio­nen und Pro­jek­te initi­ie­ren, Men­schen mit ver­schie­de­nen Hin­ter­grün­den zusam­men­brin­gen, Wis­sen ver­mit­teln, auf­klä­ren und moderieren.

Um mög­lichst vie­le Ideen umset­zen zu kön­nen und auch einen Blick von außen zu gewähr­leis­ten, haben wir einen Bei­rat gesucht, der uns in viel­fäl­ti­ger Wei­se unter­stüt­zen kann. Wir arbei­ten mit Men­schen zusam­men, die immer einen engen Bezug zu Müns­ter und vor allem eine hohe Exper­ti­se im Bereich Jour­na­lis­mus und Bil­dung haben. Hier fin­den Sie die Lis­te und Infos zu den zehn Bei­rats­mit­glie­dern.

Nun fra­gen Sie sich sicher­lich, was wir mit dem Ver­ein unter­neh­men wol­len. Bevor wir zum ers­ten kon­kre­ten Anlass kom­men, nur so viel zu unse­ren Ideen:

Unter dem Arbeits­ti­tel „Jun­ge Medi­en­ma­cher“ wol­len wir das auf­grei­fen, was wir mit RUMS zum Bei­spiel schon bei den Berufs­feld­erkun­dungs­ta­gen oder dem Girl’s/Boy’s-Day der Schu­len aus­pro­biert haben. Die Schüler:innen ler­nen ver­schie­de­ne jour­na­lis­ti­sche Medi­en ken­nen, pro­bie­ren Video-, Foto- und Pod­cast­for­ma­te aus, ver­öf­fent­li­chen ihre Recherchen.

Dar­über hin­aus wol­len wir mit dem Pro­jekt „Jour­na­lists in Resi­dence“ – eben­falls ein Arbeits­ti­tel – aus­wär­ti­ge und/oder müns­teri­sche Journalist:innen in Müns­ter zusam­men­brin­gen, um inten­siv gemein­sam, aber aus unter­schied­li­chen Blick­win­keln The­men der Stadt zu recher­chie­ren, die wir anschlie­ßend kos­ten­frei auf der Ver­eins­web­site ver­öf­fent­li­chen wollen.

Die erste Veranstaltung

Aktu­ell star­ten wir mit unse­rer Rei­he „Was bewegt Müns­ter?“. Die­se soll regel­mä­ßig aus­wär­ti­ge Expert:innen nach Müns­ter holen, um über The­men zu reden, die hier und über­all eine wich­ti­ge Rol­le spie­len, wie etwa Kli­ma, Ver­kehr, Woh­nen oder Sozia­le Gerech­tig­keit. Am Don­ners­tag, 25. August 2022, ver­an­stal­ten wir den ers­ten Vor­trag samt Dis­kus­si­on unter dem Namen „Müns­ter 2050 – Wie der Kli­ma­wan­del unser Leben ver­än­dern wird“. Wir haben dazu den Exper­ten Nick Rei­mer ein­ge­la­den, mode­rie­ren wird RUMS-Redak­ti­ons­lei­te­rin Con­stan­ze Busch.

Nick Rei­mer beschreibt in sei­nem bei Kie­pen­heu­er & Witsch erschie­ne­nen Buch „Deutsch­land 2050 – Wie der Kli­ma­wan­del unser Leben ver­än­dern wird“, das er gemein­sam mit Toralf Staud ver­fasst hat, die ganz kon­kre­ten Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels, detail­liert auf­be­rei­tet zu The­men wie Hit­ze, Was­ser, Wald und Städ­ten. Die Autoren pro­gnos­ti­zie­ren öffent­li­che Kühl­räu­me in grö­ße­ren Städ­ten, Tiger­mü­cken­pla­gen im Rhein­land und eine Step­pen­land­schaft in Bran­den­burg. Auch Müns­ter spielt im Buch eine Rol­le. Con­stan­ze Busch wird mit Nick Rei­mer dar­über spre­chen, wie sich im Jahr 2050 das Leben in Müns­ter durch den Kli­ma­wan­del ver­än­dert haben könn­te. Im zwei­ten Teil des Abends öff­nen wir die Run­de, dann kön­nen Sie mit­dis­ku­tie­ren und Ihre Fra­gen stellen.

Die Ver­an­stal­tung fin­det ab 18 Uhr im Local­host statt, dem Ver­an­stal­tungs­raum neben dem RUMS-Büro in der Neu­brü­cken­stra­ße 8-11. Nach der Ver­an­stal­tung, ab etwa 19.30 Uhr, gibt es Kalt­ge­trän­ke, drin­nen und drau­ßen an der Stra­ßen­ecke. Bit­te mel­den Sie sich unter kontakt@rund-um-muenster.ms an, damit wir unge­fähr wis­sen, mit wie vie­len Per­so­nen wir rech­nen dür­fen. Sie kön­nen aber auch spon­tan ohne Anmel­dung kom­men; die­se erleich­tert nur unse­re Pla­nung. Der Ein­tritt zur Ver­an­stal­tung ist frei. Das Buch „Deutsch­land 2050“ kön­nen Sie am Ver­an­stal­tungs­abend übri­gens an einem Bücher­tisch erwerben.

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Wie es weiterging

Eine Woche nach dem Cyber­an­griff, über den wir berich­tet hat­ten, ist die Indus­trie- und Han­dels­kam­mer wei­ter­hin nur ein­ge­schränkt erreich­bar – sowohl im Netz als auch per E-Mail. Daher gibt’s auch kei­nen Link zu der Meldung.

Kurz und Klein

+++ Weil die Stadt die Hoff­nung hat, dass alles irgend­wann wie­der güns­ti­ger wird, schlägt sie in einem Ver­wal­tungs­pa­pier vor, den Bau des Stadt­hau­ses 4 erst mal auf die lan­ge Bank zu schie­ben. Oder wie das Kom­mu­ni­ka­ti­ons­amt schreibt: Sie schlägt „einen neu­en Fahr­plan“ vor. Wir hat­ten schon am Diens­tag geschrie­ben, dass statt des „geschwun­ge­nen Neu­baus“ (so soll­te er aus­se­hen) aus Holz jetzt mög­li­cher­wei­se ein gewöhn­li­ches Luft­schloss rea­li­siert wird. Bei den Kos­ten hat­ten wir uns aller­dings ver­schätzt. Für einen Apfel und ein Ei wird das Schloss nicht zu haben sein. Die bis­he­ri­gen Pla­nungs­kos­ten von gut acht Mil­lio­nen Euro muss die Stadt in jedem Fall zah­len. Die Stadt­haus­plä­ne bekom­men ein neu­es Datum: den 31. Dezem­ber 2024. Bis dahin will die Ver­wal­tung hof­fen, beten und vor allem war­ten, dass die von 72 Mil­lio­nen Euro (2019) schein­bar magisch auf 115 Mil­lio­nen Euro (2022) gewach­se­nen Bau­kos­ten wie­der fal­len. Der Rat wird am 7. Sep­tem­ber über den Vor­schlag ent­schei­den. Die bis­he­ri­ge Geschich­te des Stadt­hau­ses 4 steht übri­gens sehr schön in weni­gen Wor­ten in der Über­schrift der Ver­wal­tungs­vor­la­ge. Sie lau­tet: „Neu­bau des Stadt­hau­ses 4: kli­ma­neu­tral, digi­tal, nach­hal­tig: Mora­to­ri­um“. (rhe)

+++ Das Stadt­haus IV wird wahr­schein­lich nicht das ein­zi­ge Bau­vor­ha­ben sein, das ver­scho­ben wird. Das hat der Ober­bür­ger­meis­ter jetzt ange­kün­digt. Es sei nicht aus­ge­schlos­sen, „dass wir zum Bei­spiel auch Neu­bau­pro­jek­te unter ein Mora­to­ri­um stel­len und in ruhi­ge­ren Zei­ten neu dar­über ent­schei­den müs­sen“, sagt Mar­kus Lewe laut einer Pres­se­mit­tei­lung der Stadt. Um wel­che Pro­jek­te es geht, sagt er nicht. Aber um Ihrer Fan­ta­sie ein biss­chen auf die Sprün­ge zu hel­fen: An der Ham­mer Stra­ße möch­te die Stadt ein neu­es Preu­ßen-Sta­di­on bau­en. Da ent­wi­ckeln sich die Kos­ten offen­bar ganz ähn­lich wie beim Stadt­haus 4. Und dann wäre da noch der Musik-Cam­pus am ande­ren Ende der Stadt, der in der Zwi­schen­zeit ver­mut­lich eben­falls nicht güns­ti­ger gewor­den ist. (rhe)

+++ Die Stadt hat sich über­legt, wie sie in der Gas­kri­se Geld spa­ren kann. Büro­räu­me der Stadt­ver­wal­tung sol­len in der kom­men­den Heiz­pe­ri­ode etwa nur noch bis 19 Grad auf­ge­heizt wer­den, Trep­pen­häu­ser auf maxi­mal 12 bis 14 Grad, mel­det die Stadt. Ange­stellt wer­den sol­len die Hei­zun­gen in den städ­ti­schen Gebäu­den erst ab dem 17. Okto­ber, also sechs Wochen spä­ter als bis­lang. Und: Das Was­ser der städ­ti­schen Hal­len­bä­der wird umge­hend um zwei auf in der Regel 26 Grad abge­senkt. Wenn’s Ihnen doch selt­sam warm erscheint, sit­zen Sie viel­leicht im Baby­be­cken – oder neben Ihnen war wie­der jemand zu faul, drau­ßen im kal­ten Flur auf die Toi­let­te zu gehen. (rhe)

+++ Par­ken im Vier­tel vor der eige­nen Woh­nung kos­tet in Müns­ter knapp fünf Cent pro Tag – oder 17 Euro im Jahr. So viel zahlt man für einen Bewoh­ner­park­aus­weis. Die Stadt Frei­burg ver­langt seit April bis zu 480 Euro im Jahr für so einen Aus­weis. Je nach­dem, wo man poli­tisch steht, ist das ent­we­der eine Schi­ka­ne, um Autos aus der Stadt zu drän­gen – oder der Ver­such, einen ange­mes­se­nen Preis dafür zu ver­lan­gen, dass Autos öffent­li­chen Raum nut­zen. Das Ver­wal­tungs­ge­richt hat jetzt immer­hin schon mal die Fra­ge beant­wor­tet, ob das 480-Euro-Ticket recht­mä­ßig ist, wie unter ande­rem die Ber­li­ner Zei­tung schon vor ein paar Tagen mel­de­te. Und? Ja, ist es. (rhe)

+++ Die Loop-Taxis sol­len noch bis min­des­tens bis 2024 in der Stadt unter­wegs sein, aber man soll sie nicht mehr per Tele­fon bestel­len kön­nen. Das schlägt die Stadt­ver­wal­tung vor. Ob es so kommt, ent­schei­det Ende August der Ver­kehrs­aus­schuss. Die Taxis sind eine Mischung aus Taxi und Bus. Man kann sie wie ein Taxi bestel­len, zahlt aber Bus­prei­se und sitzt unter Umstän­den mit ande­ren Fahr­gäs­ten im Auto. Das Ange­bot soll die Lücke schlie­ßen, die das Bus­netz in den Außen­stadt­tei­len lässt. Bis­lang gibt es Loop nur in Müns­ters Süden. Die Stadt ist mit dem Ange­bot ganz zufrie­den: Ein Zwi­schen­be­richt kommt zu „einer über­wie­gend posi­ti­ven bis sehr posi­ti­ven Bewer­tung“. Daher soll die drei­jäh­ri­ge Test­pha­se jetzt um ein Jahr ver­län­gert wer­den. Nur eine Sache klappt nicht so gut: Es kom­me oft vor, dass Fahr­ten dop­pelt gebucht oder abge­sagt wer­den, schreibt die Stadt. Manch­mal war­te auch ein­fach nie­mand am ver­ein­bar­ten Ort. In Zukunft sol­len Loop-Klin­gel­mäus­chen für den Spaß wenigs­tens zah­len. Jede Buchung soll bald einen Euro kos­ten. (rhe)

+++ Der Lie­der­ma­cher Han­nes Wader bekommt in die­sem Jahr den Rot­ten­dorf-Preis, von dem Sie mög­li­cher­wei­se noch nie etwas gehört haben. Aber das macht nichts. Dafür sind wir ja da. Mit dem Preis ehrt der West­fä­li­sche Hei­mat­bund Men­schen, die sich um die nie­der­deut­sche Spra­che ver­dient gemacht haben. Und falls Sie auch Han­nes Wader nicht ken­nen soll­ten: Er hat vor ein paar Wochen noch ein neu­es Album ver­öf­fent­licht. Titel: „Noch hier.“ Ande­re Alben hie­ßen zum Bei­spiel „Wie­der unter­wegs“ (1979), „Nach Ham­burg“ (1989), „Nie mehr zurück“ (1991) oder „Mal ange­kom­men“ (2006). Zusam­men­fas­sen lässt sich das alles ganz wun­der­bar mit sei­nem bekann­tes­ten Song: „Heu­te hier, mor­gen dort.“ (rhe)

+++ Müns­ters Poli­zei hat am ers­ten Schul­tag guten Umsatz gemacht. Bei einer Geschwin­dig­keits­kon­trol­le vor einer Grund­schu­le auf dem Kap­pen­ber­ger Damm blitz­te es 21 Mal. Ein Raser aus Osna­brück (natür­lich) bret­ter­te vor der Schu­le (!) nach einem Tem­po-50-Schild mit 98 km/h durch die Radar­fal­le. Was soll man dazu sagen? Na ja, viel­leicht: Sechs. Set­zen. (rhe)

+++ Die Staats­an­walt­schaft Müns­ter wird nicht gegen Dom­propst Kurt Schul­te ermit­teln. Das wäre eigent­lich kei­ne Mel­dung, aber in die­sem Fall sah es so aus, als könn­te das pas­sie­ren. Der Bischof hat­te Schul­te Ende Juni von sei­nen Ämtern ent­ho­ben. Es ging um Vor­wür­fe von „grenz­über­schrei­ten­dem, unan­ge­mes­se­nem Ver­hal­ten“, wie das Bis­tum in einer Mit­tei­lung schreibt. Statt der Staats­an­walt­schaft ermit­telt nun die Kir­che. (rhe)

+++ Bischof Felix Genn hat am Mitt­woch einen Pries­ter mit sofor­ti­ger Wir­kung beur­laubt. Der Vor­wurf hier: „grenz­über­schrei­ten­des Ver­hal­ten aus dem Jahr 2010“, teilt das Bis­tum mit. Die­sen Fall unter­sucht eben­falls nicht die Staats­an­walt­schaft, son­dern die Kir­che selbst („kir­chen­recht­li­che Vor­un­ter­su­chun­gen“). Gemel­det wur­de der Fall schon vor zwölf Jah­ren. Damals habe man die Ermitt­lun­gen ein­ge­stellt, „weil die betrof­fe­ne Per­son voll­jäh­rig war“. Im ver­gan­ge­nen Jahr habe die Per­son aller­dings einen Antrag auf „Leis­tun­gen in Aner­ken­nung des Leids“ gestellt. Der sei aner­kannt wor­den. Die Per­son habe einen Betrag im „unte­ren fünf­stel­li­gen Euro-Bereich“ bekom­men. Damit sieht die Sache nun wie­der anders aus. Jetzt geht die gan­ze Sache nach Rom, wo sie wie­der auf irgend­ei­nem Schreib­tisch lan­det. Man wer­de den Pries­ter auf­for­dern, den Betrag selbst zu zah­len. Was pas­siert, wenn er das nicht macht, steht nicht in der Mel­dung. (rhe)

+++ Wie hoch die Gas­um­la­ge wird, die Stadtwerke-Kund:innen zah­len müs­sen, um in Schwie­rig­kei­ten gera­te­ne Ener­gie­un­ter­neh­men zu unter­stüt­zen, wird sich am Mon­tag her­aus­stel­len. Ärger­lich, fin­den die Stadt­wer­ke. Das schreibt das Unter­neh­men in einer Mit­tei­lung. Noch ärger­li­cher wird es nur für die Men­schen, die die Umla­ge am Ende bezah­len müs­sen. Die CDU-Senio­ren­uni­on kri­ti­siert die Umla­ge. Sie sei für Rentner:innen mit wenig Geld unzu­mut­bar. Die DGB-Stadt­ver­bands­vor­sit­zen­de Pia Dil­ling for­dert einen staat­li­chen Ener­gie­preis­de­ckel für alle Pri­vat­haus­hal­te. (rhe)

+++ Und der Mann auf dem Kran? Sitzt immer noch oben. 

Corona-Update

+++ Der Zenit der aktu­el­len Coro­na­wel­le ist offen­bar über­schrit­ten. Der über­ar­bei­te­te Impf­stoff wird vor­aus­sicht­lich im Sep­tem­ber ver­füg­bar sein. Und Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Karl Lau­ter­bach hat schon mal Ent­war­nung gege­ben: Man wer­de sich in Zukunft nicht alle drei Mona­te imp­fen las­sen müssen. 

+++ An den Zah­len in Müns­ter ist der Abschwung der Coro­na­wel­le noch nicht zu erken­nen. Das Lan­des­amt für Gesund­heit mel­det eine Inzi­denz von 425 (Neu­in­fek­tio­nen pro 100.000 Men­schen inner­halb einer Woche). Das ist im Moment der höchs­te Wert aller Krei­se und kreis­frei­en Städ­te im Regie­rungs­be­zirk. Am bes­ten steht der Kreis Stein­furt da – mit einer Inzi­denz von 312. (rhe)

Ein-Satz-Zentrale

+++ Die Grü­nen haben im Süd­os­ten einen neu­en Orts­ver­ein gegrün­det. (Grü­ne)

+++ Der fai­re Han­del in Müns­ter ist in Exis­tenz­not gera­ten. (Anten­ne Müns­ter)

+++ Die Apos­tel­kir­che gegen­über der RUMS-Redak­ti­on am Thea­ter ist fast fer­tig saniert. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Die Stadt­ver­wal­tung hat bestä­tigt, dass eine Kla­ge gegen den Bebau­ungs­plan für den Hafen­markt ein­ge­gan­gen ist. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Weil die alten Rad­brü­cken am Lae­rer Land­weg und am Pleis­ter­müh­len­weg abge­bro­chen wer­den, wird die B51 zwi­schen Waren­dor­fer Stra­ße und Wol­be­cker Stra­ße kom­plett für den Ver­kehr gesperrt. (Anten­ne Müns­ter)

+++ Der Kunst­ra­sen­platz im Sport­park Berg Fidel soll tat­säch­lich so viel kos­ten wie geplant (Sie haben tat­säch­lich rich­tig gele­sen) und ab Okto­ber fer­tig sein. (Stadt Müns­ter)

+++ Das Hit­torf-Gym­na­si­um soll auf dem Schul­hof einen Neu­bau mit Klas­sen­zim­mern und einer Aula bekom­men. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

+++ Die Mau­ritz­schu­le hat jetzt eine neue Men­sa und neue Räu­me für die Offe­ne Ganz­tags­be­treu­ung. (Stadt Müns­ter)

+++ Der Wipp­ses­sel an der Enge­len­schan­ze wird saniert. (Stadt Müns­ter)

+++ Preu­ßen Müns­ter, die WWU Bas­kets und der USC Müns­ter set­zen sich zusam­men dafür ein, dass der Sport­stand­ort Berg Fidel und die Ver­bin­dung zum Vier­tel bes­ser wer­den. (100ProzentMeinSCP)

+++ Laut einer Stu­die ver­vier­facht sich jeder Euro, den das Land Nord­rhein-West­fa­len sei­nen Uni­ver­si­tä­ten gibt. (Uni Müns­ter)

+++ Das Land­ge­richt Müns­ter hat am Frei­tag­vor­mit­tag einen Mann aus Duis­burg wegen sexu­el­len Kin­des­miss­brauchs zu acht­ein­halb Jah­re Haft ver­ur­teilt. (WDR)

+++ Die Wäl­der im Müns­ter­land lei­den unter der Dür­re. (Lokal­zeit Müns­ter­land)

+++ Im All­wet­ter­zoo leben vie­le Schild­krö­ten, die in der frei­en Natur nicht mehr über­le­ben kön­nen. (Lokal­zeit Müns­ter­land)

+++ Über 20.000 Kin­der und Jugend­li­che haben im Bis­tum Müns­ter in den Som­mer­fe­ri­en an Feri­en­la­gern teil­ge­nom­men. (BDKJ Müns­ter)

+++ Die Bür­ger­funk­sen­dung “anten­ne anti­fa” berich­tet über rech­te Poli­zeichats, Coro­na-Spa­zier­gän­ge am Dom­platz und eine Gedenk­ver­an­stal­tung in den Bock­hol­ter Ber­gen. (NRWi­si­on)

+++ Am Wien­burg­park hat das frü­he­re Restau­rant „La Pro­vin­cia“ nach zwei Jah­ren als „Spei­se­haus Sülz“ wie­der eröff­net. (West­fä­li­sche Nach­rich­ten)

Unbezahlte Werbung

Beim „Mehr-Markt“ an der Hüf­fer­stra­ße bekom­men Sie wirk­lich, was drauf­steht: mehr. Näm­lich eigent­lich alles, was man all­täg­lich braucht – aber auch noch tür­ki­sche und asia­ti­sche Spe­zia­li­tä­ten, regio­na­le und Bio­pro­duk­te, Oli­ven und Dips aus einer klei­nen The­ke und (und das ist fast das Wich­tigs­te) groß­ar­ti­gen und per­sön­li­chen Ser­vice der herz­li­chen Inhaber:innen und ihrer Ange­stell­ten. Jah­re­lang wuss­te ich das alles nicht, denn von außen ist der Mehr-Markt eher unschein­bar. Dann gab mir zum Glück eine Freun­din die­sen wert­vol­len Tipp, sodass ich ihn jetzt an Sie wei­ter­ge­ben kann. Dan­ke, Mai­ke. (est)

Drinnen und Draußen

Um die Tipps hat sich heu­te Eva Streh­l­ke für Sie gekümmert.

+++ Heu­te Abend ist wie­der lan­ger Frei­tag im Lan­des­mu­se­um am Dom­platz. Das bedeu­tet: Das Muse­um ist bis 24 Uhr geöff­net. Heu­te sind Tanz­grup­pen zu Gast, es gibt Work­shops und Füh­run­gen durch die Aus­stel­lun­gen. Viel­leicht noch ein Argu­ment: Der Ein­tritt ins Muse­um ist frei. 

+++ In die­ser Woche klet­tern die Tem­pe­ra­tu­ren immer wie­der auf über 30 Grad, an eini­gen Schu­len gab es heu­te sogar schon hit­ze­frei – per­fek­te Bedin­gun­gen für das Freu­bad Fes­ti­val am Sams­tag. Im Frei­bad in Lie­nen gibt es ab 16 Uhr Musik zum Tan­zen und Ent­span­nen und sogar eine Sprung­turm-Per­for­mance. Der Vor­ver­kauf fin­det online statt, nach Lie­nen brau­chen Sie von Müns­ter aus mit dem Fahr­rad gut zwei Stun­den, mit Bus & Bahn oder dem Auto eine knap­pe Stunde. 

+++ Nach­dem es – wie so vie­les – zwei Jah­re pau­sie­ren muss­te, fin­det am Sonn­tag von 11 bis 18 Uhr mal wie­der das Fami­li­en-Umwelt­fest an der Gas­selstie­ge statt. Orga­ni­siert vom Nabu, dem Natur­land­hof Lüt­ke-Jüde­feld und Co. wer­den mit Musik, Thea­ter und ver­schie­de­nen Mit­mach­ak­tio­nen The­men rund um Natur und Nach­hal­tig­keit in den Blick genom­men. Das Pro­gramm kön­nen Sie sich hier anschau­en. Essen gibt es auch, natür­lich regio­nal vom Hof.

+++ Der Ham­bur­ger Schrift­stel­ler und Jour­na­list Ben­ja­min Maack liest am Diens­tag um 19 Uhr im Stadt­mu­se­um aus sei­nem Buch „Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein“, in dem er über das Leben mit einer Depres­si­on schreibt. Tickets gibt es nur an der Abend­kas­se, für sie­ben Euro, ermä­ßigt für fünf. 

+++ Das Han­sa­fo­rum ruft zur nächs­ten Müll­sam­mel-Akti­on auf. Am Sonn­tag ab 13 Uhr tref­fen sich Helfer:innen am Fahr­rad­park­platz neben dem Spiel­platz an der Diepen­b­rock­stra­ße. Von dort aus wird das Han­sa­vier­tel abge­klap­pert und von Müll befreit. 

+++ Sie wur­den vor 80 Jah­ren von der Gesta­po Müns­ter hin­ge­rich­tet: Fran­cis­zek Banaś und Wacław Ceglew­ski. Die pol­ni­schen Zwangs­ar­bei­ter bekom­men jetzt einen neu­en Gedenk­stein. Am Sonn­tag fin­det um 15 Uhr eine Gedenk­ver­an­stal­tung in den Bock­hol­ter Ber­gen statt, am Wan­der­park­platz Schif­fahr­ter Damm (Abzweig Telg­te; Fues­tru­per Str. 4, 48268 Gre­ven). Wenn Sie sich genau­er über das Schick­sal der bei­den infor­mie­ren möch­ten, kön­nen wir Ihnen auch die­se Gra­phic Sto­ry emp­feh­len, die zum WDR-Ange­bot „Stol­per­stei­ne NRW – Gegen das Ver­ges­sen“ gehört.

Am Diens­tag kommt wie­der Post von Ralf Heimann. Wir wün­schen Ihnen ein schö­nes Wochenende.

Herz­li­che Grü­ße
Götz Grom­mek und Marc-Ste­fan Andres

Mit­ar­beit: Ralf Heimann, Eva Streh­l­ke, Jan Gro­ße Nobis

Lek­to­rat: Mela­nie Kelter 

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PS

Heu­te zum Schluss noch ein Hör­tipp: Der Jour­na­list Hei­ner Wem­ber aus Müns­ter hat für den WDR einen sehr schö­nen Radio­bei­trag über Bestat­tungs­kul­tu­ren in Deutsch­land, den Nie­der­lan­den oder Öster­reich gemacht („Die letz­te Rei­se – über Lei­chen­wa­gen“). Dar­in kommt unter ande­rem die Bestat­te­rin Andrea Thie­me aus Müns­ter zu Wort. 18 Minu­ten lang. Es lohnt sich.