Geld und Gleichstellung | Störche und Kinder | RUMS 30 Tage kostenlos testen


Münster, 20. April 2021
Guten Tag,
heute geht es um Geld. Und es geht um Geschlecht, genauer gesagt um Gender. Das Geschlecht als soziale Kategorie spielt nämlich auch bei der städtischen Finanzplanung eine Rolle. Laut dem Koalitionsvertrag des Ratsbündnisses aus Grünen, SPD und Volt soll bei der Haushaltsplanung der Stadt Münster künftig noch stärker als bisher berücksichtigt werden, welche Gelder welche Personengruppen begünstigen. Denn das kommt häufig vor – auch in Bereichen, die auf den ersten Blick genderneutral wirken. Wussten Sie zum Beispiel, wie Straßenbau und Geschlechtergerechtigkeit zusammenhängen?
Was Haushaltsplanung mit Gleichstellung zu tun hat
Im Grunde kann, wer möchte, jeden Lebensbereich darauf abklopfen, ob bestimmte gesellschaftliche Gruppen benachteiligt werden. Geht es ums Geschlecht, nennt sich das „Gender Monitoring“. Gender ist der englische Begriff für die Geschlechtsidentität (in Abgrenzung zum „sex“, dem biologischen Geschlecht). Geht es um die geschlechtergerechte Finanzplanung, gibt es dafür ebenfalls einen englischen Fachbegriff: „Gender Budgeting“. Das heißt im Grunde nichts anderes, als dass die Stadt Münster immer, wenn sie Geld ausgibt, auf die Gleichstellung der Geschlechter achten soll. Gibt es ein Ungleichgewicht, dann versucht sie gegenzusteuern. Eine Anleitung zum Gender Budgeting gibt es auf der Website des Amts für Gleichstellung.
Im RUMS-Brief erklären wir heute, wie weit Münster beim Gender Budgeting ist, was das neue Ratsbündnis in diesem Bereich plant und was Spielplätze mit dem Thema zu tun haben. Den ganzen Text lesen Sie mit unserem kostenlosen 30-Tage-Probeabo.
Leser:innen werben Leser:innen
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Außerdem profitieren auch andere davon: Bei bestimmten Zielmarken werden wir Medien-Workshops für Jugendliche veranstalten, Genaueres dazu lesen Sie hier. Sie können uns dafür Organisationen vorschlagen, die Ihnen am Herzen liegen: Schreiben Sie uns gerne an diese Adresse. Wie sich unsere Aktion entwickelt, teilen wir Ihnen ab jetzt regelmäßig in unserem Brief mit. Sobald wir die ersten Workshops umsetzen können, werden wir diese zudem dokumentieren.
Korrekturen und Ergänzungen
Nachdem wir am Freitag unseren Beitrag über die katholische Kirche und die Gemeinschaft Emmanuel veröffentlicht hatten, haben auf unserer Facebook-Seite einige Leser:innen sehr intensiv über das Thema diskutiert. Ein Leser wies darauf hin, dass die Gemeinschaft Emmanuel in Frankreich durch Kontakte zur rechtsradikalen Partei Rassemblement National (früher Front National) aufgefallen sei. Diesen Hinweis haben wir aufgegriffen und unter dem Beitrag ein Update eingefügt.
Am Freitag schreibt Ihnen meine Kollegin Constanze Busch. Ich wünsche Ihnen eine gute Woche.
Herzliche Grüße
Ann-Marlen Hoolt
PS
Wissen Sie, was eine Scheinkorrelation ist? Kein Sorge, Sie müssen sich dafür nicht mit Statistik auskennen. Wer mit Daten arbeitet, findet manchmal einen Zusammenhang zwischen Größen, die eigentlich gar nichts miteinander zu tun haben. Ein Beispiel: Nur weil die Anzahl der Störche in einer Region steigt, wenn die Anzahl der Neugeborenen zunimmt, heißt das nicht, dass der Storch die Babys bringt. Wahrscheinlich liegt es daran, dass in ländlichen Regionen mehr Kinder geboren werden. Und Störche gibt es eben eher auf dem Land. Ich verlinke Ihnen eine Website, auf der viele solcher scheinbar zusammenhängender Daten zusammengetragen werden. Viel Spaß beim Durchschauen.
HINWEIS: RUMS steht für kritischen, aber auch konstruktiven und wertschätzenden Journalismus. Genauso wünschen wir uns auch die Diskussion unter unseren Beiträgen und Briefen. Streiten Sie sich, schreiben Sie Ihre Meinung — aber bleiben Sie bitte sachlich und höflich. Wir vertrauen darauf, dass Sie sich daran halten. Daher prüfen wir Ihre Kommentare nicht, bevor sie hier veröffentlicht werden. Wir behalten uns jedoch vor, alle Äußerungen zu entfernen, die beispielsweise beleidigend, diffamierend, sexistisch oder rassistisch sind.
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