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Das Schweigen der Männer
Vielen Männern fällt es schwer, über ihre Gefühle zu sprechen. Im schlimmsten Fall bricht es irgendwann aus ihnen heraus. Der Gewaltberater Lothar Badenhorst hilft ihnen, Worte zu finden.
Ein Raum in einem Hinterhof in der Friedrich-Ebert-Straße, die Wände sind in hellem Gelb gestrichen. In der Mitte eine schwarze Ledercouch, daneben ein kleiner Tisch, an der Wand ein Poster von Michelangelos Erschaffung Adams. Lothar Bardenhorst, 63 Jahre alt, nimmt auf einem Stuhl Platz. Gegenüber von ihm, auf der Couch, sitzen sonst jene Männer, die Hilfe brauchen. Ein bisschen fühlt es sich an wie in einem Wohnzimmer, ein bisschen wie beim Psychologen.
Bardenhorst ist Sozialpädagoge, seit über zehn Jahren berät er beim Verein Chance Männer, die Gewalt ausgeübt haben oder die befürchten, dass es bald dazu kommen könnte. Die zweite Gruppe gebe es seltener, sagt er. Meistens kämen Männer, die eine Bewährungsstrafe bekommen haben, oder die das Gericht geschickt hat.
Chefärzte, Arbeitssuchende, Gefängnisinsassen, sie alle waren schon hier. Bardenhorst sagt, er habe ganz verschiedene Männer kennengelernt, auch die ganz Schlimmen. Später muss er noch nach Hamm in die JVA. Dort berät er ein Mitglied der Bandidos, das in Sicherheitsverwahrung ist.
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Und wie läuft so etwas ab?
Bardenhorst steht auf und geht zum Flipchart, das hinter ihm steht. Die erste Frage, die er Männern stellt, ist meistens: „Was ist ein richtiger Mann?“
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