- Beiträge
- Das Sprungbrett an der Geiststraße 24

Das Sprungbrett an der Geiststraße 24
Das Start-up-Center Reach will an Münsters Hochschulen aus Ideen Unternehmen machen. In der Theorie klingt das wunderbar. Aber wie ist es wirklich?
Im alten Bundesbankgebäude an der Geiststraße 24 reiht sich wie in einem Co-Working-Space Arbeitsraum an Arbeitsraum. Früher saß hier die Bundesbank. Nach ihrem Auszug modernisierte man die alten Büroräume. Jetzt sitzen hier Menschen, die ein Unternehmen gründen wollen oder es schon gegründet haben. Hohe Decken, neutrale Farben. An den Wänden hängen Fotos von Gründerinnen oder Gründern, die es geschafft haben.
An diesem Ort gibt es für so gut wie alles eine englische Bezeichnung. Auf der Website wird man aufgefordert, eine „Start-up Journey Ideation Lab“ zu beginnen. Es ist die Rede von „Venture Capital“ oder „Business Model Canvas“. Und es fängt schon an mit dem Namen der Institution: „Reach Euregio Start-up-Center“.
Das englische Wort Reach, auf Deutsch ‚erreichen‘, symbolisiert, dass es hier darum geht, eine Verbindung zu etwas herzustellen, das schon vorhanden ist. Man möchte Studierende und Mitarbeitende von Universität und Fachhochschule finden, die an etwas arbeiten, das zu einer Geschäftsidee werden könnte – oder die schon eine Geschäftsidee haben, ein Unternehmen gründen wollen und dabei Hilfe brauchen. Anders gesagt: Nachhilfe im Gründen.

Die Euregio ist das deutsch-niederländische Grenzgebiet. In dieser Region sollen die Unternehmen entstehen. Dazu kooperieren Münsters Hochschulen mit der Universität Twente.
Der Projektleiter ist Thorsten Wiesel, Marketing-Professor an der Uni Münster. Er sagt: „Wir finanzieren mit Steuergeldern extrem gute Forschung und Lehre an den Hochschulen und mit dem REACH wollen wir diese Ideen dann auf die Straße bringen.“ Das Motto des Zentrums ist: von der Wissenschaft in die Wirtschaft. Das ist laut dem Hochschulrahmengesetz eine Aufgabe deutscher Hochschulen. Sie sollen den Transfer von Wissen und Technologie fördern.

Das Reach startete mit einer Menge Geld. Das Land Nordrhein-Westfalen fördert die Universität und die Fachhochschule Münster sowie fünf andere Hochschulen, um sogenannte Gründungsökosysteme aufzubauen.
Das Reach bekam 20 Millionen Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren. Die damit verbundenen Ziele lesen sich wie eine Blaupause für alles, was das Zentrum ausmacht. Menschen, die gründen wollen, qualifizieren, Ideen finden und innerhalb der Hochschule für das Thema sensibilisieren. Bis 2024 sollten so hundert Start-ups vom Band laufen. Das war das Ziel.
Das Reach steht auf drei Säulen
Drei, die den Prozess fast von Anfang an erlebt haben, sind Jonas Hülskötter, Sven Hülskötter und Michael Dunsche. Ihre Firma hat ihren Sitz in Nordwalde, 30 Autominuten von der Geiststraße entfernt. Dort produzieren und verkaufen die drei Gründer Kräuter- und Gemüsegärten für die Wohnung. Die kleineren Modelle passen auf jeden Küchentisch. Um Beleuchtung und Bewässerung kümmert sich eine App. Man muss nur den Wassertank auffüllen, Saatkapseln einsetzen – und natürlich ernten.

Das Unternehmen heißt Urbanhive. Es gehört zu den ersten Firmen, die das Reach förderte. Die Brüder Hülskötter und Michael Dunsche gründeten es vor vier Jahren. Wenn man sie fragt, wie es zu der Idee kam, sagen sie, sie wollten „was Grünes“ machen. Im Gegensatz zu vielen anderen Gründungen aus dem Reach haben sie ein physisches Produkt auf den Markt gebracht.
Jonas Hülskötter hat in Münster BWL studiert. Dort lernte er die Theorie. „Viele Themen hatte ich im Studium, aber die dann praktisch umzusetzen, das ist was anderes. Wo fange ich an? Muss ich direkt zum Notar und ein Unternehmen gründen?“ Um Antworten auf solche Fragen zu bekommen, wandten sich die drei Gründer an das Reach. Sie bewarben sich für den ersten „Batch“, den ersten Durchlauf, im Inkubator-Programm – und wurden angenommen.
Das Reach steht auf drei Säulen: der Lehre, dem Scouting, also der Suche nach Ideen, und dem Coaching. Ein Ziel ist, das Gründen stärker in der Lehre zu verankern. Zum Beispiel durch eigene Veranstaltungen. Oder sogar durch entsprechende Professuren, die das Thema in die Lehre integrieren und für die Vermittlung sorgen.
Die zweite Säule ist das Scouting. Eigene Talentscouts sollen Studierende und Ideen finden, beispielsweise indem sie in Veranstaltungen auf das Reach hinweisen. Wer an der Universität oder der Fachhochschule studiert, soll wissen: Ich muss nicht angestellt sein, ich kann auch selbst gründen und mein eigenes Ding machen.
Das Inkubator-Programm, an dem auch die Urbanhive-Gründer teilnahmen, ist so etwas wie das Herzstück der dritten Säule, des Coachings. Hier soll das Fundament für die Unternehmen gelegt werden. Hier gab es wöchentlich Antworten auf die vielen Fragen. Wie plane ich den Markteintritt? Wo kann ich Investoren ansprechen? „Das hat uns schon sehr geholfen“, sagt Jonas Hülskötter.

Neben der Betreuung bietet der Inkubator Workshops und den Zugang zu einer Online-Lernplattform. Urbanhive kam durch das Reach außerdem mit einem Pflanzenbiologen der Uni zusammen, der die drei Gründer unterstützte. Während sie ihren Prototypen entwickelten, hatten sie Zugang zu 3D-Druckern. Urbanhive gehörte zur ersten Runde des Programms. An der Geiststraße beginnt bald der 14. Durchgang.
Einer, der Gründer:innen betreut, ist Alfons Kampmann. Er arbeitet beim Reach als Start-up-Coach und er sagt: „Wir wollen den Zugang zu Entrepreneurship demokratisieren“. In den vergangenen Jahren habe sich dieser Zugang auf die wirtschaftsnahen Studiengänge beschränkt.
Schreckt das Vokabular nicht ab?
Alfons Kampmann und Thorsten Wiesel sprechen oft von Gründergeist und Gründungskultur. Das Reach möchte diese Kultur etablieren; es möchte Gründen zu einem üblichen Weg machen. „Wenn wir nur Leute haben, die versuchen, Sicherheit zu bekommen, wie langweilig ist dann das Leben?“, sagt Wiesel. Er finde, es müsse die Gegenfrage gestellt werden: „Warum denn nicht?“
Die Forschungsinitiative „Startup Genome Project“ analysiert, warum Start-ups erfolgreich sind. Dabei arbeitet sie weltweit mit Ministerien und Universitäten zusammen. Vor drei Jahren schätzte die Initiative, dass 90 Prozent aller Start-ups scheitern. Jede Gründung ist ein enormes Wagnis.
„Am Ende geht’s um nichts Trivialeres als eine unfassbar große Lebensentscheidung“, sagt Alfons Kampmann. An den Reach-Workshops teilzunehmen, sei ganz unverbindlich. „Zu sagen, ich gründe jetzt tatsächlich ein Unternehmen und gehe ins Risiko, das ist eine ganz andere Kragenweite.“
Aber wenn Gründen normal werden soll, warum dann nicht auch die Sprache? Kann ein Chemie-Student etwas mit „Venture Capital“ anfangen? Schreckt das kryptische Vokabular viele nicht ab?
„Wir merken, dass das Wording nicht immer die Zielgruppe erreicht“, sagt Ines Prinz. Sie ist am Reach für das Marketing und die Pressearbeit zuständig. Die Scouts versuchten, die Menschen direkt anzusprechen und Fachwörter zu vermeiden, sagt sie. Trotzdem müsse man die Schlagworte nutzen, denn das sei die Sprache der Menschen in der Entrepreneurship-Welt. „Es ist ein schmaler Grat“, sagt Prinz. Aber irgendwann seien die Gründenden auf die Fachbegriffe angewiesen.

„Menschen müssen diese Sprache lernen und beherrschen“, sagt Thorsten Wiesel. Zum Beispiel, wenn jemand gesucht wird, der Geld in das Unternehmen steckt – Venture Capital oder kurz: VC. Das ist eine Form der Finanzierung, bei der Investoren jungen, wachstumsstarken Start-ups Kapital bereitstellen, meist im Austausch für Unternehmensanteile.
In den Räumen des Reach arbeiten drei junge Gründer, die sich von der Sprache nicht haben abschrecken lassen: Chris Baumhöer, Tino Beste und Jonas Finkeldei. Sie durchlaufen aktuell den sogenannten Inkubator – das Programm, das Start-ups in ihrer frühen Phase unterstützt, um ihre Geschäftsidee zu entwickeln und marktfähig zu machen.
Baumhöer, Beste und Finkeldei möchten mit ihrer Idee Eudemia nachhaltige modulare Möbel nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip bauen. Schon wieder so ein Wort. Cradle-to-Cradle bedeutet: vom Ursprung zum Ursprung.

Die Produkte sollen am Ende ihrer Lebenszeit wieder biologisch abbaubar sein. Deshalb verwendet Eudemia Rasenschnitt oder Papierfasern, um sie zu Platten zu pressen. Schrauben oder Metalle gibt’s nicht. Stattdessen werden die einzelnen Teile einfach zusammengesteckt. Aktuell arbeiten die drei am Prototypen ihres ersten Möbelstücks, einem Lowboard – also einer breiten Kommode, auf dem zum Beispiel ein Fernseher steht.
40 bis 50 Stunden pro Woche
Noch verdienen die drei Gründer kein Geld mit ihrem Produkt. Im ersten Jahr leben sie von einer sogenannten „Exist“-Förderung. Das ist ein Förderprogramm des Bundeswirtschaftsministeriums, das Gründer aus dem Hochschulkontext unterstützt.
Voraussetzung ist, dass die Gründungsinteressierten Unterstützung durch ein Gründungsnetzwerk einer Universität erhalten, zum Beispiel dem Reach.
„Viele unterschätzen, dass das ein harter, langer Weg ist, den man geht“, sagt Tino Beste. Und warum sucht man keinen Investor, wenn das Geld knapp ist? „Wegen des Mitspracherechts. Dann können wir Entscheidungen nicht mehr frei treffen“, sagt Chris Baumhöer. So sind sie nun weiterhin auf die Förderung angewiesen, oder sie müssen nebenbei arbeiten.
„Ich arbeite 40 bis 50 Stunden die Woche. Das glaubt mir nur keiner, alle denken, ich sitze nur rum und mache nichts. Und ich krieche hier mit Minimaleinkommen rum“, sagt Chris Baumhöer und lacht.
Das Reach versucht seit Jahren, mehr Studierende zum Gründen zu bewegen. Gelingt das?

Urbanhive mit seinen Indoor-Gärten, Eudemia mit den nachhaltigen Modular-Möbeln – das sind zwei Gründungsvorhaben, die das Reach betreut hat. Daneben gibt es viele andere, auch solche, die keinen Platz in der „Hall of Fame“ haben und über die nicht groß auf der Website gesprochen wird. Ob aus einer Idee ein Unternehmen wird, das ist nicht sicher.
Ungefähr 130 Vorhaben betreuen die Coaches pro Jahr. 113 Unternehmen schafften es seit Beginn der Förderung raus aus der Hochschule. Etwa jeder fünften Idee gelingt also das, was das Reach in seinem Motto formuliert: der Schritt von der Wissenschaft in die Wirtschaft.
Die Vorgabe des Landes, hundert Start-ups zu gründen, hat das Reach schon knapp ein Jahr vor Ende des Förderzeitraumes erreicht. Wie viele der Unternehmen es immer noch gibt, dazu macht das Zentrum keine Angaben. Aber sind die Zahlen denn gut? Vor allem ähneln sie denen von anderen Start-up-Centern in Nordrhein-Westfalen, die das Land seit 2020 fördert.
Das Start-up-Center an der TU Dortmund betreut etwa 1.000 Vorhaben, von denen knapp ein Zehntel den Schritt aus der Hochschule in die Wirtschaft geschafft haben. An der Uni Paderborn gelang das fast jedem dritten der 400 betreuten Vorhaben. Nur an der Ruhr-Universität Bochum gab es etwas mehr Ausgründungen als in Münster: 220. Die Universität Aachen und Köln haben nicht geantwortet.
Für jeden Euro kamen fünf rein
Es gibt noch weitere Vergleichsdaten. Der Gründungsradar des Stifterverbandes vergleicht die Gründungskultur an Hochschulen deutschlandweit. Also den Gründergeist, von dem auch Alfons Kampmann und Thorsten Wiesel sprechen. Die Arbeit der Hochschulen bewertet der Verband in verschiedenen Kategorien – etwa danach, wie sehr sie Gründende unterstützen oder Vorhaben überwachen.
Im Jahr 2022 machten die Fachhochschule und die Universität in Münster einen großen Sprung. Beide zählten zu den drei Hochschulen, die sich am stärksten verbesserten. Unter den großen Hochschulen mit über 15.000 Studierenden belegte die Uni Münster den 14. Platz, die Fachhochschule kam auf Platz 17. Auch die übrigen vom Land geförderten Hochschulen verbesserten sich.
Der Stifterverband schrieb damals: „Eine deutliche Wirkung der vom Volumen beispiellosen Landesförderung Exzellenz Start-up Center für das Gründungsökosystem an Hochschulen.“ Im aktuellen Bericht 2025 sind die Ergebnisse ähnlich. Die Universität Münster kletterte auf Platz 11 im Ranking, ihre Bewertung blieb fast unverändert.
Das Land Nordrhein-Westfalen scheint mit den Ergebnissen jedenfalls zufrieden zu sein. Die grüne NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur sagte auf Anfrage, die Universität Münster leiste herausragende Arbeit. Thorsten Wiesel verweist vor allem auf eine Zahl. „Für jeden Euro, den wir bekommen haben, haben wir es geschafft, fünf Euro reinzubekommen“, sagt er. So wurden aus 20 Millionen Euro 100 Millionen.
Das Reach hat sein erstes Ziel erreicht. In Münster entstehen Start-ups, mehr Studierende wagen es, ein Unternehmen zu gründen. Aber was wird dann aus den Unternehmen? Urbanhive ist von Münster nach Nordwalde gezogen, und es gibt Firmen, die ganz aus der Region verschwinden. Zum Beispiel das Softwareunternehmen Kolumn.Earth.
Die Gründer Marius Sprenger und Helge Wieggrefe bieten eine Software an, die Unternehmen hilft, ein Instrument der Europäischen Union anzuwenden. Es ist eine Art Ausgleichssystem, das sicherstellen soll, dass für Produkte, die in die EU importiert werden, eine ebenso hohe CO₂-Abgabe fällig wird wie für Produkte aus den EU-Ländern. Die Software von Kolum.Earth unterstützt Firmen dabei, die nötigen Zertifikate zu erwerben und den optimalen Zeitpunkt für den Kauf zu bestimmen.
Die Reach-Förderung fand Marius Sprenger sehr hilfreich. Entscheidend sei, welche Erwartung man habe. Das Reach könne bei Bedarf helfen. „Das baut einem aber sicherlich nicht das Unternehmen“, sagt Sprenger.
Höher, weiter, besser
Gegründet haben Sprenger und Wieggrefe ihre Firma in Münster. Inzwischen sitzen sie 500 Kilometer entfernt. Warum sie nach Berlin gegangen sind? „Weil das Netzwerk hier besser ist“, sagt Sprenger. Geldgeber, Software, Talente, generell Arbeitnehmer – da gebe es in Berlin einfach bessere Möglichkeiten.
Für Münster ist es ärgerlich, wenn hier die Förderung fließt, aber die Gewerbesteuer dann woanders gezahlt wird. Thorsten Wiesel nimmt es gelassen. „Wir können sie ja nicht einsperren“, sagt er. Und für Deutschland mache das keinen Unterschied. Aber beim Reach versuche man, herauszufinden, was man verbessern könne, um die Firmen in der Region zu halten.
Ende des Jahres wird sich die Frage stellen, wie es mit dem Reach weitergeht. Dann läuft die Förderung aus. Universität und Fachhochschule planen dauerhaft mit dem Zentrum und seinen 15 Mitarbeitenden.
An die auslaufende Förderung könnten sich bald schon die nächsten anschließen. Universität und die Fachhochschule haben sich zusammen mit den beiden Hochschulen in Enschede und der Universität Osnabrück um ein Förderprogramm des Bundeswirtschaftsministeriums beworben: um den „Startup Factories Wettbewerb“.
Das Programm zeichnet Projekte aus, die das Ziel haben, „hochschulübergreifende regionale Start-up-Ökosysteme mit internationaler Ausstrahlung und starker Einbindung in überregionalen und nationalen Wertschöpfungsketten zu etablieren“, so steht es in der Ausschreibung. Etwas einfacher formuliert: Die Hochschulen sollen bei Gründungen kooperieren und internationale Reichweite aufbauen. Höher, weiter, besser.
In einer ersten Phase landeten das Reach und seine Partner unter den Top 15. Wenn alles klappt, kommt im Laufe des Jahres die Zusage.
Dann ergäben sich für das Reach neue Ziele. Das Wichtigste wäre, dass noch mehr Firmen den Schritt von der Hochschule in die Wirtschaft schaffen. Ein weiteres: die Firmen noch besser mit privaten Geldgebern zu vernetzen. Langfristig soll die deutsch-niederländische Grenzregion so zu einem Vorzeigeprojekt werden. In Politikersprache: zu einem Leuchtturm für Innovation. Aber hat die Region dafür das Potenzial?
Ohne Infrastruktur ist es schwer
Jacques Bazen lehrt an der Hogeschool Saxion in Enschede internationale Wirtschaft. Er erforscht, wie man die regionale Wirtschaftsentwicklung fördert und ein innovatives Klima schafft. Außerdem arbeitet er am Haus der Niederlande der Uni Münster.
„Wenn man die Grenze nicht im Kopf hat, sieht man eine Region mit mehr als drei Millionen Menschen“, sagt Bazen. Das sind ähnlich viele wie in Berlin. Es gebe viele Regionen in Europa, die sich durch Innovationen entwickelt hätten. Das passiere mit der Infrastruktur nicht automatisch, sagt Bazen. Aber ohne sie sei es schwer.
Die Zukunft des Reach in Münster scheint vorerst gesichert, die junger Gründer wie der von Urbanhive, Eudemia oder Kolumn.Earth ist ungewiss.
„Was das Scheitern angeht, ist die Kultur in Deutschland sehr brutal. Okay, das hat nicht geklappt, mega schlecht, Loser“, sagt Jonas Hülskötter. Ganz freimachen könne man sich am Anfang nicht von diesem Druck.
Und was passiert, wenn es tatsächlich nicht klappt? „Ich genieße es, auch mit einem kleinen Team daran zu arbeiten, Erfolge zu haben, aber auch Misserfolge. Ich glaube, wenn man diese Sicht darauf hat, dann kann man das Scheitern auch viel mehr akzeptieren“, sagt Marius Sprenger.
Chris Baumhöer sagt: „Wenn man es probiert und scheitert, kann man damit besser leben, als wenn man es in sich hineinfrisst und mit dem Status Quo auch nicht zufrieden ist.“ Er eignete sich viele Fähigkeiten an, die viele in seinem Alter nicht hätten. Ob das bei Bewerbungen tatsächlich geschätzt werde, wenn Praktika bei großen Firmen im Lebenslauf fehlen, das wisse er auch nicht.
Ihnen gefällt dieser Beitrag?
Wir haben Ihnen diesen Artikel kostenlos freigeschaltet. Doch das ist nur eine Ausnahme. Denn RUMS ist normalerweise kostenpflichtig (warum, lesen Sie hier).
Mit einem Abo bekommen Sie:
- 2x pro Woche unsere Briefe per E-Mail, dazu sonntags eine Kolumne von wechselnden Autor:innen
- vollen Zugriff auf alle Beiträge, Reportagen und Briefe auf der Website
- Zeit, sich alles in Ruhe anzuschauen: Die ersten 6 Monate zahlen Sie nur einen Euro.
Wir freuen uns sehr, wenn wir Sie ab heute in der RUMS-Community begrüßen dürfen!