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Finalist der Speckbrettmeisterschaften Tobias Kaiser schmettert den Ball über die Sportplätze an der Sudmühle.

Specktakulär

Die Sportart Speckbrett hat sich nur in Münster durchgesetzt. Wer die Stadtmeisterschaften gewinnt, ist praktisch Weltmeister. Aber was ist das für eine Welt?

von Lars Graue • Lektorat: Antonia Strotmann • Fotos: Rosa Tägtmeyer

Tobias Kaiser holt sein Speckbrett aus der Tasche, hüpft ein paar Mal auf und ab und reibt sich seine Hände mit einer Grip-Creme ein. Weil sie immer so schwitzen. Er nimmt einen Zug aus seinem Vaporizer, greift an seinen Kragen, legt den Kopf in den Nacken und atmet den Dampf aus, bevor er seinen Hoodie auszieht. Jetzt steht er vor den vier Speckbrettplätzen in Sudmühle, im Trainingsshirt seines Fußballtrainers, das er ihm geliehen hat. Am Vorabend hatte Kaiser ihm auf dem Oktoberfest in Münster versprochen, dass er es tragen werde.

Tobias Kaiser, 35 Jahre alt, bereitet sich auf sein Endspiel der Speckbrett-Stadtmeisterschaften vor. Man könnte auch sagen: Speckbrett-Weltmeisterschaften. Denn: Speckbrett, das gibt es nur in Münster. Der Beste der Stadt ist automatisch der Beste der Welt.

Wer aus Münster kommt, weiß, was Speckbrett ist. Wer nicht aus Münster kommt, hat nur in seltenen Fällen von diesem tennisähnlichen Sport gehört. Die Münsteraner spielen ihn auf ausgewiesenen Speckbrettplätzen, im Südpark etwa, an der Sentruper Höhe, am Ostbad, in Sudmühle.

Dort kann jeder mit den speziellen Schlägern und Tennisbällen einfach hingehen und spielen, kostenlos. Aber eben nicht, um Tennis zu spielen: „Speckbrett-Spieler haben absoluten Vorrang vor Spielern mit Tennisschlägern“, steht auf den Schildern, die die Stadt dort aufgehängt hat.

Finalist Tobias Kaiser steht am Spielfeld, in der linken Hand eine Trinkflasche.
Finalist Tobias Kaiser betrachtet das laufende Spiel und bereitet sich auf sein eigenes Finale vor. Sich selbst spricht er leise Mut zu, um sich zu beruhigen und seine Konzentration auf das Spiel zu legen.

In Münster hätte man Schneidebrett gesagt

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