Zwischen zwei Welten

Jörg Albrecht ist aus Ber­lin nach Müns­ter gekom­men, um ein Lite­ra­tur­zen­trum auf­zu­bau­en. Er möch­te zei­gen, dass Lite­ra­tur sehr viel mehr kann, als in der Schu­le zu lang­wei­len. Gleich­zei­tig soll er das Andenken an eine Dich­te­rin bewah­ren, die vie­le genau damit ver­bin­den. Kann das gelin­gen? Ein Besuch auf der Burg Hülshoff.

Text: ANNA-SOPHIE BARBUTEV
Redak­ti­on: RALF HEIMANN
Titel­bild: NIKOLAUS URBAN


Mitt­woch, Tag zwei des sechs­tä­gi­gen Kul­tur­events „Kei­ne Sorge/Don’t Care“, einem Lite­ra­tur­fes­ti­val zum The­ma Für­sor­ge, das wegen Coro­na nicht Lite­ra­tur­fes­ti­val hei­ßen darf. Base­ball­cap, Auf­schrift: „So tired“, umge­häng­te Bauch­ta­sche, auf dem Ober­arm ein Tat­too („liber­té, éga­li­té, diver­si­té), so spa­ziert Jörg Albrecht auf wei­ßen Snea­k­ern durch den Park von Burg Hüls­hoff, dem Geburts­ort der Dich­te­rin Annet­te von Droste-Hülshoff. 

Seit Anfang 2018 befin­det sich auf der Burg das Cen­ter for Lite­ra­tu­re. Der 39-jäh­ri­ge Albrecht ist künst­le­ri­scher Lei­ter und Grün­dungs­di­rek­tor. Sei­ne Mis­si­on: Lite­ra­tur erleb­bar machen, das Erbe von Dros­te-Hüls­hoff bewah­ren und neue For­ma­te ent­wi­ckeln. Das The­ma Für­sor­ge spielt im Werk der Dich­te­rin eine gro­ße Rol­le. Dar­aus ent­stand die Idee zum Event. 

Der Him­mel ist blau an die­sem Mitt­woch, Son­nen­strah­len fal­len auf das Was­ser, das die Back­stein­burg umgibt. Jörg Albrecht hat einen Rund­gang durch den Burg­park vor­ge­schla­gen, um sich Instal­la­tio­nen von Stu­die­ren­den anzu­se­hen, die Teil des Fes­ti­vals sind.

Auch er sieht die Wer­ke zum ers­ten Mal. Es sind Semi­nar­ar­bei­ten von Stu­die­ren­den der Archi­tek­tur, Kul­tur­poe­tik und Sze­ni­schen For­schung, ent­stan­den im Rah­men einer Koope­ra­ti­on von vier Uni­ver­si­tä­ten und dem Cen­ter for Lite­ra­tu­re. Wochen­lang sahen sich alle, die dar­an betei­ligt waren, nur durch digi­ta­le Zoom-Fens­ter, am Tag zuvor tra­fen sie sich zum ers­ten Mal. Schön sei das gewe­sen, sagt Albrecht. Die ers­te Sta­ti­on im Park ist von rotem Band umge­ben. Albrecht stutzt kurz, dann klet­tert er über die Absperrung.

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