Hebammen auf Rädern: Neues Angebot in Münster | Solidarische Landwirtschaft: Konzept steht, Land fehlt | Interview mit einem Nobelpreis-Verleger

Porträt von Svenja Stühmeier
Mit Svenja Stühmeier

Guten Tag,

in und um Münster herum startet der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) im November ein neues Pilotprojekt, vergangene Woche hat er gewissermaßen zum „Tag des offenen Bullis“ eingeladen. Das Projekt heißt „Hebammenmobil“ und soll ein ergänzendes Angebot sein in Zeiten von Versorgungsengpässen bei Schwangeren, jungen Müttern und ihren Babys. An Bord gibt es alles, was für eine Routineuntersuchung notwendig ist.

Klingt ja erst einmal gut. Ganz genaue Statistiken gebe es zwar nicht zur Versorgungslage, sagt Projektleiterin Stefanie Könitz-Goes. Auf der Grundlage von Zahlen auf Kreisebene kann sie jedoch sagen: Ein Viertel, in manchen Kreisen sogar ein Drittel der Frauen gehen nach der Geburt aus dem Krankenhaus, ohne dass eine weitere Versorgung sicher ist.

Es geht allerdings nicht nur um Frauen, die händeringend eine Hebamme suchen und keine finden. Manche Schwangere wissen einfach nicht, dass sie ab dem positiven Schwangerschaftstest Anspruch auf Hebammenhilfe haben. Manche wissen nicht, dass die bei gesetzlich Versicherten von der Krankenkasse übernommen wird. Was Schwangeren zusteht, hat das Hebammennetzwerk Münsterland kurz in seinem Flyer zusammengefasst.

„Die Idee für Vermittlungsangebote zur Hebammenversorgung kam in der Geflüchtetenhilfe auf“, sagt Stefanie Könitz-Goes. Deswegen ist zum Beispiel wichtig, dass es Erklärungen rund um Schwangerschaft und Geburt im Mobil mit Grafiken und in mehreren Sprachen gibt. Klar: Insbesondere die, die das Gesundheitssystem in Deutschland noch nicht kennen, können auch nicht wissen, welche Rechte sie haben. Außerdem spiele der kulturelle Kontext eine Rolle. Für manche Frauen seien Schwangerschaft und Geburt bisher Themen gewesen, die man ausschließlich mit Unterstützung der Familie regelt.

Stellt sich bloß die Frage: Wie will der ASB die erreichen, die bisher keiner erreicht hat? Hier verweist Stefanie Könitz-Goes auf Erfahrungen mit dem Impfbus, in dem man sich zeitweise gegen Covid-19 impfen lassen konnte. „Erstmal wird man umkreist. Leute gucken: Was ist denn da?“ Und dann stellten sie fest: Man ist keine Behörde, sondern ein niedrigschwelliges Angebot, das man ohne Termin nutzen kann. Zum Beispiel auf Parkplätzen, auf dem Weg zum Einkaufen oder während eines Spaziergangs mit dem Neugeborenen. Noch ein Vorteil sei, dass Frauen sich beraten lassen könnten, ohne dass sie anderen davon erzählen und ohne dass sie jemanden in ihre Wohnung lassen müssten.

Außerdem hätte der ASB bereits Kontaktpunkte in Coerde, Kinderhaus und Berg Fidel, wo sie in Münster künftig einmal pro Woche mit dem Transporter halten, hier sind die Termine einsehbar. Warum gerade dort? In diesen Stadtteilen sind zumindest über die Hebammenzentrale besonders wenig Hebammen gemeldet. Acht in Berg Fidel, neun in Coerde und vierzehn in Kinderhaus. Zum Vergleich: Im Kreuzviertel und in der Innenstadt sind es 43.

Stefanie Könitz-Goes rechnet nicht damit, dass das Mobil von Anfang an viel Zulauf erfährt. Sie schätzt, dass die Hebammen nach einer Weile etwa drei bis fünf Frauen pro Einsatz beraten, wenn das Angebot etwas bekannt geworden ist. Das sind zumindest die Erfahrungen, die der ASB mit seinem anderen Mobil gemacht hat. Seit März 2022 ist es in den Regionen in NRW unterwegs, die von der Flut 2021 besonders stark getroffen wurden. Die meisten kämen ein paar Mal mit akuten Problemen, würden das Angebot aber nicht dauerhaft nutzen.

Dass Betreuung und Versorgung im Mobil kein Ersatz seien für die übliche Begleitung einer Hebamme, sondern ein leicht zugängliches Angebot für bisher nicht versorgte Frauen, sagt sie mehrfach während des Gesprächs. Und das ist auch ein Punkt, der für Julia Arnst vom Hebammennetzwerk Münsterland wichtig ist. Das Netzwerk ist Partner des ASB. „Die beste Versorgung ist meiner Meinung nach die in ihrem gewohnten Umfeld“, sagt die Vereinsvorsitzende.

Sie geht im Gespräch darauf ein, dass das Mobil außerdem für Hebammen ein weiteres Arbeitsumfeld bietet. „Die Arbeitsbedingungen sorgen dafür, dass Hebammen oft nicht so lange im Beruf bleiben“, ist ihre Erfahrung. Spätestens mit eigenen Kindern werde es schwierig für viele. Wer allerdings die Möglichkeit hat, planbar für ein paar Stunden in dem Transporter zu arbeiten, könne das auch mit jüngeren Kindern besser organisieren. (sst)

Kurz und Klein

+++ Der Schulausschussvorsitzende Meik Bruns (CDU) kritisiert, dass der Bau von Schulen, die für die Rückkehr zum neunjährigen Abitur benötigt werden, langsamer vorangeht als erwartet. Die Schuld daran sieht er beim Rathausbündnis. „Das hat viel zu tun mit der Fehlentscheidung von Grünen und SPD im Rat vor knapp einem Jahr, dafür eine neue Gesellschaft zu gründen, statt mit den Bauten ein bestehendes städtisches Unternehmen zu beauftragen“, sagt Bruns laut einer Pressemitteilung. Aber stimmt das? Die Stadtverwaltung schreibt auf Anfrage, die neue Gesellschaft Bauwerke sei „Teil der Lösung, nicht des Problems”. Durch sie habe man die Kapazitäten erweitern können. Den Neubau der Melanchthonschule und die Erweiterung des Pascalgymnasiums habe die Gesellschaft schon übernommen, dort laufe alles nach Plan. Weitere Projekte würden folgen. Verzögerungen gebe es bei drei von insgesamt 43 Schulbauvorhaben der Stadt. Zwei Gymnasien, die in Wolbeck und Hiltrup, würden nicht wie geplant im Jahr 2026 fertig. Diese Projekte seien sehr komplex. Auch der Erweiterungsbau am Wilhelm-Hittorf-Gymnasium werde später fertig als gedacht. Hier sei der Verzug aber nicht kritisch. Die Stadt setze zurzeit ein Schulbauprogramm um, „das es in dem Umfang seit der Nachkriegszeit nicht gegeben hat”. Mit den vorhanden Kapazitäten könne die Verwaltung es nicht bewältigen. FDP-Fraktionschef Jörg Berens sagt laut einer Pressemeldung, die CDU wolle dem Bündnis die Schuld in die Schuhe schieben, tatsächlich sei aber CDU-Dezernent Thomas Paal für die Fehlplanungen verantwortlich. SPD-Fraktionschefin Lia Kirsch teil mit, die CDU verbreite absichtlich Unwahrheiten. Die Stadtverwaltung habe der Behauptung auch im Finanzausschuss schon widersprochen. (rhe)

+++ Tierisch gut: Der Allwetterzoo hat innerhalb von zwei Wochen über 10.000 Jahreskarten verkauft und damit laut Zoodirektorin Simone Schehka fast den gesamten Jahreskartenumsatz des vergangenen Jahres erreicht. Bis Mitte Oktober hatte der Zoo 16 Tage lang Jahreskarten zum halben Preis abgegeben. So kamen laut Schehka genau 10.184 Jahreskarten zusammen. 60 bis 70 Prozent der Menschen, die während der Aktion eine Karte kauften, hätten vorher keine gehabt. „Wir freuen uns, dass neue Besucher in den Zoo kommen“, sagte Schehka. Sie hoffe, dass die Menschen die Karte im nächsten Jahr verlängern – dann allerdings zum regulären Preis. Wiederholen wolle man die Aktion nicht. Kleiner Tipp noch: Etwas günstiger bekommt man die Jahreskarte (das kann man sich jedenfalls so zurechtdenken), wenn man sich direkt nach einem Zoobesuch zum Kauf entscheidet. Dann kann man sich nämlich den Eintrittspreis anrechnen lassen. (rhe)

+++ Und noch einmal zum Zoo: Die im Juni eröffnete Meranti-Tropenhalle hat etwa zwei Millionen Euro mehr gekostet als geplant, schreibt der Zoo in einer Pressemeldung. Ursprünglich hatte man für die Halle 21,5 Millionen Euro angesetzt, am Ende waren es also zehn Prozent mehr. Angesichts von Inflation, Energiekrise und Baukostensteigerungen ist das eine eher moderate Steigerung. Die Tropenhalle ist Teil eines vor fünf Jahren beschlossenen Investitionspakets, des sogenannten Masterplans 2030 plus. Der Plan sieht vor, den Zoo inhaltlich nach Klimazonen aufzuteilen und ihn auf Klima- und Artenschutz auszurichten. Das soll insgesamt 59 Millionen Euro kosten. Der Zoo will die Bau- und Zeitpläne jetzt überarbeiten, damit es mit dem Masterplan trotz höherer Kosten klappt. (rhe)

+++ Münsters CDU möchte, dass die Stadt in Zukunft Vereinen nur noch dann Geld gibt, wenn sie sich „in schriftlicher Form und klar gegen jegliche Form des Antisemitismus und für das Existenzrecht des Staates Israel aussprechen“, das schreibt die Ratsfraktion in einer Pressemitteilung. CDU-Fraktionschef Stefan Weber will darüber jetzt mit den anderen Parteien reden. Die Westfälischen Nachrichten hatten vor zwei Wochen berichtet, dass Vereine aus Münster antisemitische Gruppen unterstützen. Die Belege, die die Zeitung dafür nannte, ließen diesen Schluss allerdings nicht zu (RUMS-Brief). (rhe)

+++ Umsteigemöglichkeit auf der Autobahn: Die FDP Münster schlägt vor, auch auf unkonventionelle Weise nach Buspersonal zu suchen und zum Beispiel auf Rastplätzen für die Jobs zu werben. Für Menschen, die bislang Lkw fahren, hätte der Wechsel laut FDP einige Vorteile, zum Beispiel geregelte Arbeitszeiten und kürzere Wege. Es kann natürlich passieren, dass Speditionen dann an Bushaltestellen Werbung schalten. Sie haben ja auch einiges zu bieten, zum Beispiel die Möglichkeit, beim Fahren Radio zu hören und die Tatsache, dass von hinten auch nachts niemand pöbelt. Eine Lesetipp dazu: Der „Spiegel“ hat einen 25-Jährigen begleitet, der seit ein paar Monaten in Osnabrück als Busfahrer arbeitet. Und ja, leider, no jokes with names. Aber man wird ja wohl noch sagen dürfen, wie der junge Mann heißt: Maximilian Busse. (rhe)

Der Rürup
Cartoon von Stephan Rürup zu einem Parkhaus ohne Ausfahrt

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Solidarische Landwirtschaft: Konzept steht, Land fehlt

Vor ein paar Wochen hat Jonas Mayer für RUMS über den Hof Biolee berichtet (RUMS-Beitrag). Darin geht es um die Landwirt:innen Sarah Hoffmanns und David Büchler, die kein Land ihrer Familien übernehmen können, aber trotzdem anbauen wollen. Sie haben die Möglichkeit bekommen, eine Fläche zu pachten. Jetzt müssen sie dafür aber in der nächsten Zeit 600.000 Euro aufbringen, weil die Erbengemeinschaft doch verkaufen will. Gerade sieht es ganz gut aus für sie, die ersten 150.000 Euro sind jedenfalls da (RUMS-Brief).

Mit dem grundsätzlichen Problem stehen sie nicht alleine da. Viele junge Landwirt:innen haben Schwierigkeiten, Hof und Land zu passenden Konditionen zu finden. Und ältere finden nicht die passenden Leute, die ihren Betrieb übernehmen wollen. Um sie zusammenzuführen, gibt es sogar ein NRW-weites Netzwerk.

Heute soll es um eine Gruppe gehen, die gerade ebenfalls feststellt: Wer nicht Land im Familienbesitz nutzen kann, muss sich ins Zeug legen. Sie heißt „Wilde Rauke“ und will Gemüse in einer solidarischen Landwirtschaft (Solawi) anbauen. Kaufen ist für die vier Gärtner:innen Anna Richter, Jan Havergoh, Ann Judith Lienemann und Yanna Josczok nicht möglich. „Das erwirtschaftet Gemüse nicht“, sagt Jan Havergoh.

Mit ihm und Anna Richter habe ich über die Solawi und ihre Vision gesprochen, „Münster zum größten Teil mit regionalem Bio-Gemüse zu versorgen“. Das steht so im Betriebskonzept der Wilden Rauke. Und die soll möglichst bald in Münster an den Start gehen. Aber alles der Reihe nach.

Wohin mit der Wilden Rauke?

Einen Ort für die Wilde Rauke zu finden, ist gerade eine große Herausforderung. Das Projekt hat zwar Unterstützer:innen und es gibt einige Menschen, die bereit sind, Geld für das Land an die Wilde Rauke zu verleihen. Aber: Das Land, auf dem die Solawi entstehen soll, existiert noch nicht.

Die Gruppe hatte kürzlich noch eine Fläche in Aussicht, doch letzten Endes hat das nicht geklappt. Auch dabei ging es um eine Familiengeschichte. Die Suche geht also weiter, etwa im 25-Kilometer-Radius von Münster. „Ein Landwirt im Münsterland verkauft sein Land nicht. Das ist ein ungeschriebenes Gesetz“, ist Jan Havergohs Eindruck.

Die Fläche, die die Leute von der Solawi suchen, wollen sie pachten, für mindestens zehn Jahre. Sie suchen ein kleines Stück Land, etwa einen oder anderthalb Hektar. Stellt sich die Frage: Welche:r Landwirt:in will so wenig Land verpachten, wenn das am Ende auch nicht viel Geld einbringt?

Tatsächlich ergibt sich im besten Fall eine Win-win-Situation. Die Wilde Rauke will Gemüse anbauen, der Bauernhof, der das Land verpachtet, könnte dann zum Beispiel noch Obst in die Solawi-Kiste packen. Hierfür müsse man aber schon Idealist:innen finden, die die Sache an sich unterstützen, sagen Anna Richter und Jan Havergoh.

Aber: Was genau ist „die Sache“ eigentlich?

Gemeinsam ackern für Obst und Gemüse

Die Idee hinter der solidarischen Landwirtschaft ist, dass sie ihre Mitglieder selbst mit Lebensmitteln versorgt. Dazu suchen sich Solawi-Projekte eine Gemeinschaft, die jedes Jahr so viel Geld gibt, dass der landwirtschaftliche Betrieb gut und sicher laufen kann. Das Risiko, etwa eine schlechte Ernte, tragen also alle mit. Und gleichzeitig dürfen sie bei Mitgliederversammlungen Entscheidungen treffen.

Es geht bei der Solawi also nicht darum, möglichst viel zu produzieren und möglichst hohe Gewinne zu machen. Sondern nur so viel, dass die Mitglieder ihren Anteil Lebensmittel bekommen und die Arbeitsbedingungen für die Landwirt:innen und Gärtner:innen stimmen. Außerdem spielt der persönliche Bezug zum Hof oder zur Gärtnerei eine Rolle, denn es sollen alle ein bisschen mit anpacken. Zum Beispiel auf dem Acker, in der Buchhaltung oder beim Transport.

Zur Umsetzung haben sich die Leute von der Wilden Rauke schon viele Gedanken gemacht. Etwa darüber, wie sie denn auf einer eineinhalb Fußballfelder großen Fläche anbauen wollen. Solawis können auch deutlich größer sein. Die größte in Deutschland heißt „Kartoffelkombinat“, sie ist in der Nähe von München. Zu ihr gehört eine Ackerfläche von 29 Hektar, das ist fast so groß wie das Oktoberfest.

Wie sieht das konkret in Münster aus? Die vier Gärtner:innen von der Wilden Rauke wollen in ihrer Solawi „Market Gardening“ betreiben. Auf Deutsch wird das hin und wieder auch als Marktgarten bezeichnet. So könnte der zum Beispiel aussehen. Die Idee dahinter: auf wenig Fläche viel anbauen und gleichzeitig die Bodenfruchtbarkeit erhöhen. „Das klingt erst einmal nach einem Widerspruch“, sagt Anna Richter. Eine gute Bodenpflege und eine komplexe Anbauplanung sorgen aber zum Beispiel dafür, dass genau das gelingt. Wer das spannend findet, kann etwa hier beim Verlag Löwenzahn mehr dazu lesen.

Da das Gemüse eng beieinander gepflanzt wird, ist es nicht möglich, mit großen Maschinen zu arbeiten. Für die Solawi und ihre Mitglieder kann das ein Vorteil sein. Sie müssen kein Geld in große Maschinen investieren. Und weil das Gemüse ja direkt an die Verbraucher:innen weitergegeben wird, halten sich auch Verpackungsmüll sowie Vertriebs- und Transportkosten in Grenzen.

Wie das Gemüse in die Küche kommt

Stichwort Transport: Das Gemüse soll möglichst ressourcenschonend in Münsters Küchen ankommen. „Wenn am Ende alle mit dem Auto zur Gärtnerei fahren und da ihr Gemüse abholen, ist das auch Quatsch“, sagt Anna Richter. Was stattdessen möglich ist, ist zum einen von der Lage der Fläche und zum anderen von den Mitgliedern abhängig.

Man könnte zum Beispiel einen Transporter kaufen und das Gemüse zu den Abholstationen in der Stadt fahren. Konkret hat die Wilde Rauke schon zwei Möglichkeiten, so eine Station einzurichten. Einmal in Geist und einmal am Aasee. Dort holen sich die Mitglieder dann ihre Kisten ab.

Man könnte aber auch schauen, möglichst viel mit Lastenrädern zu organisieren. Dann wäre vielleicht eine kleinteiligere Verteilung möglich, oder nur bei Bedarf einen Transporter via Carsharing anzumieten. „Ideal wäre es, kein Benzin dafür zu verbrennen, damit das Gemüse zu den Leuten kommt“, sagt Jan Havergoh. „Ich denke, das ist machbar.“ Sein Vorbild ist die Freiburger Gartencoop, die tatsächlich ein Lastenrad-System entwickelt hat und ihre Ernte damit verteilt.

Im Idealfall wäre das eine Aufgabe, die von den Mitgliedern übernommen wird. Zwar haben sie sich dazu entschlossen, Mitglieder nicht zu verpflichten, sich an der Arbeit zu beteiligen. Zum einen, weil das Leute vielleicht abschreckt. Und zum anderen, um sicher zu planen. Die Pläne der Wilden Rauke können die vier Gärtner:innen schon mit ihren zweieinhalb Stellen umsetzen.

Alle packen an: Frust und Vorteil in einem

In anderen Solawis hat es durchaus schon zu Frust geführt. Die Doku „Das Kombinat“ zeigt laut Rezension in der Süddeutschen Zeitung zum Beispiel, dass sich die Mitglieder zwischenzeitlich ausgebeutet fühlten. Die Grundidee einer solidarischen Landwirtschaft ist aber schon, dass die Leute einen Beitrag zur Lebensmittelerzeugung leisten, dazulernen und nach Möglichkeit selbst an irgendeiner Stelle helfen. Zum Beispiel könnten sie eine Hecke pflanzen, wenn ein Teil der Arbeit in der Solawi von Mitgliedern getragen würde. „Eine Hecke ergibt nie Sinn, wenn das Ziel ist, maximal Profit zu schlagen“, sagt Jan Havergoh. Die mache nur Arbeit und stehe Treckern im Weg rum.

Eine Hecke bietet aber auch Lebensräume und speichert Kohlenstoff. Und wenn Mitglieder entscheiden, eine Hecke zu pflanzen und genug Arbeitskraft vorhanden ist, dann macht man das halt einfach in einer Solawi. Man verwertet auch Gemüse, das eine unübliche Form hat. Nicht an solche Vorgaben des Wirtschaftssystems gebunden zu sein, finden Anna Richter und Jan Havergoh sehr verlockend am Konzept Solawi.

Mitarbeit von Mitgliedern könnte auch bedeuten, den vier Gärtner:innen mal einen früheren Feierabend zu ermöglichen. Denn das ist ein weiterer wichtiger Punkt für sie: Sie wünschen sich ein Arbeitsumfeld, in dem sie sich nicht selbst ausbeuten. Das passiere nämlich oft in der Branche. Beispielsweise liegt der Stundenlohn nach Tarifvertrag für ausgebildete Gärtner:innen in Nordrhein-Westfalen seit Juli 2023 bei 15 Euro.

150 Anteile für zweieinhalb Stellen

Sie haben sich also auch die Frage gestellt: Wie viele Anteile mit einem wie hohen Monatsbeitrag brauchen wir, um zweieinhalb Vollzeitstellen zu finanzieren? Die Antwort lautet: 150 Anteile zu durchschnittlich 100 Euro im Monat. Einmal pro Jahr wird in einer sogenannten Bieterrunde über sowas gesprochen. Und dann schreiben alle auf, wie viel sie jeden Monat zahlen können. Die Erfahrung zeige laut Anna Richter, dass das am Ende oft gleich mit der ersten Runde aufgeht und so auch Leute Teil der Solawi sein können, die nicht so viel Geld haben.

Das mit den fairen Arbeitsbedingungen findet auch der Mitgründer Daniel Überall vom oben bereits erwähnten Kartoffelkombinat wichtig. Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung sagt er allerdings auch: „Bis vor zwei Jahren hätte ich gesagt […] wir zahlen mit 3.000 Euro Einstiegsgehalt immer noch fast 50 Prozent mehr als andere Gemüsebaubetriebe. Wir ermöglichen auf Wunsch Vier-Tage-Woche und gleichen Überstunden aus. Aber die Kaufkraft schwindet und wir können nicht einfach die Löhne anheben. Denn wir können nicht beliebig die Beiträge erhöhen. Wir wollen ja kein elitäres Ökoprojekt für die oberen Zehntausend sein.“

Und was haben die Solawi-Mitglieder davon, in den Hof zu investieren? Sie bekommen für ihre Anteile jede Woche eine Kiste mit Gemüse. Die reicht für zwei Personen, die viel Gemüse essen. Zu Anfang gibt es die erst einmal neun Monate im Jahr. Später ist das Ziel, ganzjährig zu ernten. Warum? „Weil das regional halt geht.“ Aber dafür muss erstmal klar sein, wo die neue Fläche ist und ob Kühl- und Lagermöglichkeiten in der Nähe sind.

Eine Öko-Bourgeoisie?

Auch wenn Solawis nicht für die oberen Zehntausend sind: Ein Problem mit Exklusivität haben sie schon. Als die Kurbelkiste im Juli einen Film über solidarische Landwirtschaft gezeigt hatte, waren beispielsweise größtenteils Menschen anwesend, die schon mal etwas von Solawis gehört hatten. In der Diskussion danach fiel der Begriff „Öko-Bourgeoisie“, und eine Sprecherin des Westfälisch-lippischen Landschaftsverbands, der Solawis grundsätzlich unterstützt, schreibt auf Anfrage: „Das Konzept der SoLaWi richtet sich […] an einen besonders interessierten Teil der Gesellschaft, der noch dazu kaufkräftig ist und bereit, selbst auch Arbeitseinsatz für die landwirtschaftliche Produktion zu erbringen.“

Die Leute von der Wilden Rauke wollen deshalb Informationen in mehreren Sprachen bereitstellen und suchen den Kontakt zu Kitas. Auch das wäre eine Werbemaßnahme: Wenn dort mit Solawi-Gemüse gekocht würde, würden Eltern davon erfahren. Aber eine Patentlösung für einen möglichst niedrigschwelligen Zugang für ganz unterschiedliche Menschen haben sie bisher nicht gefunden.

Ähnlich geht es anderen Solawis. Insgesamt sind beim Netzwerk Solidarische Landwirtschaft gut 450 Projekte in Deutschland hinterlegt, und noch einmal 100 in Gründung. Eine davon bewirtschaftet schon seit Jahren einen Hof in Altenberge. Sie heißt Entrup 119 und liefert ihre Kisten auch nach Münster.

Keine Konkurrenz aufbauen

Moment. Wozu der ganze Aufwand, wenn es doch schon eine Solawi gibt, an der Menschen aus Münster teilhaben können? „Mit 320.000 Einwohner:innen kann Münster eine zweite Solawi auf jeden Fall vertragen“, sagt Jan Havergoh. Eigentlich sogar eine für jeden Stadtteil, sagt er. Ein guter Kontakt zur anderen Solawi sei trotzdem von Anfang an wichtig für sie gewesen. „Wir wollen keine Konkurrenz aufbauen.“

Und wie sehen das die anderen? „Ich will mich vom Konkurrenzdenken freimachen“, sagt Christiane Bez von Entrup 119, als wir über die Wilde Rauke sprechen. Es ist ja auch immer eine Frage der Bekanntheit und des Interesses: „Wenn wir mehr Mitglieder zum Beispiel aus Greven und Altenberge hätten, bräuchten wir die aus Münster nicht.“ Sie wolle, dass nicht nur die eigene Solawi, sondern die Bewegung an sich wächst. Und deswegen finde sie es auch schön, regelmäßig Kontakt zu haben, zu unterstützen und zu wissen, was gerade los ist bei der Wilden Rauke. (sst)

Falls Sie Interesse an einer Solawi haben oder sogar einen freien Acker kennen, können Sie per Mail Kontakt zur Wilden Rauke aufnehmen. Entrup 119 hat ebenfalls Platz für weitere Mitglieder.

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Interview mit Josef Kleinheinrich

Münsters Verlag der Nobelpreisträger

An der Königstraße 42, in einem wunderschönen Altbau im Oer’scher Hof, gibt Josef Kleinheinrich seit fast vierzig Jahren Literatur aus Skandinavien heraus. Die Bücher werden mit Illustrationen gestaltet, jedes einzelne gleicht einem kleinen Kunstwerk. Zum Verlagsprogramm gehören auch zwei Bände, die der diesjährige Nobelpreisträger Jon Fosse verfasst hat. Ein Besuch im Kleinheinrich-Verlag.

Herr Kleinheinrich, zunächst einmal herzlichen Glückwunsch! Vielleicht können Sie uns zuerst sagen: Wie haben Sie Jon Fosse kennengelernt?

Der Kontakt kam über seinen Übersetzer Hinrich Schmidt-Henkel zustande, den ich gut kenne. Ich habe Jon Fosse dann direkt angeschrieben und gefragt, ob wir zusammen Bücher herausgeben können. Wir wollten eine Ergänzung zu den Romanen und Theaterstücken bieten, die beim Rowohlt-Verlag erscheinen.

Vor ungefähr zehn Jahren haben Sie Jon Fosse zum ersten Mal in Berlin getroffen. Was für einen Menschen haben Sie kennengelernt?

Einen sehr stillen, ruhigen und zurückhaltenden Menschen mit einer großen Begeisterung für Bücher. Nicht hochnäsig, sondern offen und interessiert. Von Anfang an hatten wir eine sehr persönliche Beziehung. Seinen Charakter erkennt man auch in seinen Texten wieder.

Inwiefern?

Die Sprache ist wirklich einzigartig. Sie kommt einfach daher, aber sein Stil ist sehr meditativ. Die Texte leben von ständigen Wiederholungen. Das hat schon fast religiöse Züge. Wenn man sich darauf einlässt, wird man von den Texten regelrecht aufgesogen. Gleichzeitig sind die Texte sehr still. Sein gesamtes Werk könnte man gut unter dem Titel des Gedichtbandes zusammenfassen, der in meinem Verlag erschienen ist: „Diese unerklärliche Stille“. Es gibt nur wenige Autoren, die so schreiben. Vielleicht kann man Fosse mit Peter Handke vergleichen.

Für den Gedichtband ist Fosse auch ausgezeichnet worden.

Ja, er hat 2017 den Poesiepreis der Stadt Münster bekommen. Zusammen mit seinem Übersetzer. Und im nächsten Jahr erscheint ein Essayband. Darin erklärt Jon Fosse in verschiedenen Texten, wie er schreibt und warum er schreibt. Der Band wird eine Verständnishilfe sein für sein Gesamtwerk.

Fosse ist nicht der erste Nobelpreisträger in Ihrem Verlagsprogramm.

Bei mir sind auch Gedichtbände von Tomas Tranströmer erschienen. Ihn hatte ich bei einer Lesung in Münster kennengelernt, kurz nachdem ich den Verlag gegründet hatte. Die damalige Schwedisch-Lektorin der Universität hatte Tranströmer eingeladen.

Sie scheinen einen guten Riecher zu haben. Wonach wählen Sie die Autor:innen für Ihren Verlag aus?

Jedenfalls nicht danach, ob sie den Nobelpreis bekommen (lacht). Es ist die Qualität der Texte. Wenn ich merke, das ist gute Literatur, dann interessiere ich mich dafür.

2011 waren Sie zur Nobelpreisvergabe in Stockholm eingeladen. Wie war das?

Ich hatte eines Tages einen Brief von der Schwedischen Akademie mit der Einladung im Postkasten. Das hat mich natürlich sehr gefreut und stolz gemacht. Die Einladung habe ich als Anerkennung meiner Arbeit empfunden.

Wie muss man sich die Vergabe vorstellen?

Zuerst zeichnet der schwedische König die Preisträger aus. Danach findet ein großes Bankett im Rathaus mit rund eintausend Gästen statt. Die verteilen sich für das Menü auf ellenlange Tische. Pflicht ist natürlich, einen Schwalbenschwanz zu tragen.

Den hatten Sie schon?

Ich hatte lustigerweise einen solchen Anzug gekauft. Damals habe ich schon gescherzt: Vielleicht gewinnt ja mal einer meiner Autoren den Literaturnobelpreis. Ich hoffe natürlich, dass ich in diesem Jahr auch wieder einen Schwalbenschwanz anziehen kann.

Dem „Westfalenspiegel“ hatten Sie gesagt, Sie hätten Jon Fosse den diesjährigen Nobelpreis prophezeit. Wenn Sie jetzt noch mal in die Glaskugel schauen, welche Zukunft sehen Sie für den Kleinheinrich-Verlag?

Den Verlag habe ich 1986 gegründet, einen Tag, nachdem ich meine Doktorarbeit verteidigt hatte. Seitdem ist der Verlag ein Ein-Mann-Betrieb. Es ist mein Traumjob, aber ich muss schon kämpfen, gerade in den vergangenen drei Jahren. Ich mache außerdem Bücher, die nur ein begrenztes Publikum ansprechen. Durch den Nobelpreis werde ich aber bestimmt mehr verkaufen als sonst. Die erste Auflage der „Kindheitsszenen“ von Jon Fosse ist schon vergriffen, die zweite wird gerade vorbereitet. (sfo)

Klima-Update

+++ Die Stadt Münster hat heute das „Haus der Nachhaltigkeit“ eröffnet, in dem es jetzt kostenlose Beratungen gibt. Zum Beispiel zu nachhaltigem Konsum, regionaler Ernährung und Energieverbrauch. Das Haus soll zur Umsetzung der städtischen Nachhaltigkeitsziele beitragen, die sich an den globalen Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen orientieren. Öffnungszeiten und Kontaktinformationen gibt es hier. (ino)

+++ Falls Sie zufällig ein Unternehmen besitzen und Ihnen allmählich die Knie schlottern, weil die Europäische Union von Ihnen demnächst einen Bericht über Ihre Nachhaltigkeitstätigkeiten verlangt, seien Sie beruhigt. Am 7. November veranstaltet die IHK Nordwestfalen einen Themenabend über die Frage, wie Sie Gemeinwohlbilanzen erstellen können (RUMS-Brief). Die eignen sich offenbar gut als Grundlage für künftige Nachhaltigkeitsberichte. Hier können Sie sich anmelden. Die Teilnahme kostet nichts und ist auch online möglich. (sfo)

Ein-Satz-Zentrale

+++ Wegen des Feiertags am Mittwoch findet der Wochenmarkt bereits am Dienstag statt. (Stadt Münster)

+++ Der Dingbängerweg in Mecklenbeck ist nahe der Peter-Wust-Schule und der Kita bis Dienstag gesperrt, weil Bauarbeiten sich verzögern. (Stadt Münster)

+++ Nachdem ein Wohnmobil die Schranke an der Einfahrt zum Stadtbad beschädigt hatte, ist die neue Schranke jetzt schon wieder kaputt. (Westfälische Nachrichten)

+++ Die Ludgerusschule in Hiltrup und das Schulzentrum Kinderhaus heizen jetzt umweltfreundlich. (Stadt Münster)

+++ Auf dem ehemaligen Westfalenfleiß-Parkplatz am Dom stehen jetzt neue Tische, Bänke und Liegen. (Westfälische Nachrichten)

+++ Eine Bildungsexpertin der Uni Wuppertal hält die aufgesplitteten Schulanmeldetermine in Münster für falsch, weil sie die Selektion förderten. (Westfälische Nachrichten)

+++ Die jüdische Gemeinde in Münster will weiterhin regelmäßig Führungen für Schulen anbieten, um Antisemitismus entgegenzuwirken. (WDR)

+++ Lebenshaltungskosten: Eine Studie belegt, dass Münster die viertteuerste Stadt in NRW und damit 6,6 Prozent teurer ist als der deutsche Durchschnitt. (Westfälische Nachrichten)

+++ Ein Jahr nach ihrer Schließung übernimmt ein neuer Betreiber die Gaststätte „Drübbelken“. (Westfälische Nachrichten)

+++ Mehrere Parteien fordern ein klares Finanzkonzept, um die Geldprobleme des Mühlenhof-Freilichtmuseums zu lösen. (Westfälische Nachrichten)

+++ Der Sozialausschuss macht die Personalausweise für Obdachlose gebührenfrei. (Westfälische Nachrichten)

+++ Das neue Heimatschutzregiment hat seinen Dienst in der Lützow-Kaserne in Handorf aufgenommen.(Westfälische Nachrichten)

+++ Die Stadt Münster hat ein integriertes Flächenkonzept entworfen, also einen Plan, auf dem zu sehen ist, wie sie verfügbare Flächen nutzen möchte. (Stadt Münster)

+++ Das Land NRW plant auch im Münsterland regelmäßige Abwassertests, um Coronaviren zu finden. (Westfälische Nachrichten)

+++ In der ersten Hälfte des Jahres sind in Münster 22 politisch rechts motivierte Straftaten registriert worden. (Kleine Anfrage der AfD-Fraktion im nordrhein-westfälischen Landtag)

+++ In Münster gibt es jetzt eine Audio-Tour über jüdischen Sport während der Nazi-Zeit. (Westfälische Nachrichten)

Anonymer Briefkasten

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Unbezahlte Werbung

Wissen Sie, wo das schrägste Haus in Münster ist? Wir auch nicht. Das Gebäude an der Ferdinandstraße 8 hätte aber gute Chancen auf den Titel. Dort ist vor Kurzem ein Töpferatelier eingezogen, das sich diese Kuriosität auch gleich in seinen Namen geschrieben hat: „Bisschen schräg“. Jeden zweiten Donnerstag finden im Atelier offene Töpfernachmittage von 13 bis 19 Uhr statt. Falls Sie erstmal lernen wollen, wie Sie mit Ton, Drehscheiben und Glasur richtig umgehen, können Sie sich auch zu einem Töpferkurs anmelden. Und: Bei „Bisschen schräg“ gibt es auch Sets zu kaufen, mit denen Sie entspannt zu Hause töpfern. Die fertigen Sachen können Sie zum Brennen einfach vorbeibringen. Schauen Sie doch mal auf der Website vorbei für einen ersten Eindruck.

Hier finden Sie alle unsere Empfehlungen. Sollte Ihnen ein Tipp besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!

Drinnen und Draußen

Heute hat Fabian Cohrs für Sie in den Kalender geschaut. Das sind seine Empfehlungen:

+++ Samstagabend spielen The Kogs in der Heilen Welt. Das Duo bringt akustischen Folk-Rock auf die Bühne und sicherlich gute Stimmung in die Kneipe. Der Eintritt ist frei, los geht es um 20 Uhr.

+++ Für Sonntagabend gibt es noch ein Paar Tickets für das Stück „Extrawurst“ im Wolfgang-Borchert-Theater. In der Komödie geht es um Toleranz. Für Religion, gesellschaftliche Minderheiten und Veränderungen. Weitere Informationen und Tickets erhalten Sie hier.

+++ Am Montagabend veranstaltet die Initiative Romero eine Podiumsdiskussion zum Thema Gemeinwohlökonomie (RUMS-Brief). Wie soll sich die Wirtschaft in Zukunft ausrichten? Und ist Wachstum überhaupt notwendig? Auf dem Podium sitzen Vertreter:innen aus Uni, Politik, Wirtschaft sowie Verfechter:innen der Gemeinwohlökonomie. Los geht’s um 19 Uhr im SpecOps. Weitere Informationen erhalten Sie hier.

+++ Alternativ können Sie Montagabend auch zum ersten Kneipen-Quiz in Kinderhaus gehen. Bei einigen Fragen können Sie insbesondere mit Stadtteilwissen punkten. Organisiert wird das Ganze vom Kap.8, los geht es um 19 Uhr im Stadtteiltreff Mokido. Der Eintritt ist frei. Hier steht, wie Sie sich anmelden können.

+++ Zum Vormerken: Zu Halloween am Dienstagabend ziehen sicherlich einige kleine Gespenster um die Häuser und fordern Süßigkeiten ein. Am besten legen Sie sich schon mal einen Vorrat an – oder Sie sorgen dafür, dass Sie nicht zu Hause sind. Die Stadtbücherei veranstaltet zum Beispiel eine Lesung mit unheimlichen Geschichten von Edgar Allan Poe und Roald Dahl. Der Eintritt ist frei, los geht es um 18 Uhr. Um Anmeldung per Mail wird gebeten. Weitere Informationen erhalten Sie hier.

Am Dienstag schreibt Ihnen Ralf Heimann. Ich wünsche Ihnen ein angenehmes Wochenende.

Herzliche Grüße
Svenja Stühmeier

Mitarbeit: Sebastian Fobbe (sfo), Jan Große Nobis (jgn), Imke Noetzel (ino), Ralf Heimann (rhe), Fabian Cohrs (fco)
Lektorat: Maria Schubarth

PS

Der US-amerikanische Streamingdienst MHz Choice zeigt keine US-Blockbuster. Dafür internationale Filme und Serien, und zwar im Originalton. Die Nutzer:innen können in den USA und Kanada ein Stück deutsche Kultur erleben: „Tatort“ schauen am Sonntagabend. Die Filmzeitschrift „The Hollywood Reporter“ schreibt, die Serie habe einen enormen Einfluss auf die deutsche Popkultur. Und damit man auf der anderen Seite des großen Teichs auch die ganze Bandbreite von „crime comedy“ (ja, Münster ist laut Filmproduktionsgesellschaft Beta FIlm auch mit dabei) bis hin zu „serial killers“ miterleben kann, wird es Folgen aus unterschiedlichen Städten geben. (sst)

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