April, April | Missbrauch in der evangelischen Kirche: Wie es in Münster nach der Studie weitergeht | Unbezahlte Werbung: Persischer Kiosk „Suri“

Porträt von Svenja Stühmeier
Mit Svenja Stühmeier

Guten Tag,

nimmt man sich eigentlich nicht ernst genug, wenn man als Medium Aprilscherze macht? Oder nimmt man sich ein bisschen zu ernst, wenn man sie nicht macht? Bei uns ist man da unterschiedlicher Meinung. Zum Glück ist der 1. April in diesem Jahr ohne RUMS-Veröffentlichung an uns vorbeigezogen und wir mussten keine Entscheidung treffen.

Dabei hat sich das gestern besonders gut angeboten mit den lustigen Meldungen. Denn jetzt darf man ja legal kiffen, und das ist ganz schön wild. „Münster Tube“ hat zum Beispiel vermeldet, dass die Grünen Münsters ersten Cannabis-Club gegründet haben, mit Ehrenmitglied Markus Lewe.

Müdes Lächeln? Was sagen Sie dann zur katholischen Kirche, die die Teillegalisierung locker-flockig für einen Scherz nutzt? Das Erzbistum Bamberg schrieb, dass es zur Feier des Tages die Kräutermischung „Cannabistum“ aus der Kräuter- und Gartenkammer verkauft.

Und falls Ihnen Tütenwitze nun wirklich zu naheliegend sind, um sie einen guten Aprilscherz zu nennen, nehmen Sie doch einfach den Turmwitz, der in Kooperation zwischen Internationaler Fraktion und Stadtverwaltung entstanden ist.

Im November 2021 hat die Internationale Fraktion gefordert, dass die Stadt Münster ihren Leuchtturm-Bedarf prüft. Die Begründung: All die „Leuchtturm-Projekte“ (wie etwa der Musikcampus) würden doch eher in die Breite als in die Höhe gebaut. So ein Turm sei hingegen flächensparend, ein Publikumsmagnet und ein vorausschauendes Projekt mit Blick auf die Zeit, in der Münster als Folge der Erderhitzung am Meer liegen wird.

Zweieinhalb Jahre später hat sich die Verwaltung mit dem Antrag befasst. Mit ziemlich viel Enthusiasmus, muss man dazu sagen, denn Ausrufungszeichen und inhaltliche Bewertungen findet man doch eher selten in einer Beschlussvorlage: „Man könnte meinen, dass das ein Antrag ist, den die Welt nicht braucht – aber nein! – Auf so einen innovativen Beitrag hat die Verwaltung schon lange gewartet“. Und dann macht die Verwaltung auch noch einige Standortvorschläge, mit wirklich hübschen Skizzen illustriert.

Eine essenzielle Frage bleibt allerdings offen. Wie muss man so eine Aussage in Zukunft bewerten, wenn auch in einer Aprilscherz-Vorlage steht: „Seitens der Verwaltung wurden alle Ressourcen zusammengezogen, es wurden intensive Auseinandersetzungen geführt und ein erster Aufschlag gemacht“? (sst)

Kurz und Klein

+++ Preußen-Fans hatten vorgestern jede Menge zu jubeln. Denn nach dem 1:0-Sieg gegen Dynamo Dresden rutschte der Aufsteiger auf den dritten Platz der dritten Bundesliga – und damit auf den Relegationsplatz. Über die Erfolgssträhne der Preußen berichten gerade so ziemlich alle Medien, die irgendwas mit Fußball zu tun haben (zum Beispiel hier, hier oder hier). Sollten Sie keine Dauerkarte fürs Stadion an der Hammer Straße haben, müssen Sie sich fürs nächste Heimspiel wohl eher eine gemütliche Kneipe suchen, die das Spiel überträgt. Der Ticketshop der Preußen ist gerade leergekauft. (sfo)

+++ Seit gestern ist das Hanf frei, zumindest teilweise. Was das genau bedeutet, hat die Bundesregierung auf dieser Website aufgeschrieben. Das Wichtigste schon mal in Kürze: In der Öffentlichkeit dürfen Erwachsene 25 Gramm getrocknetes Cannabis mit sich führen, zu Hause die doppelte Menge. Kiffen darf man jetzt auch, allerdings nicht in der Nähe von Schulen, Kitas und Spielplätzen und auch nur zwischen 20 und 7 Uhr in der Fußgängerzone. Auch der Eigenanbau ist legal: Bis zu drei Hanfpflanzen dürfen Volljährige züchten. Ab Juli können Kiffer:innen ihr Cannabis auch über sogenannte Anbauvereinigungen beziehen. Die dürfen aber keine Gewinne erwirtschaften und keine Werbung schalten. Der erste Cannabisclub in Münster wird gerade gegründet. (sfo)

+++ Apropos: „Antenne Münster“ hat Biergartenbesitzer gefragt, was sie von der Cannabis-Teillegalisierung halten. Die Antwort: „Gastronomen schütteln den Kopf: In fast allen Biergärten in Münster wollen sie nicht, dass die Gäste kiffen.“ Oh, fast alle? Das gallische Cannabis-Dorf liegt an Münsters Promenade, heißt es im „Antenne Münster“-Artikel weiter. Harald Haverbeck von der Gaststätte „Johann Conrad“ hat offenbar kein Problem damit, wenn seine Gäst:innen kiffen, solange keine Kinder in der Nähe sind. Wie das kontrolliert werden soll, ist allerdings noch die Frage. (sfo)

+++ Heute Vormittag hat die Warenhauskette „Galeria Karstadt Kaufhof“ ein Regelinsolvenzverfahren eingeleitet. Die Nachrichtenagentur dpa (hier: Handelsblatt) meldet, dass ungefähr dreißig Standorte geschlossen werden könnten. Nach Angaben des Insolvenzverwalters Stefan Denkhaus sollen 60 plus X der aktuell 92 Kaufhäuser in Deutschland übrigbleiben. Wie groß dieses X sei, könne derzeit niemand sagen. In Münster betreibt „Galeria Karstadt Kaufhof“ zwei Warenhäuser direkt nebeneinander. Der Konzern gehört der „Signa Holding“ an, deren Pleite die Kaufhauskette in finanzielle Schwierigkeiten gebracht hatte (RUMS-Brief). (sfo)

Wie es weiterging – mit der Kita Kinderhäuschen 

Vor zwei Wochen haben wir über die Kita Kinderhäuschen berichtet (RUMS-Brief). Sie wird von einer Elterninitiative betrieben und hat zumindest kein Problem mit Personalengpässen. Die Personalkosten sind allerdings gestiegen, die Eltern fordern nun mehr finanzielle Unterstützung vom Land. Sie haben einen Brief an Nordrhein-Westfalens Familienministerin Josefine Paul geschrieben und um Rückmeldung bis zum 1. April 2024 gebeten. Die kam bisher nicht, dafür einige Reaktionen aus dem Landtag und der Kommunalpolitik. Münsters SPD sieht die Verantwortung beim Land. Die FDP fordert ein Gesamtkonzept von der Stadtverwaltung. Die CDU spricht sich für eine bessere Kooperation zwischen Stadt und Land aus und die Linke sieht Versäumnisse sowohl bei der Ratskoalition und der Stadt als auch bei der Landesregierung. Die Grünen im Landtag verweisen hingegen auf Möglichkeiten der Kommune. Genau nachlesen können Sie alle Statements hier. (sst)

Missbrauch in der evangelischen Kirche: Wie es in Münster nach der Studie weitergeht

Vor gut zwei Monaten haben die Wissenschaftler:innen des Forschungsverbunds Forum ihre Studie zum Missbrauch in der evangelischen Kirche vorgestellt (RUMS-Brief). In den Akten der Kirchen haben sie Hinweise auf mindestens 2.225 Betroffene und 1.259 mutmaßliche Täter gefunden. Doch das ist leider längst nicht alles. Das Forschungsteam schreibt in seiner Pressemitteilung zur Studie: „Es gibt Kenntnisse über weitere Fälle, die aufgrund fehlender Informationen nicht strukturiert erfasst werden konnten.“ Dazu kommt das Dunkelfeld, das um ein Vielfaches größer sein dürfte als das bislang bekannte Ausmaß.

In ihrer Pressemitteilung schreiben die Forscher:innen außerdem: „Klare Regeln zum Umgang mit bekannten Fällen sowie eine systematische Dokumentation fehlen bisher.“ Das hatte sich schon bei unserer lokalen und regionalen Recherche im vergangenen Herbst gezeigt und könnte ein Grund dafür sein, dass in Münster bisher kaum Verdachtsfälle bekannt wurden (RUMS-Brief).

Was ist seit der Veröffentlichung der Studie passiert? Und wie geht es jetzt in Münster weiter? Constanze Busch hat nachgefragt.

Noch gar nicht alle Akten ausgewertet

In Münster sind auch in den vergangenen Monaten keine neuen Verdachtsfälle offiziell bekannt geworden, wie der Kirchenkreis Münster und die westfälische Landeskirche auf Anfrage mitteilen. In anderen Regionen ist das anders. Im Rheinland etwa wurden im Zeitraum rund um die Veröffentlichung der Studie 14 neue Fälle gemeldet.

Es ist durchaus wahrscheinlich, dass bei der weiteren Aufarbeitung auch in Münster noch Verdachtsfälle aus der Vergangenheit auftauchen werden. Denn die westfälische Landeskirche hat – wie fast alle Landeskirchen in Deutschland – für die Forum-Studie fast nur Disziplinarakten ausgewertet, aber nicht systematisch auch Personalakten. Zur Erklärung: Personalakten enthalten Informationen zu:r jeweiligen Mitarbeiter:in und zum Arbeitsverhältnis. Eine Disziplinarakte wird angelegt, wenn etwas vorgefallen ist und es zu einem Disziplinarverfahren kommt.

Ursprünglich wollten die Forscher:innen auch Personalakten auswerten, wie Studienleiter Martin Wazlawik in diesem Interview schildert. Der Grund: Die Personalakten könnten auch Hinweise auf Fälle enthalten, in denen die Verantwortlichen bei der Kirche gar kein Disziplinarverfahren eröffnet haben. Insgesamt sei es aber „zu einer erheblichen Verzögerung durch die Landeskirchen gekommen“, als diese den Fragebogen des Forum-Teams beantworten sollten. Die Landeskirchen hätten „fehlende personelle Kapazitäten zurückgemeldet“, weshalb sie die Personalakten nicht analysieren konnten.

Während des dreijährigen Studienzeitraums beschränkten sich die Forscher:innen daher erst einmal darauf, die Disziplinarakten auszuwerten. Diese Lösung sei „aus der Not geboren“, so sagte es der forensische Psychiater Harald Dreßing, der ebenfalls an der Studie mitgearbeitet hat. Er sprach von einer „schleppenden Zuarbeit“ der Landeskirchen.

Laut Martin Wazlawik hat schon die Auswertung der Disziplinarakten gezeigt, dass das Problem bisher unterschätzt wurde. „Die Auswertung der Personalakten würde deutlich mehr Fälle sexualisierter Gewalt hervorbringen. Es ist also notwendig, weiterzuschauen.“

„Gemauert und vertuscht? Nicht in Westfalen“

„Weiterschauen“, das heißt: Auch alle Personalakten sichten. Soll das denn nun in Münster passieren?

Der Kirchenkreis Münster verweist uns auf Anfrage an das Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche von Westfalen, wo die Personalakten geführt werden.

Der Pressesprecher des Landeskirchenamts beantwortet in seiner E-Mail erst einmal eine Frage, die wir gar nicht gestellt hatten: Er schickt „einige erläuternde Hinweise“ zur Forum-Studie voraus. Das ursprüngliche Studiendesign habe „offenbar einzelne Landeskirchen vor erhebliche Probleme“ gestellt, weshalb die Forschenden die Personalakten strichen (Anm.: So schildert es auch die Evangelische Kirche in Deutschland, etwa hier). Es sei nachvollziehbar, dass „dieses veränderte Vorgehen bei einigen der Forschenden Unmut hinterlassen hat, weil es ihnen nicht die ursprünglich gewünschte Datenlage für ihre Forschung erbrachte“, schreibt der Pressesprecher. Dadurch habe „öffentlich das Narrativ im Raum gestanden“, die Landeskirchen „hätten ‚gemauert und vertuscht‘ und hätten die Arbeit an der Studie behindert“. Zumindest für Westfalen treffe das „nachvollziehbar“ nicht zu.

Eine neue Kommission für die Aufarbeitung

Und dann kommt die Antwort auf unsere Frage: „Im Zuge der weiteren Aufarbeitungsschritte werden auch in unserer Landeskirche – über die bereits untersuchten hinaus – sämtliche verfügbaren Personal- oder Sachakten in einem geordneten Verfahren auf mögliche Vorgänge im Zusammenhang sexualisierter Gewalt untersucht werden.“ Das soll „zeitnah“ passieren. Eine genauere Zeitangabe gibt es nicht – wir fragen demnächst wieder nach.

Für die weitere Aufarbeitung will die evangelische Kirche unabhängige regionale Aufarbeitungskommissionen einrichten. Dazu wurde in Nordrhein-Westfalen im Februar der „Verbund West“ gegründet, in dem sich die evangelischen Kirchen sowie die regionale Diakonie zusammenschließen. Dieser Verbund wiederum soll die Aufarbeitungskommission einsetzen, die laut dem Pressesprecher des westfälischen Landeskirchenamts voraussichtlich Ende des Jahres ihre Arbeit aufnehmen wird.

Missbrauchskomplex in Lüdenscheid: Viele wussten Bescheid

Falls Sie sich jetzt fragen: Warum ein langer Text, wenn es in Münster doch immer noch ruhig ist? Weil es – leider – sehr häufig Öffentlichkeit braucht, damit es überhaupt so etwas wie Aufklärung und Aufarbeitung gibt.

Ein trauriges Beispiel dafür ist ein großer Fall im westfälischen Lüdenscheid, der dort inzwischen als „Missbrauchskomplex“ bekannt ist. Eine Teilstudie der Forum-Studie hat viele weitere Details zur lokalen Aufarbeitung dieses Falls offenbart. Genauer gesagt: Details der gescheiterten Aufarbeitung. Ein ehrenamtlicher Jugendbetreuer einer Gemeinde hat jahrzehntelang Jugendliche missbraucht. Und jahrzehntelang ist niemand eingeschritten – obwohl viele Verantwortliche der Kirchengemeinde Bescheid wussten, und zwar offenbar schon seit den 1990er-Jahren. Der ehrenamtliche Mitarbeiter hatte großen Einfluss in der Gemeinde, war mit vielen Verantwortlichen befreundet, die dann lieber den Ruf der Kirche schützen wollten (mehr dazu hier).

Bis heute kommt die Aufklärung nicht richtig voran. Nachdem die Fälle im Jahr 2020 bekannt wurden, hat sich der Täter das Leben genommen. Viele Menschen in der Gemeinde wollten danach offenbar einen Schlussstrich unter den Fall ziehen. Mehrere Opfer haben gerade einen offenen Brief veröffentlicht: Sie fordern Aufarbeitung, und dass die damaligen Mitwisser zur Rechenschaft gezogen werden. (cbu)

Anlaufstellen für Betroffene

Wenn Sie einen Übergriff erlebt haben und Unterstützung suchen, können Sie sich an die Beratungsstelle Zartbitter wenden. Das Angebot ist kostenlos. Die Ansprechpersonen der evangelischen Kirche sind Pfarrer Christoph Nooke (Kirchenkreis Münster) und Daniela Fricke (Landeskirche von Westfalen).

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Klima-Update

+++ In Albachten findet gerade ein altbekannter Konflikt statt. Im Mittelpunkt steht ein Windrad. Die Bezirksvertretung West war im März das erste Gremium, dem die Verwaltung ihre Beschlussvorlage vorgelegt hat. Sie will den Flächennutzungsplan ändern, damit am Autobahnkreuz Süd neben einem Photovoltaik-Park auch ein Windrad gebaut werden kann. Die CDU ist nicht einverstanden. Sie findet: Man hätte bis zur Entscheidung die Infoveranstaltung für Bürger:innen am 12. April abwarten müssen. Sie sieht außerdem laut Westfälischen Nachrichten in dem Windrad eine Gefahr etwa für Fledermäuse und Bussarde – und eine Belastung für Anwohnende. 2016 stand die Fläche schon einmal als potenzieller Standort für ein Windrad zur Debatte. Damals waren Argumente dagegen laut Verwaltung: Es handelt sich um ein Landschaftsschutzgebiet und die Sichtachse zum Aasee werde gestört. Verwaltung und Grüne sind der Meinung: Die Voraussetzungen haben sich inzwischen verändert, sodass der Standort wieder in Betracht gezogen werden muss. Für ausführlichere Infos schauen Sie bei den Westfälischen Nachrichten vorbei. (sst)

+++ Der März 2024 war deutschlandweit der heißeste März seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, gab der deutsche Wetterdienst heute bekannt. Damit reiht sich der vergangene Monat in einen unschönen Trend ein: Auch die Temperaturen im Februar 2024 waren die höchsten seit dem Messbeginn. Andererseits: Im Winter hat es in Nordrhein-Westfalen ordentlich geschüttet.  (sfo)

Ein-Satz-Zentrale

+++ Münsters Kreisjägerschaft warnt Halter:innen von ungeimpften Hunden davor, im Wolbecker Tiergarten Gassi zu gehen, weil dort eine ansteckende Viruserkrankung bei einem Waschbären entdeckt wurde. (Westfälische Nachrichten)

+++ Die US-Miniserie „Masters of the Air“, die von Steven Spielberg für „Apple TV+“ gedreht wurde, thematisiert in Folge 5 das Bombardement auf Münster im Zweiten Weltkrieg. (Apple TV+)

+++ Als eines der wenigen Bäder in Münster, das geöffnet hat, feiert das Hallenbad Hiltrup am 6. April mit einem Spielenachmittag und einem Kinoabend sein 50-jähriges Bestehen. (Stadt Münster)

+++ Die Kinder- und Jugendhilfe St. Mauritz macht jetzt Werbung im Allwetterzoo, weil es in Münster zu wenig Pflegeeltern gibt. (Westfälische Nachrichten)

+++ Das „Aktionsbündnis VMK Münster“ ruft für den Nachmittag des 17. April zu einer Großdemo auf, die parallel zur Verkehrsministerkonferenz in Münster stattfinden soll.  (Aktionsbündnis VMK Münster)

+++ Man kann sich jetzt zum Stadtradeln anmelden, das im Mai beginnt. (Stadtradeln Münster)

+++ Heute haben sehr viele junge Menschen den Beginn ihres Studiums in der Innenstadt gefeiert. (Eigene Augen)

+++ Irgendwer hat sich den Aprilscherz erlaubt, ein paar Google-Map-Einträge der CDU zu gendern, unter anderem auch in Münster. (Tagesspiegel)

+++ Der Volleyball-Bundesligist USC Münster hat seine Trainerin Lisa Thomsen entlassen, offiziell aufgrund finanzieller Schwierigkeiten. (USC Münster)

Unbezahlte Werbung

Wenn Ihnen seit einiger Zeit beim Abholen von Päckchen und Paketen in der Postfiliale ein würziger Duft in die Nase steigt, dann befinden Sie sich in der Postfiliale hinter dem York-Center an der Gasselstiege 23a. Dort gibt es seit etwa einem Monat nicht nur Briefmarken und Schreibwaren, sondern auch persische Lebensmittel. Der Kiosk „Suri“ verkauft neben einer großen Auswahl an Gewürzen, Tee und Trockenobst auch Reis, Bohnen und persische Naschereien. Wenn Ihnen der Gang zur Post Hunger gemacht hat, nehmen Sie sich doch einfach eine Kleinigkeit mit – oder Sie versuchen sich gleich an einer kompletten persischen Mahlzeit. Das Ladenpersonal hat bestimmt den einen oder anderen Zubereitungstipp für Sie.

Hier finden Sie alle unsere Empfehlungen. Sollte Ihnen ein Tipp besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!

Drinnen und Draußen

Katja Angenent hat sich umgeschaut, was in den nächsten Tagen alles los ist. Das sind ihre Empfehlungen:

+++ Das Picasso-Museum bietet noch bis einschließlich Freitag Kreativkurse für Kinder und Jugendliche an. In zweieinhalbstündigen Einzelterminen – entweder für Kinder von sechs bis zehn oder für Jugendliche von elf bis 15 Jahren – lassen sich die jungen Künstler:innen von den Werken berühmter Expressionisten inspirieren und gestalten ihre eigenen Farbdrucke.

+++ Wo wir gerade im Picasso-Museum sind: Bis Mitte Mai stellt das Museum noch Drucke und Gemälde der Künstlergruppe „Die Brücke“ und anderer Expressionist:innen aus. In der dritten Etage finden Sie außerdem eine Ausstellung über Pablo Picasso und Ernest Hemingway. Mehr dazu hier.

+++ Sie hören gerne Folk und Oldies? Dann könnte „Dylan meets Cash“ am Donnerstag etwas für Sie sein. Los geht es am Donnerstag um 20 Uhr und der Name ist Programm: Johnny Cash und Bob Dylan trafen sich 1969 zu ihrer einzigen gemeinsamen Studiosession. Die beiden Musiker auf der Bühne am Hafen spinnen den Faden dieses Aufeinandertreffens weiter und gehen der Frage nach, wie es wohl geklungen hätte, wenn die beiden Ikonen länger zusammengearbeitet hätten. Zu hören sind Cash- und Dylan-Klassiker in neuem Format.

+++ Noch ein Tipp für Donnerstag: Das Schauspiel „Girls & Boys“ von Dennis Kelly feiert im Wolfgang-Borchert-Theater Premiere. Worum geht’s? Das Stück hinterfragt traditionelle gesellschaftliche Strukturen anhand einer Familiengeschichte, und zwar nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern witzig und pointiert. Das Ganze kommt mit nur einer Person auf der Bühne aus: der Frau und Mutter. Die Premiere ist bereits ausverkauft, aber für die Folgetermine gibt es noch Karten.

+++ Das Kreativ-Haus zeigt am Freitag einen Stummfilm mit Live-Musik und Tanz. Der eigens für die Aufführung produzierte Film basiert lose auf dem Horror-Klassiker „The Shining“ von Stanley Kubrick und heißt passenderweise „Das Scheinding“. Versprochen werden unter anderem schnelle Rhythmen und, wirklich innovativ für das Horror-Genre, ein versöhnliches Ende.

Am Freitag bekommen Sie wieder Post von uns. 

Herzliche Grüße
Svenja Stühmeier

Mitarbeit: Katja Angenent (kan), Constanze Busch (cbu), Sebastian Fobbe (sfo), Jan Große Nobis (jgn) – das bedeutet: Die einzelnen Texte im RUMS-Brief sind von der Person geschrieben, deren Kürzel am Ende steht.
Lektorat: Susanne Bauer

PS

Haben Sie schon einmal von einem Bioblitz gehört? Die Aktion hat laut Naturkundemuseum zum Ziel, in einem gewissen Zeitraum möglichst viele Arten in einem festgelegten Gebiet nachzuweisen. Teilnehmen können alle mit Smartphone, und zwar mit der App Obsidentify. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe ruft dazu auf, jetzt raus zu gehen und Frühblüher zu sichten. Was Sie davon haben? Frische Luft, Sie lernen vielleicht noch was dazu und unterstützen in jedem Fall die Grundlagenforschung.

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