Klimaneutralität 2030: Stadt mauert weiter | Rechte Polizeichats: Und die Folgen? | Preußen-Saisonstart: Ticketpreise steigen (in Zukunft je nach Gegner)

Porträt von Ralf Heimann
Mit Ralf Heimann

Guten Tag,

seit Februar versucht der Klimaaktivist Christian Ladleif von der Stadt zu erfahren, was sie unternommen hat, um Münster bis 2030 klimaneutral zu machen. Das hatte der Rat vor drei Jahren beschlossen.

Christian Ladleif kennt sich in Verwaltungssachen aus. Er war früher selbst Dezernent bei der Bezirksregierung, und er würde gern in Akten schauen, in E-Mails und Gesprächsprotokolle, um sich ein Bild von den Bemühungen der Stadt um ihr ehrgeiziges Ziel zu machen. Das Informationsfreiheitsgesetz gibt Menschen das Recht dazu, denn es soll auch von außen nachvollziehbar sein, was im Inneren von Behörden passiert. Doch Verwaltungen haben das nicht so gern.

In diesem Fall ist das sehr auffällig. In ihren Antworten verweist die Stadtverwaltung auf zahllose Dokumente, die ohnehin schon veröffentlicht sind. Wer keinen Überblick hat, lässt sich mit so etwas schnell abwimmeln.

Wenn es bei sehr konkreten Anliegen nicht möglich ist, mit Blendgranaten von Fragen abzulenken, gibt die Stadt schon mal Antworten, die auch auf den zweiten Blick noch kurios wirken. Im Mai schrieb sie auf eine Anfrage von Ladleif, der Anspruch aus dem Gesetz beziehe sich auf vorliegende Informationen. Die angeforderten Informationen lägen allerdings nicht vor, sondern in den jeweiligen Dezernaten, die sich mit der Sache beschäftigen.

Man hätte also gern Informationen von der Stadtverwaltung. Und die Fachdezernate gehören ganz zweifellos dazu. Aber die Frage ist: Was bedeutet das Wort „vorliegen“? Und man fragt sich: Befänden die Dokumente sich nicht in den Dezernaten, sondern direkt beim Oberbürgermeister, hätte die Antwort dann gelautet: Die Dokumente liegen leider nicht vor, sondern in unserem Aktenschrank?

Nichts, was man herausrücken könnte

Am 14. Juli hat Christian Ladleif nun wieder Post von der Stadtverwaltung bekommen. Das Schreiben liegt uns vor. Ladleif hatte am 22. Juni in einem Brief an den Oberbürgermeister unter anderem gefragt, ob er aus der letzten Antwort schlussfolgern könne, dass Markus Lewe den Dezernaten keine Anweisungen dazu gegeben hat, wie der Ratsbeschluss umzusetzen sei.

Ein Mitarbeiter der Klimastabsstelle antwortet sehr lang und ausführlich, aber im Wesentlichen steht in der Antwort nur, man habe die Arbeit auf die verschiedenen Dezernate verteilt. Und es gebe ja nicht den einen Weg, um das Ziel Klimaneutralität zu erreichen. Das sei auch abhängig von Entscheidungen der Europäischen Union, des Bundes, der Länder, auch von globalen Entwicklungen.

In einer zweiten und dritten Frage wollte Ladleif wissen, ob er davon ausgehen könne, dass der Oberbürgermeister sich in den Dezernaten nicht nach dem Umsetzungsstand informiert habe, und ob es richtig sei, dass er nicht mit den Dezernaten über die Umsetzung des Ratsbeschlusses kommuniziert habe.

Wenn es eine Kommunikation gäbe, dann müsste die Stadtverwaltung sie, vielleicht mit einigen Schwärzungen versehen, herausrücken. Aber laut Stadt gibt es da nichts, was man herausrücken könnte. So steht es in der Antwort. Absprachen und Anweisungen fänden in der Regel bilateral statt, dokumentiert werde da nichts.

Das ist noch nicht das Ende des Briefwechsels. In einer undatierten Antwort auf das Schreiben vom 14. Juli antwortet Ladleif: „Ich kann nicht nachvollziehen, dass eine derart zentrale Aufgabe per mündlicher Absprache erfolgt, ohne konkrete Vereinbarungen zu treffen, die verschriftlicht werden.“ Ebenso könne er nicht nachvollziehen, dass der Oberbürgermeister als Verwaltungschef und Vorsitzender des Rats seine Steuerungsfunktion nicht wahrnehme und annehme, die Dezernate würden von selbst aktiv werden.

Das Fazit, ernüchternd

„Ich gehe davon aus, dass derartige Dinge im Verwaltungsvorstand erörtert werden und dass es dazu entsprechende Protokolle gibt“, schreibt Ladleif und bittet um Einsicht in diese Protokolle. Dazu formuliert er weitere Fragen. Und er stellt fest: „Es ist noch immer kein umfassender Maßnahmenplan vorhanden, der den Anforderungen des Ratsbeschlusses vom 26.8.20 entspricht.“

Die Stadt beauftrage Studien und Konzepte, ohne dass daraus ein Gesamtplan entstehe, aus dem hervorgehe, wie sie ihr Ziel erreichen möchte, so Ladleif. Bonn und Aachen hätten so einen Plan. Münsters drei Jahre alter Ratsbeschluss sei dagegen „in fast all seinen Punkten“ nicht umgesetzt.

Ladleifs Fazit fällt ernüchternd aus: Münster komme nicht hinaus über die Erstellung von „Studien und PR-Vereinbarungen“. Es gebe keine ausgearbeiteten Maßnahmenplan, drei Jahre nach dem Beschluss habe die Stadt noch immer kein Konzept, um die Fortschritte zu überwachen. Und die Steuerung übernehme nicht der Oberbürgermeister, das machten die Dezernate.

Es steht der Verdacht im Raum, dass Münster sich mit dem Label „Klimaneutralität 2030“ eine schöne Imagepolitur gegönnt hat, das Ziel selbst aber gar nicht so ernst nimmt. Der Oberbürgermeister hat die Klimastabsstelle aus dem grünen Wohnungsdezernat gelöst und sie bei sich selbst angedockt, um nachdrücklich zu versichern: Klimaschutz ist uns wichtig. Aber von außen sieht es so aus, als wäre auch das nur ein symbolischer Akt gewesen.

Der Eindruck kann auch täuschen. Sollte es anders sein, könnte der Oberbürgermeister das leicht belegen, indem er die Akten öffentlich macht. Christian Ladleif will sich nun an die Datenschutzbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen wenden. Führt auch das zu keinem Ergebnis, bliebe noch eine weitere Möglichkeit. Er könnte versuchen, sein Recht auf Akteneinsicht vor Gericht durchzusetzen. (rhe)

Kurz und Klein

+++ Die Fachhochschule Münster möchte sich auf eine Fahrradprofessur beim Land Nordrhein-Westfalen bewerben. Das hat uns die Pressestelle der FH auf Anfrage mitgeteilt. Das Landesverkehrsministerium gab am Mittwoch bekannt, eine Professur für Radverkehr aus eigenen Mitteln finanzieren zu wollen, damit Fachkräfte für die Verkehrswende wissenschaftlich ausgebildet werden können. Seit dem vergangenen Jahr finanziert der Bund die Radverkehrsforschung an sieben Hochschulen in Deutschland, die einzige davon in NRW ist die Bergische Universität Wuppertal. Die FH Münster hatte sich schon 2022 um eine Bundesförderung beworben. Nun wolle man es mit einem Antrag beim Land NRW noch einmal versuchen, schreibt die Pressestelle. Anders die Uni Münster. Sie teilt auf Anfrage mit, sich nicht auf eine Radprofessur zu bewerben. Die erste Bewerbung sei erfolglos gewesen und seitdem gebe es niemanden an der Uni, der eine solche Professur antreten könnte, schreibt der Pressesprecher. (sfo)

+++ Ab Montag fahren die Busse etwas anders. In ihrer Pressemitteilung haben die Stadtwerke kein Geheimnis daraus gemacht, dass es ziemlich wichtig war, einen auf (zu) wenig Fahrer:innen ausgelegten Plan zu erstellen (RUMS-Brief). Das Ziel ist, dass die Busse möglichst zuverlässig fahren. Das bedeutet auch, dass Fahrten, die wenig genutzt werden, ab dem 7. August wegfallen. Konkret sind das zwei auf den Linien 4 und E4 und jeweils eine auf den Linien 5, 10 und 17. Das Personal, das an diesen Stellen frei wird, wird anderswo für stärker frequentierte Fahrten eingesetzt. Auch die Schulbusfahrten ändern sich zum Teil. Die Schulbuslinie E9 gibt es zum Beispiel nicht mehr, zwischen Kinderhaus und Sprakel fahren Schüler:innen nun mit den normalen Linienbussen 9. Das ist laut Sprecher Florian Adler übrigens der Regelfall: Schulbusse werden in Münster nur da eingesetzt, wo der vorhandene Linienverkehr nicht ausreicht. Das wird von den Stadtwerken regelmäßig ausgewertet und je nach Situation der Schullandschaft auch angepasst. In den ersten Tagen nach den Sommerferien ist es übrigens ratsam, öfter mal die Pläne zu checken. Weil zum Schulbeginn (Montag ist der erste Tag nach den Sommerferien) nicht immer alle Daten vorlägen, sei es möglich, dass noch Fahrplandetails angepasst werden. Hier gelangen Sie zu den aktuellen Schulbusplänen und hier zum gesamten Fahrplanangebot. (sst)

+++ Am Mittwochmorgen wurde eine trans Frau in einer Bar an der Hörsterstraße mit einem Barhocker angegriffen. Der bislang unbekannte Täter hat der Frau laut Polizeibericht den Hocker an den Kopf geworfen, als sie gerade ihre Getränke im Eingangsbereich bezahlt hatte. Die Frau ist daraufhin gestürzt und hat sich leicht verletzt. Zuvor wurde sie von dem ihr unbekannten Mann transfeindlich beleidigt. Dieser Angriff in Münster reiht sich in die besorgniserregende Entwicklung steigender Gewalt gegen queere Menschen ein. Laut Bundesfamilienministerium ist die Zahl der queerfeindlichen Straftaten im vergangenen Jahr gestiegen. 2022 sind mehr als 1.400 Fälle solcher Hassdelikte registriert worden. Auch in den Tagen vor dem Angriff in Münster ist es zu queerfeindlicher Gewalt in Deutschland gekommen: Die CSD-Parade in Stuttgart ist von mutmaßlichen Antifa-Anhänger:innen gestört worden, auch beim Berliner CSD kam es zu Übergriffen. In Berlin ist außerdem das Grab der trans Frau geschändet worden, die sich vor zwei Jahren auf dem Alexanderplatz angezündet hatte. (sfo)

Ein Polizeichat mit rechtsextremen Inhalten wird aufgedeckt – und dann?

Immer wieder sind Polizeipräsident:innen erstaunt und schockiert, wenn menschenfeindliche Chatgruppen bei der Polizei auffliegen. Und immer wieder beteuern Innenminister:innen, dass diese nicht mit den Werten der Polizei vereinbar seien. Genau dieses „immer wieder“ vermittelt, gerade zum Beispiel im Fall von fünf Polizisten aus Recklinghausen, Borken und Kleve, aber auch irgendwie: So schlimm, dass man mehr tun müsste als Betroffenheit auszudrücken, ist das dann doch nicht. Oder doch? Svenja Stühmeier hat sich das etwas genauer angesehen.

Vor Kurzem ging noch einmal der Fall der SEK-Beamt:innen aus Münster durch die Medien. Sie hatten unter anderem rassistische Inhalte und sexualisierte Darstellungen von Kindern und Jugendlichen in einem Chat ausgetauscht (RUMS-Brief). Die Strafverfahren gegen sie wurden eingestellt und inzwischen haben alle, denen vergangenes Jahr die Dienstgeschäfte untersagt worden sind, ihren Dienst wieder aufgenommen. Ist das also diese „lückenlose Aufklärung“, von der NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) sprach?

Nein, ganz so zynisch will ich das nicht bewerten. Was man aber im Vorfeld sagen kann: Die Prozesse sind langwierig, Detailarbeit und auch für Herbert Reul frustrierend. Mit diesem Text geben wir einen kleinen Einblick in die Rechtslage und zeigen auf, wo sich gerade etwas bewegt.

Geht das Strafrecht weit genug?

Kurz zur Erinnerung: Die Polizei hatte bei der Münster-Chatgruppe als vorläufigen Verdacht Volksverhetzung, Gewaltdarstellung und Verwendung von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen geäußert. Dem ist die Staatsanwaltschaft nachgegangen und hat entschieden: Die Anfangsverdachte haben sich nicht bestätigt. Denn sie setzen voraus, dass die Inhalte in irgendeiner Weise die Öffentlichkeit berühren, was die Staatsanwaltschaft bei den privaten Chats nicht erfüllt sieht. Die sexualisierten Darstellungen von Kindern und Jugendlichen sind laut Staatsanwältin Ann-Kathrin Schindler schon einige Jahre her, zu dem Zeitpunkt noch kein juristisches Verbrechen gewesen und außerdem „keine harte Pornographie“, sondern „Posingbilder“. Die drei Männer, die sie in den Chat gestellt hatten, haben eine Strafzahlung getätigt. Damit war auch das erledigt (RUMS-Brief).

Zurück zu Herbert Reul: Zufrieden ist er damit auch nicht. „Im Augenblick ist es leider zu häufig so, dass üble nationalsozialistische und antisemitische Äußerungen straffrei bleiben, weil sie in einem Chat geäußert werden und deshalb nicht öffentlich sind“, zitiert ihn das Innenministerium auf Anfrage. „Ich bin sicher, dass da gesetzlich noch Spielraum wäre, das zu verändern.“ Auch Münsters Grüne Jugend schreibt: „Die Hürden für eine Verurteilung von rechtsextremen Inhalten in privaten Chatgruppen sind im Strafrecht viel zu hoch!“

Das könnte bedeuten, dass sich das Strafrecht für alle verschärft. In Artikel 3 des Grundgesetzes steht schließlich: „Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich“. Und weil das so ist, werden Beamt:innen nicht stärker belangt als andere. Aber es gibt auch die Möglichkeit, das Strafgesetzbuch zu erweitern. In einem neuen Paragraphen könnte man einen Straftatbestand explizit für Amtsträger:innen festhalten. Das hat der SPD-Abgeordnete Sebastian Fiedler im Gespräch mit dem Magazin „Der Spiegel“ vorgeschlagen.

Bis zu einem Urteil kann es dauern

Dass verfassungsfeindliches Verhalten von Menschen im öffentlichen Dienst ein starkes Gewicht hat und Konsequenzen tragen soll, regelt grundsätzlich das Disziplinarrecht. Dass die Anwendung aber in Bezug auf radikale Chats eine ziemlich schwierige Kiste ist, erklärt Henning Schulte im Busch. „Chat ist nicht gleich Chat“, sagt der Fachanwalt für Verwaltungsrecht.

Vorweg: Bis Disziplinarmaßnahmen nach Strafverfahren überhaupt zum Tragen kommen, geht oft viel Zeit ins Land. Das liegt daran, dass das Disziplinarverfahren so lange ausgesetzt wird, bis das Strafverfahren abgeschlossen ist. Dann erst wird geprüft, ob das Verhalten auch disziplinarrechtlich relevant ist, und dann muss das Ganze vor Gericht geklärt werden. Das wiederum bedeutet: Es gibt lange Bearbeitungszeiten, und vielleicht verzögert sich noch etwas, weil jemand Rechtsmittel gegen ein Urteil einlegt (Disziplinarverfahren in Bezug auf verfassungsfeindliche Beamt:innen dauern auch der Bundesregierung zu lang. Hier berichtet die Tagesschau über einen neuen Gesetzesentwurf, der Verfahren in Zukunft beschleunigen soll).

Das Ganze kann also Jahre dauern. Die höchste Maßnahme ist das, was zum Beispiel der Bund der Antifaschist:innen aus Münster im Fall der SEK-Leute fordert: die Entfernung aus dem Beamtenverhältnis. Die Maßnahme soll angewandt werden, wenn das Vertrauen zwischen Dienstbehörde oder der Allgemeinheit und Beamt:in unwiederbringlich zerstört ist.

Dazu muss aber explizit ein Dienstvergehen geführt haben. „Früher war die Idealisierung des Beamten noch weiter verbreitet“, sagt Henning Schulte im Busch. „Davon ist die Rechtsprechung inzwischen abgerückt. Heute muss ein Beamter sich nicht besser verhalten als andere Bürger.“

Wann sind Polizist:innen nur privat hier?

In Bezug auf Chats wird dann zum Beispiel bewertet, wie groß die Gruppe ist und damit, wie hoch die Wahrscheinlichkeit, dass Inhalte weit verbreitet werden. Außerdem spielt es eine Rolle, wer Gruppenmitglied ist: Kennen sich alle untereinander? Oder sind es zusammengewürfelte Menschen? Und dann ist auch wichtig zu klären, ob es sich um einen dienstlichen oder einen privaten Chat handelt. Im Fall der SEK-Leute aus Münster kennen sich die Mitglieder zwar über die Arbeit. Diesen konkreten Chat hat die Staatsanwaltschaft zum Beispiel trotzdem als rein privaten eingeordnet.

Ohne Dienstbezug ist es für Dienstbehörden schwierig, disziplinarrechtlich einzuwirken, sagt Henning Schulte im Busch. Denn, wir erinnern uns: An Beamte werden keine höheren Maßstäbe gesetzt als an andere.

Aber was ist denn mit der Wohlverhaltenspflicht? Beamt:innen müssen sich laut Bundesbeamtengesetz doch auch außerhalb des Dienstes so verhalten, dass es „der Achtung und dem Vertrauen gerecht [wird], die ihr Beruf erfordert“. Aber was bedeutet das nun ganz genau? Das auszulegen und zu bewerten, ist laut Henning Schulte im Busch das Schwierige im Disziplinarrecht. Er gibt ein paar Beispiele: „Aus den 1960ern gibt es Urteile zum Barttragen im Dienst. Vor 30 Jahren war noch undenkbar, dass Beamte tätowiert sind.“

Der Gesetzgeber und die Dienstbehörde haben die Aufgabe, diese Vorgaben mit Leben zu füllen. Sie müssen sagen, was für den Beruf erforderlich ist. Und sie müssen eben auch einzelne Äußerungen bewerten und die Frage beantworten: Kann man bei einer Person sicher Rückschlüsse auf eine rechtsradikale Gesinnung ziehen? Um das zu belegen, müsste man irgendwie in die Person hineinblicken können – oder viele objektiv eindeutige Indizien sammeln. Solche, die gegebenenfalls aussagekräftiger sind als Nachrichten aus privaten Chats, sagt Henning Schulte im Busch. Denn, das darf man nicht vergessen: Bei so einem Disziplinarverfahren geht es oftmals um die Existenz eines Menschen.

Michael Labetzke geht emotionaler mit dem Thema um: „Sie sind immer Polizeibeamter, Sie sind nie nur Privatmensch“, sagt er, selbst Bundespolizist, Grünen-Lokalpolitiker aus Bremerhaven und im Vorstand der grünennahen Berufsvereinigung Polizei Grün. Gleichzeitig sagt auch er: Einer Person eine bestimmte Gesinnung tatsächlich nachzuweisen, ist ganz schön schwierig.

Das Problem eine Ebene tiefer: diskriminierende Denkmuster

Ihm geht es weniger darum, Polizist:innen härter zu bestrafen. Klar, er ist dafür, das Disziplinarrecht konsequent anzuwenden. Doch eigentlich wünscht er sich, dass das überhaupt nicht notwendig ist. „Das Schlimmste an diesem Chat ist nicht, dass er existiert. Es ist, dass sowas in der Polizei weit verbreitet ist“, sagt er.

Er nennt zwei Grundsätze, nach denen die Polizei handeln muss: Zum einen danach, dass alle Menschen gleich sind. Und zum anderen danach, dass die Unschuldsvermutung immer gilt und neutral ermittelt werden muss in Bezug auf Be- und Entlastung. „Das können Menschen nicht erfüllen, die diskriminierende Denkmuster verinnerlicht haben.“ Und das führe eben auch dazu, dass die Polizei in einer zunehmend diversen Gesellschaft für immer weniger Gruppen ansprechbar sei.

Die Zwischenergebnisse der Megavo-Studie der Polizeihochschule Münster geben Hinweise, warum das unter Umständen nicht so ist. Die Studie untersucht Motivation, Einstellung und Arbeitsbelastung von Beamt:innen im Polizeialltag. Während Führungskräfte das Thema Rassismus nicht bei der Institution Polizei und ganz, ganz sicher nicht in ihrem Team verorten, haben die Wissenschaftler:innen im Alltag der von ihnen besuchten Behörden Stereotypisierungen und Stigmatisierungen von Menschengruppen und auch Orten wahrgenommen. Begründung? Erfahrungswissen.

Sowas ist gefährlich. Denn das, was sie als „Erfahrungswissen“ bezeichnen, ist in vielen Fällen Alltagsrassismus. Der begegnet Ihnen übrigens auch, wenn Sie einmal diese oder diese Pressemeldung der Polizei Münster aus den vergangenen Tagen lesen. Sie schreibt, die Täter hätten „ausländisch ausgesehen“. Ausländisch sind alle, die keine deutsche Staatsbürgerschaft haben. Und wie sehen sie nun aus?

Der Leiter der Pressestelle Jan Schabacker gibt zu: Die Formulierung ist ihm durchgegangen. Sie sei nichtssagend und befeuere Vorurteile, dass Ausländer:innen kriminell seien. Er will mit seinem Team darüber sprechen, die Formulierung soll so in Zukunft nicht mehr auftauchen.

Er erläutert auch, wie das zustande kommt: Die Pressestelle übernimmt möglichst schnell die Informationen, die Polizist:innen vor Ort aufnehmen. Ihnen will ich (genauso wenig wie der Pressestelle) nicht unterstellen, dass sie aus böser Absicht die Zeugenaussage „Er hat ausländisch ausgesehen“ in ihr Protokoll schreiben. Doch auch an dieser Stelle ist es schon eine nichtssagende, dafür stigmatisierende Aussage.

Wieder mehr Vertrauen in die Polizei

Diese Situation zeigt im Kleinen das, was Michael Labetzke im Großen kritisiert. Es brauche Antidiskriminierungsarbeit und eine Sensibilisierung für diese Themen, in allen Behörden und auf allen Ebenen. Er spricht von wöchentlichen Supervisionen und nennt die Polizei Bremen als Positivbeispiel, denn dort arbeitet seit Herbst 2020 Ikram Errahmouni-Rimi als Referentin für Vielfalt und Antidiskriminierung. Für Disziplinarverfahren ist außerdem wichtig, wie sensibilisiert die Person ist, die die Ermittlungsführung übernimmt. Die findet schließlich auch polizeiintern statt.

Und wenn er noch größer denken soll: Was müsste sich strukturell ändern?

Es brauche einen Weg, der gewährleistet, dass neutral gegen die Polizei ermittelt wird, antwortet er. Und das bedeutet in seiner Vorstellung nicht, dass die Behörde in Bielefeld die Ermittlungen gegen Kolleg:innen aus Münster aufnimmt. Seine erste Idee: Eine Behörde, die deutschlandweit agiert. Das Personal bestünde zur Hälfte aus Polizist:innen und zur Hälfte aus Wissenschaftler:innen. Wenn dann zum Beispiel ein Chat in Münster auftaucht, würden Leute aus anderen Bundesländern entsandt, um zu ermitteln. Seine zweite Idee: Eine gänzlich von der Polizei losgelöste Institution, wie es sie zum Beispiel in England und Wales gibt.

Außerdem eine unabhängige Anlaufstelle für Polizist:innen und auch für Bürger:innen außerhalb der Polizei, zum Beispiel unabhängige Polizeibeauftragte. In Nordrhein-Westfalen soll es laut Sprecherin des Innenministeriums in Zukunft so eine Stelle geben. Das hält Michael Labetzke für sinnvoll. Wer diskriminierendes Verhalten bei Kolleg:innen feststellt, habe Probleme damit, das auch anzusprechen. Es gibt zwar Anlaufstellen, zum Beispiel den Personalrat. Die sind aber alle Teil des Systems.

Bürger:innen haben in Nordrhein-Westfalen bisher nur die Möglichkeit, sich bei polizeiinternen Stellen zu beschweren, zum Beispiel über die Internetwache. Das Innenministerium verweist auf den Petitionsausschuss, Staatsanwaltschaft und Gericht als unabhängige Beschwerdestellen.

Die Polizei in Münster beschäftigt sich laut Jan Schabacker momentan übrigens intensiv mit ihren Werten. „Es ist nicht nur wichtig, sie zu verinnerlichen, sondern auch, sie zu verteidigen“, sagt er. Gerade hat sie auch ihre Schulungsmaßnahmen gegen Antisemitismus und Rassismus erweitert. Diese Diskussion führe man sehr intensiv, seitdem der Chat der SEK-Beamt:innen ans Licht gekommen ist.

Ah, ja. Was passiert denn nun mit ihnen? Welche Folgen das Disziplinarverfahren für sie haben wird, ist noch nicht klar. Das Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten ist für das Verfahren zuständig. Laut Sprecherin lauten die Anfangsverdachte: Verstoß gegen die Verfassungstreue und die Wohlverhaltenspflicht. Henning Schulte im Busch ordnet ein: Wenn die Beamt:innen wieder im Dienst sind, spricht das dafür, dass die Äußerungen im Strafverfahren als nicht so gravierend eingestuft wurden. Er schätzt, dass eine tatsächliche Entfernung aus dem Dienst unwahrscheinlich ist. Jan Schabacker sagt: Das kann man nicht pauschal ausschließen. Klar ist jedenfalls, dass sie nicht mehr im Spezialeinsatzkommando arbeiten. (sst)

Sie möchten dieses Thema mit anderen Leser:innen diskutieren oder uns Hinweise geben

Nutzen Sie einfach unsere Kommentarfunktion unterhalb dieses Textes. Wenn Sie diesen Brief gerade als E-Mail lesen, klicken Sie auf den folgenden Link, um den Text auf unserer Website aufzurufen:

diesen Brief kommentieren

Preußen-Tickets werden teurer

Morgen beginnt für Preußen Münster die neue Saison. Und nach dem Aufstieg ist es gekommen, wie es wohl kommen musste: Die Tickets werden zum Saisonstart teuer. Hier sind die Antworten auf die wichtigsten Fragen, zusammengestellt von unserem Praktikanten Elija Winkler.

Wie viel kosten die Karten denn jetzt?

Ein Stehplatz in der Kurve kostet pro Spiel nun 13 Euro, der Preis für die entsprechende Dauerkarte steigt auf 225 Euro (für 19 Spiele). Die Sitzplatzdauerkarte ist für 470 Euro zu haben, der Einzelpreis steigt auf 27 Euro. So zumindest die Startpreise.

Wie waren die Preise vorher?

Für eine Stehplatzkarte zahlte man in der vergangenen Saison 11 Euro, für die Sitzplatzkarte 23 Euro.

Ziehen die Preise stark an?

Der Preisanstieg von 2 Euro für den Stehplatz wirkt nicht drastisch, 4 Euro Aufschlag auf den Sitzplatz schon eher. Insgesamt bewege sich Preußen Münster mit seinen Ticketpreisen im unteren Mittelbereich, schreibt der Verein in seiner Pressemitteilung. Das Fanmagazin „100prozentmeinscp“ gibt diese Version wieder: „Stehplatz-Tageskarten waren beispielsweise zuletzt bei RW Essen oder Ingolstadt für 12 Euro zu haben. In Aue kostet so eine Karte 14 Euro.“

Aber man muss differenzieren: Die Preise der Kurven-Stehplätze fallen nicht aus der Reihe. Davon hat das Stadion jedoch auch 7.500 Stück. Die Stehplätze in der Gegengeraden mit Überdachung kosten bei 4.500 Plätzen schon 15 Euro. Der Knackpunkt sind die Sitzplätze: Im Dauerkarten-Vergleich mit allen DFB-Vereinen haben die Preußen die teuersten Sitzplatzkarten der Drittligisten. Sie kosten genau 24,74 Euro pro Spiel. Das liegt vor allem daran, dass diese Plätze in Münster knapp sind. Davon gibt es nur etwa 3.000, so wenige wie in keinem anderen Stadion der Liga. Man kann die Preise allerdings nur eingeschränkt vergleichen; manchmal sind die Tickets günstiger, aber dafür ist dort auch die Sicht schlechter.

Was ist noch neu?

Dass die Ticketpreise sich erhöhen, ist erst einmal keine große Überraschung. Interessant ist allerdings, dass der Verein nun das sogenannte „Dynamic Pricing“ einführt.

Was genau bedeutet das?

Der Preis für Einzeltickets passt sich der Nachfrage an. Wer früh dran ist, könnte das Derby gegen Arminia Bielefeld noch zum Startpreis von 13 Euro buchen. Wer sich erst kurzfristig für den Besuch entscheidet, zahlt unter Umständen drauf. Spiele mit ungünstigen Anstoßzeiten oder unattraktiveren Gegnern bleiben vermutlich günstig.

Und weil das Wort Fahnenstange hier noch gar nicht im Text steht: Ist das das Ende der Fahnenstange?

Kann sein, kann aber auch nicht sein. Das dynamische Preismodell beschränkt sich nicht nur auf die Umstände rund um die jeweilige Veranstaltung. Je nachdem, welche Websites Sie besucht haben, wo Sie sich befinden und welches Betriebssystem Sie nutzen, lässt sich abschätzen, wie viel Sie zahlen würden.

Das wäre legal?

Laut Datenschutzgrundverordnung ja. Wohin dieses Geschäftsmodell führen kann, zeigt das Beispiel Beyoncé: Fans zahlen 70 bis 500 Euro für die Möglichkeit, die Sängerin live zu sehen.

Und warum überhaupt die Preiserhöhung?

Den Preisanstieg begründet die Geschäftsführung mit den gestiegenen Kosten. Neben Personal, Material, der Rasenheizung und den Spielerlizenzen für die dritte Liga sei auch im Fußball alles teurer geworden. Zusammen mit Sponsorings wäre das Ticketing die wichtigste Einnahmequelle eines Vereins wie Preußen Münster.

Gibt es Alternativen?

Vereine mit „sozialer Ader” oder zumindest günstigeren Tickets gibt es. Jedoch setzt sich der Preis meist aus einer Kombination aus Kapazität des Stadions und den restlichen Finanzen des Vereins zusammen. Solange der Umbau des Stadions nicht abgeschlossen ist, wird der Fußballverein die fehlenden Einnahmen über seine Ticketpreise einholen.

Falls Sie darüber nachdenken, morgen ins Stadion zu gehen: Die Preußen spielen gegen Borussia Dortmund II. Um 14 Uhr ist Anpfiff. Den Spielplan für die kommenden Wochen finden Sie hier. Und wenn Sie sich etwas einstimmen möchten: Das Sportmagazin Kicker hat sich die Mannschaft der Preußen vor der Saison genau angesehen und gibt eine Einschätzung dazu, was zu erwarten ist. Tenor: Dass die Mannschaft gleich noch mal aufsteigt, ist unwahrscheinlich. Aber eine gute Platzierung wäre schon drin. (ewi, rhe)

Grüße aus dem Urlaub

Ewa Bäumer in Carcans, einer französischen Gemeinde in der Nähe von Bordeaux

Wenn dieses Foto nicht zum Tagträumen einlädt: Ewa Bäumer war am Atlantik unterwegs. Und zwar in  Carcans, einer französischen Gemeinde in der Nähe von Bordeaux. Falls Sie uns auch noch Sommergrüße zuschicken möchten, freuen wir uns über eine Nachricht an redaktion@rums.ms.

Klima-Update

+++ Die Uni Münster erstellt ein Pop-up-Museum zum Thema „Mathematik der Klimakrise“. Vom 8. August bis zum 14. Januar ist es Teil der Ausstellung „Das Klima“ im Naturkundemuseum. Um die Klimakrise und ihre Auswirkungen zu verstehen, braucht es mathematische Modelle. Die sind zum Beispiel notwendig, um Zukunftsszenarien zu erstellen. (ewi)

+++ Das Umweltbundesamt hat zusammen mit dem Bundesumweltministerium eine neue Studie veröffentlicht. Demnach wünscht sich eine Mehrheit mehr Klimaschutz. Wenn man aber genauer hinsieht, halten nur knapp 60 Prozent die Klimakrise für ein wichtiges Thema. Höher bewerten sie die Bildungs- und Gesundheitspolitik sowie soziale Gerechtigkeit und die Abwehr von Krieg und Terrorismus. Trotzdem finden die meisten Teilnehmenden, dass Klimaschutz grundsätzlich in Überlegungen zu politischen Themen einbezogen werden sollte. Was besonders wichtig ist: Das ganze soll sozialverträglich geschehen. Drei Viertel befürchten, dass sich das soziale Ungleichgewicht in Zukunft verstärkt. Wie man dem entgegenwirken könnte? Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamts, schlägt eine CO2-Bepreisung und als Ausgleich sogenanntes Klimageld für ärmere Menschen vor. (ewi)

Anonymer Briefkasten

Anonymer Briefkasten

Haben Sie eine Information für uns, von der Sie denken, sie sollte öffentlich werden? Und möchten Sie, dass sich nicht zurückverfolgen lässt, woher die Information stammt? Dann nutzen Sie unseren anonymen Briefkasten. Sie können uns über diesen Weg auch anonym Fotos oder Dokumente schicken.

zum anonymen Briefkasten

Ein-Satz-Zentrale

+++ Münsters Rasenplätze sind wegen Regen bis Sonntag geschlossen. (Stadt Münster)

+++ Ab Montag wird in Münster eine kaputte Fernwärmeleitung am Breul ersetzt, damit der Verkehr wieder fließen kann. (Stadtnetze Münster)

+++ Die Mathilde-Anneke-Gesamtschule ist nach vier Jahren Bauzeit, zahllosen Verzögerungen und schmerzhaften Kostensteigerungen endlich fertig. (Stadt Münster)

+++ Trotz Krieg in der Ukraine verkauft Agravis, wenn auch nach eigenen Angaben sanktionskonform, weiter Futtermittel und Tiermedizin in Russland. (Westfälische Nachrichten)

+++ Münsters Landwirtschaftsbetriebe machen sich Sorgen ums Getreide, weil es zu nass ist, um es zu ernten. (Antenne Münster)

+++ In Münster steigt die Zahl von bekannten Fällen, in denen das Wohl von Kindern gefährdet ist. (Antenne Münster)

+++ Der Veranstalter der Skatenight kritisiert die nach seiner Darstellung immer strenger werdenden Auflagen der Stadt. (WDR)

+++ Die Ratsfraktion der CDU trauert um den ehemaligen Ratsherren Walter Schulz, der im Alter von 93 Jahren gestorben ist. (CDU-Fraktion)

+++ Münsters Oberbürgermeister besucht seit gestern die ukrainische Solidaritätspartnerstadt Winnyzja. (Stadt Münster)

+++ Nach 30 Jahren soll jetzt die Bahnstrecke Münster-Lünen ausgebaut werden. (Westfälische Nachrichten)

+++ Münsters Oberbürgermeister sagt, es sei wichtig, der AfD nicht so viel Beachtung zu schenken. (Tagesschau)

+++ Das Hallenbad Mitte in Münster ist ab Montag wieder geöffnet, die übrigen städtischen Bäder dann zum Ende der Freibadsaison. (Stadt Münster)

Unbezahlte Werbung

Kommende Woche werden die neuen Erstklässler:innen eingeschult. Und die brauchen natürlich ihre Erstausstattung. Falls Ihnen noch etwas fehlt: Bei Isfort an der Bergstraße gibt es eine große Auswahl an Heften, Stiften und Mäppchen und ebenso Schulranzen in allen möglichen Farben. Das Geschäft hat zwar auch einen Onlineshop, doch der Blick ins Schaufenster lohnt sich sehr.

Hier finden Sie alle unsere Empfehlungen. Sollte Ihnen ein Tipp besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!

Drinnen und Draußen

Heute hat Fabian Cohrs für Sie das Beste aus den Veranstaltungskalendern herausgesucht.

+++ Wir hatten es schon am Dienstag im RUMS-Brief erwähnt, aber zur Sicherheit noch einmal die Einladung: Kommen Sie uns beim Hammer-Straßen-Fest besuchen. Damit es für die angehenden RUMS-Abonnent:innen nicht langweilig wird, haben wir eine kleine Tombola vorbereitet. Große und kleine Kinder dürfen einen Cartoon von Stephan Rürup ausmalen und an einer Verlosung teilnehmen. Zu gewinnen gibt’s einen 10-Euro-Gutschein von Mukk.

+++ Und schon einmal zum Vormerken: Am 17. August um 19 Uhr spricht RUMS-Mitgründer Marc-Stefan Andres über digitalen, konstruktiven und unabhängigen Journalismus in Münster. Organisiert wird die Veranstaltung vom Forum Solidarische Unternehmen Münsterland. Sie findet in unseren Räumen an der Neubrückenstraße 11 statt.

+++ Das Specops ist zurück. Die Kultkneipe hatte den ersten Coronalockdown leider nicht überlebt, am Samstag öffnet das Specops aber um 16 Uhr am Aegidiimarkt 5. Auf Instagram steht, warum es sich lohnt, zur Wiedereröffnung zu kommen: Kuchen, Kicker, Tischtennis und 60 Liter Freibier.

+++ Der Verein B-Side Kultur und Vamos veranstalten am kommenden Dienstag ab 18 Uhr eine ca. zweistündige geführte Fahrradtour, die sich mit Wandbildern in Münsters Stadtbild beschäftigt. Am besten melden Sie sich bis Montagabend an. Mehr Informationen erhalten Sie hier.

+++ Am Sonntagnachmittag findet am und im Fyal Central ein kleiner Flohmarkt statt. Zwischen 12 und 16 Uhr gibt es dann die Möglichkeit zwischen Kleidung, Keramik, Pflanzen, Platten und Selbstgemachtem zu suchen und hinterher vielleicht noch einen Kaffee zu trinken. Mehr Informationen hierzu finden Sie beim Instagram-Auftritt des Fyal.

+++ Morgen ab 16 Uhr lädt das Paul-Gerhardt-Haus zum 40-jährigen Jubiläum und Sommerfest ein. Es wird vermutlich das letzte im jetzigen Gebäude sein, also schauen Sie sich dort doch mal um. Es wird zum Beispiel Improtheater und Live-Musik von lokalen Künstler:innen geben. Mehr Informationen bekommen Sie auf der Website des Jugendzentrums.

Am Dienstag schreibe ich Ihnen wieder. Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende!

Herzliche Grüße
Ralf Heimann

Mitarbeit: Fabian Cohrs (fco), Sebastian Fobbe (sfo), Jan Große Nobis (jgn), Svenja Stühmeier (sst), Elija Winkler (ewi)
Lektorat: Lisa Mensing

PS

Seit Software-Programme mithilfe von künstlicher Intelligenz alles Mögliche machen können, ist man ja zwischendurch doch immer wieder überrascht. Ich war es zum Beispiel in der vergangenen Woche, als ich irgendwo von einer Website las, auf der eine mit künstlicher Intelligenz ausgestattete Maschine aus schwarzweißen Fotos Farbbilder macht. Überrascht war ich darüber, wie viel Zeit man auf so einer Website verbringen kann. Ich könnte stundenlang alte Fotos dort durchjagen. Und um ehrlich zu sein, das habe ich auch getan. Vielleicht nur ein Beispiel, um Ihnen einen Eindruck davon zu geben, was ich meine. Das hier ist eine alte Schwarzweiß-Postkarte, die den Ludgeriplatz vor 115 Jahren zeigt. Und das hier ist das Ergebnis, nachdem die Maschine sich um die Nachkolorierung gekümmert hat. Nicht perfekt, aber auch gar nicht so schlecht, oder? Und falls Sie es selbst mal ausprobieren möchten, die Website heißt Palette.fm. (rhe)

Ihnen gefällt dieser Beitrag?

Wir haben Ihnen diesen Artikel kostenlos freigeschaltet. Doch das ist nur eine Ausnahme. Denn RUMS ist normalerweise kostenpflichtig (warum, lesen Sie hier).

Mit einem Abo bekommen Sie:

  • 2x pro Woche unsere Briefe per E-Mail, dazu sonntags eine Kolumne von wechselnden Autor:innen
  • vollen Zugriff auf alle Beiträge, Reportagen und Briefe auf der Website
  • Zeit, sich alles in Ruhe anzuschauen: Die ersten 6 Monate zahlen Sie nur einen Euro.

Wir freuen uns sehr, wenn wir Sie ab heute in der RUMS-Community begrüßen dürfen!

Bitte melden Sie sich an, um zu kommentieren.
Anmelden oder registrieren