Jahrhundertregen? Schon wieder? | Bezirksvertretung: Kleine Ursache! | Unbezahlte Werbung: Heile Welt

Porträt von Ralf Heimann
Mit Ralf Heimann

Münster, 5. September 2023

Guten Tag,

in Spanien haben die Behörden wegen des Starkregens vorgestern eine unbefristete Ausgangssperre verhängt, der Zugverkehr wurde eingestellt, mindestens vier Menschen starben. In Toledo wurde aus einer Straße ein reißender Fluss. In Madrid hielt eine U-Bahn dem Wasser nicht stand.

In Münster ist gerade ein Bericht erschienen, der sich mit den Folgen des Starkregens vom 6. August 2023 beschäftigt. Die waren nicht so schlimm wie in Spanien, aber ein Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass in Teilen des Stadtgebiets so viel Regen herunterkam, dass man von einem Jahrhundertereignis sprechen kann.

In Nienberge lief an der Fridericusstraße ein Regenrückhaltebecken voll, das man im Jahr 2009 gebaut hatte. Fünf Jahre darauf flutete und beschädigte ein Starkregen an dieser Stelle trotzdem mehrere Gebäude, weil eine Röhre verstopft war. Genau das sollte nicht passieren. Wenn nur das Becken überläuft und das Wasser auf andere Weise abfließen kann, hat das Regenrückhaltebecken seinen Zweck jedoch erfüllt. So war es laut dem städtischen Bericht im August. Das Wasser floss über eine Straße ab.

Fazit der Stadt: Wenn trotzdem Keller voll liefen, lag das nicht an der technischen Infrastruktur.

Ist dann jetzt erst mal wieder ein paar Jahre Ruhe? Bei einem Jahrhundertregen wäre das eigentlich wahrscheinlich. So richtig verlassen kann man sich darauf aber nicht.

Ein einzelner Starkregen muss nichts mit dem Klimawandel zu tun haben, aber wenn solche Ereignisse sich häufen, ist es schon möglich, dass es einen Zusammenhang gibt. Und in diesem Sommer gab es so einige Extreme, Hitzewellen, Überschwemmungen.

„Was früher eine Hitzewelle von zwei Wochen war, die einmal alle 50 Jahre aufgetreten ist, das passiert jetzt jedes zweite oder dritte Jahr“, sagt der Klimaforscher Karsten Haustein von der Universität Leipzig. Und das fällt ja tatsächlich auch in Münster auf. Wenn das Unwetter aus dem August ein Jahrhundertereignis war, dann ist der letzte Jahrhundertregen jetzt gerade mal neun Jahre her. (rhe)

Kurz und Klein

+++ „Einstimmig beschlossen“ heißt nicht immer „wird durchgeführt“: Die Verwaltung hat in der vergangenen Sitzung der Bezirksvertretung Münster-Ost mitgeteilt, dass sie zurzeit keine „personellen sowie finanziellen Ressourcen“ aufbringen kann, um das eigentlich beschlossene Gestaltungskonzept für den Petronillaplatz und den Hugo-Pottebaum-Platz in Handorf zu erstellen. Das kritisiert die SPD in einer Pressemitteilung. Sie findet: Die Verwaltung verwendet viel Energie auf große, langfristige Projekte wie etwa die Zukunftspläne für das alte Gefängnis und vernachlässigt kleinere, die schneller für Wohnraum sorgen würden. Vielleicht ein Hoffnungsschimmer: Die Verwaltung begründet ihre Absage unter anderem damit, dass sie in Handorf erst einmal die Baugebiete Kirschgarten und Kötterstraße entwickeln will. (sst)

+++ Die Abfallwirtschaftsbetriebe Münster (AWM) haben ihre Abfallbilanz veröffentlicht. Gut: Jeder Mensch in Münster hat 2022 etwa 40 Kilo weniger Müll als im Vorjahr produziert. Schlecht: Das sind immer noch 375 Kilo pro Kopf und laut AWM liegt der Rückgang wohl eher daran, dass Leute weniger konsumieren wegen der gestiegenen Kosten und nicht daran, dass auf einmal alle bewusst müllärmer leben. Denn erst gar keinen Müll zu produzieren, ist wohl am effektivsten. Wo er anfällt, ist Mülltrennung angesagt. Das klappt grundsätzlich ganz gut in Münster, finden die AWM. Sie regen allerdings auch dazu an, einen Biomüll zu Hause zu etablieren. Pro Kopf kamen 2022 in Münster knapp 50 Kilo Bioabfälle zusammen, die im Blockheizkraftwerk zu Strom und Wärme oder zu Blumenerde verarbeitet werden. Das geht aber nicht mit den etwa 30 Kilo Bioabfällen, die pro Person im Restmüll landen. Noch ein paar Hinweise: Pizzakartons mit Essensresten, Papiertaschentücher und beschichtete Coffee-to-go-Becher gehören nicht in den Papiermüll. Flaschen und Gläser können Sie samt Deckel in den Altglascontainer werfen, Bio-Folienbeutel aber bitte nicht in den Biomüll. Noch mehr Hinweise von den AWM gibt es hier. (sst)

+++ Die Stadt Münster hat Heftchen in leichter Sprache über Kriegerdenkmäler, Ehrenmale, Mahnmale und Kriegsgräberstätten im öffentlichen Raum erstellt. Das Projekt dokumentiert die Geschichte und Bedeutung der Denkmäler, die heute oft übersehen werden (wobei sie selbst kaum zu übersehen sind – viele wissen nur nicht, was sie da sehen). Und wenn Sie sich für das Thema interessieren: Bei WDR 5 war in der vergangenen Woche ein zehnminütiger Beitrag über eine Tagung zu hören, bei der es darum ging, wie man mit den Denkmälern umgeht. (rhe)

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Streit in der Bezirksvertretung: Kleine Ursache!

Der frühere Ratsherr und Landtagsabgeordnete Rüdiger Sagel hat die Bezirksvertretung Mitte am Sonntag in einem Kommentar unter dem RUMS-Brief vom Freitag ein „Intrigantenstadl“ genannt. Über den Zustand des Gremiums habe sich schon der frühere CDU-Oberbürgermeister Berthold Tillmann geäußert, schreibt Sagel. Der habe von einem „Aufstand der Gartenzwerge“ gesprochen.

So ein Eindruck kann sich ergeben, wenn man von außen auf eine Bezirksvertretung schaut. Die Themen, um die es hier geht, sind denen im Rat der Stadt sehr ähnlich. Doch die Entscheidungen, die hier getroffen werden, haben eher Gartenzwergdimension.

Von innen sieht das alles etwas anders aus. Da spielt das Zwischenmenschliche eine größere Rolle. Wenn Menschen sich ungerecht behandelt fühlen, aufeinander wütend oder voneinander enttäuscht sind, hat das in der Regel nichts mit der Größe der Angelegenheiten zu tun, über die man sich streitet. Oder anders gesagt: Auch kleine Dinge können großen Ärger machen.

Der Auslöser selbst ist unter Umständen einfach ein Stimulus – so etwas wie die Zahnpastatube in der Ehe, die jeden Abend offen im Badezimmer herumliegt, und die am Ende der Impuls dafür ist, dass einer den anderen umbringt. Eigentlich geht es dann aber um etwas ganz anderes.

Auf der menschlichen Ebene ist vor allem Nähe entscheidend, und weil es in Bezirksvertretungen um den Ort geht, an dem man lebt, um das eigene Viertel, um Menschen, die sich seit Jahrzehnten kennen, die teilweise befreundet sind, ist die Nähe hier sehr viel größer als zum Beispiel im Bundestag.

Warum überhaupt so ein Ehrenamt?

In der Bezirksvertretung sitzen keine Profis, sondern Menschen, die ein Ehrenamt übernommen haben. Und wenn man sich fragt: „Warum dann solche Machtkämpfe?“ Oder „warum so große Zerwürfnisse?“, dann kann man auch zu dem Ergebnis kommen: genau deshalb.

Denn warum übernehmen Menschen so ein Ehrenamt? Wäre die Tätigkeit gut bezahlt, dann wäre das Geld auch eine Entschädigung für die Unannehmlichkeiten, es wäre eine Form von Wertschätzung. Auch Macht wäre eine Art Entlohnung. Aber in der Bezirksvertretung gibt es weder Macht noch viel Geld. Hier sitzen Menschen, die ganz unterschiedliche Gründe haben, sich politisch zu engagieren.

Einige sehen das Ehrenamt als Möglichkeit, ihre politischen Überzeugungen in die Tat umzusetzen. Sie wollen Erfahrungen sammeln, Kontakte zu Menschen, sich einbringen, etwas beitragen, vielleicht später politisch den nächsten Schritt machen. Ihre Entlohnung sind die Freude und die Zufriedenheit, die sie aus dieser Aufgabe ziehen. Aber es geht auch um ein Bedürfnis, das alle haben, über das aber viele nicht gerne sprechen. Es ist der Wunsch nach Anerkennung, persönlicher Wertschätzung, einer Bedeutung. Menschen identifizieren sich mit dieser Aufgabe. Und überall da, wo es um die eigene Identität geht, sind Menschen empfindlich.

Diese Bedürfnisse sind ein Antrieb, gleichzeitig sind es wunde Punkte. Liest man die Stellungnahme von Stephan Nonhoff, die er in der vergangenen Woche als Leserbrief an die Zeitung geschickt hat, erkennt man – ganz unabhängig davon, wer welchen Anteil hat –, dass so ein Punkt hier berührt ist.

Nonhoff schreibt, er sei seit Monaten mit Dreck beworfen worden. Das alles nehme absurde Züge an. Er schreibt: „Was ist bloß aus der Kommunalpolitik geworden? Warum dieser verrohte Umgang? Eine bösartige Berichterstattung, die jedes Maß an Respekt und Sachorientierung verloren hat. Wutbürger und -innen in den Gremien, die nur noch daran interessiert sind, die Gegenseite fertig zu machen, statt sich um Münster zu kümmern. Abschreckend! Leute, haltet euch von solchen Raubtierkäfigen fern. Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um. Traurig.“

Markus Lewe für den Bezirk Mitte

Spricht man mit Mitgliedern der Bezirksvertretung Mitte, dann klingt das teilweise ganz anders.

Da ist zum Beispiel Paavo Czwikla, FDP-Kreisvorsitzender und Bezirksvertreter im Stadtbezirk Mitte. Er kam vor einem Jahr als Nachrücker in das Gremium. Außer einer Kollegin aus der CDU kannte er niemanden, sagt er. Doch er habe schnell bemerkt, dass in der Runde zwischenmenschlich etwas nicht stimmte.

Das Problem mit Stephan Nonhoff sei vor allem sein Amtsverständnis gewesen. „Er hat das interpretiert, als wäre er der Markus Lewe für den Bezirk Münster-Mitte“, sagt Czwikla. Doch das sei eben nicht so. Der Bezirksbürgermeister werde nicht direkt gewählt, sondern von der Bezirksvertretung. Er sei im Grunde einfach der Bezirksvorsteher. So nenne man das Amt auch in vielen Städten. „Ich befürchte, Herr Nonhoff hat das nicht verstanden“, sagt Czwikla.

In Nonhoffs Amtsverständnis sieht auch CDU-Fraktionschef Carsten Fuest das Problem, allerdings auf etwas andere Weise. „Persönlich habe ich nichts gegen Herrn Dr. Nonhoff“, sagt Fuest. Er sei ja sogar mit Mitgliedern seiner Fraktion befreundet. Die Kritik an ihm sei vor allem inhaltlich gewesen. Nur Nonhoff habe sie persönlich verstanden.

Stephan Nonhoff führt den Widerstand gegen ihn als Bezirksbürgermeister unter anderem auf eine Intrige zurück, die von einem früheren Weggefährten angezettelt worden sei. So erklärte er das im RUMS-Interview.

Wie es wirklich war, lässt sich im Nachhinein kaum klären. Grünen-Fraktionschef Kai Meyer vor dem Esche sagt: „Irgendwann bekommt so etwas eine Dynamik, die man dann entweder wieder einfangen kann – oder eben nicht.“ Es gebe auch nicht den einen Grund. Einerseits sagt Meyer vor dem Esche: „Stephan Nonhoff hat das Amt gut ausgefüllt.“ Er habe es in der Stadt bekannt gemacht, es ernst genommen, er sei viel unterwegs gewesen. Andererseits kam es auch nach Meyer vor dem Esches Eindruck zu Konflikten, die nichts mit inhaltlichen Differenzen zu tun hatten. „Ich kann verstehen, dass Stephan Nonhoff an manchen Stellen arrogant rübergekommen ist“, sagt er. Allerdings denke er nicht, dass Nonhoff das so gemeint habe.

Was kann man verbessern?

Dass die Grenze zwischen den inhaltlichen und den menschlichen Konflikten sich so klar nicht ziehen lässt, liegt wahrscheinlich einerseits daran, dass das generell nicht so leicht ist. Aber der Grund ist wohl auch, dass diese Grenzen in einem Ehrenamt verschwimmen.

Aber was bedeutet das alles? Wenn hier einfach Menschen nicht miteinander zurechtgekommen sind, wird bald mit neuem Personal vieles leichter werden. Dann wird das Problem sich von selbst lösen. Wenn die Konflikte auch andere Ursachen hatten, werden sie bleiben. Und dann ist die Frage: Was kann man verbessern?

Michael Jung hat in seiner RUMS-Kolumne im Juli vorgeschlagen, den Bezirksvertretungen mehr Entscheidungsbefugnisse zu geben, um das Personal dort überhaupt bei der Stange zu halten und die Aufgabe auf diese Weise attraktiver zu machen. Das wäre eine grundsätzliche Veränderung. Doch sie würde viel Zeit brauchen.

Eine schnellere Möglichkeit, ein Déjà-vu zu verhindern, wäre, sich die unterschiedlichen Erklärungen noch einmal genau anzusehen und einen Punkt herauszugreifen, der an mehreren Stellen auftaucht. Paavo Czwikla sagt, das Problem war das Amtsverständnis. Carsten Fuest sagt, das Problem war das Amtsverständnis. Vielleicht ist in der Bezirksvertretung Mitte tatsächlich nicht ganz klar, wie das Amt des Bezirksbürgermeisters zu verstehen ist. Aber das ließe sich ja relativ schnell ändern. (rhe)

Kita-Krise: Stadt startet dreijähriges Modellprojekt

Kurzer Zwischenstand zum Fachkräftemangel in Münsters Kitas (RUMS-Brief): 600 Mitarbeitende, 42 unbesetzte und sieben absehbar vakante Stellen. Die Stadt will dem jetzt mit einer Imagekampagne und Stellenentfristungen entgegenwirken. Das reicht aber nicht, um die Kinderbetreuung sicher zu gewährleisten. Passieren soll Folgendes:

  • Kürzere Betreuungszeiten: Freiwerdende 45-Stunden-Plätze werden ab dem Kitajahr 2024/25 in aller Regel zu 35-Stunden-Plätzen. Das soll dann drei Jahre lang so sein. Zusätzlich will die Stadt Eltern fragen, ob sie bereit sind, die Betreuungszeit schon früher freiwillig zu reduzieren. Die Kinder werden dann maximal sieben Stunden pro Tag betreut, Randzeitbetreuung wird es nicht mehr geben. Es wird allerdings Ausnahmen geben, in denen Kinder bis zu 45 Stunden pro Woche betreut werden können. Das betrifft Kinderschutzangelegenheiten, Familien mit persönlichen Notlagen und Kinder von Alleinerziehenden, die über 35 Stunden pro Woche arbeiten. Das nennt die Stadt „Kernzeitenmodell“. DasSie hat siees aus Bonn abgeschaut, wo es so ein Konzept seit August gibt. Gespräche mit Eltern hätten ergeben, dass ihnen lieber ist, wenn ihre Kinder nicht ganz so lange betreut werden, sie sich dafür aber auf die Kita verlassen können. Die Kita-Beiträge werden deswegen verringert.
  • Feste Stellen zur Inklusion: In den Einrichtungen sollen zukünftig 35 unbefristete Inklusionskräfte arbeiten. Zurzeit sind diese Stellen nur befristet;, Personal ist schwierig zu finden. In den kommenden Jahren rechnet die Verwaltung allerdings mit mehr Kindern in städtischen Kitas, die eine (drohende) Behinderung haben. Momentan ist es so, dass manchmal Personal aus der Mindestbesetzung für die Inklusionsarbeit eingesetzt wird oder Inklusionskräfte die Mindestbesetzung absichern müssen. So ist es schwierig, auch nur einer der beiden Aufgaben gerecht zu werden. Insbesondere für die Inklusionsarbeit will die Stadt die Berufsfelder von Bewerber:innen erweitern.
  • Mehr Alltagshelfer:innen: Die Aufgaben rund ums Mittagessen übernehmen normalerweise Hauswirtschaftskräfte. Allerdings müssen Erzieher:innen einspringen, wenn sie ausfallen. Das soll nicht mehr passieren. Die Verwaltung schlägt vor, die Arbeitszeit von Alltagshelfer:innen auszuweiten, damit sie zum Beispiel Arbeiten in der Küche übernehmen können.

Die FDP kritisiert das Modellprojekt in einer Pressemitteilung. Fraktionschef Jörg Berens und die jugendpolitische Sprecherin Katrin Bohm halten es für nicht verhältnismäßig. Bohm fragt, warum nicht individuell und in Zusammenarbeit mit den Eltern versucht werde, Randzeiten einzuschränken – und warum die neue Regelung gleich für drei Jahre gelten soll. Berens sagt: „Damit machen wir gesellschaftlich eine Rolle rückwärts.” Er hätte sich gewünscht, dass man den Vorschlag vorab mit der Politik bespricht. (sst)

Klima-Update

+++ Für sein Klimaschutzkonzept arbeitet das Bistum Münster, genauer Klimaschutzmanagerin Jasmin Telgmann, momentan an der Energie- und Treibhausgasbilanz. Gerade sind die sogenannten Zentralrendanturen gefragt. Sie übernehmen Verwaltungsaufgaben für mehrere Kirchengemeinden und sollen Energie- und Stromdaten der Bistumsgebäude zur Verfügung stellen. Insgesamt 3.000 gibt es davon laut Bistumssprecherin in Münster; die Daten deckten die vergangenen vier Jahre ab. Wie viele Gebäude am Ende tatsächlich in die Bilanz einfließen, stehe allerdings noch nicht fest. Eine erfreuliche Nachricht: Viele Daten waren laut Sprecherin bereits in Excel-Tabellen erfasst und lagen somit digital vor. Das habe im Probelauf gezeigt, dass der Aufwand doch nicht so groß werde wie zunächst angenommen. Wenn alle Daten vorliegen, werden sie extern von einem spezialisierten Dienstleister berechnet. (sst)

+++ Sie besitzen eine Immobilie, aber der Begriff „energetische Gebäudemodernisierung“ ist Ihnen fremd (oder Sie wollen gebündelte Informationen darüber haben)? Dann schauen Sie doch mal in den „Sanierungsleitfaden Münsterland“, den die Stadt Münster genau wie einige andere Kommunen im Münsterland vor ein paar Tagen veröffentlicht hat. Neben einer To-Do-Liste mit zehn Schritten informiert die Broschüre auch über die momentane Gesetzeslage, Versicherungsmöglichkeiten und darüber, welche Förderungen es zurzeit gibt. Das Ganze ist im Rahmen des Projekts „Münsterland ist Klimaland“ entstanden. (sst)

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Ein-Satz-Zentrale

+++ Nachdem ein Kind an der Wolbecker Straße mit Drogen in Kontakt gekommen ist, verstärkt die Stadt Kontrollen auf den Spielplätzen rund um den Bahnhof. (Stadt Münster)

+++ Münsters Clearingstelle hat seit 2016 über 1.000 Menschen beraten, die keine Krankenversicherung haben. (Stadt Münster)

+++ Das LWL-Inklusionsamt hat im vergangenen Jahr durch Fördermaßnahmen die Kündigung von etwa 550 Menschen mit Behinderungen verhindert. (Landschaftsverband Westfalen-Lippe)

+++ Die Stadt hat an der Marie-Curie-Straße in Hiltrup eine Einrichtung für Geflüchtete in eine Unterkunft für Menschen ohne Wohnung umgewandelt. (Westfälische Nachrichten)

+++ Das Bistum Münster befürchtet, dass der Bundesetat für Migrationsberatung um 24 Millionen Euro gekürzt und 80 Stellen in der Beratung in Nordrhein-Westfalen bedroht sind. (Kirche und Leben)

+++ Der einwöchige Erörterungstermin, bei dem Menschen ihre Einwände zur Reaktivierung der Bahnstrecke nach Sendenhorst vorbringen konnten, ist abgeschlossen. (Bezirksregierung Münster)

+++ Am Wochenende gab es eine Gedenkveranstaltung für Malte C., der vor einem Jahr nach dem Christopher-Street-Day getötet wurde. (Westfälische Nachrichten)

+++ Die Kulturinitiative Coerde hat am Samstag ihr Kulturfest gefeiert. (Alles Münster)

+++ Die Gruppe „Letzte Generation” hat, ohne Anmeldung, am Schlossplatz demonstriert. (Westfälische Nachrichten)

+++ Am 9. und 10. September findet in der Friedensschule der Katholikentag für Afrikaner:innen statt. (Bistum Münster)

+++ Obwohl es in dieser Woche noch einmal richtig heiß wird, bleiben die Freibäder Hiltrup und Stapelskotten geschlossen, denn nachts ist es sehr kalt. (Stadt Münster auf X/Twitter)

+++ Unsere frühere Kolumnistin Marina Weisband ärgert sich darüber, dass es im Fall Aiwanger keine Konsequenzen gibt. (3sat-Kulturzeit, Deutschlandradio, Aktuelle Stunde auf X/Twitter)

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Drinnen und Draußen

Heute hat Deike Terhorst für Sie geschaut, was in der Stadt los ist. Das sind ihre Empfehlungen:

+++ Zum Jahrestag der Iranischen Revolution zeigt Die Linse am Mittwoch den Dokumentarfilm „White Torture“ über die Foltermethoden des iranischen Regimes. Zu Wort kommen Opfer, die sich für LGBTQ-, Frauen- und Menschenrechte einsetzen. Die Filmschaffenden, die aufgrund ihrer Arbeit nach Deutschland fliehen mussten, laden nach der Vorführung zum Gespräch ein. Die Veranstaltung startet um 18:30 Uhr im Cinema, Tickets gibt es für 5 Euro auf der Website des Cineplex.

+++ Besuch aus dem hohen Norden – der isländische Musiker Svavar Knútur bespielt am Mittwoch um 20 Uhr die Bühne im Hot Jazz Club. In seinen emotionalen Folk-Songs erzählt der selbsternannte „Public Health Troubadour“ auf Englisch und Isländisch vom Leben in den Westfjorden. Karten gibt es für 18 Euro im Vorverkauf, an der Abendkasse kostet der Eintritt 22 Euro.

+++ Das LWL-Museum für Kunst und Kultur lädt am Donnerstag um 19 Uhr zu einem Literaturgespräch mit Kübra Gümüşay ein. In ihrem Buch „Sprache und Sein“ untersucht die deutsch-türkische Journalistin und Politikwissenschaftlerin, wie Sprache das Denken beeinflusst und politische Entscheidungen bestimmt. Die Veranstaltung kostet 5 Euro, Tickets gibt es vorab über den Onlineshop des Museums oder an der Abendkasse.

+++ In dieser Woche veranstaltet das LWL-Museum außerdem den „Langen Freitag“, dieses Mal zusammen mit der städtischen Drogenhilfe. Von 18 bis 24 Uhr dreht sich alles um Kunst und Konsum. Abseits der Ausstellungsstücke hält der Archäologe Helge Nieswandt einen Vortrag über die Bedeutung des Alkohols in der Antike. Und es geht um die Auswirkungen von Drogen auf die Kreativität. Der Eintritt ist frei.

+++ Ebenfalls am Freitag tritt der Pianist Aeham Ahmad mit einer Mischung aus Konzert und Lesung in der St.-Anna-Kirche in Mecklenbeck auf. Ahmad wuchs als Palästinenser in einem syrischen Flüchtlingslager in Damaskus auf. Als dieses 2015 vom Islamischen Staat eingenommen wurde, verließ der Musiker seine Heimat. In seiner Musik verbindet er Einflüsse aus den Ländern des Nahen Ostens mit Jazz und klassischen Elementen. 2017 erschien seine Autobiografie „Und die Vögel werden singen”, aus der er am Freitag vorliest. Los geht es um 19:30 Uhr. Der Eintritt ist frei, im Anschluss gibt es die Möglichkeit zum Gespräch.

Am Freitag schreibt Ihnen Svenja Stühmeier. Ich wünsche Ihnen eine gute Woche!

Herzliche Grüße
Ralf Heimann

Mitarbeit: Jan Große Nobis (jgn), Svenja Stühmeier (sst), Deike Terhorst (dte)
Lektorat: Melanie Kelter

PS

Vor fünf Tagen hatten wir Sie gefragt, ob Sie Fahrräder und Unterkünfte für unseren Besuch, die Reportageschule Reutlingen, zur Verfügung stellen können. Und es kommen immer noch E-Mails. Über 40 Menschen haben uns ein Bett oder ein Rad angeboten. Zwischendurch schrieb jemand, er würde gern jemanden aufnehmen, sei aber in der Zeit leider nicht da. Wir freuen uns nicht nur über die Angebote, sondern auch über Ihre Hilfsbereitschaft und Begeisterung. Ich hoffe, wir haben Ihnen allen inzwischen geantwortet. Sonst aber auch noch einmal von mir: ganz herzlichen Dank! Am nächsten Montag, in unserer Videokonferenz, überbringen wir der Reportageschule die gute Nachricht. (rhe)

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