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Hamburger Tunnel: Vom Zwitschern und Zündeln | Nahostkonflikt: Westfälischer Frieden? | Unbezahlte Werbung: Weinerei

Guten Tag,
CDU-Fraktionschef Stefan Weber hat sich darüber geärgert, dass die Stadt viel Geld ausgeben will, um den Hamburger Tunnel zu einer künstlichen Waldlandschaft zu machen, in der Vögel vom Band zwitschern. „Es piept nicht nur im Hamburger Tunnel“, schrieb er in einem Instagram-Posting. Und wenn man den Kommentartext las, verstand man, was er meinte: Es piept auch bei den Grünen.
Die CDU, schrieb Weber, habe schon vor einem Jahr dafür gesorgt, dass die Kosten für die Sanierung von 3,5 Millionen auf 2,3 Millionen gesunken seien. Die Grünen dagegen hätten „auf dem Kostenpedal scharf Gas gegeben“.
Hier passte sie wieder ganz wunderbar, die Erzählung von den ideologisch verblendeten Grünen, die, sobald es um irgendwas mit Natur geht, und sei es nur künstliches Vogelgezwitscher, jegliches Maß verlieren und kopflos viel zu viel Geld ausgeben.
Das Problem ist nur: Die Geschichte stimmt so gar nicht. In Wirklichkeit ist alles etwas anders. 3,5 Millionen, beziehungsweise genauer 3,6 Millionen sind weiterhin der Betrag, den man für das gesamte Projekt in der ursprünglich vorgeschlagenen Variante veranschlagt. 2,3 Millionen davon kostet, so über den Daumen, der Umbau des Tunnels.
Heute im RUMS-Brief:
- Wie es weiterging mit dem Grunderbe für 30-Jährige in Münster
- Hamburger Tunnel II: Kritik an der Kritik
- 7. Oktober: Gedenken an Hamas-Opfer in Münster
- Turnhalle oder Jugendherberge: Wo Erstis diese Woche unterkommen
- Interview zum Nahostkonflikt: Kann der Westfälische Frieden helfen?
- Tatort-Dreh vorm RUMS-Büro
- Ein-Satz-Zentrale: Leopardenbaby im Allwetterzoo bekommt Namen
- Unbezahlte Werbung: Weinerei
- Drinnen und Draußen: Flohmarkt für Schlechtwetter
Weil das aber tatsächlich ganz schön viel Geld ist – das sah man auch bei den Grünen so –, hatte man sich im Rat im September 2024 am Ende auf einen neuen Vorschlag der Stadtverwaltung geeinigt, der unter anderem vorsieht, dass die Stadt auch eine günstige Variante ausarbeiten wird, möglicherweise sogar ohne Vogelgezwitscher. Damit waren nicht nur das Ratsbündnis aus Grünen, SPD und Volt einverstanden, sondern auch die FDP, die AfD und: die CDU. Auf diese Variante wartet man jetzt.
In der CDU-Ratssitzung am 11. September 2024 sagte CDU-Ratsherr Stefan Leschniok nach der Abstimmung, das Thema lasse ihn irgendwie nicht los. Es sei ja richtig – und das begrüße die CDU –, dass es hier gelungen sei, nach doch heftigem Ringen, einen gemeinsamen Antrag zu formulieren, dem alle wesentlichen Parteien im Rat zugestimmt hätten.
„Das ist gut, und das ist (…) ein Zeichen, dass man in schwierigen Zeiten trotzdem über den Tellerrand schauen und bei möglicherweise kontroversen Themen auch zu vernünftigen Lösungen kommen kann“, sagte Leschniok. Und das war die eigentliche Geschichte.
Man hatte diskutiert, kontrovers, vielleicht auch gestritten, aber man hatte dabei nicht vergessen, auf die Sache zu schauen, um die es eigentlich geht – was sonst schnell passiert.
Die Kulturwissenschaftlerin Annekathrin Kohout hat vor einem knappen Monat ein Buch mit dem Titel „Hyperreaktiv“ veröffentlicht, in dem sie zu der Diagnose kommt: Bei diesen ganzen Diskussionen, die in sozialen Medien geführt werden, geht es oft kaum um die Sache, sondern vor allem um Dauer und Intensität der Reaktionen.
„Wir führen keine Kulturkämpfe“
Die Reaktionen sorgen dafür, dass Geschichten sich wie mit Spiritus befeuert verbreiten. Sie garantieren, dass irgendwas hängenbleibt. Am Ende gewinnt nicht die Wahrheit, sondern die beste Geschichte. Und das ist möglicherweise die, über die Menschen sich mit größtmöglicher Wirkung empören.
Für die CDU-Ratsfraktion wäre das die Gelegenheit gewesen, ihr Posting zu korrigieren. Das ist ja ganz leicht. Es ist auch nicht schlimm. Wir machen das ständig, auch weil wir wissen, dass Glaubwürdigkeit stark davon abhängt, wie man mit Fehlern umgeht. Aber das CDU-Posting verschwand einfach, geräuschlos.
Man fühlte sich an eine Posse vor vier Jahren erinnert, als die CDU der Stadtverwaltung „Arbeitsverweigerung“ vorwarf, weil die städtischen Brunnen austrockneten und verfielen, bis die Stadtverwaltung irgendwann klarstellte: Dass bei den Brunnen gespart wird, hatte vor Jahren die CDU beschlossen.
Es folgte kein Eingeständnis, niemand sagte: Oh, da ist uns ein Fehler unterlaufen. Es folgte scharfe Kritik an dem Beschluss von damals. Schuld waren die anderen.
So etwas nährt den Verdacht, dass gar nicht so wichtig ist, was richtig ist – dass das Ziel einfach ist, einen Treffer zu platzieren, die Empörung und damit die Wirkung zu maximieren, Menschen gegen irgendwen aufzubringen. Und das ist etwas mehr als Sachthemen in Geschichten übersetzen. Das ist Populismus. Das ist Kulturkampf.
Der CDU-Vordenker und NRW-Minister Nathanael Liminski sagt in einem Interview in der aktuellen Ausgabe der „Zeit“: „Als Partei der Mitte führen wir keine Kulturkämpfe.“ Liminiski warnt vor der populistischen Versuchung, die einen ganz wesentlichen Effekt hat: Sie spaltet. Und Spaltung nützt nicht denen, die Kompromisse finden wollen, sondern denen, die zeigen wollen: Das politische System funktioniert nicht.
Wenn die CDU in diesem Kampf mitmischt, indem sie so tut, als hätten die anderen nicht einfach eine andere Meinung, sondern einen Vogel, dann führt das dazu, dass der Spalt größer wird.
Diesen Spalt spüren auch wir. Als wir im September eine Kolumne von Ruprecht Polenz zur Wohnungspolitik veröffentlichten, kamen am selben Abend elf Kündigungen. Leser schrieben, wir mögen so etwas künftig bitte nicht mehr veröffentlichen.
Eine Möglichkeit wäre ja gewesen, in den Kommentaren zu erklären, warum Ruprecht Polenz dem eigenen Eindruck nach falsch liegt. Einige machten genau das.
Zu rechts? Zu links?
Neulich kam eine Kündigung von jemandem aus der CDU, der nicht zufrieden war mit der Berichterstattung im Wahlkampf. Am Telefon sagte er einem Kollegen, wir seien zu links.
Menschen möchten gern das lesen, was sie denken. Das spüren nicht nur wir. Aus der CDU war zu hören, dass man auch mit der Wahlkampfberichterstattung der Zeitung nicht zufrieden sei, auf die man sich ja sonst immer verlassen konnte. Menschen erzählen uns, dass sie die Zeitung gar nicht lesen, weil sie zu rechts sei.
Aber was heißt das? Zu links? Zu rechts? Wäre es denn nicht sinnvoll, auch das zu lesen, was man selbst anders sieht, wenn es darum geht, das eigene Denken in Gang zu bringen? Und kann es nicht auch sein, dass die anderen gar nicht vergessen haben zu denken, sondern Dinge einfach anders bewerten?
Die „Zeit“-Journalistin Anna Mayr sprach in dieser Woche in einem Instagram-Video darüber, das sie im Auto drehte, nachdem sie ein zweistündiges Streitgespräch gesehen hatte – ein Gespräch zwischen der zwar nicht so richtig, aber schon eher linken stellvertretenden „Spiegel“-Chefredakteurin Melanie Amann und dem liberalen bis libertären „Welt“-Herausgeber Ulf Poschardt. Beide hatten sich alles Mögliche an den Kopf geworfen hatten – Amann Poschardt unter anderem, er sage Dinge nur, weil das seine Strategie sei.
Mayr sagte: „Ich glaube, das ist nicht schlau, das so zu sagen, weil ganz viele Leute, die etwas denken, wirklich darüber nachgedacht haben, was sie denken.“ Man könnte hier noch ergänzen: und keinen Vogel haben.
Also vielleicht wäre der Gedanke ganz gut, dass Menschen Dinge nicht denken, weil sie ideologisch verblendet, notorisch fortschrittsfeindlich oder verrückt sind. Denn dann hätte es gar keinen Sinn, mit ihnen zu reden. Andernfalls durchaus, gern auch energisch. (rhe)

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… mit dem Grunderbe für 30-Jährige in Münster
Der Termin für die Auslosung des Grunderbe-Gewinnenden in Münster steht jetzt fest: Am 29. Oktober um 19 Uhr wird im Begegnungszentrum Theater Meerwiese der Gewinner oder die Gewinnerin der 20.000 Euro bekanntgegeben, die die Stiftung „Ein Erbe für jeden“ an eine:n 30-Jährige:n verschenkt. Kurzentschlossene können sich noch bis kurz vor der Auslosung anmelden – solange sie die Voraussetzungen erfüllen. Mehr zum Grunderbe lesen Sie in diesem RUMS-Brief. (ani)
+++ Und noch einmal der Hamburger Tunnel: Nach der Kritik vom Bund der Steuerzahler an den hohen Kosten für den Hamburger Tunnel und der Aufnahme ins Schwarzbuch (RUMS-Brief) verteidigt die Stadtverwaltung das Projekt. Auf Nachfrage der Westfälischen Nachrichten pocht die Stadt Münster auf die Glasfassade, die der Tunnel bekommen soll. Sie würde die Reinigungskosten auf Dauer niedrig halten, da die glatte Fläche leicht zu reinigen sei. Zudem schließen die 3,6 Millionen Euro, die der Bund der Steuerzahler bemängelte, auch die Zugangsbereiche mit ein. Der Tunnel alleine liegt bei 2,3 Millionen Euro. Der beispielhafte Vergleich mit der Stadt Bochum, die eine Unterführung für 30.000 Euro saniert hat, hinkt zudem. Schaut man genau hin, fällt auf: In Bochum wurden lediglich die Wände saniert und mit Graffiti besprüht. In Münsters Hamburger Tunnel ist eine Komplettsanierung notwendig. (ani)
+++ Zum Gedenken an die Opfer des Nahostkonflikts und wegen des heutigen Jahrestages des Hamas-Überfalls finden in der Innenstadt verschiedene Kundgebungen statt. Gestern Abend kamen rund 50 Menschen für eine Mahnwache gegen Antisemitismus, organisiert von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, zusammen. Umstritten ist die heutige Demonstration „Palestine will be free“ um 18 Uhr am Hauptbahnhof. Einige der Mitorganisatoren werden vom Verfassungsschutz beobachtet. Die Antifa Linke Münster distanzierte sich bereits von der Demo. Der heutige Termin für den Protest sei nicht nur als Provokation zu verstehen, sondern zeige auch, dass die Veranstalter:innen die Taten der Hamas verherrlichen. Als Gegendemonstration ruft die Plattform Minimum gegen Antisemitismus zu der Gedenkaktion „Kein Vergessen“ um 17:30 Uhr am Adolph-Kolping-Platz auf. Das Rathaus hat zudem die israelische Flagge seit gestern gehisst. (ani)
+++ Das neue Semester an der Uni Münster ist gestartet und damit auch die Ersti-Woche für die Neuankömmlinge. Genauso wie in den vergangenen Jahren haben viele Studierende noch kein WG-Zimmer oder eine Wohnung gefunden. Deshalb hat der Allgemeine Studierendenausschuss (Asta) wieder die Ballsporthalle am Horstmarer Landweg zum Ersti-Camp umfunktioniert. Das heißt: Diese Woche können Studierende auf Luftmatratze und mit Schlafsack in der Turnhalle übernachten und so zumindest die erste Woche ohne Wohnraum überbrücken. Nach dem Frühstück müssen sie allerdings immer ihre Sachen zusammenpacken, denn tagsüber wird die Halle wie gewohnt für Sportkurse genutzt. 68 angehende Studis hatten sich dafür angemeldet, 40 haben letzte Nacht tatsächlich in der Turnhalle übernachtet, wie der Asta auf RUMS-Nachfrage schreibt. In diesem Jahr kommt ein weiteres Angebot dazu: Die Jugendherberge am Aasee bietet Studierenden jetzt auch an, über längere Zeit dort zu wohnen. Wer dort über Wochen oder sogar Monate unterkommen möchte, bekommt Rabatt auf die Zimmerpreise. Diese Woche ist die Jugendherberge allerdings schon ausgebucht, ab Montag gibt es wieder Zimmer. (ani)
Beitrag von Sebastian Fobbe am 06.10.2025
Nahostkonflikt: Kann der Westfälische Frieden helfen?

Frieden beginnt nicht mit Verträgen. Er beginnt damit, einander zuzuhören. Aber passiert das im Nahostkonflikt? Der Nahost-Experte Thomas Nehls erklärt, warum der 20-Punkte-Plan ein Fehler sein könnte und was der Westfälische Frieden damit zu tun hat.
Fundbüro

Wenn Sie ganz genau hinschauen, können Sie auf diesem Foto und in diesem Video Axel Prahl alias Frank Thiel und seinem Tatort-Vater Claus Dieter Clausnitzer (Herbert Thiel) bei den Dreharbeiten für den neuen Münster-Tatort sehen. Heute hat die Crew rund um das Rathaus am Prinzipalmarkt gedreht. Zuschauende durften leider nicht näher ran. Sie müssen sich bis zur Ausstrahlung noch etwas gedulden. Der Krimi mit dem Titel „Maskerade“ soll im kommenden Jahr im Fernsehen laufen. Falls Sie auch etwas Ungewöhnliches oder Kurioses in der Stadt entdeckt haben, senden Sie uns doch gerne ein Foto im Querformat an redaktion@rums.ms zu.
+++ Das Gesundheitsamt rät allen Münsteraner:innen, sich noch im Oktober gegen Grippe impfen zu lassen. (Stadt Münster)
+++ Seit Montag fährt die Eurobahn wieder stündlich zwischen Münster und Osnabrück. (Westfälische Nachrichten)
+++ Die Stadtwerke und die Wohn- und Stadtbau starten in der Aaseestadt und im Schützenhof den Glasfaserausbau für tausende Wohnungen. (Stadtwerke Münster)
+++ In Berg Fidel fühlen sich LEG-Mieter:innen wegen geschätzter Warmwasser-Abrechnungen betrogen. (Westfälische Nachrichten)
+++ Der NRW-Verfassungsschutz hat die Stadtverwaltungen vorsichtshalber gewarnt, die Namen von Mitarbeitenden aus dem Netz zu nehmen, weil russische Hacker gezielt Mitarbeitende von Kommunen ins Visier nehmen könnten. (WDR)
+++ In Münster hat im vergangenen Jahr nur etwa jeder dritte Teenager:in die empfohlene ärztliche Jugenduntersuchung gemacht. (Westfälische Nachrichten)
+++ Forschende der Uni haben das kleinste Getriebe der Welt gebaut, das mit Licht in Bewegung gesetzt wird. (Uni Münster)
+++ Am Überwasserkirchplatz bietet der Arbeitersamariterbund jetzt jeden Donnerstag eine mobile Dusche mit Beratung für wohnungslose Menschen an. (Bistum Münster)
+++ Das Leopardenbaby im Allwetterzoo heißt Shirin. (WDR)
+++ In der Innenstadt standen sich beim „1000-Kreuze-Marsch“ etwa 50 Abtreibungsgegner:innen und etwa 600 Gegendemonstrant:innen gegenüber. (Alles Münster)
An der Hörsterstraße 51 hat vor kurzem ein neues Abend- und Nachtlokal eröffnet. In den ehemaligen Räumen des Grand Café befindet sich nun eine Bar mit dem schönen Namen Weinerei. Deren Konzept erinnert an Grand-Café-Zeiten: Zu essen gibt es Kleinigkeiten, zu trinken eine große Auswahl an Bier, Wein, Cocktails und Mixgetränken. Geöffnet ist die Weinerei von Mittwoch bis Sonntag ab 17 Uhr – außer am Samstag, da geht es schon um 13 Uhr los. Wenn am nächsten Tag kein Wochenende ist, schließt die Weinerei um 23 Uhr. Am Freitag und Samstagabend hat sie bis 3 Uhr nachts geöffnet, denn ab 22 Uhr lädt Live-DJ-Musik zur „Tanzerei“.
Hier finden Sie alle unsere Empfehlungen. Sollte Ihnen ein Tipp besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!
Katja Angenent hat für Sie den Kalender durchforstet und ein paar Empfehlungen zusammengestellt:
+++ Ab Mittwoch gastiert in der Kunsthalle die 41. Förderpreisausstellung. Studierende der Kunstakademie stellen ihre unterschiedlichen Werke – Malerei, Skulpturen, Installationen und mehr – der Öffentlichkeit vor. Aus den gezeigten Arbeiten wählt eine Jury außerdem drei Preisträger:innen. Die Ausstellung ist bis zum 23. November zu sehen, der Eintritt ist frei.
+++ Ebenfalls am Mittwoch spricht Autor und Verleger Dincer Gücyeter im LWL-Museum am Domplatz im Rahmen der Reihe „Heimat(en)“ über „Migrantische Hoffnungen zwischen Rebellion und Märchen“. Karten für 10 Euro erhalten Sie hier.
+++ Weil es draußen langsam zu ungemütlich wird für Trödelmärkte, empfehle ich Ihnen heute einen Flohmarkt drinnen: Der Edelfundus am Dingbängerweg präsentiert von Donnerstag bis einschließlich Samstag jeweils von 11 bis 17 Uhr wieder gut erhaltene Dinge aus zweiter Hand. Der Erlös kommt der Krebsberatungsstelle zu Gute.
+++ Der Freitag wird lang, zumindest im LWL-Museum für Kunst und Kultur am Domplatz. Ab 18 Uhr ist der Eintritt frei. Außerdem gibt es bis Mitternacht Livemusik, verschiedene Führungen, offene Ateliers, eine Schreibwerkstatt und andere schöne Mitmachaktionen.
Am Freitag schreibt Ihnen Anna Niere. Ich wünsche Ihnen eine gute Woche!
Herzliche Grüße
Ralf Heimann
Mitarbeit: Anna Niere (ani), Sebastian Fobbe (sfo), Jan Große Nobis (jgn) – das bedeutet: Die einzelnen Texte im RUMS-Brief sind von der Person geschrieben, deren Kürzel am Ende steht.
Lektorat: Susanne Bauer
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PS
Vor zwölf Jahren schrieb Axel Hacke in seiner Kolumne im Magazin der Süddeutschen Zeitung über Münsters Zoo, der sich damals nach einer Pay-what-you-want-Aktion von Besuchern kaum retten konnte. Hacke schlug vor, im Zoos ausgestellte Schecks zu verstecken, wie ein Künstler in England es gemacht hatte, um Menschen dazu zu bewegen, in seine Ausstellung zu gehen. In einem Interview im Jahr darauf sagte Hacke, wenn er in Münster sei, bleibe er immer etwas länger, für einen Spaziergang. Das war’s jetzt aber auch schon mit Münster. Axel Hacke hat ein neues Buch geschrieben – über unsere Innenwelt, unser sich immer wieder veränderndes Verständnis von dem, was wir Gefühle nennen. Darin erzählt er die schöne Geschichte von einem Test in der Grundschule, bei dem vorher gesagt wurde, diese Prüfung entscheide darüber, wer aufs Gymnasium komme. In einer anderen Gruppe tat man so, als hätte der Test keine Bedeutung. Da fiel das Ergebnis sehr gut aus. Axel Hacke gab ein leeres Blatt ab. Hier geht es um das lähmende Gefühl der Angst. Und von da spannt er einen großen Bogen, an dessen Ende er kundig die rätselhafte Gereiztheit unserer Zeit erklärt. Nun noch einmal zum Gefühl der Enttäuschung. Leider keine Lesungstermine in Münster. Aber immerhin – ein bisschen Erleichterung – jeweils einen in Bochum und Bielefeld. (rhe)
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