Von Regeln, Reizen und Signalen | RUMS-Umfrage | Auenhof

Porträt von Ralf Heimann
Mit Ralf Heimann

Guten Tag,

Tübingen hat in dieser Woche das Modellprojekt gestutzt, an dem sich auch die Stadt Münster gern beteiligen würde. Darüber berichtet unter anderem der Spiegel. Sie erinnern sich vielleicht: In Tübingen kann man einen aktuellen Negativtest als Eintrittskarte für Restaurants, Geschäfte oder Theater verwenden. Und dieses Experiment führte eindrucksvoll vor, was es bedeutet, mit einem komplexen Problem konfrontiert zu sein.

Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer erklärte das am Mittwoch in der Talkshow von Markus Lanz (ab Minute 60). Er wollte in seiner Stadt herausfinden, ob Schnelltests eine Möglichkeit sein können, zumindest eingeschränkt öffentliches Leben stattfinden zu lassen. Und das wäre dann der Fall, wenn es mit den Tests gelingt, deutlich mehr Infizierte herauszufischen, als durch die Lockerungen produziert werden.

Die Stadt testete zehn Mal so viele Menschen wie der Durchschnitt der deutschen Städte. „Wir haben 50.000 Tests in einer Woche durchgeführt – in einer Stadt mit 90.000 Einwohnern“, sagte Palmer. Und dabei habe man 30 Menschen gefunden, die keine Symptome hatten und von ihrer Infektion noch nichts ahnten. „Die waren zum Teil extrem infektiös“, sagte Palmer. Dass sie gefunden wurden, verhinderte einerseits, dass sie ihre Infektion weitertrugen. Doch gleichzeitig machte der Inzidenzwert einen großen Sprung. Und wenn man nun lediglich auf die Zahlen schaut und den Zusammenhang dahinter nicht kennt, sieht es nach einer dramatischen Entwicklung aus. Das ist das Problem mit der Fixierung auf die Inzidenzwerte.

In Tübingen ging es danach anders weiter, als man es sich erhofft hatte. Und das hat mindestens zwei Ursachen. Zum einen nimmt die Pandemie gerade wieder Fahrt auf. Zum anderen hat Tübingen mit seinem Experiment viele Touristen angelockt, die neue Infektionen in die Stadt brachten. Und dieser Effekt wird in der Bewertung oft vergessen oder unterschlagen: Regeln setzen Anreize und senden Signale. Und diese beeinflussen das Verhalten von Menschen, allerdings oft anders, als sie das sollten.

Reiseregeln setzen falsche Anreize

Ein schönes Beispiel für so eine Regel beschreibt der Kobra-Effekt. Das Ereignis, um das es dabei geht, hat möglicherweise nie stattgefunden. Aber wie falsche Signale und Anreize wirken, lässt sich an dem Beispiel sehr gut erklären.

Das Problem, für das man eine Lösung suchte, war eine Kobra-Plage in Indien. Die Behörden beschlossen, ein Kopfgeld auf die Tiere auszusetzen. Die Menschen sollten die Schlangen töten und abliefern. Das funktionierte anfangs auch gut. Die Leute brachten tote Schlangen und kassierten das Geld. Allerdings brachten sie mit der Zeit immer mehr tote Schlangen. Sie hatten begonnen, die Kobras zu züchten.

RUMS-Umfrage: Bitte mitmachen!

Fast 200 Leser:innen haben schon bei unserer Umfrage mitgemacht, aber es können gerne noch ein paar mehr werden. Denn: Nur wenn wir wissen, was Sie möchten, können wir auch besser werden. Deswegen nehmen Sie sich doch bitte gerne die paar Minuten Zeit – länger dauert es nicht, versprochen – und beantworten hier unsere Fragen. Ein kurzes Zwischenergebnis schon mal jetzt: Rund 60 Prozent der bisherigen Teilnehmer:innen an der Umfrage kennen einen oder mehrere Menschen in ihrem Umfeld, die RUMS lesen. Die Zahl könnten wir natürlich gerne noch steigern…

Ein bisschen so ist es nun mit den aktuell geltenden Reiseregeln. Mallorca ist möglich. Das Ferienhaus im Sauerland nicht. Ins Sauerland käme man in anderthalb Stunden mit dem Auto, ohne unterwegs jemanden zu treffen. Es wäre ein verhältnismäßig sicherer Urlaub. Aber der ist verboten. Erlaubt ist, sich am Flughafen in eine Schlange zu stellen und dann zweieinhalb Stunden lang im vollen Flieger nach Spanien zu jetten. Wer sich auf dem Rückweg in der Schlange am Flughafen ansteckt, der bringt neben den schönen Urlaubserinnerungen das Virus zurück mit nach Deutschland. Daran ändert auch der Schnelltest bei der Ankunft nichts. Der würde die Infektion nämlich erst zwei Tage später identifizieren.

Die Reiseregeln setzen einen falschen Anreiz. Paradoxerweise in guter Absicht, denn etwas anderes soll verhindert werden: falsche Signale an die urlaubshungrige Bevölkerung.

Das Signal, das von Bildern ausgehen würde, die volle Strände an der deutschen Küste zeigen, wäre: Urlaub ist wieder möglich. Ihr könnt gleich losfahren. Vermutlich würden viele sich das nicht zweimal sagen lassen. Eine Lösung wäre eine Quarantänepflicht für Reisende, die aus dem Ausland zurückkehren, wie Boris Palmer sie vorgeschlagen hat. Das aber möchte man den Leuten nicht zumuten.

Die Pandemie ist nichts Neues mehr

In anderen Fällen spielen Signale offenbar nur eine geringe Rolle, und das ist ein Problem. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat in der vergangenen Woche erklärt, welche Absicht hinter dem Modell steht, Menschen mit Negativtests in die Geschäfte zu lassen. Die Leute wollen einkaufen. Das ist der Köder, diesen Antrieb will man nutzen. Wenn die Bedingung fürs Einkaufen ein negativer Nachweis ist, dann lassen die Leute sich testen. So soll der Anreiz funktionieren.

Das Ergebnis sind volle Fußgängerzonen und Schlangen vor den Geschäften. Die Leute tragen zwar Masken und halten im Idealfall Abstand. Aber das Signal ist: Wir kehren langsam wieder zurück zur Normalität. Und da kommt ein psychologischer Effekt ins Spiel, der sogenannte Social Proof.

Wenn Menschen unsicher sind, orientieren sie sich daran, wie andere sich verhalten. Ein typisches Beispiel: Zwei benachbarte Restaurants, das eine ist so gut wie leer, das andere sehr voll. Die meisten Menschen entscheiden sich in dieser Situation für das volle Restaurant, weil sie denken: Es wird schon einen Grund haben, dass in dem anderen kein Mensch sitzt.

Dieser Effekt ist der Grund dafür, dass auf Buchrücken Zitate von bekannten Menschen stehen oder es Produktbewertungen gibt. Er bewirkt zum Beispiel, dass Sie sich eher auf den zugefrorenen Aasee wagen werden, wenn Sie dort schon andere Menschen sehen. In der Pandemie führt diese Form von Herdenverhalten dazu, dass im schlechtesten Fall viele Menschen etwas Falsches tun.

Vor genau einem Jahr war die Wiese an den Billardkugeln am Aasee zu Ostern gesperrt, obwohl die Infektionszahlen deutlich unter denen von heute lagen. Wenn man zu dieser Zeit einen Spaziergang durch die Stadt machte, war ein Gefühl immer gegenwärtig: Wir befinden uns in einer Ausnahmesituation.

Das ist heute anders, und das hat mehrere Gründe. Wir haben uns an die Pandemie gewöhnt, sie ist nichts Neues mehr. Wir haben Routine im Umgang mit ihr. Und in der Routine werden Menschen unvorsichtig. Unfälle mit einem scharfen Küchenmesser passieren selten, wenn das Messer noch neu ist, sondern oft erst dann, wenn der Respekt nicht mehr ganz so groß ist.

Wer sich sicher fühlt, wird leichtsinnig

Wenn über einen längeren Zeitraum nichts passiert, neigen Menschen dazu, Gefahren zu unterschätzen. Schutzmaßnahmen können diesen Effekt sogar verstärken. Das Phänomen ist bekannt als der Peltzman-Effekt. Wer sich sicher fühlt, wird schnell leichtsinnig – im Auto mit Airbag, auf dem Rad mit Helm oder im Geschäft mit Maske. Hinzu kommt: Menschen neigen zu der Annahme, dass sie selbst weniger gefährdet sind als andere (Optimismus-Verzerrung). Menschen sind generell nicht gut darin, Risiken richtig einzuschätzen. Und wenn sie dann noch widersprüchliche Signale empfangen, geraten die Dinge schnell außer Kontrolle.

Genau das passiert nun, und wie so oft steht dahinter eine gute Absicht. Nach einem Jahr Pandemie möchte die Politik den Menschen eine Perspektive geben, denn ewig weitergehen kann das natürlich so nicht, wenn vom Einzelhandel und der Gastronomie am Ende noch etwas übrig bleiben soll.

Und hier begegnen wir gleich dem nächsten Problem: Menschen neigen dazu, sich auf ein Problem zu konzentrieren und alle übrigen zu vergessen. Wenn wir der Pandemie alles unterordnen, so die Befürchtung, haben wir nachher auf anderen Feldern womöglich ebenso große Probleme. Die Weltgesundheitsorganisation sieht schon die nächste Katastrophe auf uns zurollen, weil Menschen aus Angst vor Corona nicht zum Arzt gehen – und viele Krebserkrankungen so unentdeckt bleiben. So könnte es auch mit der Wirtschaft kommen. Corona überstanden, aber die Hälfte der Geschäfte, Restaurants und Kneipen pleite, Arbeitslosenquoten bei über 20 Prozent. Das ist die Horrorvision. Daher die große Angst vor dem harten Lockdown. Daher die widersprüchlichen Signale.

Doch diese Unklarheiten machen womöglich alles nur noch schlimmer. Werfen wir einen Blick auf die Signale.

Das eine ist: Es wird jetzt langsam besser. Wir versuchen ein paar Schritte in Richtung Normalität. Die Geschäfte öffnen wieder, jedenfalls ein bisschen. Speisen gibt’s zum Mitnehmen. Vor der Tür essen geht leider nicht, aber 50 Meter weiter schon. Viele Menschen gehen ohnehin weiter ganz normal ins Büro. Und wer sich tagsüber gemeinsam mit 20 Menschen ein Großraumbüro teilt, der soll nach der Arbeit möglichst alleine zu Hause bleiben? Wirklich?

Genau das wäre die Botschaft des anderen Signals. Sie lautet: Wir befinden uns am Beginn einer dritten Infektionswelle, die im Prinzip eine vollkommen neue Pandemie ist. Das Virus überträgt sich schneller, die Menschen, die es hart trifft, sind jünger. Fachleute raten zu größter Vorsicht, sprechen von Inzidenzwerten, die alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen. Von Familienbesuchen zu Ostern wird abgeraten. Anderswo gibt es bereits Ausgangssperren.

Aber wenn man sich all das im Gesamtbild ansieht, bleibt eine Frage offen: Ist es denn jetzt ernst – oder doch nicht so ganz?

Sechs Infizierte nach einer Party

Menschen befolgen Regeln nur dann, wenn sie konsistent sind. Ist das nicht der Fall, entscheiden sie nach Gefühl. Was das im Ergebnis bedeutet, steht in einer Pressemeldung der Stadt Münster vom Dienstag. Die Überschrift lautet: „Corona. Fehlende Abstände und Partys als Infektionstreiber.“

Krisenstabsleiter Wolfgang Heuer sagt darin den Satz: „Offenkundig geht die Schere zwischen Verständnis und Verhalten einzelner Personengruppen aktuell weit auseinander – das können wir nicht akzeptieren.“

Die Stadt berichtet von Menschen, die einen Schnelltest machten, der positiv ausfiel, die dann aber nicht mehr erreichbar waren. Und sie schreibt von einer Party in einem Studierendenwohnheim in den vergangenen Tagen. Bilanz: sechs Infizierte und über 80 Menschen in Quarantäne. Auch am Kanal, dem Aasee und am Hafen hätten sich in den vergangenen Tagen viele Menschen nicht an die Regeln gehalten, so steht es in der Pressemeldung.

Am Dienstagabend bin ich mit dem Rad über die Wolbecker Straße gefahren. Es war fast so warm wie an einem Sommerabend. Die Menschen standen in langen Schlangen vor den Restaurants. Am Hansaring saßen viele nebeneinander auf dem Boden, tranken Bier vor den Kiosks. Es war einerseits schön, dort wieder Leben zu sehen – Menschen, die den Frühling genießen. Das alles passierte ja draußen, viele trugen Masken, und irgendwie ist in Münster in den vergangenen Monaten doch alles verhältnismäßig glimpflich verlaufen.

Auf der anderen Seite gibt es ein psychologisches Phänomen, das sich Normalitätsverzerrung nennt – oder Vogel-Strauß-Effekt. Im Prinzip geht es dabei um das Gegenteil von Panik. Menschen gehen davon aus, dass schon irgendwie alles gutgehen wird. Sie nehmen nur die positiven Signale wahr, die negativen übersehen sie. Es gibt dafür einige historische Beispiele. Bevor Pompeji unterging, schauten die Menschen sich das Naturschauspiel stundenlang an, statt zu flüchten. Auf der Titanic kümmerte man sich auch nach dem Zusammenstoß mit dem Eisberg nicht um die Evakuierung. Das Schiff galt ja als unsinkbar. Und auch nachdem die Flugzeuge ins World-Trade-Center geflogen waren, ließen sich viele Menschen in den Türmen Zeit, bevor sie sich auf den Weg machten.

Dieses Video zeigt das Phänomen in Echtzeit. Ein Mann versucht von einem Balkon aus minutenlang erfolglos, Menschen vor einem Tsunami zu warnen, den er von oben bereits erkennen kann.

Nun wäre das andere Extrem Panik. Und das wäre ebenfalls keine so gute Strategie. Aber woran soll man sich halten? An die Wissenschaft vielleicht?

Der Spiegel schreibt heute in einem Beitrag, an dem 23 Journalistinnen und Journalisten gearbeitet haben: „Intensivärzte, Virologen, Mathematiker, von Biontech-Gründer Uğur Şahin über den Virologen Christian Drosten bis hin zum SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach, sie alle sagen das Gleiche: Die Pandemie droht zu entgleisen, die dritte Welle türmt sich auf, überwältigende Infektionszahlen drohen, bis zu 100.000 neue Coronafälle am Tag ab Anfang Mai sind möglich.“ Der Artikel trägt die Überschrift: „Prognose von Christian Drosten: Wir werden um einen ernsthaften Lockdown nicht herumkommen.“

Das wäre ein Hinweis. Was jetzt noch fehlt, wäre ein deutliches Signal.

In aller Kürze

+++ Anfang der Woche hat Armin Laschet angedroht, eine Testpflicht an Schulen einzuführen. Und das ist jetzt schon innerhalb von wenigen Tagen Wirklichkeit geworden. Interessant dabei: Es hätte auch die Rede davon sein können, dass Laschet die Testpflicht verspricht. Denn der Mehrheit nützt sie, sich vor denen zu schützen, die sich sonst weigern würden, sich testen zu lassen. Aber genau hier verläuft die Linie zwischen denen, die in jeder weiteren Maßnahme eine Einschränkung sehen, und denen, die sich härtere Mittel wünschen würden, um möglichst schnell aus dem halbherzigen Endlos-Lockdown herauszukommen. Im Moment macht diese Gruppe übrigens auch in Armin Laschets CDU eine klare Mehrheit aus. Warum die Politik sich bislang für eine andere Richtung entschieden hat, bleibt über Ostern eine interessante Frage. Die Wissenschaftssendung Quarks & Co. beschäftigt sich in einem Beitrag damit. Kleiner Spoiler: Die Autor:innen haben letztlich nur eine Erklärung: magisches Denken.

+++ Die Pläne für den Hafenmarkt liegen ab Dienstag öffentlich aus, meldet die Stadt.

+++ Wahrscheinlich haben Sie von der Pflege-Doku gehört, die am Mittwochabend bei ProSieben lief. Die Krankenpflegerin Meike Ista aus Münster ließ eine ganze Schicht über die Kamera mitlaufen. Die Reaktionen fielen überschwänglich aus. Der Kultursender Arte nannte die Doku „ein Stück TV-Geschichte”. Hier können Sie sich die ersten 30 Minuten kostenlos ansehen. Wenn Sie einen guten Text dazu lesen möchten, dann empfehle ich diesen hier. Und als Ankündigung: Am Dienstag werde ich mich im RUMS-Brief noch einmal mit der Pflege an der Uniklinik beschäftigen. Falls Sie dazu etwas sagen möchten, melden Sie sich gern. Wir sichern Ihnen natürlich Anonymität zu.

Corona-Update

Die Stadt Münster hat ihre Liste mit Schnelltestzentren aktualisiert. Da müssten Sie jetzt eigentlich in Ihrer Nähe etwas finden. Am einfachsten ist wahrscheinlich, Sie schauen auf die interaktive Karte. Die Stadt hat auch eine Liste mit den wichtigsten Fragen und Antworten zum Impfen zusammengestellt. Und was Sie über Ostern noch wissen müssten: Das Impfzentrum der Stadt bleibt an den Feiertagen geöffnet. Laut Krisenstabsleiter Wolfgang Heuer will man dort täglich 2.000 Impfungen schaffen. Für die über 60-Jährigen hat NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann eine Sonderaktion mit AstraZeneca-Impfstoff angekündigt, die jetzt beginnen soll. Was er genau plant, können Sie hier nachlesen. Jüngeren Menschen, die eine erste Spritze mit dem AstraZeneca-Impfstoff bekommen haben, sollen im zweiten Schritt einen anderen Impfstoff erhalten. Und was auch noch wichtig wäre: Ab nächster Woche sollen die Impfungen in den Hausarztpraxen beginnen. Zum Schluss noch die aktuellen Zahlen. Die bundesweiten Infektionszahlen waren gestern wieder so hoch wie Ende Januar. In Münster liegt die Inzidenz weiter bei unter hundert, und zwar laut Robert-Koch-Institut genau bei 69,5. Im Vergleich zum Vortag stehen in der Statistik 44 neue Fälle.

Unbezahlte Werbung

Am Alten Steinweg, wenige Meter entfernt vom Alten Gasthaus Leve, hat der Auenhof eine Verkaufsstelle eröffnet. Das ist ein Bauernhof aus Telgte, der unter anderem Käse von freilaufenden Kühen, Wurst und Naturseife verkauft. Falls Sie es in den nächsten Tagen nicht in die Stadt schaffen: Es gibt auch einen Online-Shop. Unsere Empfehlung wäre der Käse, und zwar der mit Bärlauch oder Trüffel.

Hier finden Sie alle unsere Empfehlungen. Sollte Ihnen ein Tipp besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!

Drinnen und Draußen

+++ Den Louvre können Sie jetzt besuchen, ohne nach Paris zu fahren. Das Museum bietet virtuelle Touren durch verschiedene Ausstellungen an. Das ist zwar nicht optimal, aber es hat ja auch etwas Gutes: Sie müssen zum Beispiel nicht in der Schlange stehen.

+++ Im LWL-Museum für Kunst und Kultur können Sie sich am Wochenende die Ausstellung 100 Jahre Joseph Beuys anschauen. Und um sich darauf einzustimmen, empfehle ich Ihnen dieses wundervolle Video: Joseph Beuys spricht knapp sechs Minuten lang über ein schlechtes Kunstwerk.

+++ Wenn Sie am Samstag gegen 10 Uhr auf der Hammer Straße unterwegs sind, werfen Sie doch mal einen Blick durch die Scheiben. Bis Ostermontag finden Sie dort in zwölf Schaufenstern fünfminütige Kurzfilme. Den Ton können Sie über die Radio-Funktion Ihres Handys vor Ort empfangen. Es finden sich auch ein paar Rätsel darunter, bei denen Sie Preise gewinnen können. Wie das genau funktioniert, und welche zwölf Schaufenster im Südviertel die Filme zeigen, erfahren Sie hier.

+++ Am Sonntag spielt das Sinfonieorchester Münster um 18 Uhr ein Wunschkonzert: Die Stücke hat das Publikum in einer Online-Abstimmung zusammengestellt. Geschafft haben es unter anderem Werke von Ludwig van Beethoven und Edvard Grieg. Das Konzert aus dem Theater Münster können Sie live im Stream verfolgen. Danach bleibt es für 24 Stunden abrufbar.

+++ Und noch ein Streaming-Tipp aus Münster. Die Gruppe The Navidsons um Regisseur Till Wyler von Ballmoos zeigt am Sonntagabend um 20 Uhr das Musiktheaterstück Ødipus REC. Genauere Informationen dazu und den Link zum Stream finden Sie hier.

+++ Dann noch eine kurze Werbeunterbrechung für uns selbst. Marc-Stefan Andres, einer unserer Gründer, hat bei Detektor FM über RUMS und Lokaljournalismus gesprochen. Wenn Sie Lust haben, hören Sie rein.

Ich wünsche Ihnen schöne Ostertage. Am Dienstag schreibe ich Ihnen schon wieder. Bleiben Sie gesund.

Herzliche Grüße

Ralf Heimann

Mitarbeit: Johanne Burkhardt

PS

Zum Abschluss noch ein wenig unnützes Wissen, mit dem Sie verhindern können, dass das dahinplätschernde Gespräch in der Familien-Videokonferenz zu Ostern vollständig versiegt. Fragen Sie doch mal in die Runde, ob jemand ein deutsches Wort kennt, das vier gleiche aufeinanderfolgende Buchstaben enthält. Falls das nämlich nicht der Fall ist, können Sie gleich auftrumpfen mit der Berufsbezeichnung Zoooologe. Das ist ein Eierkundler (Oologe), der im Zoo sein Geld verdient. Und in die Verblüffung hinein können Sie gleich noch einen weiteren Treffer landen. Es gibt nämlich ein Tier, das die Voraussetzung ebenfalls erfüllt, das wäre der Aaaal. Den werden sie allerdings in Münster nicht finden, obwohl die Bedingungen ja eigentlich perfekt wären. Der passende Fluss schlängelt sich durch die Innenstadt. Aber um eine Aaaal sehen zu können, müssten Sie dann doch nach Ibbenbüren fahren. Wie ich in diese Woche herausgefunden habe, gibt es im Deutschen sogar ein Wort mit sieben gleichen aufeinander folgenden Buchstaben. Das werden Sie jetzt nicht glauben, aber Sie können es einfach nachschlagen, in Ihrem Telefonbuch, falls Sie so etwas noch besitzen. Einer der allerersten Einträge ist der Aaaaaaaschlüsseldienst.

Ihnen gefällt dieser Beitrag?

Wir haben Ihnen diesen Artikel kostenlos freigeschaltet. Doch das ist nur eine Ausnahme. Denn RUMS ist normalerweise kostenpflichtig (warum, lesen Sie hier).

Mit einem Abo bekommen Sie:

  • 2x pro Woche unsere Briefe per E-Mail, dazu sonntags eine Kolumne von wechselnden Autor:innen
  • vollen Zugriff auf alle Beiträge, Reportagen und Briefe auf der Website
  • Zeit, sich alles in Ruhe anzuschauen: Die ersten 6 Monate zahlen Sie nur einen Euro.

Wir freuen uns sehr, wenn wir Sie ab heute in der RUMS-Community begrüßen dürfen!

Bitte melden Sie sich an, um zu kommentieren.
Anmelden oder registrieren