Das Paradoxon der dritten Gesamtschule | Corona: Münster Letzter | Biergarten

Porträt von Ralf Heimann
Mit Ralf Heimann

Guten Tag,

die Stadt Münster ist in dieser Woche an einem paradoxen Problem gescheitert. Und das bedeutet: Aus einer Gesamtschule im Stadtteil Roxel wird wohl nichts werden, jedenfalls nicht in den nächsten Jahren. Das hat Regierungspräsidentin Dorothee Feller am Montagnachmittag in einer Pressekonferenz bekannt gegeben.

Das paradoxe Problem bestand darin, dass die Stadt einerseits darlegen musste, dass sie dringend eine dritte Gesamtschule braucht. Gleichzeitig musste sie begründen, dass die Schule für die Eltern in der Nähe gar nicht so wichtig wäre.

Der erste Teil war nicht so schwer. Allein im letzten Schuljahr musste die Stadt Münster 284 Absagen herausschicken, weil die beiden bestehenden Gesamtschulen nicht genügend Plätze haben. Dass in Münster eine dritte Gesamtschule fehlt, das sieht auch die Bezirksregierung so.

Der zweite Teil ist etwas komplizierter. Bislang pendeln aus dem Westen Münsters viele Kinder und Jugendliche zur Anne-Frank-Gesamtschule in Havixbeck oder zu ihrer Zweigstelle in Billerbeck. Wäre das nicht mehr so, hätte das Folgen. Im schlechtesten Fall könnte es bedeuten: Die gesamte Schule oder zumindest der Zweig in Billerbeck müsste schließen. Und das hält die Bezirksregierung nicht für vollkommen unwahrscheinlich.

Man sei zu der Annahme gekommen, „dass auf Grundlage der Daten eine Bestandsgefährdung der Gesamtschule Havixbeck mit dem Standort Billerbeck nicht völlig ausgeschlossen werden kann derzeit“, sagte Dorothee Feller in der Pressekonferenz.

Münster sieht keine Gefahr

Wirft man einen Blick auf die Daten, scheint diese Gefahr tatsächlich nicht so abwegig. Eine Gesamtschule muss mindestens vierzügig sein. Sie braucht also pro Jahrgang mindestens vier Klassen mit einer Mindestgröße von 25 Klassenmitgliedern.

Ist die Schule sechszügig, kann sie einen zweiten Standort eröffnen. Der wiederum kann zwei- oder dreizügig sein. Nur eine Klasse pro Jahrgang ist zu wenig. Die Gesamtschule in Havixbeck ist vierzügig, die Zweigstelle in Billerbeck zweizügig. Es könnte damit schon zu einem Problem werden, wenn an der Zweigstelle im Jahr etwa 20 Anmeldungen wegfallen.

Die Stadt Münster sieht nicht die Gefahr, dass sie die Nachbargemeinde mit einer neuen Schule in Roxel in Schwierigkeiten bringen könnte. In einem Schreiben an die Bezirksregierung argumentiert sie damit, dass nur etwas mehr als ein Drittel der aus Münster pendelnden Schulkinder (35 Prozent) eine neue Gesamtschule in Roxel nutzen würde. Die Stadt Billerbeck und die Gemeinde Havixbeck sehen das etwas anders. Sie haben der Bezirksregierung vor zwei Wochen ein Gutachten vorgelegt, in dem sie zu dem Schluss kommen: Ein Großteil der Schulkinder (75 bis 85 Prozent), die bislang aus Münster pendeln, würden zu einer Gesamtschule in Roxel gehen, wenn es möglich wäre.

Die Bezirksregierung hält diese Argumentation für plausibler als die Argumente aus Münster. Es sei doch eher abwegig, dass Eltern aus Nienberge oder Altenberge ihre Kinder in Havixbeck zur Schule schicken, wenn eine andere Gesamtschule auf dem Weg liegt, sagte Dorothee Feller.

Die Schule in Havixbeck müsste aber nicht einmal in Gefahr geraten, ein Ausschlusskriterium für eine Gesamtschule in Roxel wäre laut Dorothee Feller schon, „wenn die Attraktivität oder die Leistungsfähigkeit der Nachbarschule gefährdet wäre“. In dem Fall gilt das sogenannte Rücksichtnahmegebot.

Kein Ermessensspielraum

Die Schule in Havixbeck ist auf das Umland angewiesen. Etwas mehr als vier von zehn Anmeldungen (42 Prozent) kommen aus der Umgebung. Man braucht diesen Zustrom. Nach dem Rücksichtnahmegebot wiegt das Recht der Gesamtschule in Havixbeck hier schwerer als der Wunsch der Stadt Münster, an einem bestimmten Ort die gleiche Schulform anzubieten. Hier habe die Schulbehörde auch keinen Ermessensspielraum, sagte Dorothee Feller.

Neben den absoluten Anmeldezahlen spielt aber auch noch etwas anderes eine Rolle: Eine Gesamtschule braucht eine Oberstufe. Besteht ein Jahrgang vor allem aus jenen, die sonst zur Haupt- oder Realschule gegangen wären, gerät die Schulform in Gefahr. Dann besteht die Oberstufe möglicherweise irgendwann nur noch aus einem Minimalprogramm. Das Kursangebot ist aber für viele Eltern ein wichtiges Kriterium bei der Wahl der Schulform. „Unsere Sorge ist einfach, dass wir in eine Abwärtsspirale kommen, die wir nicht mehr aufhalten können, wenn die Schülerschaft weiter runtergeht“, sagte Dorothee Feller.

Mit anderen Worten bedeute dies, „dass wir zurzeit keine positive Prognose für die Gesamtschule Roxel erteilen können“, sagte Feller. Und was das wiederum bedeutet, sagte Münsters Grünen-Fraktionssprecher Christoph Kattentidt wenig später am Telefon: „Ich gehe mal davon aus, dass die Gesamtschule Roxel damit erledigt ist.“

„Dramatische Fehlentscheidung”

Für Münster ist das ein schlechtes Ergebnis. Da sind sich alle Ratsparteien einig, die sich Ende Juni in einem gemeinsamen Schreiben an die Bezirksregierung gewandt hatten, um die Regierungspräsidentin von ihrem Anliegen zu überzeugen.

Unterzeichnet hatte den Brief auch der Oberbürgermeister. Interessant sind nun die Nuancen in den Reaktionen auf die Entscheidung der Bezirksregierung. Christoph Kattentidt spricht laut einer Pressemitteilung seiner Partei von einer „dramatischen Fehlentscheidung“. Oberbürgermeister Markus Lewe nennt die Entscheidung – ebenfalls in einer Pressemitteilung – „sehr schade“.

Das klingt nicht nach großem Bedauern. Allerdings hat Lewe auch nie den Eindruck vermittelt, dass sein Herz an dieser Gesamtschule hängen würde.

Überhaupt hat die Stadtverwaltung nicht den Eindruck erweckt, dass ihr diese Schule sehr wichtig sei. Über Jahre gelang es nicht, die Zahlen zu liefern, die nötig sind, um zu beurteilen, wo in der Stadt welche Schulen in welcher Größe sinnvoll wären. Inzwischen existiert es eine neue sogenannte kleinräumige Bevölkerungsprognose, in der solche Zahlen stehen. Die Bezirksregierung kennt sie. Doch veröffentlicht sind sie noch immer nicht. Eine öffentliche Diskussion auf der Grundlage von Daten ist also bislang gar nicht möglich.

Dass die neue Gesamtschule nach Roxel sollte, lag zudem nicht daran, dass man den Stadtteil für den besten Standort hielt. Es lag vor allem daran, dass hier nach dem Scheitern der Sekundarschule ein Schulzentrum frei wird.

Und dann war es vielleicht auch Pech. Wäre alles so gekommen, wie man es sich in Münster gewünscht hätte, dann hätte man es wieder mal geschafft, das zu kaschieren, was Michael Jung in seiner Kolumne im Mai „Fahren auf Sicht“ genannt hatte. Eine Politik, die spontan auf Widrigkeiten reagiert und dann alles daran setzt, eine Notlösung zu finden, um erst mal für eine Weile wieder Ruhe zu haben – bis das nächste Problem auftaucht.

Es gibt keinen Plan B

Was das bedeutet, wird im Fall der Gesamtschule sehr deutlich. Wenn man sich umhört und die Frage stellt, wie es jetzt weitergeht, hört man nicht: Wir wissen seit Jahren, dass wir das Problem mit den Gesamtschulen lösen müssen. Und wir haben natürlich damit gerechnet, dass es an dieser Stelle nicht klappen könnte. Daher haben wir einen Plan B vorbereitet. Und der sieht so aus…

Stattdessen hört man von unterschiedlichen Ideen, die dann aber auch fast alle wieder irgendeinen Haken haben.

Vor wenigen Wochen hat die Westfalen AG ein altes Werksgelände in Gremmendorf an die Stadt verkauft, auf dem irgendwann Wohnungen und eine Schule stehen sollen. Es soll in jedem Fall eine weiterführende Schule werden. Nur welche Schulform genau es wird, das steht noch nicht fest. Es kommen zwei Formen infrage: Gymnasium oder Gesamtschule. Es wäre ein guter Standort für eine Gesamtschule. Nicht nur auf dem Westfalen-Gelände werden viele Menschen wohnen, auch auf dem Gebiet der früheren York-Kaserne. Und für die Gesamtschule in Havixbeck wäre diese Schule garantiert keine Gefahr. Der Haken ist: Eine Bedrohung wäre der Neubau für das Schulzentrum in Wolbeck, das eigentlich nicht schrumpfen soll. Im Gegenteil: Die Stadt will es gerade für mehrere Millionen ausbauen.

Der größte Haken aber wäre noch ein anderer: Bis zur Eröffnung der Schule werden Jahre vergehen. Doch die Stadt braucht schnell eine Lösung. Ein Neubau kommt also nicht nur wegen der hohen Kosten kaum infrage, sondern auch, weil dann alles viel zu lange dauert.

Bliebe die Möglichkeit, eine bestehende Schule umzuwidmen. Und da könnte man natürlich die Frage stellen, ob es nicht besser wäre, zum Beispiel an der Sonnenstraße eine Gesamtschule zu haben, die sich vor Bewerbungen kaum retten kann, als das Schlaun-Gymnasium mit zuletzt nur etwa 40 Anmeldungen für die fünften Klassen. Der Haken hier: Dass Münster sich von einem Gymnasium verabschiedet, scheint von Vornherein ausgeschlossen.

Einiges spricht für die Stadtmitte

Aber da sind ja noch die Haupt- und Realschulen. Eine Möglichkeit, schnell an eine neue Gesamtschule zu kommen, wäre, dort eine neue Schule zu gründen, wo vorher schon eine war.

So hat man es bei der Gesamtschule Münster-Mitte gemacht, so ist man bei der Mathilde-Anneke-Gesamtschule vorgegangen. So hätte man es ja auch gern am Schulzentrum in Roxel getan. Aber dort geht es nicht. Wo dann?

Wenn man sich anschaut, wo die Bevölkerung in Münster in den nächsten Jahren wachsen wird, sieht man: Der Westen wäre kein schlechter Standort für eine neue Gesamtschule, wenn man die Nachbarschaft ausblenden würde. Doch das geht nicht. Also gibt es dort keine Gesamtschule. Es wäre aber nicht schlecht, wenn die Schule aus dem Westen gut erreichbar wäre. Das spräche für die Stadtmitte.

Der Haken hier: Wo eine Schule geschlossen wird, gibt es Widerstände. Und es bliebe noch ein weiteres Problem. Was wird aus dem Schulzentrum in Roxel?

Eine Hauptschule und eine Realschule sind dort schon gescheitert. Mit der Sekundarschule ist es auch nichts geworden. Man könnte es nun wieder mit einer Hauptschule oder wieder mit einer Realschule versuchen. Aber das wäre nicht Fahren auf Sicht, sondern Fahren mit geschlossenen Augen. Ein Gymnasium wäre einen Versuch wert, aber dann würde die Gesamtschule in Havixbeck gerade die Anmeldungen verlieren, die wichtig wären, um die befürchtete Abwärtsspirale zu verhindern. Wahrscheinlicher ist, dass es am Ende auf ein Berufskolleg hinauslaufen wird.

Auch das wäre nicht optimal, vor allem für die Menschen nicht, die rund um das Schulzentrum wohnen. Wer zum Berufskolleg geht, kommt oft von außerhalb. Daher ist es vorteilhaft, wenn diese Schulen zentral liegen oder gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sind. Ansonsten werden viele notgedrungen mit dem Auto kommen. So kann aus einem Schulproblem schnell ein Verkehrsproblem werden. Und so wird aus einem Problem das nächste.

Solche Zusammenhänge, die erst sichtbar werden, wenn man genauer hinsieht, gibt es auch an anderer Stelle.

„Auf dem Land geht es um die Existenz“

Ruft man zum Beispiel Jörn Möltgen an, Bürgermeister von Havixbeck und bis vor einem Jahr noch Grünen-Ratsherr in Münster, sagt der: „In Münster geht es um die Perfektionierung eines gut laufenden Schulsystems, auf dem Land geht es um die Existenz.“ Das kann man für eine Dramatisierung halten. Aber wenn man zum Beispiel nach Billerbeck schaut, dann erscheint der Satz doch gar nicht so übertrieben.

Billerbeck hat vor einigen Jahren seine Hauptschule verloren, auch die Realschule ist verschwunden. Es kam eine sogenannte Gemeinschaftsschule, eine seltene Schulform, die es im gesamten Regierungsbezirk nur zwei Mal gab, einmal in Ascheberg und eben in Billerbeck. Aber auch diese Schule kam nicht so an, wie sie sollte. Schließlich tat man sich mit der Gesamtschule in Havixbeck zusammen, Billerbeck bekam die Zweigstelle. Würde die nun verschwinden, bliebe nichts mehr. Und das könnte indirekt wieder Folgen für Münster haben, nur auf einem anderen Gebiet.

Menschen, die aus Münster ins Umland ziehen, entlasten den Wohnungsmarkt. Aber wer zieht mit seiner Familie in eine Stadt ohne weiterführende Schule? Für viele Familien sei das eines der wichtigsten Kriterien, sagte Dorothee Feller bei der Pressekonferenz am Montag. Es hängt irgendwie alles mit allem zusammen. Aber wenn man sich das Problem von oben anschaut, bekommt man den Eindruck, als fehle der Blick fürs Ganze.

Es wirkt irgendwie schief

In Münster müssen sich knapp 300 Eltern im Jahr für eine Schulform entscheiden, die gar nicht ihren Vorstellungen entspricht. Vielleicht wird auch nichts aus ihrem Zweitwunsch. Als unbeteiligter Mensch kann man das nüchtern sehen. Es sind ja genügend Schulplätze für alle da. Aber bei den Eltern hinterlässt es Enttäuschung, Frustration, Ärger. Und wenn man sich dann überlegt, dass 300 Eltern sich ärgern müssen, weil 30 Kilometer weiter eine Handvoll Anmeldungen gebraucht werden, um die Schulform zu rechtfertigen, dann mag das rechtlich alles sauber und rational zu begründen sein, aber es wirkt dennoch schief.

Am 25. August wird die Regierungspräsidentin noch einmal mit Münster, Billerbeck und Havixbeck über das Problem sprechen. Am Montag betonte sie, dass die Entscheidung nicht endgültig sei. Die Stadt Münster hat zum Gutachten aus Havixbeck und Billerbeck noch gar nicht Stellung genommen. Auch das wird noch passieren. Dorothee Feller sagte am Montag, sie würde sich wünschen, dass die Kommunen sich noch einmal zusammensetzen, um über eine gemeinsame Lösung nachzudenken, mit der beide Seiten leben können. Und an dieser Stelle sind Christoph Kattentidt und Jörn Möltgen sich sehr einig. Sie sagen mit Blick auf Dorothee Feller: „Wir freuen uns auf Vorschläge.“

In aller Kürze

+++ Während die Stadt den über hundert Jahre alten Hill-Speicher am Hafen saniert und umbaut, zieht der Kulturverein B-Side an den Hawerkamp, schreiben die Westfälischen Nachrichten, und zwar in das ehemalige Verwaltungsgebäude der Baufirma Pebüso (Peter Büscher & Sohn), die der Stadt Ende der 80er-Jahre am Kanal eine Event-Location hinterlassen hat. Der kleine mehrstöckige Bau am Eingang zum Firmengelände gehört bislang noch nicht dazu. Der Eingang wächst so langsam zu. Es gibt auch einen Nachteil. Im neuen Gebäude ist nicht so viel Platz wie am Hafen. Aber dafür ist das Heizen auch günstiger. In zwei Jahren kehrt der Verein in den sanierten Hill-Speicher am Hafen zurück.

+++ Der Loop-Fahrdienst der Stadtwerke soll eigentlich gleich mehrere Verkehrsprobleme auf einmal lösen. Die Autos haben einen Hybridantrieb, fahren also unter anderem mit Strom. Man kann sie wie Taxis bestellen, aber auf dem Weg nehmen sie mehrere Fahrgäste mit, das spart einzelne Fahrten. Jetzt hat sich ein ehemaliger Fahrer bei den Westfälischen Nachrichten gemeldet, der unter anderem die Bezahlung, das Arbeitsklima sowie die Tatsache bemängelt, dass Image und Wirklichkeit des Fahrdienstes nach seinen Erfahrungen nicht so richtig zusammenpassen. Er selbst fuhr, wie er der Zeitung erzählt hat, für 11 Euro die Stunde. Und anfangs sei immerhin noch genug Zeit gewesen, in den Pausen die Akkus der Fahrzeuge aufzuladen. Im Winter und bei großer Auslastung dagegen habe das Laden dann der Verbrennungsmotor übernommen. Und das klingt irgendwie schon nach einer Verkehrswende, aber um 360 Grad. Das Unternehmen „Sei Mobil“, das im Auftrag der Stadtwerke arbeitet und bei dem der Fahrer angestellt war, sagt dazu: nichts.

+++ Eine knappe Woche noch, dann beginnen die Verkehrsversuche. Die Busse bekommen zum Beispiel eine Extraspur, auf der sie zwischen Weseler Straße und Landeshaus vorbeirauschen können. Wie man sich so eine Busspur vorstellen muss, auf der Busse an den Autos vorbeirauschen, ohne im Stau warten zu müssen, das kann man sich seit dieser Woche auf der Schorlemer Straße ansehen. Dort hat die Stadt die Markierungen schon auf die Straße gezeichnet. Was sich für den Busverkehr ändern wird, wenn die Hörsterstraße gesperrt ist, zeigen die Stadtwerke auf dieser Seite in einer ganz übersichtlichen Übersicht. Wenn Sie sich für die einzelnen Versuche interessieren, finden Sie Details hier. Los geht’s am Montag. Bussi.

Corona-Update

Vor einigen Wochen war Münster noch die Nummer eins im Land, wenn es um die Corona-Infektionszahlen ging. Das hat sich nun ein bisschen geändert. Münster ist immer noch Nummer eins, allerdings nur im Regierungsbezirk – und nur wenn man die Tabelle umdreht. Die Bezirksregierung meldet heute eine Inzidenz von 14,6 (Infektionen pro 100.000 Menschen innerhalb einer Woche). In den übrigen sieben Kreisen und kreisfreien Städten im Regierungsbezirk Münster (Korrekturhinweis: Hier stand irrtümlich Regierungsbezirke, wir haben das korrigiert) sind die Zahlen geringer. Hoffen wir, dass es schnell besser wird. Wenn es so weitergeht wie zuletzt, sind wir in einer Woche wieder bei einer Inzidenz von 21. Seit gestern meldet die Stadt drei Neuinfektionen. Und wenn Sie sich in den nächsten Tagen impfen lassen möchten: Wo Sie in den nächsten Tagen den Impfbus finden, das steht hier.

Korrekturen und Ergänzungen

Im RUMS-Brief am Freitag haben wir in unserer Rubrik „Unbezahlte Werbung“ den Wackelpeter empfohlen, einen sehr hübschen Second-Hand-Laden für Kinderkleidung und Spielsachen. Eine Information, die wir vielleicht noch nachreichen sollten: Im Moment ist das Geschäft wegen der Sommerferien geschlossen. Ab dem 16. August geht’s weiter.

Unbezahlte Werbung

Der Hinterhof der Gaststätte, die früher „Alter Pulverturm“ hieß und heute „Klamm & Heinrich“, ist wohl einer der schönsten Orte in Münster, um an einem warmen Sommerabend draußen ein Bier zu trinken. Möglich ist das dort seit ungefähr 150 Jahren, aber wahrscheinlich bald für einige Zeit nicht mehr. Anfang Juli schrieben die Westfälischen Nachrichten, dass der fünfjährige Pachtvertrag ausläuft. Das Gebäude soll saniert werden. Der Teil des Grundstücks, auf dem sich der Biergarten befindet, gehört der Stadt, und die möchte den Biergarten erhalten. Aber ob es so kommt, und wie viel Zeit bis dahin vergeht, ist noch nicht klar. Im September schließt der Biergarten. Daher unsere Empfehlung: Schauen Sie vorher noch mal vorbei. Ich war am Sonntagabend noch da.

Hier finden Sie alle unsere Empfehlungen. Sollte Ihnen ein Tipp besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!

Drinnen und Draußen

+++ Um Sport geht es im RUMS-Brief ja oft nur dann, wenn es nicht um Sport geht. Heute ausnahmsweise mal der Hinweis auf eine Sportveranstaltung, allerdings auch das vor allem, weil es beim fünften Equality-Cup am nächsten Wochenende – der Titel verrät es – nicht nur um Sport geht, sondern auch darum, dass mit Sport in erster Linie Männersport gemeint ist. Das ist auch wegen Olympia ein ganz aktuelles Thema. Nur eine von zehn Sportveranstaltungen in den Medien beschäftigt sich mit Frauensport. Das ist keine geschätzte Zahl. Das sagt der Deutsche Olympische Sportbund. Die Sportreporterin Alina Schwermer erzählt hier im Interview, worin die Berichterstattung sich noch unterscheidet. Am Samstag und Sonntag gäbe es in Münster die Gelegenheit, Frauenfußball live zu sehen, und zwar auf der Kunstrasenanlage von Blau-Weiß Aasee (Bonhoefferstraße 54) – am Freitag ab 18 Uhr (Halbfinals), am Samstag ab 13 Uhr (Spiel um Platz 3), das Finale beginnt am Samstag um 15 Uhr.

+++ Sie möchten abends kostenlos in den Zoo, wissen aber nicht, an welcher Stelle Sie über den Zaun klettern sollen? Dann hätten wir einen Tipp: In den Ferien bietet der Zoo kostenlose Führungen für Kinder und Familien an. Einige Termine sind schon ausgebucht, die übrigen können Sie hier kostenlos reservieren.

+++ Und ganz kurzfristig. Sie haben vielleicht schon die aufblasbare Leinwand vor dem Schloss gesehen. Das ist ein relativ sicheres Indiz dafür, dass das Sommernachtskino schon begonnen hat oder bald beginnen wird. Heute Abend um 20:15 Uhr hätten Sie die Chance, „Der Hochzeitsschneider von Athen“ zu sehen. Das Programm und Tickets für die nächsten Tage finden Sie hier.

Am Freitag schreibt Ihnen Johanne Burkhardt. Haben Sie bis dahin eine gute Woche.

Herzliche Grüße
Ralf Heimann

Mitarbeit: Paul Oppermann

PS

Wenn man auf der Bremer Straße an der Rückseite vom Bahnhof entlangfährt, sieht man schon ganz gut, wie es dort aussehen wird, wenn Ende 2020 alles fertig sein wird. Moment. Das kann ja nicht stimmen. Also, es wird ja offenbar frühestens in diesem Jahr was – oder nein, Anfang 2022, ach was, Mitte nächsten Jahres – wenn es denn dabei bleibt. Inzwischen hat man schon fast vergessen, wie es bis vor wenigen Jahren an dieser Stelle aussah. Das Stadtmuseum hat in der vergangenen Woche ein 60 Jahre altes Foto von der Bahnhofsrückseite herausgesucht. Und darauf erkennt man schon (rechts neben dem Eingang), wie das Problem mit den herumstehenden Fahrrädern damals seinen Anfang nahm. Bei der Gelegenheit haben wir auch noch ein weiteres Fotos herausgesucht. Es zeigt, was man sah, wenn man im Jahr 1961 hinter dem Bahnhof stand. Damals befand sich dort noch der Busbahnhof. Und das alles ist schon einmal ein Vorgeschmack auf den RUMS-Brief am Freitag. Dann geht es um die Gegenwart und die Zukunft am Bremer Platz.

PPS

Wir hatten am Freitag schon angekündigt, dass wir im September Besuch von der Reportageschule Reutlingen bekommen werden. Und wir hatten gefragt, ob Sie ein Zimmer erübrigen können, um einige der Schülerinnen und Schüler in dieser Zeit aufzunehmen. Zuallererst: Ganz herzlichen Dank an alle, die sich gemeldet haben. Über die Hälfte der Gruppe ist inzwischen schon untergebracht. Für den Fall, dass Sie den Aufruf am Freitag nicht gesehen haben: Es geht um die Zeit vom 20. bis zum 24. September. Und falls Sie kein Zimmer erübrigen können, mit einem Fahrrad würden Sie uns auch schon weiterhelfen. Hier können Sie uns schreiben.

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