Aus für den Tagestreff | Impfzentrum schließt | Auf Messers Schneide

Porträt von Ralf Heimann
Mit Ralf Heimann

Guten Tag,

der Tagestreff für Obdachlose an der Von-Esmarch-Straße am Coesfelder Kreuz ist seit heute Nachmittag geschlossen. Die Träger hatten Mitte August einen Brief bekommen, in dem die Stadt ihre Entscheidung mitteilte. Das Straßenmagazin „draußen!“ hatte es öffentlich gemacht. Zu diesem Zeitpunkt waren schon seit Wochen E-Mails zwischen der Stadt und den Parteien hin- und hergegangen, in denen die Parteien versuchten, Antworten zu bekommen, die Stadt aber vieles nicht beantworten konnte oder wollte. Die Parteien schickten Nachfragen, zuletzt gestern. Es ging ein Brandbrief an den Oberbürgermeister. Man kann den Eindruck gewinnen, dass die Stadt an dieser Stelle herzlos obdachlosen Menschen die Tür vor der Nase zuschlägt. Man kann aber auch einen anderen Eindruck bekommen, und der wirft einige größere gesellschaftliche Fragen auf.

Der Tagestreff für Obdachlose hat eine recht kurze Geschichte. Er existiert erst seit der Corona-Zeit, in den ersten Monaten als Zeltstadt am Albersloher Weg. Hier fanden obdachlose Menschen einen Ort, an dem sie sich tagsüber aufhalten konnten. Es war ein Ersatz für die Anlaufstellen, die während der Corona-Zeit geschlossen waren. In der Zeltstadt gab es Duschen und für wenig Geld etwas zu essen. Doch im Winter wäre es hier zu kalt geworden. Man brauchte eine Alternative. Aber die Suche war nicht ganz leicht.

Die leerstehende Turnhalle der Wartburg-Hauptschule war eher eine Notlösung, mit der niemand so richtig zufrieden war. Ende November haben wir über den damals neuen Tagestreff berichtet. Er liegt recht weit vom Zentrum entfernt und ist aus der Innenstadt schwer zu erreichen – vor allem für obdachlose Menschen, von denen viele weder ein Fahrrad haben, noch sich täglich ein Busticket leisten können. Außerdem war klar, dass es keine Dauerlösung sein würde. Die Stadt hatte das Grundstück längst Lidl versprochen.

Bau hätte längst beginnen sollen

Der Discounter will in dem unter Denkmalschutz stehenden Gebäudekomplex einen Supermarkt eröffnen und drumherum Wohnungen sowie eine Kita bauen. Doch das kann noch dauern. Nach dem geltenden Baurecht ist das an dieser Stelle gar nicht möglich. Die Stadt muss das Recht ändern, sogar auf mehreren Ebenen. Und das zieht sich nun hin. Eigentlich hätte der Bau schon im vergangenen Jahr beginnen sollen. Doch im Moment sieht es so aus, als wenn es noch etwas dauern könnte. Die neuen Pläne sind noch immer nicht öffentlich.

In einem Schreiben an das Sozialamt hat die SPD-Fraktion am 22. Juli, also vor fünfeinhalb Wochen, die Frage gestellt, wann die Stadt das Grundstück denn nun abgeben wird. Die Sozialdezernentin Cornelia Wilkens antwortete fünf Tage später, sie habe die Frage an das Planungsamt weitergeleitet. Als die CDU-Fraktion vor knapp zwei Wochen ebenfalls einen Fragenkatalog an die Stadt schickte und unter anderem wissen wollte, was denn nun aus der Frage der SPD geworden sei, hieß es, man habe sie an das Planungsamt weitergeleitet. Dort liegt sie weiterhin.

Heute Nachmittag sagte mir Cornelia Wilkens am Telefon, einen genauen Zeitpunkt könne sie noch nicht nennen. Aber sie rechne damit, dass die Gebäude noch im Winter an den Investor gehen.

Wann genau das passieren wird, könnte wichtig sein. Denn wenn an dieser Stelle bis zum Frühjahr nichts passieren wird, wäre die nächste Frage: Warum können die Obdachlosen dann nicht noch länger bleiben?

Niemand wird ins Gebüsch geschickt

Das Magazin „draußen!“ hatte die Stadt Mitte August gefragt, warum denn schon jetzt Schluss sein soll in der Wartburg-Hauptschule. Die Stadt antwortete, man wolle nicht, dass die Menschen plötzlich unversorgt seien, wenn die Räume ab Herbst oder Winter nicht mehr zur Verfügung stehen. Deswegen wird erst einmal weiter Personal vor Ort sein, drei Menschen. Duschen soll nicht mehr möglich sein, und auch die Toiletten sollen geschlossen bleiben. Zumindest war davon die Rede. Aber am Ende wird wohl niemand ins Gebüsch geschickt, der aus der Innenstadt hier herausgefahren ist, weil er nicht wusste, dass es den Tagestreff nicht mehr gibt. Das bestätigt Cornelia Wilkens.

Die Menschen sollen in Gievenbeck nicht von heute auf morgen vor verschlossenen Türen stehen. Sie sollen Menschen finden, die ihnen helfen können, jedenfalls vorübergehend. Das eigentliche Problem ist allerdings ein ganz anderes: Geld. Die Rechnung für den Tagestreff liegt monatlich bei 56.300 Euro. 12.000 Euro davon kostet der Sicherheitsdienst. Bis Ende August, also bis heute, kommt dieses Geld aus der Corona-Nothilfe. Das bedeutet: Es ist städtisches Geld, aber es belastet den aktuellen Haushalt nicht. Die Stadt kann Corona-Kosten in einem Sonderposten isolieren und dann über Jahre langsam abtragen.

Ab heute muss die Stadt das Geld aus dem knappen Haushalt abzwacken, wenn sie das Angebot fortführen möchte. Aber dieses Geld ist im Haushalt gar nicht vorgesehen. Es locker zu machen, wäre nicht leicht. Dazu müsste der Tagestreff enorm wichtig sein. Aber ist er das wirklich? Vor Corona ging es ja auch ohne.

Zu dieser Frage haben die Organisationen, die sich in Münster um obdachlose Menschen kümmern, eine einhellige Meinung. Die „draußen!“ hat die Stimmen vor zwei Wochen zusammengetragen. Karsten Berndt, Fachbereichsleiter beim Arbeiter-Samariter-Bund, kurz ASB, der den Treff für die Stadt an der ehemaligen Wartburg-Hauptschule für die Stadt organisiert, sagt, das Angebot habe sich als „fester Bestandteil der Hilfelandschaft etabliert“. Berndt hält es für den falschen Schritt, den Tagestreff zu schließen. Matthias Eichbauer vom Treffpunkt an der Clemenskirche befürchtet, dass die Schließung einen „erhöhten Druck im Hilfesystem“ zur Folge haben wird, wie die „draußen!“ schreibt. Thomas Mühlbauer, Leiter des Hauses der Wohnungslosenhilfe, sagt, der Tagestreff in der alten Wartburg-Hauptschule sei eine große Entlastung gewesen.

Richard-Michael Halberstadt, ehemaliger CDU-Ratsherr und heute als Sachkundiger Bürger im Rat in der Sozialpolitik aktiv, hat in dieser Woche eine E-Mail mit der Überschrift „Brandbrief“ verfasst, die an Oberbürgermeister Markus Lewe und Stadtdirekter Thomas Paal ging. Halberstadt bemüht sich schon seit Jahren um einen festen Standort für eine Suppenküche in Münster. In seinem Brief weist er darauf hin, dass viele Angebote für Obdachlose nach der Corona-Pause weiterhin nicht voll zur Verfügung stehen. Er bittet um Unterstützung für den ASB. Und er schreibt, er habe Angst, dass hilfesuchende Menschen im Herbst oder Winter keine Hilfe fänden.

Drittel der Gäste ist wohnungslos

Richard-Michael Halberstadt und Tobias Jainta, der sozialpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, sind gestern zur Wartburg-Hauptschule gefahren, um mit dem ASB-Geschäftsführer zu sprechen und sich selbst einen Eindruck zu machen. Auch Thomas Kollmann war da, der SPD-Ratsherr und Vorsitzende des Sozialausschusses. Kollmann möchte den Tagestreff gerne erhalten, zumindest vorübergehend, bis eine Alternative gefunden ist.

Am Montagabend stand der Tagestreff in der Fraktionssitzung von Grünen, SPD und Volt auf der Tagesordnung. Etwa zehn Minuten dauerte die Diskussion. Auch in dieser Runde ist man sich grundsätzlich einig darin, dass die obdachlosen Menschen Hilfe brauchen – und in der Corona-Zeit vielleicht auch etwas mehr Hilfe als sonst. Aber in der Frage, auf welche Weise man diesen Menschen am besten hilft, gibt es unterschiedliche Meinungen.

Das hat auch damit zu tun, dass die Corona-Regeln etwas ans Licht brachten, das man vorher allenfalls ahnte. Weil die Menschen, die den Treff besuchen, eine Adresse nennen müssen oder zumindest einen Ort, über den man sie erreichen kann, weiß man heute, dass nur ein knappes Drittel derer, die täglich kommen, tatsächlich wohnungslos sind.

In ihrer Antwort auf die Fragen der SPD-Fraktion schreibt die Sozialdezernentin Cornelia Wilkens, täglich nutzten etwa 40 Menschen das Angebot. 70 Prozent von ihnen gäben eine Wohnadresse innerhalb der Stadt an, etwa 30 Prozent, also etwa zwölf Menschen, die Anschrift einer Einrichtung der Wohnungslosenhilfe in Münster.

Es besteht natürlich die Möglichkeit, dass Menschen sich aus Scham eine Adresse ausdenken oder die von Bekannten angeben, um ihre Würde zu wahren. Aber Cornelia Wilkens hält es für unwahrscheinlich, dass so etwas die Zahlen nennenswert beeinflusst. Und sollten die Zahlen in der Tendenz tatsächlich stimmen, würden in ihnen gleich mehrere interessante Informationen stecken.

Eine neue Beobachtung

Zum einen könnte man in ihnen einen Beleg für die Befürchtung sehen, dass der Tagestreff zu weit draußen liegt und für viele obdachlose Menschen schwer zu erreichen ist.

Zum anderen hätte das Angebot sichtbar gemacht, dass es viele Menschen in der Stadt gibt, die zwar eine Wohnung haben, aber sich in einer so schwierigen Situation befinden, dass sie den inneren Widerstand überwinden, den sicher die meisten Menschen verspüren, wenn es darum geht, sich an einer Küche für Obdachlose in die Schlange zu stellen. Und diese Beobachtung habe man auch schon in der Zeltstadt am Albersloher Weg gemacht, sagt Cornelia Wilkens.

Aus diesen Erkenntnissen könnte man unterschiedliche Schlüsse ziehen. Einer wäre: Ein neuer Tagestreff für Obdachlose müsste aus Innenstadt besser erreichbar sein. Ein weiterer: Für einige Menschen ist der Tagestreff so wichtig, dass sie sogar den weiten Weg nach Gievenbeck auf sich nehmen. Und ein dritter könnte sein: Es gibt eine Nachfrage nach Anlaufstellen in den Außenbezirken, an denen Menschen sich treffen und günstig etwas essen können. So ein Ort könnte anders aussehen als ein Tagestreff für obdachlose Menschen. Dort bräuchte man keine Dusche und vielleicht auch keinen Sicherheitsdienst vor der Tür. Diesen Treffpunkt könnte man womöglich für sehr viel weniger Geld betreiben.

Aber ist es überhaupt eine öffentliche Aufgabe, solche Angebote zur Verfügung zu stellen? Und was was sind das genau für Menschen, die diese Angebote nutzen? Brauchen sie wirklich Hilfe? Oder nutzen sie die Möglichkeit einfach, um etwas Geld zu sparen? Gäbe es andere Möglichkeiten, sie zu unterstützen? Will man das? Das wären Fragen für eine politische Diskussion.

Im Falle der obdachlosen Menschen geht es darum, äußerste Notlagen abzufedern. Aber schon hier gehen die politischen Vorstellungen im Detail auseinander. CDU und SPD halten die Idee einer Suppenküche durchaus für sinnvoll. Die Grünen würden Angebote vorziehen, hinter denen ein Konzept steht, das Menschen auf Dauer unabhängig von Suppenküchen macht. Man kann auch beides kombinieren. Aber darüber muss man sich zunächst einig werden. Und noch gibt es keine Einigung.

„Die Verwaltung möchte dies nicht verfolgen“

Ausgeschlossen scheint, dass es schnell einen neuen Tagestreff an anderer Stelle geben wird. Die Stadtverwaltung sieht in der Einrichtung weiter das, was sie ursprünglich sein sollte: eine Übergangslösung für die Zeit, in der die Anlaufstellen für obdachlose Menschen wegen Corona geschlossen waren.

Vor knapp zwei Wochen schrieb Cornelia Wilkens in einer Antwort auf die Fragen der CDU, sie gehe davon aus, dass die bestehenden Einrichtungen bald wieder mehr Plätze anbieten könnten. Vor der Corona-Zeit habe es genügend Angebote in guter Qualität gegeben. Daran habe sich seitdem nichts geändert.

Es gibt allerdings ein Problem. Wie viele Plätze im Moment zur Verfügung stehen, ist nicht bekannt. Die CDU-Fraktion hatte die Stadt Mitte August gebeten, die Angebote in einer Übersicht zusammenzustellen. Cornelia Wilkens antwortete: „Die Verwaltung möchte dies nicht verfolgen.“ Während der Pandemie werde es immer wieder zu Änderungen kommen. Das verringere die Aktualität und Aussagekraft so einer Übersicht.

Aber lässt sich auf dieser Grundlage überhaupt eine gute Entscheidung treffen? Cornelia Wilkens sagt, die Tagestreffs seien alle wieder geöffnet. Einige Einrichtungen hätten weiter etwas strengere Regeln. Aber sie gehe davon aus, dass die zwölf Menschen, die bislang zum Coesfelder Kreuz fuhren, sich auf die Einrichtungen in der Stadt verteilen werden.

Die SPD würde gern auf Nummer sicher gehen. Sie möchte den Tagestreff an der Von-Esmarch-Straße bis zum Jahresende erhalten. Thomas Kollmann sagte am Nachmittag, man arbeite an einem Vorschlag. Die CDU könnte sich das ebenfalls vorstellen. Eine Lösung könne sein, den Treff weiterhin zu öffnen, aber auf den Sicherheitsdienst zu verzichten, sagt Tobias Jainta. Das würde die Kosten senken. Und das käme den Grünen entgegen, denn über 55.000 Euro, das sei im Vergleich zu anderen sozialen Angeboten sehr teuer, sagt Harald Wölter, der sozialpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion. Der Tagestreff sei ja eigentlich nur ein Ersatz für ein vorübergehend entfallenes Angebot gewesen.

Nach Einigkeit klingt das noch nicht, aber man wolle sich die Vorschläge der SPD erst einmal ansehen und das alles in der Koalition abstimmen, sagt Harald Wölter. Bis dahin bleibt noch etwas Zeit, um sich Gedanken zu machen. Die nächste Fraktionssitzung ist am Montag.

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In aller Kürze

+++ Nachdem die Preußen in der ersten Pokalrunde den Verein aus dem Wettbewerb geworfen haben, der im Moment die Bundesligatabelle anführt, kommt in der nächsten Runde der Tabellenletzte, Hertha BSC Berlin. In Berlin hätte man sich wahrscheinlich ein leichteres Los gewünscht, vielleicht einen Kreisligisten. Ein bisschen so klingt jedenfalls die Überschrift aus dem Sportteil der Berliner Zeitung. Dort steht: „Knifflige Pokal-Gegner für Hertha und Union“. Union Berlin muss zum Drittligisten Waldhof-Mannheim. In Münster sind wir nun gespannt auf die Einschätzung von Preußen-Präsident Christoph Strässer. Er hatte vor der ersten Pokalrunde Wolfsburg als „sportlich schweren, aber unattraktiven Gegner“ bezeichnet und sich dafür später entschuldigt. Sportlich war es am Ende nämlich gar nicht so schwer. Die Regeln zu kennen, reichte vollkommen aus. Die Frage wäre jetzt: Was denkt Strässer über die Berliner? Großer Name, aber sportlich nicht ganz so spannend? Könnte sein. Kann aber auch sein, dass er einfach denkt: Wer kommt wohl in der dritten Runde?

+++ Von den sechs neuen fünften Klassen der Mathilde-Anneke-Gesamtschule im nächsten Jahr müssen einige ein paar Monate lang zum Unterricht in Container. Das meldet die Stadt. Die Container stehen schon auf dem Gelände. Bislang haben die dort arbeitenden Baufirmen sie genutzt, jetzt will die Schule sie umbauen. Die Mensa-Container bekommen noch ein weiteres Stockwerk. Das Ganze kostet laut Stadt 600.000 Euro. Nötig ist die Zwischenlösung, weil es Probleme auf der Baustelle gab und Baumaterial knapp ist. Fertig sein soll dann alles im ersten Halbjahr des nächsten Schuljahres, das im Sommer 2022 beginnt. Dann sollen die fünften Klassen in den Neubau umziehen. So kündigt es die Stadt an. Aber bis dahin kann noch sehr viel Baumaterial nicht geliefert werden.

Corona-Update

Morgen beginnt der letzte Monat, in dem Sie sich in der Halle Münsterland gegen Corona impfen lassen können. Am 23. September endet die Zeit des Impfzentrums in Münster, dann übernehmen die Arztpraxen. Das meldet die Stadt und liefert dazu auch noch ein paar Zahlen. In 227 Tagen sind hier 230.000 Impfdosen unter die Haut gegangen. Wer gern noch beide Dosen im Impfzentrum bekommen würde, müsste sich bis Donnerstag dort die erste Impfung abgeholt haben. Sonst klappt das mit den Abständen nicht mehr. Wo der Impfbus bis Mitte September zu finden ist, steht ebenfalls in der Pressemeldung, wie auch die neuen Öffnungszeiten. Dann noch zu den aktuellen Zahlen: Münster ist von allen Kreisen oder kreisfreien Städten im Regierungsbezirk jetzt wieder die Stadt mit den wenigsten Neuinfektionen. Die Inzidenz ist seit gestern leicht gesunken, von 73,3 auf 69,4 Neuinfektionen (in einer Woche pro 100.000 Menschen). Zum Vergleich: Bottrop ist schon bei 154,2, der Kreis Steinfurt bei 118. In Münster gelten aktuell 421 Menschen als infiziert. Noch mehr Zahlen finden Sie hier.

Unbezahlte Werbung

Einer der schönsten Restauranthinterhöfe in Münster liegt an der Neubrückenstraße. Und wenn man dort etwas essen oder trinken wollte, dann musste man sich früher im „America Latina“ verabreden. Das hat sich nun geändert, denn im Frühjahr hat hier das Restaurant Auf Messers Schneide eröffnet, das vor allem dann für Sie interessant sein dürfte, wenn Sie gern Fisch oder Fleisch vom Grill mögen. Ansonsten gibt’s auch eine Gemüsepfanne oder Ofenkartoffeln. Und eben den schönen Biergarten. Die nächsten Tage wären eine gute Gelegenheit, ihn auszuprobieren. Bis Sonntag bleibt es warm. Wenn Sie sich vorher die Speisekarte anschauen möchten, die finden Sie hier.

Hier finden Sie alle unsere Empfehlungen. Sollte Ihnen ein Tipp besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!

Drinnen und draußen

Was in den nächsten Tagen in Münster los ist, hat Eva Strehlke sich heute angesehen. Das hier sind ihre Tipps.

+++ Morgen beginnt auf der Burg Hülshoff das Festival Westopia. Auf der Website des Center for Literature heißt es auch „Festival für eine mehrsprachige Literatur der Zukunft“, und darum geht es: um viele Unterschiede und um eine wesentliche Gemeinsamkeit, nämlich das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben. Fünf Tage lang beschäftigen sich viele verschiedene Künstler:innen damit in Lesungen, Diskussionen und Workshops. Das ganze Programm können Sie sich hier anschauen, Tagestickets gibt es online zu kaufen.

+++ „Sunday is runday“ heißt es ja unter Jogger:innen, der Sonntag ist Lauftag. Wenn Sie dann auch gerne auf den Beinen sind, könnten Sie an diesem Sonntag gleich auch Spenden für die zivile Seenotrettung sammeln. Die Organisationen Sea-Eye, Mission Lifeline, Mare Liberum, SOS Mediterranee und Resqship rufen nämlich zum Run for Rescue um den Aasee auf. So geht es: Sie starten zwischen 9 und 18 Uhr, wo Sie wollen, und laufen, radeln oder skaten um den Aasee. Wenn Sie möchten, können Sie sich vorher Sponsor:innen suchen, die für Ihre sportliche Leistung Geld an die Organisationen spenden. Oder Sie spenden selbst etwas, entweder online oder am Aktionsstand bei den Kugeln. An dem Stand können Sie sich natürlich auch über die Seenotrettung informieren. Und wenn Sie früh genug kommen, bekommen Sie für Ihren Spendenlauf ein Armband. Anmelden müssen Sie sich für den Lauf übrigens nicht, und einen gemeinsamen Massenstart aller Läufer:innen gibt es aus naheliegenden Gründen auch nicht.

Am Freitag schreibt Ihnen wieder Constanze Busch. Haben Sie bis dahin eine gute Woche.

Herzliche Grüße

Ralf Heimann

Mitarbeit: Eva Strehlke, Constanze Busch

PS

Die CDU in Münster hat gestern einen Tweet veröffentlicht, auf dem Annalena Baerbocks Buch zu sehen ist, allerdings mit einem anderen Titel. Der neue lautet: „Meine schönsten Lebensläufe“. Und so etwas verbreitet sich über private Whatsapp-Gruppen wahrscheinlich noch besser als die Delta-Variante auf einer Karnevalssitzung. Als Inhalt eines offiziellen Parteiaccounts macht so ein Tweet allerdings keinen so richtig seriösen Eindruck. Vielleicht auch deshalb verschwand das Buchcover dann gleich wieder. Die ganze Photoshop-Arbeit – umsonst. Meine Kollegin Constanze Busch hat glücklicherweise einen Screenshot gemacht, der hängt jetzt auf meinem Twitter-Account. Dort haben die Westfälischen Nachrichten ihn gefunden und gleich beim CDU-Bundestagskandidaten Stefan Nacke sowie dem Kreisvorsitzenden Hendrik Grau angerufen. Beide sagen sinngemäß, sie seien von dem Tweet nicht ganz so begeistert. Und wenn Sie jetzt noch etwas Interessantes lesen möchten, folgen Sie am besten diesem Link. Da finden Sie eine Begriffserklärung zum Streisand-Effekt.

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