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Ein Abend auf der Corona-Demo | Ein Gespräch mit dem Politik-Professor Bernd Schlipphak | Die Glocke
Guten Tag,
Montagabend, kurz vor halb acht. Der Protestzug biegt am Geistmarkt in die Hammer Straße ein. Vor einigen Minuten hat es wieder angefangen zu regnen. In der Kurve pusten Windböen den Niesel in die Menge. Voran gehen drei Männer mit einem Banner: „Geimpft trifft Ungeimpft – Alle sind willkommen.“ Einer von ihnen hat sich noch ein zweites Schild umgehängt. Auf ihm steht: „Kopf kalt & Herz warm – Für eine freie Entscheidung“.
Zwei Boxen in einem Bollerwagen spielen Electroswing. Von weitem klingt es wie eine Party, die sich in Bewegung gesetzt hat und nun immer näher kommt. Menschen schauen von oben aus ihren Fenstern auf die Straße. Einige scheinen sich zu fragen, was denn da los ist, andere haben den Zug schon erwartet. An der Geiststraße, wenige Minuten zuvor, drehte jemand die Anlage auf und spielte durchs offene Fenster Zirkusmusik. In Höhe der Kurzen Straße rief ein Mann aus der Dunkelheit: „Verpisst euch!“
Ein paar Meter weiter warten zwei junge Männer und eine Frau mit einem weißen Bettlaken am Straßenrand, auf das sie geschrieben haben: „Für Grundrechte spaziert mensch NICHT mit Holocaustleugner*innen!“ Eine junge Frau von der Gegenseite streckt den Dreien im Vorbeigehen ein Schild mit vier Wörtern entgehen: „Say no to Fascism!“ Eine andere Frau trägt die Botschaft „Gegen Nazis!“ vorbei. Vielleicht ein Missverständnis? Zufällig in den falschen Protestzug geraten? Nein, das geht nun schon seit Wochen so.
Sensor mit brachialem Namen
Immer montags treffen die Gruppen aufeinander. Dann stehen sie sich in Sichtweite gegenüber. Die einen auf dem Domplatz, die anderen am Durchgang zum Prinzipalmarkt. Vor dem Dom versammelt sich die Gruppe, die an dem „angemeldeten Spaziergang“ der Initiative „Gemeinsam für Grundrechte“ teilnimmt. Gestern waren es laut Polizei 610 Menschen. Auf ihren Plakaten ist zu lesen: „Wir stehen auf für eine freie Impfentscheidung.“ Gegenüber formiert sich das Bündnis „Keinen Meter den Nazis“; dort zählte die Polizei gestern 70 Menschen.
Das Bündnis gründete sich vor zehn Jahren, um ein Zeichen gegen Neonazis zu setzen, die damals durch Münsters Norden marschierten. Danach blieb es, auch der Name. Seitdem tritt das Bündnis immer dort in Erscheinung, wo sich rechtsextremistische Tendenzen andeuten. Es demonstrierte gegen die AfD, als viele sie noch für eine schräge Professoren-Partei hielten. Am Ende behielt das Bündnis Recht. Es war eine Art Sensor, allerdings mit einem recht brachialen Namen, der dem Ziel vielleicht auch ein bisschen im Weg steht. Wenn auf der einen Seite das Bündnis „Keinen Meter den Nazis“ demonstriert, ist das auch eine Aussage über die Gegenseite. Stimmt diese Aussage in diesem Fall?
Normalisierung rechtsextremer Positionen
Ja und nein. Eine rechtsextreme Strömung gibt es. In Münster läuft Woche für Woche die AfD mit. In zwei Fällen hefteten Demonstrierende sich Judensterne an die Maske oder die Kleidung. Eine in der vergangenen Woche veröffentlichte Untersuchung für Deutschland kommt zu dem Ergebnis, dass die Bereitschaft, an den montäglichen Protesten teilzunehmen, bei Menschen besonders groß ist, die die AfD wählen oder gar nicht. Das führt laut der Studie dazu, dass rechtsextreme Positionen normalisiert werden.
Andererseits entspricht das zumindest dem Anschein nach nicht dem Selbstverständnis vieler Menschen, die an den Demonstrationen teilnehmen. Sie halten sich nicht für rechtsextrem, schon gar nicht für Nazis. Teilweise distanzieren sie sich ausdrücklich davon. Auch in Münster. Auch in dieser Woche. Ist es trotzdem angemessen, dieses drastische Wort zu verwenden, um auf die Gefahr hinzuweisen?
Am Montagabend um Viertel vor sieben liest eine Frau, die sich als Sibylle Rosenberger vorstellt, auf dem Domplatz einen Leserbrief vor, den sie erfolglos an die Westfälischen Nachrichten geschickt hat. Bei einer der vorherigen Veranstaltungen hatte die Polizei eine junge Frau, die keine Maske trug, dazu aufgefordert, ihr Attest vorzuzeigen, so erzählt Sibylle Rosenberger es. Die Frau habe ein digitales Dokument vorgelegt, das vorher immer ausgereicht habe. Nun aber bekam sie eine Strafanzeige. Das stand später so in einer Zeitungsmeldung.
Sibylle Rosenberger fragt, was man denn da noch glauben solle. Sie sei von Beruf Mediatorin, Streitschlichterin für Erwachsene. „Und in diesem wunderbaren Beruf ist eine der wichtigsten Grundsätze und Kompetenzen: Wahrhaftigkeit.“ Ihr Vertrauen in die Berichterstattung sei erschüttert. „Was stimmt denn noch von dem, was uns hier erzählt wird?“, fragt sie. Als sie dann noch anfügt: „Und warum brüllen die Gegendemonstranten uns immer wieder entgegen: Nazis raus?“, setzt aus der Ferne ein Sprechchor ein: „Nazis raus! Nazis raus!“ Er geht im Applaus unter. Und im Unverständnis.
„Wofür eigentlich? Wofür?“
Aber geht es denn hier nicht eigentlich um die Impfpflicht? So steht es jedenfalls auf den Plakaten, Bannern und auf den Schildern, die in der Mitte auf dem Pflaster liegen: „Für eine freie Impfentscheidung.“ Das ist immer wieder zu lesen. Aber ist das Thema Impflicht nicht so gut wie erledigt? Der FDP-Finanzminister Christian Lindner hat gesagt, eine allgemeine Impfpflicht ab 18 sei kein Regierungsprojekt. Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki ist der Ansicht, die Impfpflicht sei „tot“.
Es könnte sein, dass inzwischen auf beiden Seiten Menschen demonstrieren, die eine Impfpflicht ablehnen. Am 20. März sollen die meisten Coronaregeln fallen. Wäre dann nicht das erreicht, um was es hier geht?
Eine Antwort auf diese Frage gibt Kay Korthaus Minuten später. Korthaus sieht aus wie jemand, der nicht so schnell aus der Ruhe gerät. Er ist ein guter Redner und einer der Menschen, die den Protestzug organisiert haben. Korthaus spricht Woche für Woche auf dem Domplatz. Beim letzten Mal hat er gesagt, es gehe hier nicht nur ums Impfen, sondern auch um andere Themen, um die steigenden Preise zum Beispiel, die den Menschen zu schaffen machten. Jetzt sagt er, es gehe um die ganze Situation in diesem Land. „Ich weiß nicht, wer von euch dieser Regierung noch glaubt.“ Er jedenfalls glaube nicht, dass sich am 20. März etwas ändern werde. „Ich glaube nicht, dass ein Freedom Day kommt.“ Und was für eine Freiheit solle das denn überhaupt sein? Man werde ja immer noch „diese verdammte Maskenpflicht in den Innenräumen“ haben. „Wofür eigentlich? Wofür?“
Zu Beginn hat Korthaus über Kanada gesprochen, wo die Regierung wegen der Proteste gegen die Coronaregeln den Ausnahmezustand verhängt hat. Im Publikum sah man Kanada-Flaggen. Es sei einfach „nur noch Tyrannei“, sagte Korthaus. Aber so sei das nun mal. „Dieses System, was dahinter steht, das interessiert sich nicht für die Gesundheit oder das Wohl einer Bevölkerungsgruppe.“ Für diese Leute seien alle Menschen „nichts weiter als kleine Drohnen, die man hin- und herschicken kann, die vielleicht Steuergeld herankarren sollen“. Dann ging es auch noch um Bill Gates, dem ein Mitstreiter von Korthaus laut den Westfälischen Nachrichten unterstellt hatte, er wolle die Weltbevölkerung verkleinern. Auf Nachfrage hatte der Mann das mit dem Satz kommentiert: „Ich weiß das nicht, aber es klingt nicht unglaubwürdig.“
Muster von Verschwörungserzählungen
Nun sagt Korthaus, Bill Gates sei bei der Sicherheitskonferenz in München aufgetreten. Das ist richtig. Falsch ist, dass irgendwer berichtet habe, Gates wolle ein weiteres Virus freisetzen. Vielleicht ist die Formulierung Absicht, vielleicht hat Korthaus sich versprochen. Möglicherweise meinte er eine Meldung, in der stand, dass Gates nach Corona eine weitere Pandemie prognostiziert. Das solle man auf keinen Fall glauben, sagt Korthaus. „Für mich ist die Sache eine riesige Angstkulisse, die da gerade aufgefahren wird.“ Korthaus sagt: „Wir sind im Prinzip diejenigen, die alles tragen. Die da oben brauchen uns, nicht umgekehrt.“
Die da oben, wir hier unten. Die korrupten Eliten. Das außer Kontrolle geratene System, das sich auf Kosten der kleinen Leute bereichert. Das ist das Muster von Verschwörungserzählungen. Und auch wenn es problematisch sein mag, all diese Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen gekommen sind, in die Nähe von Nazis zu rücken, muss man eines deutlich sagen: Eine große Mehrheit dieser Menschen applaudiert zu Verschwörungstheorien.
Als der Zug gegen Viertel vor acht vor dem Hauptbahnhof stoppt, nimmt Björn Wegner das Mikrofon. Ein junger, schlaksiger Mann mit blondem Pferdeschwanz. Auch er gehört zum Veranstaltungsteam. Anders als die meisten Teilnehmenden trägt er keine Maske. Zu Beginn der Veranstaltung auf dem Domplatz hatte ein Polizist ihn gebeten, sich eine aufzusetzen. Wegner sah den Mann entgeistert an und sagte, er sei jetzt seit elf Wochen dabei, immer ohne Maske, er habe ein Attest. Der Polizist sagte: „Ich kenne Sie nicht.“ Wegner zeigte das Dokument. Er blieb betont freundlich.
Später ging Wegner auf Menschen am Straßenrand zu, die nicht ganz so freundlich blieben. Er redete mit ihnen, höflich und kontrolliert. So spricht er auch jetzt vor dem Bahnhof. Er erzählt von einem Gespräch mit einem jungen Mann kurz zuvor, der gerufen habe, sie sollten sich nicht mit Nazis zusammentun. Das Gespräch sei fruchtbar gewesen. „Er hatte eine vollkommen andere Sichtweise als ich. Und das toleriere und akzeptiere ich auch“, sagte Wegner. Der Mann habe das auch toleriert und akzeptiert. Einen kleinen Seitenhieb kann er sich aber doch nicht verkneifen. Auf Nachfrage habe der Mann leider keine konkrete Corona-Studie benennen können, die belege, was er denke. Das finde er schade, sagte Wegner – als wären die Positionen hier das Ergebnis eines ausführlichen Studiums von wissenschaftlichen Arbeiten.
Erst der Glaube, dann die Argumente
Tatsächlich deutet einiges darauf hin, dass sich in dieser Sache vieles jenseits von Fakten abspielt. Der Hirnforscher Gerhard Roth sagte im Dezember in einem Interview mit dem Spiegel, in 40 Jahren Forschung habe sich durchgängig gezeigt, dass nicht der Verstand entscheide, wie der Mensch sich in Unsicherheit verhält, sondern das Gefühl. Der Wissenschaftshistoriker Michael Shermer formulierte es in seinem Buch über politische Überzeugungen mit dem Titel „The Believing Brain“ in etwa so: Erst kommt der Glaube, dann kommen die Argumente. Und Argumente finden sich immer.
Inzwischen muss sogar Angela Merkel herhalten, über die es auf den Demos im vergangenen Jahr noch hieß: „Merkel muss weg!“ Am Montagabend spricht sie selbst aus den Boxen, vom Band und unterlegt mit Musik. Es sind immer wieder die gleichen Zitate. Eines lautet: „Es gibt Momente, in denen Ungehorsam eine Pflicht sein kann.“
Auf dem Rückweg vom Bahnhof zum Domplatz kommt es kurz vor Schluss noch zu einem kleinen Zwischenfall. An der Windthorststraße zieht die Polizei einen jungen Mann mit Vollbart in einen Hauseingang. Er trägt keine Maske. Ein Polizist drückt ihn an die Wand. Ein Mitstreiter aus der Menge ruft dem Mann an der Wand zu, er solle es gut sein lassen, sie wollten weiter. Es dauert noch ein paar Minuten, aber dann geht es weiter.
Im Verlauf des Abends gibt es laut Polizei zwei weitere Zwischenfälle. An der Antoniusstraße wirft jemand ein mit Wasser gefülltes Kondom in die Menge. Und ein Mann aus dem Demonstrationszug bespuckt eine Frau, die nicht an der Demonstration teilnimmt. Das Ergebnis sind zwei Strafanzeigen, eine weitere wegen eines gefälschten Maskenattests.
Gegen Viertel nach acht erreicht der Protestzug im Regen den Domplatz. Kay Korthaus bedankt sich bei allen, auch bei der Polizei. Er sagt, am nächsten Montag gehe es weiter. Nicht nur in Münster und auch nicht nur in Deutschland. Sie seien jetzt eine weltweite Bewegung.
Die Corona-Demonstrationen zu bewerten, ist nicht ganz leicht, denn sie setzen sich aus verschiedenen Gruppen zusammen, über die sich nur schwer etwas sagen lässt. Wir haben mit Bernd Schlipphak darüber gesprochen. Er ist Professor für Politikwissenschaft an der Uni Münster. Und er hat uns erklärt, was diese Gruppen verbindet, ob die Teilnehmenden gemeinsame Sache mit Rechtsextremen machen, wenn sie zusammen mit ihnen demonstrieren – und was das mit der Spaltung der Gesellschaft zu tun hat. Das Interview finden Sie hier.
+++ Das letzte Jahr hatte tatsächlich auch gute Seiten. Die Kriminalität in Münster ist zum Beispiel zurückgegangen, wenn auch nur leicht, wie die Polizei meldet. Insgesamt stehen 26.293 Straftaten in der Statistik, 457 weniger als im Jahr zuvor. Etwa jede vierte Tat konnte aufgeklärt wären, die Quote ist leicht gestiegen. Gewaltkriminalität spielt sich nach der Statistik vor allem am Hafen, am Hauptbahnhof und in der Innenstadt ab. Die Zahl der Fahrraddiebstähle ist leicht gesunken. Die Chance, dass geklaute Räder den Weg zurück finden, ist allerdings gering. Das gelingt nur in jedem 13. Fall. Wohnungseinbrüche sind in der Corona-Zeit eher selten. Die Polizei zählte 276, zwei weniger als im Vorjahr und so wenige wie zuletzt vor 20 Jahren. Die komplette Statistik hat die Polizei hier veröffentlicht.
+++ In der Innenstadt und auf dem Wochenmarkt gilt ab Dienstag (1. März) keine Maskenpflicht mehr, meldet die Stadt.
+++ Der Karnevalsumzug fällt aus, aber Feiern ist möglich, wenn Sie auf ein paar Dinge achten: Draußen brauchen Sie eine Booster-Impfung, drinnen dazu auch noch einen Test. Und wenn Sie es ganz genau wissen möchten, die Allgemeinverfügung der Stadt finden Sie hier.
Engagement in Münster: Unsere Interviews aus der RUMS-Hütte zum Nachlesen
#8 Weißer Ring
Heute schalten wir das achte Interview aus unserer Reihe Engagement in Münster für Sie frei. Unsere Mitarbeiterin Johanne Burkhardt hat mit Sigrid Pehle vom Weißen Ring darüber gesprochen, wie Opfern von Gewalttaten geholfen werden kann. Das Interview finden Sie hier.
Im Rahmen unserer Marketingaktionen auf dem Weihnachtsmarkt in Münster haben wir Menschen vorgestellt, die sich in der Stadt engagieren. Jede Woche veröffentlichen wir eins dieser Gespräche in gekürzter Version als schriftliches Interview. Die bisher erschienenen (#1 Haus der Wohnungslosenhilfe, #2 Münster-Tafel, #3 Anti Rost Münster, #4 Haus Thomas, #5 Ein Rucksack voll Hoffnung, #6 Seebrücke Münster und #7 Keinen Meter den Nazis) finden Sie auf dieser Seite. Das neunte Interview aus unserer Reihe verlinken wir dann nächste Woche wieder an dieser Stelle für Sie.
+++ Seit Freitag hat die Stadt vier weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 gemeldet. Drei Frauen im Alter von 75, 85 und 90 Jahren sowie ein 59-jähriger Mann, die mit dem Coronavirus infiziert waren, sind gestorben. Insgesamt gab es seit Pandemiebeginn in Münster 176 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus.
+++ In den vergangenen Wochen wurden auffällig viele Todesfälle gemeldet, seit Anfang Februar sind 27 meist ältere Menschen gestorben. Wir haben bei der Stadt nachgefragt, ob das möglicherweise an einem größeren Ausbruch in einer Senioreneinrichtung liegt. Das ist offenbar nicht der Fall. Das Kommunikationsamt schrieb uns, wie in der Gesamtgesellschaft habe es auch in den Pflegeeinrichtungen Münsters mehrere Ausbruchsgeschehen gegeben. Aktuell sinken die Infektionszahlen aber auch dort. Seit November 2021 seien insgesamt 23 Menschen in stationären Pflegeeinrichtungen an oder mit Covid-19 verstorben. 17 von ihnen seien vollständig geimpft oder geboostert gewesen. „Die Personen litten teils unter schwersten Begleit- und Vorerkrankungen, auch das teils besonders hohe Alter beeinflusst den Verlauf einer Infektion erheblich“, heißt es. Die Todesfälle verteilen sich laut Stadt auf neun vollstationäre Pflegeeinrichtungen.
+++ Wie immer noch die übrigen Zahlen: Das Robert-Koch-Institut meldet eine Wocheninzidenz von 963,6. Seit gestern hat die Stadt 744 Neuinfektionen registriert, insgesamt gelten 6.526 Münsteraner:innen als infiziert. In den Krankenhäusern in Münster werden 78 Covid-Infizierte behandelt. Das sind 21 mehr als am Freitag. Neun Menschen liegen auf der Intensivstation, vier von ihnen werden beatmet.
Vor einigen Jahren war André Skupin Münsters einziger Sternekoch. Dann kam ein Zwischenspiel im Ratskeller, und seit dem vergangenen Jahr ist Skupins Küche in der Hoyastraße im Kreuzviertel zu finden. Dort kocht er im Restaurant „Die Glocke“. Auf der Speisekarte stehen zum Beispiel Wildtaubenbrust, Lammrücken im Brotmantel oder geschmorte Rinderbäckchen. Geöffnet ist das Restaurant an allen Tagen, außer dienstags und mittwochs. Die Öffnungszeiten finden Sie auf der Website. Reservieren können Sie hier.
Hier finden Sie alle unsere Empfehlungen. Sollte Ihnen ein Tipp besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!
In den Veranstaltungskalender hat heute Johanne Burkhardt geschaut. Das hier sind ihre Empfehlungen.
+++ Während des Zweiten Weltkriegs durften Deutsche in Münster keinen Kontakt zu verschleppten Personen aus dem Ausland haben, die als Kriegsgefangene oder Zwangsarbeiter:innen in Münster leben mussten. Kontakte gab es trotzdem, aber das wurde von den Nationalsozialisten gnadenlos verfolgt und bestraft. Dieser „Verbotene Umgang“ ist ab Donnerstag Thema in der neuen und gleichnamigen Ausstellung im Stadtarchiv. Zur Eröffnung stellen Mitarbeitende und Studierende der Uni Münster die Ergebnisse ihres Forschungsseminars online vor, in dem sie einzelne Fälle des „verbotenen Umgangs“ untersucht haben. Sie können sich ab 18 Uhr in den Stream zuschalten.
+++ Am Samstag startet das Pianeo-Festival für Neoklassik mit seinem ersten Konzert in Münster. Den Start machen, passend zum Festivalnamen, die Pianistin Marina Baranova und die Berliner Brüder Selke, die Klavier und Cello mit analogen und elektronischen Synthesizern ergänzen. Wie schön das klingen kann, können Sie in dieser Kostprobe hören. Das ganze Programm finden Sie hier. Tickets für das Konzert am Samstag und alle weiteren Konzerte finden Sie hier.
+++ Zum Schluss gibt es noch einen Hörtipp von Constanze Busch. Im dreiteiligen NDR Podcast über die Geheimnisse der Credite Suisse und das Geschäft mit dem schmutzigen Geld stellen zwei Journalisten die Recherchen vor, die die Suisse Secrets aufgedeckt haben. Es geht um die Hintergründe, Zusammenhänge und die Detektivarbeit der knapp 50 Medienhäuser. Ein komplexer Fall, aber keine Sorge: die vielen Einspieler und O-Töne machen das Thema sehr zugänglich.
Am Freitag schreibt Ihnen Sebastian Fobbe. Haben Sie eine schöne Woche. Und bleiben Sie gesund.
Herzliche Grüße
Ralf Heimann
Mitarbeit: Johanne Burkhardt, Constanze Busch
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Zum Abschluss noch eine Bitte: Wir überarbeiten zurzeit den RUMS-Brief. Und wir würden gern von Ihnen wissen, was Sie vermissen, was Sie sich wünschen und was Ihnen jetzt schon gut gefällt. Wenn Sie Anregungen oder Kritik haben, würden wir gern mit Ihnen darüber sprechen. Schicken Sie uns am besten eine E-Mail. Dann melden wir uns zurück und vereinbaren mit Ihnen einen Termin zum Telefonieren; so ein Gespräch würde etwa 10 bis 15 Minuten dauern. Wenn Ihnen das zu umständlich ist, freuen wir uns natürlich auch, wenn Sie uns Ihre Anregungen oder Ihre Kritik einfach aufschreiben.
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Zwei Hinweise noch. Christian Humborg, Chef von Wikimedia Deutschland und einer unserer RUMS-Gründer, spricht hier im Podcast eine halbe Stunde lang über RUMS. Und bei WDR5 läuft heute Abend ein Beitrag über das Leben unseres Kolumnisten Ruprecht Polenz. Wenn Ihnen das heute Abend zu knapp ist, können Sie die Sendung natürlich auch später noch in der Mediathek hören.
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