Die Uni stellt Wilhelm vor | Die Glasfaser-Odyssee geht weiter | Grüne Wiese

Porträt von Ralf Heimann
Mit Ralf Heimann

Guten Tag,

der Tunnel zwischen dem Schlossplatz und dem Betonklotz auf der anderen Seite der Straße ist ein kühler Ort. Und im Moment ist es dort noch etwas kühler als sonst, denn seit Mitte Juni stellt die Uni hier in einer Ausstellung ihren ungeliebten Namensgeber Kaiser Wilhelm II. vor.

Die metallische Hintergrundmusik einer Videoinstallation ist schon von der Treppe aus zu hören. Schwarze Vorhänge trennen sieben Räume, auf die sich die Ausstellung verteilt. Man hätte gar nicht gedacht, dass hier so viel Platz ist.

Einer der Räume stellt ein gekacheltes Labor dar, in einem anderen hängt ein amorpher Schaumstoffklumpen, über den ein Projektor Zitate laufen lässt. In einem weiteren Raum steht ein Tisch, die Tischplatte ist ein Display. Sie zeigt Hände beim Schreiben, beim Polieren von Orden, am Ende des Tisches steht Wilhelm, beinahe lebensgroß.

Zwischen all dem hängen Tafeln. Man kann hier Stunden verbringen, wenn man alles ausprobieren und lesen möchte. Und am Ende soll ein besseres Urteil stehen. War Wilhelm einfach ein „Kind seiner Zeit“, wie es auf einer Tafel am Eingang steht?

Die Band Tomte hat vor 22 Jahren einen Song veröffentlicht, der den Titel trägt: „Wilhelm, das war nichts“. Zu diesem Fazit kann man am Ende kommen, aber auch dann bleibt die Frage: Soll die Uni deswegen den Namen ablegen?

Eindrücke und einige Antworten haben Menschen auf Kärtchen am Eingang geschrieben. Da steht zum Beispiel:

„Gebt der Uni einen neuen Namen. Gebt den Klos die des Kaisers. Fertig.“

„Namensänderungen machen die Vergangenheit nicht besser.“

„Umbenennung in Wilhelmina.“

„Lustig auch, dass Wilhelm II. anscheinend auch einfach total die Lusche war und die Deutsche (sic) Wirtschaft voll vor die Wand gefahren hat.“

„Ich hätte mir mehr zum Thema ‚Inwiefern hat Kaiser Wilhelm II. den Nationalsozialisten erheblichen Vorschub geleistet?‘ gewünscht.“

„Namensänderung führt zum Vergessen. Das müssen wir verhindern!“

„Name soll bleiben. Er war ein Kind seiner Zeit. Die Studenten/Innen sind auch Kinder ihrer Zeit. Es ist eine tolle Ausstellung.“

Ob die Uni ihren Namen behält, sollte sich eigentlich schon in diesem Jahr entscheiden. Das verschiebt sich durch Corona alles ein bisschen, voraussichtlich aufs nächste Jahr. Die Ausstellung, die eigentlich auch schon früher zu sehen sein sollte, läuft noch bis zum 7. August, geöffnet ist sie tagsüber zwischen 10 und 18 Uhr.

Und wenn Sie sich für die Namensdebatte interessieren: Vor einem Jahr haben wir im RUMS-Brief ausführlich erklärt, worum es in der Debatte geht. Die Uni Münster macht das auf dieser Website. Die Uni Tübingen hat übrigens erst vor ein paar Tagen beschlossen, ihren Namen zu behalten.

Kurz und Klein

+++ Gestern Abend, gegen 18.30 Uhr, hat er es wieder getan: Der Mann aus Kinderhaus, der im Frühjahr eine Woche lang einen Baukran in der Hermannstraße besetzte, ist wieder auf denselben Kran geklettert. Die Straße ist gesperrt, zwischenzeitlich konnte gestern auch in die Hammer Straße niemand fahren. Die ist inzwischen aber wieder frei.

Jan Schabacker, Sprecher der Polizei Münster, sagt, es habe gestern einen Vorfall am Bispinghof mit dem Mann gegeben. Er habe dort Müll gesammelt und die Säcke an Fahrradständern deponiert. Das Ordnungsamt habe die Müllsäcke aber wieder entfernt. Wie die Westfälischen Nachrichten im Liveticker berichteten, habe das den Mann so geärgert, dass er bei der Polizei Anzeige wegen Diebstahls erstattet haben soll. Und die entsorgten Müllsäcke waren auch der Auslöser für die Kranbesetzung, sagt Schabacker.

Der Kran war nicht abgeschlossen, allerdings steht ein Zaun um die Baustelle. Weil der Mann die Baustelle schon beim letzten Mal verbotenerweise betreten hatte, sei er wegen Hausfriedensbruch angezeigt worden, sagt Schabacker. Über den Stand des Strafverfahrens konnte der Polizeisprecher keine Auskunft geben. Auch würde das Bauunternehmen Regressansprüche gegen den Besetzer geltend machen.

Der Kranbesetzer mache einen „sortierten Eindruck“, sagt Schabacker. Das sei im Frühjahr auch so gewesen. Und das ist auch der Grund, weshalb der Mann nicht einfach vom Kran geräumt werden kann. Denn erst wenn ein Gutachten belegt, dass der Mann psychisch erkrankt sei, könnte er untergebracht werden. So ein Gutachten gibt es aber nicht. Nach der ersten Besetzung hatte er sich immerhin freiwillig in psychiatrische Behandlung begeben.

Die Polizeikräfte seien vor Ort und zu „konstruktiven Gesprächen“ bereit, sagt Schabacker. Bisher äußere sich der Mann aber nur „äußerst despektierlich“ gegenüber den Beamten. Die Polizei hoffe, dass das Ganze ein frühes Ende nimmt. Der Mann habe aber Gepäck dabei. „Gemessen an der Größe des Gepäckstücks dürfte die Besetzung einige Tage dauern“, sagt Jan Schabacker. (sfo)

+++ Die FDP-Fraktion im Düsseldorfer Landtag hat die Landesregierung in einer Kleinen Anfrage nach der Auslastung der Tafeln in Nordrhein-Westfalen befragt. Denn die Tafeln stehen zurzeit vor einem Problem: Sie bekommen von den Discountern weniger Lebensmittelspenden, müssen aber gleichzeitig mehr Bedürftige versorgen. Die steigende Nachfrage erklärt sich die Landesregierung mit der Inflation und der Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine. Weil auf die Umfrage der Landesregierung aber nur 36 von 174 Tafeln in NRW geantwortet haben, haben wir uns bei Roland Goetz, dem Vorsitzenden der Tafel Münster, erkundigt. Er berichtet, die Tafel in Münster spüre einen stärkeren Zulauf, könne aber noch Personen aufnehmen. 27 der 36 Tafeln, die der Landesregierung Auskunft gaben, mussten hingegen einen Aufnahmestopp verhängen. Die Tafel Münster erhalte außerdem ausreichend Spenden, um die Lebensmittelverteilung zu organisieren, sagt Goetz. Über Spenden würde man sich dennoch freuen. (sfo)

Wie es weiterging

Am Samstag hat Peter Holkenbrink seine Unterschriftenaktion beendet. Der Gemüsebauer aus Ostbevern hat knapp eintausend Unterschriften von Bürger:innen gesammelt, die sich für den Erhalt der ersten Marktreihe am Domplatz aussprechen. Darüber hatten wir am Freitag berichtet.

Die Unterschriften hat Holkenbrink Vertreter:innen der Politik übergeben. Anwesend waren Sandra Beer (SPD), Tim Priggemeyer (Volt), Carsten Peters (Grüne) und Jörg Berens (FDP). Von der CDU war niemand persönlich gekommen, aber Ratsherr Stefan Leschniok habe auf Holkenbrinks Anrufbeantworter gesprochen. Und viele Mitglieder der CDU hätten für die erste Marktreihe unterschrieben. Das freue ihn, sagt Holkenbrink.

Der Austausch mit den vier Politiker:innen sei gut gewesen. Sie hätten verstanden, dass die erste Marktreihe ein guter Standort sei und die Kund:innen sie in den vergangenen zwei Jahren zu schätzen gelernt hätten. Nun hofft Holkenbrink, dass die erste Marktreihe vorübergehend bestehen bleiben kann, bis die Politik eine dauerhafte Lösung findet.

Das hängt aber auch damit zusammen, wann die Anwohnerparkplätze vom Domplatz verschwinden. Auf diesen Flächen bauen die sieben Beschicker:innen mittwochs und samstags ihre Marktreihe auf. Wir haben deshalb bei der Stadt nachgefragt, wie weit die Planung für einen autofreien Domplatz ist. Parkplätze verschwinden zu lassen, hört sich ja nach einer leichten Aufgabe an. Aber es wird wohl aufwendiger, als einfach nur die Parkplatzbegrenzung vom Boden abzuknibbeln.

Wie das Presseamt mitteilt, ist der autofreie Domplatz im Innenstadtentwicklungs– und integrierten Parkraumkonzept der Stadt Münster eingebettet. Letztes Jahr hat die Stadt an einem Wettbewerb des Bundesinnenministeriums teilgenommen und konnte dabei Fördermittel einwerben. Sie sollen ab diesem Sommer in die bereits angestoßene Innenstadtentwicklung fließen.

Am Domplatz sollen Vertreter:innen von Kirche, Stadt und Innenstadt „ein städtebauliches, freiraum- und verkehrsplanerisches Konzept mit Vorentwürfen“ entwickeln. Und daran sollen auch Bürger:innen und Besucher:innen beteiligt werden, unter anderem mit Workshops, Reallaboren und Spaziergängen. Ein Beispiel für die Beteiligung sind die gelben Stühle, die gerade auf dem Domplatz stehen. Sie sollen schon mal einen Vorgeschmack auf den autofreien Domplatz geben.

Für den Domplatz hat Peter Holkenbrink übrigens noch eine andere Idee. Er würde gerne einen Förderverein ins Leben rufen, der zum Beispiel neue Bäume pflanzt oder sich um die Linden kümmert. Ihr Zustand sei „erbärmlich“. (sfo)

Der Rürup
Cartoon von Stephan Rürup zu Frauenfußbällen

Hier finden Sie alle unsere Cartoons. Sollte Ihnen ein Cartoon besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!

Dazu noch zwei Tipps: Schauen Sie doch mal unten ins PS. Am Samstag ist der Equality Cup bei Blau-Weiß Aasee. RUMS ist auch mit dabei, wenn auch nur mit einem Stand. Und: Morgen Abend ab 21 Uhr zeigt das ZDF das Halbfinale der Fußball-Europameisterschaft (oh je, hier stand Weltmeisterschaft) in England. Deutschland gegen Frankreich.


Schnelles Internet kommt langsam voran

Wie nah ein über tausend Kilometer entfernter Krieg innerhalb weniger Tage kommen kann, das ist Christian Tebel im März bewusst geworden. Tebel ist Gigabit-Koordinator der Stadt Münster und damit für den Glasfaserausbau zuständig (RUMS-Brief). Der geht ohnehin schon langsamer voran, als man sich das wünschen würde. Aber dann meldete sich kurz nach Kriegsbeginn auch noch eine der beauftragten Tiefbaufirmen, um mitzuteilen, sie könne ihren Auftrag leider nicht erfüllen. Die Mitarbeiter müssten in den Krieg.

In solchen Momenten erscheint der Glasfaserausbau in Münster nicht mehr ganz so wichtig. Doch das ändert nichts am Zeitplan, und die Version aus dem Juni vor einem Jahr stimmt längst nicht mehr. Im vier Wochen alten neuen Plan hat sich alles ein bisschen verschoben. Im Herbst nächsten Jahres sollten die weißen Flecken in Münster verschwunden sein. Es sollte also keine Haushalte mehr geben, in denen die Daten mit einer Geschwindigkeit von weniger als 30 Megabit durch die Leitungen gehen. Jetzt wird es wohl Ende 2024 werden, bis es so weit ist.

„Wir haben aus verschiedenen Gründen anderthalb Jahre verloren“, sagt Tebel. Die verschiedenen Gründe sind unter anderem: knappe Rohstoffe und knappes Material in fast allen Sektoren. „Durch Förderprogramme steigen die Preise, haben die Kritiker gesagt – und so ist es gekommen“, sagt Tebel. Vor allem Leerrohre seien schwer zu bekommen, weil Plastikgranulat knapp sei, wie auch Chips, Halbleiter und Glasfaserkabel.

An Personal mangelt es ebenfalls. Anträge könnten nicht bearbeitet werden. Es gehe schleppend voran. Hinzu kämen die hohen Ansprüche der Stadt beim Umweltschutz. „Wir versuchen immer, Lösungen zu finden, aber manchmal ist das schwer“, sagt Tebel. Dann müssten sie mit den Trassen Bäume umkurven, um die Bäume nicht fällen zu müssen. Und als wäre das alles nicht genug, ist jetzt noch ein neues Hindernis aufgetaucht. „Wir haben ein Problem mit Kampfmitteln“, sagt Tebel. In Münsters Süden hat man auf alten Luftaufnahmen Stellen entdeckt, an denen Blindgänger liegen oder liegen könnten. Das bedeutet: Es gehen wieder Wochen verloren, vielleicht Monate.

Eigentlich eine gute Nachricht

Und dann ist da noch das Geld. Das Weiße-Flecken-Programm wird noch einmal deutlich teurer als anfangs gedacht. Ende vergangener Woche hat die Stadt ein Verwaltungspapier veröffentlicht, aus dem hervorgeht, dass die Kosten um 16,5 Millionen auf 49,5 Millionen Euro steigen werden.

Das ist eigentlich eine gute Nachricht, denn es bedeutet: Eine Förderung ist bewilligt worden. Die Stadt möchte die noch ausstehenden Gebiete nach neuen Vorgaben ausbauen, die der Bund vor zwei Jahren gemacht hat.

Die Vorgaben sehen zum Beispiel zusätzliche Leerrohre vor, die später mit Kabeln befüllt werden. Das wird nötig sein, wenn der Mobilfunkstandard 5G und digitale Technologien in der sogenannten Smart City immer wichtiger werden.

Um das möglich zu machen, geben Bund und Land noch einmal 14,9 Millionen Euro dazu. Der kleine Haken ist: Die Stadt muss auch noch einmal Geld zuschießen, und zwar die Lücke zwischen Kosten und Förderung: 1,6 Millionen Euro.

Bund und Land tragen zusammen 90 Prozent der Kosten – der Bund 50, das Land 40 Prozent. An der Stadt Münster bleiben die restlichen zehn Prozent hängen, insgesamt 5 Millionen Euro. Der Rat muss das alles Anfang September noch beschließen. Aber man kann davon ausgehen, dass das passieren wird.

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Bis 2030 wollen die Stadtwerke ungefähr 3.000 Kilometer Glasfaser-Leitungen im Boden haben. Das Weiße-Flecken-Programm macht davon nur einen Teil aus. Das reguläre Glasfasernetz bauen die Stadtwerke in Münster zusammen mit der Telekom aus. Man teilt sich die Arbeit. Die Stadtwerke verlegen die Leitungen, die Telekom installiert die Netztechnik.

160.000 Haushalte bis 2030

Seit Mitte Juni schließen die Unternehmen über 2.900 Haushalte am Neutor ans Glasfasernetz an. Nach Mauritz ist das das zweite Stadtviertel, das schnelles Internet bekommt. Fertig sein soll das Neutor-Viertel im März. Es ist ein kleiner Schritt in einem ambitionierten Plan. Bis in acht Jahren sollen 160.000 Haushalte in Münster über Glasfaseranschlüsse verfügen.

Und wie sieht es mit den weißen Flecken aus? „Ein großer Teil ist fertig. Es geht aber nicht so schnell voran, wie wir uns das wünschen würden“, sagt Christian Tebel. Vor vier Jahren gab es 2.000 weiße Flecken im Stadtgebiet. In Gremmendorf, Hiltrup-Ost und der Innenstadt von Amelsbüren sind sie beseitigt, jetzt sind die Außenbereiche dran. Wie es danach weitergehen wird, steht auf der Website der Stadt.

Als Nächstes steht Wolbeck auf dem Plan, im nächsten Jahr Roxel, Albachten, Handorf und Coerde. 2024 kommen Sprakel, Gimbte, Kinderhaus, Zentrum Nord und Nienberge. Alles fertig ist dann aber immer noch nicht. Es bleiben die sogenannten grauen Flecken: alle Adressen mit einer Durchsatzrate von weniger als 100 Megabit pro Sekunde.

Damit auch diese Punkte von der Karte verschwinden, muss die Stadt sich um eine neue Förderung bemühen. Die Informationen dazu, wie dieses Programm aussehen wird, hat der Bund erst vor wenigen Tagen veröffentlicht. (rhe)

Korrekturhinweis:
Der ein Jahr alte Zeitplan zum Glasfaserausbau, den wir verlinkt haben, ist bei Google zu finden. Auf der Website der Stadt steht aber inzwischen ein aktualisierter. Den neuen Plan haben wir im Text nachträglich verlinkt.

Korrekturen

Im RUMS-Brief vom vergangenen Freitag haben wir im Corona-Update über einen Strategiewechsel der Stadt Münster in der Pandemiebekämpfung berichtet, der aber in Wahrheit keiner war. Deshalb eine kleine Klarstellung: Die Stadt bemerkt zurzeit, dass sich wieder mehr Menschen impfen lassen, aber dass gleichzeitig weniger Tests beansprucht werden. Laut Presseamt ist das aber nicht gewollt, sondern einfach eine Beobachtung der Stadt. Und eigentlich findet die Stadt das sogar bedauerlich. Denn je weniger getestet wird, desto unklarer sei auch die Pandemielage. Wir haben die missverständliche Meldung korrigiert. (sfo)

Corona-Update

+++ Gestern lag die Wocheninzidenz in Münster noch bei 521 positiven PCR-Tests pro 100.000 Einwohner:innen in den vergangenen sieben Tagen. Heute liegt die Inzidenz laut der Stadt bei 321. Waren die Münsteraner:innen also in letzter Zeit extrem vorsichtig? Leider nein, die Zahl ist einfach falsch. Es gab einen Übertragungsfehler auf dem Weg zum Robert-Koch-Institut, schreibt das Kommunikationsamt. Der Fehler soll aber schnellstmöglich korrigiert werden. (sfo)

+++ Die übrigen Zahlen stimmen aber: 2.445 Menschen gelten in Münster als nachweislich infiziert. Von gestern auf heute haben sich 271 Personen mit dem Coronavirus angesteckt. Acht Erkrankte liegen auf der Intensivstation, ein:e Infizierte:r muss beatmet werden. Am Montag hat die Stadt außerdem einen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit Covid-19 gemeldet. Seit Beginn der Pandemie sind 220 Menschen in Münster an oder mit der Infektion verstorben. (sfo)

Ein-Satz-Zentrale

+++ Freibad Hiltrup I: Am Sonntag verlangten die Badegäste in Hiltrup ihr Eintrittsgeld zurück, weil das Freibad wegen einer technischen Störung an der Wasseraufbereitungsanlage geräumt wurde. (Westfälische Nachrichten)

+++ Freibad Hiltrup II: Eigentlich sollte das Freibad bis Montag geschlossen bleiben, aber heute war es auch zu. (Westfälische Nachrichten)

+++ Weil ungewöhnlich viele Mitarbeitende krank, in Quarantäne oder im Urlaub sind, fallen gerade viele Zugfahrten in Münster aus. (Antenne Münster)

+++ Obwohl Personal fehlt, läuft die Abfertigung am Flughafen Münster/Osnabrück ganz gut. (Lokalzeit Münsterland)

+++ Im Fall der Kegelbrüder sind nun zwei deutsche Touristen ins Visier der Ermittlungen gerückt, die möglicherweise für den Brand verantwortlich sein sollen. (Antenne Münster)

+++ Am Albersloher Weg werden vier Achslastwaagen für ein Forschungsprojekt installiert, die Daten über den Verkehr in Münster sammeln sollen. (Stadt Münster)

+++ Nach fünf Jahren Bauzeit wird der hintere Tunnel des Hauptbahnhofs am Freitag wiedereröffnet. (Westfälische Nachrichten)

+++ Thomas Robbers, der frühere Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung in Münster wird interimsweise Chef der Wirtschaftsförderung in Gronau. (Westfälische Nachrichten)

Korrekturhinweis: Wir haben hier einen Nebensatz entfernt, in dem stand, Robbers sei im Zusammenhang mit dem Missbrauchskomplex falsch verdächtigt worden. Das ist falsch. Er stand nie unter Verdacht, auch nicht unter falschem.

+++ Bezirksvertretungen I: Volt will weniger Bezirksvertretungen, die Münster-Liste aber mehr Bezirksvertretungen. (Westfälische Nachrichten)

+++ Bezirksvertretungen II: Die Linke fände es besser, die Entscheidungsbefugnisse und die Budgets der Bezirksvertretungen auszuweiten. (Die Linke Münster)

+++ LEG I: Der LEG-Chef Lars von Lackum findet, die Politik sollte neue Regeln finden, damit im Winter die Heiztemperaturen abgesenkt werden können. (Tagesschau)

+++ LEG II: Die LEG-Mieter:innenvereinigung Münster will keinen Wärmeverzicht, sondern weniger Dividenden an LEG-Aktionär:innen. (LEG-Mieter:innenvereinigung)

+++ In den städtischen Schwimmbädern fehlen immer noch Fachkräfte für den Betrieb im Herbst und Winter, aber immerhin haben dort acht Leute eine Ausbildung angefangen. (Westfälische Nachrichten)

+++ Das „Ahlener Mammut” ist zurück im Geomuseum Münster. (WDR)

+++ Das Antiquariat Solder, in dem der Wilsberg-Krimi gedreht wird, bleibt bis zum 30. Juli geschlossen, weil Inhaber Michael Solder leider krank ist – gute Besserung! (Michael Solder auf Twitter)

Unbezahlte Werbung

Die Textilindustrie zählt zu den umweltschädlichsten Branchen. Das liegt an dem weiten Weg, den die meiste Kleidung zurücklegt, aber auch an Färbeprozessen und Materialien. Der Klamottenstore Grüne Wiese hat für seine Läden in Münster Kriterien aufgestellt, was faire Arbeitsbedingungen und den ökologischen Fußabdruck der Kleidung angeht, die hier über die Ladentheke geht. Im Spiekerhof 29 und im AfaunStore in der Ludgeristraße 58 wird vom Kleiderbügel bis zum Kassenbon auf nachhaltigeres Einkaufen geachtet. Und auch Online-Shopping geht ein bisschen ökologischer: Lokale Bestellungen werden mit dem Lastenrad ausgeliefert.

Hier finden Sie alle unsere Empfehlungen. Sollte Ihnen ein Tipp besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!

Drinnen und Draußen

Viktoria Pehlke hat wieder nach schönen Veranstaltungen für diese Woche gesucht. Das hat sie gefunden:

+++ Im Allwetterzoo gilt bis zum 9. August für alle, die zwischen 9 und 10 Uhr kommen: Zahlen Sie so viel Eintritt, wie Sie wollen! Außerdem finden bis zum Ende der Sommerferien kostenlose Führungen statt.

+++ Am Samstag öffnet um 20 Uhr in der Trafostation ein ganz besonderes „Tonstudio“. Der Kunstverein Reset bietet beim Teekesselchen gemeinsames Töpfern und Musizieren an. Für Verpflegung ist ebenfalls gesorgt. Der Eintritt ist frei, Spenden werden erbeten.

+++ Ab Freitag können Sie sich beim Street Food & Music Festival durch die Küchen der Welt probieren. Bis Sonntag stehen auf dem Schlossplatz verschiedene Essensstände. Livemusik gibt es auch.

+++ Hobbygärtner:innen sollten am Sonntag dem Gasometer einen Besuch abstatten. Dort findet zwischen 14 und 18 Uhr eine Pflanzentauschbörse statt. Bringen Sie einfach Pflanzen, Ableger oder Saatgut mit und tauschen sich bei Kaffee und Kuchen aus.

Am Freitag meldet sich Sebastian Fobbe wieder bei Ihnen. Kommen Sie gut durch die Woche.

Herzliche Grüße
Ralf Heimann

Mitarbeit: Jan Große Nobis, Sebastian Fobbe
Lektorat: Eva Strehlke

PS

Ein bisschen in eigener Sache: Die Aasee Women, die Damen des Fußballvereins Blau-Weiß Aasee, richten am Samstag zum sechsten Mal den Equality Cup aus. Das Turnier soll für Sichtbarkeit von Frauen im Sport, insbesondere im Fußball, sorgen und über Missstände im Amateurfußball aufklären. Das Turnier beginnt ab 12:30 Uhr mit der Ehrung der Spielerin des Jahrzehnts im Bistro 54 in der Bonhoefferstraße 54. Anpfiff ist dann um 13:45 Uhr. Den gesamten Spielplan finden Sie hier. RUMS finden Sie auf dem Turnier auch. Wir haben einen Stand. Und noch ein Tipp: Am Vorabend des Turniers wird die Sportjournalistin Alina Schwermer aus ihrem Buch Futopia lesen und einen Vortrag über den feministischen Kampf und Kapitalismus im Amateurfußball halten. Beginn der Veranstaltung ist 19:30 Uhr im Bistro 54.

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