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Boxen für die Demokratie | Ein bisschen Frieden: Die Konferenz im Rathaus | Unbezahlte Werbung: Literarischer Sammelband über Westfalen

Guten Tag,
wenn Sie heute an den Absperrungen vorbei auf den Prinzipalmarkt in Richtung Dom abgebogen sind, dann sind Ihnen vielleicht drei rote Boxsäcke aufgefallen. Die stehen normalerweise nicht auf dem Michaelisplatz. Aber normalerweise ist der Prinzipalmarkt auch nicht abgesperrt, doch heute war im Rathaus die zweite Westfälische Friedenskonferenz mit einigen hochrangigen Politiker:innen.
Auf den roten Boxbällen vor dem Rathaus waren drei Gesichter zu sehen: Donald Trump, Wladimir Putin und Xi Jinping – die Präsidenten der USA, Russlands und Chinas. Jetzt könnte man sich fragen: Was sollen gerade die Gesichter dieser drei Männer, die die Demokratie mit Füßen treten? Naja, gerade deshalb passen die Gesichter von Trump, Putin und Jinping so gut auf Boxsäcke. Wer seinen Gefühlen freien Lauf lassen wollte, der konnte heute beherzt zuschlagen. Das Motto: „Boxt gegen die Feinde der Demokratie!“
Hinter der Aktion steckt Thomas Goeken, Galerist aus dem Kuhviertel, mit einer Vorliebe für politische Kunst. Bereits bei der ersten Friedenskonferenz in Münster 2023 hatte er einen Sack zum Demokratiegegner-Boxen aufgestellt. Er wolle damit nicht nur Münsteraner:innen, sondern vor allem auch den politischen Besuch auf die steigenden Eingriffe in unsere Demokratie aufmerksam machen. Letzteres hat vermutlich nicht so gut geklappt, denn die Politiker:innen waren von den Absperrungen genauso betroffen wie die Passanten, nur halt in die andere Richtung.
Ein kleiner Seitenhieb auf den wirtschaftlichen Fokus der diesjährigen Konferenz, bei der man den Frieden im Programm erst einmal suchen musste. Aber dazu weiter unten mehr. (ani)
Heute lesen Sie im Brief:
- Musik-Campus: SPD sieht Projekt als gescheitert an
- Der neue Mietspiegel: Münster kratzt an der 10-Euro-Marke
- Neuer „Tatort“: Wieder mehr Klamauk als Krimi
- Martiniviertel: Aufhübschung beginnt im Mai
- Der Rürup: Friedliche Mittagspause
- Ein bisschen Frieden: Die Konferenz im Rathaus
- Fundbüro: Katz-und-Maus-Spiel an der Promenade
- Das Kita-Update: Schließungen und Anmeldezahlen
- Korrekturen: Zweimal daneben
- Ein-Satz-Zentrale: Mehr Busse nach Ostern
- Unbezahlte Werbung: Literarische Sammlung über Westfalen
- Drinnen und Draußen: Inklusive Party im Gleis 22
+++ Münsters Uni-Rektor Johannes Wessels gibt sich mit Blick auf den Musik-Campus optimistisch, doch was er konkret sagt, klingt anders. Die Uni Münster warte seit drei Jahren auf eine Finanzierungszusage, sagte Wessels den Westfälischen Nachrichten. Er sei enttäuscht über den Stillstand auf Landesebene. Die Stadt Münster hat offiziell zwar nichts mitgeteilt, aber in internen Runden deutlich gemacht, dass bis zur Kommunalwahl nichts mehr passieren werde. Für Münsters SPD ist das Projekt längst gescheitert. Die kulturpolitische Sprecherin der Fraktion, Ute Hagemann, macht dafür in einer Pressemitteilung das Land verantwortlich. Sie hoffe nun auf eine Alternative für das städtische Sinfonieorchester, die Musikschule und die freie Szene. (rhe)
+++ Allmählich kratzen die Mietpreise in Münster an der 10-Euro-pro-Quadratmeter-Marke. Das steht im neuen Mietspiegel, den die Stadt am Dienstagvormittag vorgestellt hat. Die ortsübliche Vergleichsmiete (also der Preis, den man für eine andere Wohnung mit ähnlicher Art, Ausstattung, Größe und Lage auch zahlen würde) liegt demnach bei 9,85 Euro pro Quadratmeter. Damit zahlen die Mieter:innen in Münster noch etwas weniger als in vergleichbaren Städten wie Bonn (9,94 Euro) oder Freiburg (10,81 Euro). Soviel vorerst zur Kurzfassung des Mietspiegels. Die Langversion lesen Sie nächste Woche im RUMS-Brief. (sfo)
++++ Eltern aus Münster haben eine Petition gestartet, um gegen die drohenden Kürzungen der Schulsozialarbeit an Grundschulen zu protestieren. Sie warnen davor, dass angesichts steigender psychischer Belastungen bei Kindern – wie Ängsten, sozialem Rückzug und Lernproblemen – gerade jetzt ein Wegfall dieser Unterstützung dramatische Folgen hätte. Hintergrund ist die geplante Neuverteilung der Stellen nach einem Indexwert, der zwar soziale Belastungen berücksichtigt, aber den Bedarf an vielen Schulen unberücksichtigt lässt. Bis zu zehn Grundschulen könnten dadurch künftig ganz ohne Schulsozialarbeit dastehen. Die Eltern fordern deshalb: Keine Schule ohne Schulsozialarbeit – und rufen zur Unterstützung ihrer Petition auf. (rhe)
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+++ Teuer Wohnen, gute Überleitung. Am Mittwochabend wetterte der Prof.-Dr.-Dr.-Boerne-Darsteller Jan Josef Liefers bei der „Tatort“-Premiere im Cineplex: „Wir gendern, wir sind divers, wir haben Pronomen, wir haben alles, aber wir haben keinen Wohnraum, weder für junge noch für alte Leute.“ Diesmal ermittelt die „Tatort“-Crew in Münsters wilder Studi-Szene: Ein paar arme Studierende, die vor dem Schloss kampieren müssen, weil sie kein WG-Zimmer in der Stadt gefunden haben, lassen es bei einer Drogen-und-Sauf-Party an der Uniklinik richtig krachen. Der sonst so aparte Professor Boerne stolpert unverhofft in die Sause und findet am Tag danach ein Video im Internet, das ihn beim hemmungslosen Abdancen zeigt. Super peinlich. Da sich Kommissar Thiel (Axel Prahl) über die Szenen beömmelt, kündigt ihm sein Vermieter Boerne aus Rache die Wohnung. Die Männerfreundschaft droht im Laufe des Sonntagskrimis zu zerbrechen, aber Sie werden’s kaum glauben: Am Ende wird alles gut. Zwischendurch geht das Comedy-Duo noch dem Rätsel nach, warum nach besagter Party ein Student tot aufgefunden wurde. Falls Sie sich für die Lösung interessieren: Am Sonntag läuft die „Tatort“-Folge mit dem fröhlichen Titel „Fideralala“ zum ersten Mal im Fernsehen, wie immer bei der ARD zur Primetime um 20:15 Uhr. Der Krimi wird der vorletzte mit Mechthild Großmann in der Rolle der dauerrauchenden Staatsanwältin Wilhelmine Klemm sein. Ein schönes Detail am Rande ist: Mit Isa Prahl (nicht verwandt mit Axel Prahl!) führte erstmals eine Münsteranerin Regie. Und: Unserer frühere Kollegin Ann-Marlen Hoolt hat den Krimi für die „Süddeutsche Zeitung” rezensiert. (sfo)
+++ Wohnen in Münster, Klappe, die Dritte: Die Stadt möchte das Martiniviertel aufwendig umbauen. Der erste Schritt geht schon im Mai los. Dann wird das Fernwärmenetz erweitert. Insgesamt sollen die Hörster-, die Martini- und die Stiftherrenstraße sowie der kleine Platz am Bült aufgehübscht werden. Als Ergebnis verspricht die Stadt „mehr Grün, mehr Aufenthaltsqualität, mehr Klimaschutz und mehr Raum für alle, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind“ (ungefähr so soll’s aussehen). Wenn alles glatt läuft, ist das neue Martiniviertel in drei Jahren fertig. Die Stadt schreibt allerdings, die Bauarbeiten seien „wegen der engen Straßenquerschnitte eine Herausforderung“. Toi, toi, toi, wir sind gespannt! (sfo)

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Ein bisschen Frieden
Die Weltpolitik kommt für einen Tag nach Münster. Zwei Frauen bringen bewegende Botschaften mit. Die Wirtschaft dominiert die Debatte. Und was macht die Friedenskonferenz mit der Stadt?
Es ist 9 Uhr auf dem Prinzipalmarkt. Knapp hundert Menschen warten auf Margot Friedländer. Die 103-jährige Holocaust-Überlebende wird heute den Friedenspreis bekommen. Am Morgen hat sie im WDR in einem Interview gesagt: „Ich hoffe, dass die Menschen klüger werden, dass sie Menschen als Menschen ansehen, was immer sie sind, unabhängig von Hautfarbe und Religion.“ Und jetzt wird es den ganzen Tag darum gehen, dass die Menschen aber immer noch nicht klüger sind.
Den Preis, den Margot Friedländer heute bekommen wird, gibt es schon sehr viel länger als die zwei Jahre alte Friedenskonferenz. Im Jahr 1998 bekam der damalige tschechische Präsident Václav Havel ihn als Erster. Es folgten Helmut Kohl, später Helmut Schmidt, im vergangenen Jahr Emmanuel Macron – Staatsmänner, vor allem aber Männer. Nur einmal, im Jahr 2002, bekam mit Carla del Ponte, der Chefanklägerin des Internationalen Strafgerichtshofs, eine Frau die Auszeichnung. Margot Friedländer ist die zweite. Aber sie bekommt nicht den regulären Friedenspreis, den gibt es erst 2026 wieder. Für ihren besonderen Einsatz für Menschlichkeit und Toleranz erhält Margot Friedländer eine zum ersten Mal vergebene Sonderausgabe. Es ist kompliziert, wie auch die Weltlage.
Vor der ersten Westfälischen Friedenskonferenz vor zwei Jahren hatte NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst gesagt: „Insbesondere die vergangenen Jahre haben uns gezeigt: Frieden ist keine Selbstverständlichkeit.“ Daran hat sich zwei Jahre später nichts geändert, Frieden ist eher noch weniger selbstverständlich geworden. Das bestätigt das Programm: Es geht um europäische Sicherheitskonzepte, Wirtschaftspolitik, Migration – und das alles mit dem besonderen Fokus auf Osteuropa und das Baltikum.
Margot Friedländer Tag
Zuerst bekommt Margot Friedländer aber ihren Preis. Reinhard Zinkann, der Vorsitzende der Wirtschaftlichen Gesellschaft für Westfalen und Lippe, nennt sie ein „lebendes Mahnmal“. Die Beschreibung fügte sich nahtlos in eine Beobachtung ein: Friedländer wird wie andere Holocaust-Überlebende, die öffentlich über ihre Vergangenheit sprechen, wie eine Art Trophäe der Aufarbeitungskultur von Veranstaltung zu Veranstaltung gereicht.
Als die 103-Jährige auf die Bühne getragen wird, merkt man, dass es ihr schwerfällt. Sie wird gestützt, das Mikrofon wird ihr gehalten. Sie hält eine kurze Rede, wählt ihre Worte mit Bedacht. „Ich spreche für alle Menschen, die umgebracht wurden, weil andere Menschen sie nicht akzeptiert haben“, sagt Friedländer. „Blut“ sei nicht in Religionen und Ethnien teilbar, es gebe nur „menschliches Blut“. Tosender Beifall.
Kurze Zeit später, gegen 11:30 Uhr, geht es für Friedländer wieder nach Berlin. Vor dem Rathaus stehen noch immer einige Münsteraner:innen und applaudieren ihr zur Abfahrt. Einer sticht aus der Menge hervor, er ruft: „Margot, we love you“ und „Heute ist Margot-Friedländer-Tag in Münster“. Der Mann hatte ihr zuvor ein selbstgebasteltes Geschenk übergeben: Flügel aus Federn und Regenbogenfarben. Die sollen für Freiheit stehen, sagt der Friedländer-Fan.
Keine halbe Stunde später steht kaum noch eine Person an der Absperrung. Auf dem Prinzipalmarkt wurde die Normalität nur kurze Zeit unterbrochen. Was im Rathaus passiert, bekommt hier niemand mit. Spätestens jetzt ist die Friedenskonferenz im Friedenssaal wie eine Parallelgesellschaft.
Die Friedenskonferenz findet ohne die lokalen Friedensinitiativen statt – die wurden gar nicht erst eingeladen. In einem offenen Brief an die Teilnehmer:innen fordert die Friedensinitiative Münster unter anderem die Unterzeichnung des Atomwaffenverbotsvertrags sowie friedliche Verhandlungen statt militärischer Aufrüstung. Damit diese Botschaft auch wirklich bei den Besucher:innen ankommt, empfingen Mitglieder der Friedensinitiative die Funktionäre schon am Morgen am Atlantic-Hotel, mit Plakaten und Friedensliedern.
Warnung vor Wiederholungsfehlern
Zurück in den Friedenssaal. Neben Margot Friedländer ist auch eine weitere Frau mit starker Symbolwirkung vor Ort: Sviatlana Tsikhanouskaya. Die belarussische Oppositionsführerin geht mit einem Foto ihres Mannes auf die Bühne. Er ist irgendwo in Belarus eingesperrt – wo genau, weiß sie nicht.
Seit zwei Jahren hat sie nichts mehr von ihm gehört. Tsikhanouskaya war 2020 anstelle ihres Mannes gegen Aljaksandr Lukaschenko bei den Wahlen angetreten und hatte die meisten Stimmen bekommen. Statt allerdings Lukaschenko als Präsidentin abzulösen, musste sie mit ihren Kindern nach Litauen fliehen. Danach rauschte eine Protestwelle durch das diktatorisch geführte Belarus. Als sie von ihren Eindrücken über die europäische Politik berichtet, ist es still im Saal. Ein emotionaler Moment.
Tsikhanouskaya sehe, dass die gleichen politischen Fehler sich wiederholen. Sie appelliert an die Deutschen, ihre Demokratie zu wahren und sich nicht von russischem Gedankengut „infiltrieren“ zu lassen. Ihre Rede beendet sie mit den Worten: „For me, peace will finally come, when my children can hug their dad“ (Frieden kommt für sie erst, wenn ihre Kinder endlich wieder ihren Vater umarmen können). Ihr Gesichtsausdruck spiegelt eine Mischung aus Hoffnung und Wut wider.
Dass die Wirtschaftliche Gesellschaft für Westfalen und Lippe das Event organisiert hat, merkt man am Rest des Tagesprogramms recht deutlich: Vorstände, CEOs und Geschäftsführer:innen großer Unternehmen diskutieren mit Politiker:innen über Wirtschaft. Dabei mag man sich fragen, ob der Name der Konferenz richtig gewählt wurde oder Wirtschaftskonferenz nicht der passendere Titel gewesen wäre. Aber dann wären vermutlich Friedländer und Tsikhanouskaya nicht gekommen. (ani)
Fundbüro

Dieses Foto, das uns ein RUMS-Leser von der Promenade schickt, zeigt ein schönes Katz-und-Maus-Spiel. Immer wieder sprühen Sprayer:innen Graffitti auf die weiße Mauer, die die Bundeswehr jedes Mal aufs Neue weiß streicht. Der Kommentar, der jetzt auf der Mauer zu lesen ist, sagt alles dazu. Haben Sie auch etwas in Münster gesehen, das Sie kurios finden oder das Fragen aufwirft? Schicken Sie uns gerne ein Foto per E-Mail.
Das Kita-Update
Im Sommer geht das neue Kitajahr los, doch in kürzester Zeit haben zwei Einrichtungen in Münster vorübergehend dicht gemacht. Was ist da los? Zeit für einen Zwischenstand:
+++ Die Kita „Wielerort“ in Hiltrup ist seit Ende März geschlossen, weil dort Ratten aufgetaucht sind. Genauer gesagt, in der Außenstelle der Kita, die sich in einem Container befindet. Die Ratten hatten sich so sehr durch den Boden des Containers geknabbert, dass sie bis in die Kita-Küche vorgedrungen sind. Da hilft auch kein Kammerjäger mehr. Jetzt muss die Küche drei Wochen lang saniert werden.
+++ Ende Juli schließt die Kita „Am Edelbach“ in Coerde vorübergehend. Der Grund dafür sind allerdings keine Nagetiere. Die Kita ist schlicht überlastet: „Am Edelbach“ arbeiten zu wenig Erzieher:innen, um alle Kinder adäquat zu betreuen. Wie die Stadt schreibt, besuchen überdurchschnittlich viele Kinder die Kita, die eine inklusive Betreuung brauchen. Bis zum Kitajahr 2026/27 will die Stadt ein neues Konzept für Kinder, Eltern und Fachkräfte ausarbeiten. So lange werden die Kinder auf andere Kitas in Coerde und Kinderhaus verteilt.
+++ Als wir vor Kurzem darüber berichteten, dass das Land Nordrhein-Westfalen erwartet, dass künftig weniger Kita-Plätze gebraucht werden, meldete sich eine RUMS-Leserin bei uns, die eine Kita in Münster leitet. Wir schrieben, dass in Münster entgegen des Landestrends noch Plätze fehlen. Unsere Leserin hat allerdings das gegenteilige Problem: Sie kann nicht alle Plätze besetzen, vor allem für Kinder über drei Jahre. Die Stadt bestätigt uns noch einmal, dass die Nachfrage größer ist als das Angebot: Für dieses Jahr sind gut 700 Anmeldungen mehr eingegangen, als Plätze zu vergeben sind. Unsere Leserin schreibt, die rückläufigen Anmeldungen könnten ihrer Kita Geldsorgen bereiten. Die Kitas werden in NRW nämlich mit einer Pauschale für jeden besetzten Platz finanziert. Bleiben Plätze frei, erhöht sich der finanzielle Druck, da die laufenden Kosten bestehen bleiben. Eine Beobachtung unserer Leser ist, dass immer mehr Eltern ihre Kinder unerwartet abmelden, weil die Familien ins günstigere Umland umziehen. (sfo)

Anonymer Briefkasten
Haben Sie eine Information für uns, von der Sie denken, sie sollte öffentlich werden? Und möchten Sie, dass sich nicht zurückverfolgen lässt, woher die Information stammt? Dann nutzen Sie unseren anonymen Briefkasten. Sie können uns über diesen Weg auch anonym Fotos oder Dokumente schicken.
+++ Im RUMS-Brief am Dienstag ist im Text über die E-Ladesäulen der Maßstab verrutscht. In Münster kommen auf tausend Menschen 1,4 Ladesäulen, nicht auf einen (analog auch für die übrigen Städte). Wir haben das korrigiert. (rhe)
+++ In der Ein-Satz-Zentrale ging es am Dienstag um den Investitionsstau im Kiepenkerlviertel, beziehungsweise um die Folgen – also Dinge, die das Stadtbild stören. In der Aufzählung nannten wir unter anderem fehlende öffentliche Toiletten. Die stören allerdings nicht so sehr, auch hier geht es eher um die Folgen. Das ist ebenfalls korrigiert. (rhe)
+++ Die Hallenbäder Mitte, Kinderhaus und Hiltrup sind in den Osterferien länger geöffnet, das Stadtbad Mitte auch an den Ostertagen. (Stadt Münster)
+++ Bald soll es leichter werden, die Fahrradgaragen Leezenboxen zu buchen und zu nutzen – und wahrscheinlicher, dort einen Platz zu bekommen. (Stadtwerke Münster)
+++ Das Startup „SaniUp“ aus Münster hat mit seiner Organisationssoftware für den Sanitätsfachhandel den Wettbewerb „NRW Hub Battle 2025“ und damit 5.000 Euro gewonnen. (Digitalhub Münsterland)
+++ Nach den Osterferien fahren die Buslinien 2, 10, 14 und 17 wieder häufiger. (Stadtwerke Münster)
+++ Die Bezirksregierung hat überprüft, ob eine 380-Kilovolt-Stromleitung zwischen Westerkappeln und dem Gersteinwerk sich mit Mensch und Natur verträgt – und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass das der Fall ist. (Bezirksregierung Münster)
+++ Die Sparkasse Münsterland Ost hat für das vergangene Jahr der Fusion mit der Sparkasse Beckum-Wadersloh eine gute Bilanz vorgelegt, allerdings mit ersten Anzeichen für Gegenwind: steigenden Kosten, einer gedämpften Einlagenentwicklung und das alles in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld. (Sparkasse Münsterland Ost)
+++ Beim Schülerzeitungswettbewerb der Provinzial-Kulturstiftung sind gleich zwei Schulen aus Münster ganz vorne gelandet: die Mathilde-Anneke-Gesamtschule und das Geschwister-Scholl-Gymnasium. (Antenne Münster)
+++ Über 17.000 Studierende in Münster jobben neben dem Studium – also ungefähr zwei Drittel (65 Prozent). (Landesbetrieb IT NRW)
+++ Zum neuen Jahr will die Uni Münster ihren bundesweit einmaligen „Campus der Theologien“ eröffnen und dabei als erste deutsche Uni eine Fakultät für islamische Theologie gründen. (Westfälische Nachrichten)
+++ Eine neue Studie zeigt, dass Menschen nicht auf freien Autobahnen am schnellsten fahren, sondern oft erst bei leichtem Verkehr. (Uni Münster)
Die Region zwischen Münster, dem Bergischen Land und Ostwestfalen, die wir heute Westfalen nennen, hat seit ihrer ersten Erwähnung im Jahr 775 viel erlebt. Passend zum 1250-jährigen Jubiläum hat der Coesfelder Elsinor-Verlag vor Kurzem ein Buch herausgebracht, das die westfälische Geschichte neu erzählt. Autor:innen aus unterschiedlichen Ecken Westfalens (von denen neun aus Münster kommen) widmen sich aus ihrer eigenen Sicht der Region. Zum Beispiel dichtend, erzählend oder autobiografisch. Der Sammelband „Mehr als Kirche, Kohle, Kiepenkerl“ ist ein literarisches Porträt von Westfalen, das nicht nur historisch informiert, sondern auch unterhaltend geschrieben ist. Mitherausgeberin ist Katja Angenent, eine unserer „Drinnen und Draußen“-Beauftragten. Die 276 Seiten kosten 22,50 Euro. (aze)
Hier finden Sie alle unsere Empfehlungen. Sollte Ihnen ein Tipp besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!
Annalena Zernott hat heute in den Veranstaltungskalender geschaut. Das sind ihre Empfehlungen:
+++ Wenn Sie gerade Ihren Bachelor beenden oder sich beruflich noch mal umorientieren wollen, dann kommen Sie morgen in die Mensa am Ring. Bei der „Master and More“-Messe können sich Interessierte von 9:30 Uhr bis 16 Uhr informieren. Vor Ort sind Hochschulen, Studienberater:innen und Stiftungen, die Sie bestimmt auf neue Ideen bringen. Der Eintritt ist frei, hier können Sie sich anmelden.
+++ Das musikalische Anschlussprogramm an die Master-Messe findet morgen um 19 Uhr im Foyer der Westfälischen Schule für Musik statt. Dann spielen Lehrende der Musikschule Werke auf Gitarre, Klavier, Gesang, Kontrabass, Harfe und Flöte. Hier und bei Instagram finden Sie nähere Hinweise zu dem kostenlosen Konzert.
+++ Apropos: Am Sonntag findet in der Westfälischen Schule für Musik noch ein anderes Konzert statt. Dann geht es um die Komponistin Fanny Hensel, die Schwester von Felix Mendelssohn. Einige ihrer rund 400 Werke werden ab 15 Uhr dargeboten. Freier Eintritt.
+++ Im RUMS-Brief vom Dienstag haben wir die frohe Botschaft schon verkündet: Die Kirschblüten im Kreuzviertel blühen endlich. Wenn Sie mal vorbeischauen wollen, dann kommen Sie am Sonntag von 12 bis 18 Uhr in die Schulstraße. Zwischen „Mutter Birken“ und „Zukunftswerkstatt“ wird hier Kirschblütenfest gefeiert.
+++ Die Lebenshilfe Münster ruft eine neue inklusive Party für alle Kinder und Jugendlichen bis 18 Jahre ins Leben: den Brausepalast. Die Premiere ist übermorgen von 14 bis 18 Uhr im Gleis 22. Wer mag, bringt eine erwachsene Begleitperson sowie einen Gehörschutz mit. Vor Ort gibt’s Waffeln, Getränke und Musik von Live-DJs.
Am Dienstag schreibt Ihnen Ralf Heimann. Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende!
Herzliche Grüße
Anna Niere
Mitarbeit: Sebastian Fobbe (sfo), Ralf Heimann (rhe), Jan Große Nobis (jgn), Annalena Zernott (aze) – das bedeutet: Die einzelnen Texte im RUMS-Brief sind von der Person geschrieben, deren Kürzel am Ende steht. Lektorat: Maria Schubarth
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PS
Weißer Spargel mit gelblich-sämiger Hollandaise-Soße, dazu Kartoffeln – dieses Gericht wird vermutlich bei vielen in nächster Zeit auf dem Teller liegen. Denn ich darf heute freudig verkünden, dass die Spargelsaison im Münsterland eröffnet ist. Gestern hat der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband gemeldet, dass die ersten Spatenstiche (man sieht es auf dem Foto) gesetzt wurden und der Spargel aus der Erde geholt wurde. Da bleibt mir vor lauter Euphorie wenig hinzuzufügen. Zwei kleine Tipps habe ich dennoch: Achten Sie auf den Preis. Im vergangenen Jahr lag er irgendwo zwischen 16 und 19 Euro. Das könnte in diesem Jahr ähnlich ausfallen. Wenn Sie mal etwas anderes als die klassischen Spargelrezepte ausprobieren wollen, kann ich Ihnen dieses Risotto mit Erbsen und Spargel empfehlen. (ani)
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