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Die Studis sind zurück | Ein Rundgang durchs Uni-Münster | Spiekerladen
Guten Tag,
heute nehmen wir Sie mit auf einen kleinen Spaziergang durch das studentische Münster. Davon war in den letzten eineinhalb Jahren ja nicht so viel zu sehen. Seit dem Sommersemester 2020 liefen fast alle Veranstaltungen digital ab. Aus einem Online-Semester wurden zwei, dann drei.
Wenn alles nach Plan läuft, wird in diesem Wintersemester aber alles besser: Die Vorlesungen und Seminare an der Uni Münster und FH Münster finden wieder in Präsenz statt.
Wie hat sich die Uni darauf vorbereitet? Klappt das alles wie geplant? Und was bedeutet das für den Rest der Stadt? Wir haben nachgefragt.
Quasi Herdenimmunität
Fangen wir mit einer guten Nachricht an:Etwa 94 Prozent der Studierenden und sogar 97 Prozent der Beschäftigten an der Uni Münster sind geimpft. Auch an der FH liegt die Impfquote vermutlich über dem Bundesdurchschnitt. Genaue Zahlen liegen noch nicht vor, schreiben mir der Hochschulrektor Frank Dellman und Kanzler Guido Brebaum in einer gemeinsamen Stellungnahme. Rund 9.000 der insgesamt etwa 15.000 Studierenden hätten aber bereits in den ersten Tagen des Semesters ihr Impfzertifikat nachgewiesen.
Zum Vergleich: In der Gruppe der 12- bis 17-Jährigen sind in Münster etwa 64 Prozent geimpft. Von den 18- bis 59-Jährigen sind es 88 Prozent und bei den über 60-Jährigen liegt die Impfquote bei 97 Prozent (Stand: 11. Oktober). Es ist also auch den insgesamt rund 60.000 Studierenden zu verdanken, dass die Impfquote in Münster so hoch ist.
Studierende haben Angst vor Kontaktbeschränkungen und Einsamkeit
Dass sich so viele Studierende haben impfen lassen, hat möglicherweise nicht nur damit zu tun, dass sie sich vor einer Erkrankung fürchten und die Schnelltests inzwischen Geld kosten. Es kann gut sein, dass viele von ihnen Angst haben, noch einmal einen Winter zu erleben wie den vergangenen.
Denn das Online-Studium hatte für Studierende dieselben Folgen, die viele Menschen auch aus ihrem Berufsleben kennen. Sie haben zu Hause gelernt und versucht, so gut wie möglich in Kontakt zu bleiben. Ich habe in einem Forschungsseminar meines Masterstudiums zum Beispiel ein Jahr lang mit drei Kommiliton:innen zusammen an einer Studie gearbeitet. Wir trafen uns in Zoom-Konferenzen, hatten eine WhatsApp-Gruppe und etliche Google-Ordner und -Dokumente, in denen wir unsere Arbeit zusammentrugen. Im Juni bekamen wir die Note für unseren Abschlussbericht. Im September haben wir darauf angestoßen. Eine Kommilitonin habe ich an diesem Abend zum ersten Mal persönlich getroffen.
Auch wenn sich die Online-Lehre nach einiger Zeit ganz gut eingependelt hatte, war das Online-Leben insgesamt doch eher bescheiden. Viele Studierende haben psychisch stark unter den Einschränkungen gelitten, das zeigt diese Studie der Kaufmännischen Krankenkasse. Sie fürchten, dass auch in diesem Herbst und Winter wieder Kontaktverbote kommen könnten und sie deshalb keine neuen Freundschaften schließen, Partner:innen kennenlernen oder berufliche Nachteile haben.
Planung unter erschwerten Bedingungen
Durch die Quasi-Herdenimmunität stehen die Chancen auf ein halbwegs normales Wintersemester nicht schlecht. Aber auch eine hohe Impfquote muss kontrolliert werden, und es gibt noch mehr Vorgaben für den Uni-Alltag. Bloß: welche? Die Hochschulen müssen gleich drei Corona-Verordnungen berücksichtigen: Die neue Corona-Schutzverordnung sieht vor, dass Hochschulen ihr eigenes Zugangskonzept entwerfen, „das durch ein System von mindestens stichprobenartigen Überprüfungen eine möglichst umfassende Kontrolle aller Veranstaltungsteilnehmenden sicherstellt“ (dazu gleich mehr). Gleichzeitig gelten auch noch die Corona-Arbeitsschutzverordnung und die Corona-Epidemie-Hochschulverordnung. „Und diese drei Verordnungen sind weder in der zeitlichen Abfolge noch inhaltlich aufeinander abgestimmt“, sagt uns Rektor Johannes Wessels. Das habe es sehr schwer gemacht, das Präsenzsemester zu planen. „Noch vier Wochen vor dem Start der Vorlesungen gab es noch überhaupt keine Klarheit darüber, wie der Zugang zu Lehrveranstaltungen zu prüfen ist“, sagt Wessels.
Die Uni-Leitung entschied sich für eine Lösung, die größtmögliche Sicherheit bieten soll: Sie lässt 3G-Nachweise nicht nur stichprobenartig überprüfen, sondern immer. Bei einer BWL-Vorlesung mit 600 bis 800 Studierenden kann das natürlich einige Zeit dauern. Um die Kontrollen zu beschleunigen, hat die Uni deshalb sogenannte 2G-Sticker eingeführt, die die Studierenden auf ihren Studierendenausweis kleben können. So lässt sich schneller nachvollziehen, ob eine Person geimpft oder genesen ist.
Verwaltungs- und Lehrpersonal kontrolliert 3G-Nachweise
Und wer schaut sich vor der Vorlesung die bestickerten Ausweise an? Eigentlich sollte das Unternehmen Studenta Worx für die Einlasskontrolle verantwortlich sein und Student:innen dafür einstellen, wie Johannes Wessels erklärt: „Die Idee war, dass Studierende sich vor Beginn ihrer eigenen Vorlesungen und Seminare an der 3G-Kontrolle beteiligen – nach einer entsprechenden Einweisung natürlich.“ Natürlich.
Die Uni habe damit versucht, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, weil gleichzeitig Jobs für Studierende geschaffen werden sollten. Eine Woche vor Vorlesungsbeginn habe man festgestellt, dass Studenta Worx „verständlicherweise Mühe hatte, dermaßen schnell so viele Leute für die Kontrollen zu rekrutieren“, so der Rektor. Deshalb hat die Uni Personal aus der Verwaltung abgezogen und Lehrpersonen gebeten, die Studierenden bei kleineren Veranstaltungen selbst zu kontrollieren. Immerhin hat die Uni dadurch offenbar Geld gespart. Statt den 1,5 bis 2 Millionen Euro, die noch vor einem Monat für die 3G-Kontrollen angesetzt wurden, gehe man jetzt von etwas über 1 Million Euro aus, sagt Uni-Pressesprecher Norbert Robers. Mit Blick auf die hohe Impfquote hoffe man aber, in Zukunft nicht mehr alle Veranstaltungen kontrollieren zu müssen, ergänzt Wessels. Andere Hochschulen, zum Beispiel die Uni in Heidelberg, würden das bereits so handhaben.
In den Lehrveranstaltungen, den Bibliotheken und den Mensen gilt zudem die Maskenpflicht. Mit einigen Ausnahmen: Eine Studentin erzählte mir von einem Sprachkurs, dessen Teilnehmer:innen beschlossen haben, auf die Masken zu verzichten. Dafür würde aber der Mindestabstand eingehalten. Die AStA-Vorsitzende Madita Fester geht davon aus, dass das demnächst auch an anderen Orten so geregelt werden könnte. „Die Bibliotheken sind kaum ausgelastet“, sagt sie, „eventuell kann man da auf Masken verzichten.“ Die Entscheidung darüber liegt zwar beim Rektorat, aber es sitzen Vertreter:innen des AStA im Krisenstab der Uni. Vorschlagen könnten sie es also.
Eine logistische Großaufgabe
Bisher läuft es also ganz gut, aber die Semestervorbereitungen waren vor allem für die Dozent:innen sehr aufwendig, weil sie ihre Veranstaltungen planen und Räume buchen mussten, bevor die Regeln feststanden. Hätten sie auch die Möglichkeit gehabt, einfach weiter digital zu unterrichten? Nein, im Normalfall nicht. Denn die Corona-Epidemie-Hochschulverordnung schreibt grundsätzlich die Präsenzlehre vor. Wenn eine Lehrperson eine Veranstaltung ausschließlich digital abhalten will, muss sie „zwingende Gründe“ angeben, so schreibt es das Rektorat in einer E-Mail an die Belegschaft. Aber was sind zwingende Gründe? Das scheint niemand genau zu wissen. Uni-Sprecher Robers kann mir keine nennen. Er kenne aber auch keinen Fall, in denen Lehrveranstaltungen ausschließlich digital ablaufen. Es habe sich ja auch eine große Mehrheit der Studierenden die Rückkehr zur Präsenzlehre gewünscht. Das sei also auch im Interesse der Studierenden so. Dozent:innen können aber entscheiden, ihre Veranstaltung parallel zu streamen.
Eine Lehrperson, die ihren Namen hier lieber nicht lesen möchte (ich kenne sie aber), schreibt mir, dass einige Dozent:innen Veranstaltungen vorab ausschließlich digital geplant hatten. Dann mussten sie aber doch kurzfristig Räume dafür suchen – sie hatten keine „zwingenden Gründe“ parat.
Insgesamt gibt es rund 550 Seminarräume und Hörsäle, alle ließ die Uni-Verwaltung in den drei Wochen vor Vorlesungsbeginn prüfen. Die meisten bestanden den Corona-Tauglichkeitstest. Nur rund ein Dutzend Räume sei bei der Kontrolle durchgefallen, etwa weil man sie nicht gut lüften konnte, berichtet Norbert Robers. Das betreffe vor allem kleinere Seminarräume. Die ersetzt die Uni nun mit 24 mobilen Containern, die zum Beispiel am Bispinghof oder direkt am Schloss aufgestellt wurden. In einzelnen Räumen habe man die Platzzahl reduzieren oder eine CO2-Ampel beziehungsweise Belüftungsanlage einbauen müssen, sagt der Uni-Sprecher.
Wie wir aus Dozent:innenkreisen hörten, geht es um rund 50 Räume, die nicht mehr voll besetzt werden können. Und in einigen Fällen bedeutet „Platzzahl reduzieren“: Räume können quasi gar nicht genutzt werden, weil etwa statt zehn nur noch fünf Plätze besetzt werden dürfen – und so kleine Seminare gibt es gar nicht.
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Doppelbelastung für den Wohnungsmarkt
Wir verlassen jetzt mal die Lehrräume. Sie sind zwar wichtig. Aber für viele Studierende lautet im Moment die existenzielle Frage, wo sie sich außerhalb der Seminarzeiten aufhalten sollen. Nachts zum Beispiel. In Münster eine bezahlbare Wohnung zu finden, ist ja nie ganz einfach. Und wie fast immer zum Semesterstart hat der AStA wieder dazu aufgerufen, Schlafplätze für Studierende zur Verfügung zu stellen.
Was dieses Semester erschwerend dazu kommt: Auch viele Studierende, die schon ein, zwei oder drei Semester in Münster studieren, ziehen jetzt erst in die Stadt. Darauf war man vorbereitet. Zumindest theoretisch. „Das Studierendenwerk versucht, durch Notunterkünfte den Bedarf zu decken“, sagt die AStA-Vorsitzende Fester. Damit habe die Einrichtung die Situation zwar erst einmal gut abgefangen, aber das sei natürlich keine Dauerlösung.
Wenn man sich die Zahlen anschaut, sind die Notquartiere tatsächlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Es gibt 22 Ein-Bett-Notunterkünfte, vier davon sind für internationale Studierende vorgesehen. Nur zwei der Betten sind zurzeit noch frei, erklärt mir Gisbert Schmitz, der Sprecher des Studierendenwerks. Gleichzeitig warten über 3.500 Studierende auf einen dauerhaften Platz in einem der Wohnheime. Das komme (außer in den vergangenen drei Corona-Semestern) immer mal wieder vor, sagt Schmitz. Und das bedeutet für beide Seiten Druck: „Im Schnitt müssen Studierende sechs Monate warten, bis ein Platz frei wird.“
Insgesamt bietet das Studierendenwerk rund 5.300 Wohnplätze an, auch das deckt nur einen Bruchteil des gesamten Bedarfs an Wohnraum für die 60.000 Studierenden ab. Wo sollen sie also hin? Die Stadt schreibt auf meine Anfrage, dass gerade weitere Studierendenwohnungen gebaut werden. Dazu gehören das Leoland mit 140 Wohnungen an der Steinfurter Straße und mindestens 72 Apartments im neuen York-Quartier. Das bischöfliche Studierendenwerk baut zudem noch 200 Studierendenwohnungen am neuen Tita-Cory Campus an der Fliednerstraße. Bis zumindest ein Teil dieser Wohnungen fertig ist, dauert es allerdings noch bis mindestens nächstes Jahr. Dem „Doppeljahrgang“ werden sie also erst einmal nicht helfen können.
Ansturm auf die Buchhandlungen, Schlange vor dem Copyshop
Auch wenn es hier und da noch etwas chaotisch läuft – eigentlich klingt das ja alles wieder wie früher. Der ganz normale Wahnsinn eben. Oder?
In den vielen Geschäften in Campusnähe herrscht jedenfalls Erleichterung. „Die letzten Semester waren fast wie ausgestorben“, sagt mir Jannike Volkmann von der Universitätsbuchhandlung Krüper. Die Studierenden hätten zwar auch während der Online-Semester Bücher gebraucht und bestellt, aber es blieb im Prinzip die komplette Laufkundschaft aus. Jetzt haben offenbar auch die Studierenden Nachholbedarf: „Wir haben regelrechte Anstürme nach den Vorlesungen.“
Auch Frank Muhle klingt am Telefon glücklich darüber, dass wieder mehr Studierende in seinen Copyshop an der Frauenstraße kommen, etwa um vor den Vorlesungen Skripte auszudrucken. Doch wegen der Abstandsregeln stößt das kleine Geschäft auch regelmäßig an seine Kapazitätsgrenzen, und nicht selten stehen die Kund:innen draußen Schlange.
Ganz beim Alten ist es also noch nicht. Das merkt Muhle auch daran, dass noch immer weniger Seminararbeiten gedruckt werden. Denn die Uni Münster und viele weitere Hochschulen haben während der Online-Semester eingeführt, dass nicht immer ein gedrucktes Exemplar abgegeben werden muss – nur bei Bachelor- und Masterarbeiten ist das weiter verpflichtend. Für sein Geschäft sei es trotzdem „existenzberuhigend“, dass die Präsenzlehre wieder losgeht, erzählt Muhle.
Diesen letzten Satz würden wohl auch die vielen Gastronom:innen unterschreiben, die normalerweise die Studierenden mit Kaffee und Snacks versorgen. Niklas Blömeke vom Café Fam bei der Unibibliothek sagt mir, das Viertel rund um die ULB sei „wie ausgestorben“ gewesen. Einen Außer-Haus-Verkauf habe er während der Online-Semester gar nicht erst versucht, und auch in diesem Sommer habe man nur langsam den Betrieb wieder hochfahren können: „Es war sehr schwierig, so kurzfristig Personal zu finden.“ Inzwischen sind nicht nur die Kund:innen zurück, sondern mit den neuen Studierenden kamen auch neue Mitarbeiter:innen.
Nun waren wir bei unserem kleinen Rundgang durch die Stadt fast an allen Orten, die für Studierende wichtig sind. Aber was ist mit dem Nachtleben? Nach dem Corona-Ausbruch im Cuba Nova ist es ja glimpflich ausgegangen, bei den Partygästen haben sich offenbar kaum weitere Menschen angesteckt. Krisenstabsleiter Wolfgang Heuer warb am Freitag im Interview mit den Westfälischen Nachrichten für das 2G-Modell, also dafür, dass Clubs nur geimpfte und genesene Personen einlassen. Viel mehr kann die Stadt nicht tun, offiziell gilt die 3G-Regel.
Die Stadt schreibt mir auf meine Anfrage, besondere Maßnahmen angesichts vermehrter Partys seien derzeit nicht vorgesehen. Allerdings werde das Ordnungsamt wenn nötig gegen „negative Begleiterscheinungen“ vorgehen. Damit ist wohl der Müll auf der Aaseewiese gemeint, so etwas kennen wir ja noch aus der Zeit vor Corona.
Im RUMS-Brief am Freitag ging es darum, ob Wasserstoff-Technologien in Münster eine Zukunft haben, und wenn ja, welche. Und darum, woher Wasserstoff überhaupt kommt. Wir hatten in dem Text geschrieben, er werde in Elektrolyseuren aus Wasser hergestellt. Das war nur halb richtig, wie uns unser Interviewpartner Kai Tenzer schreibt. Denn das gilt nur für den grünen Wasserstoff – also den, der mithilfe von erneuerbaren Energien aus Wasser gewonnen wird.
Der sogenannte graue Wasserstoff wird aus Erdgas gewonnen. Und zwar nicht in einem Elektrolyseur, sondern in Dampfreformern oder Methancrackern. Letztere heißen so, weil Methancracken ein anderes Wort für den Fachbegriff Methanpyrolyse ist, und das bedeutet: die Zerlegung von Methan in Wasserstoff und Kohlenstoff (das haben wir hier nachgelesen).
Wir hatten am Freitag auch kurz erwähnt, dass es (unter anderem) auch blauen und türkisen Wasserstoff gibt, diese Farben aber nicht näher erklärt. Wenn Sie sich dafür interessieren und zum Beispiel wissen möchten, wo dabei jeweils das CO2 bleibt: Kai Tenzer empfiehlt diese Seite zum Nachlesen. Vielen Dank dafür!
Heute Nachmittag war die Koordinierende Covid-Impfeinheit (KoCI) auf Station in Angelmodde. Falls Sie den Termin verpasst haben, sich aber gern noch zweit- oder drittimpfen lassen wollen: Am 27. Oktober ist das mobile Impfteam von 13 bis 17 Uhr am Stadthaus 2 am Ludgerikreisel.
Leider gibt es einen weiteren Todesfall: Ein 90-jähriger Mann ist an einer Corona-Infektion gestorben. Insgesamt sind in Münster seit Beginn der Pandemie 131 Menschen im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben. Aktuell gelten 182 Münsteraner:innen als infiziert. Zwölf von ihnen werden im Krankenhaus behandelt, fünf davon auf der Intensivstation. Zwei Menschen werden beatmet.
Im Spiekerladen vom Bauernhof Renfert-Deitermann in Gittrup bekommen Sie alles, was Ihr Hofladen-Herz begehrt: frisches Gemüse, Wurst- und Käsewaren, Brot und saisonale Spezialitäten wie Spargel oder Erdbeeren. Zugegeben, dafür ist es jetzt ein bisschen zu spät, dafür aber nicht für das Oktober-Fruchtgemüse schlechthin: Kürbis. Die passenden Rezeptideen gibt es gleich dazu. Und wenn Sie Ihren Kürbis lieber aushöhlen und eine Kerze reinstellen wollen, Zierkürbisse gibt es dort auch.
Hier finden Sie alle unsere Empfehlungen. Sollte Ihnen ein Tipp besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!
+++ Morgen und am Donnerstag können Sie sich im LWL-Landeshaus die Ausstellung über die Lebensumstände in psychiatrischen Anstalten bis in die 70er-Jahre anschauen. Unter dem Titel „Die ‚brutale Realität‘ in der Anstaltspsychiatrie sichtbar machen“ zeigen der LWL und die Uni Münster Fotografien, die ein damaliger Mitarbeiter in der Warsteiner Psychiatrie aufgenommen hat. Zusammen mit zeitgenössischem Filmmaterial zeichnen diese ein bedrückendes und wichtiges Bild der damaligen Zustände. Die Ausstellung ist von 15 bis 18 Uhr geöffnet.
+++ Für den Fall, dass Ihnen die Ideen für das Herbstferienprogramm Ihres Kindes ausgehen, schlägt meine Kollegin Eva Strehlke den Feriennachmittag „Baum, Bäume, Wald“ im LWL-Naturkundemuseum vor. Am Donnerstag ab 14:30 Uhr können Kinder ab 8 Jahren hier einiges über Bäume lernen. Die Kosten betragen 5 Euro pro Kind, für die telefonische Voranmeldung müssen Sie morgen zwischen 8:30 und 12:30 Uhr oder zwischen 14 und 15:30 Uhr unter 0251 5916050 anrufen.
+++ Münsters Theaterlandschaft ist vielfältig, vom großen Varietétheater bis zum Puppentheater ist alles dabei. Eins, das vielleicht noch eher als Geheimtipp gilt, ist das Kammertheater „Der kleine Bühnenboden“. Wobei: Vielleicht ist die Bezeichnung Kämmerchen aktuell passender. Die üblichen 50 Plätze wurden wegen Corona auf 35 reduziert. Wie gemütlich das aber sein kann, können Sie zum Beispiel am Freitag um 19 Uhr erleben, bei einer stürmischen Shanty-Comedy-Seefahrt. Was es damit auf sich hat? Nun, ich verrate Ihnen mal so viel: Es geht um „betrunkene Matrosen“, die Lieder singen. Interesse? Ein paar Tickets gibt es noch.
Am Freitag schreibt Ihnen wieder Constanze Busch. Bis dahin wünsche ich Ihnen eine schöne Woche!
Herzliche Grüße
Johanne Burkhardt
Mitarbeit: Constanze Busch, Alina Köller, Eva Strehlke
PS
Im Postfach unserer Redaktion landen fast jeden Tag Polizeimeldungen. Und wir haben da einen Verdacht: Es scheint eine Art unguter Wettbewerb zu laufen, wer sich am betrunkensten in den Straßenverkehr stürzt. Auf dem unrühmlichen Platz 1 der letzten zwei Wochen liegt mit 2,12 Promille ein E-Scooter-Fahrer. Wenigstens war er aber nur auf der Promenade unterwegs, der mit 1,84 Promille zweitplatzierte Radfahrer segelte mit Handy am Ohr auf der Mauritzstraße in eine Polizeikontrolle. Und ein Autofahrer schlief mit 1,68 Promille auf der A1 am Steuer ein und wachte (unverletzt) neben der Leitplanke auf, die er kurz zuvor gerammt hatte. Außer Konkurrenz fährt der Radfahrer, der mit 1,34 Promille zwar am wenigsten betrunken war. Aber dafür ist er direkt ins Tor der Polizeiwache am Friesenring gebrettert.
Falls Sie sonst gern in Konkurrenzkämpfe einsteigen, noch ein kleiner Hinweis: Bitte nicht nachmachen!
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