Das F24 bleibt | Gaskrise, Stadtwerke, Schwimmbäder: das Energie-Update | Nager in der Schule

Porträt von Constanze Busch
Mit Constanze Busch

Guten Tag,

normalerweise bestehen Nachrichten daraus, dass sich Dinge verändern. Heute beginnen wir mit etwas, das bleibt, wie es ist. Und das ist trotzdem eine Nachricht, sogar eine sehr schöne, wie ich finde. Und sie lautet: Das F24 bleibt. Das Haus an der Frauenstraße 24 ist, wie man so schön sagt, eine Institution in Münster. Es war in den 1970er-Jahren eins der ersten besetzten Häuser in Deutschland, inzwischen steht es unter Denkmalschutz und ist als Gesamtkunstwerk nicht aus der Stadt wegzudenken. In den oberen Etagen leben immer noch Student:innen in vergleichsweise günstigen Wohnungen. In der Kulturkneipe im Erdgeschoss gibt es schöne Veranstaltungen und ganz fantastisches Essen.

Damit das alles so bleiben kann, hat die Wohn- und Stadtbau das Haus jetzt dem Immobilienunternehmen LEG abgekauft. Und das ist doch zwischen all den schlechten Nachrichten dieser Tage einfach: schön. (cbu)

Kurz und Klein

+++ Heute weht am Rathaus eine Flagge, die die Stadt schon am 24. Februar gehisst hatte: eine weiße Taube auf grünem Grund. Das ist das Symbol der Organisation Mayors for Peace, also Bürgermeister:innen für den Frieden, der mehr als 8.000 Städte in 166 Ländern auf der ganzen Welt angehören. Am 24. Februar war die Flagge ein Zeichen gegen den russischen Angriff auf die Ukraine. Heute soll sie laut der städtischen Mitteilung an „das Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag (erinnern), der 1996 feststellte, dass die Gefahr durch Nuklearwaffen und deren Verwendung dem Völkerrecht widersprechen.“
Jetzt, 26 Jahre später, beschäftigt sich der Internationale Strafgerichtshof (ebenfalls in Den Haag) mit möglichen Kriegsverbrechen in der Ukraine. Es kommentiert Dmitri Medwedew, der frühere russische Präsident: „Die Idee, ein Land zu bestrafen, das über das größte Atomwaffenarsenal verfügt, ist an und für sich absurd.“ (cbu)

+++ An 27 städtischen Schulen wird während der Sommerferien umgebaut und saniert, für insgesamt 3,4 Millionen Euro, meldet die Stadt. Außerdem werde das Ludwig-Erhard-Berufskolleg für 2,2 Millionen Euro „energetisch fit gemacht“. Das liest sich erstmal alles sehr hübsch. Und dann informiert die Stadtverwaltung im Plauderton darüber, dass an der Eichendorffschule in Angelmodde acht Klassenräume saniert werden, für 200.000 Euro. Denn: „Der Klassentrakt aus den 70er Jahren (sic) verfügte über nahezu keine Wärmedämmung zwischen Kaltdach und den abgehängten Decken. Nicht nur Wärme konnte ungehindert nach draußen gelangen, auch Nager hatten leichtes Spiel, über das Dach auf die Decken aus Holzpaneelen der Klassenräume zu gelangen.“ Nager. Später im Text taucht noch das Wort „Geruchsbelästigung“ auf, offenbar auch im Zusammenhang mit den Tieren. Auf Verwaltungsdeutsch nennt man sowas wohl einen Investitionsstau. Man könnte auch sagen: eine Zumutung. (cbu)

+++ Der Immobilienkonzern Vonovia, der in Münster knapp 700 Wohnungen vermietet, will wegen der steigenden Gaspreise zwischen 23 und 6 Uhr die Zentralheizung drosseln. Das berichtet zum Beispiel der Spiegel. Die Räume würden dann höchstens noch 17 Grad warm. Vonovia will damit den Gasverbrauch um acht Prozent senken und die Mieter laut einem Tagesschau-Bericht „vor horrenden Kostensteigerungen bei der Gasabrechnung bewahren.“ Tagsüber soll die Heizung nicht eingeschränkt werden, das warme Wasser überhaupt nicht. Der Mieterbund hält das Vorhaben trotzdem für unzulässig. (sfo)

Korrekturhinweis: In einer früheren Version des Textes hieß es, die Heizung und das warme Wasser sollten tagsüber nicht eingeschränkt werden. Tatsächlich ist das warme Wasser aber überhaupt nicht von der Einschränkung betroffen.

Wie es weiterging

Nach dem Verkehrsversuch an der Wolbecker Straße hat die Stadt Münster einen Drei-Stufen-Plan entworfen, mit dem sie die Straße vom Servatiiplatz bis zum Hansaring umgestalten möchte. Der gesamte Prozess soll gemeinsam mit den Bürger:innen entwickelt werden, damit die Belange von Anwohnenden, Pendler:innen, aber auch von der Gastronomie und Kultur berücksichtigt werden. Kürzlich haben bei einem Werkstattgespräch Privatleute und Vertreter:innen der Verwaltung über die einzelnen Maßnahmen diskutiert. Hier einmal die Pläne im Überblick:

  • Stufe I: Zuerst kommen noch in diesem Halbjahr kleinere Maßnahmen dran, die schnell umzusetzen sind. Dabei geht es vor allem um die Nutzung von Flächen, teilt uns das Kommunikationsamt auf Anfrage mit. Wenn alles nach Plan läuft, sollen einige Parkplätze in Fahrradstellplätze umgewandelt und von Blumenkübeln eingefasst werden. Mit mehr Grünzeug und Sitzplätzen ist im zweiten Quartal 2023 zu rechnen.
  • Stufe II: Ab 2023 müssen Radfahrende auf der Straße fahren und das Tempo von Auto- und Radfahrenden soll angeglichen werden, was konkret wohl bedeuten wird: Die Autos müssen langsamer fahren. Es soll leichter werden, auf der Höhe von Rewe und Dm die Straßenseite zu wechseln, und auf dem Rewe-Gelände könnte ein sogenanntes Mobility Hub erprobt werden.
  • Stufe III: Mit diesen ersten Maßnahmen soll sich kurz- und mittelfristig schon einiges verbessern. Langfristig soll für die Wolbecker Straße ein Gesamtkonzept entstehen, eine Ausschreibung bereitet die Stadt gerade vor. Auch daran sollen wieder die Bürger:innen beteiligt werden.

Beim Bürgergespräch ging es um die Maßnahmen aus Stufe I, außerdem um Themen wie Barrierefreiheit, Klimaanpassung und konsumfreie Räume. Helga Hendricks vom Klimabeirat Münster sagte gegenüber RUMS, der Beteiligungsprozess sei eine gute Möglichkeit gewesen, um Eindrücke auszutauschen. Sie hätte es aber befürwortet, wenn Vertreter:innen aus übergreifenden Verwaltungsbereichen anwesend gewesen wären, etwa vom Umweltamt oder von der Koordinierungsstelle für Klima und Energie. (sfo)

Wie es weiterging II

An den sechs Unikliniken in NRW wird immer noch gestreikt, inzwischen seit zehn Wochen. Der ärztliche Direktor der Uniklinik Essen, an der die Klinikkräfte gestern demonstriert haben, sagte laut einem WDR-Bericht, Personalmangel, coronabedingte Ausfälle und Streikmaßnahmen führten mitunter auch zu „akut bedrohlichen Situationen“. Solche Situationen gibt es allerdings im normalen Klinikalltag auch ohne Streik. Unsere Kolumnistin Juliane Ritter hatte darüber schon ein paarmal geschrieben. Und sie ist mit solchen Erfahrungen nicht allein. Pflegekräfte und andere Klinikmitarbeiter:innen haben im Schwarzbuch Krankenhaus Situationen aufgeschrieben, die sie erlebt haben. Diese Berichte sind nicht leicht zu lesen, aber wichtig.

Wir hatten Ihnen letzte Woche hier geschrieben, dass die Gewerkschaft Verdi und die Klinikbeschäftigten ein Verhandlungsangebot der Unikliniken abgelehnt haben, unter anderem weil es keine Verbesserungen für die Menschen vorsah, die nicht direkt am und um das Bett herum arbeiten. Ich habe bei der Uniklinik Münster nachgefragt, aus welchen Gründen es für diese Berufsgruppen noch kein Angebot gibt. Denn wir wollen hier ja nach Möglichkeit beide Seiten abbilden. Heute geht das aber noch nicht. Die Pressesprecherin schrieb mir, die Kliniken befänden sich in intensiven Verhandlungen mit Verdi und wollten diesen den nötigen Raum geben. Bis mindestens Mitte nächster Woche werde sich die Klinik deshalb nicht dazu äußern. (cbu)

Der Rürup
Cartoon von Stephan Rürup zum Kaltbadetag

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Energie-Update

Wir erleben wilde und anstrengende Zeiten, und ich muss sagen: Ich hätte gerade nichts gegen ein richtig schönes Sommerloch. Aber Russland führt immer noch Krieg, und wir müssen uns schon im Juli damit beschäftigen, wie wir im Ernstfall im Winter die Wohnungen noch warm bekommen und Unternehmen am Laufen halten. In dieser Woche ist da viel passiert. Wir schauen uns heute an, was das für die Stadtwerke und vor allem die Kund:innen bedeuten wird.

Am Montag beginnen die Wartungsarbeiten an der Gaspipeline Nord Stream 1. Sie sollen zehn Tage dauern. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und andere Politiker:innen halten es für möglich, dass Russland auch nach dem 21. Juli unter einem Vorwand kein Gas mehr durch die Leitung nach Europa schicken wird – auch wenn Russland das bestreitet. Bei einem Lieferstopp könnte das Bundeswirtschaftsministerium die dritte Stufe im Notfallplan Gas (die Notfallstufe) ausrufen, weil dann das Ziel in Gefahr geriete, die Gasspeicher bis zum Winter zu 90 Prozent aufzufüllen. Bisher stehen wir auf der zweiten Stufe, der Alarmstufe (RUMS-Brief vom 24. Juni).

Der große Rettungsschirm

Bundestag und Bundesrat haben heute das sogenannte Energiesicherungsgesetz reformiert. Es soll, vereinfacht gesagt, dafür sorgen, dass bei weiteren starken Preissteigerungen oder einem eventuellen Lieferstopp nicht alles zusammenbricht. Der große Gaslieferant Uniper ist jetzt schon in Schwierigkeiten und hat letzte Woche staatliche Unterstützung gefordert, weil er Stadtwerke und andere Gasversorger weiter zu Bestandspreisen beliefern, das Gas dafür aber zu sehr hohen Preisen einkaufen muss.

Durch die Gesetzesänderung kann der Staat Uniper und andere strauchelnde Unternehmen finanziell stützen. Uniper hat das heute auch gleich beantragt. Im Falle des Riesenkonzerns wird die Staatshilfe wohl unvermeidlich sein, weil sonst auch die kommunalen und anderen Versorger in riesige wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten würden und Endkund:innen nicht mehr beliefern könnten. Aber es ist sehr ärgerlich, wie Sie hier nachlesen können.

„Der Staat“, das klingt immer so angenehm unpersönlich, aber dummerweise sind der Staat ja wir alle. Und abgesehen davon, dass Versorgungsunternehmen mit Steuergeldern gerettet werden, könnten Endkund:innen – das sind dummerweise auch wir – auch ganz direkt über die Gasrechnung mitbezahlen. Denn das Gesetz sieht vor, dass die Unternehmen höhere Preise schneller an ihre Kund:innen weitergeben können, als das bisher möglich ist. Das würde bedeuten: Die Kosten verteilen sich auf Stadtwerke, andere Gasversorger und Verbraucher:innen. Ob, wann und in welchem Ausmaß Bürger:innen durch höhere Preise die Notlage mit auffangen müssen, ist heute noch nicht klar.

Früher oder später wird es aber ohnehin teurer. Denn bisher profitieren zumindest die Stadtwerke-Kund:innen mit älteren Verträgen noch davon, dass Erdgas nicht heute für morgen eingekauft wird, sondern über Jahre, sagt Stadtwerke-Sprecherin Lisa Schmees. Günstigere Einkäufe aus den vergangenen Jahren fangen die neu entstandenen Preisspitzen jetzt noch halbwegs ab. Aber auf Dauer werden höhere Einkaufspreise auch zu den Endkund:innen durchsickern; eine Preiserhöhung ist ja schon für September angekündigt (RUMS-Brief vom 14. Juni).

Der kleine Rettungsschirm

Das erneuerte Energiesicherungsgesetz ist der große Rettungsschirm auf Bundesebene. In Nordrhein-Westfalen wird gerade auch ein solcher Schirm vorbereitet, ein kleinerer, und zwar für die Stadtwerke. Er soll sicherstellen, dass die kommunalen Versorger weiter Gas ein- und an ihre Kund:innen verkaufen können, auch wenn sie durch höhere Einkaufspreise Engpässe haben. In einer Stadt in Nordrhein-Westfalen muss das zuständige Bauministerium einem WDR-Bericht zufolge den Stadtwerken schon helfen; um welche Stadt es geht, sagte das Bauministerium nicht. Die Stadtwerke Münster sind es laut Lisa Schmees nicht.

Schulen, Kitas, Bäckereien

Trotz aller Bemühungen, die Gasversorgung bis zum Herbst noch zu sichern, hat längst eine Verteilungsdebatte begonnen. Private Haushalte, Schulen, Kitas und die kritische Infrastruktur wie Krankenhäuser und Polizei gehören zu den sogenannten geschützten Kund:innen, die weiter beliefert würden. Auch Bäckereien und andere kleinere Gewerbebetriebe würden laut der Bundesnetzagentur mit Gas versorgt – ob und wie die Privatleute und Unternehmen die Mehrkosten stemmen können, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Falls die Bundesregierung die Gas-Notfallstufe ausruft, müssten vor allem größere Industrieunternehmen sparen. Die Stadtwerke Münster haben laut Lisa Schmees Kontakt zu den Betrieben in der Stadt aufgenommen, die besonders viel Gas verbrauchen, um schon einmal Daten abzugleichen und sich intern auf die Situation vorzubereiten, dass Unternehmen ihren Verbrauch tatsächlich herunterfahren müssen.

Sparen sollen ja jetzt schon alle. Bürger:innen werden ständig daran erinnert, hier zum Beispiel mit einem hübsch bebilderten Leitfaden des Bundeswirtschaftsministeriums. Bitte bleiben Sie ruhig: Es geht darin auch ums Duschen.

Lieber kalt schwimmen als kalt wohnen

Viele Städte und Gemeinden haben auch schon damit angefangen, manche vor zwei oder drei Monaten, andere jetzt: Sie haben zum Beispiel die Wassertemperatur in ihren Schwimmbädern gesenkt. So hatte es die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen im April in einem Leitfaden für Schwimmbäder in der Energiekrise empfohlen (hier eine inzwischen aktualisierte Version). Die Wassertemperatur solle um zwei Grad gesenkt werden, so ließen sich 25 Prozent der Energiekosten einsparen.

Einige bayerische Städte machten im April den Anfang, gerade hat Detmold die Beheizung der Freibäder abgeschaltet, und Nürnberg hat drei Hallenbäder geschlossen und die Freibadsaison verlängert.

Und Münster? Die Hallenbäder haben über den Sommer geschlossen, im Frühjahr konnte man da aber noch bei 28 Grad Wassertemperatur planschen. In den letzten Jahren kosteten Heizung und warmes Wasser für die Bäder zwischen 550.000 und 650.000 Euro pro Jahr, wie die Stadt auf Anfrage mitteilt. Zurzeit würden „konkrete Maßnahmen zu Energieeinsparungen für die kommende Hallenbadsaison intensiv geprüft und weitere Schritte geplant“, das Sportamt tausche sich dazu mit anderen Bäderbetreibern und Fachtechniker:innen aus.

Über den Sommer wird sich der Energieverbrauch einigermaßen in Grenzen halten. In den Freibädern Stapelskotten und Hiltrup wird das Wasser ausschließlich durch Sonnenenergie erwärmt. Im Freibad Coburg ist nach Auskunft der Stadt eine Wassertemperatur von 23 Grad vorgegeben, die bei Bedarf mit Hilfe von Fernwärme erreicht wird.

Das Kommunikationsamt schreibt, die Verwaltung prüfe zurzeit, wie sich ein eventueller Gaslieferstopp auf städtische Immobilien auswirken werde. Die Schwimmbäder müssten im Ernstfall aber wohl mit als erste schließen, so sagte es jedenfalls der Bundesnetzagentur-Chef der Tagesschau. Welche anderen Unternehmen sich in welchem Umfang einschränken müssten, lässt sich aber nicht klar vorhersagen. Das hängt laut der Behörde davon ab, wie viel Gas Deutschland und die Nachbarländer dann gespeichert haben, wie kalt es ist und was sich wo einsparen lässt. (cbu)

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Corona-Update

+++ Dorothee Feller, die frühere münstersche Regierungspräsidentin, ist seit einer guten Woche die neue NRW-Schulministerin (RUMS-Brief vom 1. Juli). Und wenig überraschend muss sie sich angesichts der weiter schwindelerregend hohen Inzidenzen nun erst einmal damit beschäftigen, wie es nach den Sommerferien in den Schulen weitergehen soll. So viel hat sie dem WDR schon gesagt: Sie will die neuen Regeln früher mitteilen. Gut, noch später, als es bisher immer passiert ist, geht es ja ohnehin nicht. Es sind noch viereinhalb Wochen Sommerferien, in der Zeit muss ein Plan her. (cbu)

+++ Die Bundesinzidenz liegt heute bei 700, deutschlandweit liegen über 1.000 Menschen auf der Intensivstation. Im gestern erschienenen Monatsbericht weist das Robert-Koch-Institut in diesem Zusammenhang auf die Impflücke in Deutschland hin. 1,9 Millionen Menschen über 60 Jahre haben noch keine Impfung bekommen, bei den über 18-Jährigen sind es 7,3 Millionen. Und dazu kommen jetzt auch 7,9 Millionen Personen zwischen 18 und 59 Jahren sowie 1,3 Millionen über 60-Jährige, die ihren Impfschutz mit mindestens einem Booster auffrischen sollten.
Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt eine vierte Impfung bisher für besonders gefährdete Personen sowie für medizinisches und pflegerisches Personal. Auch die Europäische Arzneimittelagentur Ema war bislang bei anderen Personengruppen eher zurückhaltend, was das Boostern anbelangt. Auf einer Pressekonferenz hat die Ema gestern aber bekanntgegeben, dass sie wegen der Sommerwelle in Europa nun auch für Menschen ab 60 den vierten Stich empfiehlt. Fragt sich nur, ob die Stiko vor oder nach der Sommerwelle mit einer Empfehlung nachzieht. Impfen lassen können Sie sich aber trotzdem schon: Die Termine und Haltestellen des Impfbusses finden Sie hier.

+++ Zum Schluss die münstersche Coronastatistik für heute. Die Stadt nähert sich wieder dem Bundesdurchschnitt, nachdem die Wocheninzidenz eine Zeit lang deutlich darüber lag. 715 Personen hatten laut RKI in den letzten sieben Tagen durchschnittlich einen positiven PCR-Test. 3.977 Personen sind zurzeit offiziell infiziert, 447 Ansteckungen sind in den letzten 24 Stunden dazugekommen. Laut Intensivregister werden im Moment sechs Covid-Patient:innen auf der Intensivstation behandelt, drei von ihnen müssen beatmet werden. (sfo)

Ein-Satz-Zentrale

+++ Die acht Kegelbrüder aus Münster müssen wohl doch weiterhin auf Mallorca in Haft bleiben, weil der Ermittlungsrichter „maximale Fluchtgefahr“ vermutet. (Westfälische Nachrichten)

+++ Einige Marktbeschicker:innen ärgern sich über die Umgestaltungspläne für den Wochenmarkt. (Westfälische Nachrichten)

+++ Die Initiative „FMO-Ausstieg jetzt“ ist unzufrieden mit dem Gutachten zum Flughafen Münster/Osnabrück, weil es viele soziale und Klima-Fragen nicht beantworte. (FMO-Ausstieg jetzt)

+++ Nach dem Hackerangriff sind die Website und das Studienbewerberportal der Fachhochschule Münster wieder online. (FH Münster)

+++ Die Stadt Münster hat Pfosten auf die Hittorfstraße gestellt, damit keine Autos mehr in die Fahrradstraße fahren können. (Westfälische Nachrichten)

+++ Die Initiative Ms Quadrat will Eigentümer:innen von leerstehenden Gewerberäumen mit kreativen Leuten zusammenbringen. (Westfälische Nachrichten)

+++ Nach Missbrauchsstudie I: Das Bistum Münster erfuhr über das Onlinemeldeportal und die Telefonhotline für Betroffene von 45 weiteren Missbrauchsfällen. (Westfälische Nachrichten)

+++ Nach Missbrauchsstudie II: Expert:innen der Uni Münster erkennen wenig Reformwillen in der katholischen Kirche. (wissen | leben)

+++ Wegen einer Blindgänger-Entschärfung müssen Häuser an der Pictoriusstraße am 14. Juli möglicherweise evakuiert werden. (Stadt Münster)

+++ Einer der Aa-Uferwege wird nach Schwester Laudeberta van Hal benannt, die Widerstand gegen das Euthanasieprogramm der Nazis leistete. (Bistum Münster)

+++ Wegen der wochenlangen Trockenheit sollen Bürger:innen kein Wasser aus Bächen oder Teichen abschöpfen. (Stadt Münster)

+++ Die Stadt informiert über Sommerbaustellen und Auswirkungen auf den Verkehr. (Stadt Münster)

+++ WDR I: Heute kommen keine Nachrichten im WDR, weil die Beschäftigten, unter anderem des Landesstudios Münster, streiken. (Deutsche Journalistenunion)

+++ WDR II: Der Westdeutsche Rundfunk hat sich gegen einen Neubau am Servatiiplatz entschieden und will lieber in der Mondstraße bleiben. (Stadt Münster)

Unbezahlte Werbung

In den 50er-Jahren zapfte man hier noch Benzin, heute nur noch Bier: Das Café Gasolin an der Aegidiistraße 54 ist eine ehemalige Tankstelle. An die Geschichte des Gebäudes erinnern noch der Name und die Fassade. Die Einrichtung und Außenbeleuchtung machen die Atmosphäre aber mit Sicherheit gemütlicher als früher. Auf der großen Terrasse sitzen Sie auf roten Bierbänken, die Karte bietet neben Kaffee und Frühstück auch Flammkuchen und Cocktails. Kulturveranstaltungen finden hier ebenfalls regelmäßig statt. Eine lesen Sie heute auch in unseren Veranstaltungstipps.

Hier finden Sie alle unsere Empfehlungen. Sollte Ihnen ein Tipp besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!

Drinnen und Draußen

+++ Die russische Punkrockband Pussy Riot wurde durch eine Protestaktion gegen den Kreml 2012 weltweit bekannt. Trotz mehrfacher Inhaftierungen, Hausarrest und Flucht führen die Künstlerinnen ihren Aktivismus gegen das autokratische System fort. Seit Mai sind sie auf der Anti-War-Tournee unterwegs durch Europa und werden auch einen Stop in Münster einlegen: Am 5. September spielt Pussy Riot im Foyer des LWL-Museums am Domplatz. Karten gibt es ab sofort online.

+++ Die Kunsthalle Münster zeigt ab Sonntag die Ausstellung A Letter from the Front. Ukrainische Künstlerinnen und Künstler präsentieren dort Filme, die in den letzten 15 Jahren in ihrem Heimatland entstanden sind. Das Projekt soll die vom Krieg geprägte Situation der Ukraine greifbarer machen. Hier finden Sie mehr Infos zur Ausstellung und zur Eröffnungsveranstaltung.

+++ Am 23. Juli steigt im Außenbereich des Sputnik Cafés das eintägige Festival Made in Münster. Die non-profit Veranstaltung bietet Nachwuchskünstler:innen eine Bühne und sammelt gleichzeitig Spenden für die Kinderkrebshilfe Münster. Beginn ist um 15 Uhr. Im Anschluss gelten die Tageskarten auch für die Party in der Sputnikhalle.

+++ Morgen können Sie im Mondhund Schallplattencafé ausgiebig vegan frühstücken. Von 9 bis 13 Uhr bietet das Schlemmerfrühstück alles, was das Herz begehrt – inklusive musikalischer Untermalung.

+++ Und wie oben angekündigt, hier noch der Eventtipp im Café Gasolin: Posaunist Henri Wehking und Malerin Barbara Seibt führen bei der Veranstaltung Art@Impro einen malerisch-musikalischen Dialog. Er beginnt morgen um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Am Dienstag schreibe ich Ihnen wieder. Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.

Herzliche Grüße
Constanze Busch

Mitarbeit: Sebastian Fobbe, Jan Große Nobis, Viktoria Pehlke
Lektorat: Antonia Strotmann

PS

Haben Sie sich schon mal gefragt, warum Flächenangaben so oft mit dem Saarland verglichen werden? Hier zum Beispiel, oder hier. Ich weiß nicht, wann und warum jemand damit angefangen hat. Aber inzwischen ist der Vergleich denkbar einfach: Es gibt einen Online-Rechner, mit dem man verschiedenste Flächenmaße in Saarland umrechnen kann. Ich habe das herausgefunden, als ich neulich eine Flächenangabe in Fußballfeldern darstellen wollte.

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