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Die erste RUMS-Fotoreportage | Mehr Elektrobusse | Herr Hase
Guten Tag,
ich freue mich heute ganz besonders, Sie hier im Brief zu begrüßen. Denn wir haben etwas Neues für Sie: unsere erste RUMS-Fotoreportage. Unser Bildredakteur und Fotograf Nikolaus Urban war für Sie in der Stadt unterwegs und hat seitenweise Ideen gesammelt.
Die erste davon hat er jetzt umgesetzt. Er hat Henry Schirrmeister besucht, der gar nicht weit von der RUMS-Redaktion seinen Laden hat. Seit 36 Jahren kauft und verkauft er am Bült Modellbahnen. Man sieht dem Laden seine lange Geschichte schon von außen etwas an. Innen wacht Henry Schirrmeister über Tausende Schätze, die kommen und gehen und manchmal auch etwas länger bleiben, bis jemand hereinkommt, der genau danach gesucht hat. Falls Sie sich jetzt fragen, wie sich so ein Geschäft mitten in Münster halten kann: Dort ist viel Betrieb. So viel, dass unser Fotograf kaum Gelegenheit hatte, Fragen zu stellen oder mehr als zwei Bilder am Stück zu machen. Er ist also lange bei Henry Schirrmeister geblieben und hat mit ihm in die vielen Schatzkisten geschaut. Was er darin gefunden hat, können Sie sich in einem Beitrag anschauen, den wir Ihnen weiter unten verlinken.
Damit Sie dafür genug Zeit haben, jetzt schnell die Nachrichten. (cbu)
+++ Wir hatten es Ihnen am Freitag in unserer Ein-Satz-Zentrale verlinkt: Ein Gutachten der Polizei belastet die acht Männer aus Albachten und Umgebung, die wegen des Verdachts auf Brandstiftung noch immer auf Mallorca in Untersuchungshaft sitzen. Wie der WDR berichtet, wollen die Kegelgruppe und ihre Anwältin nun mit einem eigenen Gutachten die Unschuld beweisen. Das Schriftstück der Behörden sei nicht ausführlich genug.
Die Bild schreibt, ein Foto solle die Männer entlasten. Darauf sei ein Mann mit Zigarette zu sehen, der nicht zu der Gruppe aus Münster gehört. Und der Direktor des Feuerwehrwissenschaftlichen Instituts FSI an der Uni Wuppertal hält das behördliche Brandgutachten und die Zigaretten-Theorie für „gewagt“. (cbu)
+++ 29 Elektrobusse fahren schon durch Münster, bis 2029 sollen alle 120 Stadtwerke-Busse elektrisch angetrieben werden. Für solche Vorhaben gibt es Förderprogramme, gerade haben die Stadtwerke eine Zusage vom Bundesverkehrsministerium über 7,1 Millionen Euro bekommen. Das Geld wollen sie in 24 elektrische Gelenkbusse stecken, die in den Jahren 2024 und 2025 gebaut werden. Insgesamt kosten diese Busse rund 17 Millionen Euro, wie die Stadtwerke auf Nachfrage mitteilen. Pro Fahrzeug stehen zwischen 700.000 und 750.000 Euro auf der Rechnung, doppelt so viel wie für einen Dieselbus. Etwa 20 Prozent der Mehrkosten spielen Elektrobusse durch geringere Betriebskosten im Laufe ihrer Betriebszeit wieder ein, schreibt Stadtwerke-Sprecher Florian Adler. Die übrigen 80 Prozent Mehrkosten werden über die Förderung aufgefangen. (cbu)
Ende März hatte Johanne Burkhardt für RUMS mit dem Münsteraner Andre Groten gesprochen. Er hat zusammen mit seiner Frau in Kyjiw gelebt und musste zu Beginn des Kriegs flüchten. Hier erzählen wir, wie es für die beiden nach ihrer Flucht weiterging.
Jemand rief an und sagte, die Lieferung werde heute ankommen, aber bislang ist sie noch nicht da. Kommt sie überhaupt? Das ist die Frage, die Andre und Mariia Groten beschäftigt. Ihr gesamtes Hab und Gut befindet sich in einem Transporter, irgendwo zwischen Kyjiw und Münster. 600 Euro haben sie für die Lieferung bezahlt, an Menschen, die sie nicht kennen, einen Vertrag gibt es nicht. So ist das in Kriegszeiten. Man kann sich nie ganz sicher sein. Andre und Mariia freuen sich auf den Inhalt ihres Kleiderschranks. Wenn alles da ist, sind sie endlich vollständig in Münster angekommen. Und der Krieg? Rückt immer weiter in die Ferne und bleibt doch ganz nah. Andre schaut täglich in die Nachrichten. „Es ist unsäglich traurig, dass Europa denkt: Es ist günstiger, die Ukraine nicht zu unterstützen“, sagt er. Das macht ihn wütend, aber er bleibt pragmatisch. Als Nächstes wollen sie sich ein Auto kaufen. Ein weiterer Schritt in Richtung Normalität. Aber der Krieg bleibt gegenwärtig. Wenn Andre tagsüber in Videokonferenzen sitzt, sieht man im Hintergrund eine Ukraine-Flagge. (rhe)
Mal sehen
Zwischen den Zügen
Loks, Waggons, Gleise, Kabel und kistenweise Schrauben: Henry Schirrmeister hütet in seinem Laden am Bült Hunderttausende Sammlerstücke und Ersatzteile für Modellbahnen. Die Kund:innen kommen von weit her, um Bastelmaterial zu kaufen oder die eine Lok zu finden, nach der sie schon so lange suchen. Ein Besuch in einem Geschäft mit Geschichte.
+++ Im RUMS-Brief am Freitag schrieben wir von den Plänen des Immobilienkonzerns Vonovia, der zwischen 23 und 6 Uhr die Zentralheizung drosseln will. Im Text stand, die Heizung und das warme Wasser sollten tagsüber nicht eingeschränkt werden. Tatsächlich ist das warme Wasser aber überhaupt nicht von der Einschränkung betroffen. Wir haben das korrigiert.
+++ Und noch eine Korrektur zum Freitagsbrief, darin habe ich nämlich einen neuen Beruf erfunden. Ich schrieb im Energie-Update vom Bundesnetzbetreiber-Chef, aber den gibt es gar nicht. Gemeint war Klaus Müller, der Präsident der Bundesnetzagentur. (cbu)
+++ Die offiziell gemeldeten Infektionszahlen gehen zurück. Aber seit es keine kostenlosen Schnelltests mehr gibt, ist noch unsicherer, ob sie das Infektionsgeschehen einigermaßen abbilden. Deshalb mit aller Vorsicht: 2.764 Münsteraner:innen gelten heute als infiziert, das Robert-Koch-Institut meldet für Münster eine Wocheninzidenz von 628.
+++ Auf den Intensivstationen in der Stadt werden laut Intensivregister sechs Covid-Patient:innen behandelt, drei von ihnen werden beatmet.
+++ Wie die WAZ berichtet, muss jede zweite Intensivstation in Deutschland ihren Betrieb einschränken, weil so viele Mitarbeiter:innen mit dem Coronavirus infiziert sind. (cbu)
+++ Die Wohn- und Stadtbau kündigt ihren Mieter:innen für 2023 höhere Heizkosten an. (Westfälische Nachrichten)
+++ Der Pardo-Steg am Aasee ist beschädigt und wegen Unfallgefahr gesperrt. (Stadt Münster)
+++ Die Münsterliste verlangt, dass Georgios Tsakalidis Geld für den vergangenen Wahlkampf zahlt. (Westfälische Nachrichten)
+++ Im Jahr 2021 hat Münsters Jugendamt 212 Kinder in Obhut genommen. (Westfälische Nachrichten)
+++ Der LWL hat im Jahr 2021 rund 215 Millionen Euro in Münster ausgegeben, unter anderem für die Betreuung behinderter und pflegebedürftiger Menschen. (LWL)
+++ Das Bistum Münster veröffentlicht ein Buch über die Kriegsbegeisterung seiner Kirchenvertreter während des Ersten Weltkriegs, unter anderem des damaligen Pfarrers und späteren Bischofs Clemens August Graf von Galen. (Kirche + Leben)
+++ Der frühere CDU-Ratsherr Rolf Branse ist kurz vor seinem 82. Geburtstag verstorben. (CDU Münster)
Der Kaffeeröster Herr Hase hat längst einen festen Platz in der münsterschen Café-Landschaft. Seit 2018 bekommt man in der Kaffeebar im Kreuzviertel wirklich guten Kaffee. Wenn Sie dort vorbeigehen, können Sie die Röstkaffeesorten direkt probieren oder als Bohne für zu Hause kaufen. Oder beides, das wäre unsere Empfehlung. Vor ein paar Tagen hat Herr Hase die zweite Kaffeebar eröffnet, an der Ostmarkstraße 15 im Erphoviertel. Sie können sie kaum verfehlen, es ist das Gebäude mit der rosafarbenen Altbaufassade. Das Ambiente im „Hasenbau“ soll an ein Wiener Kaffeehaus erinnern. Da schmecken der beliebte New York Cheesecake und Karottenkuchen gleich doppelt so gut.
Hier finden Sie alle unsere Empfehlungen. Sollte Ihnen ein Tipp besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!
Viktoria Pehlke hat heute wieder schöne Tipps für Sie:
+++ Am Donnerstag beginnt auf dem Schlossplatz der Sommersend, dann ist Familientag mit verschiedenen Vergünstigungen. Am Freitagabend startet nach Einbruch der Dunkelheit das traditionelle Feuerwerk.
+++ Bei der Aktion Sport im Park können Sie noch bis zum 14. August kostenlos Sportarten ausprobieren. Morgen um 17 Uhr zum Beispiel Rugby, der Kurs findet am Mauritz-Lindenweg 95 statt. Hier finden Sie das gesamte Programm.
+++ Im Hot Jazz Club ist morgen ab 21 Uhr Latin & Salsa Party. Wer möchte, kann ab 20 Uhr in der kostenlosen Schnupperstunde die Schritte lernen oder auffrischen.
+++ Die iranisch-deutsche Künstlerin Parinas Ferdousi stellt in der Kulturkneipe Frauenstraße 24 ihre Acrylmalerei aus. Unter dem Titel „Überall hat der Himmel dieselbe Farbe“ zeigt sie in ihrer Kunst ihr Leben und ihr Zuhause in zwei Ländern.
+++ Am Freitagabend können Sie bei der Night of the Arts im LWL-Museum für Kunst und Kultur die Kunst der Aquarellmalerei lernen. Die Anmeldung läuft über den Ticketshop.
+++ Im Juli sind besonders viele Falter und Schmetterlinge unterwegs. Wenn Sie die Tiere gerne anschauen, machen Sie doch bei der Bioblitz-Aktion von observation.org mit. Sie müssten dazu nur Ihre Beobachtungen notieren und über die Website melden. Die Daten werden dann für die Forschung und den Naturschutz genutzt.
Am Freitag schreibt Ihnen Sebastian Fobbe. Ich wünsche Ihnen eine gute Woche.
Herzliche Grüße
Constanze Busch
Mitarbeit: Jan Große Nobis, Ralf Heimann
Lektorat: Antonia Strotmann
PS
Er hat 20 Jahre lang zusammen mit Christine Westermann Mitbewohner:innen für ein freies Zimmer gesucht, er liebt und spielt Jazz, er ist immer hervorragend gekleidet und er ist seiner Heimatstadt Münster treu. Heute wird er 65 Jahre alt – herzlichen Glückwunsch, Götz Alsmann!
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