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Hallenbäder: Saisonstart mit Widrigkeiten | Wie Münster mehr Geflüchtete aus der Ukraine aufnehmen will | Reiskörnchen
Guten Tag,
pünktlich zum Herbst hat auch die Hallenbadsaison in Münster wieder begonnen. Besser gesagt: die Aufwärmphase zur Hallenbadsaison, denn in manchen Stadtteilen müssen sich die Badegäste noch etwas gedulden. Wer in Roxel, Hiltrup oder Wolbeck wohnt, kann sich zurzeit leider nicht im heimischen Hallenbad warmschwimmen. Laut Stadt fehlt Personal, das die Badegäste beaufsichtigen könnte.
In den Hallenbädern Ost, Mitte und Kinderhaus kann man sich zwar warmschwimmen, muss es aber auch. Heizen ist im Moment bekanntlich sehr teuer, und die Stadt muss Energie sparen. Dieses Jahr sind deshalb die Becken zwei Grad kälter als sonst.
Wenn Sie trotzdem ins Wasser steigen möchten, ist Beeilung gefragt. Denn in den Ferien kommt es in den Hallenbädern schon wieder „zu Einschränkungen im Badebetrieb, insbesondere Lehrschwimmbecken“, schreibt die Stadt in einer Pressemitteilung. Vormittags finden wieder Schwimmkurse statt. Das Motto: „NRW kann schwimmen“. (sfo)
+++ Im Oktober 2021 war die Mutter des Hauptopfers im Missbrauchsfall Münster zu einer Haftstrafe von sieben Jahren und neun Monaten verurteilt worden. Sie wusste, dass ihr Lebensgefährte ihren damals zehnjährigen Sohn mehrfach vergewaltigte und auch anderen Männern zum Missbrauch überließ, schritt aber nicht ein. Gestern hob der Bundesgerichtshof dieses Urteil wieder auf, weil die Richter:innen das Strafmaß als zu streng bewerteten. Die Begründung: „Die besondere Vertrauensstellung der alleinerziehenden Mutter sei zu stark strafverschärfend berücksichtigt worden“, meldete die deutsche Presseagentur gestern (hier in der Süddeutschen Zeitung). Jetzt muss das Landgericht Münster sich erneut mit dem Fall befassen, diesmal wird eine andere Kammer entscheiden. (sfo)
+++ Einmal im Jahr muss der Oberbürgermeister darüber berichten, wie es mit dem Vorhaben der Stadt vorangeht, im Jahr 2030 klimaneutral zu sein. Das hat der Rat im August 2020 beschlossen. Im vergangenen Jahr hat der Oberbürgermeister darüber nicht berichtet, in diesem bislang auch noch nicht. Das Klimabündnis hatte die Stadt im August gefragt, wann und in welcher Form dieser Bericht denn kommen wird. Wir haben das nun auch noch einmal gemacht. Und nach der Antwort des Kommunikationsamts wird es wohl auch in diesem Jahr keinen Bericht geben – abgesehen von der stadtweiten Energie- und CO2-Bilanz Münsters, die ohnehin kommt. Eine „vollständige, aktuelle und detaillierte Übersicht“ könne man „nicht mit verhältnismäßigem Aufwand“ erstellen, auch wenn der Anspruch „nachvollziehbar und berechtigt“ sei, schreibt das Kommunikationsamt. Der gesamte Prozess sei „hochkomplex“ und ziehe sich „durch alle Aufgabenbereiche und Themenfelder der Stadt Münster“. Es gehe vor allem um langfristig angelegte, große und komplexe Infrastruktur- und Bauprojekte“ mit „langen und aufwendigen Planungszeiten“. Man habe die Stabsstelle Klima schon an das Büro des Oberbürgermeisters angegliedert und die Organisation so neu ausgerichtet. Das werde sich auch im „zukünftigen Berichtswesen positiv niederschlagen“. In anderen Worten: Vielleicht wird’s was im nächsten Jahr. (rhe)
+++ Falls Sie Ihr Badezimmer länger nicht renoviert haben, könnten Sie groß rauskommen. Oder besser gesagt: Ihr Bad. Das zzenf-Filmkollektiv sucht für seine neue Produktion Salziges Karamell nämlich ein Badezimmer als Drehort. „Es sollte günstigenfalls im 90er-Jahre-Baustil gehalten sein, keine weißen Wände, aber eine Badewanne haben und so groß wie möglich sein“, schreibt die Stadt Münster in einer Pressemitteilung. Das Bad dürfe ruhig renovierungsbedürftig sein, sollte aber noch funktionieren. Eine Tankstelle wird auch gesucht. Warum die Stadt für das Projekt trommelt, ist nicht so ganz klar, wahrscheinlich einfach, weil es Künstler:innen aus Münster sind. (cbu)
Veranstaltung vor Ort 29. September 2022, 19:00 Uhr
Hansaforum, Kollektiv Gazo: Menschen gestalten die Stadt. Was ist privates Interesse – was öffentliche Aufgabe?
Aus der Reihe: „Wir müssen reden“ (#10)
Wie Münster mehr Geflüchtete aus der Ukraine aufnehmen will
Ende März, einen Monat nach dem Beginn des Kriegs in der Ukraine, habe ich Ihnen einen RUMS-Brief über die Aufnahme von Geflüchteten in Münster geschrieben. Für die Städte ist das eine Herausforderung, und sie ist anders als im Jahr 2015. Auch jetzt flüchten viele Menschen nach Deutschland und kommen nach Münster, aber die Menschen aus der Ukraine haben einen anderen rechtlichen Status: Sie werden direkt von den Städten und Gemeinden aufgenommen und nicht zuerst vom Land. Münster braucht deshalb eine andere Infrastruktur, vor allem mehr städtische Unterkünfte.
Seitdem ist ein halbes Jahr vergangen, und es hat sich vieles getan. Und obwohl es immer noch Unterschiede gibt, ähnelt die Situation inzwischen doch immer mehr der im Jahr 2015. Nach Zahlen des Geflüchtetenwerks der Vereinten Nationen hat Deutschland inzwischen rund eine Million Schutzsuchende aus der Ukraine aufgenommen. Fast so viele Menschen kamen auch vor sieben Jahren hierher. Die Stadt Münster hat 2015 fast 3.000 Geflüchtete aufgenommen. In diesem Jahr sind bisher knapp 2.200 Menschen nach Münster gekommen, weil sie Schutz suchen. Die rund 3.000 geflüchteten Ukrainer:innen sind hierbei aber noch gar nicht eingerechnet.
Wie alles weitergeht, hängt maßgeblich vom Kriegsgeschehen ab. Vergangene Woche hat Wladimir Putin für beunruhigende Nachrichten gesorgt, denn er will den Krieg weiter verschärfen. Um es auf eine Schlagzeile zu bringen: Russland macht mobil. Was das aber bedeutet, ist noch völlig unklar, denn die russischen Informationen widersprechen sich. Laut offiziellem Dekret sollen 300.000 Reservisten in den Krieg ziehen, es sind aber auch Zahlen zwischen 1,2 und 25 Millionen im Umlauf. Das ist vor allem ein Akt der Verzweiflung und ein Zeichen von Schwäche, wogegen sich in Russland vielerorts Protest regt, wie die Journalistin Isolde Ruhdorfer aufzeigt. Aber natürlich müssen die Menschen in der Ukraine weiter mit viel Gewalt rechnen.
Auch wenn der weitere Kriegsverlauf noch ungewiss ist, werden mit großer Sicherheit auch in den nächsten Wochen und Monaten Menschen aus der Ukraine fliehen, einige von ihnen werden auch nach Deutschland und nach Münster kommen. Wie bereitet sich die Stadt vor? Und wie geht es den Menschen, die jetzt schon hier sind?
Die Geflüchteten kommen früher als erwartet
Die meisten Kommunen in Nordrhein-Westfalen rechnen ab Herbst oder spätestens im Winter damit, dass wieder mehr Geflüchtete ankommen. In Münster ist das ein wenig anders. Die Stadt verzeichnet schon seit Juli einen stärkeren Zuzug. Zurzeit sind 3.331 geflüchtete Ukrainer:innen bei der Ausländerbehörde gemeldet. Das ist der letzte Stand vom 13. September, den uns das Presseamt aktuell für diesen Brief mitgeteilt hat.
Aber Vorsicht mit den Zahlen von der Stadt: Es geht hierbei nur um Menschen, von denen die Stadt weiß. Allein rund 400 Ukrainer:innen sind der Stadt erst bekannt geworden, nachdem sie sich eine Arbeitserlaubnis besorgt haben, schreibt das Presseamt. Das hört sich nach Chaos an, ist es aber nicht.
Denn rechtlich betrachtet, sind die Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine fliehen, ein Sonderfall: Wenn sie mit einem biometrischen Reisepass nach Deutschland kommen, können sie sich 90 Tage ohne Visum im Schengenraum bewegen. Läuft diese Frist ab, bekommen die Ukrainer:innen wegen des Krieges in ihrem Land automatisch eine Aufenthaltserlaubnis.
Und noch eine andere Sache ist bei den Ukrainer:innen anders als bei Geflüchteten aus Syrien, Afghanistan oder anderen Staaten: Sie werden direkt in der Kommune aufgenommen und nicht von einer Landesbehörde auf die Städte und Gemeinden verteilt. Normalerweise läuft es so: Die Geflüchteten kommen zuerst nach Bochum, um ihre Identität festzustellen. Dann werden sie in einer Landesunterkunft untergebracht und schließlich auf eine Zentrale Unterbringungseinrichtung verteilt. Dort bleiben die Geflüchteten, bis klar ist, ob sie Asyl bekommen. Erst dann geht es für sie weiter in eine Kommune.
Für die Ukrainer:innen gilt das allerdings nicht. Ihre Aufnahme ist pragmatisch und unbürokratisch geregelt, der Bund hat zu Beginn des Krieges dafür die Ukraine-Aufenthalts-Übergangsverordnung erlassen und kürzlich noch einmal aktualisiert. Für die Stadt Münster ist das eine zusätzliche Aufgabe, denn sie muss Unterkünfte besorgen und eine Betreuung organisieren. Laut Stadt ist der Betreuungsschlüssel von einer sozialarbeiterischen Vollzeitstelle pro 100 Geflüchtete zurzeit erfüllt. Sollten wieder mehr Menschen hier ankommen und Schutz suchen, braucht es zusätzliche Fachkräfte, um das weiterhin zu gewährleisten.
Die Grenze ist erreicht
Auch die Unterbringung ist eine Herausforderung. Die Stadt schafft deshalb fast wöchentlich neue Plätze, teilt uns das Presseamt mit. Ende letzter Woche hatte die Stadt mehr als 3.100 Plätze zur Verfügung, die Hälfte davon belegen Ukrainer:innen. Trotzdem: „Die Kapazitäten sind aktuell stark ausgelastet“, schreibt das Presseamt.
Deshalb will die Stadt zusätzliche Unterbringungsmöglichkeiten schaffen, heißt es weiter. Es werde geprüft, Sporthallen erneut in Geflüchtetenunterkünfte umzuwandeln. Kurz nach Ausbruch des Kriegs hatte die Stadt in verschiedenen Hallen schon einmal Geflüchtete behelfsweise untergebracht. Auch das zweite Gebäude der Blücher-Kaserne wird jetzt für Geflüchtete geöffnet, schreibt die Stadt. Damit entsteht noch einmal Platz für 300 Menschen. Seit April stehen in einem anderen Kasernengebäude 600 Plätze für Geflüchtete zur Verfügung.
Reicht das? Integrationsministerin Josefine Paul will den Kommunen stärker unter die Arme greifen. Wie der WDR berichtet, hat NRW rund 207.000 Ukrainer:innen bisher Schutz geboten. Das Land stellt dabei zur Unterbringung 3.400 Plätze, die jetzt auf 4.500 aufgestockt werden sollen. „Dabei handelt es sich überwiegend um Notunterkunftsplätze“, schreibt Ulrich Tückmantel, Pressesprecher der Bezirksregierung Münster, auf Anfrage. „Diese Puffer-Einrichtungen des Landes sollen den Kommunen Zeit verschaffen, dauerhafte Unterkünfte für die Geflüchteten zu beschaffen.“
Das heißt: Die Aufstockung der Plätze durch das Land ist eine erste Entlastung – ändert aber nichts daran, dass die Kommunen Unterkünfte zur Verfügung stellen und im Zweifelsfall erstmal schaffen müssen. Die Suche nach zusätzlichen Kapazitäten gehe darum weiter, schreibt das Presseamt dazu.
Die Hilfsbereitschaft ist eine andere
Nach dem Ausbruch des Kriegs hatten viele Menschen in Münster angeboten, ukrainische Geflüchtete bei sich zu Hause aufzunehmen. Doch diese Form der Hilfsbereitschaft lässt allmählich nach. Diese Tendenz zeigt sich bundesweit, wie das Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung herausgefunden hat: Waren im März noch fast ein Drittel der Befragten bereit dazu, ihre Wohnung mit Ukrainer:innen zu teilen, ist es ein halbes Jahr später nur jede:r Fünfte.
Laut Presseamt geht die Zahl der Wohnungsangeboten von Privatleuten auch in Münster zurück, die Hilfsbereitschaft zeige sich inzwischen auf andere Weise. Zum Beispiel wollen viele Münsteraner:innen den Geflüchteten ehrenamtlich Deutsch beibringen. Dennoch werden Ukrainer:innen weiterhin an Privatwohnungen vermittelt, schreibt das Presseamt. Nur sei das „recht schwierig, da Angebote und Nachfrage häufig nicht zusammenpassen.“
Die anderen Geflüchteten
Die Unterstützung für die Ukrainer:innen verläuft schnell und unkompliziert: Sie haben in jedem Fall einen sicheren Aufenthalt in Deutschland, dürfen arbeiten, studieren oder zur Schule gehen. Das gilt aber nicht für alle Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine geflohen sind. Wer keinen ukrainischen Pass hat, kann sich zwar 90 Tage ohne Visum in Deutschland aufhalten. Nach Ablauf dieser Frist ist die Zukunft allerdings ungewiss.
So geht es zum Beispiel Charles (seinen vollen Namen will er nicht veröffentlicht sehen). Im Februar lebte der Nigerianer noch in der Nähe von Kyjiw, weil er in der Ukraine studieren wollte, seit März wohnt er mit anderen Geflüchteten in einer Unterkunft in Hiltrup. Seine 90-Tage-Frist ist Anfang September abgelaufen, eigentlich ist er jetzt also ausreisepflichtig. „Ich kann aber nicht zurück nach Nigeria oder in die Ukraine“, sagt er. Seinen Mitbewohner:innen und ihm gehe es wegen dieser Hängepartie nicht gut. Sie bekämen zwar ein wenig Geld vom Sozialamt, dürften aber weder arbeiten noch studieren.
Schicksale wie die von Charles kennt Hevron Ala sehr gut. Sie arbeitet als Beraterin für die gemeinnützige Gesellschaft zur Unterstützung Asylsuchender (GGUA) in Münster. Ukrainer:innen kämen weitaus seltener zur Beratung als sogenannte Drittstaatsangehörige, die ebenfalls vor dem russischen Krieg aus der Ukraine geflüchtet sind. Viele von ihnen stammten aus Tadschikistan, Afghanistan, Ghana oder wie Charles aus Nigeria.
Um in Münster bleiben zu können, seien die Hürden für Drittstaatler sehr hoch, sagt Ala. Sie müssten beispielsweise eine Arbeit finden oder ein Studium aufnehmen, im besten Fall schon Deutsch sprechen und ihren Lebensunterhalt selbst finanzieren können. In den meisten Fällen trifft das auf niemanden zu. Denn wie das alles gehen soll, steht auf einem anderen Blatt.
Einige Drittstaatler hätten aber schon Anträge beim Ausländeramt gestellt, sagt Ala. Jetzt werde geprüft, ob sie doch irgendwie in Münster bleiben können. Was aber würde passieren, wenn der Antrag abgelehnt wird? Ala antwortet, dann bliebe zum Beispiel noch die Möglichkeit, Asyl zu beantragen. Das würde für die Menschen bedeuten: Zuerst kämen sie nach Bochum, um dann im Stufenverfahren einer Kommune zugeteilt zu werden.
Vorausgesetzt, der Asylantrag wird angenommen. Denn aus der Ukraine geflüchtete Drittstaatsangehörige können abgeschoben werden. In Münster ist das bisher noch nicht vorgekommen, schreibt das Presseamt. In Augsburg beinahe schon. Dort wehrt sich eine Familie aus Charkiw gegen eine Abschiebung nach Georgien.
Während für die Ukrainer:innen schon viele Lösungen gefunden worden sind, ist bei den Drittstaatlern noch vieles offen. Charles sagt, er fühle sich diskriminiert. Und damit ist er nicht allein. Denn laut Bundesinnenministerium haben drei Prozent der Geflüchteten aus der Ukraine keinen ukrainischen Pass. Das klingt wenig. Aber heruntergerechnet auf Münster sind das rund einhundert Menschen, für die die Politik dringend eine Lösung finden muss. (sfo)
+++ Seit gestern hat die Stadt 127 Neuinfektionen registriert, insgesamt gelten heute 1.344 Münsteraner:innen als infiziert. Das Robert-Koch-Institut meldet eine Inzidenz von 297 positiven PCR-Tests pro 100.000 Menschen in sieben Tagen.
+++ Die Stadt meldet auf ihrer Website zwei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19. Insgesamt sind seit Pandemiebeginn 233 Menschen aus Münster gestorben, die mit dem Coronavirus infiziert waren.
+++ Laut Intensivregister wird in Münster ein:e Covid-19-Patient:in auf der Intensivstation behandelt und muss beatmet werden. (cbu)
+++ Die Uniklinik Münster forscht an einem neuen Medikament gegen Covid-19. (WDR)
+++ Am Freitag haben in Münster 7.000 Menschen für eine bessere Klimapolitik demonstriert. (Antenne Münster)
+++ In Münsters russischer Partnerstadt Rjasan soll sich ein Mann aus Verzweiflung über seine drohende Einberufung zum Krieg gegen die Ukraine selbst angezündet haben. (Redaktionsnetzwerk Deutschland)
+++ Eine 15-jährige Jugendliche wird vermisst. (Polizei Münster)
+++ Münsters Sportvereine wollen möglichst lange draußen trainieren, um Heizkosten zu sparen. (Antenne Münster)
+++ Seit April musste die Feuerwehr schon 50 brennende Mülltonnen und -container löschen. (Westfälische Nachrichten)
Der Imbiss Reiskörnchen hat letzte Woche seinen zweiten Standort am Bremer Platz 10 eröffnet. Auf der Speisekarte des kleinen Restaurants stehen persische Spezialitäten wie Ghormeh Sabzi, ein traditioneller Kräutereintopf, den das Reiskörnchen auch ohne Fleisch serviert. Viele Gerichte stehen zwar nicht auf dem Menü, aber trotzdem dürfte es schwer fallen, sich für eines zu entscheiden. Denn egal, wofür Sie sich entscheiden, alles wird nach Familienrezept zubereitet und bietet einen authentischen Einblick in die Küche des Irans.
Hier finden Sie alle unsere Empfehlungen. Sollte Ihnen ein Tipp besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!
Viktoria Pehlke hat sich wieder für Sie umgeschaut. Das sind ihre Kulturtipps für die kommenden Tage:
+++ Am Samstag hat das Theaterstück Das Hotelzimmer Uraufführung im kleinen Bühnenboden. Das Psycho-Kammerspiel basiert auf dem gleichnamigen Spielfilm von Rudi Gaul und thematisiert die Verdrängung von sexualisierter Gewalt. Karten gibt es online.
+++ Die Trafostation verwandelt sich am Sonntag zur Abholstation für das neu erschienene Kiosk Magazin. Das Kiosk Kollektiv aus Münster hat mithilfe von Crowdfunding bereits die zweite Ausgabe des Magazins veröffentlicht. Zwischen 15 und 18 Uhr gibt es Kaffee, Kuchen und neuen Lesestoff für alle Interessierten.
+++ Wer es sich bei Regenwetter am Freitagabend gemütlich machen will, kann das im Mondhund Schallplattencafé tun. Ab 19 Uhr findet dort ein Spieleabend mit Open Decks für Hobby-DJs statt.
+++ Im Kulturzentrum F24 zeigt die Künstlerin Ina Hellmann in ihrer Ausstellung Ein bisschen, was bleibt leuchtend bunte Aquarelle. In den Zeichnungen sind teilweise auch Kinder-Malereien ihrer Tochter zu erkennen, die sie fortgeführt und zu besonderen Kunstwerken gemacht hat.
Am Freitag schreibt Ihnen Constanze Busch. Haben Sie eine schöne Woche und passen Sie auf sich auf.
Herzliche Grüße
Sebastian Fobbe
Mitarbeit: Constanze Busch, Ralf Heimann
Lektorat: Melanie Kelter
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PS
Bei der Recherche für den heutigen Brief habe ich viele Zeitungsartikel, Pressemitteilungen und Studien gelesen, deren Inhalt nicht gerade für gute Laune sorgen. Bei einer Umfrage war das anders. Das Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung hat 3.000 Menschen befragt, die Ukrainer:innen bei sich zu Hause aufgenommen haben. Einige Menschen würden gerne Geflüchtete bei sich wohnen lassen, haben aber Angst davor, dass ihnen das alles über den Kopf steigt. Laut der Studie hat aber die überwältigende Mehrheit (82 Prozent) gute Erfahrungen gemacht. Das ist doch eine tolle Nachricht, die vielleicht den einen oder anderen dazu motiviert, ein freies Zimmer für Hilfesuchende aus der Ukraine anzubieten. Falls Sie Platz haben, können Sie sich zum Beispiel bei #UnterkunftUkraine registrieren oder Sie melden sich bei der Stadt. Es gibt viele Menschen, die sich darüber freuen würden.
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