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Hiltrup, Geranien und die Liebe | Rat gegen Rad: Kein städtisches Fahrradverleihsystem für Münster | Bauleitplanung: Wer darf bauen – und wo?
Guten Tag,
die Regentage in Münster scheinen vorerst vorbei zu sein. Heute steht die Sonne am Himmel und bestimmt haben Sie sich fürs Wochenende etwas Schönes vorgenommen. Zum Beispiel den heimischen Garten oder Balkon bereit für den Frühling zu machen.
Vielleicht weckt das wunderbare Wetter aber auch ein paar Frühlingsgefühle in Ihnen – eine elegante Überleitung zu unserem ersten Thema: den Blumenampeln an der Marktallee in Hiltrup. Manche Menschen im Stadtteil führen eine sehr innige Beziehung zu den 40 Blumenkübeln, die jeden Frühling an den Straßenlaternen hängen. Blogger Henning Klare nennt das Verhältnis der Hiltruper zu den Geranien in der Marktallee deshalb „l’Amour Fou“, also eine obsessive Form der Romantik.
Aber wo ist jetzt das Problem? Ist doch schön, wenn ein Straßenzug mit Geranien dekoriert wird. Das stimmt, aber dann muss sich auch jemand darum kümmern. Bezirksbürgermeister Joachim Schmidt von der CDU hatte 2015 die ersten Blumenampeln in Hiltrup anbringen lassen und die Pflege den Johannitern anvertraut. Seit seinem Tod vor rund drei Jahren kümmern die sich aber nicht mehr um die Geranien.
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Das blumenpolitische Erbe musste also Schmidts Nachfolger antreten, das ist Wilfried Stein von den Grünen. Er organisierte in den vergangenen Jahren Patenschaften für die Blumenampeln, damit Menschen aus der Nachbarschaft die Geranien gießen.
Die sind aber nicht immer zum Gießen erschienen, weshalb dann irgendwann ein Haufen Grünabfall in den Kübeln vor sich hin rottete. Als dann im November 2022 am ersten Adventssonntag noch immer verdorrte Geranien an den Laternenmasten der Marktallee hingen, war für die CDU der Spaß vorbei. „Ich habe einen richtigen Schrecken bekommen, als ich sah, wie verkommen sie aussahen und noch immer nicht abgeräumt waren“, wird die empörte CDU-Politikerin Karin Meyerhoff in den Westfälischen Nachrichten zitiert. Akt II der Hiltruper Geranien-„Amour Fou“.
Richten sollte dieses Schlamassel in diesem Jahr zuerst die Stadtteiloffensive Hiltrup. Die winkte aber ab: Die Geranien seien Stadtteilmarketing und deshalb ein Problem des Bezirksbürgermeisters. Jetzt springt eine Gruppe mit dem Namen „ZWAR“ ein – diese Abkürzung steht für „zwischen Arbeit und Ruhestand“. Die Ehrenamtlichen wollen die Marktallee regelmäßig mit einem Elektromobil abfahren, um die Geranien in den Blumenampeln zu wässern und zu düngen. Los geht’s, sobald die Geranien da sind. Wie die WN etwas zerknirscht schreiben, wird das wohl vor dem Hiltruper Frühlingsfest nichts mehr.
Ob damit jetzt der dritte Akt in der Hiltruper Tragikomödie beginnt? Wollen wir mal nicht so skeptisch sein. Wahrscheinlich werden die Blumenampeln aber auch weiterhin für Gesprächsstoff im Stadtteil sorgen, denn so hübsch die Blumen auch sind, blöderweise werden Pflanzen bei der trockenen Hitze ja immer durstiger. Ob es dann immer noch so klug ist, jedes Jahr Geranien in die pralle Sonne zu hängen? (sfo)
Heute lesen Sie im Brief:
- Notbetreuung in Kita und offenem Ganztag
- Wirtschaftsplan des Stadttheaters: Der Eintritt wird teurer
- Neues vom Musik-Campus: Die ersten Millionen sind da
- Prozess gegen Kranbesetzer begonnen
- Wie es weiterging: Geld für die Geburtshilfe in Münster
- Rat gegen Rad: Kein städtisches Fahrradverleihsystem für Münster
- Bauleitplanung: Wer darf bauen – und wo?
- Korrekturen: Gleich zwei Fehler
- Klima-Update: Carsharing und Ladesäulen
- Ein-Satz-Zentrale: Regenbogen an der Windthorststraße
- Unbezahlte Werbung: Haare schneiden in Gievenbeck
- Drinnen und Draußen: Galaktisches Wochenende im Zoo
+++ Bei Engpässen in der eigenen Kita sollen Kinder bald in eine Notbetreuung gehen können. Das hat der Rat am Mittwoch beschlossen. Dafür werden künftig zwei Vollzeitstellen besetzt. Das Jugendamt muss noch zustimmen. Auch im offenen Ganztag sollen weitere Berufsgruppen Abhilfe schaffen, was Betreuungsengpässe angeht. Auf offene Stellen dürfen sich nun auch Menschen etwa aus dem Pflege- und Therapiebereich bewerben. (sst)
+++ Der Wirtschaftsplan für diese Spielzeit geht davon aus, dass das Stadttheater Münster Miese machen wird, genau genommen fast 730.000 Euro. Um einen Teil dieses Defizits auszugleichen, werden jetzt die Theaterkarten teurer: Die Preise steigen im Kleinen Haus, im Studio und im Parkett um 20 Prozent, in den Rängen um 10 Prozent. In der Folgespielzeit können die Eintrittskarten auch noch einmal um etwa 5 Prozent teurer werden. Die Linksfraktion kritisierte diese Preiserhöhung am Mittwoch im Rat, weil das Menschen mit geringem Budget und ohne Münsterpass vom Theaterbesuch abhalte. Die Gegenrede aus allen anderen Fraktionen: Erhöhe man nicht die Preise, müsse das Theater womöglich schließen. Und das letzte Mal sei der Eintritt vor zehn Jahren teurer geworden. Verglichen mit anderen Städten in Nordrhein-Westfalen sei der Theaterbesuch in Münster noch günstig. (sfo)
+++ Ein Jahr ist es her, als der erste Affenpockenfall in Münster auftrat. Das Ansteckungsgeschehen hatte sich aber schnell beruhigt und auch momentan ist das Virus einigermaßen inaktiv. Diese Woche hat der Berliner Virologe Christian Drosten aber davor gewarnt, dass sich diese Ruhe ändern könnte. Pocken verursachten zunächst milde Krankheitsverläufe, die sich aber verstärken, sobald sich die Erreger an den Menschen anpassen. In Münster sind laut Robert-Koch-Institut bisher nur zwölf Ansteckungen mit dem Affenpockenvirus bestätigt worden. In allen Fällen handelte es sich bei den Infizierten um Männer. Die Uniklinik Münster bietet Impfungen für Personengruppen an, die in den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission priorisiert werden. Das sind Menschen, die Kontakt zu Infizierten hatten, und Männer, die Sex mit Männern haben und dabei häufig den Geschlechtspartner wechseln. In der letztgenannten Gruppe ist das Bewusstsein für die Gefährdung laut Deutschlandfunk sehr hoch. Nach 28 Tagen muss die Impfung aufgefrischt werden. (sfo)
+++ Beim Fundraising zum Musik-Campus sind bisher sechs Millionen Euro zusammengekommen. Das hat Oberbürgermeister Markus Lewe in der Ratssitzung auf Anfrage von Lars Nowak aus der Satirepartei „Die Partei“ mitgeteilt. Weitere zwei bis drei Millionen seien zumindest angekündigt. Auf die offene Frage, ob es Neuigkeiten zum Bauherren gebe, gab Lewe eine eher schwammige Antwort mit dem Informationsgehalt: Weiteres in den nächsten Tagen. Wahrscheinlich. (sst)
+++ Vor einigen Tagen ist die Kampagne „#rettetdaspg“ an den Start gegangen. Ihr Ziel: bekannt machen, dass das Jugendzentrum im Paul-Gerhardt-Haus dringend Räume sucht. Anfang 2024 soll das Gebäude abgerissen werden und für das 700-Quadratmeter-Jugendzentrum gibt es noch keine Ausweichmöglichkeiten. Das Team sucht nun also nach Möglichkeiten, sodass die Gruppen aus dem Haus weiter bestehen können. Laut Leiter Gert Herrera gibt’s davon eine ganze Menge. Einige tanzen, andere arbeiten in Werkstätten zusammen und wieder andere sind gesellschaftlich aktiv. „Wir wollen eine Möglichkeit für junge Leute bieten, die eine bessere Welt schaffen wollen“, fasst Gert Herrera zusammen. Für den Abriss und die Bauzeit des neu geplanten Gebäudes, laut Herrera etwa drei Jahre, ist man auf der Suche nach einer guten Zwischenlösung. Und auch für die Zeit danach wird es mehr Platz als bisher im Neubau eingeplant brauchen, um das Angebot so, wie es gerade ist, fortbestehen zu lassen. (sst)
+++ Gestern begann am Amtsgericht Münster das Verfahren gegen den Mann, der im vergangenen Jahr zweimal einen Baukran an der Hammer Straße für mehrere Wochen besetzt hatte. Die Punkte auf der Anklageschrift sind gefährliche Körperverletzung, Beleidigung und Bedrohung, berichten die Westfälischen Nachrichten. Laut WN sind für den Prozess neun Termine anberaumt. Das Verfahren gilt als ungewöhnlich aufwendig. Außerdem erhebt die Stadt Münster Ansprüche gegen den Mann, weil während der Kranbesetzungen die Baustelle ruhen musste. Laut Stefan Wismann, Geschäftsführer der Wohn- und Stadtbau, beläuft sich die Summe auf eine Viertelmillion Euro. (sfo)
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Das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium gibt einen aus: Insgesamt 25 Millionen Euro gehen an die 38 Geburtskliniken im Land. Allein 1,2 Millionen Euro fließen nach Münster, 460.000 Euro bekommt das Franziskushospital und 660.000 Euro die Uniklinik.
Das bedeutet aber auch: Zwei Geburtskliniken in Münster gehen leer aus, das Clemenshospital und das Herz-Jesu-Krankenhaus in Hiltrup. Warum? Ein Sprecher des NRW-Gesundheitsministeriums schreibt uns, laut Bundesvorgabe seien nur Krankenhäuser förderberechtigt, die als bedarfsnotwendig gelten.
Bei einer Geburtsstation ist das der Fall, wenn Schwangere nach ihrer Schließung länger als 40 Minuten mit dem Auto in das nächste Krankenhaus fahren müssten, um ihr Kind auf die Welt zu bringen, schreibt der Ministeriumssprecher. Beim Clemenshospital und Herz-Jesu-Krankenhaus seien diese Kriterien nicht erfüllt.
Geld für Personal und Ausbildung
Barbara Blomeier, Vorsitzende des Hebammenverbands NRW, schreibt uns, der Verband habe im Vorfeld mit dem Ministerium über die Förderung diskutiert. Wichtig sei es aus der Sicht des Hebammenverbands, dass Kliniken gefördert werden, die Ausbildungsplätze für Studierende anbieten (seit 2020 müssen angehende Hebammen in Deutschland studieren). „Beim ersten Drüberschauen haben wir aber den Eindruck, dass man unserer Anregung weitgehend gefolgt ist“, schreibt Blomeier. Das Clemenshospital, das bei der Landesförderung leer ausgeht, bildet allerdings auch Hebammenstudierende aus.
Spannend wird es laut Hebammenverband aber so richtig, wenn die Kliniken das Geld ausgeben. Denn dann stellt sich die Frage: Stecken sie die Förderung ins Personal oder in Renovierungsarbeiten?Im November hatten wir über die Arbeitsbedingungen für Hebammen und die Finanzierung der Geburtshilfe in Münster berichtet. Das Ergebnis damals: Die Hebammen arbeiten oft am Limit und können keine Eins-zu-eins-Betreuung auf den Geburtsstationen anbieten. (sfo)
Rat gegen Rad: Kein städtisches Fahrradverleihsystem für Münster
Was hat Antwerpen, was Münster nicht hat? Zugegeben: Auf diese Frage gibt es zig Antworten, denn Antwerpen und Münster haben nicht wirklich viel gemeinsam. Antwerpen hat zum Beispiel einen altehrwürdigen Hauptbahnhof, ein schickes Diamantenviertel und sowieso knapp 200.000 Einwohner:innen mehr als Münster.
Ich möchte aber auf einen anderen Punkt hinaus. In Antwerpen gibt es nämlich ein städtisches Fahrradverleihsystem, das international als Vorzeigemodell gilt. Die Menschen in Antwerpen können seit 2011 an etwa 300 Stationen mehr als 4.000 Fahrräder leihen. Das geht inzwischen digital, mit einer App. Das geliehene Rad können die Menschen eine halbe Stunde nutzen; wer mehr Zeit braucht, zahlt einen symbolischen Betrag drauf. Ein Tagespass kostet 5 Euro, eine Jahreskarte 58 Euro.
Davon sind viele angetan. In einem Beitrag des flämischen Rundfunks lobt nicht nur der Verkehrsdezernent der Stadt Antwerpen dieses Leihsystem, sondern auch ein Sprecher des belgischen Radfahrbundes. Auch Radfahrende aus Münster haben schon die Vorzüge des Fahrradverleihsystems in Antwerpen für sich entdeckt.
Gutachten sagen ja, die Politik sagt nein
Und wenn alle in Antwerpen mit ihrem Fahrradverleih glücklich sind, wäre es da nicht schön, dieses Erfolgsmodell hierhin zu kopieren? Das haben sich womöglich ein paar Ratsmitglieder auch gedacht, als der Rat im März 2020 einen „Grundsatzbeschluss zur Einführung eines Bike-Sharing-Systems in Münster“ gefällt hat. Laut Beschlussvorlage hätten auch andere europäische Großstädte ein solches Leihsystem etabliert, vor allem solche, die sich als Fahrradstädte vermarkten. Und spätestens dann ist ja klar, dass Münster auch so etwas unbedingt braucht.
Vor dem Beschluss hatte ein Planungsbüro bereits eine Machbarkeitsstudie durchgeführt. Die kam zu dem Ergebnis, dass die Stadtwerke ein Leihsystem einführen und betreuen könnten. Die erwarteten Vorteile: Es gäbe dann ein weiteres Angebot im öffentlichen Nahverkehr, vor allem für die sogenannte „letzte Meile“, und man könnte durch den Verleih die Zahl der Fahrräder in Münster reduzieren und damit auch das Parkproblem unter Kontrolle kriegen. Auch ein zweiter Gutachter empfahl die Einführung eines öffentlichen Fahrradleihsystems in Münster.
Am Mittwoch kam aber die Rolle rückwärts. Der Rat hat seinen eigenen Grundsatzbeschluss aufgehoben – aber warum eigentlich, wenn die Vorteile anscheinend so offensichtlich sind und die Ratsmehrheit doch die Verkehrswende beschleunigen will?
Dreimal in die falsche Richtung
Ein neues Gutachten zum öffentlichen Radverleihsystem in Münster gibt es noch nicht. Wohl aber einen vorläufigen Bericht dazu, der den verkehrspolitischen Sprecher:innen der Ratsfraktionen vorgestellt wurde. Wir hatten diesen Zwischenstand angefragt, aber nicht bekommen, weil er nicht-öffentlich bleiben soll.
Was wir aber erfahren haben und was auch im Rat wiederholt Thema war: Das Fahrradverleihsystem entwickele sich in die falsche Richtung. Und die Arbeit am Gutachten sei bisher auch ziemlich teuer gewesen: In der Ratsdebatte war die Rede von 130.000 Euro, die die Stadt für die Studie ausgeben müsse.
Die grüne Ratsfrau Andrea Blome hatte am Mittwoch im Rat drei Kritikpunkte an dem bisherigen Konzept benannt: Erstens sei es sehr teuer (800.000 bis eine Million Euro pro Jahr), zweites gebe es in Münster ja schon private Fahrradverleihe (wie Swapfiets, Tretty oder Tier) und drittens hätte das vorgeschlagene System kaum Nutzen für die Verkehrswende. Zum letzten Punkt später mehr.
An dieser Stelle nochmal ein kurzer Vergleich mit Antwerpen, der ein paar Unterschiede verdeutlicht: Die Stadt teilt uns auf Anfrage nicht mit, wie viel Geld sie jedes Jahr für den kommunalen Fahrradverleih ausgibt. Ein Stadtsprecher schreibt uns aber, dass neben dem städtischen Angebot auch Privatfirmen Fahrräder verleihen, aber nur zu einem geringen Anteil. Im April 2023 hatten mehr als 58.700 Menschen in Antwerpen ein städtisches Fahrrad-Abo, so kamen im vergangenen Monat fast eine halbe Million Fahrten zusammen. Trotz Leihsystem haben immer noch 84 Prozent der Familien in Antwerpen eigene Fahrräder.
Wie viel das Fahrradleihsystem in Antwerpen zur Verkehrswende beiträgt, lässt sich allerdings schwer beantworten. Fast alle Familien haben ein eigenes Auto und das ist auch immer noch das beliebteste Verkehrsmittel auf dem Weg zur Arbeit. Ein Kritikpunkt der Antwerpener Fahrradlobby: Die Radwege seien nicht im allerbesten Zustand, die Stadt müsste mehr in den Ausbau und den Zustand der Infrastruktur investieren. Der Trend geht dennoch in die richtige Richtung: Seit Jahren fahren mehr Menschen Fahrrad in Antwerpen und nutzen für die Fahrten auch die kommunalen Leihräder.
Zurück zu den Plänen in Münster: Laut Zwischenbericht soll vor allem in der Nähe der Uni ein öffentlicher Fahrradverleih geschaffen werden, also ausgerechnet dort, wo sich viele Menschen aufhalten, die ohnehin schon regelmäßig Rad fahren. Die Befürchtung ist daher, dass die Leihfahrräder keine Autofahrten ersetzen würden, sondern stattdessen nur andere umweltschonende Verkehrsformen. Zudem wäre das vorgeschlagene Leihsystem nicht vollständig stationsbasiert, die Nutzer:innen könnten die Fahrräder also in bestimmten Zonen überall abstellen. Das würde das Parkchaos auf Gehwegen verschärfen.
Links-konservative Kritik
Die Kurzzusammenfassung lautet: viel Aufwand, aber wenig Nutzen. Also Ende der Geschichte? Nicht ganz. Das Ratsbündnis aus Grünen, SPD und Volt hatte den Aufhebungsantrag zusammen mit der FDP und der Linken eingebracht. Die Linksfraktion scherte aber dann doch aus und stimmte zum Schluss sogar dagegen. Warum?
Fraktionssprecher Ulrich Thoden sagte nach der Ratssitzung am Telefon, die Linke befürworte grundsätzlich ein Fahrradverleihsystem für Münster, aber nur für das gesamte Stadtgebiet, damit die Leihräder auch das letzte Stück zum Ziel abdecken können. Das gebe der Zwischenstand nicht her.
Heißt also, die Linke teilt doch die Auffassung des Antrags? Fast. Die Verwaltung habe vorgeschlagen, die Endversion des Gutachtens im September abzuwarten. Diese Zeit hätte sich der Rat nehmen sollen, sagt Ulrich Thoden. Auch wenn er selbst nicht daran glaubt, dass sich die Stoßrichtung des Radverleihsystems dann noch geändert hätte. Thoden hätte die Aufhebung des Grundsatzbeschlusses außerdem lieber in der normalen Ratskette diskutiert.
Überraschende Unterstützung erfuhr die Linksfraktion von der CDU. Sie sieht es im Grunde wie die Linke und ärgert sich, dass der Beschluss für einen öffentlichen Fahrradverleih sofort aufgehoben werden muss. Es bestehe ja kein Zeitdruck, argumentierte CDU-Ratsherr Walter von Göwels im Rat.
Eine Grundsatzfrage
Damit sprach er eine Grundsatzfrage an, nämlich: Welche und wie viel Ressourcen sollte die Politik in bestimmte Projekte stecken? Der Redebeitrag von Martin Grewer, der für Volt im Rat sitzt, verdeutlichte das Dilemma. Er sagte, er spüre im Gegensatz zur CDU- und Linksfraktion durchaus Zeitdruck, weil die Stadt bis 2030 klimaneutral werden will. Allein aus diesem Grund müsse sich der Rat genau überlegen, worin er Geld und Arbeitskraft stecken möchte.
Für Carsten Peters, Ratsherr der Grünen, ist es mit dem Fahrradverleihsystem deshalb wie mit dem Flyover (RUMS-Brief). Ein Fahrradkreisel sollte das Verkehrschaos am Aegidiitor beenden. Der Witz daran war, dass dieser Kreisel nicht ebenerdig, sondern über der Straße gebaut werden sollte (wie etwa in Eindhoven). In dessen Planung floss bekanntlich auch jede Menge Geld, bis der Bau einkassiert wurde, weil er dem Ziel der Verkehrswende widersprochen hätte. Peters sagte im Rat, diese teuren Projekte hätten keinen wirklichen Nutzen für die Verkehrswende, weil sie dem Autoverkehr keinen Platz wegnehmen. Sein Fazit daher: „Wir können nicht alles machen, was nice to have wäre.“
Und das fasst letztlich den Tenor der Debatte gut zusammen: Das Ratsbündnis möchte die Verkehrswende vorantreiben, indem es die Infrastruktur für klimaschonende Mobilität ausbaut – statt Zeit, Geld und Personal für Projekte aufzuwenden, die wenig Nutzen, aber dafür viel Prestige haben. Schauen wir also mal, ob und wie das in Zukunft gelingt. (sfo)
Bauleitplanung: Wer darf was bauen – und wo?
Zugegeben, „klimagerechte Bauleitplanung“ klingt schon ziemlich öde und wahrscheinlich muss ich noch einmal kurz „Einfamilienhaus“ schreiben, damit Sie nicht direkt weiter zu unseren Veranstaltungstipps scrollen. Will sagen: Grundsätzlich ist es doch hilfreich, wenn sich jemand die Mühe macht, aus einem Batzen Informationen die herauszuarbeiten, die Relevanz für viele Menschen haben.
In dem oben genannten Leitfaden steht zum Beispiel, dass freistehende Einfamilienhäuser, wenn überhaupt, nur noch in ganz seltenen Fällen gebaut werden sollen. Aber: Es ist eben nur ein Aspekt der Bauleitplanung und betrifft, insbesondere in Zukunft, vielleicht doch gar nicht mehr so viele Menschen (RUMS-Brief).
Bevor das neu gebaute Wohngebäude allerdings steht und wir uns darüber aufregen, dass wir nicht nur auf Haus und Garten für uns ganz alleine, sondern auch auf den Autoparkplatz direkt neben der Haustür verzichten müssen, gibt’s allerdings noch einige andere Punkte auf der To-do-Liste. Die Ratsmitglieder, die nicht gerade Befürchtungen in Sachen Haus mit Garten äußern, zeigen sich eigentlich ganz hoffnungsvoll. Aus grünen Reihen zum Beispiel mit dem Hinweis darauf, dass es sich ja um eine „Version 1.0“ handle, sprich, dass vorgesehen ist, den Leitfaden zu überarbeiten.
Hedwig Liekefedt (SPD) spricht noch ein weiteres Bedenken an: den Schutz der Grünordnung. Darin steht unter anderem, welche Grün- und Freiflächen möglichst nicht bebaut werden sollten. Und das ist das Problem, das sie sieht: Es ist eben keine Vorgabe, an die sich die Stadt zwingend halten muss.
Modellquartier wird in Grünordnung hineinragen
Die Zweifel bestätigen sich auch gleich im nächsten Tagesordnungspunkt. Es geht um die Pläne für zwei Modellquartiere. Sie liegen im sogenannten zweiten Grünring. Laut Stadt sind das Flächen, die „wichtige Freiräume zur Stadtgliederung“ und „wohnungsnahes Erholungsgrün“ bieten. Dort zu bauen, wird im neuen Leitfaden zur Bauleitplanung als „erheblich erschwert“ eingestuft.
Nun kann man auf der einen Seite argumentieren, dass diese Modellquartiere ja unter der Prämisse entstehen, möglichst viel Wohnraum bei möglichst wenig Flächenversiegelung zu schaffen. Sprich: Selbst wenn der Wohnraum auf Grünflächen entsteht, muss das nicht unbedingt heißen, dass die komplett zweckentfremdet werden. Und außerdem müssen versiegelte Flächen ja ausgeglichen werden. Woanders soll also eine Fläche entstehen, die die neu bebaute Fläche in ihrer Funktion ersetzt.
Auf der anderen Seite schürt so ein Vorgehen große Skepsis bei denjenigen, die den Eindruck haben, dass die Grünordnung und ihre Ziele – zum Beispiel Frischluftzufuhr, Naherholung und Gewässerschutz – vielmehr lose Richtungsvorgaben sind. Seinen Unmut über das Modellprojekt äußert im Rat auch Michael Krapp (ÖDP). Zum einen sieht er keinen Modellcharakter in Bezug auf das Ziel, bis 2030 klimaneutral zu werden. Und zum anderen schätzt er, dass das Quartier und die Arbeitsplätze wohl eher Neu-Münsteraner:innen anwerben, als neuen Wohnraum für diejenigen schaffen, die schon hier leben.
Zu denjenigen, die die Bauleitplanung und den bisherigen Umgang mit der Grünordnung kritisieren, gehören auch einige Aktive aus Klima- und Umweltschutz-Initiativen. Zum Beispiel Teresa Häuser vom Klimaentscheid: „Die Grundsatzfrage in unseren Augen ist, ob die Grünflächen überhaupt abgeknapst werden können. Gerade scheint das aber beschlossene Sache zu sein. Die Diskussion dreht sich nur noch darum, wo das jetzt möglich ist“, sagt sie. Wenn also immer wieder Baugebiete im Bereich der Grünordnung geplant werden, wirkt das, was in Leitfäden niedergeschrieben ist, irgendwann nicht mehr glaubwürdig.
Detlef Lobmeyer vom Naturschutzbund Münster (Nabu) sieht auch den Flächenausgleich kritisch, zumindest so, wie er in Münster praktiziert wird. „Es fehlen zum Beispiel größere, zusammenhängende Gebiete für einen wirksamen Artenschutz. So wie Wohnbebauung und Versiegelung voranschreiten, braucht es auch angemessene Flächen für die Natur“, sagt er.
Weiter geht’s mit dem integrierten Flächenkonzept
Und wie kann das zusammen funktionieren? Auf der einen Seite möchte man schließlich keine Menschen davon abhalten, nach Münster zu ziehen und auch niemanden zwingen, aus ihren großen Häusern auszuziehen. Auf der anderen Seite sind Flächen nun einmal begrenzt und die für neuen Wohnraum noch begrenzter, wenn die Grünordnung zum Beispiel verbindlicher würde. Die Umweltinitiativen schlagen vor: zusammenhängende Gebiete, Häuser aufstocken, nachverdichten und Flächen für den Individualverkehr neu denken. Was die Brücke zu einem weiteren Thema schlägt: Mobilität. Und wiederum zum Kritikpunkt, dass Menschen, die keine Wohnung (oder kein freistehendes Einfamilienhaus) in Münster finden, woanders hinziehen und mit dem Auto pendeln. Mit einer besseren Anbindung wäre das vielleicht auch attraktiver für Menschen, die gerne im städtischen Umfeld leben möchten.
In der Diskussion um die klimagerechte Bauleitplanung ging es im Umweltausschuss vergangene Woche auch um ihren Zusammenhang mit dem integrierten Flächenkonzept. Dazu läuft gerade ein Werkstattverfahren mit verschiedenen Akteur:innen, unter anderem Vertreter:innen von Umweltinitiativen. „Dass der Leitfaden zur klimagerechten Bauplanung durch den Rat geht, bevor das Werkstattverfahren abgeschlossen ist, zeigt, dass diese Praxis in der Zukunft fortgeführt werden soll“, ist Teresa Häusers Eindruck in Bezug auf Baugebiete im Bereich der Grünordnung. Am Ende sollen bestenfalls Lösungen für all die Konflikte, die die Flächenplanung aufwirft, dabei rauskommen. Was genau in diesem Verfahren bisher erarbeitet wurde, ist noch unter Verschluss. Laut Kommunikationsamt wurde der Leitfaden zur klimagerechten Bauleitplanung jedoch schon inhaltlich in die Gespräche rund um Siedlungsflächen einbezogen. (sst)
Am Dienstag standen im RUMS-Brief leider zwei Fehler. Einmal schrieben wir in der Ein-Satz-Zentrale die Bundesnetzagentur schlösse ab diesem Jahr 18 Standorte in Münster. Die Wahrheit ist: Die Bundesnetzagentur unterhält nur eine Außenstelle in Münster. Und die Schließungen beginnen erst 2032, klassischer Zahlendreher.
Und dann hat sich noch ein Fehler in das Update über die Versorgung von ungewollt Schwangeren eingeschlichen. Die Uniklinik führt Schwangerschaftsabbrüche durch, allerdings nicht nach der Fristenregelung, sondern nur nach der medizinischen Indikation, also wenn die Schwangerschaft das Leben oder die Gesundheit der Frau gefährdet. Wir haben auch diese Aussage präzisiert. (sfo)
+++ Diese Woche hat die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) der Bundesregierung in Sachen Klimaschutz auf die Finger geklopft. Vor allem in der Verkehrspolitik tue Deutschland zu wenig, kritisiert die OECD. Ein Baustein in der Verkehrswende ist das Carsharing, denn dadurch kann sich die Zahl der Autos in Deutschland reduzieren. Im März beschlossen SPD, Grüne und FDP auf Bundesebene, ab 2026 nur noch CO2-neutrale Carsharingflotten zuzulassen. Dazu kommt die Vorgabe der EU, ab 2035 nur noch emissionsfreie Neuwagen zuzulassen.
Wie wirkt sich all das auf das Carsharing in Münster aus? Ein Problem hier: In Münster gibt es nur stationsbasiertes Carsharing (RUMS-Brief). Das heißt, die Leihautos haben einen festen Parkplatz, an dem dann auch eine Ladesäule angebracht werden muss, wenn die Flotte elektrifiziert werden soll. Der Anbieter Stadtteilauto teilt uns auf Anfrage mit, dass momentan 27 der rund 260 Carsharingautos elektrisch betrieben werden. Bis 2030 soll die Flotte aber nach eigenen Vorgaben klimaneutral werden. Eine Sprecherin von Wuddi (gehört inzwischen zum Carsharing-Franchise Share Now) schreibt uns, dass der Anbieter bei seiner Gründung 2019 eigentlich reines E-Carsharing anbieten wollte. Von den rund 100 Autos hätten aber nur 55 einen E-Antrieb. Beide Anbieter sind sich einig, dass die Ladesäuleninfrastruktur in Münster noch nicht ausreiche, um ein flächendeckendes E-Carsharing anzubieten. Stadtteilauto teilt uns mit, dass die Pacht für die Ladesäuleninfrastruktur gerade in der Innenstadt recht kostspielig sei. Private Anbieter von Stellplätzen hätten außerdem oft kein Interesse, Ladesäulen anzubringen. Ein Vorteil laut Stadtteilauto: Bisher habe die Stadt Münster die Anschlusskosten übernommen. (sfo)
+++ Ende März hat das nordrhein-westfälische Finanzministerium verlauten lassen, die Anlagestrategie für seine Pensionsfonds ab jetzt nachhaltiger zu gestalten. Das hatte der Landtag zuvor beschlossen. Diese Fonds sollen sicherstellen, dass die Bundesländer Renten auch in Zukunft noch zahlen können. „Nachhaltig“ bedeutet in diesem Fall, dass das Land NRW etwa nicht mehr in Unternehmen investiert, die Geld mit fossiler Stromerzeugung oder Tabak verdienen. Das Recherchezentrum Correctiv hat sich nun die Pensionsfonds aller 16 Bundesländer angeschaut. Mit dem Ergebnis: Auch die, die ihre als „nachhaltig“ bezeichnen, investieren doch irgendwie weiter in Firmen, die die Klimakrise antreiben. In NRW sind das laut Correctiv etwa Enagás und Gasunie. (sst)
Anonymer Briefkasten
Haben Sie eine Information für uns, von der Sie denken, sie sollte öffentlich werden? Und möchten Sie, dass sich nicht zurückverfolgen lässt, woher die Information stammt? Dann nutzen Sie unseren anonymen Briefkasten. Sie können uns über diesen Weg auch anonym Fotos oder Dokumente schicken.
+++ Der Energiekonzern RWE und die Westfalen-Gruppe wollen bis 2030 ein Netzwerk von bis zu 70 Wasserstoff-Tankstellen in Deutschland entwickeln. (RWE)
+++ Im Sommerferienprogramm des städtischen Kinderbüros sind noch Plätze frei. (Stadt Münster)
+++ Die Wirtschaft in der Region stellt sich so langsam auf die höheren Energiepreise ein, macht sich aber weiterhin Sorgen wegen hoher Kosten und fehlender Fachkräfte. (IHK Nord Westfalen)
+++ Der Bahnstreik am Montag und Dienstag wirkt sich auf den Stadtbusverkehr in Münster aus, vor allem auf die Linien 2 und 4. (Stadtwerke Münster)
+++ Zum Anlass der Feierlichkeiten zum 375-jährigen Jubiläum des Westfälischen Friedens trifft am Montag das Friedensfeuer aus den Niederlanden in Münster ein. (Stadt Münster)
+++ Die Stadt Münster hat ein Onlineportal gestartet, damit Bürger:innen ihre Meinungen und Ideen zur Verbesserung des Kinderbachtals teilen und an einem Workshop am 7. Juni teilnehmen können. (Stadt Münster)
+++ Münster plant die Stadtentwicklung bis 2045 und lädt am 23. Mai zur Diskussion über verschiedene Zukunftsszenarien ein. (Stadt Münster)
+++ Am Montag und Dienstag können einzelne Fahrten der Buslinien 2 und 4 ausfallen, weil das Partnerunternehmen der Stadtwerke, DB Westfalenbus, von der Gewerkschaft bestreikt wird. (Stadtwerke, leider nicht online)
+++ Der allgemeine Studierendenausschuss der Uni Münster möchte mit einer Umfrage wissen, wie sich Studierende in Münster fortbewegen. (Uni Münster)
+++ An der Windthorststraße gibt es jetzt gleichgeschlechtliche Ampelpärchen sowie Fahrradbügel und Straßenlaternen in Regenbogenfarben. (Stadt Münster)
+++ Ab Ende Mai sollen am Domplatz wieder Sitzmöglichkeiten für den Sommer entstehen. (Stadt Münster)
+++ Rund eintausend Schüler:innen sind heute in Erinnerung an den Westfälischen Frieden mit einem Sternmarsch durch die Innenstadt gezogen. (Polizei Münster auf Twitter)
Einen guten Friseursalon zu finden, ist nicht immer einfach, insbesondere in den Stadtteilen ist die Auswahl meist auch nicht riesig. In Gievenbeck hat sich 2021 „Schnitte by Lara“ am Michaelweg 66 niedergelassen, ein moderner Salon ohne viel Schnickschnack und ohne typische Frisurenkataloge, dafür mit leckerem Kaffee und geschlechtsneutralen Preisen. Für ein paar Eindrücke können Sie bei Instagram und Facebook vorbeischauen.
Hier finden Sie alle unsere Empfehlungen. Sollte Ihnen ein Tipp besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!
Fabian Cohrs hat heute in den Terminkalender geschaut und kann Ihnen diese Veranstaltungen empfehlen:
+++ Wenn Sie heute Abend noch nichts vor haben, aber tanzen wollen, schauen Sie in der Sputnikhalle vorbei: Dort findet die Kreativparty „Luft & Laune“ statt. Neben mehreren Musikfloors (drinnen und draußen) gibt es auch Improtheater, Performancekunst und Karaoke. Los geht es um 22 Uhr. Für das Programm schauen Sie doch einmal auf der Instagramseite vorbei.
+++ Der Abenteuer- und Bauspielplatz im Südpark wird 50 Jahre alt und feiert seinen Geburtstag mit einer Pippi-Langstrumpf-Ausstellung. Sie wird am Sonntag um 14 Uhr eröffnet, begleitet von Livemusik und Unterhaltungsprogramm. Karten können Sie jeden Tag von 14 bis 18 Uhr direkt am Spielplatz kaufen.
+++ Filmjunkies auf der ganzen Welt feiern am 4. Mai den „Star Wars Day“. Ist ja auch logisch: Der Slogan „Möge die Macht mit dir sein“ heißt auf Englisch „May the Force be with You“ und das klingt ein bisschen wie „May the Fourth“, also 4. Mai. Morgen und übermorgen veranstaltet der Allwetterzoo anlässlich dieses Feiertages ein galaktisches Wochenende. Neben zahlreichen Ausstellungsstücken und Cosplayer:innen, die am Wochenende durch den Zoo flanieren, gibt es Führungen mit Star-Wars-Bezug sowie Workshops für Kinder.
+++ Heute war der Eröffnungstag für das Veranstaltungsjahr zum 375. Jubiläum des Westfälischen Friedens am Domplatz. Als nächste Veranstaltung steht am Montagnachmittag der Tag der Niederlande an und lädt zu verschiedenen Veranstaltungen der deutsch-niederländischen Begegnung ein. Dabei ist beispielsweise eine Diskussionsveranstaltung über Diplomatie und Frieden mit verschiedenen Expert:innen aus den Niederlanden und Deutschland. Weitere Informationen zu den geplanten Aktionen finden Sie hier.
+++ Morgen ab 15 Uhr findet wieder die Grünflächen-Unterhaltung statt, also ein Musik- und Kulturprogramm auf der Promenade. Weit über einhundert Künstler:innen, Bands und Chöre sind angekündigt. Einen Standortplan mit Übersicht über die Mini-Konzerte finden Sie hier.
+++ An diesem Wochenende ist im Atelierhaus „Speicher II“ (in dem sich auch die Kunsthalle befindet) am Hafen wieder Tag der offenen Tür. Die dort ansässigen Künstler:innen zeigen aktuelle Werke, nachmittags gibt es zudem kostenlose Führungen durch das Gebäude. Schauen Sie für Genaueres doch mal auf der Website des Hauses vorbei, dort gibt es auch Impressionen von den letzten Veranstaltungen.
+++ Am Sonntag lädt die Leokneipe von 14 bis 18 Uhr zu einem Konzertnachmittag ein. Unter dem Motto „Noise & Naschen“ gibt es nicht nur experimentelle und in Teilen auch improvisierte Musik, sondern auch Kaffee und Kuchen.
Am Dienstag schreibt Ihnen Ralf Heimann. Haben Sie ein schönes Wochenende!
Herzliche Grüße
Sebastian Fobbe
Mitarbeit: Fabian Cohrs (fco), Ralf Heimann (rhe), Svenja Stühmeier (sst), Deike Terhorst (dte)
Lektorat: Antonia Strotmann
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PS
Vor Kurzem war Christopher Buschow von der Uni Weimar bei uns zu Gast, der mit Ralf Heimann über die Krise des Lokaljournalismus in Deutschland gesprochen hat. Wie sieht das eigentlich im Ausland aus, sagen wir mal in den Niederlanden? Dieser Frage ist Mirjam Bosgraaf, Journalistin beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk BNNVARA, im März 2022 nachgegangen. Ein Ergebnis ihrer ausführlichen Recherche: Fast überall fehlen Journalist:innen, die politische Berichterstattung in ihren Städten machen können. Bei den letzten Kommunalwahlen war das ein echtes Problem. Ändern möchte das die Organisation SVDJ, die dazu am 24. Mai eine Veranstaltung in Amersfoort über den frischen Wind im Lokaljournalismus ausrichtet. Mit dabei ist auch RUMS-Gründer Marc-Stefan Andres. Er wird RUMS vorstellen und zusammen mit Julia Hildebrand von Correctiv von neuen Ansätzen im Lokaljournalismus in Deutschland erzählen.
PPS
Seit Februar 2021 haben wir unser Büro in der Neubrückenstraße gegenüber vom Theater. Wir arbeiten dort, machen unsere Veranstaltungen und haben einen tollen Ort entwickelt, mit dem wir RUMS in der Stadt sichtbar machen und auch andere kulturelle Konzepte umsetzen können. Nun müssen wir leider Ende November ausziehen, weil der Vermieter etwas anderes mit den Räumen vorhat. Unsere Frage: Hat irgendwer von Ihnen eine Idee für einen Raum, in dem wir dauerhaft oder auch für eine Übergangszeit einziehen können? Wir benötigen Platz für unsere Schreibtische und idealerweise auch einen Raum, den wir nach außen öffnen können. Dabei suchen wir in der Innenstadt oder auch innenstadtnah, in verschiedenen Größen, weil wir neben RUMS auch weitere Arbeitsplätze im Sinne des Co-Workings anbieten könnten, wenn der Raum für uns eben zu groß ist. Sie würden uns sehr helfen! Schreiben Sie uns gerne mit allen möglichen Ideen unter kontakt@rums.ms. Danke!
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