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Trecker, Klebstoff und Eis auf der Straße | Inklusion im Beruf: Wie sich Münster selbst im Weg steht | Unbezahlte Werbung: „Brot und Salz“
Guten Tag,
eine meiner besten Anschaffungen im vergangenen Jahr war der Newsletter von Sibylle Berg. Die Romanautorin und Berufszynikerin schrieb gestern über ein Gefühl, das Sie bestimmt kennen, denn es fasst ziemlich gut zusammen, was im Moment gerade alles passiert: Der Text handelt von „Immerschlimmerismus“.
Um zu verstehen, was Frau Berg mit dieser Worterfindung meint, schauen wir einfach mal aus dem Fenster: Sehen Sie da irgendwas? Gestern rollten noch fast 2.000 Trecker mit aufständischen Landwirt:innen auf der Straße, die den Grünen beim politischen Neujahrsempfang im Schlosscafé ein Grußschreiben mit Forderungen überreichten. Vorab warnte die Polizei, dass die Traktoren die Straßen lahmlegen. Sie behielt Recht.
Unverhoffte Hilfe beim Verkehrschaos bekamen die Bauernproteste interessanterweise von der Klimaschutzbewegung. Zehn Aktivist:innen klebten sich am Nachmittag auf die Windthorststraße. Nicht um die Trecker zu blockieren, die auf dem Weg zu den Grünen waren, sondern die ganz normalen Autos im Feierabendverkehr. Die Polizei schritt sofort ein. Zwanzig Minuten später hatte sie die Protestaktion aufgelöst.
Später verließen dann auch die Traktoren die Innenstadt. Die Verkehrsprobleme blieben. Diesmal aber nicht wegen Bauernprotesten oder Klimakleber:innen, sondern wegen des Blitzeises. Die vorläufige Schadensbilanz des glättebedingten „Immerschlimmerismus“ auf den Straßen sind nach Polizeiangaben 30 Verkehrsunfälle mit einer schwerverletzten Frau und drei Leichtverletzten.
Wird’s denn bald besser? Kommt drauf an, wie man’s nimmt. Auf der einen Seite soll es am Wochenende kalt bleiben und regnen. Für Montag sind Schneeschauer gemeldet. Auf der anderen Seite ist das das beste Wetter, um zu Hause zu bleiben und den RUMS-Brief zu lesen. Heute geht es noch mal um die Bauernproteste und um das Paul-Gerhardt-Haus, aber auch um ein Thema, mit dem sich viele Unternehmen schwer tun: Inklusion am Arbeitsplatz. (sfo)
Heute lesen Sie im Brief:
- Glatteis: Stadt erinnert an Streusalzverbot
- Paul-Gerhardt-Haus: Seit Mittwoch geräumt
- Petition fordert Bioenergiepark statt FMO
- Bauernproteste: Reaktionen aus Münster
- Stadtteiltreff in Rumphorst: Anwohner vs. Diakonie
- Inklusion im Beruf: Wie sich Münster selbst blockiert
- Korrekturen: Handwerk ist nicht Handel, Bennostraße nicht Bennohaus
- Klima-Update: Stadt erinnert an Kältehilfe
- Ein-Satz-Zentrale: Amérie und Rio sollen sich paaren
- Unbezahlte Werbung: „Brot und Salz“
- Drinnen und Draußen: „Baddabäm!“, die Dritte
Kurz und Klein
+++ Noch mal kurz zur Glätte und zum Schmuddelwetter: Die Stadt erinnert in einer Pressemitteilung an das Streusalzverbot in Münster. Nur in Ausnahmefällen darf Salz gestreut werden, zum Beispiel auf Brücken, Rampen oder Treppenaufgängen. Warum? Streusalz ist Gift für Pflanzen und Tiere, verunreinigt Grundwasser und beschädigt Fahrzeuge und Gebäude. Nicht in allen Städten ist der Einsatz verboten, in Nordrhein-Westfalen gilt allerdings ein landesweites Verbot. Umweltfreundliche Alternativen sind etwa Sand, Split, Granulat und Asche, schreibt die Stadt. (sfo)
+++ Am Montag haben Vertreter:innen der Franziskus-Stiftung das besetzte Paul-Gerhardt-Haus besucht. Die Stiftung hatte das Gelände gekauft, um darauf ein Bildungszentrum zu bauen. Gegen den Abriss und den damit verbundenen Verlust von Münsters einzigem innerstädtischen Jugendzentrum protestierte eine Gruppe von Aktivist:innen, die das Haus seit Sonntag besetzte (RUMS-Brief). In der Pressemeldung der Stiftung heißt es mehrmals, dass „ein konstruktiv-friedliches Gespräch mit den Besetzenden“ in „sachlicher Atmosphäre“ stattfand. Aber genug der Versöhnlichkeit: „Dieses führte jedoch leider nicht dazu, dass die Besetzenden der Aufforderung zum Verlassen des Gebäudes nachgekommen sind. In Konsequenz dessen wurde das Gebäude am heutigen Mittwoch von der Polizei geräumt“, schreibt die Franziskus-Stiftung nur einen Satz weiter. Eine Sicherheitsfirma schirmt das Gebäude seit der Räumung ab. Wenn Sie sich fragen, was die Abrissbagger noch stoppen könnte, scrollen Sie bitte an den Anfang des RUMS-Briefs. (sfo)
+++ Auf dem Ausbildungsmarkt in Münster gibt es in Industrie, Handwerk und Handel weiterhin mehr freie Stellen als Menschen, die eine Ausbildung suchen. Die Industrie- und Handelskammer berichtet zwar in einer Pressemitteilung von einer leichten Erholung in der Region. In Münster wurden im vergangenen Jahr in Industrie und Handel 1.560 Ausbildungsverträge abgeschlossen, knapp vier Prozent mehr als im Jahr zuvor. Doch im Münsterland und der Emscher-Lippe-Region seien es weiterhin 900 Ausbildungsverträge weniger als im Jahr vor Corona, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Fritz Jaeckel. Im Handwerk ist die Zahl der Ausbildungsverträge in Münster im vergangenen Jahr um über 2 Prozent auf 525 gesunken, schreibt die Kammer in einer Mitteilung. Die Industrie- und Handelskammer beklagt, dass viele junge Menschen nach der Schulzeit nicht auf eine Ausbildung vorbereitet seien. Viele Ausbildungsverträge würden noch in der Probezeit aufgelöst, sagt Fritz Jaeckel. (rhe)
+++ Über 3.000 Menschen aus der Region haben eine Petition unterschrieben, um zu erreichen, dass der Flughafen Münster/Osnabrück in Zukunft kein Flughafen mehr ist, sondern zum Beispiel nach dem Vorbild Saerbeck ein Bioenergiepark. Die Initiative „FMO-Ausstieg.jetzt“ übergab die Unterschriftenliste in dieser Woche FMO-Aufsichtsratschef Martin Sommer. In einer Pressemitteilung schreibt die Initiative: Da der Flughafen keine Landes- oder Bundesbedeutung habe, sei er nicht rentabel. Zuletzt hatte der FMO allerdings schwarze Zahlen gemeldet (RUMS-Brief). Die Gesellschafter hatten im vergangenen Jahr zwar (zum letzten Mal) zehn Millionen Euro als Coronahilfe überwiesen sowie ein Darlehen in Höhe von sieben Millionen Euro, das der Flughafen plus Zinsen zurückzahlen muss. Aber auf das Ergebnis wirkt sich beides nicht aus. Subventionen aus Brüssel bekommt der FMO laut Sprecher Andres Heinemann aktuell nicht. Entwickelt sich das Geschäft also weiter wie zuletzt, kommt der Flughafen in diesem Jahr ohne Finanzspritze aus. Das hatte die Europäische Kommission ursprünglich ab 2024 sogar vorgeschrieben, um zu verhindern, dass Regionen ihre Flughäfen künstlich am Leben halten. Wegen Corona hatte man die Frist aber auf 2027 verschoben. (rhe)
+++ Etwa 2.000 Trecker, viel Mal so viele wie am Montag, haben am vierten Tag ihrer Aktionswoche an einer Sternfahrt durch Münster teilgenommen. Landwirtinnen und Landwirte aus der Region protestieren damit gegen die Ankündigung der Bundesregierung, die Diesel-Steuerbefreiung für Landwirte in mehreren Schritten abzubauen (RUMS-Brief). Eine andere Ankündigung, die Aufhebung der KfZ-Steuerbefreiung, hatte die Regierung bereits zurückgenommen. Die Landwirtinnen und Landwirte wollen erreichen, dass die Koalition vollständig darauf verzichtet, in der Landwirtschaft zu sparen. Die Gruppe „Klimaentscheid Münster“ teilt mit, die Proteste seien eine Reaktion auf eine langjährige falsche Agrarsubventionspolitik, die vor allem die industrielle Landwirtschaft begünstige. Diese Politik habe dazu geführt, dass kleine, familiengeführte Höfe im Vergleich zu großen Betrieben und der mit ihnen verbundenen Wirtschaftszweige wie Futtermittelkonzerne und Pestizidhersteller benachteiligt seien. Rüdiger Sagel vom Verein „Naturfreunde Münster“ plädiert in einer Pressemitteilung für die Rücknahme der Kürzungen und für eine Transformation der Landwirtschaft, die nachhaltige und ökologische Praktiken fördert. Seine Forderung: Man müsse die Monopole von Lebensmittelkonzernen aufbrechen, und es brauche faire Preise für gesunde Lebensmittel. (rhe)
+++ In den Rieselfeldern sind Eisläufer gesichtet worden. Und falls Sie einen Moment überlegt haben: Nein, das sind keine Vögel. Die Biologische Station warnt davor, die Eisflächen zu betreten, auch wenn die Versuchung groß ist, denn im Schilf leben seltene Vogelarten, die Schlittschuhe hassen. Und wenn Gänse Menschen auf den zugefrorenen Wiesen sehen, suchen sie ihr Futter woanders, zum Beispiel auf den Feldern in der Nachbarschaft, wo Wintergetreide angebaut wird. Und das mögen die Landwirte nicht. (rhe)
+++ Im Stadtviertel Rumphorst streiten ein Anwohner und die Diakonie um die Frage, was das Wort Stadtteiltreff bedeutet. Andreas Artmann möchte im Stadtteiltreff der Diakonie einen Bürgertreff veranstalten, doch die Diakonie habe ihm mitgeteilt, das passe nicht ins Konzept, schreibt Artmann in einer Anregung an die Bezirksvertretung Mitte. Wir haben die Diakonie gefragt, warum so ein Treff nicht ins Konzept passt. Antwort: Der geplante Bürgertreff richte sich nach Kenntnisstand der Diakonie an einen festen, geschlossenen Teilnehmerkreis. Eine Voraussetzung sei aber, dass die Angebote offen für alle seien. Andreas Artman schreibt in einer E-Mail, die Gruppe habe natürlich Bezug zum Viertel, sei aber nie geschlossen gewesen. In der Anregung fordert er, dass die Stadt den Treff nicht länger mitfinanziert. Dann könne die Diakonie frei darüber entscheiden, wer den Stadtteiltreff nutzt. In seiner E-Mail schreibt Artmann aber auch, vor allem gehe es ihm um eine sachliche Lösung. Die muss nur noch gefunden werden. Als Nächstes wird sich die Bezirksvertretung Mitte damit beschäftigen. Und um das schon mal zu klären: Ihre Sitzungen sind für alle offen. (rhe)
+++ Anfangs lief es schleppend, aber knapp ein Jahr nach Ende der Abgabefrist sind in Münster 95 Prozent aller Grundsteuererklärungen bearbeitet. Das schreibt die Landesregierung in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der FDP. Wer ein Grundstück oder eine Immobilie hat, muss einmal im Jahr Grundsteuer zahlen und alle sieben Jahre eine Grundsteuererklärung abgeben. Die alte Grundsteuer hatte das Bundesverfassungsgericht vor sechs Jahren verworfen. Die Reform sollte das System gerechter machen. Dazu werden ab Januar 2025 auch die Werte von Grundstück und Gebäude berücksichtigt. Bislang legte man jahrzehntealte Einheitswerte zugrunde. Laut den Westfälischen Nachrichten rechnet die Stadt Münster damit, dass die Belastung von Wohngrundstücken dann im Vergleich zu der von Geschäftsgrundstücken wie auch anderswo steigt. Die genaue Höhe, also den von den Kommunen festgelegten Hebesatz, bestimmt der Rat laut dem Bericht im Dezember. Eine Kritik am neuen Modell ist: Alles wird sehr viel komplizierter. Ergebnis: In jedem fünften Fall legten die Menschen gegen den ermittelten Grundstückswert Einspruch ein. In jedem zehnten gegen die Grundsteuer, die sie zahlen sollen. Falls Sie mit alledem nichts zu tun haben und sich darüber jetzt freuen, könnte man berechtigterweise sagen: Sie sind grundlos glücklich. (rhe)
Wie es weiterging – mit den Apotheken
Vor einer Woche schrieben wir im RUMS-Brief über die Apotheken, deren Zahl in den vergangenen Jahren auch in Münster immer weiter gesunken ist. Ein Leser wies uns in dem Zusammenhang auf diesen Text aus der „Deutschen Apotheker-Zeitung“ hin, in dem der Gesundheitsökonom David Matusiewicz sagt: „Wir haben ohnehin zu viele Apotheken in Deutschland.“ Traditionelle Apotheken würden als reine Verkaufsstellen von Medikamenten zunehmend obsolet, sagt Matusiewicz. Er sieht in Zukunft eine wichtige Rolle für Versandapotheken und rät der Branche, digitale und physische Dienstleistungen zu integrieren und sich auf neue Geschäftsmodelle einzulassen. Beispiel: das Starbucks-Prinzip, bei dem Ärztinnen und Ärzte in vorgefertigten Praxen arbeiten. Wie man sich das vorstellen muss? „Ja, guten Tag, ich hätte gern ein Mittel gegen Durchfall.“ – „Suche ich Ihnen raus. Und dann bräuchte ich noch Ihren Vornamen.“ (rhe)
Anonymer Briefkasten
Haben Sie eine Information für uns, von der Sie denken, sie sollte öffentlich werden? Und möchten Sie, dass sich nicht zurückverfolgen lässt, woher die Information stammt? Dann nutzen Sie unseren anonymen Briefkasten. Sie können uns über diesen Weg auch anonym Fotos oder Dokumente schicken.
Wie sich Münster bei der Inklusion selbst blockiert
Antonia Strotmann hat eine junge Frau aus Münster getroffen, die aufgrund einer Autismus-Diagnose als schwerbehindert gilt. Sie würde gerne eine Ausbildung machen und hat auch einen Platz in Aussicht. Doch sie sagt, die Ämter arbeiten gegen sie. Die Geschichte ist ein Beispiel dafür, wie sich der Staat bei der Lösung des Fachkräftemangels manchmal selbst im Weg steht.
Überall fehlen Leute: Im Dezember 2023 meldete die Arbeitsagentur Münster-Ahlen mehr als 6.100 freie Stellen. Allein in der Stadt Münster sind fast 8.900 Menschen arbeitslos. Eine Lösung für die Arbeitslosigkeit und den Fachkräftemangel ist, mehr Menschen einen Job zu vermitteln, die bei der Suche auf Widerstände stoßen. Zum Beispiel Menschen mit Behinderungen. Laut einem aktuellen Ratspapier haben 429 Arbeitslose in Münster eine Schwerbehinderung.
Karina Menck ist eine davon. Sie ist 23 Jahre alt, lebt in Münster, ihren Namen haben wir verändert. Im Jahr 2020 bekam sie die Diagnose Autismus. Das ist eine neurologische Entwicklungsstörung, die etwa 800.000 Menschen in Deutschland betrifft.
Menschen mit Autismus haben häufig Schwierigkeiten, mit anderen Menschen umzugehen, zu kommunizieren oder zeigen generell wenig Interesse an sozialen Kontakten. Oft haben sie bestimmte Handlungsroutinen oder interessieren sich besonders für spezifische Themen. Auf Veränderungen im Alltag oder in der Umgebung können Autist:innen stark reagieren, weil sie damit überfordert sind.
Auch Karina Menck fällt es schwer, mit anderen zu interagieren. Sie leidet besonders unter Stress und im Alltag braucht sie klare Abläufe. Durch eine Therapie ist schon vieles besser geworden – so gut, dass sie eigentlich arbeiten könnte. Und das würde sie gern.
Statt weiter Bürger- und Kindergeld zu beziehen, würde Karina Menck ihr Geld lieber selbst verdienen. Aber auf der Suche nach einem Job stößt sie immer wieder auf Hürden. Vor allem mit der Arbeitsagentur hat Karina Menck häufig Kontakt, und dort kommt es immer wieder zu Konflikten. Doch der Reihe nach.
Ein Jobangebot hätte sie
Im Sommer machte Karina Menck ein Praktikum in einem Hotel in Münster: drei Monate lang, 39 Stunden die Woche, null Euro Vergütung. Die Arbeit sei anstrengend gewesen, aber sie habe ihr gefallen. „Ich hatte immer klare Anweisungen und konnte meine Aufgaben deshalb sehr zuverlässig abarbeiten“, sagt sie.
Unternehmen können von Arbeitnehmer:innen mit Autismus profitieren, weil sie häufig präziser und schneller arbeiten oder mit einem höheren Qualitätsanspruch als Mitarbeitende ohne Autismus.
Einen Eindruck davon vermittelt zum Beispiel das Unternehmen Specialisterne Austria, das sich für mehr und bessere Arbeitsplätze für Menschen im autistischen Spektrum einsetzt. IT-Unternehmen beschäftigen Autist:innen deshalb gerne als Softwaretester:innen. Unternehmen wie Auticon oder Differgy vermitteln Autist:innen außerdem gezielt an Firmen.
Auch Karina Menck hätte gern einen ganz normalen Job. Sie würde nach ihrem Praktikum gern eine Ausbildung zur Hotelfachfrau machen. Ihr ehemaliger Chef habe ihr bereits einen Platz angeboten. Doch den kann sie nicht ohne Weiteres annehmen.
„Das Praktikum hat mir gezeigt, dass meine Schwerbehinderung den Arbeitsalltag und die Beziehungen zu meinen Kolleg:innen und Vorgesetzten auch in Zukunft beeinträchtigen wird“, sagt sie. Sie bräuchte zum Beispiel häufiger kleine Pausen, Hilfe bei der Kommunikation und für die Berufsschule müsste sie wahrscheinlich Nachhilfe nehmen.
Für solche Fälle gibt es in Deutschland sogenannte Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben. Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen ihren Beruf nicht mehr ausüben können, können diese Leistungen bei der Arbeitsagentur beantragen.
Die Agentur bezuschusst oder übernimmt die Kosten für das Umgestalten des Arbeitsplatzes, Fortbildungen oder für eine persönliche Arbeitsassistenz: „Die würde mir und meinem Chef bei der Kommunikation helfen oder meinen Arbeitsplatz und mich auf den Geräuschpegel vorbereiten“, sagt Karina Menck. Auch das Hotel bekäme Zuschüsse.
Menck hat die Teilhabeleistungen schon Anfang 2022 beantragt, um Hilfe bei der Jobsuche zu bekommen. Aber auch mit Ausbildungsplatz in Aussicht hatte sie keinen Erfolg. Seit drei Jahren ist sie arbeitslos und damit in der gleichen Situation wie viele andere Autist:innen in Deutschland: Ihre Arbeitslosenquote ist einer Studie von 2022 zufolge fünfmal so hoch wie bei Menschen ohne Autismus.
Monatelange Schriftwechsel
Bei Menck heißt das Problem Bürokratie. Immer wieder scheint eine andere Organisation für sie zuständig zu sein, sagt sie. Mal sei es die Arbeitsagentur, mal das Jobcenter, dann der Landschaftsverband, die Rentenversicherung oder das Jugendamt. Dies erschwere die ohnehin komplizierte Kommunikation.
Karina Menck berichtet zum Beispiel von monatelangen Schriftwechseln für einzelne Gutachten, schwierigen Terminabsprachen oder Dokumenten, die verschwinden oder die ihr nie zugeschickt worden sind. Einige dieser Schriftwechsel haben wir eingesehen. Diese Fälle stimmen mit Mencks Schilderung überein.
Menck sei außerdem mehrmals von den Ämtern enttäuscht worden. Sie kritisiert, die Mitarbeitenden wüssten zu wenig über Autismus und den Umgang mit Betroffenen. Dabei geht es zum Beispiel um Tests, die für sie eigentlich angepasst werden müssten, und um behindertenfeindliche Äußerungen.
So etwas macht Karina Menck wütend: „Man sieht mir meine Behinderung zwar nicht direkt an, aber ich habe sie trotzdem und diese stereotypen Aussagen sprechen mir meine Behinderung ab. In Deutschland müssen Menschen mit Behinderung immer im Rollstuhl sitzen.“
Und auch drei Jahre nach ihrer offiziellen Autismus-Diagnose werde Menck regelmäßig vom Amt gebeten, ein ärztliches Schreiben einzureichen, dass sie noch immer Autismus hat. Dabei sind autistische Störungen nach derzeitigem Wissensstand nicht heilbar.
Karina Menck hat wegen der zahlreichen negativen Erfahrungen mittlerweile den Eindruck, die Behörden würden ihren Eintritt auf den allgemeinen Arbeitsmarkt aktiv verhindern. Mehrmals sei sie darauf hingewiesen worden, sie solle in einer Werkstatt für behinderte Menschen arbeiten.
Die Aussagen von Karina Menck können wir nicht nachprüfen. Wir haben die Behörden angefragt, denen die 23-Jährige Fehlverhalten vorwirft. Die Arbeitsagentur Ahlen-Münster äußere sich nicht zu Einzelfällen, heißt es. Vom Jobcenter kam keine Antwort.
Aber wir können uns anschauen, wie die Jobsituation von Menschen mit Schwerbehinderungen generell und in Münster aussieht und welche Möglichkeiten sie haben. 2022 arbeiteten fast 1.700 Münsteraner:innen mit Behinderung in Werkstätten.
Die Debatte wird immer lauter
So wenig verdienen Menschen mit Behinderungen in Werkstätten laut der im September veröffentlichten Studie des NRW-Arbeitsministeriums durchschnittlich: 1,41 Euro die Stunde. Frauen mit Behinderung verdienten mit 212 Euro im Monat sogar sechs Prozent weniger.
Die geringe Bezahlung in den Werkstätten ist nur ein Grund dafür, warum die Debatte immer lauter wird. Die Initiative „Job Inklusive“ hat hier ein paar Kritikpunkte zusammengefasst. Sie schreibt auf ihrer Website, dass es in Deutschland „sehr ausgeprägte institutionelle Strukturen“ gebe, „die den Berufsweg von Menschen mit Behinderungen eher hin zu Behindertenwerkstätten und anderen Sondereinrichtungen begünstigen als in reguläre Arbeit“. Die Erfahrung von „Job Inklusive“: Werkstatt-Beschäftigte würden eher davor gewarnt, auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu wechseln.
Die Studie des Arbeitsministeriums und das Inklusionsbarometer 2023 der „Aktion Mensch“ bestätigen diesen Eindruck auf Bundesebene: 2019 wechselten zum Beispiel nur 35 von 10.000 Werkstattbeschäftigten in einen Job auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote von Menschen mit Behinderungen ist immer noch doppelt so hoch wie die allgemeine Quote. Die Situation in Münster sieht nicht besser aus.
Die Arbeitsagentur berichtet, dass fast neun von einhundert Arbeitslosen in Münster eine Schwerbehinderung haben. Das ist der zweithöchste Wert in Nordrhein-Westfalen. Gleichzeitig hat die Zahl der arbeitslosen schwerbehinderten Menschen in Münster laut Statistik der Arbeitsagentur zugenommen: Im November 2023 waren es 640, zehn Prozent mehr als im Vorjahresmonat.
Was dabei besonders irritiert: Viele Menschen mit Behinderung sind gut ausgebildet. Über die Hälfte der schwerbehinderten Arbeitslosen in Münster hat eine schulische, betriebliche oder akademische Ausbildung. Das teilt uns ein Sprecher der Arbeitsagentur Ahlen-Münster mit. Außerdem sei die Zahl dieser Beschäftigten in den vergangenen Jahren stetig um zwei Prozent gesunken. Die meisten von ihnen arbeiteten in der öffentlichen Verwaltung, dem Gesundheits- und Sozialwesen sowie in der Erziehung und im Unterricht, schreibt der Sprecher.
Mehrere Firmen antworteten nicht
Unternehmen mit mehr als 20 Mitarbeitenden müssen mindestens fünf Prozent ihrer Arbeitsplätze an schwerbehinderte Menschen geben. Dazu sind sie gesetzlich verpflichtet. In Nordrhein-Westfalen nimmt die Zahl der Firmen zu, die diese Vorgabe halten müssen. Am stärksten im Münsterland.
Andererseits erfüllt laut Arbeitsagentur in Münster nur weniger als die Hälfte der Unternehmen die gesetzliche Inklusionsquote. Tendenz sinkend: 2019 haben ungefähr 38 von 100 Firmen die Quote erfüllt, 2021 nur noch etwa 35.
Wir haben bei Münsters größten Unternehmen nachgefragt, wie viele Menschen mit Schwerbehinderung sie beschäftigen. Antworten kamen hauptsächlich von denen, die die Fünf-Prozent-Vorgabe erfüllen. Dazu gehören zum Beispiel die Bezirksregierung, die Sparkasse Münsterland Ost, die Stadt Münster, die Uniklinik und die Deutsche Rentenversicherung Westfalen.
Die LVM-Versicherung, die Uni Münster und die Stadtwerke Münster erfüllen die Quote nicht. Die Stadtwerke müssten jedoch keine Ausgleichszahlungen leisten, weil sie mit Werkstätten für Menschen mit Behinderungen zusammenarbeiten, schreibt uns eine Sprecherin. Brillux äußere sich generell nicht zu Themen, die die Gesundheit der Mitarbeiter betreffen, schreibt das Unternehmen. Die FH Münster teilt mit, sie habe noch keine aktuellen Zahlen dazu, und der Lieferdienst Flaschenpost erhebe grundsätzlich keine, heißt es. Nicht geantwortet haben die Hengst-Filterwerke, Compo, Westfalen, Agravis und BASF.
Für Menschen mit Schwerbehinderungen, die noch auf Jobsuche sind und Hilfe bei Anträgen benötigen oder Fragen zu Autismus haben, gibt es in Münster unterschiedliche Anlaufstellen.
Zum Beispiel Münsters Teilhabeberatung: Das kostenlose Angebot richtet sich an Menschen mit Behinderung und deren Angehörige. Das Team berät unter anderem bei Fragen zum Thema Behinderung, unterstützt bei Anträgen oder begleitet zu Terminen.
Speziell für Autist:innen gibt es in Münster den Regionalverband Autismus. Er organisiert zum Beispiel regelmäßige Treffen zum Austausch oder Informationsveranstaltungen. Therapieangebote gibt es unter anderem beim Autismus-Therapiezentrum des Deutschen Roten Kreuzes in Münster. Es berät außerdem Eltern, besucht Schulen, Kindertagesstätten oder Werkstätten und führt Gespräche mit Erzieher:innen, Lehrkräften oder Fachärzt:innen. (ast)
Klima-Update
+++ Die Nacht zum Mittwoch war so kalt wie bisher sonst keine in diesem Winter. Das meldet die Nachrichtenagentur dpa (hier zur Meldung bei „Antenne Münster“). Überall in Deutschland lagen die Temperaturen unter null Grad. Am kältesten war es im thüringischen Bad Berka mit -17,2 Grad. Das Sozialamt der Stadt Münster macht wegen der Kälte gerade erneut auf die Winternothilfe aufmerksam. Sollten Sie dieser Tage Menschen antreffen, die auf der Straße übernachten, melden Sie sich beim Haus der Wohnungslosenhilfe (0251/48 45 20) oder beim Sozialdienst katholischer Frauen (0251/89 93 60). Bei akuten Notfällen verständigen Sie die Polizei oder die Feuerwehr. (sfo)
+++ Vertreter:innen aus Münsters Wirtschaft und Wissenschaft haben sich heute mit dem Oberbürgermeister getroffen. Anlass des Termins war der Klimastadt-Vertrag, den Münster erarbeiten will. Die Beteiligten verpflichteten sich dazu, bestimmte Maßnahmen umzusetzen. Worum es genau geht, steht in der Pressemitteilung der Stadt nicht. Wohl aber, dass alles irgendwie mit der Klimaneutralität bis 2030 zusammenhängt. Bis Ende Januar können Firmen, Institutionen und Menschen aus Münster noch Beiträge bei der Stadt einreichen. Diese Beiträge machen zusammen mit Verpflichtungen der Verwaltung die erste Auflage des Klimastadt-Vertrags aus. (sfo)
Korrekturen
+++ In der Ein-Satz-Zentrale haben wir im letzten RUMS-Brief die IHK und die Handwerkskammer verwechselt. Richtig ist, dass die Websites der nordrhein-westfälischen Handwerkskammern lahmgelegt wurden, außer der Kammer in Münster. Laut WDR steht übrigens inzwischen fest, dass Hacker:innen für den Angriff verantwortlich sind. Dass die Kammer in Münster nicht betroffen war, könnte laut ihrem Sprecher daran liegen, dass sie einen anderen IT-Dienstleister nutzt. (sfo)
+++ Wir schrieben außerdem, das Paul-Gerhardt-Haus würde das Bennohaus für den Übergang beziehen. Das ist fast richtig: Das Jugendzentrum wird zum Übergang nebenan einziehen, ins Gebäude an der Bennostraße 7, wo auch ein Ruderverein und „Tango Pasión“ ihren Sitz haben (RUMS-Brief). Außerdem bekommt das Paul-Gerhardt-Haus weitere Räume als Zwischenlösung, unter anderem im Kreativhaus und im Jib an der Hafenstraße. Auf diese Ungenauigkeit hat uns Grünen-Ratsherr Leon Herbstmann aufmerksam gemacht. Den Fehler haben wir im RUMS-Brief berichtigt. (sfo)
Ein-Satz-Zentrale
+++ Nachdem die seit drei Wochen vermisste 35-jährige Frau aus Gescher in dieser Woche tot in einem Waldstück gefunden wurde, hat die Polizei den unter Tatverdacht stehenden Ehemann der Frau festgenommen. (WDR Nachrichten)
+++ An der Emdener Straße ist etwas gefunden worden, das ein Blindgänger sein könnte. (Stadt Münster)
+++ Viele leerstehende Bauernhöfe in Nordrhein-Westfalen bekommen durch den Strukturwandel eine neue Funktion – zum Beispiel als Landgasthof, Tischlerei oder Friseursalon. (WDR Lokalzeit)
+++ Die Stadt installiert 13 neue Messstellen, die zeigen, wie viele Fahrräder in der Stadt unterwegs sind. (Stadt Münster)
+++ Die Anmeldung für die Frühjahrsputz-Aktion „Sauberes Münster“ vom 15. bis zum 21. März läuft. (Stadt Münster, Anmeldung hier)
+++ Das nach dem Aperitif Amérie benannte neue Riesenotter-Weibchen im Zoo soll mit ihrem neuen Partner Rio (Cachaca, Mandelsirup und Limettensaft) für die Erhaltung der Art sorgen. (Allwetterzoo Münster)
+++ Die Stadt will besonders begabte Kinder und Jugendliche mit insgesamt 25.000 Euro fördern. (Stadt Münster)
+++ Nachdem wegen Bahnstreiks in dieser Woche viele Züge ausgefallen sind, spürt man die Auswirkungen auch heute Abend weiter. (Antenne Münster)
+++ Beim CDU-Neujahrsempfang mit dem Hauptredner Norbert Röttgen ging es am Rande auch um die Frage, wer den Kreisvorsitz der Partei übernimmt – und ob die bisherige Vorsitzende Simone Wendland oder der Bundestagsabgeordnete Stefan Nacke gegen Markus Johow antritt. (Westfälische Nachrichten hier und hier)
+++ Die Polizei NRW hat den Vertrag für ein neues, hochmodernes Regionales Trainingszentrum in Nottuln unterzeichnet, das realistische Trainingsbedingungen für rund 3.000 Polizeikräfte aus der Region bietet und Teil eines landesweiten Netzwerks von zwölf Trainingszentren sein wird. (Polizei Münster)
+++ Im Albachtener Osten hat der Bau eines neues Wohngebiets begonnen, in dem 470 Wohnungen in Ein- oder Mehrfamilienhäusern entstehen sollen. (Stadt Münster)
+++ In Berg Fidel kämpft eine junge Familie gegen den Schimmelbefall in ihrer Wohnung und für Hilfe von der Wohnungsgesellschaft LEG. (Westfälische Nachrichten)
+++ Vor der 80. Wilsberg-Folge „Ein Detektiv und Gentleman“, die am Samstagabend im ZDF läuft, sagt Wilsberg-Darsteller Leonard Lansink, er finde nur 30 der bisherigen Folgen gut und fünf sehr gut. (Westfälische Nachrichten)
+++ In Sprakel hat die Obduktion eines Voltigierpferdes ergeben, dass es durch eine Schnittwunde am Hals gestorben ist. (Westfälische Nachrichten)
Im November hat ein neues Bistro im Mauritztorhäuschen eröffnet. Es heißt „Brot und Salz“. Damit dürfte auch schon klar sein, was dort auf den Tisch kommt: Vormittags serviert „Brot und Salz“ Frühstück bis 14 Uhr, nach der Mittagspause gibt es ab 17 Uhr unter anderem belegte Brote, Baguette und anderes Fingerfood, das mit verschiedenen Salzsorten am Tisch abgeschmeckt werden kann. Das Bistro ist aber auch ein guter Ort für ein Feierabendbierchen. Mittwochs bis samstags hat „Brot und Salz“ nämlich unbegrenzt offen.
Hier finden Sie alle unsere Empfehlungen. Sollte Ihnen ein Tipp besonders gut gefallen, teilen Sie ihn gerne!
Drinnen und Draußen
Heute hat Fabian Cohrs in den Terminkalender geschaut. Das sind seine Empfehlungen:
+++ Morgen Abend empfangen die Volleyballerinnen vom USC Münster ihre Konkurrentinnen aus Schwerin. Das Spiel beginnt um 19:30 Uhr in der Sporthalle Berg Fidel. Für das Bundesligamatch sind noch ein paar Karten da. Inklusive Busticket beginnen die Preise für Erwachsene bei 12,50 Euro.
+++ Morgen ist Razakou Aboubakari am Overbergkolleg zu Gast. Er hält einen Vortrag über seine Arbeit beim Netzwerk „Afrique-Europe-Interact“. Aboubakari arbeitet dort mit abgeschobenen Menschen aus dem Togo zusammen, die ihr Land aufgrund der politischen und wirtschaftlichen Situation verlassen wollten. Los geht es um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei, es wird aber um eine Anmeldung per E-Mail oder am Telefon (01577 253 6608) gebeten. Der Vortrag wird ins Deutsche gedolmetscht.
+++ Den Comedian Abdelkarim kennen Sie vielleicht aus dem Fernsehen. Er tritt gelegentlich bei der „Heute Show“ oder in „Die Anstalt“ auf. Am Sonntag kommt er ins Bürgerhaus nach Kinderhaus. Beginn: 19 Uhr. Preis: 31,85 Euro. Thema seines Programms: „Wir beruhigen uns“. Gute Idee.
+++ Die Klima-Ausstellung im LWL-Naturkundemuseum endet am Sonntag mit einem Aktionstag: Es finden Shows mit Planetarium statt, Wissenschaftler:innen berichten von ihren Expeditionen an den Nord- und Südpol und die Stabsstelle „Klima, Umwelt und Nachhaltigkeit“ stellt ihren Zukunftsplan für den Landschaftsverband vor. Die Finissage geht von 9 bis 19 Uhr, der Eintritt für Erwachsene kostet 7,50 Euro. Die Shows mit Planetarium müssen extra bezahlt werden.
+++ Hier ein kostenloser Tipp für Fans des Jazz: Am Dienstagabend tritt die Bigband II der Uni Münster im Hot Jazz Club auf. Der Einlass beginnt um 19 Uhr, das Konzert eine Stunde später.
+++ Wasser ist nicht nur eine lebenswichtige Ressource und eine gefährliche Naturgewalt, sondern auch das Thema der nächsten „Baddabäm!“-Ausgabe. Mit dabei sind Theaterleute, Künstler:innen, Musiker:innen, Wasserexpert:innen und Felix Austen und Chris Vielhaus von „Perspective Daily“. Für die parapolitische Abendunterhaltung bekommen Sie hier Karten ab 11 Euro. Los geht’s am 20. Januar um 20 Uhr im SpecOps. Zum ersten Mal auf der Bühne ist die Moderatorin Pia Kraftfutter.
Am Dienstag schreibt Ihnen Ralf Heimann. Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.
Herzliche Grüße
Sebastian Fobbe
Mitarbeit: Fabian Cohrs (fco), Ralf Heimann (rhe), Antonia Strotmann (ast)
Lektorat: Maria Schubarth
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PS
Das Recherchenetzwerk Correctiv, dessen Leiter David Schraven auch RUMS-Gesellschafter ist, hat in dieser Woche enthüllt – Sie haben es vielleicht schon gehört –, dass Rechtsextreme bei einem geheimen Treffen in einer Villa am Berliner Lehnitzsee darüber beraten haben, wie man Menschen mit Migrationshintergrund aus dem Land bekommt, auch solche mit deutschem Pass. An dem Treffen nahmen auch Mitglieder von AfD und der NRW-CDU teil. Das Schlagwort war „Remigration”. Aber wenn man den Bericht gelesen hat, muss man es so deutlich sagen: Es geht hier um Deportationspläne. Wie glaubwürdig das Brandmauer-Versprechen der CDU ist, wird man auch daran sehen, wie die Partei mit den Teilnehmerinnen der Konferenz umgeht. Die Burger-Kette „Hans im Glück“, die auch in Münster eine Filiale hat, hat es schon vorgemacht. Sie hat sich von ihrem Investor Hans-Christian Limmer getrennt, der die Einladung zu dem Treffen verschickt hatte. Wie es weitergeht, können sie bei Correctiv verfolgen. Die Redaktion berichtet über die aktuellen Entwicklungen in einem Live-Ticker. (rhe)
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